- vor 1 Woche
Kategorie
🎥
KurzfilmeTranskript
00:00Was hat der Arzt gesagt? Was ist mit deinen Augen?
00:05Karl?
00:08Diesmal kannst du sehen, wie du alleine klarkommst.
00:11Was soll das denn heißen?
00:12Du kannst deine Sachen packen. Und du verlässt das Haus. Und zwar sofort.
00:17Was würde wohl ein Restaurantkritiker sagen, wenn er hier bei uns auf einmal Fisch aus Aquakultur serviert bekommt?
00:22Den Unterschied merkt doch kein Mensch.
00:23Ich kann den Unterschied sogar sehen.
00:25Oskar wird Restaurantmanager bleiben. Mit genau derselben Entscheidungsfreiheit, wie du sie in dieser Funktion hattest.
00:30Ich hab grad gedacht, ich könnte Julius Stern herrschicken.
00:33Das ist doch die Lösung.
00:34Aber damit setze ich doch den Ruf von Castel Cuisine aufs Spiel.
00:36Was glaubst denn du, was vom Ruf übrig bleibt? Wenn jemand anders die Geschichte ausschlachtet.
00:41Du hast die ganze Nacht mit Julius Stern gequatscht.
00:44Wir haben nicht gequatscht, wir haben es geschrieben am Rechner.
00:48Sag mal.
00:50Hey, ist nicht witzig?
00:52Und ab damit.
00:53Wenn das kein Schicksal ist, ich kann's kaum erwarten, sie kennenzulernen und ihnen mein Herz zu Füßen zu legen.
01:00Triff dich mit ihm.
01:01Und wenn's nicht funktioniert, dann kann dir's keiner übel nehmen.
01:04Auch Julius Stern nicht.
01:05So many souls around you.
01:10But it never feels like home.
01:14Home is where there's no mistaking.
01:18And I'm a million miles from you.
01:23But if we stay strong, I know we'll make it through.
01:32Du meinst, ich soll mich wirklich mit Julius Stern treffen?
01:40Na klar, du riskierst doch nix.
01:42Und außerdem hast du mir gesagt, dass der Typ dir vorkommt wie ein Seelenverwandter.
01:46Dass ihr viele Gemeinsamkeiten habt, denselben Humor.
01:49Ja, schon, aber...
01:52Hanna, wir haben uns versprochen, auf Maximilian zu verzichten.
01:56Obwohl wir ihn beide lieben.
01:59Und jetzt sind wir beide unglücklich.
02:01Vielleicht schenkt das Schicksal dir eine Chance.
02:04Die Chance, mit unserer Entscheidung glücklich zu werden.
02:06Und schlimmer als jetzt kann's ja kaum noch kommen.
02:09Das stimmt.
02:09Okay, dann schreibe ich ihm.
02:14Ja.
02:16Oh, schau mal, die neue Kolumna ist online.
02:19Über das neue Castel Cuisine?
02:20Mhm.
02:23Am falschen Ende gespart.
02:25Fragwürdige Entscheidung bei Castel Cuisine.
02:28Hört sich ja nicht grad positiv an.
02:30Nee, überhaupt nicht.
02:35Du schmeißt mich raus, weil ich eine Yacht beschädigt habe?
02:39Florian, es geht nicht um die Yacht.
02:41Es geht darum, dass du nicht die Spur von Verantwortungsgefühl oder Schuldbewusstsein zeigst.
02:45Du benimmst dich, als sei überhaupt nichts geschehen.
02:47Und erwartest von mir, dass ich für den Schaden aufkomme.
02:50Dann gebe ich dir noch die Chance, dass du selbst dafür gerade stehst.
02:53Indem du bei Castel Cuisine anfängst.
02:54Aber noch nicht mal dazu bist du bereit.
02:57Ja, Florian.
02:58Ich setze dich vor die Tür.
02:59Weil du mir keine andere Wahl lässt.
03:03Na gut.
03:04Dann geh ich.
03:05Moment.
03:09Deine Kreditkarten.
03:12Und die Schlüssel für deinen Wagen und für diese Tür.
03:14Danke.
03:27Danke für deine Hilfe, Mutter.
03:30Karoline.
03:37Wenn du ihm jetzt hilfst, dann lernt er es nie.
03:41Karl, du machst mir Angst.
03:45Was hat der Arzt gesagt?
03:51Komm, Karl.
03:52Wir gehen nach Haus.
03:53Es ist hier viel zu kalt.
03:54Ich habe grünen Stahl.
04:07Und was heißt das?
04:10Mein Augeninnendruck ist zu groß.
04:13Deshalb lässt die Sehkraft immer weiter nach.
04:17Aber dagegen kann man doch was tun.
04:19Ich bekomme Augentropfen.
04:25Damit der Druck im Auge gesenkt wird.
04:29Verstehe.
04:30Und ganz sicher musst du deine Brille tragen, Karl.
04:33Aber daran gewöhnst du dich.
04:34Ganz sicher.
04:35Gut, und du verstehst mich.
04:38Meine Sehkraft wird allmählich immer schwächer.
04:41Lass mich mehr rückgängig zu machen.
04:44Ich kann nicht mehr arbeiten.
04:46Jedenfalls nicht an Alisas Hinne reichen.
04:48Meine Zeit hat 200 Blicke, die ist vorbei.
04:54Für immer.
05:00Ich kann froh sein, wenn ich nicht blind werde.
05:08228.000 Euro Schulden.
05:09Ich werde den Schaden auf keinen Fall übernehmen.
05:11Es ist gut, dass du hart geblieben bist.
05:13Diesmal reicht es mir.
05:14Flo, er muss lernen, dass seine Handlungen Konsequenzen haben.
05:17Ich habe ihm immer alles durchgehen lassen.
05:20Deshalb hat er wahrscheinlich nie gelernt, Verantwortung zu übernehmen.
