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  • vor 2 Wochen
Hauptkommissar Kress - Rolf Schimpf ( +22.03.2025)
Drehbuch _ Christa-Maria Bandmann /
Regie - Günter Gräwert

Kategorie

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TV
Transkript
00:00Untertitelung des ZDF, 2020
00:30Untertitelung des ZDF, 2020
01:00Ich habe Ihnen schon x-mal gesagt, Sie sollen sich ankündigen, wenn Sie hier rein stolpern
01:04Entschuldigung, ich dachte, Sie wären allein
01:06Übrigens, Ihre Frau hat angerufen
01:09Aber das Telefon war ständig besetzt bei Ihnen
01:12Sie machen sich noch ganz kaputt mit der vielen Arbeit
01:15Ja, Sabine, wir machen Schluss für heute
01:18Sehr vernünftig
01:19Schwer erreichbar lagen Tote und Verletzte eingeklemmt zwischen Tribünenteilen
01:28Die besonnene Reaktion der übrigen half eine Panik zu vermeiden
01:32Haben Sie den Titel Ihres Buches von der Gestapo zur Stasi widerspruchslos im Verlag durchgekriegt?
01:37Nur der Seifert hat gemeckert, zu hart hat er gemeint
01:40Naja, ich meine, die Schnüfflerorganisationen mögen fast identisch sein
01:44Aber die Idee des Faschismus im Dritten Reich und die Idee des Sozialismus in der DDR miteinander gleichzusetzen
01:50Das ist für mich nicht drin
01:52Moment mal, Sabine, das ist ein Missverständnis
01:54Das habe ich auch nicht vor
01:55Ein Tiefdruckwirbel wird diese Wolken in den nächsten Tagen von Nordwesten her Richtung Mitteleuropa treiben
02:01Und dem ist dieses geschwächte Hoch nicht gewachsen
02:04Sodass es sich langsam zu seinen Partnern über den Atlantik zurückzieht
02:08Heute Nacht werden diese Wolken
02:10Ja, ich hatte für heute 20.45 Uhr zwei Karten auf den Namen Tetzla reservieren lassen
02:14Es ist leider etwas dazwischen gekommen, Sie können sie verkaufen, danke
02:18Bitte
02:19Hat sich die Gaukbehörde schon gemeldet, wann Sie Ihre Akte einsehen können?
02:23Nein, noch nicht, aber das dauert sicher noch ein bisschen
02:26Das gilt ab Samstag auch für den...
02:32Rolf?
02:33Soweit Dieter Reich
02:33Im Heute-Journal
02:35Wen hast du denn erwartet?
02:38Den Kerl, der heute Abend mit mir ins Kino gehen wollte
02:40Ach, die miese Type
02:41Du Entschuldigung, ich habe es vergessen
02:43Aber vielleicht schaffen wir es noch
02:45Zu spät
02:46Na komm, geh dich an
02:47Und wenn ich mich lieber ausziehe?
02:49Das ist noch besser als Kino
02:54Das ist noch besser als Kino
02:54Das ist noch besser als Kino
03:19Was schlimm ist?
03:24Ja, ich habe das zu sehen aufgemacht, wie man den seifert
03:27Geh doch noch persönlich drauf
03:29Heimlich, heimlich
03:32Von gar nicht, ich habe das zu sehen
03:38Ich nehme anscheinend
03:39Diehen
03:40Mit der
03:44Morgen, Herr Seifert.
03:52Morgen, bitte.
03:53Morgen, der Herr.
03:54Morgen, Herr Seifert.
03:59Morgen!
04:03Morgen!
04:04Das hat mir der Pförtner gestern Abend reingereicht.
04:08Ich hab's aus Versehen geöffnet.
04:09Tut mir leid, Entschuldigung.
04:10Sie öffnen so einfach meine Post, ja?
04:12Ich hab's Ihnen doch gesagt, das ist eine reine Gedankenlosigkeit gewesen.
04:14Entschuldigung, Asche auf mein Haupt.
04:31Die Lektorenkonferenz beginnt in fünf Minuten.
04:34Okay, danke, Helga.
04:42Ja, Antje?
04:45Sag mal, spinnst du?
04:47Wir treffen uns in einer Stunde bei dir unten im Café.
04:50Das ist mir völlig egal.
04:52Ja, bis nachher.
04:54Noch einen Kaffee, bitte.
05:20Sag mal, bist du denn von einem guten Geistern verlassen, dieses Material beim Pförtner abzugeben?
05:36Als wär's ein Kochbuch.
05:38Du willst doch abkochen damit, oder?
05:41Sehr witzig.
05:42Tetzlar hat mir dieses Kuvert geöffnet in die Hand gedrückt.
05:48Tetzlar?
05:49Ja.
05:50Hätte eben so gut bei Buddenberg landen können.
05:52Dann hätte ich einpacken müssen.
05:54Die Cognac, bitte.
05:55Aber ich hab ja persönlich draufgeschrieben.
05:58Persönlich, persönlich.
06:00Das interessiert doch Tetzlar nicht.
06:02Mit Lampen, der Cognac.
06:04Also.
06:05Wenn der...
06:06Danke.
06:07Wenn der das wirklich gelesen hat.
06:08Was dann?
06:09Dann überleg doch mal.
06:10Der will Cheflektor werden.
06:11Meinen Posten will der haben.
06:12Der will mich kippen.
06:13Verstehst du?
06:14Wenn der das an Buddenberg weitergibt, dann bin ich im Eimer.
06:17Mann, oh Mann, oh Mann, oh Mann.
06:18Ach was.
06:19Der hat das versehentlich aufgemacht und gar nicht reingeguckt.
06:20Sonst hätte er es doch wieder zugeklebt.
06:21Aber dass er es nicht wieder zugeklebt hat, das kann auch bedeuten, dass er mir klarmachen
06:24will, dass er genau das nicht wieder zugeklebt hat.
06:25Was dann?
06:26Was dann?
06:27Dann überleg doch mal.
06:28Der will Cheflektor werden.
06:29Meinen Posten will der haben.
06:30Meinen Posten will der haben.
06:31Der will mich kippen.
06:32Verstehst du?
06:33Wenn der das an Buddenberg weitergibt, dann bin ich im Eimer.
06:34Mann, oh Mann, oh Mann.
06:35Ach was.
06:36Er hat das versehentlich aufgemacht und gar nicht reingeguckt.
06:39Sonst hätte er es doch wieder zugeklebt.
06:42Aber dass er es nicht wieder zugeklebt hat, das kann auch bedeuten, dass er mir klarmachen
06:46will, dass er genau weiß, worum es geht.
06:49Eben bei der Konferenz war er ganz schön überheblich.
06:52Dieser Ehrgeizling aus der DDR.
06:54Da hat doch jeder jeden verpfiffen.
06:56Du musst gerade reden.
06:59Also wie ich den kenne, hat er sich schon gestern Abend im Viro eine Kopie gebracht.
07:04Aber die finde ich.
07:06Was heißt, die muss ich finden.
07:18Martin.
07:19Holf.
07:20Mensch Alter, das darf ja wohl nicht wahr sein.
07:23Was machst du denn kein Männchen?
07:25Wir wohnen seit einem halben Jahr hier.
07:26Was heißt wir?
07:27Jutta und ich.
07:28Du erinnerst dich doch.
07:29Jutta Kramer.
07:30Natürlich erinnert mich an Jutta.
07:31Ja, wir sind seit einem halben Jahr ver...
07:33Quatsch.
07:34Ich bin völlig durcheinander.
07:35Wir sind seit zehn Jahren verheiratet.
07:37Mensch, so lange haben wir uns nicht gesehen.
07:39Ja, Jutta hat schon von einer Tante irgendwo am Brande hier von München ein Haus geerbt.
07:44Und irgendwann nach der Wende haben wir uns gesagt, Berlin, das hatten wir lange genug.
07:48Also ab nach München.
07:49Und du?
07:50Herr Münch, erzähl von dir.
07:51Ist das eine Freude, dich hier zu treffen?
07:53Müssen wir sofort einen drauf trinken.
07:54Aber ich muss leider eine Viertelstunde im Verlag sein.
07:56Ach, du arbeitest wieder in unserer alten Branche.
