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KurzfilmeTranskript
00:01Was bisher geschah.
00:04Ich mache seit Jahren die ganze Arbeit.
00:06Ich gehe jetzt sogar auf ihn zu.
00:08Und wen will er trotzdem an der Spitze von Castellopoptik sehen?
00:11Christian.
00:12Wie ich sehe, hast du deinen Tag mit Oskar auf dem Golfplatz genossen?
00:15Ja, und es war ausgesprochen harmonisch.
00:18Ich werde meinem arroganten Bruder zeigen, wer hier das sagen hat.
00:21Seine Zeit ist abgelaufen.
00:23Oskar, Lufig ist sterbenskrank.
00:26Erinnerungen sind etwas sehr Kostbares.
00:30Ja, das sind sie.
00:32Aber sie ändern nichts in der Gegenwart.
00:35Ich weiß es nicht, Christian.
00:37Aber ich würde alles geben für eine einzige Erinnerung an meinen Vater.
00:41Willst du Glas herstellen?
00:43Ja, also es zumindest versuchen in der Altfabrik.
00:46Weißt du, ich habe einfach so lange von dieser Chance geträumt.
00:49Und vielleicht, vielleicht halte ich bald das Glas für meinen Regenbogenkristall in der Hand.
00:56Das ist ja meine Handschrift.
01:04Was hat das alles zu bedeuten?
01:26Ich weiß es nicht, Christian.
01:27Und ich bin ein Millionen Kilometer von dir.
01:32Aber wenn wir stark bleiben,
01:36ich weiß, wir machen es durch.
01:40Sehr wichtig.
01:45Wie kommst du?
01:46Auf, auf, auf, ist das immer noch so heiß.
02:02Klar ist das noch heiß.
02:03Das waren vor 미안er Dampfgeschnacht.
02:04Die Glasschmerzöfen hier haben etwas mehr Dampf als dein Backofen zu Hause.
02:09War mir Glück, dass nichts runtergefallen ist. Das hätte unsere ganze Dokumentation durcheinandergebracht.
02:13Ja, Glück gehabt.
02:14So, das muss jetzt noch abkühlen. Ein bisschen warten müssen wir noch.
02:18Sehr lange.
02:19Ach, ich habe jetzt schon so lange gewartet, Papas Rezeptur für das Glas zu finden.
02:22Da kommt es auf eine Stunde mehr oder weniger auch nicht an.
02:34Habe ich mal zwei Wochen verheiratet und schon so gestresst?
02:41Liegt es an Christians Liebhaberqualitäten oder an seinen neuen beruflichen Plan?
02:47Jetzt, da er unsere Firma nicht mehr übernehmen will, ist er bestimmt sehr beschäftigt mit seinem neuen Unternehmen.
02:52Wenn ich dir also irgendwie weiterhelfen kann?
02:55Kannst du. Indem du Ludwig das hier gibst.
02:59Was ist das?
03:00Die erste Rechnung für die Renaturierung des Sees.
03:03Christian trifft sich zwar gerade mit einem potenziellen Investor,
03:06er möchte aber, dass die Entsorgungsfirma umgehend bezahlt wird.
03:09250.000 Euro?
03:12Ganz richtig.
03:14Und das ist erstmal nur für die Bergung und die ordnungsgemäße Entsorgung der Giftfässer.
03:18Hattest du vor, das Ludwig mal ebenso neben seinen Dessertteller zu legen?
03:23Nicht ich, Oskar.
03:24Du.
03:25Du weißt doch, der Überbringer von schlechten Nachrichten wird geköpft.
03:33Wenn du dich da mal nicht täuscht, meine Liebe.
03:36Wenn mein Bruder das hier sieht, wird er seinen verrückten Ökosohn bestimmt nicht mehr in die Firma zurückholen wollen.
03:42Siehst du, Oskar, genau das ist dein Fehler.
03:45Du denkst immer nur ans Geld.
03:46Aber nicht daran, dass Ludwig seinen verrückten Ökosohn gerade wie verrückt vermisst.
03:50Ludwig wird 60.
03:57So ein runder Geburtstag bringt einen zum Nachdenken.
04:00Man lässt sein Leben Revue passieren.
04:03Was hat man alles erreicht?
04:05Was will man seiner Nachwelt hinterlassen?
04:07Tja.
04:09Und für wen hat man sein ganzes Leben lang gearbeitet?
04:11Wenn nicht für seinen Erstgeborenen?
04:14Denk mal drüber nach.
04:15Hallo, mein Liebling.
04:31Was ist das?
04:32Tja.
04:33Gute Frage.
04:36Ist das meine Handschrift?
04:42Ja, sieht so aus.
04:44Ludwig, kannst du dich daran erinnern, dass ich je in meinem Leben Marmelade eingekocht habe?
04:49Ich weiß gar nicht so recht, wie das geht.
04:53Liliane, entschuldige, ich verstehe immer noch nicht.
04:55Also, wo kommt denn dieses Glas überhaupt her?
04:58Aus der alten Fabrik.
05:01Alisa und Tamara versuchen, Glas herzustellen.
05:04Sie wollen herausfinden, ob der Vater von Alisa, Hans Himmelreich,
05:06ein besonderes Rohmaterial für seine Kristalle verwendet hat.
05:10Und da stand dieses Glas.
05:12Mit meiner Handschrift.
05:13Gut, schau mal.
05:17Allein, das Bier.
05:21Genau wie meins.
05:22Also gut, Gutes.
05:33Ja, es hat Ähnlichkeit.
05:35Und selbst wenn, dann hast du eben,
05:37Liliana, dann hast du eben irgendwann mal
05:39Erdbeermarmelade eingekocht.
05:42Ludwig,
05:43beim Anblick dieses alten Marmeladenglases
05:46habe ich mich an etwas erinnert.
05:49Es war ein sehr intensives Gefühl.
05:52Es war Sommer.
05:54Ich habe das Meer gehört.
05:55Die Luft hat nach Salz und nach Hitze gerucht.
06:00Liliana, du hast, du hast lange Zeit auf Teneriffa geliehen.
06:03In einem Kloster.
06:04Aber das, was ich vor mir gesehen habe, war ganz woanders.
06:07Ich habe mich gefühlt, wie eine junge Hausfrau die Marmelade macht.
06:11Und ich habe Stimmen gehört.
06:15Kinderstimmen.
06:15Und die Stimmen
06:18haben Mama gerufen.
