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KurzfilmeTranskript
00:00Ich habe grünen Stahl.
00:04Also es ist jetzt amtlich, dass du nie wieder scharf sehen wirst.
00:08Ja.
00:09Ich will die Zeit jetzt erstmal nutzen, um mir eine neue Arbeit zu suchen.
00:12Ich muss Maximilian Recht geben.
00:14Du hast den Ruf unseres gesamten Unternehmens aufs Spiel gesetzt.
00:17Und so etwas darf einfach nie wieder vorkommen.
00:21Entweder du fängst hier an zu arbeiten,
00:23oder du kannst in Zukunft sehen, wie du alleine fertig wirst.
00:26Was willst du hier?
00:27Wer von der Karte hat den Orangensaft bestellt?
00:30Du arbeitest hier?
00:33Du hast die ganze Nacht mit Julius Stern gequatscht.
00:37Wir haben nicht gequatscht, wir haben es geschrieben am Rechner.
00:40Als Maximilian Kastellow fühlst du dich zu Hannah eingezogen.
00:43Und als Julius Stern zu der Frau aus dem Internet.
00:47Julius Stern und du, ihr seid euch sympathisch.
00:49Und alles andere ist Nebensache.
00:51Ja, aber so einfach ist das nicht.
00:52Doch, das ist einfach. Mach's nicht so kompliziert.
00:55Versprich mir, dass du dich mit ihm triffst.
00:57Außerdem hat sich Fräulein Kaltmann sehr wieder gemeldet.
01:01Ja.
01:02Ja, sie will mich bei dir treffen.
01:04Sag mal, wenn du einen Vorwand suchst, Julius Stern warten zu lassen,
01:07dann können wir auch gleich...
01:10Bringen Sie die La Placette du Gourmet als Erkennungszeichen mit.
01:14Der Brief ist von Anna Elisabeth an meinen Vater.
01:17Sie bittet um ein heimliches Treffen,
01:19und dass Luise nichts davon erfahren soll.
01:21Aber das würde ja bedeuten, dass...
01:23Papa hat Mama betrogen.
01:25Untertitelung im Auftrag des ZDF für funk, 2017
01:27So many souls around you,
01:30but it never feels like home.
01:34Home is where there's no mistaking.
01:37And I'm a million miles from you.
01:44But if we stay strong,
01:48I know we'll make it through.
01:52Wenn das alles so harmlos war,
02:02warum hat er diesen Brief dann all ihre aufbewahrt?
02:08Es gibt nur eine Erklärung.
02:12Papa hatte eine Affäre mit dieser Elisabeth.
02:14Ich muss wissen, wer diese Frau ist.
02:40Wie sieht's aus?
02:42Wie soll's schon aussehen?
02:44Es wundert mich nicht wirklich.
02:53Was meinst du?
02:57Also, wenn du wirklich seelenverwandt seid,
02:58du und deine Unbekannte aus dem Internet,
03:02dann ist sie bestimmt so zögerlich wie du.
03:06Was soll das wieder heißen, Robert?
03:08Dass es noch dauert, bis sie kommt.
03:12Ja.
03:14Ja, vielleicht kommt sie auch gar nicht mehr.
03:19Vielleicht will sie Judas Stern gar nicht kennenlernen.
03:21Also, wenn der Mann so wenig Geduld aufbringt,
03:24dann hat das dich besser verdient.
03:26Der Mann braucht jetzt erst mal
03:27eine Tasse vom besten Kaffee der Stadt.
03:30Wie wärst du jetzt mich ein?
03:32Schließlich hab ich hier kostenlose Werbung für dich gemacht.
03:34Und wie man sieht,
03:38reichlich erfolglos.
03:39Und ich dachte schon, du würdest...
03:57Was?
03:58Nichts.
03:59Deine Uniform steht hier super.
04:02Und dass du jetzt für dein Geld arbeiten musst,
04:03wie der Rest der Menschheit,
04:04wird dir auch gut bekommen.
04:06Das ist nur vorübergehend.
04:07Klar, nur bis du die 228.000 Euro
04:09für die Zerschrute, die du auch zusammen hast.
04:11Dann musst du aber eine Menge Trinkgeld kassieren.
04:13Na, Hauptsache, ihr amüsiert euch.
04:15Ich find's gut, dass du hier arbeitest.
04:17Um Kollegen mit bar zu kommen,
04:18kann man immer gut gebrauchen,
04:19gerade im Wellnessbereich.
04:21Ich mach das nur,
04:22bis meine Mutter sich abgeregt hat.
04:24Kellnern ist echt nicht das Richtige für mich.
04:26Schon mal dran gedacht, dich hochzuarbeiten?
04:30Wie gesagt, ich hab da eine andere Taktik.
04:33Erst zeige ich ein bisschen guten Willen
04:34und dann studiere ich weiter.
04:35Was leben, wie ich dich kenne.
04:37Auch das, genau.
04:38Florian, du musst nicht immer so auf cool machen.
04:41Ich find's gut,
04:42dass du dir das anders überlegt hast.
04:43Echt?
04:44Nur schade, dass wir uns jetzt nicht mehr so oft sehen.
04:48Das ist nicht für länger,
04:49hab ich das schon gesagt.
04:50Ja, ich dachte, es wär okay für dich.
04:52Sicher.
04:53Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen,
04:54als in einer unbequemen Uniform
04:55den ganzen Tag Fruchtsäfte
04:57durch die Gegend zu schleppen.
04:58Sag mal, was machst du denn noch hier?
05:18Hast du den hier schon mal gesehen?
05:21Was ist das?
