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  • vor 3 Wochen

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Kurzfilme
Transkript
00:01Was bisher geschah.
00:04Herr Kastelhoff, Sie haben einen Gehörntumor.
00:07Wie lange noch?
00:09Es sind weitere Untersuchungen durch einen Wacharzt erforderlich.
00:12Maximal sechs Monate.
00:13Ich finde das süß, dass sich dein Vater Gedanken macht.
00:15Kommt nur drauf an, worüber.
00:17Für ein Aufklärungsgespräch ist es ja schon ein paar Jahre zu spät.
00:20Er tat fast so, als hätte ich keine Erfahrung.
00:25Den Gentest, den habe ich schon verbrannt und jetzt bleibt eigentlich nur noch...
00:29Elianas Ohrring.
00:32Das Gegenstück trägt meine Tochter um den Hals.
00:34Er muss verschwinden.
00:37Dein Wohnungsschlüssel?
00:39Damit du weißt, dass du nicht nur einen Platz in meinem Herzen, sondern auch in meinem Leben hast.
00:44Entweder bekomme ich bis morgen die Linse, oder sie zahlen mir meine Provision.
00:48An Oscars Geschäft mit T-Land ist irgendwas faul.
00:51Sieh endlich zu, dass Christian von mir verschwindet und seine Nase nicht länger in meine Angelegenheiten steckt.
00:55Ja, das würde ich gern.
00:56Aber er ist misstrauisch geworden.
00:57Er verlangt Akteneinsicht, und zwar nach heute.
00:59Und zwar nach heute.
01:01Ich glaube, ich bin ein Broncher.
01:02Ich bin ein Bonn.
01:03Ich bin ein Bonn.
01:03Das ist Frau.
01:05Dann werde ich mich locker.
01:13I hate being on my own
01:16So many souls around you
01:19But it never feels like home
01:22Home is where there's no mistaking
01:26And I'm a million miles from you
01:32But if we stay strong
01:36I know we'll make it through
01:41Wer saß?
01:50Perfekter Blattschuss, würde ich sagen
01:52Ist alles in Ordnung, Mr. T-Land?
01:56Das Blei fliegt ganz schön tief hier in Ihre Gegend
01:58Ich frage mich nur, wer hier wegen Geisteskranker rumballert
02:01Was tut das, Oscar?
02:07Hab ich euch erschreckt?
02:08Da bist du jetzt völlig wahnsinnig geworden, willst du uns umbringen?
02:11Christian, was denkst du von mir?
02:13Doch nicht euch
02:14Montgomery
02:17Schauen Sie sich die an
02:22Ist das nicht ein Prachtexemplar?
02:24Reicht für die ganze Familie zum Abendessen?
02:30Du hast eine ziemlich zynische Art, dich zu entschuldigen
02:32Christian, entspann dich
02:34Ich hab doch keine Schrotmunition benutzt
02:35Ich treffe immer genau das, was ich mir vornehme
02:40Ich vergebe mich
03:10Entschuldigen Sie bitte, Herr Kastelhoff, ich wollte Sie nicht erschrecken.
03:21Schon gut, Frau Lenz.
03:23Ist alles in Ordnung?
03:25Ja, das ist alles in Ordnung.
03:32Frau Lenz, ich...
03:34Ja?
03:36Ich habe noch einmal über unsere Vereinbarung nachgedacht.
03:40Ich kann nicht mehr damit leben, meine Fräulinge anzulügen.
03:48Auch wenn Sie unsere Familien damit schützen?
03:53Frau Lenz, meinen Sie denn nicht auch, dass Lilliana ein Recht darauf hat, zu erfahren, dass Alisa und Jonas ihre Kinder sind?
04:02Auch wenn sie sich nicht an sie erinnern kann?
04:06Aber wir waren uns doch einig.
04:10Warum zweifeln Sie plötzlich?
04:13Hat Karl mit Ihnen gesprochen? Hat er noch einmal versucht, Sie umzustimmen?
04:18Nein, nein, nein. Ihr Mann hat damit nichts zu tun, Frau Lenz.
04:21Es ist das Beste für alle, wenn wir schweigen, Herr Kastelhoff.
