- vor 2 Wochen
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KurzfilmeTranskript
00:00Du fährst mit Alexandra nach Hamburg.
00:03Macht es das nicht alles noch ein bisschen komplizierter?
00:06Ich hoffe nicht.
00:07Wir sehen uns das Hotel-Ressort in Hamburg an.
00:10Wir übernachten da auch.
00:13Ich bin seit heute Manager dieses Restaurants.
00:16Angenehm.
00:20Nennen Sie mir einen doppelten Espresso.
00:22Jetzt beruhigen.
00:25Lass dir von ihm nichts befehlen. Du arbeitest im Wellness-Bereich.
00:28Okay, das war's.
00:30Die Torpfeier für David ist gestorben.
00:31Es ist alles geregelt. Wir gehen in den Fischerkrug.
00:34Wohin?
00:35Die Einnahme von heute Abend.
00:38Frau Edith Castell wollte unbedingt das zahlen, was sie im Castell Cuisine bezahlt hätte.
00:43Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen.
00:45Mach ich mir auch nicht.
00:46Ein üppiges Mal mit reichlich Champagner hätten wir bestimmt schon.
00:51Oder soll ich sie vielleicht doch anrufen?
00:53Sie hat mir sogar ihre Zimmernummer auf Band gesprochen.
00:55Dann wartet sie wahrscheinlich sogar auf deinen Anruf.
00:58Hallo.
00:58Ich stelle doch am besten gleich Champagner.
01:00Hallo?
01:01So many souls around you, but it never feels like home.
01:13Home is where there's no mistaking.
01:17And I'm a million miles from you, but if we stay strong, I know we'll make it through.
01:31Sind Sie noch dran?
01:37Wir warten etwa seit...
01:42Und?
01:44Aufgelegt.
01:45Wahrscheinlich verwählt.
01:46Na dann, müssen wir improvisieren.
01:54So, ist alles fertig.
01:56Es kann eigentlich gleich die nächste Gesellschaft kommen und sich von deinen Kochkünsten überzeugen.
02:00Obwohl wichtiger als Edith Castellhoff kann wohl kaum jemand sein.
02:07Hast du Alexandra erreicht?
02:12Nee, die hat wahrscheinlich schon geschlafen.
02:17Das solltest du jetzt auch tun.
02:19Es war wieder ein ganz schön langer Tag für dich heute.
02:22Ich mach das hier nur noch schnell, federt dich.
02:25Und was mit dir?
02:26Das ist doch morgen auch wieder Sprechstunde.
02:27Klar.
02:28Ich hab ja jetzt auch zwei Berufe, wie du.
02:30Geh ruhig, ich bin eh viel zu aufgeregt, um zu schlafen.
02:35Gute Nacht, Hanna.
02:37Große.
02:39Gute Nacht.
02:45Erdmüsse.
02:46Auf jeden Fall müssen wir nicht verhungern.
02:49Und?
02:51Champagner.
02:51Alexander, ich, äh, ich muss, ich bin wirklich müde.
03:03Ich denke, ich geh jetzt schlafen.
03:05Es war ein wirklich schöner Tag.
03:06Und dank dir für die vielen tollen Ideen.
03:10Ich bin wirklich zuversichtlich, was unsere Ressort angeht.
03:15Achso.
03:17Schlaf gut.
03:21Assistentin von Oskar Kastelhoff.
03:37Allein das hört sich schon irgendwie illegal an.
03:40Scheint, als hätten du und dein Vater eine echt komplizierte Beziehung am Start, Caro.
03:44Ich hatte gehofft, wir hätten gar keine mehr.
03:46Aber vergiss es.
03:48Eltern hast du immer.
03:49Da kannst du machen, was du willst.
03:50Ich habe Eltern.
03:51Denn Oskar ist einfach nur mein Erzeuger, der mir ständig das Leben zur Hölle macht.
03:55Ah, ich glaube auch nicht, dass er dich jetzt einfach nur fördern will.
03:59Ich auch nicht.
04:00Der wollte noch nie einfach sowas von mir.
04:03Der erinnert sich doch nur an mich, wenn er...
04:06...wenn er etwas braucht.
04:10Und jetzt, wo keiner mit ihm zusammenarbeiten will, braucht er jemanden, der an seiner Seite steht.
04:14Und deshalb macht er mich zu seiner Assistentin.
04:17Vielleicht schätzt er ja auch deine Kompetenz.
04:19Ganz bestimmt nicht.
04:21Oder er will dich unter Kontrolle haben.
04:25Das ist es.
04:28Und ich habe keine Ahnung, wie ich da wieder rauskommen soll.
04:31Wenn Oskar etwas haben will, dann kriegt er es in der Regel auch.
04:36Oskar kann dich nicht zwingen, für ihn zu arbeiten.
04:39Edith Castellos ist immer noch deine Chefin.
04:41Und ohne ihre Zustimmung musst du überhaupt nichts für ihn machen.
04:56Dana, was machst du denn um diese Uhrzeit noch hier draußen?
04:59Ist alles in Ordnung?
05:02Ja, David hat so unruhig geschlafen.
05:04Wahrscheinlich war die Taufe recht aufregend für ihn.
05:07Ich wollte Jonas nicht ständig wecken.
05:09Und den Rest des Hauses.
05:10Ja, es war wirklich eine schöne Feier.
05:13Mhm.
05:14Vor allem Jonas hat mich überrascht, wie schnell er in seine Vaterrolle hineingewachsen ist.
05:19Ja, das war eine schöne Rede.
05:25Glaubst du eigentlich, dass Jonas genauso empfinden würde, wenn er wüsste, dass in Wahrheit Oskar der Vater ist?
05:32Wahrscheinlich nicht, nein.
05:33Das alles belastet dich immer noch sehr, stimmt's?
05:40Auch meine Beziehung zu Oskar.
