00:00Da kipp ich mir den vollen Kaffeebecher in den Schoß.
00:15Was? Die ganze Konferenz übersah ich aus, als ob ich mir die Hose gemacht hätte.
00:19Nee! Papa, du bist so lost. Aber ich vermisse dich.
00:23Ja, ja, wahnsinnig. Ich weiß.
00:25Sag mal, was hältst du davon, wenn ich dich morgen früh mit frischen Schoko-Croissants wecke?
00:30Was? Echt?
00:32Ja, die Konferenz ist früher zu Ende.
00:34Oh mein Gott!
00:37Es freut mich, dass du dich so freust.
00:39Sag mal, und sonst so? Wie war Mathe?
00:43Äh, ja, äh, was? Achso, ähm, ich bin jetzt wirklich schon sehr müde, deswegen würde ich jetzt ins Bett gehen.
00:51Ja, ja, alles da. Ich hab verstanden. Und aber du, wie geht's denn?
00:55Papa, ich mein's ernst. Ich bin wirklich müde.
00:58Okay, aber ich freue mich sehr, dass du kommst.
01:02Alles klar, dann schlaf gut, meine Enkel. Lass uns morgen.
01:05Ja, ja, ja, tschüss.
01:06Tschüss, tschüss.
01:06Vergiss es!
01:26Papa hat's erlaubt.
01:28Tschüss.
01:28Du kennst die Regeln. Es ist halb elf. Morgen früh ist Schule.
01:35Dein Vater feuert mich sonst. Oder bringt mich um. Oder beides.
01:40Nur kurz.
01:42Kannst dir deinen Hundeblick sparen.
01:49Mann!
01:51Gute Nacht!
01:56Teenager.
01:58Klara!
02:27Was ist das?
02:57Zubere.
03:04Zubere.
03:10Wer war das?
03:13Jemand.
03:17Luria John, entschuldige bitte, so geht das nicht.
03:20Du kannst nicht einfach hier einen fremden Mann in die Wohnung bringen.
03:24Ach so, ich habe nicht gewusst, dass ich auch hier Sittenpolizei um Erlaubnis fragen muss, wenn ich besuchen möchte.
03:30Es geht doch nicht darum.
03:32Keine Ahnung, was bei dir abgeht, aber das war Reza, ein Freund. Nichts weiter.
03:37Roja, du weißt ganz genau, dass dein Aufenthaltsort besser geheim bleiben sollte.
03:43Ich verstehe schon. Ich passe nicht rein hier in deine Welt.
03:48Was?
03:49Ist okay. Du hast mir sehr geholfen.
03:54Wo gehst du hin?
03:57Vielleicht zu Reza, vielleicht wo anderes. Werde ich schon was finden.
04:01Obelus posinakundige.
04:07Wir reden später darüber, okay? Ich muss jetzt zur Arbeit.
04:11Danke für alles.
04:13Morgen, Mina.
04:14Morgen.
04:15Na, wie läuft's mit Roja und ihr?
04:16Frag mich.
04:17Bitte sehr.
04:18Ach, danke dir.
04:19Sag mal, wie ist denn das jetzt eigentlich, wenn Roja bei dir wohnt? Ist das nicht für dich auch gefährlich?
04:26Ach, wegen der Patrone auf dem Kopfkissen meinst du?
04:27Ja, ja.
04:28Es ist nicht so, dass jetzt jeden Moment ein Killerkommando vor der Tür steht, ja.
04:33Aber ja, das ist eine Warnung des Regimes, wenn wir wollen, können wir auch hier in Deutschland.
04:48Das ist schon krass, was diese Frauen alles auf sich nehmen. Und ich hol schon rum, wenn die Bahn mal zehn Minuten später kommt.
05:00Kollegen, das ist Günter Machmann. Seine 16-jährige Tochter Clara wird vermisst.
05:07Guten Tag.
05:08Alec.
05:09Ja, guten Tag.