06:23Ludwig,
06:24könnte das nicht bedeuten,
06:26glaubst du,
06:29dass ich noch andere Kinder hatte?
06:39Also, Herr Ebmeyer,
06:40es könnte sein, dass ich da was für Sie habe.
06:43Ach ja.
06:43Eine Information, die Sie mit Ihrer
06:45journalistischen Spürnase
06:48natürlich selbst herausgefunden haben,
06:49wenn Sie verstehen, was ich meine.
06:51Klar und deutlich.
06:53Meine Geschichten sind ja alle 1a recherchiert.
06:55Alte Goldbekanntschaften tauchen dabei nicht auf.
06:57Auftauchen.
06:59Das ist ein gutes Stichwort.
07:01Ein bisschen deutlicher müssen Sie allerdings werden.
07:05Gut.
07:08Stellen Sie meinem Neffen Christian
07:10drei Fragen.
07:12Erstens.
07:13Warum er bei Castell auf Optik
07:15aufgehört hat.
07:17Zweitens.
07:19Was ein ganzes Team von Tauchern
07:21in einer heimlichen
07:21große Aktion
07:22aus dem schönen Rodaer See geborgen hat,
07:25für dessen Renaturierung
07:26sich mein Neffe Christian
07:28so vehement einsetzt.
07:29Und drittens.
07:33Wofür eine Rechnung in Höhe von 243.600 Euro stellt?
07:38Das werde ich Ihnen ganz bestimmt fragen.
07:40Klingt nach einer interessanten Schlagzeile.
07:42Ja.
07:43Und noch ein Tipp.
07:45Mein Neffe Christian
07:46ist heute Mittag im Country Club.
07:49Da liegt übrigens auch eine Jahresmitgliedschaft für Sie bereit.
07:51Verstehe.
07:52Trifft sich hervorragend,
07:53dass ich heute um dieselbe Zeit dort essen gehe.
07:55Na dann, Gunnar.
07:57Guten Appetit.
07:57Du hast eben mal ja einen Tipp gegeben.
08:05Aber wenn er über die Giftfässer schreibt,
08:08dann schadest du doch der eigenen Firma.
08:10Was ist es dann, meine Firma?
08:13Wenn du dich sie nicht an Christian vererbt.
08:17Und dabei
08:18helfe ich einfach nur ein bisschen nach.
08:27Ach, ist ja eigentlich auch egal,
08:29mit welcher Mischung wir anfangen.
08:31Äh, nicht.
08:32Die habe ich genau in der Reihenfolge
08:33unserer Dokumentation angeordnet.
08:35Lass uns von vorne antesten,
08:36sonst bringst du alles durcheinander.
08:38Okay, Frau Doktor.
08:39Dann also von vorn.
08:40Ja.
08:43Der ist wirklich wunderschön.
08:45Gerne.
08:50Hat dein Vater dir das Schleifen beigebracht?
08:52Nein, ich war noch viel zu klein.
08:53Ich konnte ja gerade mal über die Arbeitsplatte gucken.
08:57Dass ich ausgerechnet hier in Schönroda
08:59das Gegenstück zu deinem Kettenanhänger finde.
09:01Im See.
09:02Statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit,
09:03dass sowas passiert, gleich null.
09:05Ja.
09:07Hat die Annonce eigentlich irgendwas gebracht?
09:09Hat sich die Besitzerin des Ohrings gemeldet?
09:11Hat Lass dir nichts erzählt?
09:13Es geht mich eigentlich nichts an.
09:15Ich will dich auch nicht ausquetschen oder so.
09:17Also, die Frau, die sich auf die Anzeige gemeldet hat,
09:21war nicht meine Mutter, sondern eine Betrügerin.
09:23Und sie hat mir irgendwas von teuren Hüftoperationen erzählt,
09:26um ihr Geld abzuschwatzen.
09:28Und als sie gemerkt hat,
09:29dass Jonas sie auf die Schwäche gekommen ist,
09:30da ist sie mal eben schnell bei mir eingebunden.
09:33Was?
09:33Ja.
09:34Hast du sie angezeigt?
09:36Nein, ich bin froh,
09:36wenn ich die Frau nicht wiedersehen muss.
09:42Trotzdem, wie kommt der Ohrring deiner Mutter nach Schönroda?
09:44Ich weiß es nicht.
09:46Willst du das denn nicht herausfinden?
09:48Ich meine, vielleicht lebt sie ja noch.
09:49Vielleicht irgendwo hier.
09:50Wie du schon gesagt hast,
09:51die Wahrscheinlichkeit ist wahnsinnig gering.
09:53Und selbst wenn sie noch reden,
09:55dann sind Jonas und ich offensichtlich egal.
10:02Wenn ich wirklich noch mehr Kinder haben sollte, dann...
10:06Liliana, du meinst wirklich andere Kinder als Tamara?
10:09Ich habe mehrere Stimmen gehört.
10:11Zwei, glaube ich.
10:13Liliana, gestern hast du noch gesagt,
10:16du willst die Vergangenheit ruhen lassen.
10:18Aber die Kinder haben Mama gerufen.
10:21Das hat mich so berührt.
10:23Ich habe mich erinnert.
10:24Das ändert doch alles.
10:25Aber was soll das bitte ändern, Liliana?
10:28Diese Kinder, Stimmen, das waren...
10:31Das war Tamara mit irgendeiner Freundin oder einem Freund.
10:34Ich war mit Tamara nie am Meer.
10:35Du warst mit deinen Eltern auf einer Weltumseglung.
10:38Ohne Kinder.
10:40In dem Artikel ist nur die Rede von deinen Eltern und dir.
10:42Weil es außer euch drei niemanden gab, Liliana.
10:50Liliana, hör zu, du...
10:51Du hättest doch niemals deine Kinder monatelang allein gelassen.
10:57Ja.
10:58Das hätte ich in der Tat nie gekonnt.
11:00Siehst du uns selbst, wenn...
11:02Dann hätte doch jemand auf sie aufgepasst.
11:05Und dieser jemand hätte doch Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt,
11:08um dich zu finden.
11:09Es hat mich aber keiner gesucht.
11:33Eine Chance haben wir noch.
11:39Hallo, Horst.
12:00Wie geht's Ihnen?
12:01Bitte, Frau Kastelhoff, machen Sie sich keine Sorgen um mich.
12:04Aber natürlich mache ich mir Sorgen um Sie.
12:06Sie sind Krankhorst und wir sind sowas wie eine Familie für Sie.
