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  • vor 2 Tagen

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Kurzfilme
Transkript
00:00Weißt du, was ich mittlerweile gelernt habe?
00:03Mich nicht für dumm verkaufen zu lassen.
00:05Ich kündige.
00:06Zweimal das Kaviar-Frühstück, bitte.
00:07Mit Champagner.
00:08Ja. Und die Rechnung?
00:10Die zahlt mein Vater.
00:13Er schuldet mir viel mehr als nur ein Frühstück.
00:15Ich finde, Oskar muss sein Können hier unter Beweis stellen.
00:17Wie jeder andere Mitarbeiter auch.
00:18Sonst ist er hier nicht weiter haltbar.
00:20Florian, dein Handy klingelt.
00:22Wir fordern Sie im Namen unseres Mandanten dringend dazu auf,
00:30schnellstmöglich Ihre Schulden in Höhe von 228.000 Euro.
00:36Ich habe die ganze Nacht im Internet verbracht
00:38und mich mit einer wunderbaren Frau unterhalten.
00:41Fragst du dich heimlich auf der Seite von Julio Sternern,
00:43um an kochbegeisterte Frauen ranzukommen?
00:45Alle Achtung.
00:46Nein, Quatsch.
00:50Ich bin der Stern.
00:52Ich kann noch keinem Unbekannten hinterherlaufen.
00:54Ich bin Maximilian.
00:57Alexandra steht immer zwischen euch.
00:58Im Gegensatz zu dir und dieser Kaltmamsel.
01:01Zwischen euch liegt nur das Internet.
01:04Wann hast du dich das letzte Mal so gut gefühlt wie letzte Nacht,
01:06als du mit diesem Julius gechattet hast?
01:08Auf Lagomera.
01:09Liebe Kaltmamsel,
01:12ich musste die ganze Zeit an Sie denken.
01:17So, ja.
01:17Gibt es sie noch?
01:22Irgendwo da draußen.
01:23So many souls around you
01:33But it never feels like home
01:36Home is where there's no mistaking
01:41And I'm a million miles from you
01:46But if we stay strong
01:50I know we'll make it through
01:55So, das wäre geschafft.
02:03Jetzt brauchst du nur noch warten, bis
02:04jedes Stern sich meldet.
02:09Das ging aber schnell.
02:14Sie kann auch unmöglich meine Nachricht schon bekommen haben.
02:16Hier.
02:17Schau, sie hat ihre Nachricht in derselben Sekunde abgeschickt,
02:19wie ich meine.
02:22Zwei Serien, ein Gedanke.
02:27Genau zugleich in Sekunde, wenn das kein Zufall ist.
02:30Oder ein Zeichen.
02:35Wer schreibt es an mich, denkt
02:36und fragt sich, wie es mir geht.
02:39Dann antworte mal nicht zu enthusiastisch,
02:42sonst wirkst du noch verzweifelt.
02:46Moment mal, Herr Anwalt,
02:47Wer hat mir denn die ganze Zeit geraten,
02:49dass ich mich dem Neuen zuwenden soll?
02:51Ja, ja, ist ja schon gut, war ja nur ein Scherz.
02:53Na komm, lass sie nicht so lange warten.
02:58Gut, der Kontakt wäre wieder hergestellt.
03:02Mal sehen, was draus wird.
03:04Kein schlechtes Gewissen jetzt.
03:10Und selbst wenn etwas zwischen dir und Maximilian laufen würde,
03:13steht doch einer Freundschaft mit Julius Stern nicht im Wege.
03:17Bist du bescheuert, in meinen Sachen rumzuschnüffeln?
03:29Ich hab nicht in deinen Sachen rumgeschnüffelt.
03:31Dein Handy hat geklingelt und...
03:32Bist du rangegangen, hast ein bisschen geplaudert und gedacht,
03:34hey, warum lese ich nicht auch gleich seine Post,
03:36wenn ich schon mal dabei bin?
03:37Nein, das stimmt nicht.
03:38Das Handy hat geklingelt und die Jacke wäre fast runtergefallen
03:40und da ist der Brief mir quasi vor die Füße gesegelt.
03:42Ich bin ehrlich.
03:44Florian, warum hast du 228.000 Euro Schulden?
03:50Es war ein Versehen, nichts weiter.
03:54Wir haben ein bisschen Party gemacht,
03:56sonst ist ein Tropez und eine Yacht gemietet.
04:00228.000 Euro Miete für ein Boot?
04:03Quatsch.
04:04Das hat nicht mal ein Zehntel davon gekostet.
04:0622.000, Florian, und?
04:09Weiter.
04:09Ja, als wir angelegt haben,
04:12hab ich einen anderen Dampfer gerammt.
04:14Einen Dampfer?
04:15Ja, eine super Yacht.
04:17Der Typ hat sich total aufgeregt,
04:19diesen Kratzer ausbessern lassen
04:20und mir die Rechnung geschickt.
04:22Ja und, was machst du jetzt?
04:24Der Typ kann mir gar nichts.
04:26Florian, der Typ kann dir wohl was.
04:28Das ist die zweite Mahnung.
04:29Wenn du das Geld nicht innerhalb von zehn Tagen bezahlst,
04:31dann droht dir die Zwangsvollstreckung.
04:34Vorher greift meine Mutter an die Portokasse.
04:36Ich muss es ihr nur geschickt verkaufen.
04:39Ich biete das hin, Caro.
04:43Hauptsache, du hältst die Klappe.
04:45Zu niemandem ein Wort, das musst du versprechen.
04:48Versprochen.
04:49So, dann wünsche ich dir noch eine wunderschöne Schicht,
05:08Fräulein Kalten am selben.
05:10Und ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem Mandanten.
05:12Danke.
05:12Hast du eigentlich schon die Unterlagen
05:13für die Überschreibung des Fischer-Krucks zusammen?
05:15Ja, deine Oma hat sie mir gegeben.
05:17Die bringe ich zwischendurch beim Grundprogramm vorbei.
05:18Ich sollte mal öfter was bei dir im Laden liegen lassen.
05:23Das nächste Mal nehme ich Honorar.
05:24Verlass dich drauf.
05:26Hallo, ihr beiden.
05:27Hallo.
05:28Hallo, Robert.