05:45Edith, hast du Oskar geholfen, aus dem Gefängnis zu kommen?
05:48Ach, wie kommst du denn darauf?
05:51Du tauchst nach etlichen Jahren hier auf, baust deine Filiale auf und plötzlich kommt Oskar aus dem Gefängnis.
05:57Ja, weil er zu Unrecht verurteilt wurde.
05:59Wie lange seid ihr schon ein Paar?
06:00Dana, bitte.
06:01Wie lange seid ihr schon ein Paar?
06:03Seit er freigesprochen wurde.
06:09Ja, es ist ja richtig. Ich hätte es dir längst sagen sollen.
06:13Aber ich weiß doch, welche eine schwierige Geschichte euch verbindet.
06:16Schwierige Geschichte?
06:18Er hat mich jahrelang hintergangen.
06:20Er hat mich belogen, betrogen.
06:21Er hat mit einer Waffe auf mich gezielt, als ich schwanger war.
06:23Ja, und das ist doch alles auf gar keinen Fall zu entschuldigen.
06:26Aber Oskar hat sich verändert.
06:31Nach acht Wochen im Gefängnis, Edith.
06:33Oskar?
06:34Nein.
06:36Aber jetzt weiß ich wenigstens, weshalb du den Vaterschaftstest gefälscht hast.
06:42Oskar wollte diesen Sohn um jeden Preis.
06:45Und er hätte dir und Jonas das Leben zur Hölle gemacht.
06:48Und du wolltest verhindern, dass David für Oskar wichtiger wird, als du es bist.
06:51Gut, vielleicht war ich mir ja über meine Motive nicht ganz im Klaren.
06:57Aber das Ergebnis ist doch das Beste so.
07:00Nein, ich rufe da jetzt nicht an.
07:17Es gibt bestimmt eine ganz simple Erklärung dafür, dass Maximilian in Alexandras Hotelzimmer war um diese Zeit.
07:25Morgen wird ein anstrengender Tag.
07:27Ich sollte schlafen gehen.
07:29Oder eine Runde Joggen, damit ich den Kopf frei bekomme.
07:32E-Mails?
07:38Nicht jetzt.
07:40Lieber suche ich ein paar neue Rezepte.
07:41Oder das hier?
07:59Finden Sie Ihren Traumpartner unter www?
08:02Na, ganz bestimmt.
08:04Die perfekte Partnerschaft, das gibt's doch nicht.
08:06Na, schon besser.
08:11Mal sehen, was Julius Stern zu bieten hat.
08:15Ehrlich, werde am längsten auch in der Küche.
08:18Denn die Imagination entsteht im Kopf und verführt Gaumen und Sinne.
08:22Die molekulare Küche spielt unserer Wahrnehmung einen Streich.
08:26Will Julius Stern jetzt auch allen was vormachen?
08:29Molekulare Küche.
08:32Julius Stern beantwortet ihre Fragen zur molekularen Küche.
08:36Mal sehen, ob Sie auch etwas Konkretes zum Thema zu sagen haben.
08:39Herr Stern.
08:52Julius Stern.
08:55So ein Blödsinn hab ich selten gelesen.
09:02Warum sollte man Schokolade als Globuli in homöopathischen Dosen lutschen, wenn man das ganze Stück haben kann?
09:08Da hab ich wohl nur einen Fan.
09:11Gut.
09:14Liebe.
09:16Was?
09:17Kaltmann-Sähe.
09:23Mich freut Ihr Interesse an meiner Kolumne.
09:27Aber ich glaube, Sie sitzen einem Missverständnis auf.
09:33Warum Illusion ist das Leben nicht schon verwirrend genug?
09:43Oh, meine Liebe.
09:45Wo bleibt denn dann die Überraschung?
09:48Was ist zu schlimm daran, einer Vorstellung zu folgen?
09:53Nichts, solange diese Vorstellung nicht mal dazu da ist, meine Sinne zu täuschen.
10:09Sind Sie deshalb noch wach, weil Sie Ihren Ärger in provokanten Feststellungen loswerden müssen?
10:16Und Sie?
10:20In der Nacht lassen sich manche Dinge tatsächlich viel leichter aussprechen.
10:26Und was lässt Ihnen keine Ruhe?
10:28Ich kann nicht schlafen, weil ich jemanden nicht vergessen kann.
10:34Das geht mir genauso.
10:35Dann kennen Sie auch diese Sehnsucht, wenn man weiß, dass sie nicht zu stillen ist.
10:46Sie blicken mir direkt ins Herz.
10:53Und was tun Sie dagegen?
10:55Was machen Sie, wenn dieses Gefühl kaum noch zu ertragen ist?
11:04Ich versuche, mich abzulenken.
11:07Und manchmal, ganz selten, finde ich jemanden, bei dem ich das alles loswerden kann.
11:13Was für ein Glück.
11:43In dieser Nacht habe ich endlich begriffen, wozu die molekulare Küche gut ist.
11:53Sie leitet uns zum Wesentlichen.
12:05Genau das gefällt mir inzwischen auch an der molekularen Küche.
12:13Guten Morgen!
12:28Was können Sie mir geben?
12:29Ich nehme mich gleich mit rein.
12:31Danke.
12:40Florian!
12:41Was machst du denn schon hier?
12:44Ich habe die Post geholt.
12:45Aha, und deswegen stehst du extra so früh auf?
12:47Ich dachte, du wärst eher so der Langschläfer.
12:49Da bin ich flexibel.
12:51Und so viel Schönheitsschlaf brauche ich ja noch nicht.
12:53Und du?
12:53Wie denn jetzt ich?
12:55Schon wieder auf dem Weg in die Tretmühle?
12:57Manche nennen das auch Geldverdienen.
12:59Caro, du bist eine Kastellhoff.
13:01Unsere Familie hat genug Kohle.
13:02Da musst du doch nicht arbeiten.