12:11Sind Sie sicher, dass Sie nicht über Ihren Tumor sprechen wollen?
12:15Nein, das...
12:17Das möchte ich lieber nicht.
12:21Sie gehen wieder Ihre Erinnerungen durch.
12:24Ja.
12:26Ich habe heute in der Fabrik dieses Marmeladenglas gefunden.
12:28Und als ich sah, dass der Aufkleber meine Handschrift trägt,
12:34habe ich mich an einen wichtigen Moment meiner Vergangenheit erinnert.
12:40Und jetzt gehe ich meine Erinnerungsstücke durch wie ein Detektiv,
12:44der einen Fall lösen will, der längst verjährt ist.
12:48Hier sind die Fakten.
12:50Ich habe Eltern, wir gehen segeln und ein Sturm zieht auf.
12:53Aber nichts davon passt zu dem, woran ich mich heute erinnert habe.
12:59Ich habe das irgendwie auswendig gelernt.
13:03Wie ein Roboter aus diesen Science-Fiction-Filmen.
13:07Aber ich fühle nichts.
13:09Keine Verbindung.
13:11Vielleicht sollten Sie die Erinnerung wirklich ruhen lassen.
13:16Wissen Sie, wie oft ich mich gefragt habe,
13:17wie ich mit meinen Eltern auseinandergegangen bin?
13:19Ob wir gelacht oder uns gestritten haben, als das Boot gekentert ist.
13:26Und jetzt plötzlich, fast ein Vierteljahrhundert später,
13:29finde ich dieses Marmeladenglas und es fühlt sich an,
13:32als gäbe es vielleicht eine Antwort darauf.
13:40Ludwig denkt, ich bilde mir das nur ein.
13:45Und Sie?
13:48Ich?
13:49Ich weiß es nicht.
13:55Und das ist das Schlimmste daran.
13:59Ich werde nie wissen,
14:00ob ich mich an irgendetwas erinnert habe.
14:03Oder nicht.
14:14Ludwig, hast du mal einen Moment?
14:15Können wir das Bitter später verschieben?
14:20Du siehst blass aus.
14:21Geht's dir nicht gut?
14:22Nein, mir geht's gut.
14:25Was gibt's denn?
14:28Die Giftfassentsorgung.
14:31Ich wusste ja, dass das nicht billig wird,
14:32aber diese Rechnung reißt ein gehöriges Loch in unsere Kasse.
14:34243.600 Euro.
14:40Das ist ja, weiß Gott, kein Pappenstiel.
14:43Das ist nur für die Entsorgung der Fässer.
14:46Zusammen mit den Kosten für die Renaturierung des Sees
14:48werden das rund zwei Millionen, wenn nicht noch mehr.
14:51Das sprengt unser Budget.
14:52Ich habe Christian die Summe zugesagt.
14:57Und dabei bleibt es.
15:01Ludwig, ich weiß,
15:02ihr beide habt Streit
15:03und du willst Christian nicht noch mehr verärgern.
15:05Das verstehe ich.
15:07Wirklich?
15:08Ich will mich da nicht einmischen.
15:10Auch wenn ich nach wie vor
15:11Christians Renaturierungsprojekte überflüssig halte.
15:15Aber gut, dann
15:16müssen wir uns jedenfalls einfallen lassen,
15:18wie wir das Geld wieder reinholen.
15:21Vielleicht können wir das bei einem Essen besprechen.
15:22Heute Abend in Ordnung?
15:25Ich wollte eigentlich jetzt gerade in den Country Club.
15:27Pascal, ich habe dir doch gesagt,
15:28das kommt mir sehr ungelegen.
15:31Ludwig,
15:31ich muss neues Material für den Sampec-Auftrag bestellen.
15:35Das kann ich nur,
15:36wenn wir das hier irgendwie gerade rechnen.
15:39Gemeinsam fällt uns da bestimmt was ein.
15:43Ich verspreche auch,
15:43dass ich nicht versuchen werde,
15:44dir Christians Renaturierungsprojekt auszureden.
15:48Ludwig, wirklich, es eilt.
15:51Also gut.
15:52Also ich will ja jetzt nicht dramatisch werden,
16:02aber...
16:04Das ist der Sechser im Lotto.
16:10Das ist unglaublich.
16:12Das ist er.
16:19Papas Regenbogenkristall.
16:20Ich möchte nur,
16:38dass wir uns in der weiteren Vorgehensweise einig sind.
16:41Die Zeiten sind schlecht.
16:42Trotzdem konnten wir mit T-Land Medical und Sampec Photographics
16:45zwei wichtige Neukunden gewinnen.
16:47Auch die Verhandlung mit Brinkmann und Kluge
16:49und auf dem Vielversprechende.
16:50Wir können das jetzt nicht alles wegen familiäre Differenzen aufs Spiel setzen.
16:56Schließlich ist die Firma alles,
16:57wofür unsere Familie seit Generationen gearbeitet hat.
16:59Sie wünschen?
17:02Zwei Salat, bitte, und zweimal Mineralwasser.
17:04Sehr gerne.
17:05Ich wünschte, Christian würde das endlich einsehen,
17:08anstatt sich selbstständig zu machen.
17:10Und wenn die Presse von den anderen Fässern im See erfahren
17:13und die Geschichte ausgeschlachtet hätte,
17:15an die Schlagzeilen wacke ich überhaupt nicht zu denken.
17:19Zum Glück ist uns das ersperrt geblieben.
17:21Das dachte ich auch.
17:23Bis eben.
17:25Ist das nicht dieser Schnelllist?
17:27Ja, ist er doch gleich.
17:28Ich kenne ihn vom Golfplatz,
17:30aber ich komme gerade auch nicht auf den Namen.
17:33Eppmeier.
17:33Gunnar Eppmeier.
17:34Ja, richtig, ja.
17:36Ist er denn mit dem zu besprechen?
17:40Wissen Sie was, Herr Eppmeier?
17:48Da schießen Sie los, ich bin ganz ohr.
17:50Ich habe meinen Job bei Castell of Optik aufgegeben.
17:52Hat das etwas mit dem See zu tun?
17:54Seit Sie aus Kanada zurück sind,
17:55haben Sie sich um Renaturierung bemüht.
17:58Und jetzt bewerfen Sie sich mit Ihrem Vater.
18:00Wer sagt das?
18:01Ich will mich einfach nur selbstständig machen.
18:03Genau in dem Moment, als die Taucher auf,
18:05will mehr abtauchen.