07:58Du weißt doch, ich hab nichts Vernünftiges gelernt.
08:00Gibt's nicht.
08:01Gibt's nicht.
08:02Das ist nicht.
08:03Ich gratuliere Ihnen, dass Sie sich in der Konferenz vorhin gegen Seifert durchgesetzt haben.
08:07Dass der klein beigegeben hat.
08:09Er wird seine Gründe haben.
08:11Wenn Sie mich fragen, eher ein Zeichen dafür, dass sich hier bald einiges ändern wird, Herr Tetzler.
08:16Ach, Herr Seifert.
08:18Ihre Korrekturfahnen.
08:20Hätte ich jetzt fast vergessen.
08:23Danke, liebe Helga.
08:37Jetzt rate mal, wen ich heute in der Stadt getroffen habe.
08:40Wetten, du kommst nicht drauf.
08:42Ach, von früher aus, Wendung.
08:44Von Dreden.
08:45Aha.
08:46Rolf.
08:47Rolf Tetzler.
08:48Da haben wir's wieder.
08:50Alte Liebe rostet nicht.
08:51Ach.
08:52Hör doch aus mit den ollen Kamellen.
08:55Rolf Tetzler.
09:01Und damit wir's nicht erst lange vor uns herschieben,
09:06treffen wir uns morgen zu viert zum Essen.
09:09Er ist seit drei Jahren verheiratet.
09:13Ach, auch die Frau bin ich gespannt.
09:15Das kann ich mir denken.
09:17Zehn Jahre ist es jetzt her, dass diese Mistkerle ihn da drüben eingesperrt haben.
09:24Musste er die ganzen fünf Jahre absitzen?
09:27Musste er.
09:28Und dann haben sie ihn sofort in den Westen abgeschoben.
09:30Hat er doch irgendwas über seinen Bruder erfahren?
09:33Nee.
09:34Er wollte noch sein Grab aufsuchen, aber die haben ihm nicht mal gesagt, wo's ist.
09:38Ach, das wussten die doch selber nicht.
09:40Die Leute, die an der Mauer erschossen wurden, haben diese Bestie noch einfach irgendwo verschraubt.
09:47Mami!
09:48Papi!
09:49Ja?
09:50Guck mal, was ich hab.
09:51Ein Frosch mit Thunin in ein Glas.
09:53Ach, du arme Frosch.
09:54Den willst du einsperren?
09:55Klar, Papi.
09:56Der zeigt uns doch das Wetter an.
09:58Ja, aber wenn's dann schön ist, dann hat er ja nichts mehr davon.
10:02Oh, lass ihn doch wieder frei, ne?
10:04Meinst du?
10:05Ja.
10:06Ja, gut.
10:07Ja, Frau Kneidel, hier ist Karin Simon.
10:20Ich hätte gern Herrn Buttenberg gesprochen.
10:23Ja, ich bin in München, ja.
10:26Deshalb konnten wir sie in Berlin nicht erreichen.
10:29Wir bräuchten eine Kurzbiografie von Ihnen, als Autorin.
10:32Nur ein paar Zeilen.
10:33Gut, Frau Simon, werde ich ihm ausrichten.
10:36Dankeschön.
10:37Wiederhören.
10:43Ja?
10:44Immer noch bei der Arbeit?
10:45Nachtschicht.
10:46Und Sie, Herr Seifert, Überstunden heute?
10:48Naja, muss auch mal sein.
10:57Na, da sind wir also heute mit Arbeit eingedeckt.
10:59Ihre Frau wird begeistert sein.
11:01Sie hat eben angerufen und...
11:02Ach, du meine Güte.
11:03Wir waren ins Kino.
11:04Das hab ich ihr versprochen.
11:05Ich muss weg.
11:06Ich muss weg.
11:07Jetzt sind wir sogar noch zu früh.
11:08Und mit der Jutta Dombrovski warst du damals leiert.
11:09Die hieß doch damals noch gar nichts.
11:10Die haben erst geheiratet.
11:11Wir haben erst geheiratet.
11:12Da saß ich längst in der Gitter.
11:13Ja, warst du's oder warst du's nicht?
11:14Nee.
11:15Nicht leiert.
11:16Ja.
11:17Nicht leiert.
11:18Nein, du wärst es aber gern gewesen.
11:19Stimmt's?
11:20Ich war mit Martin Dombrovski eng befreundet.
11:21Ich war mit Martin Dombrovski eng befreundet.
11:22Wir arbeiteten zusammen im Verlage.
11:23Er war Jurist.
11:25Und ich war fest davon überzeugt, dass er meinen Bruder rausgekriegt hätte.
11:26Und ich war fest davon überzeugt, dass er meinen Bruder rausgekriegt hätte.
11:27Jetzt sind wir sogar noch zu früh.
11:32Und mit der Jutta Dombrovski warst du damals liiert.
11:36Die hieß doch damals noch gar nichts.
11:38Die haben erst geheiratet, da saß ich längst in der Gitter.
11:41Ja, warst du es oder warst du es nicht?
11:43Nicht liiert.
11:44Nein, du wärst es aber gern gewesen, stimmt's?
11:46Ich war mit Martin Dombrovski eng befreundet.
11:49Wir arbeiteten zusammen im Verlage, er war Jurist.
11:51Und ich war fest davon überzeugt, dass er meinen Bruder rausgekriegt hätte.
11:55Mit dem falschen Pass über Budapest.
11:56Und dann hat uns irgend so ein Dreckschwein verpfiffen.
11:59Der wäre doch gar nicht an die Mauer rangekommen.
12:01Wir haben ihn hingelassen, um ihn dann auf der Flucht zu erschießen.
12:04Oh Gott, jetzt kommt das alles wieder in mir hoch.
12:05Wolf, dein Bruder ist tot. Lass das Vergangenen auf sich bringen.
12:08Das kann ich nicht, das will ich nicht. Jetzt begreift es doch endlich mal.
12:11Wolf.
12:26Wolf.
12:28UNTERTITELUNG
12:58UNTERTITELUNG
13:05Guten Morgen.
13:25Morgen.
13:26Im Gegensatz zu dir, mein Schätzchen, muss ich pünktlich sein.
13:29In Tetzlafs Büros die Kopie nicht.
13:31Allerdings, ich kam nicht an den Schreibtisch, dann war abgeschlossen.
13:33Und nun?
13:34Ja, ich find die Kopie.
13:36Wart's ab.
13:38Wenn's eine gibt.
13:39Naja.
13:48Also das ist eine ganz ruhige Gegend hier.
13:50Obwohl es mitten in der Stadt ist, ist man hört also überhaupt nichts ganz hoch.
13:53Ja, und das ist unser Wohnzimmer.
13:56Aha.
13:57Sehr schön.
13:58Und was zahlt ihr, wenn man fallen darf?
14:001600.
14:01Für eine Vierraumwohnung gar nicht so schlecht, oder?
14:04Mhm.
14:04Also, was darf hier dann liegen?
14:06Da fragst du noch, Alter, ein Bittre natürlich.
14:08Wie in alten Zeiten.
14:09Ach, Martin.
14:11Vergiss die alten Zeiten.
14:12Da bin ich ganz Ihrer Meinung, Jutta.
14:15Und wir beide trinken jetzt ein Gläschen Sekt.
14:17Einverstanden?
14:18Gute Idee.
14:19Gute Idee.
14:22Oh!
14:22Baller.
14:24Ich hab einen Tisch für uns bestellt, im Trocadero.
14:27Ihr seid natürlich unsere Gäste.
14:29Nö, nö, das kommt gar in Frage.
14:30Keine Widerrede, sonst gibt's Pommes frites.
14:32Tja.
14:36Ja.
14:37Also, auf unser Wiedersehen.
14:40Und eine gemeinsame Zukunft.
14:42Und auf neue Zeiten.
14:44Prost.
14:44Prost.
14:45Du solltest dir das noch mal überlegen, Rolf.
14:49Dir gibt's nichts zu überlegen.
14:51Der Antrag auf Einsicht in meine Stasi-Akte bei der GAUK-Behörde ist längst gestellt.
14:56Die Recherche ist eingeleitet.
14:58Ich kann ja verstehen, dass du wissen willst, wer dich ins Gefängnis gebracht hat.
15:02Und wer deinen Bruder auf dem Gewissen hat.