04:25Sehen Sie, sehen Sie, und davon bin ich eben nicht mehr überzeugt.
04:28Die Wahrheit würde Ihre Frau aus einem wohlgeordneten, glücklichen Leben reißen.
04:33Und das würde Sie nicht verkraften, das haben Sie selbst gesagt.
04:36Ich bleibe bei meiner Entscheidung, ich werde meiner Frau die Wahrheit sagen.
04:43Herr Kastelhoff, bitte warten Sie.
04:45Ist dir eigentlich klar, dass du uns beinahe erschossen hättest?
04:53Abgesehen davon ist gerade schon Zeit.
04:56Du kannst hier nicht einfach eine private Entenjagd veranstalten und rumballern, verdammt.
04:59Christian, was willst du mir hier unterstellen?
05:02Im Übrigen mag ich Enten mindestens genauso gern wie du.
05:04Vor allem schön kross mit Erdnusssoße, oder Montgomery?
05:07Dann sind Enten wahres Gedicht.
05:11Wem willst du hier eigentlich Angst einjagen, Oskar?
05:13Mr. T-Land? Mir? Den Enten?
05:16Unsinn.
05:18Ich wollte unseren alten Freund Montgomery wieder etwas versölicher stimmen.
05:23Er liebt die Jagd.
05:24Ich habe sogar beim Bürgermeister eine Sondergenehmigung organisiert.
05:28So etwas nennt man Kundenpflege.
05:31Mach so etwas nicht noch einmal, Oskar.
05:34Sei vorsichtig. Denk an die Schonzeit.
05:39Hier gibt es wilde Igel in Bodennestern.
05:44Sie müssen meinen Neffen entschuldigen.
05:46Er hat ein großes Herz für Tiere.
05:49Leider wenig Verständnis für den Jagdinstinkt eines Mannes.
05:53Das habe ich gemerkt.
06:02N.
06:04Ihr habt die Linsen.
06:09Gut.
06:11Nein, hier ist alles klar.
06:15Ja.
06:16Gut.
06:23Ihr Schuss.
06:26Knapp über unsere Köpfe.
06:27Das ging nicht gegen Ihren Neffen, oder?
06:32Ich bin ein harmloser Pazifist, Montgomery.
06:35Solange man mich nicht reizt.
06:38Ich lasse mich zum Beispiel nicht erpressen.
06:40Von niemandem.
06:42Wenn Sie denken, Sie können...
06:43Sie können mich mit Ihrer Waffe beeindrucken.
06:46Meine Bodyguards...
06:47Ihre Bodyguards nützen Ihnen ja gar nichts.
06:51Hier gibt es nur Sie...
06:52...und mich.
06:56Sie dachten, Sie kommen nach Schönroda,
06:58brechen alle Absprachen,
06:59und erleichtern uns mal eben so um 500.000 Euro.
07:03Von Montgomery.
07:03So macht man keine Geschäfte.
07:07Nicht mit Oskar Kastelhoff.
07:12Oskar.
07:13Oskar.
07:14Sagen Sie mir doch einfach, was Sie wollen.
07:19Tja.
07:21Ihre Linsen für die Zielfernrohre stehen zum Mitnehmen bereit.
07:24Gute Reise.
07:26Ansonsten freue ich mich weiterhin auf gute Zusammenarbeit.
07:31Wenn Sie mal wieder eine private Armee mit Zielfernrohren ausstatten wollen,
07:35Sie wissen ja, wo Sie mich finden.
07:44Du zuerst oder ich zuerst?
07:52Mach du mal.
07:53Na los, los. Hände aus den Taschen.
07:54Mach das Ganze ein bisschen flott jetzt.
07:57So, das waren die letzten Kisten.
07:59Entschuldigen Sie noch mal die Verwechslung.
08:01Einen schönen Tag noch, Frau Direktor.
08:02Danke, Herr Hund.
08:04Um solche Verwechslungen auszuschließen,
08:06sollten wir in Zukunft nicht mehr auf die Verpackungen von Kastelhoff-Optik zurückgreifen,
08:11sondern eigene Kisten bestellen.
08:12Ja, da haben Sie wahrscheinlich recht.