18:06Komischer Zufall, oder?
18:10Was reden die denn da so lange?
18:13Gibt er die mitfeiligen Interview?
18:21Also, Herr Eppmeier,
18:22egal, was Sie sich da zusammenreimen,
18:23ich gebe gar einen Kommentar.
18:26Das zitiere ich dann so.
18:32Richtig nicht, hör auf.
18:33Du weißt doch gar nicht, worum es da ging.
18:34Ich habe Eppmeier kein Interview gegeben.
18:50Kein Kommentar, das habe ich ihm gesagt.
18:52Dafür habt ihr aber ganz schön lange geredet.
18:54Er wollte mich aus der Reserve locken.
18:57Er wusste von dem Taucheransatz am Westufer.
18:59Ja, und woher wusste er das?
19:00Jedenfalls nicht von mir, wenn du das meinst.
19:01Wozu reden wir überhaupt,
19:03wenn du mir sowieso nichts glaubst?
19:05Christian,
19:06wenn du mir sagst,
19:07dass ich mich auf dich verlassen kann,
19:08dann, mein Gott,
19:10dann tue ich das auch.
19:11Es sah einfach nur anders aus.
19:13Ich habe dir versprochen,
19:14dass ich die Renaturierung des Sechs
19:15ohne großes Aufsehen durchführen lasse.
19:17Vor allem ohne den Namen
19:18Castell of Optik dabei,
19:19in irgendeiner Weise publik zu machen.
19:22Ich habe dich nie belogen.
19:23Ich weiß, ich weiß.
19:24Es ist nur ich.
19:26Mein Gott,
19:27du warst in letzter Zeit so wütend auf mich
19:28und da dachte ich,
19:28dass du,
19:29du kannst mir nicht mehr vertrauen.
19:30Komm klar an.
19:30Christian,
19:31es tut mir leid.
19:34Entschuldige bitte.
19:40Und sonst?
19:42Ja, wie geht's dir?
19:44Was machen deine Firmenpläne?
19:47Wollen wir nicht
19:48einen Espresso nehmen
19:49und du erzählst mir davon?
19:51Ein andermal vielleicht.
19:52Ich habe noch einen Termin
19:53mit meinem Finanzberater.
19:54Ja.
19:54Ja.
19:55Ja.
20:00Alisa,
20:23du warst ja am Telefon
20:23ganz aus dem Häuschen.
20:24Hallo Tamara.
20:25Hallo Lenz.
20:25Was gibt's zu feiern?
20:26Und?
20:28Wo ist die berühmte Glasschmelzerin?
20:30Hier.
20:31Ich muss mein Kristall
20:32nur noch in das rechte Licht setzen.
20:36So.
20:37Wie findet ihr ihn?
20:40Wow.
20:41Du hast es wirklich geschafft.
20:42Der ist toll.
20:43Aber er ist dir noch ganz ruhig.
20:44Stell dir mal vor,
20:45wenn der erst mal richtig geschliffen ist.
20:48Danke.
20:49Ich bin sehr stolz auf euch.
20:52Wenn dein Vater das sehen könnte.
20:53Jetzt kannst du das aber
20:54deines Vaters fortführen.
20:56Kommt.
20:57Darauf müssen wir anstoßen.
20:58Oh.
20:59Eigentlich muss ich noch
21:00für eine Englischklausur lernen.
21:02Mama wollte mich auch abholen.
21:05Naja, wenn das kein Grund ist.
21:07Tja, raus damit.
21:08Wie habt ihr es angestellt?
21:10Das muss an diesem Quarzsand liegen.
21:11Den müssen wir noch mal
21:12genau untersuchen.
21:14Ich muss ehrlich gesagt
21:15wirklich gleich los.
21:16Also,
21:18wir haben
21:18die verschiedenen Komponenten
21:19aus dem Firmenlabor besorgt
21:20und dann eine richtig
21:21kleine Versuchsreihe aufgebaut.
21:23auf den Regenbogenkristall.
21:27Der Stall ist fast genauso schön wie du.
21:32Also,
21:33wir haben genau dokumentiert,
21:34was wir verwendet haben
21:36und wie viel.
21:37Natrium, Karbonat,
21:38Kalk,
21:39Potasche,
21:40Felsspat
21:40und so weiter.
21:42Und die verschiedenen Zusammensetzungen
21:43haben wir aus Papas Schlaumbuch.
21:44Und dann haben wir alles
21:46mit verschiedenen Sorten
21:47von Quarzsand gemischt.
21:48Aber dieser hier,
21:51nee.
21:53Wo ist denn der jetzt?
21:56Hast du das Marmeladenglas
21:56weggestellt?
21:57Nein.
21:59Du vielleicht.
22:01Was sucht ihr denn überhaupt?
22:02Das Glas mit dem Regenbogensand,
22:04also mit dem richtigen Quarzsand,
22:05meine ich,
22:05da stand Erdbeere drauf.
22:06Ich freue mich auch schon
22:21auf unsere nächste Runde Golfen, Gunnar.
22:24Das Fax mit dem
22:25unterschriebenen Angebot
22:26des Müllentsorgungsunternehmens
22:27geht gleich noch raus.
22:28Ja, genau.
22:3036 Fässer mit Giftmüll.
22:33Also in Trioxid, richtig.
22:35Vor rund 20 Jahren,
22:36du hast ja alles.
22:38Ja, dann bist bald.
22:44Der hat das Ludwig mal sehen sollen.
22:45Sein Gesicht als Christian
22:46sich mit Ebmeier unterhalten hat.
22:49Der hat sofort geglaubt,
22:50dass Christian diesem Schmierfinken
22:51brühwarm alles über die Giftfässer
22:53im See erzählt.
22:54Aber Christian wird doch
22:55alles abstreiken.
22:56Das wird ihm aber nicht viel nützen.
22:58Wenn morgen alle Details,
23:00die über die Giftfässer
23:00in der Zeitung zu lesen sind,
23:02wird Ludwig sofort glauben,
23:04dass seinem lieben Sohne
23:05dieser Ententeich doch wichtiger ist
23:06als die Firma
23:07und ihr guter Ruf.
23:09Oscar, wenn du jetzt
23:10einen Skandal produzierst,
23:11dann schadest du doch der Firma.
23:14Kapierst du das immer noch nicht?
23:16Dieser Skandal
23:17ist eine Investition
23:19in die Zukunft.
23:22In unsere Zukunft.