05:31Und wie war es in Hamburg?
05:33Super.
05:35Viel Arbeit, aber wir haben gute Ergebnisse.
05:38Obwohl das Ressort eher ein Beispiel dafür war,
05:40wie man es nicht macht.
05:41Alex hat sowas erwähnt.
05:44Ja, aber manchmal ist sowas ja auch hilfreicher.
05:46Wie war die Taufeier?
05:47Ja, der Wallenberg hat gesagt,
05:48das Menü wäre ausgezeichnet zusammengestellt gewesen.
05:51Wahrscheinlich hat er auch gesagt,
05:52dass es seinen vollen Genuss
05:53erst durch die vertreffliche Auswahl der Weine entfalten konnte.
05:57Selbstverständlich.
05:57Sowas habe ich mir fast gedacht.
06:00Tja, ich muss dann mal los, ja?
06:02Ja, meine Schicht fängt auch gleich an.
06:04Tschüss, Rosette.
06:05Macht's gut.
06:06Tschüss.
06:06Na dann.
06:11Also, geht doch.
06:13Ja?
06:14Marie, ich bin gleich bei dir.
06:16Für das finanzielle Management des Restaurants
06:18bin immer noch ich verantwortlich, Herr Bongald.
06:20Und ich muss den Gästen dann hinterher
06:21ihre Sparmenüs als Essen verkaufen, Herr Castellhoff.
06:25Wenn Sie wirklich schon ein guter Koch sind,
06:26wie Sie mal behaupten,
06:27dürften Sie damit wohl kaum ein Problem haben.
06:29Ich kann aber aus Radieschen keine Trüffel zaubern.
06:32Herr Castellhoff, ich wusste nicht, was...
06:34Das war absolut richtig. Danke, Marie.
06:36Was wird denn das hier?
06:38Hier geht es um den Ruf von uns allen.
06:39Ich bitte Sie, Herr Castellhoff,
06:41retten Sie meine Küche.
06:42Ihre Küche? Jetzt entspannen Sie sich mal.
06:45Sie sind ja Angestellte
06:46und Ihre Küche ist nichts als ein Haufen Töpfe und Pfannen.
06:48Denen ich Tag für Tag
06:49die köstlichsten Gerichte entlocke.
06:51Aber dafür brauche ich
06:52hochwertige Produkte und Zutaten.
06:54Ja, natürlich.
06:55Die kaufen wir auch ein.
06:56Es war also nicht Ihre Entscheidung,
06:58künftig nur noch Fisch aus Aquakultur zu verkaufen, oder?
07:01Bitte was?
07:02Ich glaube, ich höre nicht richtig.
07:04Wusste ich's doch.
07:04Darf ich Ihnen mal vorrechnen,
07:07wie viel wir jeden Tag
07:07für fangfrischen Fisch ausgeben?
07:09Ich betone, jeden Tag.
07:10Den wir hinterher nur noch für Fischbaum verwenden.
07:13Ich hab da mal eine Aufstellung gemacht.
07:14Wenn wir ab sofort
07:15nur noch Fisch aus Aquakultur nehmen würden,
07:17dann hätten wir hier...
07:17Sag mal, Oskar.
07:19Du kannst doch in einem Gourmet-Restaurant
07:20nicht an der Qualität der Ware sparen.
07:27Selbstverständlich bleibt alles so, wie es ist.
07:28Danke, Herr Burghardt.
07:29Wenn dieser Wachtelbretter wirklich so viel drauf hat,
07:34könnte er auch aus seinem Goldfisch was machen.
07:35Natürlich kann er auch etwas aus dem Goldfisch machen,
07:38aber darum geht's gar nicht.
07:39Es geht um den guten Ruf unseres Hauses.
07:42Castel Cuisine steht bei allererster Qualität
07:44in allen Bereichen.
07:44Dafür bezahlen die Kunden.
07:46Und dazu gehört natürlich auch,
07:47dass wir nur absolut frische Ware anbieten,
07:49die unseren Qualitätsanforderungen entspricht.
07:50Was würde wohl ein Restaurantkritiker sagen,
07:56wenn er hier bei uns auf einmal
07:57Fisch aus Aquakultur serviert bekommt?
08:00Den Unterschied merkt doch kein Mensch.
08:03Ich kann den Unterschied sogar sehen.
08:07Und weil du offensichtlich von Gastronomie
08:09noch nicht so viel Ahnung hast,
08:11wirst du ab jetzt jede Entscheidung,
08:12die mit dem Wareneinkauf zu tun hat,
08:14persönlich mit mir absprechen.
08:16Schriftlich.
08:16War noch was?
08:43Ich hoffe, es war alles zu Ihrer Zufriedenheit,
08:45Frau Herzberg.
08:46Danke schön.
08:47Bis zum nächsten Mal.
08:49Auf Wiedersehen.
08:50Danke schön.
08:55Glaubst nicht, was Florian gemacht hat?
08:57Das glaube ich jetzt nicht.
08:58Hast du etwa schon die Nase voll vom Leben
09:00als reiche Tochter?
09:01Ein Euro?
09:03Mehr hat die Herzberger nicht rausgerückt.
09:05Ihr Mann verdient Millionen mit seiner Zahnklinik.
09:08Na ja, gerade reiche Menschen
09:09kennen den Wert von Geld.
09:11Bin ich mir nicht so sicher.
09:12Florian kennt den nicht.
09:13Ja, der muss sein Geld auch nicht selber verdienen.
09:15Seine Mutter finanziert ihm alles.
09:17Noch.
09:18Stell dir vor,
09:19Florian hat eine Yacht gerammt
09:21und sitzt nun auf einer Viertelmillion Euro Schulden.
09:25Was?
09:26Edith tickt aus, wenn sie das erfährt.
09:28Der arme Florian.
09:29Mir kommen gleich die Tränen.
09:31Der arme Florian,
09:32das ist ein verantwortungsloser Schmarotzer.
09:33Schmarotzer.
09:34Jetzt hör doch mal auf, ständig auf ihm rumzuhacken.
09:37Und erzähl bloß niemandem,
09:38dass ich dich eingeweiht habe.
09:39Ich hab nämlich Florian versprochen,
09:40die Klappe zu halten.