08:13Und ich bin mir sicher, dass wir in Zukunft viel verpacken müssen.
08:16Oh, das glaube ich auch.
08:17Nachdem Sie es sogar geschafft haben, Frau Wünsch davon zu überzeugen,
08:20ihre Kristalle in ihrer Brautkleid-Kollektion zu verwenden.
08:23Ja, wir können froh sein, dass sie uns den Skandal bei der Eröffnung nicht übergenommen hat.
08:26Oh ja.
08:27Die Dame wird uns noch viele Türen öffnen für weitere lukrative Angebote in der Modebranche.
08:33Gefallen Ihnen meine Entwürfe?
08:35Sehr gut.
08:36Ich habe nämlich schon eine erste Applikation geschliffen.
08:43Wunderschön.
08:47Es ist, als würde man jemandem durch die Augen direkt in die Seele schauen.
08:52Kennen Sie das Gefühl?
08:53Ja.
08:54Geht mir genauso.
08:55Das Gefühl habe ich immer, wenn ich Ihre Kristalle anschaue.
08:59Sie berühren etwas ganz tief in mir.
09:00Ja, aber an das Funkeln der Kristalle meines Vaters, also meines leiblichen Vaters, Hans Himmelreich,
09:06da komme ich einfach nicht ran.
09:09Machen Sie sich keine Sorgen, das schaffen Sie auch noch.
09:11Sie sind jung und ganz am Anfang.
09:14So, und jetzt werde ich mich um den Transport meiner Kisten kümmern.
09:17Ich kann es gar nicht erwarten, meinem Mann die Kronleuchter zu präsentieren.
09:21Wollen Sie nicht mitkommen?
09:22Ich würde das ganz gerne erst noch fertig machen.
09:25Natürlich, dann kommen Sie einfach nach.
09:26Echt?
09:30Wie vermehren sich eigentlich Wasserschnecken und Muscheln?
09:45Wie Bienchen und Blümchen.
09:49Du meinst, es gibt bei denen auch Männchen und Weibchen?
09:53Ja, und Zwitter.
09:55Manchmal jedenfalls.
09:57Auf jeden Fall keine Paarung.
09:59Das machen die Schnecken am Land.
10:02Ach so, und dann?
10:05Genug von der Theorie.
10:06Lass uns zum See fahren.
10:07Du bist ja eh mehr der Typ für das Praktische.
10:09Ja, das bin ich auch.
10:10Ich organisiere uns dann mal ein Boot.
10:13Ein Boot?
10:14Ja klar, damit wir überall Sedimentproben entnehmen können.
10:17Das ist ein Ufer, das ist doch für Anfänger.
10:19Beruhigen Sie sich, bitte.
10:27Es geht doch nicht nur um Ihre Ehe, sondern auch um meine ganze Familie.
10:30Herr Kastella, auf...
10:31Das ist mir durchaus bewusst.
10:32Wenn Alisa und Jonas erfahren, dass wir Sie die ganze Zeit belogen haben, dann werden
10:47Sie uns das nicht verzeihen.
10:49Dazu wird es nicht kommen, Frau Lenz.
10:50Ihre Kinder lieben Sie.
10:54Sie werden sich nicht von Ihnen abwenden, nur weil Sie Ihre leibliche Mutter kennenlernen.
11:00Im Gegenteil.
11:02Auch für Alisa und Jonas wird es vielleicht eine Bereicherung sein.
11:04Herr Kastella, ich habe den Gentest verbrannt.
11:08Der O-Ring liegt auf dem Grund des Sees.
11:11Es gibt also keinen Beweis, dass Ihre Frau die leibliche Mutter meiner Kinder ist.
11:16Und niemand wird es erfahren, wenn wir schweigen.
11:19Warum?
11:20Um Gottes Willen, warum?
11:21Um alles in der Welt.
11:22Stellen Sie auf einmal alles in Frage.
11:26Mir ist klar geworden, wie egoistisch es ist, meine Frau länger die Wahrheit vorzutaten.
11:31Gott, ich habe doch auch Angst, Sie zu verlieren, Frau Lenz.