05:23Du hast geglaubt, du musst ihn beschützen.
05:25Ja.
05:26Er hat die Trennung von eurem Vater nicht gut verkraftet.
05:29Er war ja noch viel jünger als du.
05:33Maximilian?
05:34Du, wir reden da nochmal in Ruhe drüber, ja?
05:35In Ordnung.
05:36Bis später.
05:37Tschüss.
05:37Ich habe lange überlegt, wo ich meinen großen Bruder zu dieser Zeit wohl finden könnte.
05:42Dabei war die Antwort ganz einfach.
05:43Hinter seinem Schreibtisch.
05:46Und, was hat dein Internet-Schöne geantwortet?
05:48Hast du ein Date oder hast du ein Date?
05:49Ich glaube, es gibt gerade Wichtigeres zu besprechen, oder?
05:54Mama hat gepetzt.
05:58Florian.
05:59Vor zwei Jahren schrottest du Mamas Auto und zwei andere Autos gleich mit.
06:04Letztes Jahr das Hotelzimmer, das du zerlegt hast.
06:06Und jetzt die Yacht?
06:07Willst du so weitermachen, oder was?
06:11Florian.
06:15Außerdem verstehe ich nicht, warum du nicht zu mir kommst.
06:18Wenn du ein Problem hast, komm zu mir.
06:21Kannst du mir denn helfen?
06:23Ja, klar.
06:25Natürlich kann ich dir helfen.
06:27Aber nicht, indem ich einfach deine Schulden bezahle.
06:31Ich wusste es.
06:33Flo, du setzt dich da sofort wieder hin.
06:34Und du nimmst den Job an, den Mama dir angeboten hat.
06:38Das ist so typisch.
06:39Du bist immer auf Mamas Seite.
06:41Flo, ich bin auf deiner Seite.
06:43Bitte nimm den Job an.
06:45Und ich verspreche dir, ich helfe dir, wo ich kann.
06:47Außerdem könnte ich deine Unterstützung gerade ganz gut gebrauchen.
06:52Ich deine auch.
06:53Giss es.
06:54Im Großen und Ganzen weiß die Küche von Chefkoch Edwin Bongard zu überzeugen.
07:06Insbesondere das Kalbscarpaccio mit knackigem Blattsalat, mit Blutorangen-Vinicrette ist ein Traum.
07:11Das Kalbscarpaccio hast du doch gemacht.
07:13Julius Sternlob, dein Essen.
07:14Ein jenes Erwachen erwartet den Gast aber beim Genuss des Wolfsbarschs.
07:19Eine Salzkruste mit Limettenjuice kombiniert mit Mangoldrago und Safranreis.
07:23Komposition und Zubereitung sind zwar tadellos, ebenso die Beilagen, aber ganz offensichtlich wurde hier bei den Zutaten gespart.
07:29So stammte der Wolfsbarsch keineswegs, wie man das von einem Restaurant dieser Kategorie erwarten darf, aus Wildfang, sondern eindeutig aus einer Aquakultur.
07:38Er war entsprechend fett und im Geschmack fad bis muffig.
07:41Eine solche Sparmaßnahme überrascht bei einem Unternehmen wie Castell Cuisine, das bislang für seine hohen kulinarischen Ansprüche bekannt war.
07:49Es bleibt abzuwarten, ob es sich hier um eine Kehrtwende in der Firmenpolitik oder um eine bedauerliche Einzelerscheinung handelt.
07:55Er hat's also wirklich getan.
07:57Wer hat was getan?
07:58Oskar Kastellhoff. Er wollte teuren Fisch aus Wildfang ersetzen durch billigen aus Aquakultur, um Geld zu sparen.
08:06Aber das hat sich unser Chefkoch Bongard doch bestimmt nicht gefallen lassen.
08:09Nee, hat er nicht. Bongard hat Maximilian dazu geholt und der hat ihm Recht gegeben.
08:13Und dann hat er seinem Onkel eine klare Ansage gemacht.
08:15Bei Castell Cuisine kommt kein Fisch aus Aquakultur auf den Tisch.
08:20Dir scheint Oskar Kastellhoff nicht sonderlich beeindruckt zu haben.
08:22Und jetzt weiß es die ganze Welt.
08:25Weißt du, was das bedeutet?
08:25Das ist eine Riesenkatastrophe für Castell Cuisine.
08:38Wir werden uns eine zweite Meinung einholen, Karl.
08:42Es gibt so viele Spezialisten und neue Verfahren.
08:45Und vielleicht brauchst du einfach nur neue Gläser für deine Brille.
08:48Und warum solltest du nicht weiter als stellvertretender Geschäftsführer bei Alisas Himmelreich arbeiten?
08:54Weil mir eine Brille überhaupt nicht helfen kann.
08:58Na gut.
08:59Wie soll ich denn die kleinsten Kristallschliffe prüfen, wenn ich nicht mal in der Lage bin, so ein Zettel da zu entziffern?
09:04Ich bin noch mal kurz im Castell Cuisine, habe mein Handy vergessen. Bis später, Lina.
09:13Karl, es gibt weitere Möglichkeiten.
09:16Es ist völlig egal, wie viele Behandlungsmethoden es gibt.
09:22Ich kann froh sein, wenn meine Augen nicht noch schlechter werden.
09:27Kann ich mir arbeiten.
09:30Hör mal zu.
09:31Ich werde nicht zulassen, dass du alles aufgibst, was dir etwas bedeutet.
09:36Karl, wir werden eine Lösung finden.
09:39Wir haben immer eine Lösung gefunden.
09:40Dann mal einen schönen Feierabend.
09:53Feierabend?
09:54Ich dachte, ich finde wenigstens hier noch jemanden, der was mit mir trinkt.
09:57Hallo, Florian, aber ich habe morgen Frühschicht und bin todmüde.
10:02Ein Prosecco.
10:03Komm schon, Lina.
10:04Ich lade dich ein.