05:10Ja, ich hab schon zigmal versucht, sie anzurufen, aber ihr Handy ist aus. In der Schule ist sie nicht aufgetaucht. Ich weiß einfach nicht weiter.
05:19Wann haben Sie Ihre Tochter denn zuletzt gesehen?
05:22Im Videocall gestern. Das dauerte ungefähr bis 22.30 Uhr.
05:26Sie waren nicht zu Hause?
05:27Ich bin erst heute Nacht nach Berlin zurückgekommen.
05:29Konferenz im Ausland. Ich bin beim Auswärtigen Amt. Also häufiger mal unterwegs.
05:34In solchen Fällen passt da meine rechte Hand Herr Jan Kurz auf Sie auf. Der ist im Augenblick auch zu Hause, falls Clara zu Hause auftaucht.
05:45Ist denn irgendwas passiert?
05:47Sie meinen, nein, nein, nein. Das hätte Jan mir hier erzählt.
05:52Und als Sie mit ihr gesprochen haben, war sie da irgendwie anders als sonst?
05:56Vielleicht traurig oder abwesend oder wütend?
05:59Nein, sie war lustig. Sie war gut drauf wie immer.
06:01Meine Konferenz war überraschend früher zu Ende. Wir hatten sie zum Frühstück verabredet. Sie, äh,
06:06Na ja, sie hat sich sehr gefreut.
06:09Verzeihung, ich habe nicht viel geschlafen.
06:16Das ist doch verständlich, Herr Machmann.
06:18Ich mache uns mal einen Kaffee und dann erzählen Sie uns von Ihrer Tochter, ja?
06:22Ja, gut. Kommen Sie in mein Büro.
06:24Dankeschön.
06:26Davon.
06:31Ist vielleicht nicht der Beste, aber mit Sicherheit der Stärkste.
06:34Dankeschön.
06:37Herr Machmann, ich muss das fragen, insbesondere bei Jugendlichen. Kann es sein, dass Ihre Tochter die Nacht bei einer Freundin verbracht hat?
06:46Unangekündigt einfach so? Nein, nein. Das passt nicht zu Ihnen.
06:51Könnte sie bei Ihrer Mutter sein?
06:54Seit die uns vor drei Jahren verlassen hat, gibt es keinen Kontakt mehr.
06:58Wie kommt Clara damit zurecht?
06:59Ja, gut. Wir haben das zusammen verarbeitet. Unser Verhältnis ist inniger geworden. Der vertrauensvoll.
07:06Schreiben Sie sie mal. Wie ist sie so? Mit wem verbringt sie Ihre Zeit? Was macht sie so?
07:14Na ja, Clara ist klug, witzig, hübsch. Sie ist tierlieb. Sie reitet gern. Sie ist höflich, zumindest zuweilen.
07:27Sie handelt mit großer Moral, ist politisch interessiert, sozial engagiert, kämpft gegen Missstände.
07:34Was heißt das?
07:36Na ja, sie hat zum Beispiel schon jeden Freitag demonstriert, als ihre Mitschüler noch nicht mal wussten, wie man das Wort Klimawandel buchstabiert.
07:43Klingt nach einem tollen Mädchen.
07:46Launisch, sturköpfig, pampig, besserwisserisch. Macht nur, was sie will. Aufräumen, Rausaufgaben, Abwasch gehört offensichtlich nicht dazu.
07:56Klingt für mich nach einem normalen Teenager.
07:59Und Sie haben nicht nochmal nachgesehen, ob sie schläft?
08:01Natürlich nicht. Ich geh doch nicht nachts in ihr Schlafzimmer.
08:05Clara ist eine junge Frau und ich bin nicht ihr Vater.
08:16Irgendwann ändern sich die Idole der Kinder halt.
08:19Und wer ist Claras neues Idol?
08:20Amadou Awad. Ihre große Liebe. Ein junger Afrikaner. Kongo, Sudan, was weiß ich.