15:05Aber was nützt dir das jetzt alles noch?
15:09Dieter wird dadurch nicht wieder lebendig.
15:11Mein Gott, das weiß ich auch.
15:12Ich schreie auch nicht nach Rache.
15:13Ich habe nur den ganz bescheidenen Wunsch für ein bisschen praktische Vernunft und Gerechtigkeit.
15:19Ja, und wer soll Recht sprechen?
15:22Sag du doch auch mal was, Martin.
15:23Du bist doch hier der Jurist.
15:25Gerechtigkeit.
15:27Wer wird denn tatsächlich zur Rechenschaft bezogen?
15:29Die Kleinen, die sich ohnehin im eigenen Dreck finden.
15:31Die Spitzenspitzen.
15:32Die sitzen längst wieder in einflussreichen Positionen.
15:36Und wo ist der Unterschied zwischen großen und kleinen?
15:38Und wen darf man eigentlich zur Rechenschaft ziehen?
15:40Dürfen nur die Juristen oder darf ich auch?
15:41Ich erkläre mich hiermit für satisfaktionsfähig.
15:45Ich werde meinen Fall in meinem Buch dokumentieren.
15:48Und derjenige, der meinen Bruder und mich an die Stasi ausgeliefert hat, wird sich verantworten müssen.
15:52Egal ob kleiner oder groß.
15:56Das Denunziantentum schaffst du damit nicht ab?
15:58Wir haben vorhin auf neue Zeiten angestoßen.
16:00Also, Themawechsel.
16:02Hast du eigentlich je wieder was von Karin gehört?
16:05Martin.
16:08Nein, nie wieder.
16:10Wer war denn Karin?
16:14Rolfs damalige Flamme.
16:16Die war Übersetzerin und arbeitete im Verlag wie wir.
16:20Die hat oft eine ziemliche Lippe riskiert.
16:23Flamme.
16:24Wie sich das anhört.
16:26Hat mich eigentlich immer gewundert, dass Sie die nie drangekriegt haben.
16:28Wieso? Die war fachlich sehr gut.
16:31Das haben wir auch.
16:32Als ob das jemanden interessiert hätte.
16:36Karin?
16:37Ja, Karin.
16:39Die wusste doch alles von Rolf.
16:41Wir waren doch Tag und Nacht mit ihm zusammen.
16:44Und als er verhaftet wurde, da rutschte sie auf seinen Sessel.
16:47Zufall? Nein.
16:48Dass sie ihn verpfiffen hat, das traust du ihr zu?
16:50Der ja.
16:51Ja, ich erinnere mich noch, was die für ein Fass aufgemacht hat, als Rolf sich von ihr trennte.
16:56Du weißt ja, warum.
16:57Ja, weil sie ihm zu Linien treu geworden war.
17:00Und ihr ein Auge auf dich geworfen hatte.
17:02Ach, Quatsch.
17:04Überleg mal.
17:06Er war noch nicht mal vier Wochen im Gefängnis.
17:08Da hatte sie bereits ein SED-Bonbon am Busen und war Kaderleiterin.
17:12Das ist richtig, Martin.
17:14Sie war die Einzige außer uns, die wusste, dass Rolfs Bruder in den Westen war.
17:19Eben.
17:19Und nun stell dir vor, nach Einsicht in seine Stasi-Akte sieht Rolf sich mit der Tatsache konfrontiert,
17:26dass es seine damalige Geliebte war, die ihn verpfiffen hat.
17:34Wenn Rolf das erfährt, bricht er zusammen.
17:37Du musst mit ihm reden.
17:38Seine Frau hat recht, er lässt besser die Finger davon.
17:41Dazu wird es zu spät sein.
17:42Zu spät.
17:43Zu spät ist nie was.
17:44Du musst mit ihm reden.
17:46Ja, was soll ich ihm sagen?
17:47Soll ich ihm etwa sagen, deine Karin war es?
18:04Sie müssen verhindern, dass er seine Akte einsieht.
18:06Wer möchte das lieber als ich?
18:08Ich war von Anfang an dagegen, ohne die wahren Zusammenhänge zu wissen.
18:11Rolf steht das nicht durch.
18:13Er hat sie geliebt.
18:14Wie konnte diese Frau so etwas tun?
18:18Die wusste, ohne ihn war sie gar nichts.
18:20Und als er sich gegen ihren Willen von ihr trennte,
18:23da hat sie sich gerecht.
18:25Und dem Stasi den Tipp mit seinem Bruder gegeben.
18:27Hass ist doch stärker als nie.
18:29Hass fordert Genugtuung.
18:30Und die hat sie sich verschafft.
18:31Und sie sind sicher, dass sie es war.
18:35Das liegt doch auf der Hand.
18:38Danke.
18:39Ich bin eben nicht so ein Duckmäuser.
18:41Ich auch nicht.
18:43Ich möchte nur verhindern, was dir zur Hexenjagd bläst.
18:46Ich?
18:47Hexenjagd?
18:48Ja, mit ihren Abhörwanzen.
18:49Ehepartner, systematisch gegeneinander aufgehetzt.
18:51Kinder gegen ihre Eltern und Freunde.
18:54Vernagelte Kleingeister.
18:56Willst du die belehren?
18:57Nein, aber ich will, dass die Peiniger ihre Schuld und Schande,
19:00wenn schon nicht bedauern, dann wenigstens eingestehen.
19:03Und dazu sind sie zu schwach und zu fein.
19:05Eben.
19:06Aber ohne Eingestehndnis.
19:07Kein Verzeihung.
19:10Die haben mich ganz schön mit Dreck beworfen.
19:13Dieser Dreck müsste sich wieder abfaschen.
19:16Ja, das müssten aber dann schon die machen,
19:17die den Dreck geworfen haben.
19:19Und nicht die alten Freunde.
19:21Du solltest dich aus dieser unappetitlichen Schlammschlacht
19:23besser raushalten.
19:25Ich habe nicht angefangen, mit Dreck zu werfen.
19:27Und ich habe dafür bezahlt.
19:28Mein Bruder mit seinem Leben.
19:32Hast du schon Nachricht aus Berlin?
19:34Nein.
19:36Dann nimm es als Fingerzeig und gib diese Stasi-Geschichte.
19:40Hanna,
19:42könntest du ein bisschen mehr Verständnis für mich haben?
19:45Ich möchte dich doch nur vor einer unangenehmen Überraschung bewahren.
19:49Was soll denn das heißen?
19:53Und wenn es deine sozialistische Freundin Karin war,
19:56die dich und deinen Bruder hingehängt hat.
19:58Karin?
19:59Wie kommst du da drauf?
20:02Ja, ich meine ja bloß.
20:06Hanna sagt das nicht nochmal.
20:09Und ich habe geglaubt,
20:10ich könnte mit ihr reden.
20:11Aber es könnte doch sein.
20:14Herrgott, nochmal,
20:15wer bläst denn hier zur Hexenjagd?
20:16Warum kommst du denn nicht rein?
20:31Ich wollte allein mit dir reden.
20:33Hast du ein bisschen Zeit?
20:34Ja, nur klar.
20:34Wenn es sein muss,
20:35die ganze Nacht.
20:36Die mussten,
20:37ach, die mussten,
20:38die Häftlinge im Knast zu koppeln machen
20:40oder totbrügeln.
20:41Die mussten meinen Bruder erschießen.
20:42Das mussten die alles.
20:43Das waren die Kleinen.
20:44Ja, um wie genau geht's?
20:46Wenn die Kleinen nicht Heil Hitler gewollt hätten,
20:48dann wäre es zu den Großen gar nicht gekommen.
20:49Die haben sich doch zum Verheizen geradezu angeboten.
20:52Die ostdeutsche Hälfte
20:53ist von einer braunen
20:54in die rot getünschte Diktatur gestolpert
20:56ohne Übergang.
20:57Aber das kannst du doch nicht mehr ändern, Rolf.
20:58Aber verzeihen soll ich jetzt.
21:00Verzeihen und dann möglichst schnell vergessen.
21:01Nee.
21:02Wir müssen endlich begreifen,
21:03dass das nicht so geht.
21:04Das musst du vergessen.
21:05Gut.
21:06Wenn ich hören will, muss fühlen.