05:22Was ist das?
05:32Woher ist der?
05:33Der lag zwischen Papas Unterlagen.
05:37Aber ich muss dich noch einmal sehen.
05:39Bitte komm zu unserem Treffpunkt.
05:42zur selben Zeit wie immer.
05:45Ich warte auf dich.
05:46Soll das heißen?
05:50Papa hat seine Affäre.
05:51Nein.
05:52Nein, nein, nein.
05:53Niemals.
05:54Nie.
05:54Nie.
05:56Dein Vater hat deine Mama geliebt und sie ihn.
05:59Und warum bekommt er dann so einen Brief?
06:02Mit wem?
06:03Ich meine, von wem ist dieser Brief?
06:06Elisabeth.
06:08Nee, nie gehört.
06:10Oma, ich verstehe, wenn du Papa in Schutz nehmen willst,
06:12aber du brauchst...
06:12Nein, Schatz.
06:14Wenn da irgendwas gewesen wäre,
06:16dann hätte ich das gemerkt.
06:19Elisabeth hat er nie erwähnt.
06:22Ich schwör's.
06:23Ich glaub dir, Oma.
06:25Kitty, Kitty, da ist ein Gast.
06:27Also der...
06:27Ja, ja, ja, ich komm gleich.
06:28Ich komm, sag ihm, ich komm gleich.
06:31Du, jetzt vergiss diesen alten Brief.
06:34Mach dir keinen Kopf, deswegen.
06:37Sag mal, und wolltest du nicht jetzt irgendwie
06:38einen Mann treffen aus dem Internet?
06:40Julia Stern?
06:41Ja?
06:42Ich bin bestimmt viel zu spät.
06:44Hoffentlich ist er überhaupt noch da.
06:46Tschüss, Oma.
07:04Ähm, Papa, bleibst du bitte sitzen?
07:14Ich mach das später.
07:16Jonas, meine Augen sind nicht in Ordnung.
07:18Der Rest, der tut's noch ganz gut.
07:20Wir müssen mich jetzt nicht in Watte packen.
07:22Karl, du kannst doch noch warten.
07:24Wenigstens bis...
07:25Bis ich wieder gesund bin.
07:29Karl, ist es...
07:30Ich hab grün Starr.
07:32Das heißt, mein Sehnerv ist durch einen zu hohen Augenindruck beschädigt.
07:35Der Prozess, der lässt sich durch Augentropfen stoppen oder auch verlangsamen.
07:39Eventuell muss ich operiert werden.
07:42Besser wird mein Sehvermögen ganz bestimmt nicht mehr.
07:45Aber vielleicht gibt's ja schon alternative Therapien.
07:46Fakt ist jedenfalls, dass ich nie wieder als Feinoptiker arbeiten werde.
07:53Damit muss ich mich abfinden.
07:57Karl, du kannst doch was anderes machen.
08:00Wenn nicht für Alisas Himmel reicht, dann wieder für Castellhoff Optik.
08:03Das stimmt, das ist doch eine riesengroße Firma.
08:05Ja, seht ihr?
08:07Genau das denke ich ja auch.
08:09Bis nachher.
08:11Wieso? Wo willst du denn hin?
08:15Ja, zu Castellhoff Optik.
08:17Besprechen, wie es mit mir weitergeht.
08:19Ach, du kannst dir doch noch ein bisschen Zeit lassen.
08:22Du bist doch krankgeschrieben.
08:24Gudrun, ich will aber nicht länger warten.
08:26Schau mal, je eher wir die Situation besprechen,
08:29desto schneller lässt sich vielleicht eine Lösung finden.
08:31Mama, lass ihn doch.
08:33Ist doch klasse, wenn er versucht, das Beste aus der Situation zu machen.
08:38Also, viel Erfolg, mein Schatz.
08:41Danke.
08:43Der Opa, der wird schon eine Arbeit finden.
08:45Ich schließlich wollen wir doch für David Geld anlegen,
08:48damit er mal ordentlich studieren kann.
08:51Bis später.
08:52Mach's gut.
08:53Tschüss.
08:53Ah, Alexandra.
09:03Maximilian ist außer Haus.
09:04Ich habe Ihnen nur ein paar Ideen für das Ressortprojekt auf den Tisch gelegt.
09:07Kein Problem.
09:08Ich habe gerade Ihre Pressemitteilung über die neue Julius Sternkolumne gelesen.
09:12Sehr gute Arbeit.
09:13Danke.
09:14Ja, Sie haben deutlich gemacht,
09:16dass wir uns konstruktive Kritik gerne zu Herzen nehmen,
09:18ohne das Ganze wie ein Schuldeingeständnis aussehen zu lassen.
09:21Darf ich?
09:24Ja, natürlich.
09:25Also, wie gesagt, es sind nur ein paar Ideen
09:27zur Inneneinrichtung und zur Gesamtgestaltung.
09:30Sehr schön.
09:31Obwohl das Ganze ja nicht so ganz Ihr Gebiet ist.
09:37Ja, ich glaube, Maximilian und Sie sind auf der gleichen Wellenlänge.
09:41Wir scheinen zumindest ähnliche Vorstellungen zu haben.
09:44Ja, und ich habe auch den Eindruck,
09:45dass Sie sich privat ganz gut verstehen.
09:47Ja, doch, das tun wir.
09:51Und soweit ich das beurteilen kann,
09:53ist Maximilian auch zunehmend von Ihnen und Ihren Plänen angetan.
09:59Ihr Sohn hat sehr klare Vorstellungen von dem, was er will.