08:31Clara hat ihn mir vor so einem Dreivierteljahr vorgestellt. Er ist vor zehn Jahren als Kriegsflüchtling aus dem Südsudan nach Deutschland gekommen.
08:38Er hat bei einem Anstack auf seinem Dorf beide Eltern verloren.
08:42Und wie kommt er hier, Clar?
08:44Der macht das super. Wirklich, wirklich, wirklich toll. Ein leuchtendes Beispiel gelungener Integration. Witzig, intelligent, guter Junge.
08:52Ich habe ihn schon angerufen, aber er weiß auch nicht, wo Clara steckt.
08:56Und Sie glauben ihm?
08:58Ja, es gibt keinen Grund, ihm nichts zu glauben. Clara könnte doch sagen, wenn sie bei ihm ist. Das wäre ja kein Problem.
09:03Integriert ist Amadou vielleicht. Aber mich hat ein Vorbild auch seine Emotionen im Griff.
09:08Er ist schon öfter in Schlägereien geraten. Laut ihm immer nur wegen seiner Hautfarbe.
09:14Und das glauben Sie nicht?
09:16Ich glaube, dass man Ärger aus dem Weg gehen kann.
09:18Könnte zwischen den beiden irgendwas vorgefallen sein?
09:21Wie Sie... Sie meinen... Nein. Nein, das kann ich mir nicht vorstellen.
09:30Warum nicht?
09:32Vor ein paar Wochen ist Amadou von ein paar Idioten rassistisch angegangen worden.
09:37Am Todestag seiner Eltern, ausgerechnet.
09:39So, ist gleich vorbei. Geht's?
09:44Es gibt noch das Pflaster drauf und ist gut.
09:50Das war's schon.
09:51Danke, Papa.
09:53Gerne.
10:09Oh, Entschuldigung.
10:10Und diese Zeit ist die Granate in unser Haus eingeschlagen.
10:24Im Sudan sagt man, der Verlust eines geliebten Menschen ist wie das Verbrennen eines Stück Holz im Herzen.
10:37An Tagen wie heute lebt es noch immer.
10:41Das tut mir sehr, sehr leid.
10:43Ja.
10:44Ja.
10:45Ja.
10:46Ja.
10:47Ja.
10:48Ja.
10:49Ja.
10:50Mm-hmm, mm-hmm, mm-hmm, mm-hmm, mm-hmm.
11:02Just a perfect day, problems all left alone.
11:10Weekenders on our own, it's such fun.
11:17On just a perfect day, you made me forget myself.
11:27Thought I was someone else, someone good.
11:40Anabahibak.
11:47Wenn Sie die beiden an diesem Nachmittag miteinander gesehen hätten, ja, ich...
11:57Nein, er hat ja nichts abgetan, wenn Sie das meinen.
12:03Gibt es denn noch andere Freunde oder Freundinnen, mit denen Clara Zeit verbringt?
12:13Eine Kim. Ich weiß nicht viel über sie. Eine Kunststudentin, glaube ich.
12:19Äh, in letzter Zeit hat sich Clara sehr für NFTs, das Metaverse und sowas interessiert.
12:24Keine Ahnung, es ist nicht meine Welt. Vielleicht weiß Jan mehr darüber.
12:29Kimberly Jones, Anfang 20. Klaras beste oder vielmehr einzige Freundin.
12:33Eine notorisch klamme Studienabbrecherin und selbsternannte Digitalkünstlerin.
12:38Mit anderen Worten, eine typische Vertreterin der Generation Z. Unnütz und arbeitsscheu.
12:43Sie haben keine allzu hohe Meinung von Klaras Umfeld.
12:47Ach, wissen Sie, wenn man so oft wie ich hier Homeoffice machen muss, dann bekommt man so ein bisschen was mit.
12:52Zum Beispiel, dass Clara schon seit über einem halben Jahr nicht mehr zu den Reitstunden geht,
12:56obwohl ihr Papa brav weiter bezahlt.
12:59Denken Sie, das Geld ist zu Kim gewandert?