09:42Typen wie er kommt immer durch,
09:43weil jemand die Klappe hält.
09:45Sag's.
09:45Keine Sorge, ich verrate ihm bestimmt nicht.
09:47Obwohl es wirklich Zeit wird,
09:49dass Florian mal richtig auf die Nase fällt, Caro.
09:51Der hat damit gefühlt nicht verdient.
09:52Hallo.
10:00Was war denn jetzt schon wieder mit Oskar?
10:03Maria hat mir gesagt,
10:04es gab Ärger mit dem Schelfkoch.
10:06Das haben wir geklärt, hoffe ich.
10:08Worum ging es denn?
10:10Oskar hat einfach mal so angeordnet,
10:12künftig nur noch Fisch aus Aquakultur zu beziehen.
10:14Was verspricht er sich denn davon?
10:16Geld natürlich.
10:18Fisch aus Aquakultur ist natürlich deutlich billiger.
10:21Sag mal, fängst du jetzt auch damit an?
10:24Seit wann ist für Castel Cuisine der Einkaufspreis
10:26wichtiger als die Qualität der Ware?
10:28Ja, du hast ja recht.
10:31Wir haben mit Oskar einen Restaurantchef,
10:33der über keinerlei Erfahrung in der Gastronomie verfügt.
10:36Und ich halte das für einen großen Fehler, Mutter.
10:38Er ist gerade dabei, sich einzuarbeiten.
10:40Und er hat Neumeyer als neuen Großkunden
10:43für unser Catering gewonnen.
10:45Den Stahlfabrikanten?
10:46Ja, das ist ein enormer Gewinn
10:48für das gesamte Unternehmen.
10:49Schon, aber dieser Gewinn
10:51nützt uns überhaupt nichts,
10:53wenn wir wegen mangelnder Qualität
10:54unsere Reputation aufs Spiel setzen.
10:56Und genau das wird passieren,
10:57wenn wir künftig Fisch aus Aquakultur beziehen.
11:00Ohne Frage, Oskar ist mit dieser Entscheidung
11:02weit übers Ziel hinaus geschossen.
11:03Ich finde, Oskar darf alleine
11:04solche Entscheidungen überhaupt nicht treffen.
11:07Hoffentlich erwartest du nicht von mir,
11:08dass ich Oskar in seinen Befugnissen einschränke.
11:11Er ist jetzt Restaurantmanager
11:12und als solcher muss er frei entscheiden.
11:14Oskar ist als Restaurantmanager untragbar, Mutter.
11:17Wann verstehst du das endlich?
11:17Ich denke, die Sache mit dem Fisch
11:19ist jetzt geklärt.
11:20Und sowas wird auch nicht mehr vorkommen.
11:22Das glaube ich nicht.
11:26Maximilian,
11:27Oskar wird Restaurantmanager bleiben
11:30mit genau derselben Entscheidungsfreiheit,
11:31wie du sie in dieser Funktion hattest.
11:33Dem Grundbuchamt fehlt noch ein Steuerbeleg von 2004.
11:47Ohne den können wir den Vorgang nicht bearbeiten
11:49und den Fischerkrug auf dich übertragen.
11:50Typisch Behörden.
11:51Nächstens brauchen sie noch
11:52die Geburtserkunde von meiner Ur-Ur-Urgroßmutter.
11:56Hallo.
11:57Guten Tag.
11:57Hallo.
11:58Bitte?
11:58Sobald ich mit dem Mittagssisch hier durch bin,
12:00suche ich dir in Papas Unterladen die Belege raus.
12:01Ich kann dir gerne helfen.
12:03Zusammen sind wir schneller.
12:05Das ist ja...
12:07Oma und ich haben Papas Sachen nicht mehr angerührt seit...
12:10Na, ich will sie damit auch nicht belasten.
12:12Kein Problem.
12:14Schon was Neues von Julius Stern?
12:16Ich hab noch gar nicht nachgeguckt.
12:18Bist du neugierig?
12:19Ich?
12:20Nein, überhaupt nicht.
12:22Bisschen.
12:23Oh, ihr mit eurem Computer.
12:29Ihr werdet mir auch Eier anschaffen.
12:30Ja, wozu denn?
12:31Wozu?
12:32Fürs Internet natürlich.
12:33Zweimal Apfelschorle, einmal Wasser.
12:35Ich muss in die Küche.
12:36Ich mach das gleich, Oma.
12:37Ja, ich mach...
12:37Ja, das macht das schon.
12:38Seit unserer Bekanntschaft kann selbst Ärger, weil der Arbeit mir meine gute Laune nicht verderben.
12:52Was ist das denn jetzt?
12:54Ich glaub, Julius Stern hat mich grad gefragt, ob ich einen Freund hab.
12:58Oh.
12:58Jetzt bin ich aber gespannt, was du darauf antwortest.
13:01Was Ihre Frage betrifft, Geduld, mein Lieber.
13:08Bei einem guten Soufflé darf man auch nicht so früh die Ofentür aufreißen.
13:19Snowboard in St. Moritz.
13:21Ich kann leider nicht.
13:22Es sei denn, du könntest mir kurzfristig mit ein bisschen Kohle aushelfen.
13:25Ich hab alles in ein total sicheres Termingeschäft gesteckt.
13:29Hey, ich muss Schluss machen.
13:31Ich meld mich.
13:33Hey, Florian.
13:35Ich hab noch mal über, über deine Schulden nachgedacht.
13:38Diese Yacht, die du da gechartert hast, war das offiziell oder hast du die privat geliehen?
13:44Ganz offiziell?
13:45Boah, der Laden, der hat die geilsten Yachten in ganz Europa.
13:48Ja, das ist schön, schön.
13:51Hast du den Vertrag noch?
13:53Ich weiß nicht, wieso?
13:55Ich hab ein wenig im Internet recherchiert.
13:57Und solche Yachten, die werden nur Vollkasko vermietet.
14:00Und das heißt, dass die den Schaden übernehmen müssen.
14:08Wie, freust du dich jetzt gar nicht, oder was?
14:11Ich meine, ich hab dir gerade eine Viertelmillion Euro erspart.
14:13Vergiss es.
14:17Die Versicherung zahlt nicht.
14:18Doch, die müssen!