13:04Weißt du was?
13:04Ich gehöre eher zum verarmten Zweig der Familie.
13:06Außerdem wäre Oskar der Letzte, der mich aushalten würde.
13:09Du musst es nur clever anstellen.
13:11Morgen, Karoline.
13:14Möchte ich dich mitnehmen in die Firma?
13:16Nein, danke.
13:17Ich fahre selbst.
13:18Außerdem muss ich noch Lena abholen.
13:19Schön, bis später.
13:21Dann können wir auch noch mal über deine Zukunft sprechen.
13:24Es gibt nämlich tatsächlich Menschen,
13:25die sich für ehrliche Arbeit interessieren.
13:27Das habe ich auch schon mal gehört.
13:30Aber woher weißt du das?
13:32Sag mal, hat deine Zukunft neuerdings wieder etwas mit deinem Vater zu tun?
13:45Er will, dass ich seine Assistentin werde.
13:48Wenn das kein Grund ist, aus der Firma auszusteigen.
13:50Guten Morgen, Alessandra.
13:56Komm doch rein.
13:57Guten Morgen.
14:03Hast du die ganze Nacht gearbeitet?
14:05Ich habe noch mal drüber nachgedacht, was wir gestern so gesammelt haben.
14:07Dabei ist mir eine hervorragende Idee gekommen, was unser neues Konzept angeht.
14:11Wir setzen auf die neue Ehrlichkeit.
14:14Und was heißt das genau?
14:19Naja, zurück zu den Wurzeln.
14:21Klare, einfache Zutaten.
14:23Wir verzichten auf allen Schnickschnack.
14:25In der Küche, wie überall im Ressort.
14:30Und wie genau willst du das umsetzen?
14:33Mit Einfachheit.
14:35Gradlinigkeit.
14:37Natürlichkeit.
14:38Du bekommst, was du siehst.
14:40Und das ist unser Luxus.
14:41Aber ich dachte, deine Mutter wünscht es sich mehr extravagant, exquisit.
14:46Woher kommt dein plötzlicher Sinneswandel?
14:50Ich hatte gestern Nacht einen interessanten Internet-Chat.
14:55Aha. Und mit wem?
14:59Mit Julius Stern.
15:01Unter anderem.
15:02Der Julius Stern.
15:04Ich lese mal seine Kolumne.
15:05Kennst du den etwa persönlich?
15:07Ja, nicht persönlich, aber wir sind so Brüder im Geiste.
15:10Ah, und worum ging es bei diesem Chat?
15:14Um die molekulare Küche.
15:21Was ist denn das nun wieder für ein Quatsch?
15:23Die Einbindung biochemischer und physikalisch-chemischer Erkenntnisse in die moderne Küche.
15:28Man setzt diverse Aromen zu ungewöhnlichen Kompositionen zusammen.
15:31Ja, um die Wahrnehmung zu schulen.
15:33Dinge sind nicht immer so, wie sie scheinen.
15:34Genau.
15:35Ach, ist das dieser Hokus-Pokus, wo man nur Schaum und Plastik auf den Teller legt?
15:43So ein Laboressen.
15:45Ja, so ähnlich.
15:48Ach, das habe ich im Fernsehen gesehen.
15:50Braten aus der Pipette. Ach, schmeckt das gut.
15:52Mit bodenständiger Küche hat das in der Tat nicht mehr viel zu tun.
15:55Nein, ich weiß auch nicht, warum ich Algen essen soll oder, oder, oder, Vitaminpillen.
16:00Da lobe ich mir einen richtig schönen Blumenkohl.
16:03Die molekulare Küche ist mehr ein Experiment. Da geht es nicht so sehr um Ernährung.
16:08Braten aus dem Reagenzgas.
16:11Mit diesem Unsinn hast du dir die ganze Nacht um die Ohren geschlagen?
16:15Irgendwie musste ich mich ja ablenken.
16:17Magst du uns erzählen, was gestern Abend mit dir los war?
16:21Ich habe mit Alex telefoniert.
16:24In Hamburg?
16:25Mhm.
16:28Ich habe ihn zumal angerufen und es war schon ziemlich spät. Maximilian ist rangekommen.
16:33Das kann ganz viele verschiedene Gründe haben, Anna.
16:36Mhm.
16:37Alexander und du, ihr habt euch versprochen, immer ehrlich miteinander zu sein.
16:41Sie würde dir das nicht antun.
16:44Das glaube ich inzwischen auch.
16:45Dank Julius Stern und der molekularen Küche.
16:49Egal ob irgendwas in Geleetkugeln verpackt ist oder einfach auf dem Teller liegt.
16:53Die Essenz, die bleibt die gleiche.
16:55Genau. Man darf sich von dem Erscheinungsbild nicht täuschen lassen.
16:58Ehrlichkeit wird am längsten, auch in der Küche.
17:01Ich werde nachher einfach mit Alex reden.
17:03Das hätte ich dir auch sagen können, auch ohne diesen molekularen Unfug.
17:11Bis bald.
17:11Tschüss.
17:12Ja.
17:12Tschüss.
17:15Ihr Kunde sah ja recht zufrieden aus. Offensichtlich verstehen Sie etwas von Ihrem Job, Jonas.
17:25Falls Sie mich langweilen wollen, Herr Kastelhoff, ich habe heute leider keine Zeit.
17:29Ich will Sie auch gar nicht lange aufhalten, aber...
17:31Ich bräuchte Ihre Hilfe.
17:37Wie bitte?
17:39Ich habe da einen Kunden an der Angel, der würde gerne 18 Lochrunde spielen, aber er hat keinen Partner.
17:44Na dann. Sie wissen ja, wo unser Equipment steht. Viel Spaß, Herr Kastelhoff.
17:48Jonas, warten Sie.
17:49Bitte, warten Sie doch.
17:50Ich verstehe Ihre Haltung.