21:08Dann müssen sie eben spüren,
21:09dass dieser untertanen Geist
21:10schlimme Folgen hat.
21:11Und zwar für sie selbst.
21:12Das heißt, dass jeder für das
21:13verantwortlich ist, was er tut.
21:15Das muss endlich einmal durchgestanden werden.
21:17Sonst geht das ewig so weiter.
21:24Sabine, haben Sie meinen Schreibtisch-Schlüssel gesehen?
21:26Nein.
21:28Sie sind ja ganz schön daneben heute.
21:30Abgestürzt gestern?
21:33Sie hätten vorhin was Richtiges essen sollen.
21:35Als wir vorhin in die Kantine gingen,
21:37da steckte er noch.
21:37Dann suchen wir mal.
21:42Herein.
21:44Ah, hallo.
21:46Jetzt mein Freund Martin Dombrowski.
21:48Sabine Schröler, sie hospitiert bei mir.
21:50Oh, und da lernen Sie was?
21:52Aber ja, im Augenblick lerne ich Schlüssel suchen.
21:55Hier, guck mal, alles Literatur über die DDR.
21:5817. Juni.
22:00Das ist auch so eine Sache.
22:01Von wegen Arbeiteraufstand.
22:03Was denn dann?
22:04Die haben die Löhne künstlich niedrig gehalten.
22:08Im Osten konnten wir sowieso nichts kaufen,
22:09im Westen 1 zu 5.
22:10Das war für die meisten nicht drin.
22:12Also begannen die Leute zu mohren.
22:13Naja, hinter der vorgehaltenen Hand.
22:16Und dann kamen die Provokateure vom Stasi,
22:18die die Leute zu lautstarken Protesten aufheizen konnten.
22:22Anfangs waren gar keine Arbeiter dabei.
22:24Ach was.
22:25Angestellt und Bonzen.
22:26Erst als die Arbeiter von Bergmann-Borsig hinzukamen,
22:29wurde so eine Art von Arbeiteraufstand raus.
22:32Und als die ersten Schüsse fielen,
22:34da kamen die sowjetischen Panzer angerollt.
22:38Und?
22:38Na und, war der Aufstand vorbei?
22:41Ja, der Ulbricht hatte seinen Präzedenzfall.
22:43Das, was er wollte.
22:45Er hatte ein Exempel statuiert,
22:46hatte gezeigt, was passiert,
22:48wenn die Leute das Maul zu weit aufreißen.
22:49Ist Ihre Theorie nicht ein bisschen kühn?
22:52Kann sein.
22:53Aber möglich wär's doch.
22:55Also ich finde, für heute haben Sie aber genug gelernt.
22:59Ja.
23:00Ich wollte eigentlich heute Abend mit dir ein Bierchen trinken gehen.
23:04Ach, das ist ungünstig.
23:05Du, im Filmverlager eine Etage tiefer wird auch zu unseren Konzernen.
23:08Da hat der Cheflektor Geburtstag
23:10und da müsste ich mich eigentlich mal sehen lassen.
23:12Kommen Sie doch einfach mit.
23:14Und Bier gibt's da sicher auch.
23:16Was ist jetzt mit dem Schlüssel?
23:17Ach, der findet sich schon noch.
23:19Ach, Ihr Flugticket nach Berlin.
23:22Damit Sie das nicht auch noch verkramen.
23:23Herr Buddenberg, unser Konzernchef.
23:30Freut mich.
23:31Herr Dr. Eck, Cheflektor des Pumpverlages
23:33und unser heutiges Geburtstagskind.
23:36Meine Gratulation.
23:39Was geht dann jetzt?
23:40Nehmen Sie es nicht als Affront, Dr. Eck.
23:42Frau Kneidel kann es nicht ertragen, mit anzusehen,
23:45wie Sie ein Jahr älter werden.
23:46Die Doppelzeilen, dass die so großen Lampen und die sind's,
23:51die das Ganze so ungeheuer sind.
23:52Also Briefmarkengrüßen.
23:54Das interessiert mich, oder?
23:55Sie arbeiten noch in Ostkanzler?
23:58Nein, dafür nicht.
24:00Ich habe nicht gewünscht, weil ich geschissen möchte.
24:03Der Verlag wurde...
24:05Jetzt liegt er bei 300.000 auf.
24:07Na also, es hätte mich auch gewürfen.
24:09Das müssen Sie doch einsehen.
24:11Die Filmfreakstruppe, wenn Sie die Bücher kaufen,
24:13sind Schüler oder stecken noch in Wettbewerbsbüchen.
24:14Da müssen wir jetzt nicht liegen, oder?
24:16Ich bin in 29.80, dafür in der ganzen Kirche.
24:20Ich weiß, aber ich habe keine Ahnung, ja.
24:22Es war ein bisschen unbewusst,
24:23um mein Leben gewesen zu werden.
24:25Ich will diesmal keine Korrekturen auf den Blaupausen schaden.
24:28Das sind unmittelbar aus dem Gehör.
24:31Hallo, Hanna.
24:33Du, ich wollte nur sagen, ich habe dich lieb.
24:37Ich dich auch.
24:39Es tut mir so leid wegen gestern.
24:42Wie ist denn eure Party?
24:43Ach, wie immer.
24:44Ich komme bald nach Haus. Oder holst du mich ab?
24:49Jutta wollte mich besuchen.
24:52Wir bringen Sie doch mit. Martin ist auch da. Er ist zufällig vorbeigekommen.
24:55Gut, wir kommen.
24:57Ich bin in meinem Büro. Also bis später. Tschüss.
25:01Tschüss.
25:03Auf Wiedersehen.
25:13Und wie weit sind Sie?
25:14Es fehlt eigentlich nur noch der Schluss. Ende nächster Woche will ich fertig sein.
25:19Ich bin gespannt.
25:21Ja, ich auch.
25:22Wie lange haben Sie heute die Klasse so gut gebraucht?
25:25Insgesamt so drei, vier Jahre. Allerdings mit Unterbrechung.
25:29Ich muss ja inzwischen auch mal leben.
25:31Ich binright Unterbrechung.
25:42Ich bin rein.
25:44Zum Flughafen, bitte.
26:12Ja, was ist denn, Victor?
26:13Ja, nichts.
26:16Guten Abend, ihr Damen.
26:17Guten Abend.
26:18Guten Abend.
26:18Die Party ist eine Etage tiefer.
26:20Mein Name ist Tetzlaff. Wir möchten zu meinem Mann.
26:23Fleißig, der Herr Tetzlaff.
26:27Während die anderen feiern, sitzt er über seinen Büchern.
26:30Guten Abend.
26:37Guten Abend.
26:37Ja.
27:07Grüß dich.
27:08Grüß dich.
27:13Wie nach einer Vergiftung aus, Leo?
27:16Pflanzenschutzmittel vielleicht.
27:17Aber die haben doch eine Warmfarbe, denke ich.
27:19Nee, nee, nicht alle.
27:20Im Mundwinkel ist keine blaue Verfärbung zu erkennen.
27:23Den Geruch nachzuordern könnte das Sorg mit dem Schnapser getrunken sein.
27:27Lippenstift.
27:30Ja, wenn wir den Magen hin erkennen, könnte es ja genauer sein.
27:33Berne, eine Bitte.
27:35Zuerst die Fingerspuren, ja?
27:37Für mich ist vor allem wichtig die Zeitspanne zwischen Einnahme und Wirkung.
27:42Wann ist der Tod eingetreten?
27:44Vor etwa einer Stunde.
27:45Wahrscheinlich ist er um 20.30 Uhr gestürzt.
27:48Kann natürlich auch Selbstmord sein.
27:52Während er auf seine Frau wartet, mit der er unten auf das Fest gehen will.
27:55Übrigens, sie ist draußen.
27:56Danke.
27:57Erhalt mich bitte auf dem Laufenden.
27:59Wie immer, Leo.
27:59Werner, wenn ihr hier fertig seid, versiegelt ja diese beiden Büroräume.
28:03Entschuldigung.
28:03Jetzt sorgt bitte dafür, dass keiner der Gäste das Haus verlässt.
28:08Die meisten Leute sind schon weg hier, sagt der Pförtner.
28:10Wenn wir den Mörder unter den Gästen suchen müssen, dann sehen wir ganz schön alt aus.