10:06Aber nur ein.
10:08Zwei Prosecco, bitte. Schreiben Sie es auf meine Mutter, ja?
10:10Ich soll von Ihnen bar kassieren. Anweisung von Frau Kosterloff.
10:16Die zwei Prosecco gehen auf mich.
10:19Florian, ich weiß Bescheid, du hast Schulden.
10:22Caro, musst du mit irgendjemandem darüber reden?
10:25Sei nicht sauer, okay?
10:27Alle machen Riesenwirbel.
10:30Aber es ist doch nur Geld.
10:31Nur Geld?
10:33Also wenn ich so viele Schulden hätte, ich könnte keine Sekunde mehr ruhig schlafen.
10:36Meine Mutter hat mich einfach vor die Tür gesetzt.
10:38Ich wüsste gerne, ob die jetzt ruhig schlafen kann.
10:39Sie hat dich rausgeworfen?
10:41Ja, nur weil ich nicht in diesem bescheuerten Schuppen arbeiten will.
10:46Ich weiß ja selbst, ich habe nichts gebaut.
10:49Aber gerade jetzt bräuchte ich die Hilfe von meiner Mutter dringend.
10:53Und was macht sie?
10:55Und wo willst du heute Nacht bleiben?
10:57Ich hätte da schon eine Idee.
11:04Gudrun, Dr. Schäfer hat keinen Zweifel daran gelassen, dass sich mein Zustand nicht mehr verbessern wird.
11:10Und die Augen treffen sich...
11:11Wir verhindern lediglich, dass es nicht noch schlechter wird.
11:19Wird sich jetzt einiges ändern in unserem Leben?
11:23Auch finanziell.
11:24Die Idee mit dem Sparbuch, das wir für David einrichten wollten, die werden wir wohl auf Eis legen müssen.
11:33Wenn ich doch bloß darauf bestanden hätte, dass du früher zum Augenarzt gehst.
11:38Aber das hast du doch.
11:40Richard hat es mir gesagt. Alle haben es mir gesagt.
11:43Ich war immer wieder zu stur.
11:44Wenn sich hier jemand Vorwürfe machen muss, dann bin ich das.
11:50Entschuldige, dass ich mich so quergestellt habe.
11:53Ach.
11:55Hör mal, mein Schatz.
11:57Wir haben schon ganz andere Sachen gemeistert.
12:03Hallo.
12:04Hallo, Lena.
12:05Hallo, Lena.
12:08Und, hast du dein Handy gefunden?
12:11Ja, und du, dein Mann?
12:12Sie ist ja so schlecht, dass du den Heimweg nicht gefunden hast.
12:17Ich glaube, ich gehe jetzt mit.
12:19Ja, ich komme mit.
12:22Nacht, Lena.
12:23Nacht.
12:31Okay, du kannst reinkommen, Florian.
12:36Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob das so eine gute Idee ist.
12:39Doch, doch. Ich verschwinde morgen ganz früh.
12:41Dein Onkel und deine Tante werden.
12:43Nun kann ich mitbekommen, dass ich hier war.
12:45Okay.
12:46Ich habe morgen früh Dienst.
12:48Also wecke ich dich und dann verschwinden wir beide von hier.
12:53Hier.
12:56Du kannst auf dem Sofa pennen.
12:58Ich sage nur Caro Bescheid, damit sie sich keine Sorgen macht.
13:01Okay?
13:04Und, Lena?
13:05Ich muss eine Presseerklärung vorbereiten, in der wir das alles als bedauerlichen Unfall darstellen.
13:22Und beim Gourmet muss ich anfragen, ob sie uns einen Kontakt zu Julio Stern herstellen können.
13:26Du meinst, dann zieht er seine Kolumne vielleicht zurück, bevor sie gedruckt wird?
13:30Ja, wer weiß.
13:31Auf jeden Fall muss ich versuchen, mit ihm zu reden.
13:33Was sicher nicht einfach wird, jetzt, wo er so ein Geheimnis um seine Person macht.
13:39Warte mal.
13:41Vielleicht kannst du ja mit ihm reden.
13:43Du bist die Einzige, die ihn persönlich kennt.
13:44Ich kenne ihn überhaupt nicht.
13:46Wir haben nur ein bisschen gechattet.
13:48Alex, und es soll auch unter uns bleiben, bitte.
13:50Ja, klar, das verspreche ich.
13:51Aber nochmal, sprich doch mit ihm.
13:54Du triffst ihn doch, vielleicht morgen schon.
13:56Ich weiß nicht, ob ich das jetzt noch will.
13:58Warum denn nicht?
14:00Komm, du hast doch eben selbst gesagt, mit der Kolumne, da schadet er dem Ansehen von Castel Cuisine.
14:04Und du willst auf das Date verzichten.
14:07Aus Loyalität zu Maximilian.
14:12Ja, und immerhin arbeite ich da, und du auch.
14:14Ja, stimmt.
14:15Aber erstens sind wir nicht damit einverstanden, was Oskar Castelhoff getan hat.
14:18Jules Stern hat einfach die Wahrheit geschrieben.
14:20Das stimmt.
14:21Und zweitens können wir vielleicht das Schlimmste noch verhindern,
14:24indem wir offen damit umgehen und vielleicht sogar erreichen, dass er die Kolumne zurückzieht.
14:29Ach, du meinst deshalb, soll ich ihn treffen?
14:32Nein, nicht nur jedenfalls.
14:34Denn drittens hat das eine ja nichts mit dem anderen zu tun.
14:38Jules Stern und du, ihr seid euch sympathisch.
14:40Und alles andere ist Nebensache.
14:42Ja, aber so einfacher ist das nicht.
14:43Doch, das ist einfach. Mach's nicht so kompliziert.
14:46Versprich mir, dass du dich mit ihm triffst.
14:49Ich verspreche dir, dass ich's mir nochmal überlege.
14:52Gut.