17:55Wirklich.
17:57Aber können wir unsere Differenzen nicht mal für einen Augenblick vergessen?
18:01Es geht hier um einen potenziell größeren Auftraggeber.
18:05Ich bedauere, Herr Kastelhoff.
18:06Es wäre sehr wichtig für Kastel Cuisine.
18:09Für mich allerdings auch.
18:10Wie Sie vielleicht gehört haben, habe ich ja nicht gerade den besten Stand.
18:13Ich muss Erfolge vorweisen.
18:14Dana und ich haben heute einen Arzttermin mit David.
18:16Seine nächste Vorsorgeuntersuchung.
18:18Und Sie verstehen sicherlich, dass ich da gerne dabei wäre.
18:20Vielleicht können wir einen Kompromiss finden.
18:22Das muss ja nicht umsonst sein.
18:24Typisch.
18:25Okay, Entschuldigen Sie.
18:28Herr Lenz, wo soll ich denn hier jemanden anderen finden?
18:30Zumal der Kunde recht anspruchsvoll ist.
18:32Er hat das letzte Mal hier Paar gespielt.
18:34Das wäre doch Ihre Kragen weiterhin nicht.
18:37Und wenn Sie das Tempo vorgeben, dann sind Sie doch alle Mal in zwei Stunden hier fertig.
18:43Kommen Sie.
18:44Bitte.
18:49Ah, sagen Sie, ja?
18:50Ja.
18:56Meinetwegen, dann sagen Sie dem Kunden, dass er in zehn Minuten auf dem Platz sein soll.
19:01Sie haben es gut bei mir.
19:02Hier ist die Nummer vom Augenarzt.
19:16Kümmerst du dich bitte um einen Termin, mein Schatz?
19:18Ja, ja.
19:19Karl, der Optiker hat dir das dringend angeraten.
19:23Ja, keine Ahnung warum.
19:24Das ist Caro, ich gehe schon.
19:27Danke, Lina.
19:28Ich habe jetzt mal bereits eine Brille.
19:29Ja, mit der du nicht richtig sehen kannst, wenn ich das mal so nebenbei sagen darf.
19:36Caro, schön dich zu sehen.
19:37Guten Morgen.
19:37Schon gefrühstückt?
19:39Ja, aber einen Kaffee könnte ich schon vertragen.
19:41Dann setz dich doch.
19:42Lina T.
19:43Lina T.
19:43Mhm.
19:45Hast du schon mit Edith gesprochen?
19:46Nein, leider nicht.
19:47Oskar kam dazwischen.
19:48Oh, na toll.
19:50Hat er noch was gesagt?
19:51Nur, dass es eine Riesenchance für mich ist und ich als Tochter an seine Seite gehöre.
19:56Also, ich habe ja keine Ahnung, worum es geht, aber die Formulierung klingt schon gefährlich.
20:01Mein Vater hat mir angeboten, wieder seiner Assistentin zu werden.
20:05Angeboten ist gut gesagt.
20:06Und findest du, dass das eine gute Idee ist?
20:09Nein.
20:10Oskar hat vom Gastrogewerbe noch weniger Ahnung als ich.
20:13Das Einzige, was er mir beibringen kann, ist, wie ich mich bei Leuten unbelebt mache.
20:17Klingt eindeutig eine Absage.
20:19Du brauchst die Hilfe deines Vaters nicht, Caro.
20:22Ich glaube nur nicht, dass er mit einer Absage rechnet.
20:25Ja.
20:25Dann wird er heute eine ziemliche Überraschung erleben.
20:31Sie ist eine größere Gesellschaft?
20:32Ja, zwölf Personen.
20:34Und wo platziert man die normalerweise?
20:35Äh, Tisch drei und Tisch vier.
20:37Die werden zusammengerückt, die beiden Tische?
20:39Ja.
20:40Ja, dann machen wir das so.
20:41Okay.
20:45Und?
20:46Wie läuft es heute?
20:47Schon viel besser.
20:49Allerdings mit einer Ausnahme.
20:51Darüber wollte ich gerade mit dir sprechen.
20:53Caro.
20:53Was ist denn mit ihr?
20:55Möchtest du sie jetzt doch nicht zu deiner Assistentin machen?
20:58Verdient hätte sie es.
20:59Ja, sehe ich auch so.
21:00Ich fürchte nur, dass sie mein Angebot trotzdem ablehnt.
21:03Und warum?
21:05Du kennst ja unser Verhältnis.
21:07Sie will einfach nichts mehr zu tun haben mit mir.
21:09Schade.
21:10Ich hatte so gehofft, dass sie ja durch die gemeinsame Arbeit wieder etwas zueinander findet.
21:14Ja, das dachte ich auch.
21:16Ich will sie ja nicht zum Glück zwingen.
21:18Das Problem ist, eine Ablehnung könnte ich auch nicht so einfach hinnehmen.
21:22Das untergräbt meine Autorität als Vorgesetzter.
21:24Wie sieht das wohl in anderen Mitarbeitern aus?
21:27Und wenn du nochmal mit ihr sprichst?
21:29Ich hatte auch nicht gehofft, das könntest du übernehmen.
21:32Immerhin bist du die Chefin.
21:34Oskar, wie stellst du dir das vor?
21:35Caro ist eine erwachsene Frau.
21:37Ich kann sie nicht zwingen.
21:38Edith, gestern hast du mir Rückendeckung versprochen.
21:43Kann ich mich darauf verlassen?
22:08Was hast du erwartet, Hanna?
22:14Julius Stern hat mit Sicherheit anderes zu tun.
22:19Na, schwer beschäftigt?
22:22Eher privat, wenn du so genau fragst.
22:27Scheinst du nicht viel geschlafen zu haben letzte Nacht?
22:30Um ehrlich zu sein?
22:32Überhaupt nicht.