10:02Und ich habe aufgehört, ihn von etwas anderem überzeugen zu wollen.
10:06Einige Projekte brauchen einfach etwas mehr Zeit als andere.
10:08Na, super.
10:33Aber was hatte ich erwartet?
10:34Außerdem habe ich im Moment ja wohl auch andere Probleme,
10:38als mich mit Julius Stern zu treffen.
10:41Allerdings,
10:41wer weiß, wann sich wieder so eine Gelegenheit ergibt.
10:47Ich würde schon gern wissen, wer dieser Mann ist,
10:49der mir in so kurzer Zeit so vertraut geworden ist.
10:58Obwohl wir uns noch nie gesehen haben,
11:00habe ich das Gefühl, ihn ewig zu kennen.
11:01Aber das dachte ich bei Papa auch,
11:05dass ich ihn kenne.
11:10Wahrscheinlich wegt sie drei Zentner,
11:12hat Schiefe zu sehen.
11:13Das ist hässlich für die Nacht.
11:14Robert, du...
11:16Anna.
11:19Hast du nicht gerade deine Geschichte im Fischer-Grund?
11:22Ja, doch, aber der erste Ansturm,
11:23der ist schon vorbei.
11:24Und ich...
11:26Ja, heute Mittag,
11:27da war ein einziges Durcheinander.
11:29Der Herr Weinberg, der war auch plötzlich weg.
11:32Du, Robert, hast du noch von den Kakaobohnen?
11:34Von den Unformidierten?
11:35Da würde ich gern welche mitnehmen.
11:37Ja, die gehen ziemlich gut, die.
11:44Kannst gar nicht genug kriegen,
11:46von deinem Wille, bis du sterben hast.
11:49Ich lese die Zeitung ja nicht nur wegen der Kolummen.
11:51Also,
11:56ich muss doch mal wieder die Arbeit.
11:58Ja.
12:04Nee, du...
12:06Hast Glück gehabt.
12:07Maximilian hat ein Päckchen übrig gelassen.
12:09Ich muss auch mehr bestellen von denen.
12:11Jetzt, wo zwei Kunden
12:12wahlig süchtig nach dem Bohnen sind.
12:16Sag mal, Robert,
12:17war heute noch irgendjemand hier,
12:18den du nicht kennst?
12:18Irgendein Tourist oder so?
12:19Ein Tourist?
12:22Nein.
12:23Vielleicht auch nicht,
12:24als du gerade im Lager warst?
12:26Nein.
12:27Warum fragst du?
12:30War es nicht so wichtig.
12:32Jedenfalls nicht mehr.
12:37Wenn ihr mich fragt,
12:38ich habe kein gutes Gefühl.
12:40Ach, Mama.
12:42Papa hat das doch ganz locker aufgenommen, alles.
12:45Jonas,
12:45Karl liebt deinen Beruf als Feinoptiker.
12:47Erinnere dich,
12:49als Oskar ihn rausgeworfen hat,
12:50da war er todunglücklich.
12:52Ja, das stimmt.
12:53Es hat sich auch erst gebessert,
12:54als Alisa ihn eingestellt hat.
12:55Ja.
12:56Aber er war doch ganz zuversichtlich,
12:58dass er etwas anderes findet.
13:01Karl wird es sicher nicht akzeptieren,
13:02wenn ein anderer
13:03seinen Job bei Alisas Himmelreich übernimmt.
13:06Was soll er denn machen?
13:08Er hat das ziemlich realistisch gesehen, finde ich.
13:10Ja, aber
13:11ich glaube,
13:13er macht uns was vor.
13:14Ich kenne doch meinen Karl.
13:17Du meinst,
13:17er könnte zusammenbrechen?
13:19Ja.
13:20Ja,
13:21das müssen wir verhindern.
13:24Kommt.
13:25Warten wir doch erst mal ab,
13:26was bei dem Gespräch
13:27mit den Leuten von Kastell auf Optik rauskommt.
13:29Nichts zu tun?
13:41Oder bist du schon so fertig
13:43nach deinem allerersten Arbeitstag?
13:44Es gibt Schlimmeres,
13:45als Frauen mit Schlammmasken
13:46Champagner zu servieren.
13:47Ja, wieso stehst du dann hier rum?
13:49Vielleicht warte ich darauf,
13:50dass du mich für einen Drink einlädst.
13:52Träum weiter.
13:53Ich stehe nicht so auf Arbeitsverweigerer,
13:55die nur gelernt haben,
13:55mit vollen Händen
13:56Mamas Geld auszugeben.
13:57Deshalb will ich mich erändern.
13:58Ach, und mein Geld ausgeben?
14:00Ich würde es mir natürlich verdienen.
14:02Wie denn?
14:03Sprüche klopfen oder rumstehen?
14:05Ah, die Sauna hat echt gut getan.
14:07Beim Poker natürlich.
14:08Du willst gegen mich Poker spielen?
14:10Ich habe auch schon mal Poker gespielt.
14:11Wenn du dich traust?
14:12Du hast doch gar kein Geld für den Einsatz.
14:13Aber Klamotten?
14:16Danke.
14:17Ich will dich nicht
14:18um dein letztes Hemd bringen.
14:19Du glaubst doch nicht ernsthaft,
14:20dass du gegen mich gewinnst.
14:22Wenn du mal jemanden suchst,
14:24der eine Luftblasen verteilt,
14:25halte ich an ihn.
14:27Es könnte allerdings auch sein,
14:28dass dieser jemand
14:28gerade damit beschäftigt ist,
14:30jemanden auf seinen Luftblasen
14:31davon zu tragen.
