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  • vor 4 Monaten

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Kurzfilme
Transkript
00:00Ruhig, Ruhig. Ruhig. Ruhig.
00:09Ich schaff das schon.
00:19Komm.
00:21Nein, hier. Bleib.
00:22Bleib.
00:26Nein.
00:30Ich soll es den Mund halten, habe ich dir gesagt.
00:33Warte.
00:35Das ist meine Entscheidung.
00:37Ich lasse mir doch von dir keine Angst machen.
00:40Sich lieben und sich helfen, das sind doch zwei unterschiedliche Sachen,
00:43aber das checkst du einfach nicht.
00:53Oh.
00:54Oh.
01:00Oh.
01:02Oh.
01:04Oh.
01:07Oh.
01:09Oh.
01:10Oh.
01:10Oh.
01:10Untertitelung des ZDF, 2020
01:40Untertitelung des ZDF, 2020
02:10Untertitelung des ZDF, 2020
02:40Auch weg. Zeugen haben gesehen, wie ein roter Wern den Blinden angefahren hat. Offenbar mit Absicht.
02:45Die Zeugen haben auch gesehen, dass der Blinde dann gegangen ist und seinen Hund hier gelassen hat.
02:49Also wenn es ein Anschlag war, wer hat ihn geplant und warum?
02:53Ja, klasse. Genau. Und jetzt einfach den Finger langsam zurück. Genau. Das Unterfeld tritt sich fest. Völlig wurscht.
03:04Gut. Keine Angst. Ja.
03:05Frau Mangold, können wir Sie kurz sprechen, bitte?
03:08Mein Name ist Mina Amiri, Vermisstenstelle. Das ist mein Chef Oliver Radek. Es geht um Ihren Mann.
03:17Er hatte heute Morgen einen Unfall.
03:19Und danach ist er verschwunden. Seinen Hund hat er an der Unfallstelle zurückgelassen. Am Roland Puffer, an der Spree.
03:24Hat er sich hier gemeldet?
03:27Nein.
03:29Aber, ähm, mein Mann wollte in München sein.
03:34Wann haben Sie ihn das letzte Mal gesehen?
03:36Letzten Mittwoch.
03:39Vielleicht verwechseln Sie ihn ja.
03:40Ist das sein Hund?
03:41Ja, das Humboldt.
03:45Humboldt?
03:45Jonas fand es passend. Mit Humboldt kann er sich die Welt erobern.
03:49Ich verstehe das nicht. Ich meine, er hatte doch Termine. Irgendwas mit seiner App.
03:53Was für eine App?
03:54Ein Handysystem zur Orientierung für Blinde.
03:57Ja, Jonas glaubt, dass es der Durchbruch ist zur Unabhängigkeit für alle Blinden und für sich selbst.
04:03Wollte er alleine nach München?
04:05Nein, mit, ähm, David Fiedler. Das, das ist ein Kollege von Eastern Adventures.
04:10Die beiden haben die App zusammenentwickelt?
04:12Ja.
04:14Aber als Blinder ist man noch eigentlich oft auf Hilfe angewiesen.
04:18Genau das sieht Jonas anders.
04:23So, zuallererst verrate ich jetzt mal ein Geheimnis.
04:27Was ist bei Blinden und Sehenden identisch? Wer weiß es?
04:31Die Herdplatte?
04:32Natürlich, sie sind heiß. Egal, ob man sie sieht oder nicht.
04:36Darum Herd an.
04:38Lektion 1. Den Humor nicht verlieren.
04:40Ei 1. Perfekt.
04:43Salz.
04:44Pfeffer.
04:46Und ein bisschen von der Milch.
04:49Schlagen.
04:51Ihr seid jetzt blind, aber ihr könnt alles.
04:54Ihr müsst einfach nur besser vorbereitet sein als alle anderen.
04:58Ich habe hier jeden Tag neuer Blindete, die in einer Krise stecken. Und Jonas gibt ihnen Mut. Alle bewundern ihn.
05:10Aber er muss auch einen Feind haben.
05:13Hat er irgendwelche Neider hier im Kurs oder bei der Arbeit?
05:16Aber hier, bei den Blinden? Nein. Sicher nicht.
05:21Barthimeos. War das nicht der blinde Bettler, den Jesus wieder sehend gemacht hat?
05:25Mhm. Aber das ist natürlich eine Metapher für das Zurückfinden zum wahren Glauben.
05:29Natürlich, du Klugscheißer.
05:30Wer hat mir angefangen?
05:34Worum geht es eigentlich in dem Spiel?
05:35Spiels in der Bronzezeit. Muss die Welt erobern.
05:38Aha. Und wer bist du da?
05:41Ein Mädchenfresser.
05:41Geil, oder? Da habe ich mich schon seit einer halben Stunde drauf gefreut.