14:53Und ich schreibe jetzt Maximilian eine SMS, um ihn über die Kolumne zu informieren.
14:56Je eher es weißt, desto besser.
14:57Nein, komm rein.
15:03Ich teste gerade einheimischen Obstlach und ich könnte eine zweite Meinung gut gebrauchen.
15:08Wenn ich dir damit einen Gefallen tun kann, gerne.
15:12Und?
15:13Erzähl schon.
15:13Die Kolumne ist online.
15:17Ich hab zum ersten Mal einen Text verfasst, in dem ich eine Firma ganz konkret kritisiere.
15:21Und dann auch noch meine eigene.
15:23Mhm.
15:24Ich hab die Kolumne schon gelesen.
15:25Du tust das Richtige.
15:26Aber was mich eigentlich mehr interessieren würde, hat sie sich gemeldet, deine mysteriöse Unbekannte.
15:32Die Kalben haben sie.
15:33Nein.
15:34Vielleicht ist es auch besser so.
15:36Es ist besser, dass die Frau, mit der du, äh, ich zitiere, so viel gemeinsam hast
15:42und in der du eine Seelenverwandte vermutest, dich nicht meldet.
15:44Das muss ich jetzt nicht verstehen, oder?
15:46Vergiss es.
15:47Ich soll vergessen, dass du jemals für diese Frau geschwärmt hast?
15:49Nein.
15:50Der Obstler.
15:51Der ist nichts.
15:54Natürlich würde ich sie gern treffen.
15:56Aber irgendwie, irgendwie hab ich auch ein merkwürdiges Gefühl dabei.
16:00Wegen Anna.
16:03Maximilian, Anna hat sich gegen dich entschieden.
16:06Ja, das weiß ich ja, aber soll ich sie deshalb aus meinem Leben streichen?
16:10Das mit uns, das war was ganz Besonderes, seit dem ersten Augenblick.
16:14Und die Unbekannte aus dem Internet?
16:17Ja, das ist merkwürdig.
16:18Ich, das fühlt sich irgendwie an wie, ähnlich.
16:28Zweimal etwas Besonderes.
16:29Also deine Probleme möchte ich ja haben.
16:31Ich weiß es ja auch nicht.
16:33So ganz einfach.
16:34Als Maximilian Kastellow fühlst du dich zu Hannah eingezogen.
16:38Und als Julius Stern zu der Frau aus dem Internet.
16:44Leider sieht es für beide Herren ziemlich schlecht aus.
16:48Aus.
16:53Der ist besser.
16:53Der ist besser.
16:57Ja.
16:57Perfikum?
16:57Ja, ich weiß nicht.
17:27Ich bin ein Freund von Lina, Florian Kastellow. Lina hat mir erlaubt, hier zu schlafen.
17:43Alex hat recht. Ich bin Maximilian zu überhaupt nichts verpflichtet. Weder beruflich noch privat.
17:49Ich kann mich treffen, mit wem ich will. Ich kann mich sogar verlieben, in wen ich will.
17:55Naja, ich kann's ja mal versuchen.
17:58Vielleicht ist es ja wirklich meine Chance, Maximilian zu vergessen.
18:04Aber will ich das überhaupt? Maximilian vergessen? Allein die Vorstellung ist schrecklich.
18:11Ich weiß, dass wir beide niemals ein Paar sein können. Und dass es am besten wäre, ihn zu vergessen.
18:16Aber allein der Gedanke ist...
18:19Denn auch wenn man weiß, dass es keine Hoffnung gibt, man klammert sich trotzdem fest an so eine unglückliche Liebe.
18:26Weil dieses Unglücklichsein einen immer noch mit dem anderen verbindet.
18:29Andererseits, wenn das Schicksal mir eine Chance gibt, glücklich zu werden, sollte ich es dann nicht wenigstens versuchen?
18:38Ich hab schließlich nichts zu verlieren.
18:42Schlimmer werden kann's gar nicht mehr.
18:43Lieber Julius Stern.
19:04Es gibt hier den Laden Robertos Feinkost mit dem besten Kaffee im Ort.
19:11Wenn Sie mögen, erwarte ich Sie dort morgen gegen Mittag.
19:15Bringen Sie doch den La Plaquette Gourmet als Erkennungszeichen mit.
19:19Oder halten Sie einfach ein Schild mit dem Namen Julius Stern hoch.
19:23Es grüßt Sie, Ihre Kaltmamselle.
19:35Danke, dass ich hier schlafen darf.
19:38Keine Ursache.
19:40Jetzt glauben Sie, wie auf dem Sofa schon alles übernachtet hat.
19:44Und da Sie ein Freund von Lina sind...
19:46Ich hoffe, sie bekommt jetzt keinen Ärger, weil sie nicht um Erlaubnis gefragt hat.
19:51Nein, nein.
19:53Hilfsbereitschaft ist ja eine gute Eigenschaft.
20:00Außerdem ist es enorm wichtig, wenn man jemanden hat, zu dem man gehen kann, wenn man in der Klemme steckt.
20:06Also, mit dem man reden kann.
20:11Stecken Sie denn in der Klemme?
20:17Kann man so sagen.
20:21Und was tun Sie dagegen?
20:23Haben Sie denn niemanden, mit dem Sie reden können und so?
20:30Doch, doch, doch.
20:33Aber es ist nicht immer so einfach.
20:37Das kenne ich.
20:41Männer wollen ja am liebsten Ihre Probleme immer ganz allein lösen.
20:43Es ist auch nicht so einfach, einzugestehen, wenn man einen Fehler gemacht hat.
20:51Muss man denn immer erst irgendwelche Fehler eingestehen, bevor einem geholfen wird?
20:55Das ist der Punkt.
20:57Bereit sein, Hilfe anzunehmen.
20:59Ohne sich dabei gleich selbst aufzugeben.
21:03Aufgeben.
21:04Genau, darauf kommt's an.