14:21Nicht, wenn der Versicherungsnehmer grob fahrlässig gehandelt hat.
14:24Bevor wir angelegt haben, haben wir ein bisschen Party gemacht und ich hatte den ein oder anderen Drink.
14:35Okay, ich hatte richtig runde Füße.
14:39Das heißt, du warst betrunken, oder was?
14:41Ja.
14:44Und dann zahlt keine Versicherung der Welt.
14:46Susanne, ich möchte in den nächsten zwei Stunden bitte nicht gestört werden.
15:00Edith, bist du auch da?
15:03Ja, ich glaub, noch ein paar wichtige Telefonate zu erledigen.
15:05Ich will dich auch gar nicht lange stören.
15:07Ich muss sowieso zurück ins Restaurant.
15:09Oskar?
15:10Psst, psst.
15:11Bevor du fragst, es läuft immer besser.
15:12Das freut mich.
15:17Hast du einen anderen Eindruck?
15:18Nein, nein, warum fragst du?
15:20Schön.
15:22Ist irgendetwas vorgefallen?
15:25Nichts, was ich nicht lösen könnte.
15:28Könnte es sein, dass es ein Problem mit der Fischlieferung gibt?
15:32Das war eine Kleinigkeit, nicht der Rede, wer es längst ausgeräumt.
15:36Auch mit Maximilian?
15:37Ja, zwischen ihm und mir ist alles klar.
15:39Wir verstehen uns.
15:42Das kann ja nicht wahr sein.
15:54Was ist denn?
15:56Das ist ein letzte Mahnung mit der Androhung einer Zwangsvollstreckung gegen deinen Sohn.
15:59Florian.
16:02Das glaub ich jetzt nicht.
16:03Besonders viel war es ja nicht.
16:10Aber immerhin, mein erstes Trinkgeld.
16:13Wenn mir jede Kundin eure gibt, dann kommt in einem Monat eine Menge zusammen.
16:18Das ist genau die richtige Einstellung, Lina.
16:21Kleinvieh macht auch Mist.
16:23Genau.
16:25Sag mal, Karl, hast du mittlerweile einen Termin beim Augenarzt gemacht?
16:29Ja, ja, ist alles klar.
16:31Ich habe angerufen und einen Termin vereinbart.
16:33Ach, wie schön. Und wann ist der?
16:35In zwei Monaten.
16:36Bitte was?
16:38Warum nicht gleich in drei Jahren?
16:42Mein Gott, jetzt sieht mich doch nicht so an.
16:43Das sind gerade mal acht Wochen.
16:44Da wird schon nichts passieren.
16:46Außerdem war kein Termin früher frei.
16:49Ihr wisst doch ganz genau, wie schwer es ist, bei einem Facharzt einen Termin zu bekommen.
16:52Bin ich der Einzige hier im Ort, der eine Brille braucht?
16:55Ja, aber du bist der Einzige, der mit seiner neuen Brille nach zwei Wochen immer noch nicht richtig sieht.
17:00Ach, Binsen.
17:01Sevina 1.
17:04Sag mal, kommst du auf dem Nachhauseweg beim Baumarkt vorbei?
17:07Lina will sich in ihrem Zimmer ein Regal aufhängen und dazu braucht sie Dübel.
17:11Sag mal her, vielleicht habe ich ja noch welche in meinem Werkzeugkasten.
17:1616 Millimeter.
17:18Mein Gott, Lina, was willst du nur da reinstellen, Elefanten?
17:22Onkel Kai, da steht 6 Millimeter.
17:26Mein Gott, Mädchen, du hast eine Klaue.
17:29Jetzt schaut doch nicht, als ob ich schon einen Blindenhund bräuchte.
17:32Also ich muss los jetzt.
17:33Hältst du überrechnen von 1992?
17:51Komm, die Stiefel, 48, 70.
17:55Guck mal.
17:58Die Karten vom Eric Clapton-Konzert.
18:00Hey, da waren wir doch zusammen.
18:03Eine Quittung von zwei Kupferfannen.
18:06Die hat Papa mir zur Gesellenprüfung geschenkt.
18:10Hanna, wenn du willst, kann ich den Beleg auch alleine suchen.
18:14Ich kann mir vorstellen, wie wir das tut.
18:15All die Erinnerung.
18:17Nee, irgendwie ist es doch schön, sich damit zu beschäftigen.
18:20An Papa zu denken.
18:21Wahrscheinlich hätte er sich wahnsinnig über die Pinglichkeit vom Grundbuchamt aufgeregt
18:26und wäre sofort dahin gelaufen, um dem zu erzählen, dass dieser blöde Beleg nichts zur Sache tut.
18:30Ja, und Oma und ich hätten wahrscheinlich in der Zwischenzeit den Beleg gefunden.
18:33Das wäre typisch gewesen.
18:34Sie haben passt.
18:38Nur ganz kurz, ja.
18:39Alles klar, mach hier weiter.
18:44Pass mal auf.
18:47Liebe Kaltmumsel,
18:49Sie haben recht.
18:50In der Soufflé-Phase einer Beziehung sind direkte Fragen nicht gestattet.
18:54Zum Glück braucht ein Soufflé nicht ewig, um gar zu werden.
18:57Wow, jetzt wird er ja richtig aufträglich.
18:59Sehr witzig.
19:00Lieber Julius Stern,
19:10bei Soufflé muss ich an den zarten Duft von Vanille und einer Prise Zimt denken.
19:20Es hat mich an Weihnachten erinnert,
19:24wenn etwas Schönes und Aufregendes in der Luft liegt.
19:30Welche Erinnerungen verbinden Sie mit Vanille und Zimt?
19:37Fragt sie Ihre Kaltmumsel.
19:40Eindeutig meine Geburtstag.
19:53Ich bin morgens immer ganz früh aufgewacht,
19:59weil ich es kaum abwarten konnte.
20:03Außerdem kann ich mich in meinem ganzen Leben an kein einziges Mal erinnern,
20:10wo meine Vorfreude enttäuscht worden wäre.
20:14Herein.
20:18Ich habe die Investitionsanalyse jetzt auch soweit fertig.
20:21Die Infos und Zahlen, die wir aus Hamburg bekommen haben,
20:24sind auf unser Projekt hochgerechnet.