22:34Ich hab die ganze Nacht gechattet.
22:36Aha.
22:36Was denn, aha?
22:39Gut, wenn du es sagst.
22:41Sag mal, was machst du überhaupt hier?
22:42Hast du nichts zu tun?
22:43Klar, ich wollte die Grundstücksunterlagen abholen.
22:45Wegen des Erbes.
22:46Oma, geht, die meinte, die liegen schon bereit.
22:48Hanna, da bist du ja.
22:49Herr Stefan.
22:50Hey.
22:50Ich komm gerade aus Hamburg zurück.
22:51Wie war die Tauffeier?
22:54Du hast überhaupt nicht angerufen.
22:56Ach, ich hab mein Handy vergessen.
22:58Jetzt erzähl, wie war's?
23:00Das ist gut gelaufen.
23:01Ja.
23:02Wir haben 1500 Euro eingenommen.
23:03Oh.
23:06Und bei dir?
23:07Auch ganz gut.
23:08Wobei das Ressort eher eine Enttäuschung war.
23:10Aber erzähl ich dir alles gleich.
23:11Und du mir auch, ja?
23:11Ich bring kurz die Sachen rüber.
23:16Wie dumm von mir.
23:19Da kann gar nichts gewesen sein zwischen Maximilian und Alex.
23:22Ja, das hat echt was gebracht.
23:27Alexandra und ich, wir arbeiten gut zusammen.
23:29Und mir ist auch die entscheidende Idee für unser Ressort gekommen.
23:34Natürlichkeit ist unser Luxus.
23:36Was hältst du davon?
23:38Schlicht.
23:39Hiedel.
23:40Gefällt mir.
23:42Du hast aber nicht viel Schlaf gehabt, hm?
23:45Eher wenig.
23:46Dann ist es also passiert.
23:50Was?
23:50Was ist passiert?
23:51Hm.
23:52Wenn einer davon erfährt.
23:54Ach, nicht was du denkst.
23:57Nicht mit Alexandra.
23:59Sondern?
24:00Ich hab die ganze Nacht im Internet verbracht.
24:03Und mich mit einer wunderbaren Frau unterhalten.
24:06Ist nicht dein Ernst, oder?
24:07Doch.
24:08Und sie hat mich auch auf die entscheidende Idee für unser Ressort gebracht.
24:11Du hast die ganze Nacht gechattet.
24:13Du, da musst du mir mehr erzählen.
24:15Da hab ich mir auch mal überlegt, ob ich das machen soll.
24:17Ich hatte an die geselligen Opernfreunde der Ehe gedacht.
24:20Vielleicht lernt man da kultivierte Damen kennen.
24:23Wo bist du denn Mitglied?
24:25Jedenfalls in keiner Kontaktbörse.
24:27Tut mir leid.
24:28Wie bist du denn an die wunderbare Frau gekommen?
24:30Auf der Seite von Gourmet.
24:32Die Kolumne von Julius Stern.
24:34Julius Stern?
24:35Ja, aber ich dachte, der beantwortet seine Anfragen immer höchstpersönlich.
24:38Ja, das tut er auch.
24:41Also, theoretisch.
24:44Ja, und praktisch?
24:46Hackst du dich heimlich auf der Seite von Julius Stern ein, um an kochbegeisterte Frauen ranzukommen?
24:50Alle Achtung.
24:51Nein, Quatsch.
24:54Ich bin der Stern.
24:58Julius Stern.
25:03Ja, bitte?
25:05Ach, Caroline, komm doch rein.
25:07Ich habe gehört, du möchtest mit mir sprechen.
25:10Ja, aber allein.
25:17Was?
25:19Ich soll gehen?
25:20Wenn du so freundlich wärst.
25:22Offenbar ist dir Anliegen vertraulich.
25:23Ich nehme an, es geht um deinen Vater.
25:35Ja, ich will diese Assistentenstelle nicht.
25:37Kannst du ihm das bitte verklickern?
25:39Ich fürchte, nein.
25:41Wie?
25:43Heißt das, ich muss den Job machen?
25:45Das heißt vor allen Dingen, dass du meine Angestellte bist und dass du den Job machst, den ich für richtig halte.
25:50Du oder mein Vater?
25:52Caroline, ich weiß, dass einiges zwischen euch vorgefallen ist.
25:56Aber vielleicht ist diese Arbeit eine Möglichkeit, dass ihr euch wieder näher kommt.
26:00Was soll denn das jetzt werden?
26:02Familienzusammenführung?
26:03Nein, danke.
26:04Ich will einfach nur meinen Job machen.
26:05Ja, und das ist alles, worum ich dich bitte.
26:09Es wäre nur professionell, wenn du dieser Bitte nachkommst und in Zukunft deinen Vater unterstützt.
26:15Und was ist mit unserer Absprache?
26:17Dass ich alle Abteilungen durchlaufe?
26:19Dabei bleibt es natürlich.
26:21Und als nächstes ist das Restaurantmanagement an der Reihe.
26:23Aber nicht, solange Oskar das Chef ist.
26:25Kapierst du das nicht?
26:26Caroline, man kann sich seine Arbeit nicht immer aussuchen.
26:29Ich dachte, das hättest du mittlerweile gelernt.
26:31Weißt du, was ich mittlerweile gelernt habe?
26:33Mich nicht für dumm verkaufen zu lassen.
26:36Ich kündige.
26:38Und weißt du was, Edith?
26:40Nimm dich in Acht vor Oskar.
26:42Du hast keine Ahnung, auf wen du dich da eingelassen hast.
26:51Du bist Julius Stern.
26:53Nicht so laut.
26:55Außer dir weiß keiner Bescheid.
26:56Was meinst du, wie mir die Konkurrenz aufs Dach steigt, wenn die erfahren, dass ich dieser Gastronomiekolumnist bin?