21:06Sich nicht aufgeben.
21:07Ich werd' Sie jetzt mal in Ruhe weiter schlafen lassen.
21:17Gutes Gespräch, junger Mann.
21:20Ja, fand ich auch.
21:21Wo bleibst du so lange, Edi?
21:45Ich musste nur noch schnell etwas ausdrucken.
21:47Ich dachte schon, Florian hätte sich gemeldet.
21:49Der ist zur Zeit damit beschäftigt, mir die Schuld an seinem Dilemma zu geben.
21:52Glaub mir, es war das Richtige, ihn vor die Tür zu setzen.
21:55Findest du.
21:56Dein Sohn braucht klare Grenzen.
21:58Und jetzt komm, ich muss mich dringend um die Bestellung für das Restaurant kümmern.
22:01Ich verfolge einen neuen Sparplan.
22:03Der wird dich begeistern.
22:04Schönen Morgen.
22:04Einen Moment noch, Thomas.
22:09So, und bevor du dich jetzt um deinen neuen Sparplan kümmerst, lies das erstmal.
22:14Offenbar hattest du gestern einen besonderen Gast, Julius Stern.
22:18Er hat im Castel Cuisine gegessen und danach in seiner Kolumne seine Eintrücke preisgegeben.
22:25Der neue Standort des Castel Cuisine ist wahrlich gut gewählt.
22:29Service und Ambiente, die man hier genießen kann, sind auch in dieser Niederlassung exquisit
22:34und halten jedem internationalen Vergleich stand.
22:36Ist doch toll.
22:37Ja, dann lies mal weiter.
22:40Bla, bla, bla, bla, bla.
22:43Ein jähes Erwachen erwartet den Gast aber beim Genuss des Wolfsbarsch in der Salzkruste.
22:49An den Zutaten gespart.
22:51Eindeutig aus Aquakultur.
22:53Fett und im Geschmack fatt bis muffig.
22:57Es erlaubt sich dieser Schmierfink, den verklage ich.
22:59Sag mir doch bitte erstmal, ob es stimmt.
23:00Gut, haben wir gestern etwa Fisch aus Aquakultur serviert?
23:05Das fragst du mich.
23:07Ja, natürlich frage ich dich, Oskar.
23:08Du bist der Restaurantmanager.
23:10Edwin Bongard hätte so etwas niemals von sich aus getan.
23:15Ein Versuch was wert.
23:17Den Unterschied schmecken die Gäste doch überhaupt nicht.
23:19Außer vielleicht so ein durchgeknallter Kritiker.
23:20Aber weißt du, wie viel Geld man damit spart?
23:24Oskar, es gibt Dinge in unserem Metier, die sind nicht bezahlbar.
23:27Aber ich dachte, das hättest du inzwischen begriffen.
23:31Wir fahren.
23:35Heute kommt Caro vorbei.
23:37Ich darf an ihr eine neue Maniküre ausprobieren.
23:40Sie hat ja jetzt Zeit, seitdem sie wegen ihres Vaters gekündigt hat.
23:45Willst du nicht doch das Angebot annehmen und im Castell-Cuisine arbeiten?
23:50Wir zwei als Kollegen, hey, das wäre doch witzig.
23:52Das wäre eher ein schlechter Scherz.
23:55Außerdem hatte ich heute Nacht so eine Art Eingebung.
23:59Deshalb werde ich einfach den Tag genießen und abwarten.
24:04Abwarten?
24:05Ja, bis sich deine Schulden einfach so in Luft auflösen.
24:10Ein kluger Mann hat mir geraten, nicht aufzugeben.
24:13Aber du darfst uns wirklich gerne für meine Mutter schuften, wenn du magst.
24:16Ich hole dich dann noch freier Abend ab.
24:19Also, ewig kannst du bei uns nicht auf der Couch pennen.
24:21Ich muss los.
24:31Hallo?
24:32Hey, habe ich dich geweckt?
24:34Florian.
24:35Lena hat mir geschrieben, dass du bei ihr schlafen konntest.
24:38Wie geht's dir?
24:39Erzähl ich mir ab dem Kaffee.
24:41In einer Stunde bei Roberto's Feingost.
24:42Bis dann.
24:43Robert, da wollte ich dich sowieso noch vorwarnen, dass ich heute Mittag wieder bei dir im Laden aufkreuze.
25:00Ja, weil's bei dir den besten Kaffee am Ort gibt.
25:02Außerdem hat sich Fräulein Kaltmann sehr wieder gemeldet.
25:08Ja.
25:09Ja, sie will mich bei dir treffen.
25:10Ich danke dir.
25:14Bis später.
25:18Bringen Sie die La Placette du Gourmet als Erkennungszeichen mit.
25:22Oder halten Sie einfach ein Schild mit dem Namen Julius Stern hoch.
25:25Das werde ich garantiert nicht tun.
25:27Ja, Herr Rhein?
25:36Maximilian, wir müssen sprechen.
25:39Guten Morgen.
25:39Ich nehme an, du hast das gelesen.
25:41Ja, das hab ich.
25:43Ja, wir sollten uns dringend einigen, wie wir darauf reagieren.
25:47Wir?
25:49Wieso fragen wir nicht Oskar?
25:51Er ist doch unser Restaurantmanager.
25:54Sehr richtig.
25:55Und ich schlage vor, dass wir unsere Werbung aus dem Schmierblatt rausnehmen, in dem diese Kolumne erscheint.
26:01Das werden wir ganz bestimmt nicht tun.
26:03La Placette du Gourmet ist hierzulande das wichtigste Presseorgan für uns.
26:07Ich schlage vor, wir stellen das Ganze als Unfall dar.
26:09Eine Fehllieferung.
26:10Wir drücken unser Bedauern aus und versprechen, dass so etwas nie wieder vorkommt.
26:14Das hört sich schon besser an.