13:03Zumindest hat sie seit ungefähr dieser Zeit ein Atelier in Neukölln.
13:08Und ich bezweifle, dass ihre Kunst das finanziert.
13:11Aber sie haben ihrem Chef nichts davon erzählt.
13:14Das ist nicht meine Aufgabe.
13:17Wie ich bereits sagte, ich bin nicht Klaras Vater.
13:20Klaras Vater.
13:40Wann hatten Sie das letzte Mal Kontakt zu Klara?
13:42Keine Ahnung, Donnerstag, Freitag?
13:46Das heißt, gestern Abend nicht?
13:48Ich habe das ganze Wochenende gearbeitet.
13:50Ich bin gestern früh eingepennt und gerade erst aufgewacht.
13:53Das heißt, Sie wohnen noch hier?
13:55Ja, ein Zimmer ist für Wohnen und Arbeiten, das andere ist für Ausstellungen und Verkauf.
13:59Das ist perfekt so.
14:00Darf ich mal?
14:01Ist Klara auch ab und zu hier?
14:07Immerhin bezahlt sie den Laden, oder?
14:10Man hat Ihnen den Scheiß dann erzählt.
14:14Kurz, der Penner.
14:21Hat er recht?
14:22Ich habe keine Ahnung, was der gegen mich hat.
14:25Klara ist meine beste Freundin.
14:26Die ist wie eine Schwester für mich.
14:34Sie hat mir das Geld freiwillig gegeben.
14:36Das Ganze war ihre Idee hier.
14:39Aus reiner Nächstenliebe?
14:41Die hatte einfach keinen Bock,
14:42mehr einen Scheiß-Reitunterricht zu nehmen.
14:44Die wollte irgendwas Sinnvolles machen mit ihrer Zeit.
29:46Und beim Thema Friedenssicherung spielen natürlich auch Waffen eine Rolle.
29:49Etwas anderes zu glauben, wäre ja ziemlich naiv.
29:52Waffen für die richtige Partei, nämlich.
29:54Für die Partei, die in unseren Augen den Frieden und die Stabilität in der Region und im Lande sichert.
30:01In der Presse liest man aber meistens nur von erschlossenen Brunnen und neuen Schulen.
30:06Wissen Sie, die Öffentlichkeit hat wenig Sinn für ambivalente Gemengelagen.
30:10Das muss alles schwarz oder weiß sein.
30:13Die Welt besteht aber in Hauptsache aus Grautönen.
30:16Die Welt Ihrer Tochter aber nicht.
30:18Sie scheint eine ziemlich klare Vorstellung davon zu haben, was richtig ist und was falsch.
30:21Sie ist grundgut, sie ist jung, sie ist sehr naiv.
30:25Und hat wenig Verständnis, wenn jemand gegen Ihre Ideale handelt und sie sich verraten fühlt, oder?
30:31Herr Machmann, laut Ihrem Reiseplan sind Sie letzte Nacht um 3.47 Uhr am Hauptbahnhof angekommen.
30:38Von dort braucht man ungefähr 20 Minuten mit dem Taxi zu Ihrem Haus. Ist das richtig?
30:45Ja.
30:47Und warum ist das so wichtig?
30:49Weil Ihre Tochter letzte Nacht nochmal zu Hause war.
30:52Was?
30:53Und Sie war ziemlich sauer.
30:56Weil Sie kurz vorher von Ihrer Verbindung zu Bäumler & Co. erfahren hat.
31:00Sie wollte Sie zur Rede stellen. Also bitte, was ist da passiert?
31:02Entschuldigen Sie, wollen Sie damit andeuten, dass ich...
31:05Das ist eine ungeheure Unterstellung!
31:08Wo waren Sie letzte Nacht nach 4 Uhr?
31:11Herrgott, ich war nicht zu Hause. Ich war noch in der Zentrale.
31:15Besprechung mit Kollegen aus Tokio. Ich war erst um halb sieben zu Hause.
31:18Das können Sie gerne nachprüfen.