14:38Ich wollte nur mal sehen,
14:39wie es so läuft.
14:41Du kannst ruhig sagen,
14:42dass du mich kontrollieren willst,
14:43weil du Angst hast,
14:43dass ich heimlich
14:44deine Grissini
14:44gegen Salzstangen austausche.
14:46Du hast überhaupt keinen Grund,
14:47so gereizt zu reagieren.
14:49Du hast den Fehler gemacht.
14:50Und das hättest du mir nicht
14:51unter vier Augen sagen können?
14:52Ach, Oskar.
14:53Du musstest mich in Gegenwart
14:54von Maximilian und Frau Frank
14:55fertig machen.
14:56Es ging doch überhaupt nicht darum,
14:57dich fertig zu machen.
14:59Die Sache mit dem Fisch
14:59betrifft eben nicht nur uns beide.
15:02Also, wenn wir sowas
15:03nicht unter uns klären können...
15:04Oskar, du bist nicht mehr
15:04der alleinherrschende Chef
15:06von Castell of Optic,
15:07sondern du bist Teil eines Teams.
15:09Es dürfte meine Stellung
15:10innerhalb dieses Teams
15:11allerdings wenig nützen,
15:12wenn du mich öffentlich
15:13so massiv kritisierst.
15:14Es geht doch nur darum,
15:15wie souverän du mit dieser Kritik umgehst.
15:18Maximilian hat sich
15:18wahrscheinlich halb totgelacht.
15:20Der war ja von Anfang an dagegen,
15:21dass ich mich um günstigere
15:22Bezugsquellen für unseren Fisch kümmere.
15:24Zu Recht.
15:25Entschuldige, wenn ich versuche,
15:26dieses Restaurant wirtschaftlich zu führen.
15:29Geben hat doch auf niemand etwas.
15:31Allerdings solltest du dich daran gewöhnen,
15:33dass wir uns zumindest
15:33bei den wichtigen Entscheidungen
15:35miteinander abstimmen.
15:37Na schön.
15:39Oskar?
15:40Ich hab's kapiert.
15:50Karl?
15:51Du kommst genau richtig
15:52zum Kuchenessen.
15:59Na, mein Kleiner.
16:02Wie war's denn bei Castell of Optic?
16:06Hör bloß auf.
16:09Das sind lauter Leute,
16:11die sich überhaupt keine Gedanken machen wollen.
16:13Ich kenn mich nicht mal mehr.
16:15Wieso, was heißt das denn?
16:17Die haben ihr nicht mal zugehört.
16:19Ja.
16:20Wie, haben sie dich gefeuert, oder was?
16:21Nein.
16:22Das kennen sie doch gar nicht.
16:23Du bist krankgeschrieben.
16:24Ja, das haben sie auch gesagt.
16:26Nein, ich meine,
16:27sie hätten mir doch
16:27wenigstens irgendetwas anbieten können.
16:30Wenn nicht für jetzt,
16:31dann für später.
16:32Ja, und?
16:35Die haben nur gesagt,
16:36ich soll abwarten,
16:37wie sich das mit meinen Augen entwickelt.
16:39Und dann könnte ich ja auch
16:40in eine Frührente gehen.
16:44Naja, so.
16:45Ganz unrecht haben sie ja nicht.
16:48Nein, Udo.
16:50Das mach ich nicht mit.
16:52Lass mich doch nicht
16:53jetzt schon zum alten Eisen werfen.
16:54Mittag lief doch gut, oder?
17:23Kennst du einen Elisabeth?
17:25Elisabeth?
17:26Was denn für eine Elisabeth?
17:28Sag mal, Kitty,
17:29du bist die ganze Zeit
17:30so merkwürdig.
17:31Was ist denn mit dir los?
17:33Hannah hat in Heinrichs Papieren
17:35einen alten Brief gefunden,
17:36von einer Elisabeth.
17:39Ähm,
17:41du kennst unsere Familie
17:42schon sehr, sehr lange
17:43und sehr gut.
17:45Kannst du dir vorstellen,
17:46dass Heinrich seine Luise
17:47betrogen hat?
17:48Wie?
17:50Wie hat Hannah
17:51denn auf den Brief reagiert?
17:52Gut,
17:52was soll diese Frage
17:54Hannah hat immer geglaubt,
17:55dass ihre Eltern
17:56eine Bilderbuch-Ehe geführt haben.
17:58Ja.
17:58Haben alle geglaubt.
17:59Ich doch auch.
18:02Weißt du was?
18:05Äh,
18:05ich kenne eine gewisse
18:06Elisabeth Rohrbacher.
18:09Ja,
18:09nee, aber,
18:10nee,
18:10die muss aber damals
18:11schon über 70.
18:28Wollen wir heute Abend
18:29ins Kino gehen?
18:30Ich muss noch ein Referat
18:31für die Berufsschule vorbereiten.
18:33Schade.
18:34Ja,
18:35finde ich auch.
18:35Es gibt so einen Horrorfilm,
18:36den würde ich so gerne sehen.
18:37Die Masken sollen richtig gut sein.
18:40Um dich für deine Arbeit
18:41inspirieren zu lassen?
18:42Klar.
18:43Vor allem für später,
18:44wenn ich erstmal
18:44Maskenbindnerin bin.
18:45Um die Schauspieler
18:46dazu Zombies zu späten.
18:47Manche muss man dafür
18:48überhaupt gar nicht späten.
18:50Du willst zum Film?
18:52Glaubst du,
18:52sie schafft das nicht?
18:53Ach,
18:53so wie du aussiehst?