26:16Und ich gehe davon aus, dass so etwas wirklich nie wieder vorkommt.
26:20Es war nur ein Versuch, dieses Restaurant profitabel zu führen.
26:22Vielleicht überlässt du hier in Zukunft anderen zu entscheiden, ob Profit über Renommee zu stellen ist.
26:28Und hältst dich ansonsten an unsere über Jahre hinweg erproben Prämissen.
26:33Ich muss Maximilian recht geben.
26:36Du hast den Ruf unseres gesamten Unternehmens aufs Spiel gesetzt.
26:39Und so etwas darf einfach nie wieder vorkommen.
26:46Selbstverständlich.
26:47Natürlich nicht.
26:48Hallo.
26:57Wir sind da.
27:01Mama?
27:05Guten Morgen.
27:06Hey.
27:07Hallo.
27:08Was macht ihr denn um die Zeit hier?
27:10Äh, eigentlich wollten wir zu dem Bauch vollschlagen bei dem Brunch, zu dem uns meine lieben Eltern eingeladen haben.
27:15Oh, das habe ich ganz vergessen.
27:19Entschuldigung.
27:20Vergessen?
27:21Du.
27:22Ist alles in Ordnung?
27:24Es ist wegen Karl.
27:25Er ist krank.
27:27Oh.
27:28Was hat er denn?
27:31Es sind seine Augen.
27:36Er hat grünen Starr.
27:37Komm, komm, wir setzen uns erstmal. Erzähl uns doch.
27:47Ja.
27:52Was soll ich erzählen, Karl?
27:54Ist also endlich zum Augenarzt gegangen und er hat festgestellt, dass er grünen Starr hat.
27:58Ja, was heißt das?
28:02Das heißt, dass er Augentropfen nehmen muss, vielleicht eine OP, aber der Arzt hat auch gesagt, dass er nie wieder richtig scharf sehen kann und das bedeutet, dass er nicht mehr als Feinoptiker arbeiten kann.
28:16Das kann doch nicht sein.
28:17Oh Gott.
28:18Wie hat er es aufgenommen?
28:19Ganz ruhig.
28:26Aber ich glaube, er ist völlig verzweifelt.
28:31Wo ist Karl überhaupt?
28:35Ah, guten Morgen. Jetzt bin ich doch zu spät.
28:38Aber ich musste in zwei Läden, bevor ich diese Schoko-Croissants gefunden hatte, die ihr so gern esst.
28:43Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich halb blind bin.
28:45Jetzt schaut mich nicht so an.
28:51Mir geht's gut.
28:53Bist du sicher?
28:55Ja.
29:01Die Diagnose gestern, das war natürlich schon ein Schock für mich, aber mir ist auch klar geworden, dass ich mich der Krankheit stellen muss.
29:09Und du hast doch gestern Abend gesagt, wir zwei, wir haben schon ganz andere Probleme gemeistert.
29:22Zwei Mal Muscheln und ein Mal Kaviar.
29:24Dankeschön.
29:25Wiederschauen.
29:25Tschüss.
29:29Frau Sommer, hallo.
29:30Hallo.
29:31Äh.
29:33Haben Sie was vergessen?
29:34Nee, nee, nee, nee. Alles in Ordnung. Ich brauche heute nur etwas ganz anderes.
29:38Ihn.
29:42Hallo, Gitti.
29:43Ja, handelt es sich leider um ein unverkäufliches Einzelexemplar.
29:47Nein, nein, ich will ihn nicht kaufen, ich will ihn nur leihen.
29:49Johann, ich brauche dringend deine Hilfe.
29:51Ah, Gitti, hat dir das Essen im Castell-Casin so gut geschmeckt, dass ich dich nochmal reinschmuggeln soll?
29:57Nein, das meine ich doch nicht.
29:59Nein, ich brauche dich im Fischerkrug für den Mittagstisch.
30:02Weißt du, Hannah hat eine Verabredung heute Mittag, eine sehr dringelnde Verabredung.
30:07Und sie hat Sorge, dass ich den Mittagstisch alleine nicht schaffe, womit sie vielleicht sogar recht hat.
30:12Und jetzt kommst du ins Spiel.
30:14Chef, ich muss heute Mittag mal für eine Stunde weg.
30:18Ja.
30:19Sie haben die Weinecke jetzt eingerichtet.
30:21Wenn jetzt jemand kommt und sich für den Wein interessiert, dann bin ich ja aufgeschmissen.
30:25Nein, nein, Sie können ihn ja jederzeit anrufen.
30:27Und ich verspreche, es kommt nicht wieder vor.
30:30Es handelt sich um einen absoluten Notfall, der Priorität hat.
30:34Es geht um ein gebrochenes Herz.
30:37Ja, wenn es um gebrochene Herzen geht, dann habe ich immer Verständnis.
30:42Oh, Gott sei Dank.
30:45Also es ist jetzt amtlich, dass du ihn nie wieder scharf sehen wirst?
30:49Ja.
30:49Ich habe auf dem Weg hierher schon meine Krankschreibung abgegeben.
30:55In Kanada habe ich auch angerufen und Alisa eine Nachricht hinterlassen.
30:58Schließlich müssen wir ja mein Ausscheiden bei Alisa Sinnerich besprechen, aber sie war nicht da.
31:03Sie wollte ein paar Tage verreisen.
31:05Und sag mal, wofür sind diese Augentropfen?
31:09Die sollen den Augentruck senken, um zu verhindern, dass es noch schlimmer wird.
31:14Wenn die nicht anschlagen, dann bleibt ja immer noch die Möglichkeit einer OP.
31:17Ich habe mir schon ein paar Spezialkliniken rausgesucht.
31:20In Hannover, Schatz, gibt es auch eine.
31:22Aber das ist ja jetzt alles noch gar kein Thema.
31:27Ich will die Zeit jetzt erstmal nutzen, um mir eine neue Arbeit zu suchen.