27:01Ja, aber du schreibst da Betrachtungen über kulturelle und gastronomische Trends und keine Restaurantkritiken.
27:08Sag mal, wir, wir bist denn darauf gekommen?
27:11Ich fand's irgendwann schade, dass in unserer Familie Essen immer nur Arbeit bedeutet.
27:16Dabei kann so viel mehr sein.
27:17Ein soziales Ritual, Kommunikation.
27:20Ich meine, schau dich an, du hast hier einen Feinkostladen aufgemacht und der ist im Nullkommanix zum sozialen Treffpunkt geworden.
27:26Du, Essen verbindet eben.
27:28Und erhitzt die Gemüter.
27:29Ja, du hättest mal sehen sollen, wie sie gestern über die molekulare Küche hergezogen ist.
27:33Ein Traum.
27:34Das heißt, sie hat dich zuerst zusammengefaltet und dann habt ihr euch die ganze Nacht über das Leben unterhalten?
27:39Ja.
27:40Dabei weiß ich gar nicht, wer sie ist oder wie sie aussieht.
27:43Aber sie ist toll.
27:44Aber weißt du wenigstens ihren Namen?
27:46Ja.
27:49Kaltmannsel.
27:49Ah, Caro, da bist du ja.
27:56Wollen wir beide uns nochmal kurz unterhalten?
27:59Etwa darüber, dass du momentan nur das tust, was mein Vater dir sagt?
28:03Meine Entscheidung hat mit deinem Vater gar nichts zu tun.
28:06Es ging mir in erster Linie um dich.
28:07Ich dachte, du wolltest was lernen.
28:09Etwa wie man betrügt.
28:11Danke, aber die Lektion hatte ich bereits und sie ist mir nicht gut bekommen.
28:15Ach, Caro.
28:15Nein, ich will mit Oskar nichts mehr zu tun haben.
28:18Vergiss es.
28:19Gut, einen Versuch war es wert.
28:22Mehr kann ich nicht tun.
28:29Gab es Ärger?
28:32Ja, ich habe eben gekündigt.
28:37Na super.
28:39Ist doch toll, dass du dich nicht mehr von deinem Vater ausnutzen lässt.
28:42Ja, das ist super.
28:44Und, was mache ich jetzt?
28:45Na, erstmal frühstücken, würde ich sagen.
28:47Zu teuer.
28:48Ja, ich bin jetzt arbeitslos.
28:50Und wessen Schuld ist das?
28:52Das Thema hatten wir doch heute Morgen schon.
28:54Ja.
28:55Wenn Oskar mich in Ruhe gelassen hätte, dann würde ich jetzt im Restaurant stehen und die
28:59Buchung für heute Abend klar machen.
29:01Stattdessen kann ich mir jetzt überlegen, wo ich meinen neuen Job hernehme.
29:03Sieht so aus, als wirst du langsam wütend.
29:08Das gefällt mir.
29:10Tja, ich lasse mir eben nicht mehr alles gefallen.
29:13Was willst du essen?
29:15Zweimal das Kaviar-Frühstück, bitte.
29:16Mit Champagner.
29:17Ja.
29:18Und die Rechnung?
29:18Du zahlst mein Vater.
29:22Das schuldet mir viel mehr als nur ein Frühstück.
29:27Vielen Dank für die Partie, Herr Neumeyer.
29:29Ich freue mich auf unser nächstes Spiel.
29:30Ich mich auch.
29:31Tschüss.
29:31Tschüss.
29:32Herr Neumeyer.
29:32Ich melde mich spät bei Ihnen wegen der Einzelheiten.
29:35Okay.
29:40Sieht so aus, als hätte er Sie vom Platz gefegt.
29:42Ja.
29:43Mir ist da auf dem letzten Loch dieser dumme Fehlerunterlauf.
29:47Sind Sie sicher, dass es nur daran lag?
29:49Ja.
29:50Woran sonst?
29:51Ich kann es Ihnen ja gerne beweisen.
29:53Irgendwann auf dem Rasen.
29:54Exakt.
29:56Jonas, vielen Dank.
29:58Neumeyer will ab sofort sämtliche größeren Veranstaltungen seines Konzerns in eines unserer
30:02Restaurants vorlegen.
30:03Das vorhin war ganz gemeint.
30:04Sie haben es gut bei mir.
30:06Ich schicke Ihnen meine Rechnung.
30:09Hallo, Dana.
30:10Jonas, bist du soweit?
30:12Ja, wir können.
30:13Hey.
30:15Hattest du wieder Ärger mit, Oskar?
30:17Nein, ganz im Gegenteil.
30:19Wenn wir so weitermachen, dann werden wir noch beste Freunde.
30:21Komm, lass uns zusehen, dass wir hier verschwinden.
30:3258.624, ah, so viel haben wir heute schon verdient.
30:56Das war wohl doch nicht so einfach, so mal eben mit Maximilian zu verreisen.
31:02Hat Hannah irgendwas gesagt?
31:04Was soll sie denn gesagt haben?
31:07Weg Maximilian.
31:08Hm, hm.
31:09Na ja, ist ja auch gar nichts passiert.
31:14Maximilian und ich, wir haben zusammen gearbeitet.
31:17Mhm.
31:18Mehr war nicht.
31:21Auch wenn mich dieser Trip nach Hamburg meine ganze Beherrschung gekostet hat.
31:25Die ganze Zeit mit ihm zusammen.
31:28Jedes Mal, wenn er mich anguckt, dann kommt dieses Gefühl in mir hoch.
31:32Das ist doch ganz normal.
31:33Du kannst doch deine Gefühle nicht an- und ausschalten wie eine Lampe.
31:38Aber zum Glück habe ich dann immer wieder an Hannah gedacht.
31:40Und an unser Versprechen.
31:41Ja, du hast dich von deinen Gefühlen nicht zu etwas Unüberlegtem hinreißen lassen.