18:54Ähm,
18:54sie will keine Schauspielerin werden.
18:57Falls du mal
18:57ein Model zum Üben brauchst.
18:58Mache ich das.
19:00Stimmt.
19:00Du hast jetzt endlos Zeit.
19:04Monster oder
19:05Wasserleiche?
19:07Dann schon lieber
19:09Opfer glühender Leidenschaft.
19:13Gibt es ja deiner Kundin
19:14zur Stärkung,
19:14bevor du sie
19:15zur Wasserleiche schwingst.
19:20Sag mal,
19:20der spinnt doch,
19:21oder?
19:23Caro,
19:23meine nächste Kundin
19:24kommt gleich.
19:25Ja,
19:26ich bin schon weg.
19:29Tschüss.
19:29Tschüss.
19:37und?
19:48Und? Hast du was rausgefunden?
20:11Ach, und Julius war auch schon weg. Nur die Zeitung lag noch da.
20:14Ja, du warst ja auch ziemlich spät dran.
20:18Na, ist vielleicht doch besser so.
20:21Vielleicht.
20:26Aber, Hannah, ich hab nachgedacht.
20:31Bist du deshalb gekommen, um mich zu trösten?
20:36Weißt du, selbst wenn dein Vater damals einen Seitensprung hatte...
20:41Seitensprung? Das war eine Affäre.
20:43Ja, wie auch immer. Aber so Dinge passieren nun mal im Leben.
20:48Ja, vielleicht, aber...
20:50Denk daran, wie das damals bei uns war.
20:53Das war was anderes.
20:58Aber stand in diesem Brief nicht auch, dass er sich nicht mehr mit dieser Elisabeth treffen wollte?
21:04Das siehst du.
21:06Dann hatte er diese Affäre ja schon wieder beendet.
21:09Sieht so aus.
21:10Hanna, weißt du, manche Paare trennen sich nach so einer Geschichte.
21:15Andere wiederum sind danach noch viel enger zusammen.
21:19Eine große Liebe hält sowas aus.
21:23Wenn's die große Liebe überhaupt gibt.
21:27Hanna, dein Vater hat deine Mutter geliebt.
21:29Das weiß ich, da bin ich mir sicher.
21:31Bis zuletzt.
21:32Vielleicht hast du recht.
21:38Ja, du hast recht.
21:59Stellen Sie es einfach da ab, ja? Danke.
22:00Bitte sehr, Ihr Kaffee.
22:10Ich fass es ja nicht.
22:13Steht dir richtig gut, das Outfit?
22:15Naja, ich spare dir die Witze.
22:18Zieh dich lieber warm an.
22:20Sonst sitz ich hier in ein paar Tagen in deinem Chefsessel.
22:22Du, das kannst du heute schon haben.
22:24Schön.
22:25Wollt ihr mal schauen, was deine Internetbekanntschaft so macht?
22:27Lass dich hüten, überhaupt noch meinen Laptop anzufassen.
22:30Florian?
22:34Solltest du nicht im Restaurant sein?
22:36Da, wo ich hier komme, stellt man sich bei einem Geschäftsführer vor.
22:39Das hast du ja hiermit getan.
22:41Also.
22:42Bin schon verschwunden.
22:43Gratulation.
22:43Du hast ihn tatsächlich zum Arbeiten gebracht.
22:53Ja, aber noch lange nicht zur Einsicht.
22:55Ich nehme an, du hast seine Schulden übernommen.
22:57Was hätte ich denn anderes tun sollen?
22:59Immerhin hat er meine Bedingungen akzeptiert.
23:01Aber wenn er morgen wieder alles hinwirft, dann entziehst du ihm deine Unterstützung.
23:04Diesmal bleibe ich hart.
23:06Darauf kannst du dich verlassen.
23:08Ich bin mir sicher, du tust das Richtige.
23:10Wenn er doch endlich erwachsen würde.
23:12Vielleicht können wir ihm ja sogar vermitteln, dass Arbeit auch Spaß machen kann.
23:16Im Moment bin ich froh, dass er überhaupt etwas halbwegs Sinnvolles tut.
23:20Oh Gott, der Flieger wartet.
23:21Ich muss nach London.
23:23Soll ich das übernehmen?
23:24Nein, danke dir.
23:25Das schaffe ich schon.
23:26Trotzdem danke.
23:27Es war schön, mit dir zu sprechen.
23:29Morgen bin ich wieder da.
23:31Pass auf dich auf.
23:31Mach ich.
23:43Frau Frank.
23:47Ich habe die Pressemitteilung gelesen, die Sie rausgegeben haben.
23:51Und?
23:52Ist gut.
23:55Hätte ich in etwa genauso gemacht.
23:57Ich dachte, Sie wollten unsere Anzeigen aus der Plakette die Gourmet zurückziehen.
24:03Ja, das war etwas vorheilig.
24:06So viel Selbstkritik hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut.
24:10Ich arbeite daran.
24:12Meine Stärke ist es auch nicht.
24:14Muss es ja auch gar nicht.
24:15Soweit ich das mitbekommen habe, machen Sie Ihren Job ziemlich gut.
24:19Den Job vielleicht, aber...
24:21Manchmal kämpft man um etwas, das völlig aussichtslos ist.
24:28Und im Grunde will man auch gar nicht kämpfen.
24:30Aber man kann nicht damit aufhören.
24:33Aber das ist doch gut.
24:34Man muss immer für das kämpfen, was man will.
24:37Auch wenn einem das, was man will, gar nicht zusteht.
24:40Warum nicht?
24:42Zum Beispiel, weil man damit jemand anderen unglücklich machen würde.