23:23den wirklich wichtigen Kunden
23:26geht dieser ganze Naturschutz
23:27wahren doch sowieso
23:28am Arsch vorbei.
23:31Und während mein lieber Bruder
23:33in aller Ruhe
23:33sein Testament umschreibt,
23:35können wir beiden
23:36doch noch ein bisschen feiern.
23:37feiern.
23:47Ich habe Stimmen gehört.
23:51Kinderstimmen.
23:53Und die Stimmen
23:54haben Mama gewonnen.
23:56Der Gedanke an die Vergangenheit
24:01lässt Ihre Frau
24:02wieder nicht los.
24:05Was ist das denn?
24:08Der Umschlag.
24:09Mit allen Daten
24:10über das Leben Ihrer Frau,
24:11die der Detektiv
24:12damals zusammengetragen hat.
24:13Ja, aber Sie haben mir doch gesagt,
24:14dass den Umschlag...
24:15Auch ich habe es nicht fertiggebracht,
24:16ihn zu vernichten.
24:17Denn nur diese Dokumente
24:18können einmal bezeugen,
24:19wie es wirklich war.
24:20Dieser Umschlag lag
24:29jahrelang sicher
24:32in meinem Tresor.
24:35Niemand kennt seinen Inhalt.
24:38Selbst ich nicht.
24:40Sie haben sich so sehr
24:42damit gequält,
24:42bis Sie kurz davor waren,
24:43ihn zu verbrennen.
24:45Und da dachte ich,
24:46was ist,
24:47wenn Sie diese Entscheidung
24:48eines Tages bereuen werden?
24:51Weil Sie erkennen,
24:51dass Ihre Frau ein Recht
24:52auf die Wahrheit hat.
24:59Horst,
24:59wurden Sie mich begeistern lassen.
25:06Horst,
25:06sagen Sie,
25:08haben Sie den...
25:12Ich habe nicht
25:13in den Umschlag hineingeschaut.
25:15Es liegt allein
25:16in Ihrer Hand.
25:20Im Keller ist es auch nicht.
25:38Vielleicht hat Tamara
25:39es ja aus Versehen eingesteckt.
25:41Aber sie hat doch
25:41extra nachgeguckt.
25:42Ich müsste auch leider
25:43nochmal zu meinem Vater.
25:45Ja, ich muss auch los.
25:46Die Arbeit ruft.
25:46Geht immer weiter,
25:47das bringt Ihnen nichts.
25:48Schließlich haben wir
25:49alles abgesucht.
25:50Ein Haus verliert nichts,
25:51wird sich schon wieder anfinden.
25:53Ja, hoffentlich.
25:53Wir müssen den Quarzsand
25:54ja analysieren,
25:55um zu wissen,
25:55woher er stammt.
25:56Sonst habe ich keine Chance
25:56mehr davon zu besorgen.
25:58Und wenn du deine
25:59Regenbogenkristalle
25:59einfach wieder einschmilzt,
26:00kommst du da nicht
26:01auch unter die Bestandteile?
26:03Also, Tamara
26:04würde dich jetzt fragen,
26:05wie hast du jemals
26:05in Chemie bestanden?
26:06Ich habe von Olaf abgeschrieben.
26:09Wie gesagt...
26:10Ein Haus verliert nichts.
26:11Geht immer weiter.
26:11Ich suche so lange weiter.
26:13Vielen Dank.
26:17Okay, jetzt bloß ruhig bleiben.
26:20Erst findet sich der Ohrring
26:21meiner Mutter im See,
26:22dann behauptet eine Betrügerin,
26:24sie wäre meine Mutter.
26:25Und als ich der Rezeptor
26:26auf die Spur komme,
26:27ist plötzlich der Quarzsand weg.
26:29Liegt das in unserer Familie,
26:30dass unsere Vergangenheit
26:31immer aus dem Nichts auftaucht
26:32und urplötzlich wieder verschwindet?
26:35Klar.
26:36Regenbögen tauchen auch immer
26:37aus dem Nichts auf
26:38und verschwinden urplötzlich wieder.
26:40Trotzdem.
26:41Von mir aus könnte das
26:42allmählich aufhören.
26:43Bis jetzt ist nämlich immer
26:45ein totales Chaos entstanden,
26:46wenn ich mich mit meiner Vergangenheit
26:47beschäftigt habe.
26:49Also.
26:50Schluss damit und suchen.
26:59Na dann.
27:00Viel Glück.
27:00Danke.
27:03Tja, Frau Hund,
27:04den werde ich dann wohl nicht mehr brauchen.
27:08Das sind meine letzten Unterlagen,
27:10der Schreibtisch ist leer.
27:11Ich finde es so schade,
27:12dass Sie uns verlassen,
27:13Herr Kastelhoff.
27:14Dem kann ich mich nur anschließen.
27:16Ich finde es auch sehr schade,
27:17dass Sie gehen.
27:18Was haben Sie denn jetzt vor?
27:21Entschuldigung.
27:23Das ist Alisa,
27:24da muss ich kurz ran.
27:24Liebe Grüße von mir.
27:26Muss ich die Schlüssel übergeben?
27:27Alisa,
27:28hat ihr das Glas gefunden?
27:30Nein,
27:31aber hast du eine Ahnung,
27:32wann die Altglaskontainer
27:33der Firma geleert werden?
27:33Wozu willst du das wissen?
27:35Außer Tamara und dir
27:36war doch die ganze Zeit
27:37jemand dort.
27:38Und ihr werdet das Glas
27:39auch nicht weggeworfen haben.
27:40Trotzdem.
27:41Wenn es nirgendwo ist,
27:42ich weiß es doch auch nicht.
27:44Kannst du nicht einfach mal nachfragen?
27:46Warte einen Augenblick.
27:47Frau Hund,
27:48wissen Sie,
27:48wann die Altglaskontainer
27:49geleert werden?
27:50Gerade vorhin.
27:51Oh nein.
27:54Komm,
27:54jetzt beruhige dich.
27:55Dein Glas ist nicht
27:56im Altglaskontainer.
27:58Hör erst mal auf zu suchen
27:59und genieß deinen Erfolg, ja?
28:00Immerhin hast du
28:01die richtige Rezeptur gefunden
28:02und dein Glas
28:03wird schon wieder auftauchen.
28:04In Ordnung?
28:05In Ordnung.
28:06Bis dann.
28:08Entschuldigen Sie,
28:09Herr Lenz,
28:09ich wollte jetzt nicht lauschen,
28:10aber
28:10habt ihr richtig gehört?