20:25Ich dachte, wir gucken uns das gleich zusammen an.
20:28Ich sehe mir das dann durch, ja?
20:31Ohne dein Feedback kann ich die endgültige Präsentation nicht fertig machen.
20:34Und du willst doch auch lieber heute als morgen alles in trockene Tücher bringen, oder?
20:37Ja, aber so eilig ist es jetzt nicht.
20:42Gut, dann will ich dich nicht länger aufhalten.
20:47Ach, Alexandra.
20:51Danke für deine Unterstützung.
20:53Du machst echt einen verdammt guten Job.
20:54Glauben Sie, das ist ein gutes Zeichen?
21:14Fragt Sie, Ihr Julius Stern.
21:24Darf es noch was sein außer den Pralinen?
21:31Nein, danke, Robert, das wäre alles.
21:32Ja, Richard, der 86er-Chateau ist deutlich besser als der 84er.
21:37Du hast eine gute Wahl getroffen.
21:39Jetzt muss ich zu Hause nur noch die passende Zigarre aus dem Omidor holen
21:42und einem gemütlichen Kaminabend steht nichts mehr im Weg.
21:45Rotwein und Zigarren, also.
21:46Richard, ich muss schon sagen, ich dachte wenigstens du als mein Hausarzt
21:49gehst beim gesunden Leben als leuchtendes Beispiel voran.
21:52Ist ja nett, dass sich mal jemand um meine Gesundheit zu tun hat.
21:54Er hat halt Gedanken gemacht, aber ging es um ein paar kleine Sünden.
21:57Ist nichts einzuwenden.
21:58Im Gegenteil, auch nicht gegen dein süßes kleines Laster.
22:01Oh, da bin ich ja ganz gespannt, was Gudrun dazu sagt, dass du sie so nennst.
22:06Gudrun ist mein kleines Laster, die Pralinen sind für sie.
22:08Ja, ja, dann gilt natürlich erst recht, was ich gesagt habe.
22:10Grüß Gudrun von mir und sag ihr, sie soll sich's gut schmecken lassen.
22:13Mach ich, Richard.
22:14Was bekommst du?
22:15Ähm, 22,70 gerne.
22:17Gut.
22:18Warte, hier sind zwei Euro.
22:28Ähm, das sind 50 Cent, Karl.
22:31Oh, das haben wir gleich.
22:34Ist das mit deinen Augen immer noch nicht besser geworden, Karl?
22:37Ich meine, trotz Brille?
22:37Ja, also mit dieser Brille, das stimmt irgendwas nicht.
22:41Wenn du eine Überweisung zum Augenarzt brauchst.
22:44Du, danke, ich hab bereits einen Termin gemacht.
22:47Aber bei Dr. Schäfer war in diesem Quartal nichts mehr zu bekommen.
22:49Also ich kann den Kollegen gerne anrufen und die Dringlichkeit bestätigen.
22:52Oh, du, danke, nicht nötig.
22:54Ich will mich nicht vordrängen.
22:56So.
22:58Dann, schönen Tag euch.
22:59Das hat mit meinen Augen gar nichts zu tun.
23:04Die Kiste steht ungünstig.
23:06Tschüss.
23:08Und mit dieser App kannst du deine eigenen Klingeltöne machen.
23:12Mhm, echt.
23:13Toll.
23:14Ja, ist total simpel.
23:15Und wenn du einfach nochmal mit der Versicherung sprichst, ich meine die...
23:19Ach, das bringt doch nichts.
23:21Und hier, wenn ich jetzt auf die App gehe...
23:23Caroline, würdest du uns bitte einen Moment alleine lassen?
23:26Ich habe etwas mit meinem Sohn zu klären.
23:29Ja, klar.
23:33Was gibt's denn?
23:34Erklär mir das bitte.
23:37Das war ein Unfall.
23:40Ich habe versucht, ein Leben zu retten.
23:42Ach ja?
23:43Wir haben diese Yacht geschartet und ein bisschen Party gemacht.
23:47Und als wir ihn wieder angelegt haben, ist neben uns eine über Bord gegangen.
23:50Und ich bin natürlich ausgewichen und voll in diese Yacht rein.
23:53Ja, ich habe auch schon mit unserer Versicherung telefoniert.
23:56Die zahlen leider keinen Pfennig, und zwar weil du betrunken warst.
24:00Betrunken, das stimmt doch so nicht.
24:05Ich hatte ein, zwei Drinks.
24:08Du übernimmst das doch, oder?
24:10Das könnt ihr bestimmt als Sonderausgabe der Firma abschreiben.
24:13Und dann spart ihr sogar noch Steuern.
24:15So einfach ist das für dich also.
24:19Diesmal hast du den Bogen überspannt, Florian.
24:20Aber ich mache dir ein Angebot.
24:25Ich übernehme den Schaden.
24:28Dafür beginnst du bei Castel Cuisine.
24:30Und lernst das Geschäft, und zwar von der Pike auf.
24:32Aber ich muss doch zurück nach Genf.
24:36Ach so, ja.
24:37Da hatte ich übrigens ein sehr aufschlussreiches Telefonat mit deiner Business School.
24:40Die gehen davon aus, dass du dein Studium abgebrochen hast.
24:44Zumindest hat man dich im letzten Semester in keiner einzigen Vorlesung gesehen.
24:47Also, nimmst du mein Angebot an?
24:53Ich denke drüber nach, okay?
24:56In aller Ruhe.
25:00Versprochen.
25:00Warum ob alles in der Welt hebt Papa eine Quittung für einen Sack Blumen im Erde auf?
25:11Keine Ahnung.
25:12Vielleicht wollte er ihn irgendwann wieder umtauschen.
25:14Ja, wahrscheinlich im Herbst, wenn die Blumen verblüht sind.
25:17Wer weiß.
25:21Und, immer noch keine Nachricht von Julius Stern?
25:23Ich wollte nur gucken, ob der Akku voll ist.
25:26Also, wenn der Computer an der Steckdose hängt, dann sollte er das eigentlich sein.
25:30Okay, ich gebe es zu. Ich wollte gucken, aber ich habe nicht geguckt.
25:34Wahrscheinlich hat er deine Nachricht noch gar nicht bekommen.
25:37Ich kann auch nicht den ganzen Tag vom Computer hocken.