24:45Und deshalb wollen die bei Sie unglücklich werden.
25:06Alisa, jetzt warte.
25:09Gott, Mädchen, hör mir bitte zu.
25:11Rixi, nicht auf, sie ist schwanger.
25:12Ja, ja, stimmt, meine Augen.
25:18Du, aber ich kriege das wieder in den Griff.
25:20Ja, ich bin doch schon in Behandlung.
25:22Genau, und krankgeschrieben.
25:24Siehst du, und deshalb wirst du die Schleifmuster für die Schmuckkollektion,
25:27die wirst du in der nächsten Zeit vom Burner bekommen.
25:29Nicht, dass du dich wunderst.
25:31Du, der Mann ist sehr, sehr gut.
25:34Ja, das ist nur vorübergehend.
25:37Ja, dann, dann, dann sehen wir weiter, hm?
25:40Komm, jetzt machst du erst mal keine Gedanken, das wird schon.
25:42Ja, ich nehme meine Medikamente.
25:47Mach ich.
25:49Und du grüßt Christian, ja?
25:50Auch von mir.
25:52Hast du das gehört?
25:53Ja, Mama, bestellt auch schöne Grüße.
25:57Wie dich auch, mein Kind.
25:59Tschüss.
26:00Und, was hat sie gesagt?
26:08Was schon?
26:10Macht sich natürlich Sorgen.
26:12Aber du hast ihnen nicht gesagt, dass sie dich lieber in den Vorruhestand schicken wollen, hm?
26:17Ja, natürlich nicht.
26:18Und sonst?
26:21Ja, alles in Ordnung.
26:23Ich soll brav meine Tropfen nehmen.
26:25Ach, dann tust du mal brav, was deine Tochter dir sagt.
26:30Bitteschön.
26:31Ja.
26:40Mein Gott, das ist aber auch wirklich das allerletzte Patentum.
26:43Kalt, gib her.
26:43Du, ich komme übrigens mit meinem Chutnikkochen überhaupt nicht hinterher.
26:49Gute Runde.
26:52Legst du den Kopf zurück?
26:53Ich wollte dich nur fragen, ob du für mich einkaufen gehen kannst.
26:56Erst zum Markt und dann zu Herrn Brinkmann und dann...
26:58Pass mal auf, damit eins klar ist.
27:00Du musst mich nicht beschäftigen.
27:02Ich komme prima zurecht.
27:03Ja, das weiß ich.
27:05Aber du wärst mir trotzdem eine große Hilfe.
27:06Komm, jetzt sei doch wenigstens mal ehrlich.
27:08Ich bin vielleicht bald blind, aber ich bin nicht dämlich.
27:13Legst du bitte deinen Kopf zurück?
27:14Jetzt hör auf, mich zu bemuttern.
27:17Ich.
27:18Ich brauche frische Luft.
27:31Die beiden sehen sehr glücklich aus.
27:34Ja, das tun sie.
27:38Mama hat immer viel gelacht.
27:41An so einen richtigen Streit zwischen den beiden kann ich mich gar nicht erinnern.
27:44Obwohl Papa so ein Brunnen, der war.
27:45Aber irgendwie hat sie ihn immer um den Finger gewickelt.
27:48Und genau so solltest du die beiden auch in Erinnerung behalten.
27:54Oh Gott, mein Mann dann wartet.
27:56Na dann ab mit dir.
27:57Hanna, ich glaube wirklich, dass die beiden glücklich waren.
28:08Herein.
28:28Ach, da bist du ja.
28:29Hast du die Mappe gesehen, die ich dir hingelegt habe?
28:31Ja.
28:32Ich konnte sie nur noch nicht ganz durchschauen.
28:34Können wir morgen drüber reden?
28:35Ja klar, es eilt überhaupt nicht.
28:38Heute habe ich alle Hände voll zu tun.
28:40Jedes Feinschmeckermagazin und jedes Blatt, das sich irgendwie mit dem Thema Kochen beschäftigt,
28:44hat mich schon um eine Stellungnahme gebeten.
28:46Ich fand deine Presseerklärung übrigens toll.
28:50Tut mir leid, dass du jetzt so viel mit dieser Kolumne um die Ohren hast.
28:53Du kannst ja nichts dafür, was dieser Julius Stern so zusammenschreibt.
28:58Ja.
29:00Trotzdem, ich hätte nicht gedacht, dass ein einzelner Artikel solche Kreise zieht.
29:03E-Mein ist der Mann der bekannteste Gastro-Kolumnist des Landes.
29:08Meinst du, dass Castelco Vizine dadurch am bleibender Schaden entstanden ist?
29:11Hm.
29:11Erstens haben wir rechtzeitig reagiert und zweitens war die Kritik von Sterni absolut positiv.
29:18Stimmt.
29:19Außerdem gilt immer noch, jede Werbung ist gute Werbung.
29:24Du meinst, weil wir dadurch ins Gespräch kommen und Aufmerksamkeit erregt wird?
29:28Das müssen wir nur für uns nutzen.
29:30Woran hattest du gedacht?
29:33Als ihr das Restaurant hier eröffnet habt, hat nur die Lokalpresse berichtet.
29:36Aber mittlerweile könnten wir ein eigenes Pressezentrum aufmachen.
29:40Allein heute haben sich vier Journalisten von überregionalen Zeitungen und der Fachpresse angekündigt.
29:45Das klingt gut.
29:45Jetzt müssen wir sie nur noch so nachhaltig beeindrucken, dass sie auch wirklich über uns schreiben.