05:48Herr Andersen?
05:49Wir können du sagen. Ich bin Ben, der Geschäftsführer.
05:52Anja Prinz. Hallo. Superspiel.
05:54Willst du die neueste Version haben?
05:57Darf ich nicht annehmen.
05:59Scheint ja erfolgreich zu sein, die Firma, oder?
06:01Nein, wir sind noch lange nicht am Break-Even, aber auf dem Weg an die Spitze.
06:05Schaut euch um.
06:06Meine Mitarbeiter, die glauben an unsere gemeinsame Vision.
06:10Und Jonas Mangold auch?
06:11Ja. Er ist einer meiner Besten.
06:14Hatten Sie es denn für möglich, dass sein Verschwinden was mit seinem Projekt zu tun hat?
06:18Diese Orientierungs-App, die er mit David Fiedler entwickelt?
06:21Orientierungs-App? Am besten fragt er das David selber. Wir haben Besuch, David.
06:25Gebt ihr mir eure Karte?
06:26Hallo.
06:31Zeig unseren Gästen deine neueste Errungenschaft, okay?
06:35Okay.
06:41Ich bin Sandra, Reis, Kriminaloberkommissarin, LKA, Berlin.
06:47Abgefahren, oder?
06:51Guten Tag.
06:53Reis.
06:53Guten Tag.
06:54Daniel Prinz. Hallo.
06:55Können Sie sich vorstellen, was das hier kostet?
06:58Das teilt alles der Staat.
07:00Bloß einen saftigen Zuschuss.
07:03Das ist so ziemlich der einzige Grund, warum Jonas und ich hier sind.
07:06Seine Frau behauptet, dass Sie mit ihm auf Geschäftsreise in München werden.
07:12Da hat die Suse was verwechselt.
07:16Die Präsentation ist erst nächste Woche.
07:17Haben Sie denn eine Ahnung, wo er die letzten Tage war?
07:24Mhm.
07:26Und das wüsste ich auch gern.
07:27Im Gegensatz zu Jonas bin ich nur auf Honorarbasis hier.
07:31Diese Orientierungs-App.
07:33Das ist meine große Chance.
07:35Aber ohne Jonas packe ich das nicht.
07:40Wusstest du noch irgendjemand anders von dem Projekt?
07:42Ich dachte eigentlich, wir hätten das geheim gehalten.
07:44Auch vor Ihrem Chef?
07:48Hm.
07:51Also, wir haben jetzt zwei Fragen.
07:53Wer hat Jonas Mangold angefahren?
07:55Und wo war er seit letztem Mittwoch?
07:57Wir haben keine Meldung aus den Krankenhäusern.
07:59Und er hat zu niemandem von seinem Bekannten Kontakt aufgenommen.
08:03Seine Handys ausgeschaltet.
08:04Die Passanten haben einen roten Van erkannt.
08:07Nur leider nicht denselben.
08:08Drei haben einen Ford gesehen.
08:09Zwei einen Mercedes und einer einen VW.
08:11Bei dem Kennzeichen haben drei ein B erkannt und vier die Zahl zwei.
08:17Das sieht so aus, als tappen wir im Dunkeln.
08:21Noch jemand einen blinden Witz auf Lager?
08:23Vielleicht irgendwas mit Schwarz sehen oder so?
08:26Ich fand den lustig.
08:27Gut.
08:28Die Frage ist doch, warum hat er seiner Frau was vorgeschickt?
08:31Ich habe was auf Mangolds Laptop gefunden.
08:33Hier.
08:34Das ist ein Vertragsentwurf, bei dem Herr Mangold seine Rechte an der Erfindung und den potenziellen Erlös verkauft.
08:39An wen?
08:39Das ist ein Blanko-Vertrag. Nur die Summe steht drin. 80.000 Euro.
08:43Aber das hieß ja, dass er seinen besten Freund im Stich lassen wollte.
08:46Und Fiedler hat uns davon nichts erzählt?
08:48Nee, aber wenn das stimmt, dann hat er echt einen Grund, stinksauer auf Mangold zu sein.
08:52Hallo Sandra. Schön, Sie wiederzusehen.
09:10Wir glauben, Sie wissen, wo Ihr Partner ist.
09:12Hm.
09:14Und wie kommen Sie darauf?
09:15Sie haben rausgefunden, dass er Ihr gemeinsames Projekt verkaufen wollte.
09:19Echt?
09:20Das ist die Stelle, wo Sie widersprechen müssten.
09:23Ich bin blind.
09:24Aber ich bin nicht blöd.
09:26Okay. Also?
09:29Vor ein paar Wochen kam Jonas mit diesem idiotischen Vorschlag zu mir.
09:34Er schien ganz schön unter Druck.
09:35War ziemlich aufgewühlt.