28:14Das war ein ewiges Kommen und Gehen.
28:16Der Pförtner kannte die meisten Leute nicht.
28:17Der arbeitet nur nachts hier.
28:18Vielleicht gibt es eine Gästeliste.
28:20Die gibt es.
28:22Aber es gab auch eine Menge ungeladene Gäste und bekannte nicht mal der Gastgeber.
28:25Dann haben wir jede Menge Möglichkeiten.
28:28Dann schöpf die mal aus.
28:29Frag die Leute, lass die Liste rumgehen.
28:37Herr Budenberg.
28:38Entschuldigung.
28:39Kann ich Sie mal einen Moment sprechen?
28:40Aber natürlich.
28:41Bitte.
28:41Bitte.
28:46Du hast dich gehört, Jutta.
28:48Was sollte Karin Simon ausgerechnet hier und heute im Verlag zu tun gehabt haben?
28:53Aber ich habe Sie gesehen.
28:56Komm, wir müssen uns um Hannah kümmern.
29:00Entschuldigung.
29:04Hier können Sie ungestört Ihre Fragen an die Leute stellen.
29:08Danke.
29:10Sagen Sie, halten Sie einen Selbstmord für möglich.
29:15Selbstmord?
29:16Warum?
29:18Herr Tetzler war einer meiner besten Mitarbeiter.
29:21Begabt und sehr fleißig.
29:23Ich hatte vor, die Position des Cheflektors mit ihm zu besetzen.
29:25Ach, der Posten war kant.
29:27Zurzeit bekleidet ihn Herr Seifert.
29:29Aber ich bin mit der Zusammenarbeit nicht sehr zufrieden.
29:33War es das, Herr Seifert?
29:34Nein.
29:35Frau Tetzler, bitte.
29:52Danke, Herr Buddenberger.
29:53Bitte.
29:54Frau Tetzler, bitte.
29:56Frau Tetzler, bitte.
29:58Tut mir leid, aber ich kann Sie noch nicht nach Haus gehen lassen.
30:13Ich weiß, die Vorstellung ist schrecklich.
30:14Haben Sie denn gar keine Achtung vor einem Toten?
30:16Ich habe ja volles Verständnis für Ihre Reaktion.
30:19Aber ohne Obduktion lässt sich die genaue Todesursache nicht feststellen.
30:24Mein Mann ist nicht mehr da, nie mehr.
30:25Verstehen Sie?
30:27Mein Mann ist tot.
30:28Genauigkeit.
30:32Was spielt da Genauigkeit für eine Rolle?
30:35Frau Tetzler, könnte es sein, dass Ihr Mann Selbstmord begangen hat?
30:43Selbstmord?
30:44Das ist ausgeschlossen.
30:46Wie denn?
30:48Er hat möglicherweise eine giftige Substanz zu sich genommen, sagt der Arzt.
30:52Mein Mann hat sich nicht umgebracht.
30:53Er hatte keinen Grund dazu.
30:56Beruflich saß er fest im Sattel.
30:57Unsere Ehe war okay.
30:58Das lag im Papier drauf.
31:00Danke.
31:05Ihr Mann wollte morgen früh nach Berlin fliegen.
31:08Was wollte er dort?
31:11Ach, Sie wussten gar nichts davon?
31:14Nein.
31:16Nicht, dass er morgen fliegen wollte.
31:21Der Stasi hatte vor zehn Jahren meinen Mann für fünf Jahre ins Gefängnis gebracht.
31:25Jetzt wollte er nach Berlin, um die Akte einzusehen.
31:31Ja, aber das Ticket ist...
31:33Zerrissen, ja.
31:33Ich fand es falsch, dass er nach Berlin geht, die ganze Vergangenheit wieder aufzurühren.
31:43Darum hat er es wohl zu wissen.
31:44Herr Seifert?
31:55Herr Seifert?
31:56Ja?
31:57Die Polizei ist im Haus, falls Sie das nicht mehr mitbekommen haben.
32:09Doch, doch.
32:11Man wird auch an Sie Fragen stellen.
32:12Sie recht.
32:14Fällt Ihnen jemand ein, der außer diesen Leuten heute Abend hier war?
32:19Ich bin doch egal.
32:23Ein paar mehr oder weniger.
32:27Moment mal.
32:28Besser ein paar mehr.
32:30Was?
32:31Herr Butterberg?
32:33Also mit Ihnen ist wirklich nichts anzufangen.
32:35Am besten?
32:36Am besten.
32:37Sie gehen.
32:39Darf ich ja nicht.
32:43Mensch, mir ist vielleicht schlecht.
32:44Vielen Dank.
33:05Vielen Dank.
33:07Sie können jetzt gehen und wiedersehen.
33:09Danke für den Sinn.
33:11Hast du dem Kommissar was von der Simonin gesagt?
33:15Nein, nichts.
33:20Keiner der Gäste kann genau sagen, wer, wann, wo war während der Party.
33:23Natürlich günstig für jeden, der unbemerkt an Tetzlar vorkommen wollte.
33:27Auch wenn er nicht zum Verlag würde.
33:44Ich bin sicher, es war Karin Simon, die da aus dem Verlag kam.
33:48Warum hast du sie nicht angesprochen, wenn du so sicher warst?
33:51Ach, ich war so verblüfft.
33:54Nein, ich habe einen Schreck gekriegt.
33:55Warum?
33:56Dass sie hinter Rolf hier ist.
33:59Fünf Jahre seines Lebens hat er hinter Gittern gesessen.
34:03Fünf Sommer und fünf Winter.
34:05Ihre Trägen.
34:06Klar, die kamen jetzt um sich zu rechtfertigen.
34:09Wie Simon und Beichten.
34:11Was denn sonst?
34:13Sie redete ihm ein, sie musste ihn verpfeifen.
34:17Wurde bedroht und gezwungen.
34:19Und er hat sich so darüber aufgeregt, dass er tot umgefallen ist.
34:24Jutta!
34:25Sie hat ihn auf dem Gewissen.
34:27Du siehst Geschwänster, nichts als Vermutungen.
34:29Ich könnte schwören, dass sie es war.
34:31Das behältst du für dich.
34:33Du kannst hier nicht jeden x-beliebigen Anschwärzen.
34:35Jutta, bitte.
34:36Vor allen Dingen kein Wort zu Hanna.
34:38Du machst die Ärmste doch völlig verrückt.
34:41Sie wollte sowieso nichts damit zu tun haben.
34:43Wir hätten uns da nicht einmischen dürfen.
34:47Du hast recht.
34:50Nie wieder.
34:52Wir müssen uns jetzt vor allen Dingen an Hanna kümmern.
34:55Das sind wir Rolf schuldig.
34:57Das ist Hanna.
35:15Hanna sagt, die Polizei glaubt, Rolf hat sich umgebracht.
35:21Selbstmord?
35:25Wie denn?
35:27Mit Gift?
35:29Ach, Unsinn.
35:34Warum denn?
35:35Was fragst du noch?
35:38Es ist so, wie ich sage.
35:40Karin war bei ihm und hat ihm das alles gesagt.
35:43Und das hat er einfach nicht verkraftet.
35:45Das rechtsmedizinische Gutachten besagt, Tetzlaff starten an einer tödlich wirkenden Dosis Pflanzenschutzmittel, eingenommen mit Magenbitter.
35:58Ausgehend von der Giftmenge bezogen aufs Körpergewicht muss der Tod innerhalb weniger Minuten eingetreten sein.
36:03Also Tatzeit zwischen Viertel nach acht und halb neun, Tatort, das Büro.
36:09Richtig.
36:09Richtig.
36:10Wir haben alles untersucht.
36:12Wir haben eine Flasche noch in dem Glas, die geringste Spur von Gift.
36:14Nur im Magen des Toten.
36:15Es ist kaum anzunehmen, dass er es aus der hohen Hand getrunken hat.
36:18Also doch, Mord.
36:20Die Spuren hat der Täter beseitigt.
36:24Tetzlaff muss ihn gekannt haben.
36:26Die haben zusammen ein Glas getrunken, danach war Tetzlaff tot.
36:29Der Täter steckte Tetzlaffs Glas ein, machte das Licht aus und verschwand.