29:50Denn mit jedem Artikel, der nicht ein Totalverriss ist, werden die Zahlen der Reservierung steigen.
29:55Und wenn wir alles richtig machen, dann kommen wir mit einem Imagegewinn aus der Sache raus.
30:02Jetzt wäre das bloß nicht ausgehakt.
30:04Ich werde mich wüten.
30:15Herzlichen Dank. Einen schönen Tag noch Ihnen.
30:20Bitte schön.
30:24Karl, grüß dich. Kann ich dir helfen?
30:28Nein, Robert. Du kannst mir nicht helfen.
30:31Und ich sag dir noch was. Du sollst mir auch überhaupt nicht helfen.
30:34Denn damit, dass mir niemand helfen kann, damit komme ich ganz prima zurecht. Vielen Dank.
30:38Hätte aber schon gern ein Glas von deinem Obstler, wenn das keine Umstände macht.
30:40Robert.
31:00Tut mir leid.
31:03Ärger auf der Arbeit.
31:05Karl, das wird wieder.
31:08Das wird nie wieder.
31:09Herr grünen Stahl.
31:13Was?
31:15Oh, das tut mir leid.
31:18Das ist schrecklich.
31:21Was soll ich denn da noch sagen?
31:23Bist du sicher?
31:24Also, du warst beim Arzt.
31:27Kann ich dir irgendwie helfen?
31:29Du hast feine Obtika.
31:31Muss man da nicht...
31:32Ja, genau, da muss man.
31:34Deshalb wollen sie mich auch am liebsten in die Frührente schicken.
31:38Das glaubt bestimmt.
31:39Ja, aber was mach ich denn dann den ganzen Tag?
31:43Du gehst in die Oper.
31:44Oder du machst einen Tanzkurs.
31:46Gut, du würdest dich freuen.
31:47Ach.
31:48Du kannst ja lesen.
31:50Hörbücher hören.
31:53Museen, Ausstellungen.
31:54Die Welt steht ja offen.
31:56Du kannst ja reisen.
31:57Karl, du kannst ja durch Italien reisen.
32:00Von Sizilien nach...
32:01Ja, und ich kann Gudrun bei ihren Schattenhies helfen.
32:03Ja, ja.
32:04Nein.
32:05Ich werde dir sagen, was ich jetzt mache.
32:07Ich gehe noch mal zu diesen jungen Managern.
32:09Ach, bei Kistelofoptik.
32:10Ja.
32:11Ich werde ihnen sagen, dass ich so nicht mit mir umspringen lasse.
32:14Die müssen irgendeine Stelle für mich finden.
32:15Eher kriegen die mich nicht aus ihrem Büro.
32:17Und die Dautzen, Ruth?
32:38Ach, Gitti.
32:38Gitti, die heißt doch Elvira.
32:40Das gibt's doch nicht.
32:42Also mir fällt wirklich keine...
32:43Nein, ist ja klar.
32:44Du hattest immer schon Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis.
32:48Und du sagst gar nichts?
32:50Kannst du dich nicht erinnern, was mit Heinrich los war?
32:54Du, das ist schon so lange her.
32:56Ja, aber du musst dich erinnern.
32:58Wir waren doch damals dauernd zusammen.
33:01Oder deine Schwester.
33:03Hat Luise dir nichts erzählt?
33:05So nicht, dass ich wüsste.
33:08Es muss doch rauszukriegen sein, wer diese Elisabeth ist.
33:13Ihr denkt immer noch über den Brief nach?
33:16Oh nein.
33:17Das war bestimmt ein Schock für dich.
33:20Es kam ganz schön überraschend.
33:23Ausgerechnet Papa.
33:25Du solltest den deshalb trotzdem nicht einfach verurteilen.
33:29Nein, ich weiß.
33:30Es hat mich am Anfang schon ganz schön erschüttert, dass ausgerechnet Papa eine Affäre hat.
33:39Was kann ihm passieren?
33:40Dein Vater war kein schlechter Mensch.
33:44Nein, Oma.
33:46Vielleicht hat er einfach nur einen Fehler gemacht.
33:48Ich bin mir sicher, dass er das bereut hat und dass die beiden sich danach wiedergefunden haben.
33:51Ich bin froh, dass du noch an die große Liebe glaubst.
33:56Trotzdem.
33:56Ich bin mir sicher, die Liebe zwischen Mama und Papa, die hat nie aufgehört.
34:02Ja, dann lassen wir die beiden jetzt einfach in Frieden ruhen.
34:07Pizzer Lieferant nur mit eigenem Auto.
34:26Promotion-Job für neuen Multivitamin-Drinkern.
34:33Telefon-Interviews.
34:35Das ist doch alles Müll.
34:38Oh, Entschuldigung.
34:39Diese Uhrzeit ist normalerweise niemand hier.
34:41Ja, wozu auch?
34:43Ich mach dann zuerst mal die Bibliothek.
34:45Nein, nein, bleiben Sie ruhig hier.
34:47Vielleicht kann ich Ihnen ja helfen.
34:49Ist Ihnen langweilig?
34:50Nein, ich wollte...
34:52Doch, irgendwie...
34:54Ja, irgendwie schon.
34:56Und deshalb kann ich Ihnen vielleicht helfen.
34:58Danke, aber dafür werde ich bezahlen.
35:01Die Herrschaften kommen ja bald von der Arbeit.
35:02Soll ich Ihnen vielleicht ein Buch bringen?
35:05Ja, gerne.
35:15Ein Fehler zu machen ist nicht schlimm.
35:22Das finden die Leute menschlich.