09:36Wie viel Geld könntest du mir bauen?
09:45Hm.
09:47100 habe ich dabei. Warum?
09:49Nein, ich meine generell, ich brauche Geld.
09:51Jetzt.
09:52So viel es geht.
09:54Wieso?
09:54Ich bin draußen.
10:00Du gibst mir das Geld und bekommst dafür das Projekt.
10:03Samt Patent. Stand von heute. Ist ein super Geschäft.
10:06David, du bist mein bester Freund. Du musst mir helfen.
10:10Das ist unser Projekt, Jonas. Ich will das nicht ohne dich machen.
10:14Komm schon, wie viel?
10:16Mehr hat er nicht gesagt. Gib mir Geld. Ich bin raus.
10:20Ich verstehe das einfach nicht.
10:22Das ist doch auch mein Traum, mit dem er sich da den Arsch abwischt.
10:26Das konnten Sie nicht auf sich sitzen lassen, weil er seine Anteile bereits verkauft hat, ja?
10:33Ich wusste nicht, dass er seine Anteile schon verkauft hat.
10:40Okay. Danke.
10:43Angold hat ein Konto eröffnet und als zweite Verfügungsberechtigte eine Sophia Ruiz eingetragen.
10:50Okay.
10:50Okay.
10:51Ein Fehler.
10:53Ein Fehler, ein Fehler, ein Motiv.
10:56Ja gut, ja, vielleicht hat er jemanden beauftragt, der ihn angefangen hat.
11:00Das war eine Testfahrt für die Orientierungsendung.
11:02Kann ich euch helfen?
11:06Guten Tag, Herr Andersen.
11:08Kennen Sie Sophia Ruiz?
11:10Ja klar.
11:11Das ist unsere ausländische Volontärin.
11:14Wo fehlen wir die?
11:15Das ist komisch.
11:23Er hat sich krank gemeldet.
11:24Und zwar letzten Mittwoch.
11:25Daniel, Rosa, was für ein Zufall.
11:37Schön, dich zu sehen.
11:39Ach, und wieder die aparte Kollegin.
11:41Ich bin vollkommen bescheuert, oder was?
11:43Sei mal ruhig.
11:44Und nur mal schauen, wie es dir geht.
11:45Ist auch, wenn ich nicht ans Telefon gehe.
11:47Dann heißt das, ruf mich nicht an.
11:48Wenn du so wütend bist, schaust du aus wie Homa.
11:52Ach doch, ich hab mich um sie gekümmert.
11:54Weißt du, wie hart das war?
11:56Also, eins kannst du mir glauben.
11:59Ich hatte es auch nicht ganz einfach.
12:01Also, ich stehe das Wasser bis zum Hals.
12:04Sollte dir egal sein.
12:05Hast ein gutes Leben, hast ein gutes Mädchen an deiner Seite.
12:09Lass das nicht von einem wie mir kaputt machen.
12:10Daniel!
12:12Daniel!
12:13Vielleicht will er einfach nur eine Chance.
12:17Liebst du ihm die?
12:18Ich versuche nicht daran zu denken,
12:43ob er jetzt wohl gerade meine Hilfe braucht.
12:45Waren Sie damit zusammen?
12:47Wir haben uns beim Training kennengelernt.
12:50Wir sind ein gutes Team.
12:51Wir waren zweimal deutscher Meister im Tandem fahren.
12:54Dann leisten Sie eine ganze Menge zusammen, so als Team.
12:57Ach, den Widerständen trotz des Mark-Jonas.
13:00Nur, Sie sitzen hier vorne.
13:01Und bestimmen, wo es lang geht.
13:03Kommen auch als Erste ans Ziel.
13:05Kommt ihr damit klar?
13:05Ja.
13:06Das war noch nie ein Problem zwischen uns.
13:08Wir ziehen immer an einem Strang.
13:10Haben Sie schlechte Neuigkeiten?
13:11Ich bin jetzt...
13:11Ich bin jetzt...
13:12Ich bin jetzt...
13:13Ich bin jetzt...
13:14Ja.
13:15Kennen Sie diese Frau?
13:20Müste ich?
13:22Ihr Mann hat mit ihr zusammen ein Konto, auf dem 80.000 Euro liegen.
13:27Ist Ihnen das Neue?
13:28Warum gehst du denn nicht ran?
13:40Mein Vater, der hat jetzt schon viermal angerufen. Ich habe keinen Bock auf seine Spielchen.
13:43Offenbar bist du ihm wichtig.
13:44Der ist doch nicht wegen mir zurückgekommen.
13:46Sophia Ruiz sitzt im Vernehmungsraum und wartet.
13:48Wartest du?
13:49Wartet, ich mache das.
13:50Ihr beide helft bitte Jan, Flughäfen und Taxis zu überprüfen.