31:33Hör zu.
31:34Ich bin nicht naiv.
31:37Ich weiß ganz genau, dass es in meinem Alter fast unmöglich ist, noch mal eine richtige Arbeit zu bekommen.
31:43Noch dazu, wenn man fast blind ist.
31:44Aber ich bin mir auch sicher, dass ich eine Lösung finde.
31:50Du bist so tapfer.
31:52Ja, ich treffe ihn gleich in Rudolfs Laden.
31:55Natürlich bin ich aufgeregt.
31:57Und du schaffst es wirklich alleine, Oma?
31:59Johann hilft dir.
32:00Gut, bis gleich.
32:02Hallo.
32:07Hallo.
32:07Hallo.
32:07Ich habe von der Kritik gehört.
32:13Tut mir leid, dass Castel Cousine bei Julius Stern so schlecht abgeschnitten hat.
32:17Du meinst, du liest seine Kolumne?
32:21Ja.
32:23Das ist doch so eine Art Pflichtlektüre in der Branche, oder?
32:26Ja, schon.
32:26Aber liest du sie aus Pflichtgefühl, oder weil dir gefällt, was er schreibt?
32:30Sagen wir mal so, ich bin nicht mit allem einverstanden, was er schreibt.
32:33Aber das kann ja auch ganz reizvoll sein.
32:35So Meinungsverschiedenheiten.
32:39Ja, das kann's.
32:41Können ja sehr inspirieren.
32:42Inspirieren.
32:46Äh, was machst du so, heute noch?
32:49Oh, ich arbeite wie immer und dann bin ich noch verabredet.
32:55Ich auch.
32:57Also arbeiten und dann bin ich noch verabredet.
33:02Also, ich werde dann mal.
33:06Tschüss.
33:07Tschüss.
33:12Machen Sie mir schon mal zwei Latte Macchiato?
33:16Ja, gerne.
33:26Florian.
33:29Schon eine ganze Nacht ohne das Geld deiner Mutter?
33:31Respekt, das hätte ich dir gar nicht zugetraut.
33:34Ich hätte es heute Nacht bestimmt bequemer als du im Knast.
33:39Hey.
33:40Hey Caro.
33:41Sorry, dass ich zu spät bin, aber ich hab noch nach ein paar Jobs geguckt.
33:45Zeitverschwendung.
33:46Wollen wir reingehen?
33:48Ähm, vielleicht später.
33:50Hat Oskar wieder genervt?
33:52Jeder tut das, was er am besten kann.
33:54Ja.
33:56Hat meine Mutter sich Sorgen gemacht?
33:58Keine Ahnung, ich glaube nicht.
34:01Sag mal, Florian, willst du das Problem jetzt einfach so aussitzen?
34:04Ich wette, sie gibt zuerst nach.
34:06Nein, ich glaube nicht, dass deine Mutter nachgibt.
34:08Du solltest den Job annehmen.
34:11Wenn du nur hergekommen bist, um mir das zu sagen, kannst du gleich wieder gehen.
34:16Zweimal Latte Macchiato.
34:17Danke.
34:18Äh, danke.
34:23Weißt du, ich, ich hab mir wirklich Sorgen um dich gemacht.
34:27Aber wenn du das nicht willst, bitte.
34:29Ich würd' dann gerne noch kassieren.
34:34Caro, warte.
34:39Eigentlich sollte sie dir zahlen.
34:41Ja, aber sie ist leider weg.
34:43Sie haben noch sicher Geschirr, dass der junge Herr spielen könnte.
34:46Ach so, sie können die Rechnung gar nicht bezahlen.
34:52Ich übernehme das.
34:53Wie sagt man?
35:04Danke.
35:08Wir schauen, Herr Kastelhoff.
35:09Sehr gut, Alexandra.
35:24Und die anderen Anfragen von der Presse?
35:27Wunderbar.
35:28Bis später.
35:28Hallo.
35:34Hallo, Mama.
35:36Ich wollte mich bei dir entschuldigen.
35:40Freut mich sehr.
35:42Entschuldigung angenommen.
35:43Ich hab's echt total übertrieben.
35:50Und dann auch noch von dir zu verlangen, dass du es alles einfach für mich wieder ausbügelst.
35:53Das war total doof.
35:55Schon gut.
35:57Hauptsache ist, dass du endlich eingesehen hast, dass es so nicht mehr weitergehen kann.
36:01Komm, wir gehen gleich in mein Büro und überlegen gemeinsam, an welcher Stelle in der Firma du dich am wohlsten fühlen würdest.
36:08Ich könnte natürlich hier arbeiten, bis ich die Schulden bei dir abbezahlt habe.
36:11Darum geht es doch gar nicht.
36:13Aber wenn ich mein Studium beenden könnte, dann hätte ich die Möglichkeit, in viel kürzerer Zeit viel mehr Geld für dich zu verdienen.
36:19Schade, schade, Florian.
36:21Einen Moment lang hatte ich wirklich geglaubt, du meinst es ernst.
36:25Aber das tue ich doch.
36:27Nein, das tust du nicht.
36:29Aber von meiner Seite aus bleibt es dabei.
36:31Entweder du fängst hier an zu arbeiten oder du kannst in Zukunft sehen, wie du alleine fertig wirst.
36:36Alles klar?
36:43Hi.
36:46Stefan.
36:50Wir waren verabredet.
36:53Oh, das habe ich total vergessen.
36:55Gut, ich meine, wir können auch gerne einen anderen Weihnachten begreifen.
36:58Nee, nee, das passt schon. Ich habe noch ein bisschen Zeit. Ich komme rein.
37:01Und dann musst du zur Arbeit?
37:03Nee, ich habe eine Verabredung.
37:07Julius Stern ist gerade in der Stadt.
37:08Was?
37:12Das ist ja...
37:13Jetzt sag bitte nicht Schicksal.