11:40Ich bleibe bei meinem Entschluss.
11:41Ich werde Ihr die Wahrheit sagen.
11:44Herr Kastella, nein, bitte, bitte nicht.
11:46Bitte.
11:47Was lohnt mich?
11:49Eliane.
11:51Gibt es ein Problem?
11:55Nein, schau, ich habe ein Glas zerschlagen und wollte die Schaben aufheben.
11:59Frau Lenz hatte Angst, dass ich mich schneide.
12:03Frau Lenz, da machen Sie mal keine Sorgen.
12:05Ein Produzent optischer Linsen hat wahrlich genug Erfahrungen mit gefährlichen Glasscherben.
12:09Schön, dass du schon von deiner Geschichtsreise zurück bist.
12:11Und, warst du erfolgreich?
12:13Ja, das wird sich zeigen.
12:14Haben wir alles?
12:34Also Gläser für die Sedimentproben, Gewichte, Schnur, Eimer.
12:38Die Schwimmweste brauchst du ja nicht mehr.
12:39Meinst du nicht, das reicht, wenn wir die Sedimentproben einfach vom Ufer nehmen?
12:43Du, wenn wir unserer Klasse wirklich den genauen Überblick des ökologischen Zustandes des Sees geben wollen,
12:47dann brauchen wir auch Proben vom Grund.
12:51Oder soll ich die Proben hier draußen lieber alleine entnehmen?
12:54Oder soll ich die Proben hier sehen?
13:24Als ich das letzte Mal ins Boot gestiegen bin...
13:26Ja, da war das ein wackeliges Kajak und du konntest nicht schwimmen.
13:30Du, ich hab mal gehört, Humboldt und Darwin waren ständig seekrank.
13:34Und stell dir vor, die hätten sich deswegen nicht ins Meer getraut.
13:39Und die sind trotzdem um die ganze Welt gereist?
13:43Und ehrlich gesagt, deine chemischen Experimente sind ein bisschen gefährlicher als so ein kleiner Ausflug auf unseren See.
13:48Komm, du jagst fast eure Küche in die Luft und traust in die man so ein kleines Ruderboot.
13:52Und das mit deinem persönlichen Lifeguard an Verrassheit.
13:58Eigentlich müsste ich ja beleidigt sein.
14:00Ich mein, wozu bringe ich dir das schon bei?
14:05Okay.
14:09Okay.
14:10Es sind schon bedeutend wichtigere Menschen, im Dienst der Wissenschaft gestorben.
14:13Ja, coole Einstellung.
14:15Aber eigentlich müsstest du so langsam wissen, dass wir Lenzens Geschwister süße Mädchen nicht ertrinken lassen.
14:22Und wenn du Angst kriegst, dann mache ich die Augen zu und halte mich einfach an dir fest.
14:31Genau.
14:31Was sagst du?
14:46Sind sie nicht einfach wunderschön?
14:47Guten Tag, Herr Castelloff.
14:49Guten Tag, Frau Lenz.
14:50Ja, sie sind wunderschön.
14:52Alisa hat die Ferien in Kristalle ersetzt und die alten aufpoliert.
14:55Du wirst keinen Unterschied merken. Schau genau hin.
15:00Respekt.
15:01Ach, Frau Lenz, kommen Sie hier. Schauen Sie sich Alisas Werke an.
15:05Hallo, Mama.
15:07Hallo, mein Schatz.
15:09Ja, die sind wunderschön.
15:12Alisa ist eben einfach perfekt.
15:13Nein, noch lange nicht. Jetzt übertreiben Sie aber.
15:16Nein, ich übertreibe überhaupt nicht.
15:17Wusstest du eigentlich, dass Alisas leiblicher Vater auch schon Kristallschmuck hergestellt hat?
15:22Ja, sicher. Und er hieß Hans Himmelreich.
15:27Ja, und er war ein richtiger Künstler, daher auch der Name unseres Adeliers.
15:30Alisas Himmelreich.
15:32Die Partnerschaft mit Alisa war die beste Entscheidung, die ich seit langem getroffen habe.
15:36Uns beide verbindet viel mehr als die Liebe zum Schönen und die Faszination für Kristalle.