31:19Das werden wir machen.
31:29Herr Kurz, Clara war gestern nochmal zu Hause.
31:33Ihr Vater nachweist sich noch nicht, Sie schon.
31:35Und Sie wollen nicht mitbekommen haben, wie ein aufgewühlter Teenager
31:38Nachtsachen von den Wänden reißt?
31:40Stinksauer, weil sie kapiert hat, dass Ihr Vater Geschäfte mit Rüstungskonzernen macht.
31:44Jetzt ist auch egal.
31:46Wie bitte?
31:47Ja, Sie war gestern Nacht nochmal zu Hause.
31:51Und bevor Sie mir jetzt irgendwas anhängen wollen, was ich mit der armen, süßen Clara angestellt haben soll,
31:55erzähle ich Ihnen jetzt mal was über Papas lieben kleinen Engel und ihre beschissene Gang.
32:00Klara, schön, dass du auch mal vorbeikommst.
32:11Klara, alles okay?
32:12Hast du das gewusst?
32:13Was?
32:14Papa und Bäumler und Co.
32:15Achso, ja klar, wusstest du das?
32:16Du hast ja vielleicht Nerven.
32:17Erst erpressen und jetzt selbstgerecht nachher schwafeln.
32:19Was?
32:20Tu doch nicht so!
32:21Hunderttausend in Bitcoin, als Schweigegeld, weil dein Vater seinen Job macht.
32:23Sag mal, bist du bescheuert!
32:24Hä?
32:25Hä?
32:26Ich verstehe nicht.
32:27Dann erkläre ich dir jetzt mal was, mein Engel.
32:28Wenn ihr Bäumler und Co. an die große, mediale Glocke hängt, wird natürlich eine bürde Aufschrei folgen. Skandal!
32:29Dann wird kurz dementiert, relativiert und Besserung gelobt. Und natürlich, dass du auch
32:30mit der Böhmler und Co. an die große, mediale Glocke hängt, wird natürlich eine bürde Aufschrei folgen.
32:31Ja?
32:32Du hast ja vielleicht Nerven.
32:33Erst erpressen und jetzt selbstgerecht nachher schwafeln.
32:34Was?
32:35Du hast ja vielleicht Nerven.
32:36Erst erpressen und jetzt selbstgerecht nachher schwafeln.
32:37Was?
32:38Tu doch nicht so!
32:39Hunderttausend in Bitcoin, als Schweigegeld, weil dein Vater seinen Job macht.
32:40Sag mal, bist du bescheuert!
32:41Hä?
32:42Ich verstehe nicht.
32:43Dann erkläre ich dir jetzt mal was, mein Engel.
32:46Wenn ihr Bäumler und Co. an die große, mediale Glocke hängt, wird natürlich eine bürde Aufschrei folgen. Skandal!
32:52Dann wird kurz dementiert, relativiert und Besserung gelobt und natürlich ein Opferlamm auf die öffentliche Schlachtbank geführt.
32:59Richtig. Dein Vater. Und dann, Clara. Was passiert dann?
33:07Nichts.
33:08Keine Patrone weniger wird verkauft.
33:11Stattdessen wird die nächste Sau durchs Dorf getrieben und wir können wieder unsere Arbeit machen.
33:15Humanitäre Hilfe leisten, Krisenprävention, Friedensförderung.
33:18Denn das ist genau das, was wir jeden Tag machen.
33:20Auch wenn verblendete Idioten wie du deine Freundin nicht kapieren wollen, wie die Welt da draußen wirklich läuft.
33:24Aber...
33:25Nein!
33:26Ja, aber so seid ihr Idealisten.
33:28Vorne rum Ringelpiez mit anfassen, hinten rum Leute erpressen.
33:33Schön Wasser predigen und Wein saufen. Hauptsache erst Fairtrade.
33:36Das stimmt nicht.
33:37Aber zum Glück wird das alles nicht passieren.