37:15Nein, nein, ich wollte eigentlich Zufall sagen. Aber man könnte es auch tatsächlich Schicksal nennen.
37:22Eigentlich weiß ich noch gar nicht, ob ich wirklich hingehen soll.
37:26Du willst ihn versetzen?
37:28Nee, aber...
37:30Ich habe gerade Maximilian getroffen und das fühlt sich irgendwie falsch an.
37:34Und auf der anderen Seite auch wieder total richtig.
37:36Hanna, es ist nur eine Verabredung.
37:40Hör auf den Kopf darüber zu machen, was entstehen könnte.
37:42Insoweit bist du doch noch gar nicht.
37:44Ein Schritt nach dem anderen.
37:45Das stimmt.
37:46So, und jetzt lass uns schnell diesen Beleg suchen, damit du zu deiner Verabredung kamst.
37:50Ja?
37:51Obwohl ich überhaupt nicht weiß, in welchem Zimmer wir noch suchen sollen.
37:54Ich habe alles durchgesehen.
37:55Wirklich alles?
37:56Naja, bis auf die Küche und die Kühlkammer.
37:58Gut, dann lass uns in der Küche anfangen.
38:00Für Florian ist das alles ein Riesenspaß.
38:09228.000 Euro Schulden.
38:11Und er denkt nicht mal daran, die abzuarbeiten.
38:14Ich hoffe, es war okay, dass er bei uns auf dem Sofa geschlafen hat.
38:17Ich hätte gestern echt Mitleid mit ihm.
38:19Keine Sorge.
38:20Ich kriege bestimmt nicht gleich meinen nächsten Eifersuchtsanfall.
38:22Ich war wirklich froh, dass er bei euch übernachten konnte.
38:26Obwohl er es nicht verdient hat.
38:28Ich weiß überhaupt nicht, wo sein Problem ist.
38:30Er hat eine Mutter, die bietet ihm einen super Job an.
38:33Er kann studieren, was er will.
38:35Er bekommt alles bezahlt.
38:39Vielleicht bekommt Florian auch nicht immer, was er will.
38:41Oder was er bräuchte.
38:44Ich weiß auch nicht.
38:46Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er gar nicht so ist, wie er immer tut.
38:49Und der Sunnyboy, der ständig von Party zu Party zieht.
38:54Am Augenblick glaube ich auch.
38:56So cool wie er tut, kann er gar nicht sein.
38:59Und trotzdem.
39:00Der Typ macht mich wahnsinnig.
39:02Wie kann man denn so stur sein?
39:06Florian hat es gar nicht verdient, dass du dir so viele Gedanken um ihn machst.
39:09Ja, das stimmt.
39:11Und deshalb gehe ich diesen Gedanken jetzt auch ausschwitzen.
39:14Sauna.
39:15Schließlich bist du in der gleichen Situation wie er.
39:17Er will nicht für seine Mutter arbeiten und du nicht für deinen Vater.
39:21Hör mir auf mit dem.
39:22Noch ein Grund mehr, mich zu entspannen.
39:24Und außerdem kann ich Florian hier nicht über den Weg laufen.
39:27Danke.
39:30Hey.
39:32Was willst du hier?
39:34Wer von euch hat den Orangensaft bestellt?
39:37Du arbeitest hier?
39:38Ja.
39:38Ja.
39:47Nein, nein, geht schon, danke.
39:49Wieso bist du noch da?
39:51Wolltest du nicht?
39:52Ist alles in Ordnung?
39:53Ja, ja, wir haben es gleich, Oma.
39:55Sag mal, wusstest du, dass Papa alle Steuerbelege fein säuberlich abgeheftet hat?
39:59Und den Ordner sogar mit Feuerwehr beschriftet.
40:01Und ihn dann zwischen die Kochbücher schiebt.
40:04Ich wusste ja, dass Papa schon immer ein besonderes Verhältnis zur Ordnung hat.
40:07Aber das, das hat echt alles übertroffen.
40:08Jedenfalls haben wir jetzt alles beisammen.
40:12Morgen früh bringe ich den Beleg gleich zum Grundbuchamt.
40:15Danke, Stefan.
40:17Ich weiß echt nicht, was ich ohne dich tun würde.
40:19Wahrscheinlich würdest du immer noch suchen.
40:22Und bei der Gelegenheit gleich deine Verabredung verpassen.
40:25Oh, ich muss wirklich los.
40:36Hanna, du hast keine Zeit, deine Verabredung wartet.
40:38Und bei der Gelegenheit, deine Verabredung wartet.
41:09Sind Sie Kaltmannssel?
41:13Nein.
41:15Das tut mir leid, ich...
41:18Es ist peinlich.
41:22Sag mal, wenn du einen im Vorrang suchst, Julius Stern warten zu lassen,
41:25dann können wir auch gleich...
41:26Was ist los?
41:31Was steht da in dem Brief?
41:32Der Brief ist von Anna Elisabeth an meinen Vater.
41:35Sie bittet um ein heimliches Treffen,
41:37dass Luise nichts davon erfahren soll.
41:40Meine Mutter?
41:40Das würde ja bedeuten, dass...
41:48Papa hat Mama betrogen.
41:52Ich bin vielleicht bald blind, aber ich bin nicht dämlich.
41:55Leckst du bitte deinen Kopf zurück.
41:56Jetzt hör auf, mich zu bemuttern!
41:57Du bist bereit, dich auf etwas Neues einzulassen?
42:00Ich finde, einen Versuch ist es allemal wert.
42:02Du kannst gar nicht genug kriegen von deinem jünglichen Stern.
42:05Ich lese die Zeitung ja nicht nur wegen der Kolumne.
42:07Manche Paare trennen sich nach so einer Geschichte.
42:09Andere wiederum sind danach noch viel enger zusammen.
42:13Eine große Liebe hält sowas aus.
42:14Wenn es die große Liebe überhaupt gibt.
Schreibe den ersten Kommentar