36:33Aus dem Glas mit dem Lippenstift wurde auch Kräuterschnaps getrunken, aber Gift war da ja nicht drin.
36:39Und warum hat der Täter Tetzlaffs Glas nicht stehen gelassen, wenn er den Selbstmord vortäuschen wollte?
36:46Wann kam Frau Tetzlaff?
36:4920 vor neun, sagte der Pferdner.
36:52Gerd, fahr bitte zu Frau Tetzlaff und informier Sie.
36:55Henry, du bestellst bitte Herrn Seifert hierher, der war gestern nicht mehr vernehmungsfähig.
36:59Ja, ich sehe mich inzwischen in Verlackung.
37:04Es ist Sonnabend, da ist keiner.
37:06Also besser, Pferdner wird ja da sein.
37:13Wer sollte denn meinen Mann ermordet haben?
37:16Er war mit niemandem verfeindet.
37:18Manchmal hat man Feinde, ohne es zu wissen.
37:20Sie meinen beruflich?
37:21Ihr Mann sollte Cheflektor des Konzerns werden.
37:23Aufstieg erzeugt oft Neid und Missgunst.
37:27Wie war denn sein Verhältnis zu Peter Seifert?
37:29Nicht allzu gut.
37:31Mein Mann hatte vor ein paar Tagen versehentlich ein Schreiben geöffnet, das an Seifert persönlich gerichtet war.
37:36Hat er es gelesen?
37:37Ja.
37:38Es ärgerte ihn, dass er es gelesen hatte.
37:41Was stand denn drin?
37:43Dass der Bruder von Herrn Budenberg, der in Berlin ein Bauunternehmen hat,
37:49in kriminelle Geschäfte verwickelt ist.
37:51Und der Ausländer als Schwarzarbeiter beschäftigt, von denen kürzlich einer spurlos verschwunden ist.
37:58Herr Budenberg, ein Moment bitte, setzte sich.
38:02Das ist sicher Frau Dombrovsky.
38:07Komm, Herr Dombrovsky.
38:09Kommissar Heimann ist hier.
38:11Luther.
38:13Etwas Schreckliches.
38:13Er sagt, Rolf sei umgebracht worden.
38:19Vergiftet.
38:22Wenn das so ist, habe ich eine Aussage zu machen.
38:25Was denn für eine Aussage?
38:26Erinnerst du dich an die Frau, die dir gestern Abend aus dem Verlag entgegen kam?
38:29Das war Karin Simon.
38:31Die soll Rolf ermordet haben? Warum denn?
38:33Warum?
38:35Um nicht als inoffizielle Mitarbeiterin der Stasi enttarnt zu werden.
38:38Die hat doch Angst, dass man sie zur Verantwortung zieht.
38:41Aber deshalb bringt man doch niemanden um.
38:43Hast du eine Ahnung?
38:45Die wollen doch alle hier Karriere machen und sowas stört.
38:47Du sagst nichts davon, Jutta.
38:49Ich verbiete es dir.
38:51Das kannst du nicht.
38:52Herr Kommissar, ich habe eine Aussage zu machen.
39:14Ja, Chris?
39:15Herr Kommissar, die Hospitalin von Herrn Tetzler ist bei mir am Empfang.
39:18Sie möchte was aus Ihrem Büro holen.
39:20Gut, schicken Sie sie rauf.
39:21Danke.
39:23Wenn Frau Dombrovski meint, dass sie Frau Simon erkannt hat,
39:27dann ist es Ihre Pflicht, das auszusagen.
39:29Das ist sicher nicht im Sinne meines Mannes.
39:31Das spielt doch überhaupt keine Rolle.
39:32Hier geht es um Mord.
39:34Ich werde eine Vollmacht vorbereiten,
39:36damit der Anwalt die Stasi-Akte Ihres Mannes einsehen kann.
39:39Bitte kommen Sie morgen ins Präsidium zum Unterschreiben.
39:42Ja, wenn das so ist, dann muss ich wohl.
39:45Ja, auf Wiedersehen, Frau Dombrovski.
39:46Auf Wiedersehen.
39:47Und vielen Dank.
39:51Ich verstehe nicht.
40:02Wenn mein Mann ermordet worden wäre,
40:10ich würde alles, aber auch alles dafür tun,
40:13damit der Mörder gefunden wird.
40:14Nein, ich kannte nicht alle Leute, die auf der Party waren.
40:18Aber als ich ging...
40:20Wann war das?
40:21So um acht.
40:22Da war Herr Tetzlaff in seinem Büro.
40:24Er hatte Besuch.
40:26Wen?
40:27Ich weiß nicht.
40:28Das war so.
40:29Ich wollte nach Hause gehen und ging in mein Büro,
40:31um meinen Mantel zu holen.
40:38Prost, Rolf.
40:39Ach, zu dumm, dass ich so wenig Zeit habe.
40:43Kannten Sie die Stimme?
40:44Und ich, guten Morgen in Berlin.
40:46Zum Verlag gehörte die Frau jedenfalls nicht.
40:48Ich hörte dann auch nicht weiter zu,
40:50machte dann noch ein bisschen Ordnung
40:51und ging nochmal runter auf die Party.
40:56Und ist Herr Tetzlaff dann mit dieser Dame auf der Party erschienen?
40:59Nein.
41:00Ich bin dann gegangen.
41:01Da ist ja sein Schreibtisch, Schlüssel.
41:06Nicht anfassen.
41:09Lag der gestern Abend nicht da?
41:10Nein, ganz bestimmt nicht.
41:13Den haben wir nachmittags wie verrückt gesucht.
41:16Hätte ich den da liegen sehen,
41:17dann hätte ich trotz Damenbesuch bei ihm geklopft.
41:24Entschuldige, dass ich dich hierher gebeten habe,
41:26aber in der Redaktion da...
41:28Nein, der wäre ja nicht gekommen.
41:29Man muss uns ja nicht zusammen sehen, nicht?
41:32So ist es.
41:34Ich hab's gelesen.
41:35Ist eine heiße Sache.
41:37Und?
41:38Kaufst du sie?
41:39Klar.
41:41Aber wir haben sofort die buddenbergschen Anwälte im Haus,
41:43wenn die Quelle nicht absolut astrein ist.
41:46Die Frau und der Bruder des verschwundenen Gastarbeiters
41:48haben ihrem Herzen Luft gemacht.
41:51Ich habe alles auf Tonband und genau durchrecherchiert.
41:54Warum willst du unter Pseudonym veröffentlichen?
41:56Könntest doch ganz groß damit einsteigen.
41:59Hm, das ist im Augenblick nicht der richtige Zeitpunkt.
42:01Ich würde mir was anderes damit verbauen.
42:03Verstehe.
42:04Aber rauskommen muss die Geschichte jetzt.
42:07Sonst ist sie verschossen.
42:09Die Frauen wollten Tetzlaff davor bewahren,
42:11dass er aus der Akte die Wahrheit
42:13über seine ehemalige Geliebte erfährt.
42:15Ausgerechnet in dem Moment taucht die Geliebte auf.
42:18Weiß nicht, Gerd.
42:20Das klingt mir ein bisschen nach Hysterie.
42:22Vielleicht hat er längst wieder Kontakt zu seiner früheren Freundin.
42:25Und ihr vertrauensvoll erzählt, was er vorhat?
42:27Vorhatte, das Ticket hat er ja zerrissen.
42:30Das glaube ich nicht.
42:32Ich habe ja die Korrespondenz mit der Gaukbehörde
42:34in seinem Schreibtisch gefunden.
42:36Der wollte tatsächlich vorgestern nach Berlin.
42:38Es geht eindeutig daraus hervor.
42:40Vorgestern war Feiertag.
42:41Aber nicht in Berlin.
42:43Ach.
42:43Der Termin war von ihm ganz bewusst gewählt.
42:46Er ruft seine Frau an, sie sollen ihn abholen.
42:48Und bei einem Gläschen Wein
42:49hätte er ihr das zerrissene Ticket präsentiert,
42:51als Beweis, dass er ihren guten Rat befolgt hat.
42:53Der Berlin-Flug wurde von Tetzlar
42:57Mittags gebucht, aber nicht gecancelt.
42:59Warum auch?
43:00Was sagten die Switzer?