25:39Bestimmt hat er auch noch andere Dinge zu tun.
25:41Essen, trinken, arbeiten, schlafen.
25:44Das soll er auch machen. Ich habe ja schließlich auch zu tun.
25:47Wir müssen ja noch diesen Beleg finden.
25:57Gut, Rundschatni. Ah, die habe ich so gern.
25:59Aber es wäre nicht nötig gewesen.
26:01Ach, Kitty, das ist doch selbstverständlich.
26:03Ihr habt euch so viel Mühe gemacht mit der Tauffeier für unseren kleinen Tag.
26:09Kontra, dreh.
26:11Ach, habt ihr jetzt auch nachmittags geöffnet?
26:14Nein, nein, nein, nein. Das ist nur eine Ausnahme.
26:16Mittwochs.
26:18Da habe ich offen für die Skatrunde von dem Augenarzt Dr. Schäfer.
26:22Ah, zum Kartenspielen hat er Zeit.
26:23Karl hat versucht, einen Termin bei ihm zu bekommen.
26:28In letzter Zeit geht es mit seinen Augen wirklich nicht so gut.
26:30Ach.
26:31Ja, er hat große Probleme, aber er gibt es natürlich nicht zu.
26:33Nee, Männer.
26:35Dabei braucht er in seinem Beruf als Feinoptiker gute Augen.
26:39Er muss sich ja darauf verlassen können.
26:41Tja, wem sagst du das?
26:42Mir ist überhaupt nicht wohl bei dem Gedanken,
26:45dass er den Termin erst in zwei Monaten hat.
26:47Zwei Monate?
26:48Ja.
26:49Na, was kann man denn da machen?
26:57Entschuldige, Kitty.
26:58Ich bringe dir morgen ein neues, ja?
27:06Entschuldigen Sie.
27:07Dr. Schäfer?
27:10Du, das nenne ich wahre Freundschaft.
27:12Ist mir auch besonders schwer gefallen.
27:15Meine Herren?
27:15Oh, der Chef überwacht den Service höchstselbst.
27:19Wie löblich.
27:20Bei ganz besonderen Gästen ist mir das eine Ehre.
27:24Ich habe hier einmal das Kalbscarpaccio auf knackigen Blattsalaten
27:26mit Blutorange und Vinaigrette.
27:27Das ist für mich, danke.
27:32Und den Wolfsbarschen der Salzkruste mit Limettenjü,
27:36an Mangoldragout und Safranreis.
27:39Das bin ich.
27:40Das dachte ich mir.
27:40Ich wünsche den Herren einen guten Appetit.
27:46Ja, vielen Dank.
27:47Dankeschön.
27:53Und?
27:55Hast du deiner Verehrerin schon geantwortet?
27:58Robert, erstens ist sie nicht meine Verehrerin.
28:00Deine Online-Bekanntschaft.
28:01Und zweitens, ja, ich habe ihr geantwortet,
28:03aber ich weiß wirklich nicht, ob ich schon bereit bin für was Neues.
28:06Auch wenn das mit Hannah und mir keine Zukunft hat.
28:08Du musst ja diese Kalbmamsil nicht gleich heiraten.
28:11Ihr könntet euch mal treffen.
28:13So ganz unverbindlich.
28:15Ich weiß nicht mal, wo sie wohnt.
28:17Das lässt sich ändern.
28:18Möchtest du mal probieren?
28:27Stimmt was nicht?
28:33Genau über dieses Gericht hatte ich eine ziemlich unerfreuliche Diskussion
28:37mit unserem neuen Restaurantmanager.
28:44Das gibt's ja nicht.
28:48Das fass ich jetzt nicht.
29:00Alexandra, was ist los?
29:02Nichts.
29:03Nichts?
29:03Ja, genau.
29:04Dann gibt es auch nichts zu erzählen, was erzählt werden muss.
29:07Genau.
29:09Aber manchmal ist es ganz gut, wenn man sich Luft macht.
29:13Aber es ändert leider nichts.
29:14Ich arbeite den ganzen Tag mit Maximilian zusammen und bin für ihn Luft.
29:22Du wolltest den Job?
29:24Ja.
29:24Und du wusstest, dass er schwer wird?
29:26Ja.
29:27Aber nicht wie schwer.
29:29Hast du gehofft, dass seine Gefühle sich ändern?
29:32Ja, nein.
29:34Außerdem, Hannah und ich, wir haben uns was versprochen.
29:37Und daran halte ich mich.
29:38Dazu ist mir unsere Freundschaft viel zu wichtig.
29:40Karl!
29:52Oh, Grun.
29:54Also wirklich.
29:56Oh, das sind doch die sündhaft teuren Pralinen von Roberts Feinkost.
30:01Ja, das sollte eine Überraschung für dich werden.
30:03Ach, du bist ein Schatz.
30:06Dankeschön.
30:06Ich habe übrigens auch eine Überraschung für dich.
30:10Ja?
30:10Wo ist sie denn?
30:12Ich habe Dr. Schäfer getroffen.
30:15Ach, den Augenarzt?
30:16Ja.
30:16Und stell dir vor, er hat doch einen früheren Termin für dich.
30:20Womit hast du den denn bestochen?
30:22Ist es Bestechung, wenn ich ihm ein Glas von seinem zukünftigen Lieblingschutney schenke?
30:28Schatz, wie du das immer machst?
30:30Wann soll denn der Termin sein?
30:32Gleich.
30:32Was?
30:34Ja, er ist in seiner Praxis, macht seine Abrechnung und du sollst gleich vorbeikommen.
30:40Hm.
30:40So, ich fand den Fisch jetzt so schlecht auch wieder nicht.
30:52Robert, darum geht es doch gar nicht.
30:54Jedenfalls nicht nur.
30:55Wir können doch nicht, wir können doch nicht Fisch aus Aquakultur als Wildfang verkaufen.
31:00Das geht nicht.
31:00Das ist Betrug.
31:03Herr Kastellow, es tut mir leid.
31:05Ich habe alles versucht.
31:06Selbstverständlich stelle ich meinen Posten sofort zur Verfügung.
31:08Das werden Sie garantiert nicht tun.
31:10Ich kläre das.
31:11Aber heute geht kein Wolfsbarsch mehr raus.