31:46Das ist das Entscheidende.
31:48Naja, weil Maximilian sich nicht von mir hinreißen lässt.
31:54Ach, du meinst, wenn er...
31:56Hannah hat für ihn...
31:59Hannah hat auf ihn verzichtet.
32:01Für mich.
32:03Aber mal ganz ehrlich, Gitti.
32:08Wenn er mich haben wollte...
32:11Ich weiß nicht, ob ich da Nein sagen könnte.
32:15Naja, Entscheidungen werden gefällt, wenn sie anstehen, ja?
32:19Süße, mach dich nicht verrückt.
32:26Ja?
32:30Endlich Zeit für meinen Lieblingsmitarbeiter.
32:33Oh, da fühle ich mich jetzt aber geehrt.
32:37Hallo.
32:39Wie hat euch das Ressort in Hamburg gefallen?
32:41Alexandra und dir?
32:44Überhaupt nicht.
32:45Aber wir konnten dadurch unsere eigenen Vorstellungen erweitern und konkretisieren.
32:49Außerdem weiß ich jetzt ganz genau, was das Besondere an unserem Ressort sein wird.
32:52Na, dann hat sich die Reise ja gelohnt.
32:55Wann zeigst du mir was?
32:56Alexandra muss noch alles ordnen, ein bisschen in Form bringen, dann hast du das Konzept auf dem Tisch.
33:00Sehr schön.
33:02Sag mal, weißt du, was mit Caro ist?
33:04Ich hab sie gar nicht am Empfang gesehen.
33:06Ja, das ist sehr schade.
33:07Sie hat gerade gekündigt.
33:08Sie möchte nicht Oscars Assistentin sein.
33:10Und das konntest du nicht verhindern?
33:14Ich musste Oscar den Rücken stärken.
33:17Er ist ihr Vorgesetzter.
33:18Es geht nicht, dass er sich seinen Anweisungen widersetzt.
33:21In allererster Linie ist er ihr Vater.
33:24Ja, und ich bin deine Mutter.
33:26Und trotzdem arbeiten wir beide professionell miteinander.
33:29Trotzdem glaube ich nicht, dass wir Personalentscheidungen von Oscars Meinung abhängig machen sollten.
33:34Kann es sein, dass du Oscar gegenüber ein wenig voreingenommen bist?
33:38Daraus habe ich nie ein Geheimnis gemacht.
33:40Du hast ihn aus rein emotionalen Gründen eingestellt.
33:42Er hat Management-Erfahrung.
33:44Nicht in der Gastronomie.
33:45Und wenn ich mir mal so die Bilanzen seines ersten Arbeitstages angucke, dann muss ich sagen, die Besucherzahlen sind drastisch eingebrochen.
33:55Ja, die Taufe. Das war wirklich unglücklich.
34:00Ja, so kann man das auch nennen.
34:02Ich finde, Oscar muss sein Können hier unter Beweis stellen, wie jeder andere Mitarbeiter auch.
34:08Aber natürlich, Sie werden das nicht bereuen.
34:11Danke.
34:13Edith, Edith.
34:15Großartige Neuigkeiten.
34:16Sagt dir der Name Neumeyer etwas?
34:18Neumeyer, selbstverständlich der Stahlproduzent.
34:21Der wird ab sofort alle seine Großveranstaltungen in einem unserer Restaurants abhalten.
34:25Ach, Neumeyer leitet einen Großkonzern.
34:28Oscar, wie hast du das geschafft?
34:29Ich bin vielleicht noch kein Gastronomie-Experte, aber in Sachen Akquise macht mir so leicht keiner was vor.
34:33Herzlichen Glückwunsch.
34:35Das kommt genau im richtigen Moment.
34:37Maximilian kann gleich mal die Verträge aufsetzen.
34:43Zweimal Kariya frühstück, ich?
34:45Nichts mal Ihre Bücher auf Vordermann.
34:48Hätten Sie es unterschrieben.
34:49Caroline Hund?
34:50Ja.
34:52Ja, das geht natürlich in Ordnung.
34:53Caroline ist schließlich meine Tochter und meine persönliche Assistentin.
34:56Ach, du weißt es also noch gar nicht.
35:01Caro will nicht deine Assistentin sein.
35:04Sie hat gekündigt.
35:10Stefan, was machst denn du schon wieder hier?
35:11Hey, ich treffe gleich einen Mandanten.
35:13Und du?
35:15Du hast mal Licht vor dem Laptop.
35:17Wie du siehst.
35:18Hast du Zeit für einen Kaffee?
35:21Ach, eigentlich habe ich noch ein paar Minuten.
35:23Super.
35:24Können wir zwei Kaffee haben, bitte?
35:25Ich fasse es immer noch nicht, dass du die ganze Nacht gechattet hast.
35:31So kenne ich dich gar nicht.
35:33Ich mich auch nicht.
35:34Na los, erzähl schon.
35:36Ich will alles wissen.
35:39Ich fasse es nicht.
35:40Das habe ich wirklich bei dir im Laden liegen lassen.
35:41Ja, es kommt davon, wenn man seine Gedanken woanders hat.
35:46Die Frage ist, bei welcher der beiden Frauen?
35:49Ah, Julius Stern.
35:52Und?
35:53Hat sich Kaltmarmsell noch nicht gemeldet?
35:56Nein.
35:58Sollte sie?
36:00Danke.
36:03Danke.
36:04Ich weiß noch nicht mal, wie dieser Julius aussieht.
36:07Vielleicht ist er klein und dick.
36:08Oder einfach nur steinalt.
36:10Frag ihn doch einfach.
36:13Nein, das ist doch viel zu privat.
36:15Außerdem, wir haben bisher nur über das Essen geredet.
36:17Allgemein und im Besonderen.
36:18Die ganze Nacht?
36:20Ja.