43:02In der Mordnacht flog um 21.35 Uhr
43:05eine Frau Karin Simon nach Zürich.
43:07Morgen Mittag landet Frau Simon wieder in München
43:09und fliegt um 19.10 Uhr weiter über Frankfurt
43:11nach Santiago di Chile.
43:13Donnerwetter. Plötzlich wollen alle nach Chile.
43:15Gerd, schick bitte die Unterlagen
43:18so schnell wie möglich
43:19an den Anwalt Dr. Breuer nach Berlin.
43:23Hier ist die Adresse, der weiß Bescheid.
43:25Fehlt bloß noch die Vollmacht von Frau Tetzlar.
43:28Hast du inzwischen den Peter Seifert erreicht?
43:30Hab ich noch nicht.
43:31Dann setz dich bitte vor seine Haustür
43:33und wenn er auftaucht, bring ihn her.
43:34Mach ich.
43:35Moment, der Erkennungsdienst
43:37soll gleich seine Fingerabdrücke abnehmen.
43:43Ja.
43:43Ja.
43:45Ich verstehe das Ganze trotzdem nicht, Paul.
43:48Herr Buddenberg,
43:49Herr Kommissar Chris möchte Sie am Telefon sprechen.
43:52Moment, Paul.
43:54Frau Kneidel, ich bin für niemanden zu sprechen.
43:57Sagen Sie ihm irgendwas
43:58und schicken Sie mir sofort Herrn Seifert herein.
44:00Herr Seifert hat heute Urlaub.
44:02Dann rufen Sie da an, wo er Urlaub macht.
44:04Er möchte hier sofort auftauchen.
44:06Ja, Herr Buddenberg.
44:08Paul.
44:09Paul.
44:11Weg.
44:12Tut mir leid, Herr Kommissar.
44:13Herr Buddenberg ist nicht im Haus.
44:14Kann ich ihm etwas ausrichten?
44:18Nein, auf die Party war sie nicht eingeladen.
44:21Frau Simon hatte um 19.30 Uhr eine Besprechung mit Herrn Buddenberg.
44:25Ja, in seinem Büro, während der Party.
44:27Was plaudern Sie denn da?
44:29Was ist mit Seifert?
44:30Ach.
44:31Buddenberg.
44:34Merci, Herr Kress.
44:39Frau Simon ist eine Autorin von uns.
44:42Sie stand nicht auf der Gästeliste,
44:43weil sie nicht zu den Gästen zählte, Herr Kommissar.
44:47Eine halbe Stunde.
44:47Punkt 8 Uhr war unser Gespräch beendet.
44:53Herr Seifert?
44:54Das entsieht sich meiner Kenntnis.
44:56Und jetzt entschuldigen Sie bitte.
44:58Ich habe dringende Termine.
44:59Auf Wiederhören.
45:00Die Polizei hat mir gerade noch gefehlt.
45:03Verbinden Sie mich nochmal mit meinem Bruder
45:04und buchen Sie meinen Flug nach Berlin für heute.
45:07Letzte Maschine.
45:07Ja, Herr Buddenberg.
45:10Nein, Hanna.
45:12Ich habe Martin noch nichts von unserem Gespräch
45:14mit dem Kommissar gesagt.
45:16Ach, er ist so deprimiert.
45:18Ich habe es nicht übers Herz gebracht.
45:20Du, er kommt.
45:22Wir hören besser auf.
45:22Tschüss.
45:25Champagner?
45:26Mitten in der Woche?
45:28Es gibt tatsächlich noch andere für sowas.
45:31Von der Anwaltskammer.
45:33Ich darf eine eigene Kanzlei aufmachen.
45:35Das ist ja fantastisch.
45:37Martin!
45:40Ach, endlich.
45:42Darauf stoßen wir an.
45:43Ich hole schnell Gläser.
45:45Gleich morgen räume ich hier unten alles aus.
45:48Wir brauchen einen neuen Aktenschrank,
45:50Schreibtisch, Sessel.
45:52Elegant soll es sein.
45:53Möglichst antik.
45:55Auf die Zukunft.
46:01Auf deinen Erfolg, mein Schatz.
46:03Und auf Tante Else.
46:05Auf Tante Else?
46:06Na klar.
46:07Hätte sie mir nicht das Haus vererbt, hätten wir keine Sicherheiten
46:10und könnten jetzt kein Geld aufnehmen.
46:12Und das brauchen wir jetzt.
46:13Dein Geld.
46:14Ach, mein Geld.
46:15Dein Geld.
46:16Es ist unser Geld.
46:17Gleich morgen gehen wir gemeinsam zur Bank, ja?
46:19Das kommt gar nicht in Frage.
46:22Ich werde ein Existenzgründungsdarlehen aufnehmen.
46:25Sondermittel vom Staat.
46:27Zu Sonderkonditionen.
46:29Acht Prozent Zinsen, Laufzeit circa 20 Jahre.
46:32Aber ohne Vertrauensbasis zu einer Bank hast du keine Chance, die zu kriegen.
46:37Du hast dich schon erkundigt.
46:39Hab ich.
46:40Ja.
46:40Deshalb Prost, Tante Else.
46:45Ich hätte es immerhin versucht bei der Bank.
46:51Du.
46:54Könnte Hanna nicht als Sekretärin bei dir arbeiten?
46:56Sie wäre sicher froh über jede Ablenkung.
47:00Meine Sekretärin suche ich mir schon selber aus.
47:02Es wäre gut für Hanna.
47:04Jetzt mehr denn je.
47:06Ich muss dir was sagen, Martin.
47:09Rolf
47:09ist umgebracht worden.
47:12Was?
47:16Und das sagst du mir jetzt?
47:19Ich habe dem Kommissar alles erzählt und ihm gesagt, dass ich Karin Simon gesehen habe.
47:24Die Mordkommission nimmt jetzt Einsicht in Rolfs Akte.
47:27Hanna hat eine Vollmacht unterschrieben.
47:29Aber wir waren uns doch einig, dass wir uns nicht mehr einmischen werden.
47:32Jutta!
47:33Rolfs Mörder muss zur Verantwortung gezogen werden.
47:36Verantwortung!
47:38Verantwortung!
47:39Damit machst du doch niemanden glücklich.
47:42Erzählen Sie mir doch nichts.
47:44Es wurde beobachtet, dass Sie die Party mehrmals für längere Zeit verlassen haben.
47:48Habe ich.
47:49Aber nur, weil ich in meinem Büro mal was Anständiges trinken wollte.
47:53Und nicht immer nur diesen Fusel.
47:54Ist Magenbitter was Anständiges?
47:57Oh, nein.
47:59Wir haben Ihre Fingerspuren auf dieser Flasche gefunden.
48:02Im Büro des Toten.
48:05Wie kommen die da hin?
48:08Ich hatte die Flasche wohl irgendwann mal in der Hand, nicht?
48:12Weil Sie mit Tetzlaff zusammen einen gehoben haben?
48:14So gut standen Sie doch nicht mit ihm.
48:17Nein.
48:19Aber ich habe ihn nicht umgebracht.
48:21Sie haben befürchtet, Tetzlaff würde Ihre Veröffentlichung torpedieren und Herrn Buddenberg informiert.
48:26Sie hätten in dieser Branche kein Bein mehr auf den Boden gekriegt.
48:29Ihre Existenz stand auf dem Spiel.
48:31Das war Ihr Motiv.
48:32Geben Sie es doch zu.
48:33Tetzlaff hatte gegen mich doch gar nichts in der Hand.
48:36Wieso denn?
48:37Der brauchte sich nur eine Kopie zu machen.
48:39Hatte aber nicht.
48:40Weil Sie in seinem Schreibtisch keine gefunden haben?
48:43Hat er Sie beim Suchen überrascht?
48:45Konnte mich nicht überraschen.
48:47Weil ich gar nicht in seinem Büro gewesen bin.
48:51Wo waren Sie zwischen 20.10 Uhr und 20.30 Uhr?
48:5420.10 Uhr, 20.30 Uhr, das ist vielleicht eine Frage.
48:57Also, mal hier, mal dort, wie das so auf einer Party ist.
49:03Sie waren zwischen 20.10 Uhr und 20.30 Uhr im Büro von Sabine Schröder.
49:08Hier.