31:14Okay, das garantiere ich Ihnen.
31:18Jetzt?
31:19Jetzt?
31:20Jetzt müsste ich eigentlich Oskar feuern.
31:23Er hat gegen eine ganz klare Anweisung verstoßen.
31:25Ich habe gesagt, nur Wildfang, keine Aquakultur.
31:28Das habe ich ihm gesagt.
31:30Du kannst ihn doch nicht rauswerfen.
31:34Meine Mutter stellt sich natürlich sofort vor Ihnen.
31:36Außerdem, er versteht wirklich nicht, wo das Problem liegt.
31:38Der versteht das nicht.
31:39Schon gar nicht, wenn ich ihm das erkläre.
31:41Dann müsste es eben jemand Neutrales machen.
31:44So eine Art Schiedsrichter.
31:45Eine unanfechtbare Instanz.
31:46Ich könnte...
31:50Nee, das geht nicht.
31:52Was geht nicht?
31:54Ich habe gerade gedacht, ich könnte Julius Stern her schicken.
31:57Warum nicht?
32:00Das ist doch die Lösung.
32:01Nein, das...
32:02Julius Stern...
32:03Also ich schreibe keine Kritiken über Restaurants der Konkurrenz.
32:06Und nicht über meine eigenen.
32:06Das wäre nicht in Ordnung.
32:07Nein, du schreibst einen Kommentar.
32:10Du hast ihn im Castell gesehen gegessen.
32:13Und dir ist jetzt was aufgefallen.
32:14Das ist doch vollkommen legitim.
32:15Zumal du dich kritisch über dein eigenes Unternehmen äußerst.
32:20Aber damit setze ich doch den Ruf von Castell Cuisine aufs Spiel.
32:24Was glaubst denn du, was vom Ruf übrig bleibt?
32:27Wenn jemand anders die Geschichte ausschlachtet.
32:29Hm?
32:45Onkel Karl hat nach seinem Arztbesuch bestimmt nur vergessen, das Handy wieder einzuschalten.
32:50Hallo, Dr. Schäfer.
32:50Ich...
32:51Das ist der Anrufbeantworter.
32:54Karl hätte längst hier sein müssen.
32:57Vielleicht hat er auf dem Heim mit noch irgendjemanden getroffen.
32:59Ja, vielleicht, Lina.
33:01Aber es ist überhaupt nicht seine Art, nicht wenigstens Bescheid zu sagen.
33:04Du machst dich bestimmt ganz umsonst verrückt.
33:07Ja, vielleicht.
33:08Aber wenn man über 20 Jahre verheiratet ist, dann spürt man das irgendwas.
33:13Ich gehe ihm entgegen.
33:13Du hast die ganze Nacht mit Julius Stern gequatscht.
33:23Wir haben nicht gequatscht, wir haben es geschrieben am Rechner.
33:26Ja, und? Mach doch nichts.
33:27Aber jetzt, Mann, jetzt lass dir nicht alles aus der Nase ziehen.
33:29Wie ist er?
33:30Und vor allem, hat er dir seitdem nochmal geschrieben?
33:32Hat er?
33:33Ja, und?
33:36Was und?
33:36Gib mal die Erdbeeren her.
33:39Keine Ahnung, wir haben uns gut unterhalten.
33:42Wir sind einfach so auf einer Wellenlänge und...
33:43Seitdem schreiben wir uns Nachrichten.
33:45Du hast dich echt ein bisschen verknallt, oder?
33:47Ach, Quatsch.
33:49Komm, ich weiß nicht, wie er aussieht.
33:51Ich weiß überhaupt nicht, wie alt er ist.
33:52Oder ob Julius Stern überhaupt sein Name ist.
33:54Und wann hast du das letzte Mal deine Mails gecheckt?
33:58Vor zehn Minuten.
34:00Ja.
34:05Sag mal, das gibt's ja nicht.
34:08Julius Stern will in seiner morgigen Kolumne
34:10über die neue Liederössung von Castell Cuisine schreiben.
34:12Was? Hier bei uns?
34:13Ja.
34:14Weißt du, was das heißt?
34:17Das heißt, dass er in den letzten Tagen
34:19eines von meinen Gerichten probiert hat?
34:20Ja, nicht nur das.
34:21Das heißt, dass er vielleicht noch da ist.
34:23Oh, wenn ich das gewusst hätte.
34:25Das wäre die Werbung für uns.
34:28Nur, dass niemand weiß, wie er aussieht
34:29und deshalb ihn niemand erkennt.
34:31Nur du.
34:31Du wirst es erfahren.
34:34Ich an deiner Stelle.
34:35Ich würde ihm sofort schreiben
34:36und sagen, dass du auch hier bist.
34:37Vielleicht könnt ihr euch dann treffen.
34:38Ich weiß nicht.
34:41Aber ich weiß es.
34:42Das ist eine Gelegenheit.
34:42Die kannst du dir nicht durch die Finger gehen lassen.
34:47Na los.
34:47Und dann lässt er mich einfach stehen
35:00und sagt, ich denke darüber nach.
35:02Als ob ich ihn um irgendetwas gebeten hätte.
35:06Edith?
35:07Komm mal her zu mir.
35:23Du lässt Florian einfach viel zu viel durchgehen.
35:26Was soll ich denn machen?
35:30Es hat mit meiner Scheidung angefangen.
35:32Er war einfach viel zu klein.
35:34Er hat am meisten darunter gelitten.
35:35Ja, aber inzwischen ist er erwachsen.
35:39Und er denkt immer noch,
35:39das Leben ist eine einzige Party.
35:41Und Mama zahlt die Zeche.
35:45Du hast ja recht.
35:47Aber ich...
35:47Kein Aber.
35:50Du musst endlich hart durchgreifen,
35:51bevor es vielleicht zu spät ist.
35:52Lieber Julius Stern.
36:06Ich habe vor der Überraschung gelesen,
36:08dass Sie morgen über die neue Filiale
36:09von Castel Cuisine schreiben werden.
36:12Zufällig wohne ich in der Gegend.
36:14Und falls Sie noch vor Ort sind,
36:15könnten wir uns vielleicht treffen
36:16und weiter über die Vorzüge
36:17und Schattenseiten der Molekularküche debattieren.