36:22Deswegen warst du auch so enttäuscht, dass er sich nicht gemeldet hat,
36:24weil ihr nur über das Essen geredet habt.
36:26Komm, ich kenne dich doch.
36:28Ach, und wenn schon.
36:30Ich kann doch keinem Unbekannten hinterherlaufen.
36:32Wieso nicht?
36:35In Maximilian.
36:40Aber Hannah will doch gar nichts von dir.
36:43Das ist ja das Dilemma.
36:45Ja.
36:46Und damit solltest du dich mal abfinden.
36:48Glaub mir.
36:49Wenn es darum geht, sich Frauen aus dem Kopf zu schlagen,
36:51dann bin ich ein Experte.
36:53Sag mal, du hast mir doch vor ein paar Tagen noch gesagt,
36:55dass aus Hannah und mir bestimmt noch was wird.
36:57Du Maximilian, da war ich auch.
36:59Also da hatte ich ein Glas Wein zu viel.
37:03Alexandra steht immer zwischen euch.
37:05Im Gegensatz zu dir und dieser Kaltmarmsel.
37:08Zwischen euch liegt nur das Internet.
37:12Zwischen uns, da war von Anfang an was Besonderes.
37:15Ja, dann finde es heraus und sage das, schreibe das.
37:19Ich meine, es passiert doch viel zu selten,
37:21dass man jemanden kennenlernt,
37:22der einem nicht mehr aus dem Kopf geht.
37:24Hä?
37:24Komm.
37:27Hannah, das Leben geht weiter.
37:29Oder willst du Maximilian ewig hinterher trauern?
37:34Vor allem will ich mich nicht mehr verrückt machen,
37:36was mit ihm ist.
37:37Und ich will auch nicht eifersüchtig sein.
37:40Dann lass ihn endlich los.
37:41Wende dich neuen Dingen zu.
37:42Hier du und dieser Julius Stern.
37:45Ihr hattet doch Spaß miteinander.
37:46Ja, schon.
37:48Ja, dann mach was draus.
37:54Das ist bestimmt wie der Oskar.
37:56Langsam nervt er echt.
37:58Was will er denn von dir?
38:01Florian und ich haben auf seine Kosten gefrühstückt
38:03und wahrscheinlich hat er gerade die Rechnung bekommen.
38:07Wir können den Wahn von meiner Mutter nehmen
38:09und ein bisschen durch die Gegend heizen.
38:10Was meinst du, Caro?
38:11Ja, ich habe eh nichts anderes zu tun.
38:13Cool.
38:14Ich hole die Schlüssel, okay?
38:17Willst du dich nicht lieber erstmal um deinen neuen Job kümmern?
38:19Erstmal kann Oskar für mich zahlen.
38:22Schließlich hat er mir auch die Ausbildung bei Castel Cousin versaut.
38:25Also es war deine Entscheidung zu kündigen.
38:27Soll ich etwa wieder mit ihm zusammenarbeiten?
38:29Du weißt mittlerweile, wie er ist, oder?
38:31Ja, es gibt doch noch andere Ausbildungsplätze.
38:33Ich bin von zu Hause weggegangen, um hier in die Lehre zu gehen.
38:35Du hast auch keinen Vater, der dich ständig unter Druck setzt.
38:38Kann er mal sehen, was er davon hat.
38:40Das Kaviarfrühstück war eigentlich noch viel zu billig.
38:43Fingst du jetzt auch so an?
38:45Wie fange ich an?
38:46Ja, wie Florian.
38:47Miss zu bauen und Mama oder Papa dafür bezahlen zu lassen.
38:51Das ist doch überhaupt nicht wahr.
38:53Ach nein?
38:54Also, ich dachte ja eigentlich, du wolltest kündigen,
38:57um dich von deinem Vater unabhängig zu machen.
38:59Und jetzt machst du dich erst recht abhängig.
39:01Fällt dir das gar nicht auf?
39:03Ich muss los.
39:05Wir sehen uns.
39:15Florian, dein Handy klingelt.
39:17Inkasso-Büro?
39:38Fordern Sie im Namen unseres Mandanten dringend dazu,
39:40auf schnellstmöglich ihre Schulden in Höhe von.
39:42228.000 Euro.
39:58Schon wieder keine Nachrichten.
40:01Vielleicht habe ich mich gestern Abend auch neu eingebildet.
40:04Dann fragst du das doch.
40:05Du hast ja nichts zu verlieren.
40:10Also, Kalt, Mamsel.
40:12Auch zu neuen Ufern.
40:14Das fühlt sich irgendwie nicht richtig an.
40:17Wann hast du dich das letzte Mal so gut gefühlt wie letzte Nacht,
40:20als du mit diesem Julius gechattet hast?
40:22Auf Lagomere.
40:23Na also, worauf hattest du noch?
40:33Liebe
40:33Kalt, Mamsel.
40:39Ich musste die ganze Zeit an Sie
40:41denken.
40:44So, ja?
40:45Gibt es sie noch?
40:50Irgendwo da draußen.
40:54Schreiben Sie mir.
40:57Ich warte.
40:58Aber damit setze ich doch den Ruf von Castel Cuisine aus Spiel.
41:11Was glaubst du denn du, was vom Ruf übrig bleibt?
41:14Wenn jemand anders die Geschichte ausschlachtet.
41:16Ich will das Stern will in seiner morgigen Kolumne
41:18über die neue Liedererstung von Castel Cuisine schreiben.
41:20Hast du mittlerweile einen Termin beim Augenarzt gemacht?
41:22Ich habe angerufen und einen Termin vereinbart.
41:24Ach, wie schön. Und wann ist der?
41:25In zwei Monaten.
41:26Bitte was?
41:27Ich glaube, Julius Stern hat mich gerade gefragt,
41:29ob ich einen Freund habe.
41:30Ich bin aber gespannt, was du darauf antwortest.
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