13:53Warum?
13:54Wir können uns momentan keinen einzigen Fehler erlauben.
13:58Sag mal, ist das jetzt, wir machen Fehler, oder was?
14:03Nein, habe ich doch gar nicht gesagt.
14:05Doch!
14:14Konrad will sich an mir rächen.
14:16An mir persönlich.
14:18Darum sucht er einen Anlass, den Laden hier dicht zu machen.
14:20Die Polizeistrukturreform ist ja nur die günstige Gelegenheit für ihn.
14:25Wir waren mal ziemlich gut befreundet.
14:27Damals, als wir die Vermissenstelle zusammen aufgebaut haben.
14:30Mina, Sebastian und ich.
14:32Aber er hatte immer die falschen Prioritäten.
14:36Karrieregeil, schon immer.
14:37Absolut skrupellos in seinen Methoden.
14:39Ich meine, er war ein gefährlicher Mensch.
14:43Und er war Alkoholiker.
14:45Was außer mir aber niemand wusste.
14:47Was hast du gemacht?
14:56Sieh mal, er war dabei, die Vermisstenstelle zu zerstören, bevor sie überhaupt aufgebaut war.
15:02Also habe ich ihn ausgeschaltet.
15:04Wie ausgeschaltet?
15:05Ich habe ihm zwei leere Kornflaschen im Schreibtisch deponiert.
15:12Konrad ist daraufhin erst in den Innendienst versetzt worden.
15:16Ja.
15:17Und hat dort Karriere gemacht.
15:19Ja, leider.
15:19War nicht vorgesehen.
15:20Und das bricht uns jetzt das Genick.
15:22So, jetzt wisst ihr, was auf dem Spiel steht.
15:29Also bitte, euer Verhör.
15:48Bitte, wissen Sie, wo Jonas ist?
15:50Leider nicht.
15:51Seit wann arbeiten Sie denn in Berlin?
15:53Ich bin seit einem Vierteljahr bei der Firma.
15:55Das heißt, Sie haben Mangold in der Firma kennengelernt?
15:58Ja.
15:58Wir haben uns direkt gut verstanden.
16:01Er ist einfach einzigartig.
16:03Offenbar hat er auch zu Ihnen Vertrauen gefasst.
16:05Sonst hätte er Sie ja nicht als zweite Verfügungsberechtigte für die 80.000 Euro eingesetzt.
16:09Richtig?
16:09Ja.
16:10Wir haben Pläne.
16:21Ich wollte schon immer mal Sex unter einer Palma haben.
16:35Ein Bett wäre ja auch nicht schlecht.
16:37So meine ich das doch nicht.
16:41Was hältst du davon, wenn wir uns mal eine Auszeit nehmen?
16:45Faust du mit?
16:46Was hältst du davon, wenn wir erst mal nach Chichen Itza fahren und uns die Maya-Pyramiden angucken?
16:53Und dann arbeiten wir uns nordwärts vor.
16:56Bis nach Alaska.
16:57Und ich dachte, ihr Deutschen, seid immer so vernünftig.
17:02Das ist das Vernünftigste, was ich hier in meinem Leben vorhatte.
17:06Und dabei kennen wir uns erst seit ein paar Wochen.
17:09Aber er meint es ernst.
17:10Also haben wir beschlossen, die Weltreise zu machen.
17:12Moment, aber Sie wollten einfach alles stehen und liegen lassen?
17:15Klar.
17:16Wer braucht schon ein Praktikum, wenn man auch die Welt sehen kann?
17:19Rosberg.
17:20Ich meine, Sie werden sich die ganze Zeit um ihn kümmern müssen.
17:22Ich schätze mal, Sie lieben ihn wirklich.
17:24Oder die 80.000.
17:26Was haben Sie eigentlich für ein Problem?
17:28Dass er zehn Jahre älter ist als ich?
17:30Nein, aber Sie wirken nicht gerade wie die klassische Pflegerin mit Helfer-Syndrom.
17:33Also warum wollen Sie ausgerechnet mit einem Blinden in den mexikanischen Dschungel?
17:36Aber Jonas ist nicht mehr blind.
17:40Wie nicht mehr blind?
17:43Sie haben die Augenhornhaut mit Stammzellen wieder aufgebaut.
17:48Darum ging es doch, dass er nach der OP ein neues Leben anfängt.
17:52Und wann war diese OP?
17:54Letzten Mittwoch.
17:55Okay, ab sofort suchen wir also einen Mann, der sehen kann.
18:01Ist das überhaupt möglich?
18:02Ich meine rein medizinisch?
18:04Heutzutage kannst du Operationen machen mit Stammzellen oder mit Chips, die man ins Auge setzt.
18:10Aber sowas macht ja nicht jeder.