36:20Das ist ja wirklich ein Zufall.
36:26Hey, stört doch nicht, oder?
36:28Doch, das tust du.
36:29Schon klar.
36:30Mein großer Streber, Bruder.
36:32In Muttis Imperium geht die Sonne nie unter
36:34und du ackerst Tag und Nacht
36:35zum Wohle unseres gesamten Clans.
36:38Weißt du, irgendjemand muss die Kohle
36:39heranschaffen für deinen exorbitant
36:41ausschweifenden Lebensstil.
36:43Heißt das, Mutter übernimmt den kleinen Lackschaden?
36:45Jetzt auch nicht,
36:47du hast schon wieder eine Beule
36:48in deinen Sportflitzer gefahren.
36:49Ich? Quatsch.
36:50Der Wagen ist wie neu.
36:51Was meintest du da mit Lacksch...
36:52Mit was schlägst du dir eigentlich
36:53so den Abend um die Ohren?
36:54Lass mal sehen.
36:55Das sind private Mails.
36:55Können wir uns vielleicht zum Kaffee treffen?
36:58Und, schon geantwortet?
37:00Nein.
37:01Was geht dich das an?
37:02Dann überleg nicht zu lange,
37:03sonst wird der Kaffee kalt.
37:05Geh mal her.
37:06Flo, lässt du bitte...
37:07Kannst du mal kaum erwarten,
37:11dich kennenzulernen?
37:11Hey, das ist nicht witzig.
37:13Und ab damit.
37:15So, das wäre dann geklärt.
37:17Aber kein Dank.
37:18Ich habe es gern getan.
37:21Gläuß es ab.
37:23Du.
37:23Du.
37:25Vielen Dank.
37:55Karl, da bist du ja. Ich habe dich überall gesucht.
38:12Was hat der Arzt gesagt? Was ist mit deinen Augen?
38:24Karl?
38:25Karl, sprich mit mir.
38:36Karl?
38:37Ah, da ist ja einer bestens gelaunt.
38:52Hallo Mama. Noch wach?
38:54Ich habe auf dich gewartet.
38:55Ich war noch im Castell. Max, brauchst du meine Hilfe?
39:00Sehr gut. Dann bist du also endlich vernünftig geworden und beginnst bei Castell Cuisine.
39:05Wie? Das heißt, du bleibst hier?
39:08Caroline, würdest du uns bitte einen Moment alleine lassen? Ich habe noch etwas mit meinem Sohn zu klären.
39:12Das wird langsam zur Gewohnheit. Aber gut.
39:16Also bitte, ich höre. Akzeptierst du meine Bedingungen?
39:20Jetzt mach dich mal wieder locker, Mama.
39:24Was soll denn das bringen?
39:25Ich zwischen diesen ganzen Mumien im Castell. Das geht gar nicht.
39:29Doch, überhaupt kein Problem. Dann beginnst du deine Ausbildung eben abseits des Publikumsverkehrs.
39:34Was ist dir lieber? Küche? Hochhaltung?
39:37Das ist bestimmt alles nichts für Florian. Warum schickst du dich?
39:39Du bist ja immer noch da.
39:41Wieso kürzen wir das Ganze hier nicht mal ab?
39:44Ich mache ganz bestimmt nicht im Castell den Arsch vom Dienst. Vergiss es.
39:49Dann kannst du mit meiner Hilfe auch nicht mehr rechnen. Vergiss du es.
39:54Du willst also lieber den Skandal?
39:57Castellhof Junior in der Zwingungshaft.
40:02Du zahlst dir doch vor. Das wird billiger.
40:04Ich glaube, da irrst du dich, mein Lieber.
40:08Diesmal kannst du sehen, wie du alleine klarkommst.
40:16Und das beinhaltet auch, dass du hier nicht mehr willkommen bist.
40:21Was soll das denn heißen?
40:22Du kannst deine Sachen packen. Und du verlässt das Haus. Und zwar sofort.
40:31Hast du ihn geschrieben?
40:34Ja.
40:34Er hat sogar schon zurückgeschrieben.
40:36Echt?
40:39Wenn das kein Schicksal ist, ich kann es kaum erwarten, sie kennenzulernen und ihnen mein Herz zu Füßen zu legen.
40:44Bestimmen Sie die Zeit und den Ort, ich werde da sein.
40:48Geht er immer so ran?
40:50Nee, eigentlich nicht.
40:52Ich meine, das beunruhigt mich auch ein bisschen.
40:54Bisher haben wir uns immer nur über das Essen geschrieben und jetzt.
40:57Jetzt will er mir auf einmal sein Herz zu Füßen legen.
41:00Und so plötzlich.
41:01Das kommt halt manchmal schneller, als man denkt.
41:03Und wenn man die Chance nicht nutzt, dann verpasst man sie vielleicht.
41:06Ich meine, was hast du zu verlieren?
41:11Das ist wegen Maximilian.
41:14Du liebst ihn zu sehr, um dich auf was Neues einzulassen.
41:16Ach, mit so einem Daten.
41:20Da wird das irgendwie alles gleich so verbindlich.
41:27Das verstehe ich.
41:29Gut sogar.
41:31Aber wer weiß, vielleicht ist es die beste Chance, Maximilian zu vergessen.
41:35Ich wäre total froh, wenn ich mich in jemand anders verlieben würde.
41:39Das würde alle Probleme lösen.
41:41Stimmt, da hast du recht.
41:43Triff dich mit ihm.
41:45Und wenn es nicht funktioniert, dann könnte es keiner übel nehmen.
41:49Auch Julius Stern nicht.
41:51Na los.
41:52Sag ihm zu.
41:53Ja, natürlich frage ich dich, Oskar.
41:59Du bist der Restaurantmanager.
42:01Wusstest du, wie viel Geld man damit sparen kann?
42:03Karl, du machst mir Angst.
42:07Was hat der Arzt gesagt?
42:09Hanna hat sich gegen dich entschieden.
42:11Ja, das weiß ich ja, aber soll ich sie deshalb aus meinem Leben streichen?
42:14Das mit uns, das war was ganz Besonderes.
42:16Seit dem ersten Augenblick.
42:17Hanna, du hast keine Zeit, deine Verabredung warstet.
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