28:12Alisa hat die Rezeptur
28:13für den Regenbogenkristall gefunden?
28:15Nein.
28:15Meine geliebte Liliane,
28:34diese Zeilen wirst du erst lesen,
28:36wenn ich tot bin.
28:38Die vergangenen 20 Jahre mit dir
28:40waren die schönsten,
28:41die man sich nur wünschen kann.
28:43Es ist fast schon unvorstellbar.
28:45Aber ich habe dich
28:46mit jedem Tag mehr geliebt.
28:48Und so wurde der Gedanke
28:49daran, dich zu verlieren,
28:51immer unerträglicher.
28:54Deshalb hatte ich nie den Mut,
28:56dir die Wahrheit zu sagen.
28:58Aber ich kann mein Geheimnis
29:00nicht mit ins Grab nehmen.
29:02Was du über deine Vergangenheit weißt,
29:04ist eine Erfindung
29:05und eine Lüge.
29:07Mein Lüge.
29:10Die Wahrheit hat mich eingeholt,
29:12als Alisa Lenz
29:13in diese Stadt gekommen ist.
29:15Erst da habe ich von deinem
29:16früheren Leben erfahren
29:17und auch,
29:19dass du tatsächlich
29:20schon Kinder hattest.
29:24Alisa und Jonas Lenz
29:25sind deine Kinder,
29:27Liliana.
29:28Das habe ich dir verschwiegen,
29:30weil ich Angst hatte,
29:31dass du mich sonst verlassen könntest.
29:34Wie es zu eurer Trennung kam,
29:37welches Unglück dich damals
29:38auf See wirklich ereilt hat,
29:40es steht in dem beigefügten Umschlag.
29:42Er enthält deine wahre Lebensgeschichte.
29:46Ich habe ihn nie geöffnet,
29:48weil ich wollte,
29:49dass dein Leben mit mir
29:50das einzige wahre ist
29:52und bleibt.
29:53Ich weiß,
29:56es ist unverzeihlich,
29:58aber ich habe es aus Liebe getan,
30:01Liliana.
30:02Und selbst jetzt,
30:04wenn du das liest,
30:04wünsche ich mir nichts mehr,
30:06als dass du mich
30:07in liebender Erinnerung behalten
30:09und mir doch verzeihen könntest.
30:14Immer dein Mann,
30:16Ludwig.
30:16Das ist jetzt hoffentlich
30:36das Wunder,
30:36an das ich glaube.
30:37Ein Marmeladenglas auf zwei Beinen.
30:39Denn alles andere
30:40hilft mir jetzt überhaupt nicht weiter.
30:42Christian.
30:45Hallo.
30:45Hallo.
30:46Ich hoffe,
30:48ich störe nicht,
30:49aber dein Vater hat mir gesagt,
30:50dass du es endlich geschafft hast.
30:51Ach ja.
30:53Herzlichen Glückwunsch.
30:57Danke.
31:00Darf ich ihn mal sehen?
31:01Ach so, ja, natürlich.
31:02Entschuldige,
31:03ich bin gerade ein bisschen
31:04neben der Spur,
31:04weil das Glas
31:06mit dem Quarzsand weg ist,
31:07aus dem wir ihn geschmolzen haben.
31:09Oh.
31:10Das ist wirklich toll.
31:11Ja, aber wenn ich
31:12dieses Glas nicht wiederfinde,
31:13dann wird der hier wohl
31:14das einzige Exemplar
31:15meines Regenbogenkristalls werden.
31:17Und jedes Mal,
31:17wenn ich ihn ansehe,
31:17dann werde ich daran erinnert,
31:18was ich nicht haben kann.
31:21Naja,
31:21besser einer als keiner.
31:23Wieso ist mein Vater auch so blöd
31:24und packt seinen besten Sand
31:25in altes Marmeladenglas?
31:27Vielleicht war es
31:27seine Lieblingsmarmelade.
31:28Ja,
31:29das klingt logisch.
31:30Den besten Sand in das Glas,
31:31wo vorher die Lieblingsmarmelade drin war.
31:33Erdbeere eingekocht
31:34von meiner Mutter.
31:35Siehst du,
31:36wenn deine Mutter
31:36nur halb so gut kochen konnte,
31:38wie dein Vater Kristall schleifen,
31:39dann war die Marmelade
31:40bestimmt super lecker.
31:41Ja,
31:42wahrscheinlich.
31:48Ich dachte,
31:48du wolltest mich abholen.
31:50Ja,
31:50mein Schatz,
31:51ich bin auch extra vorbeigekommen.
31:52Warst du da?
31:54Ja,
31:54ihr wart bei dem Keller und...
31:56Hier ist das Marmeladenglas.
31:57Das haben wir gesucht.
31:59Wieso das denn?
32:00Wieso nimmst du das mit
32:02und lässt mich stehen?
32:02Erklär mir das lieber mal.
32:03Tamara,
32:04ich hab dich was gefragt.
32:05Warum habt ihr
32:06nach dem Marmeladenglas gesucht?
32:07Da ist der Quarzsand drin,
32:10den Alisa für ihren
32:11Regenbogenkristall braucht.
32:13Alisa hat die Zusammensetzung
32:14des Regenbogenkristalls gefunden?
32:16Mit meiner Hilfe, ja.
32:17Aber wenn wir die Sandreste,
32:19die da drin sind,
32:19nicht analysieren können,
32:20hat die ganze Sache
32:21nichts gebracht.
32:22Aber wie kommt der Sand
32:23in mein Marmeladenglas?
32:26Sag mal,
32:26seit wann hast du dich
32:27denn so mit deinen Sachen?
32:28Du kochst doch eh
32:28die Marmelade.
32:29Tamara,
32:30ich hab dich was gefragt.
32:31Kannst du nicht einmal antworten?
32:32Wir haben verschiedene
32:33Sandmischungen ausprobiert.
32:34Das weißt du doch.
32:35Du warst dabei,
32:36als Alisa mich gefragt hat,
32:37ob ich ihr beim Glasschmelzen
32:38helfen kann.
32:39Natürlich,
32:40aber was hat das alles
32:41mit meinem Glas zu tun?
32:43Wir hatten verschiedene
32:44Sorten Quarzsand
32:44und eine davon war eben
32:46in diesem Marmeladenglas.
32:48Und das stand einfach so rum,
32:49im Atelier.
32:50Nein,
32:50das haben wir vorher
32:50auch noch geschmolzen.