33:40Weil du jetzt zu deinen kleinen Hackerfreunden gehst und das regelst.
33:44Klar?
33:45Ja.
33:46Ob das klar ist.
33:47Und wenn dein Papa seinen kleinen Engel nachher weckt, dann war das alles nur ein böser Traum.
34:04Aber ich musste doch Ihren Vater schützen. Seine Integrität, das Amt, unsere Mission.
34:14Deswegen jagen Sie ein verstörtes minderjähriges Mädchen nachts aus dem Haus.
34:19Eine junge Frau, die noch immer nicht verstanden hat, dass sie die Konsequenzen für ihr Handeln tragen muss. Ja?
34:25Es tut mir leid, wenn es etwas länger gedauert hat, Herr Machmann. Wir haben Ihre Aussagen überprüft. Das ist alles korrekt.
34:30Na ja, Sie machen ja nur Ihren Job. Alles ist in Ordnung.
34:34Ja.
34:37Auf Wiedersehen, Herr Kurz.
34:42Jan?
34:46Sie waren noch mal zu Hause.
34:47Clara war noch mal zu Hause, du Arschloch!
34:49Du Arschloch!
34:50Wo ist sie?
34:51Sie waren mit der Ruhe.
34:52Ich will wissen, was du mit ihr gemacht hast. Lassen Sie mich los?
34:54Gar nichts habe ich mit ihr gemacht. Sie ist wieder los. Die Welt retten. Wie ihr Papa.
34:57Wenn dir was passiert, dann bring ich dich um, hörst du!
34:59Wenn dir was passiert, dann ist hier nur einer verantwortlich. Und das bin nicht ich.
35:02Komm jetzt.
35:03Ich will meine Tochter wieder!
35:04Ganz ruhig, Herr Machmann. Ganz ruhig. Ganz ruhig. Wir werden Ihre Tochter finden. Ganz ruhig. Ganz ruhig.
35:09Das ist ein Arschloch.
35:19Tja, das Geld wird nicht kommen.
35:22Wie bitte?
35:25Welches Geld?
35:26Von der Erpressung.
35:29Sie haben kapiert, dass Sie auf eine Goldader gestoßen sind.
35:31Sie haben den Moment genutzt, um den Vater Ihrer besten Freundin zu erpressen.
35:35Das ist Schwachsinn.
35:37Der Eingang der Erpresser-Mail war um 3.16 Uhr, kurz nachdem Sie hier wieder zu Hause in Ihrem Atelier angekommen sind.
35:43Sie wussten nur nicht, dass der gesamte E-Mail-Verkehr über den Schreibtisch von Jan Kurz wandert.
35:47Und Kurz denkt überhaupt nicht daran, das Geld rauszurücken.
35:50Im Gegenteil. Hat Klara vom Hof gejagt, damit sie die Sache klärt. Also, wo ist sie?
35:54Sie ist nicht hier.
35:56Ach, kommen Sie. Sie gehen so oder so ins Gefängnis. Und genau jetzt entscheidet sich für wie lange. Also, was haben Sie mit ihr gemacht?
36:06Sie war gestern Nacht noch mal kurz hier.
36:08Du Blackmailst mein Vater? Dein Ernst Kim? Bist du bescheuert? Was ist das denn bitte für ein Witzschwung?
36:17Nein, Vater!
36:18Ich weiß, was mein Vater gemacht hat. Das ist doch lange kein Grund...
36:21Jetzt hör mir doch mal zu!
36:22Du!
36:24Danke. Ich habe recherchiert. Weißt du, wo dein Vater überall diese humanitäre Hilfe geleistet hat? Den Frieden gesichert? Kongo, Äthiopien und im Sudan.
36:35Du meinst? Nein. Doch. Seit den 50ern hat die Bundesrepublik Sudans brutales Regime mit aufgebaut. Dein Vater hat vor zehn Jahren zusammen mit genauso Leuten wie von Bäumler und Co. dafür gesorgt, dass das Blutvergießen schön weitergeht.