18:12Wissen wir, wie viele Ärzte in Berlin so eine OP überhaupt durchführen?
18:15Diese Wissenslücke lässt sich schließen.
18:18Und zwar augenblicklich.
18:19Unter welcher Voraussetzung kann man so eine OP überhaupt machen?
18:29Außer den physischen Voraussetzungen wie der Erblindungsursache und der Dauer der Blindheit
18:33geht es vor allem um die psychische Belastbarkeit und innere Flexibilität.
18:39Und wie war das bei Herrn Mangold?
18:41Ich habe selten Patienten kennengelernt, die so gut über sich, ihr Krankheitsbild und ihre Möglichkeiten informiert waren wie er.
18:47Und wie ist die OP verlaufen?
18:49Seine Frau und er waren überglücklich.
18:52Herr Mangold, ich nehme Ihnen jetzt die Schutzbrille ab.
18:55Mhm.
18:55Dann bitte ich Sie, die Augen zu öffnen und mir zu sagen, was Sie sehen.
19:00Mhm.
19:13Ich blende, das ist ganz wunderbar.
19:17Und jetzt?
19:24Zwei Striche?
19:26Mhm.
19:28Jetzt?
19:34Mehrere Striche.
19:36Und jetzt?
19:39Ich sehe etwas Rundes.
19:43Ein Kreis, ist das richtig?
19:45Muy bien.
19:48Was sehen Sie jetzt?
19:51Ich sehe da zwei Flecken.
19:55Mhm.
19:56Ihre Frau und ich stellen uns jeder in eine Ecke und sie kommen nacheinander auf uns zu.
20:00Ich sehe da zwei Flecken.
20:30Und was kann er jetzt sehen?
20:31Nee, es gibt bei uns etwas, das wir das Molyneux-Problem nennen.
20:36Molyneux hat bereits im 17. Jahrhundert sich die Frage gestellt, ob ein Blinder, der mit seinem Tastsinn eine Kugel von einem Würfel unterscheiden kann, in der Lage ist, diese Objekte rein visuell zu unterscheiden.
20:48Mhm.
20:48Und kann er das?
20:49Und kann er das?
20:50Nein.
20:51Das Gehirn muss das?
20:52Das Gehirn muss das erst lernen.
20:54Kollegen haben das bei ehemals blinden Kindern getestet.
20:57Sie brauchten Tage, um die räumlichen Objekte unterscheiden zu lernen.
21:02Je jünger sie waren, desto besser haben sie gelernt zu sehen.
21:04Was bedeutet das für Herrn Mangold?
21:08Zunächst ist seine Welt nicht räumlich, eher flach.
21:15Er erkennt keine Distanz, keine Höhen, keine Tiefe.
21:19Ein Bürgersteig sieht für ihn aus wie ein Strich.
21:22Leider bleibt das bei einigen Patienten auch so.
21:31Ich habe mir die Kontoarztzüge von Jonas Mangold geben lassen.
21:33Du glaubst nicht, von wem die 80.000 Euro kommen.
21:35Rat mal.
21:36Wieso?
21:37Von wem?
21:38Hm, jetzt komm.
21:53Bleibt das nicht?
21:54Habt ihr gar nicht dran gearbeitet?
21:56Jetzt oder gar nicht?
21:57Hier, los!
21:58Das ist eine Lasse.
21:59Was will ich denn machen?
22:00Was will ich denn machen?
22:01Was will ich denn machen?
22:02Was will ich denn machen?
22:05Stören wir?
22:06Überhaupt nicht.
22:07Ich werde nur gerade aus meinem eigenen Projekt entlassen.
22:09Du wirst nicht entlassen.
22:11Du wirst reich.
22:13Also, entweder du unterschreibst hier und jetzt.
22:19Oder ich ziehe mein Angebot zurück.
22:22Herr Fieler, Sie müssen das nicht machen.
22:23Ach ja?
22:24Nur leider gehören meinem Chef jetzt die 51 Prozent von Jonas.
22:27Was soll ich denn machen?
22:28Wenn ich die Abfindung nicht nehme, dann legt er das Projekt halt auf Eis.
22:34Wissen Sie eigentlich, wie viel Blindes es gibt?
22:36Nein.
22:37Mindestens 45 Millionen.
22:40Ein großer Markt.
22:42Und für sowas hier?
22:43Dann zahlen in Europa die Krankenkassen.
22:45Ja.
22:46Viel Glück, Ben.
22:48Wenn du mal wieder so eine Idee hast, dann ruf mich an.
22:49Jederzeit.
22:50Ja, leck mich.
22:51Sie haben also Mangold seine Anteile abgekauft.
22:52Für 80.000.
22:53Jonas hat es mir aufgedrängt.
22:54Da konnte ich nicht Nein sagen.