15:45So, und jetzt kommt die schwierigste Frage.
15:48Welchen von beiden hängen wir auf?
15:49Glückwunsch, du hast deine erste große Seeforschungsexpedition überstanden.
16:17Und in ein paar Tagen kann ich da auch wieder meinen Arm bewegen, an dem du dich so festgekrampft hast.
16:23Idiot.
16:24Hier in unserem See ertrinken höchstens Moluskeln.
16:27Ich bin ja mal gespannt, was wir in den Proben so finden.
16:31Naja, vielleicht eine Muschel mit Perle.
16:34Die ist dann so winzig, dass wir sie höchstens in den Mikroskop erkennen können.
16:38Das war übrigens eine super Idee von dir mit der markierten Schnur.
16:41Da können wir bei jeder Probe genau angeben, aus welcher Tiefe sie stammt.
16:44Ich sag dir, ich bin mehr der Praktiker als der Theoretiker.
16:47Danke.
16:52Wofür?
16:56Ohne dich hätte ich mich niemals an den See getraut.
17:05Die Arm muscheln und Schnecken.
17:08Wieso? Die bringen wir doch nach der Auswertung wieder zurück ins Wasser.
17:10Nein, das meine ich nicht.
17:12Also, du sagtest ja, es gibt mit denen auch Männchen und Weibchen.
17:16Aber die Armen, die küssen sich nicht.
17:20Spinne.
17:20Weißt du, ich...
17:26Ich hab noch Training.
17:29Klaus' Vater macht mich rund, wenn ich nicht pünktlich bin.
17:33Gibt es mir noch, die Sachen nach Hause zu schleppen?
17:35Da hab ich wohl mal wieder zu viel getönt, dass ich der Typ das Praktische bin.
17:39Ja, ja.
17:41Ich kann dir zu Hause schon mal mit der Analyse der Sedimente anfangen.
17:44Ach, und ohne mich die ganzen spannenden Entdeckungen machen.
17:47Ja, wem Fußball wichtiger ist als die Wissenschaft?
17:49Ja, wem Fußball.
18:19Du hast das Untersuchungsergebnis des Onkologen?
18:24Ich hatte vorhin ein längeres Gespräch mit ihm.
18:27Es gibt auch für ihn keinen Zweifel.
18:32Also?
18:34Die Diagnose hat sich bestätigt.
18:38Der Tumor ist bösartig.
18:42Tut mir sehr leid, Herr Kastelhoff.
18:45Gibt es eine Chance?
18:46Der Tumor sitzt so zentral, dass er einen Angriff mehr zerstören würde als nützen.
18:51Und Bestrahlung und Chemotherapie wären in Ihrem Fall nur eine zusätzliche Belastung.
18:57Wie geht es heute?
19:00Schwer zu sagen, welche Handbereiche der Tumor genau beeinträchtigen wird, wenn er weiter wächst.
19:04Was er tun wird.
19:07Möglich sind See- und Sprachstörungen,
19:10partielle Lähmungen,
19:12epileptische Anfälle,
19:15bisschen zu Veränderungen der Persönlichkeit.
19:16Wir sollten auf jeden Fall als nächstes einen Spezialisten für die Schmerztherapie hinzuziehen,
19:22um ihn die nächsten Monate so erträglich wie möglich zu gestalten.
19:29Sicher.
19:30Sicher.
19:33Wie hat es Ihre Frau aufgenommen?
19:35Und Ihre Familie?
19:36Sie haben es Ihnen nicht gesagt.
19:48Ich wollte niemanden unnötig beunruhigen.
19:52Bislang stand ja auch die Diagnose noch nicht hundertprozentig fest.
19:56Und jetzt?
19:59Herr Kastelhoff, Sie sollten sich Ihrer Familie anvertrauen.
20:03Die Symptome können Sie eh nicht mehr lange verbergen.
20:04Ich möchte
20:11die mir verbleibende Zeit
20:15so erträglich und normal
20:20wie irgend möglich verbringen.
20:24Und ich möchte nicht als Sterbender behandelt werden.