32:51Mama,
32:52ich dachte,
32:53du freust dich vielleicht,
32:53dass Alisa und ich
32:54hinter das Geheimnis
32:55des Kristalls gekommen sind.
32:57Natürlich,
32:57es sieht aber nicht so aus.
32:59Ich frage mich,
33:00was?
33:02Ob ich das nächste Mal
33:03mit dir und dem
33:03Marmeladenglas
33:04nach Hause fahren darf?
33:05Wir haben beide Platz
33:05auf dem Vordersitz.
33:07Wir haben beide Platz
33:07auf dem Vordersitz.
33:09Wo warst du?
33:36Ich habe dich überall gesucht.
33:37Frische Luft schnappen.
33:41Du hast mich gesucht.
33:44Hast du dich wieder
33:45an etwas erinnert?
33:47Nein.
33:49Ich glaube,
33:50du hattest recht.
33:52Wahrscheinlich hat
33:53unsere frühere Köchin
33:54die alten Marmeladengläser
33:55in die alte Fabrik gebracht.
33:57Und das kann wiederum
33:58nur bedeuten,
33:59dass ich mich an meine
33:59Anfangszeit
34:00in Schönroda erinnert habe.
34:02Warum sollte es auch anders sein?
34:03Ja.
34:04Du siehst blass aus.
34:08Habe ich dir vorhin
34:09einen Schrecken angeht?
34:11Nein,
34:11überhaupt nicht.
34:13Mir geht's gut.
34:15Du hast doch irgendwas.
34:17Was ist das?
34:19Ist das der Streit
34:20mit Christian?
34:20Nein,
34:21nein,
34:21nein.
34:22Wir haben uns vorhin getroffen.
34:24Ach,
34:24und weshalb?
34:26Es war ein Zufall.
34:27Wir waren beide
34:27im Countryclub
34:28und ich dachte,
34:29er wollte diesem Journalisten
34:30vom Golfclub,
34:32vergisst du nicht seinen Namen?
34:33Ebmeier.
34:34Ebmeier, genau.
34:35Also ich dachte,
34:36er wollte ihm ein Interview geben
34:38über die Gefässer am See.
34:39Christian meinte aber,
34:41er habe ihn nur abgewimmelt
34:42und hat mir versprochen,
34:44Castellof Optik
34:44aus der ganzen Angelegenheit
34:45rauszuhalten.
34:46Wenn er das versprochen hat,
34:47dann macht er das auch.
34:50Du vertraust Christian
34:51doch hoffentlich.
34:52Und hast es ihm
34:53hoffentlich auch gesagt.
34:56Ludwig,
34:56Ja,
34:58ich,
34:59ich vertraue ihm.
35:02Aber ich hoffe nur,
35:04dass er endlich
35:04anfängt,
35:05darüber nachzudenken,
35:06wie sehr er mir
35:06mit seinem Misstrauen
35:07Unrecht hütte.
35:10Ich habe die Verklappung
35:11der Gefässer
35:12damals nicht veranlasst
35:13und ich habe keine Ahnung,
35:15wie meine Unterschrift
35:15auf dieses Dokument
35:16gekommen ist.
35:18Du weißt doch,
35:19wie viel Christian
35:20in dieser wunderschönen
35:20Seelandschaft liegt.
35:22Aber du lässt
35:23den Schaden beseitigen
35:24und zeigst ihm damit
35:25deinen guten Willen.
35:26Der wird sich bestimmt
35:27bald mit dir versöhnen.
35:37Alisa,
35:38du hast schon
35:39wieder gesucht.
35:40Ich muss aber
35:41gar nicht mehr suchen,
35:42weil ich genau weiß,
35:43dass dieses Marmeladenglas
35:44von ganz alleine
35:45wieder auftraut.
35:46Hi.
35:47Hi.
35:48Ich habe versucht,
35:48dich anzurufen,
35:49aber dein Akku ist leer,
35:50oder?
35:51Ja, leider.
35:52Hast du das Glas
35:52wiedergefunden?
35:53Nein, ich habe die Suche
35:54aufgegeben,
35:55aber jedes Mal,
35:57wenn jemand hereinkommt,
35:57dann hoffe ich,
35:58dass der kleine Ausreißer
35:59von einem ehrlichen
36:00Finder zurückgebracht wird.
36:01Und?
36:02Wer kommt zu?
36:03Christian war vorhin
36:04da, um zu gratulieren.
36:05Zur Verlobung?
36:06Nein, das hat er auch
36:07gestern Abend schon gemacht.
36:08Nein, zu meinem neuen Freund hier.
36:11Neuer Freund?
36:12Muss ich mal Sorgen machen.
36:14Der heutige Tag beweist,
36:16dass man sich auf Regenbogen
36:17nicht verlassen kann.
36:18Die tauchen einfach so auf
36:20und verschwinden wieder,
36:21wie es ihnen passt.
36:22Und der Vertreter hier
36:23kann es offenbar nicht verkraften,
36:25dass ich ihn dingfest gemacht habe.
36:26Dann sollst du ihn vielleicht
36:27besser in eine Kette legen,
36:28damit er den nicht wieder ausbüxt.
36:29oder was hast du sonst
36:31für Pläne mit ihm?
36:32Ich weiß es doch nicht,
36:33aber da es vielleicht
36:34der Einzige seiner Gattung bleiben wird,
36:36werde ich was ganz Besonderes
36:37aus ihm machen.
36:43Erst unterstellt er mir,
36:44dass ich diesem Journalisten
36:45ein Interview gebe
36:46und dann will er ein Espresso
36:47mit mir trinken.
36:48Ja, weil es ihm leid getan hat.
36:49Ich verstehe einfach nicht,
36:50warum er mir nicht vertraut.
36:52Ach, Christian,
36:52weil du ihm nicht vertraust.
36:54Du denkst doch immer noch,
36:55dass er hinter der Verklappung
36:56der Fester steckt.
36:57Ich denke das nicht,
36:58ich weiß es.
36:59Die Fester sind im See entsorgt worden.
37:01Das hat mein Vater
37:02in Auftrag gegeben.
37:03Ich habe es doch schwarz auf weiß.
37:04Selbst wenn es so war,
37:06das ist Jahre her
37:07und Ludwig bereut es.
37:10Sehr sogar.
37:11Er tut alles,
37:12um diese Sache zu bereinigen.
37:14Er zahlt die Sanierung.
37:15Das ist ja wohl das Mindeste.