22:55Er brauchte Geld.
22:56Das haben Sie ausgenutzt.
22:57Ich habe keine Ahnung, was Jonas da geritten hat.
22:58Genau jetzt auszusteigen.
22:59Sie haben ihn über den Tisch gezogen.
23:00Und das hat er gemerkt.
23:01Und wollte den Vertrag annullieren.
23:02Richtig?
23:03Ich bin Geschäftsmann.
23:04Und meine Verträge sind wasserdicht.
23:06Ich habe die Telefonprotokolle von Sophia Ruiz überprüft.
23:27Auffällig sind zwei Nummern, von denen sie immer wieder angerufen wurde.
23:35wurde Handy und Festnetz von Suse Mangold. Die beiden kennen sich. Frau Mangold hat uns
23:42angelogen und zwar von Anfang an. Wo ist sie her? Haben Sie schon eine Spur von Jonas? Ich verstehe
23:51das alles nicht. Eigentlich wollten wir in einer Woche losfahren. Er hat für die Reise mit ihnen
23:57alles auf eine Karte gesetzt. Er hat seine Erfindung verkauft für einen lächerlichen
24:02Betrag, nur um mit ihnen verreisen zu können. Ja, aber warum ist er dann weg? Wie lange kennen
24:10Sie diese Frau schon? Kennen ist übertrieben, aber das war letzten Mittwoch, direkt nach der OP.
24:19Lauf! Pass auf! Ist doch ein bisschen viel auf einmal. Komm.
24:28Weißt du, worauf ich am meisten gespannt bin? Weil mein Hund was merken wird.
24:42Was? Kann ich Ihnen helfen? Jetzt ohne die Sitten sehen kannst, bin ich nicht mehr gut genug,
24:54ja? Suse. Wie kannst du mir das antun, hä? Die gar nicht die Pfands zurückgekrochen kommen,
25:04wenn sie dich satt hat. Komm, komm, wir gehen. Sie rief dann immer wieder an und wollte eine Erklärung.
25:18Eine Erklärung wofür? Sie wusste nichts von unseren Reisenplänen. Sie dachte wohl, dass Jonas und sie
25:23wieder zusammenkommen würden. Aber Jonas wollte nach vorne schauen. Seine Ehe war am Ende. Und es hörte
25:32sich auch so an. Ja, ist sehr gut, Max. Noch ein bisschen Geld? Ja, kann ruhig ein bisschen
25:44freundlich werden. Für die Sonne, ja? Genau, rechts war blau und links ist gelb. Ja. Ja, sehr schön,
25:50ein bisschen mehr hellig. Super. Ja. Ich muss Sie sprechen. Okay. Es geht um Sophia Ruiz. Sie kennen sie.
26:01Frau Mangold, was ist das? Ein Auto. Das sehen Sie doch. Unser letzter gemeinsamer Ausflug
26:25zu Möritz. Und wie kommen Sie da hin? Gemeinsam? Ich... Die Reha-Einrichtung hat für diese Zwecke
26:35einen eigenen Van. Einen roten. Frau Mangold, haben Sie Ihren Mann angefangen? Nein. Ich liebe meinen Mann.
26:53Das Wochenende nach der Operation war grauenhaft. Jonas war wie unter Schock. Es war alles nicht so,
27:02wie wir uns das vorgestellt hatten. Ich meine, dass er sehen kann, so wie alle.
27:07Schau, die Rosen. Willst du wirklich wissen, was ich sehe? Lauter Schämen, die überhaupt keinen Sinn
27:15ergeben. Jonas, ich meine, es ist doch nur gut. Spielst du jetzt den Arzt nach, oder was? Es ist Tag vier
27:22nach der OP. Warum sehe ich nicht klar? Ich erkenne nichts. Alles ist... Gib mir deinen Arm. Lass mich! Ich bin seit Jahren
27:31blind über jede Straße gekommen. Und du glaubst plötzlich, ich bin ein verdammter Krüppel.
27:37Ich habe versucht, ihm Mut zu machen. Aber meine Wohnung, die ist nicht für Blinde. Jede Kante wurde zu einem Problem.
27:45Er hat gezittert vor Wut. Und dann haben Sie ihn rausgeschmissen? Nein. Plötzlich sagte er mir, dass er mich verlässt.
27:52Und dass er zu seiner Frau zurück will. Wie? Er ist zu seiner Frau zurückgegangen?
27:58Ja! Machen Sie sich nicht lächerlich. Es gibt Millionen rote Autos.
28:03Sie haben uns belogen. Sie wussten von seiner Operation.
28:08Anfangs habe ich es nur vermutet. Ich wusste doch nicht, wie ernst er es mit seinem neuen Leben meint.
28:15Brems doch nicht so plötzlich! Tut mir leid, ich wusste... Was ist eigentlich mit dir los, hm?