20:28Paul, ich weiß,
20:30deinen ärztlichen Rat zu schätzen,
20:32aber ich gehe davon aus,
20:35dass du dich in diesem Fall
20:36an die ärztliche Schweigepflicht
20:39gebunden fühlst.
20:48Danke.
20:49Ich bin gleich bei euch, Oskar.
21:03Wo ist T-Land?
21:04Ich dachte, wir essen zusammen.
21:06Dem ist der Appetit vergangen.
21:08Und was heißt das?
21:09Landen wir jetzt im Knast?
21:11Nein.
21:12Sagen wir,
21:13ich hatte sehr überzeugende Argumente.
21:14T-Land hat jetzt die verdammten Linsen
21:17und wir haben Ruhe.
21:19Wie hast du das gemacht?
21:21Ein kleiner Jagdausflug unter Männern.
21:24T-Land wird sich in Zukunft zurückhalten.
21:27Aber um deinen Gatten
21:28solltest du dich dringend kümmern.
21:29Er wirkt angespannt,
21:30um nicht zu sagen,
21:31übertrieben misstrauisch.
21:32Bringen Sie uns eine Flasche
21:36von dem Brunello, bitte.
21:38Sehr gerne.
21:40War Christian auch bei der Jagd?
21:42Ja.
21:43Er hat sich im falschen Moment
21:44als Tierschützer aufgespielt,
21:46aber keinen weiteren Schaden angerichtet.
21:48Ich denke, allmählich
21:49wird er wirklich reif
21:50für die Flitterwochen.
21:51Er muss sich ja nicht
21:52in alles einmischen.
21:55Darf ich ein Taschentuch haben, bitte?
22:00Danke.
22:02Und nicht nur dafür.
22:07Ich wollte dich nicht kränken,
22:08als ich dir neulich
22:09das Geld gegeben habe.
22:10Es war dumm von mir.
22:11Ich hatte Angst.
22:12Dass ich das ausplaudere,
22:13was Sie mir erzählt haben?
22:15Keine Sorge.
22:15Die Angst ist vollkommen unbegründet.
22:17Was Sie mir gesagt haben,
22:19habe ich bereits vergessen.
22:22Na dann, danke fürs Vergessen.
22:29Keine Sorge.
22:30Ich werde Christian schon
22:31davon überzeugen,
22:32dass die Firma
22:32auch mal vier Wochen
22:33ohne ihn läuft.
22:34Geht los.
22:36Vier Wochen Seychellen.
22:38Könnte man wirklich neidisch werden.
22:39Nicht wahr, Oskar?
22:44Für mich bitte nur Wasser.
22:50Wir hätten dann gern
22:51noch zwei Speisekappen.
22:53Nicht nötig.
22:54Ich habe mit dem Koch schon
22:55alles für uns arrangiert.
22:57Zur Feier des Tages
22:58gibt es Ente.
23:02Danke.
23:04Ich kann mich also
23:05darauf verlassen.
23:07Die Diagnose bleibt unter uns.
23:09Ich bin an die Ärzte
23:11die Schweigepflicht gebunden.
23:12Auch wenn ich mit der Familie
23:13des Patienten befreundet bin.
23:20Christian.
23:20Guten Abend.
23:23Hallo, Christian.
23:24Hallo, Christian.
23:27Ein Hausbesuch deines Arztes.
23:29Ich muss mir doch hoffentlich
23:29keine Sorgen machen.
23:31Nein, nein, nein, nein.
23:33Ein Routinescheck.
23:36Du weißt ja,
23:37Kopfschmerzen kamen
23:38von dem
23:38eingeklemmten Nerv.
23:40Ja, in meinem Alter.
23:41Muss man mit allem rechnen.
23:43Ach was.
23:44Ich wäre froh,
23:45wenn ich mit fast 60
23:46noch so fit bin wie du.
23:48Tut mir leid,
23:49ich habe noch einen Termin.
23:50Danke, Frau.
23:51Wiedersehen.
23:54Sag mal,
23:56warum verbringst du
23:57den Abend nicht
23:57mit deiner
23:58Kirsche angetrauten Gemahlin?
24:00Weil ich noch
24:01was Berufliches
24:01mit dir besprechen möchte.
24:03Und zwar
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