37:16Also der Rechnung nach
37:17zu urteilen will kaum.
37:19Natürlich,
37:19ihr denkt wie immer
37:20alle nur ans Geld.
37:21Sag mal, Christian,
37:23dein Vater hatte dir
37:24die Verantwortung
37:24für die Firma übertragen.
37:26Dir.
37:26Und nicht Oskar.
37:28Er wollte,
37:28dass du Kastelhoff-Oplik
37:29in die Zukunft führst.
37:31Und er will es immer noch.
37:32Ja, du scheinbar auch.
37:38Entschuldige.
37:39Es ist nur,
37:41ich habe mich so geärgert,
37:44dass er mir nicht vertraut.
37:45Aber das hat er doch.
37:50Er hat dich lediglich gefragt,
37:52ob du ein Interview gegeben hast.
37:53Das wird dir wohl noch erlaubt sein.
37:57Ludwig leidet unter eurem Streit.
37:59Das ist dir hoffentlich klar.
38:02Er sieht schlecht aus
38:02in letzter Zeit.
38:04Blass,
38:05erschöpft,
38:06unglücklich.
38:07Ich weiß.
38:11Ich überlege ja auch,
38:12mich mit ihm zu vertragen.
38:32Oh nein.
38:32Große Verschleierungsaktion.
38:35Kastelhoff-Optik
38:36versenkt Giftfässer im See.
38:43Woher hast du das?
38:47Frau Hund.
38:48Frau Hund hat einen Kurier geschickt.
38:51Die Zeitung ist schon im Druck,
38:52aber man kann den Artikel schon
38:54online lesen.
38:55Das ist also kein Scherz.
39:04In einer Nacht- und Nebelaktion
39:06wurden 36 Giftfässer
39:07aus dem schönen Rudauer See geborgen.
39:10Laut Kennzeichnung waren die
39:11mit einem toten Kopf
39:12versehenen Metallfässer
39:13mit je 100 Litern
39:14giftiger Chemikalien gefüllt,
39:16die bei Berührung
39:17schwere Gesundheitsschäden hervorrufen.
39:20Die Fässer,
39:21die seit rund 20 Jahren
39:22in dem See liegen,
39:22stammen allesamt von Kastelhoff-Optik,
39:24die eine Spezialfirma
39:26mit der heimlichen Entsorgung
39:27beauftragt hat.
39:29Allerdings erst,
39:30nachdem das lebensgefährliche
39:31Arsen-Trioxid
39:32aus einem der Fässer
39:32ausgetreten war.
39:36Ja, das Beste kommt noch hier.
39:37Schau dir die Seite an.
39:41Das kann aber nicht wahr sein.
39:43Wie kommen die an den alten Auftrag?
39:44Ja, dann schau doch bitte mal,
39:45wer den Artikel verpasst hat!
39:50Edmeier.
39:51Ja, genau, Edmeier.
39:53Edmeier.
39:54Genau der Journalist,
39:56von dem
39:56Christian gesagt hat,
40:00dass er ihn nur abgewöhnt hat.
40:02Er hat mich angelogen,
40:05damit ich den Abbrück des Artikels
40:06nicht mehr verhindern kann.
40:10Mein eigener Sohn.
40:11Du wirst sehen,
40:22morgen stolperst du als erstes
40:24über dieses
40:24vermaledeite Marmeladenglas
40:26und dann wirst du dich fragen,
40:27wie wir das alle übersehen kommen.
40:28Wahrscheinlich.
40:30Hi.
40:31Tamara, was?
40:31Dein Handy ist aus.
40:33Und damit du heute Nacht
40:35trotzdem in Ruhe schlafen kannst,
40:37Strawberry Jail.
40:39Ich habe unterwegs für meine
40:40Englischklausur gelernt.
40:41Oh, Gott sei Dank,
40:42hast du es doch eingesteckt.
40:43Ich nicht, meine Mutter.
40:44Deine Mutter?
40:45Die war doch gar nicht hier?
40:46Doch, als wir unten
40:46bei den Schmelzöfen waren.
40:48Und anstatt mich einzusammeln,
40:49hat sie ihr Marmeladenglas eingepackt.
40:51Ihr Glas?
40:51Ja, da ist ihre Handschrift drauf.
40:53Keine Ahnung.
40:54Sie wollte es gar nicht
40:54mehr rausrücken.
40:55Irgendwie ist meine Mama
40:56heute auf ihrem Marmeladentrip.
40:58Was, aber...
40:59Keine Sorge.
41:01Die Sandriste da drin
41:02reichen für eine komplette
41:03Analyse aus.
41:03Ich muss jetzt aber erst mal los,
41:05sonst wird dein kleiner Bruder sauer.
41:07Äh, danke.
41:08Tschüss.
41:09Tschüss, Tamara.
41:12Aber das ist doch seltsam.
41:17Dieses Glas
41:18stammt von meinem Vater.
41:20Und die Handschrift
41:21darauf ist, die meiner Mutter.
41:23Aber das bedeutet doch,
41:26das kann gar nicht sein.
41:29Ich meine, wenn es stimmt,
41:30was Tamara, der sagt,
41:31wenn das hier Liliana
41:31Castellows Handschrift ist,
41:33dann bedeutet das doch,
41:38Liliana ist meine Mutter.
41:43Die Fässer, die
41:44seit fast 20 Jahren
41:46im See liegen,
41:47stammen allesamt
41:48von Castellow-Optik.
41:49Also ich schätze mal,
41:49wir sollten doch noch ein bisschen warten,
41:50bevor wir zusammen
41:51golden gehen.
41:52Aber dann müssen Sie mir
41:52unbedingt erklären,
41:53warum Sie Informationen veröffentlichen,
41:55die Ihre eigene Firma
41:55in ein schlechtes Licht rücken.
41:57Sie hat mir gesagt,
41:57dass sie sich manchmal vorstellt,
41:58dass ihre Mutter
41:59in ihr Atelier spaziert
42:00und sich
42:01endlich zu erkennen geht.
42:02Und sie kann sich an nichts erinnern,
42:03was davor passiert ist.
42:04Die ersten 30 Jahre
42:05ihres Lebens.
42:06Aber wenn sie sich nicht erinnern kann,
42:08dann heißt es doch,
42:08sieh hast du dann,
42:10wenn sie nicht erinnern kann,
42:11siehnt.
42:12Aber dann müssen Sie mir
42:13eher die Impfung
42:13und siehnt.
42:13Die破
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