28:23Andauernd bist du weg, ohne mir zu sagen, wohin du gehst. Und wenn du dann da bist, dann giftest du mich an.
28:29Was verheimlichst du mir?
28:32Susi, ich war beim Arzt. Ich habe die Chance auf eine OP. Vielleicht kann ich danach wieder sehen. Dann wird alles wieder gut.
28:40Ich dachte, du bist zufrieden, so wie es ist.
28:42Was man halt so sagt, wenn die Dinge eben nicht zu ändern sind. Halt an!
28:48Jonas, das kann doch auch schief gehen.
28:51Hast du überhaupt begriffen, was ich gerade für eine Chance bekomme?
28:55Ich will doch nur, dass du mich in deine Überlegungen mit einbeziehst.
29:00Gibst du, du genießt es, dass ich abhängig bin von dir.
29:03Wie kommst du denn darauf? Ich liebe unser gemeinsames Leben. Egal, ob du blind bist oder nicht.
29:07Allein der Platzen-OP ist ein Glückstreffer. Ich kann doch mal ein neuer Mensch werden. Warum freust du dich eigentlich nicht für mich?
29:13Ich will doch nur, dass du mich einweist in das, was du vorhast.
29:16Oder komm ich in deinem neuen Leben überhaupt noch vor?
29:22Und am nächsten Morgen ist er gegangen.
29:25Ohne mir zu sagen, wohin.
29:27Sie waren verletzt. Sie sind eben gefolgt. Und dann?
29:38In seinen Sachen war die Adresse des Arztes. Und vor der Praxis.
29:44Da habe ich dann begriffen, dass er schon eine Nachfolgerin für mich gefunden hat.
30:03Frau Mangold, hat jemand recht?
30:07Wäre es ihnen lieber, wenn er blind bliebe?
30:18Kann es sein, dass Sie alles getan hätten, damit er sie nicht verlässt?
30:39Was haben Sie mir angetan?
30:43Nichts. Ich liebe ihn.
30:55Komm her.
30:57Bleiben Sie bitte sitzen, Frau Mangold.
31:15Muss ich mit dieser Person sprechen?
31:17Ja, müssen Sie. Setzen Sie sich.
31:18Also, wenn er Ihnen beiden so viel bedeutet, wie Sie behaupten, dann schlage ich vor, dass Sie erstmal die Wahrheit sagen.
31:33Wo ist er?
31:34Fragen Sie sie.
31:35Ich weiß es nicht.
31:36Das will er nicht.
31:38Ihr macht doch diese tolle Reise zusammen.
31:40Wir haben den Roten Wern untersuchen lassen.
31:42Ich kann nicht mehr. Ich möchte nicht mit dieser Frau sprechen. Ich will jetzt nach Hause. Bitte.
31:46Er weist eindeutige Spuren eines Unfalls auf.
31:50Der Schlüssel hängt am Haken im Flur. Jeder kann das Auto heute früh benutzt haben.
31:54Tatsache ist aber, ein Mitarbeiter von Ihnen hat zugegeben, dass Sie den Wern gefahren haben.
31:57Was?
32:01Was?
32:05Ganz gut.
32:13Wissen Sie, ich wollte ihn schon, als er noch blind war.
32:18Und ich hätte es weiter mit ihm versucht. Ob er nun sehen kann oder nicht.
32:23Ja, aber das haben Sie nicht getan, oder?
32:27Sie haben ihn in den Stich gelassen.
32:29Und das habe ich ihm gleich gesagt, dass er sich auf niemanden sonst verlassen kann.
32:33Ich kapier das nicht.
32:35Ich kann schon, dass du so einer Egoistin zurück wollen.
32:43Wieso denn zurück?
32:45Tun Sie doch nicht so.
32:47Was meinst Sie denn damit?
32:49Er hat mich verlassen. Er wollte es zu Ihnen.
33:00Aber...
33:02Wieso hat er mich denn dann heute früh so fertig gemacht?
33:09Wie willst du denn das alles ohne mich schaffen, ne?
33:12Das ist doch meine Entscheidung. Ich lass mir von dir doch keine Angst machen.
33:14Was?
33:15Sich lieben und sich helfen, das sind zwei unterschiedliche Sachen.
33:18Aber das zeigst du halt einfach nicht.
33:20Ernsthaft?
33:21Ernsthaft?
33:22Ernsthaft?
33:23Ernsthaft?
33:24Ernsthaft?
33:25Ernsthaft?
33:29Oh mein Gott.
33:32Frau Mangort, das ist versuchter Mord.
33:37Sie haben das Recht zu schweigen und können sich einen Anwalt nehmen.
33:39Um...
34:09Um...
34:39Um...
34:41Puh, Puh, Puh, Puh, Puh!