36:52Du lügst.
36:53Nein, tue ich nicht, Klara! Es tut mir leid, aber vielleicht will Namadus Eltern noch leben.
36:58Du lügst!
36:59Lass mich! Dein Vater muss dafür zahlen, was er getan hat!
37:03Das Geld ist doch nicht für mich, das ist für uns, für die Angels. Wer kann damit für soziale Gerechtigkeit sorgen?
37:09Für echten Frieden, das ist doch das, was du immer wolltest!
37:15Klara, das ist dein Vater, das ist deine Entscheidung, aber wir können hier wirklich was bewegen.
37:22Weißt aber du das schon?
37:25Was mit deinem Vater?
37:26Ich glaube nicht.
37:29Ich muss zu ihm. Er soll das von mir erfahren.
37:32Klara! Klara, was ist denn jetzt?
37:36Ja.
37:38Seitdem habe ich dich nicht mehr gesehen oder gehört.
37:41Ehrlich.
37:43Mina und Radek sind unterwegs.
37:46Hoffentlich ist Amadou nicht durchgedreht.
37:53Ey, Alter!
37:54Da komme ich immer noch nicht drüber.
37:57Dein Dad hat die Cups eingeschaltet.
38:00Naja, auf jeden Fall suchen die dich jetzt überall.
38:03Hey!
38:04Was ist los?
38:07Was ist los, Prinzessin?
38:09Es ist wegen deinem Dad.
38:10Ich habe dir doch gesagt, du kannst nichts dafür. Du bist nicht so wie er. Du bist du. Und ich liebe dich. Hm?
38:15Amadou, es tut mir wirklich leid, aber ich kann das nicht.
38:16Was kannst du nicht?
38:17Was kannst du nicht?
38:18Die Erpressung!
38:19Die Erpressung! Diese ganze Scheiße hier! Das bin ich einfach nicht!
38:20Was soll das heißen?
38:21Was soll das heißen?
38:22Amadou, merkst du das denn nicht?
38:23Amadou, merkst du das denn nicht?
38:24Amadou, merkst du das denn nicht?
38:25Das hier, das ist doch nicht das, was wir sein wollen?
38:27Das hier, das ist doch nicht das, was wir sein wollen.
38:28Was ist das?
38:29Was ist das?
38:30Und jetzt?
38:31Ich werde das jetzt beenden.
38:32Was? Warum?
38:33Was?
38:34Ich muss mir das nicht erklären.
38:35Ich muss mal erwarten.
38:36Ich muss mal erwarten.
38:37Aber ich kann das nicht.
38:38Aber ich kann das nicht.
38:40Was kannst du nicht?
38:45Die Erpressung!
38:46Diese ganze Scheiße hier!
38:47Das bin ich einfach nicht!
38:48Was soll das heißen?
38:49Amadou, merkst du das denn nicht?
38:52Das hier, das ist doch nicht das, was wir sein wollen.
38:55Und jetzt?
38:56Ich werde das jetzt beenden.
38:57Was?
38:58Warum?
38:59Ich werde das jetzt beenden.
39:00Ich muss erstmal erklären.
39:01Ich muss einmal erwarten, es ist mit Kalawater.
39:02Ich habe nichts zu tun, was wir machen wollen.
39:04Ich möchte das Fahrrad anmachen.
39:29Musik
39:58Klara! Schön, dass du wieder da bist.
40:15Ja, danke, dass Sie mir meine Tochter zurückgebracht haben.
40:17Auch wenn das jetzt vielleicht mal das Schwierigste, was ich auch hundert.
40:20Ich bleib erst mal bei Amadou.
40:24Klara!
40:28Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei.
40:34Dankeschön.
40:34Alles Gute.
40:35Es ist schön, dass du noch da bist.
40:53Ich wollte nicht einfach so gehen.
41:00Entschuldigung wegen heute Morgen.
41:01Du hattest recht.
41:03Ich war unvorsichtig und habe nicht nachgedacht.
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