35:23Wichtig ist nur, dass man diesen Fehler sofort zugibt
35:25und deutlich macht, dass man ihn nicht wiederholt.
35:28Das werden wir ganz bestimmt nicht.
35:30Zumindest nicht denselben.
35:31Fehler können immer unterlaufen.
35:37Ist was?
35:39Ich musste nur gerade dran denken,
35:41dass ich vorhin ein ähnliches Gespräch hatte.
35:43Über schlechte Presse?
35:46Nein, über Fehler und darüber,
35:49wie man am besten damit umgeht.
35:51Also so wie du mir das erklärt hast,
35:53zu den Fehlern stehen und versuchen sie in Zukunft zu vermeiden?
35:57Ja, nur dass das manchmal nicht so einfach ist.
36:01Also, wenn das alles ist, dann...
36:03Alexandra?
36:06Ich weiß, es ist auf jeden Fall kein Fehler,
36:07weil dich hier einzustellen.
36:09Du bist eine wirkliche Bereicherung für Castel Cuisine.
36:12und es macht Spaß, mit dir zu arbeiten.
36:17Das freut mich, dass du das sagst.
36:20Vor allem, weil ich am Anfang den Eindruck hatte,
36:22du warst nicht ganz so damit einverstanden,
36:24dass deine Mutter mich eingestellt hat.
36:27Ja, das stimmt.
36:28Am Anfang war ich skeptisch.
36:30Und das lag daran,
36:32die Situation war wirklich kompliziert.
36:37Und das ist sie jetzt nicht mehr?
36:39Doch, das ist sie.
36:42Aber wir lernen damit umzugehen.
36:45Was nutzt es, einer Sache nachzutrauen, die unerreichbar ist?
36:48Das Leben geht weiter.
36:52Und...
36:52du bist bereit, dich auf was Neues einzulassen?
36:58Ich finde,
36:59einen Versuch ist es allemal wert.
37:00Bei dir ist er also nicht vorbeigekommen?
37:08Karl?
37:09Ja?
37:11Jonas, ich melde mich.
37:12Ja, bis später.
37:13Tschüss, mein Großer.
37:19Na?
37:20Hast du schon eine Suchmeldung nach mir aufgegeben?
37:23Nein.
37:25Ich habe mir nur...
37:26Sorgen gemacht, weiß.
37:27Hör mal, ich...
37:32Ich war vorhin ein bisschen grob.
37:38Entschuldige.
37:40Dankeschön.
37:42Du...
37:43Du bist wirklich sehr tapfer.
37:45Und ich weiß, was dein Beruf dir bedeutet.
37:48Ach.
37:50Weißt du...
37:52Mir ist klar geworden, heutzutage,
37:53da musst du flexibel sein.
37:55Hm.
37:56Na ja.
37:57Ein ganzes Leben lang in einem Beruf arbeiten,
37:59sowas,
38:00gibt's eben nicht mehr.
38:04Deshalb war ich noch mal bei Kastell auf Optik.
38:07So.
38:07Ja, stell dir mal vor,
38:09auf einmal
38:10wollten die mir mein Gehalt einfach so weiterzahlen.
38:13Was?
38:14Ja, ohne dass ich irgendetwas
38:16dafür machen müsste.
38:18Ach.
38:19Das ist doch wunderbar.
38:20Wunderbar.
38:21Hm.
38:21Kannst dir vorstellen, woher das kommt?
38:23Alisa.
38:26Ich hab dir natürlich gesagt,
38:27dass das nicht geht.
38:28Ich will ja keine Almosen.
38:30Wie bitte?
38:31Nein.
38:32Ich hab mir selbst was gesucht.
38:34Weißt du, mir ist nämlich eingefallen,
38:36dass es im Lager niemanden gibt,
38:37der die Bestände und die Bestellung
38:38regelmäßig in den Computer eingibt.
38:41Oh.
38:42Und das willst du jetzt machen?
38:44Weißt du, was das Beste ist?
38:46Mhm.
38:46Ich kann das von zu Hause aus, Aledie.
38:48Ich hole mir regelmäßig die Materialscheine,
38:51gebe sie in die Listen ein
38:52und schicke es dann
38:53in die Firma zurück.
38:56Das hört sich toll an, ja.
38:59Aber sag mal, Karl,
39:02meinst du, dass das mit deinen Augen...
39:05Ja.
39:06Daran hab ich natürlich auch gedacht.
39:08Aber es ist überhaupt kein Problem.
39:10Ich stell mir am Computer
39:11eine entsprechend große Schrift ein.
39:12Ich bin ja.
39:42Papa, du hast mich ganz schön in Aufregung versetzt.
39:52Aber Stefan hat recht. Jeder macht mal einen Fehler.
39:56Und ihr beiden, ihr habt immer zusammengehört.
40:03Also, vergessen wir es einfach.
40:12Einen Tag vor Mamas Tod.
40:40Wir neun müssen zusammenhalten.
40:41Ja, das konnte der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein.
40:44Hängst du immer noch Hannah hinterher?
40:46Ich dachte so, du fährst jetzt mehr auf diese Kaltmammsell ab.
40:49Das war vielleicht einfach ein bisschen zu früh.
40:52Oma, versuch dich mal zu erinnern.
40:54Was genau ist an dem Tag passiert, an dem Mama gestorben ist?
40:57Egal, was du in den letzten Tagen alles erfahren hast.
41:00Luise hat deinen Vater geliebt.
41:02Und er sie auch.
41:03Und er sie auch.
41:11Und er sie auch.
41:17Und er sie auch.
41:19Und er sie auch.
41:20Und er sie auch.
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