35:11Warum sagt er seiner Freundin, er geht zu seiner Frau zurück und macht es dann doch nicht?
35:35Wahrscheinlich konnte er einfach nur nicht ertragen, dass sie ihn schwach und verletzlich sieht.
35:39Danke.
35:39Herr Mollgold hat einen Fehler angerufen. Wissen Sie, wo er sich gefunden hat?
35:45Nein. Ich habe einfach aufgelegt. Und jetzt weiß ich nicht, ob das ein Fehler war.
35:53Was hat er genau gesagt?
35:55Er hat sich wieder selber bemitleidet. Er hat irgendwas von Scheitern erzählt und von Fehlern, die er gemacht hat.
36:03Dann wollte er sich bei mir entschuldigen. Als ob das noch irgendwas bringen würde.
36:06Er hat jetzt niemanden mehr. Keine Frau, keine Freundin, keinen besten Freund. Sein Job ist er wahrscheinlich auch los.
36:14Haben Sie irgendeinen Anhaltspunkt, von wo aus er angerufen haben könnte?
36:18War ein Innenraum. Klangdumpf. Offenes Fenster. Straße. Und Wasser.
36:26Wasser. Wasser. Der Unfall hat in der Spree stattgefunden. Vielleicht hält er sich noch irgendwo auf.
36:32Da war er.
37:02Links ist zu laut, zu dunkel. Ich würde rechts gehen.
37:13Suche! Ja, Humboldt, suche! Ja, brav.
37:32Oliver? Er hat sich von der Wirtin die Nummer des Augenarztes diktieren lassen.
37:50Dr. Kirsten?
37:55Alles in Ordnung?
37:57Ja, geht so. Er hat mir voll eine verpasst und dann ist er weg. Die Praxis ist schon geschlossen. Bitte. Kommen Sie morgen wieder.
38:06Nein, nicht morgen. Meine Augen müssten längst funktionieren. Geben Sie zu, dass Sie einen Fehler gemacht haben.
38:13Ihre Augen können sehen.
38:16Ja, aber wie viel? Es wird nicht besser. Ich sehe nur Schämen. Ich bin hilfloser als vorher. Machen Sie was!
38:22Das ist das Erreichbare. Sie meinen, ich werde nie richtig sehen können.
38:29Sie sehen etwas. Das ist sehr viel wert.
38:34Ich habe mir immer vorgestellt, wie das ist, die Brüste einer Frau zum ersten Mal zu sehen.
38:38Oder wie das wohl ist, wenn sie lächelt. Aber ich erkenne noch nicht mal, was das ist, ein Lächeln.
38:41Ich bin eine Zumutung für Sophia. Das macht alles überhaupt keinen Sinn. Sie machen die OP jetzt rückgängig.
38:49Als Arzt kann ich eine OP nicht wieder rückgängig machen. Wie auch? Als ich mich weigerte, hat er zugeschlagen.
38:57Wir sind zu spät.
38:59Schaut ihn mal.
39:00Schaut ihn mal.
39:02Untertitelung des ZDF, 2020
39:32Oliver!
40:02Der Hund schlägt an!
40:04Warte!
40:06Frau!
40:08Warte!
40:10Warte!
40:12Warte!
40:14Warte!
40:16Warte!
40:18Warte!
40:20Warte!
40:22Warte!
40:24Warte!
40:26Warte!
40:28Warte!
40:30Warte!
40:32Warte!
40:34Warte!
40:36Warte!
40:38Warte!
40:40Warte!
40:42Warte!
40:44Warte!
40:46Warte!
40:48Herr Mangold, ich bin Mina Amiri von der Vermisstenstelle.
41:09Ich habe es nicht geschafft.
41:18Als Blinder war ich Deutscher Meister und als Sehender bin ich ein Versager.
41:24Ich bin Mina Amiri von der Vermisstenzelle.
41:54Das Lied ist von John Newton. Er war Kapitän auf einem Sklavenchef.
42:19Er geriet in Seenot, betete zu Gott und wurde gerettet.
42:26Daraufhin begann er gegen die Sklaverei zu kämpfen.
42:30Und was soll mir das jetzt sagen?
42:34Sie haben doch alles noch vor sich. Sie sind ein guter Typ.
42:39Sie fangen gerade ein zweites Leben an. Das ist doch ein Wunder.
42:44In deinem Mund habe ich mir immer etwas ganz anderes vorgestellt.
42:55Amazing Grace. Nicht schlecht.
42:57Ja, funktioniert auch großartig, wenn das Baby nicht einschlafen wird.
43:00Ja.
43:02Ja.
43:03Ja.
43:04Ja.
43:05Ja.
43:07Ja.
43:09Ja.
43:10Ja.
43:12Untertitelung des ZDF, 2020
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