49:10Die Fingerspuren auf dem Schlüssel zum Schreibtisch von Herrn Tetzlaff.
49:15Das sind Ihre, Herr Seifert.
49:27Die Fingerspuren auf dem Schlüssel zum Schreibtisch von Herrn Tetzlaff.
49:57Das ist lieb von Euch. Ich danke Dir.
50:01Moment.
50:05Dombrovski?
50:08Tut mir leid, Herr Knessvold.
50:09Man ist heute den ganzen Tag unterwegs in München.
50:12Er wollte mich aber anrufen. Ich sage ihm dann Bescheid.
50:15Ja, gut.
50:17Auf Wiederhören.
50:21Jetzt will der Kommissar mit Martin sprechen.
50:23Ich finde das unglaublich, was Sie hier mit mir anstellen.
50:29Ich werde keinerlei Aussagen machen, bevor ich nicht mit meinem Anwalt gesprochen habe.
50:32Das können Sie machen, sobald wir hier fertig sind, Frau Simon.
50:34Ja.
50:35Erkennungsdienst Johnson, ja.
50:39Ja, Leo, wir sind gleich soweit. Frau Simon möchte bloß noch Ihren Anwalt sprechen.
50:43Ja, soll sie.
50:44Wenn sie mit ihm gesprochen hat, komm rüber mit dir.
50:46Sehr interessant. Danke.
50:48Danke, Ende.
50:49Peter Seifert hat sich krank gemeldet im Verlag.
50:52Das wird doch wohl nichts Ernstes sein.
50:54Keine Sorge, Leo.
50:55Unsere Kollegen sitzen ja vor seiner Haustür und passen gut auf ihn auf.
51:04Naja, die Fingerabdrücke auf dem Glas sind mit den Fingerabdrücken der Frau Simon identisch.
51:11Und die Farbe des Lippenstifts stimmt visuell betrachtet auch.
51:15Wird Sie Anwalt aber schwer haben.
51:17Ich sage Leo Bescheid.
51:17Eine Party? Davon weiß ich nichts.
51:24Entschuldigung.
51:26Ja, Chris.
51:29Danke, Werner.
51:32So.
51:34Sie sind lediglich wegen einer geschäftlichen Besprechung mit Herrn Buddenberg in den Verlag gekommen.
51:39Ja, nur deshalb.
51:41Herr Tetzlar hat mehrere Standardwerke über die DDR rausgegeben.
51:45Sie selbst beschäftigen sich ebenfalls ausschließend mit DDR-Themen.
51:49Und ausgerechnet Sie wussten nichts davon.
51:53Nein.
51:54Ausgerechnet ich nicht.
51:56Und schon gar nicht, dass er in diesem Verlag arbeitet.
52:00Gut.
52:00Sie waren also um 19.30 Uhr mit Herrn Buddenberg in seinem Büro verabredet.
52:03Ja, dann also auf eine gute Zusammenarbeit, Frau Simon.
52:07Ja, Herr Buddenberg.
52:08Entschuldigen Sie bitte.
52:14Ja, hallo.
52:15Aber nein, jetzt noch nicht.
52:17Ich dachte, ich werde verrückt.
52:19Rolf Tetzlar.
52:21Zehn Jahre hatte ich ihn nicht gesehen.
52:22Und Sie haben sich bei Herrn Buddenberg nicht weiter erkundigt, was Herr Tetzlar dort macht?
52:27Aber das war mir doch ganz egal, Herr Kommissar.
52:30Ich hatte nur einen Gedanken.
52:32Wir sind in ein und demselben Beude.
52:34Müsste ich also zu Ihnen rübergehen können?
52:37Ich habe mich Hals über Kopf von Herrn Buddenberg verabschiedet,
52:39wog zweimal um die Ecke und, ja, da war schon sein Büro.
52:43Er sah genauso aus wie früher.
52:53Etwas blass.
52:55Wie immer überarbeitet.
52:57Hat er Ihnen gesagt, dass seine Frau gleich kommen würde, um ihn abzuholen?
53:01Nein, Herr Kommissar.
53:03Das war ihm wohl in diesem Moment auch nicht so wichtig.
53:07Wie geht's dir?
53:08Gut.
53:10Kann ich dir irgendwas anbieten?
53:11Danke.
53:13Sag bloß, du trinkst immer noch dieses scheußige Zeug.
53:18Ich habe leider nichts anderes da.
53:19Tut mir leid.
53:20Also gut, egal, wovon mir schlecht wird.
53:23Trinken wir.
53:25Auf unser Wiedersehen.
53:29Prost, Rolf.
53:30Prost.
53:34Ach, es ist zu dumm, dass ich so wenig Zeit habe.
53:37Ich muss heute unbedingt noch nach Zürich.
53:38Und ich fliege morgen nach Berlin.
53:40Ach ja, Heimweh nach der alten Hauptstadt.
53:42Das nicht gerade.
53:45Ich will bei der Gaukbehörde Einsicht in meine Akte nehmen.
53:48Rolf.
53:50Das würde ich lieber sein lassen.
53:53Na, hör mal.
53:54Ich will wissen, wer mich damals verpfiffen hat.
53:56Du wirst eine herbe Enttäuschung erleben.
53:58Enttäuschung?
53:58Wieso?
53:59Rolf, bitte.
54:00Tu dir das nicht an.
54:02Ich mir?
54:02Du dir.
54:04Du wirst die Wahrheit vielleicht nicht verkauft.
54:15Du?
54:15Ich?
54:19Bist du verrückt?
54:24Aber du weißt, wer es war.
54:25Sag mir, wer es war.
54:26Nein.
54:28Sag mir, wer es war.
54:29Ich erfahr es doch sowieso.
54:30Martin.
54:42Martin Dombrovski.
54:45Martin.
54:45Mein bester Freund und mich verpfiffen.
54:47Das ist doch lächerlich.
54:48Kannst du mir vielleicht sagen, warum?
54:52Naja, wegen Jutta.
54:53Ach komm, lass Jutta aus dem Spiel.
54:54Nein.
54:57Martin verliebte sich damals in Jutta.
54:59Jutta aber leider nicht in ihn, sondern in dich.
55:03Und da gab er dem Staatssicherheitsdienst den Tipp mit deinem Bruder.
55:06Das ist doch weiter nichts als ein Rachefeldzug von dir gegen Martin.
55:10Du hast ihn doch immer gehasst,
55:12weil du eifersüchtig warst auf unsere Freundschaft.
55:18Dann fahr nach Berlin.
55:26Wie ist dein Akt?
55:30So war das, Herr Kommissar.
55:32Warum sollte ich ihn denn umbringen?
55:34Ich rannte einfach weg.
55:36Bloß weg.
55:37Ich konnte es nicht mehr ertragen.
55:41Diese verdammte Ahnungslosigkeit.
55:45Frau Simon,
55:46woher wissen Sie denn so genau,
55:48dass Martin Dombrovsky den Staatssicherheitsdienst informierte?
55:52Durch die Indiskretion eines ehemaligen Genossen.
55:57Ach, Sie waren in der Partei?
55:58Naja.
56:00Es war bekannt,
56:01dass ich mit Rolf Tetzlar zusammengelebt
56:03und alles gewusst haben musste.
56:06Dieser Genosse warnte mich.
56:08Also trat ich in die Partei ein und spielte mit.
56:11Sonst wäre ich auch in Bautzen gelandet.
56:15Und dieser Mann sagte Ihnen,
56:17dass es Dombrovsky war?
56:19Ja.
56:23Sie glauben mir nicht.
56:25Das verstehe ich.
56:28Ich habe es damals auch nicht geglaubt.
56:32Tja.
56:34Da hilft nur eins.
56:35Fahren Sie nach Berlin?
56:36Sehen Sie die Akte ein?
56:37Tja, Press.
56:46Ich habe schon verstanden.
56:47Ja.
56:48Wo?
56:50Danke.
56:51Ende.
56:51Tja, ich glaube, die Akte werden wir jetzt nicht mehr brauchen.
57:01Name des Verunglückten und Fahrer des Wagens mit Potsdamer Kennzeichen, Martin Dobrowski.
57:22Hier ist Geschwindigkeitsbeschränkung auf 100.
57:25Der Mann ist mit mindestens 180 Sachen frontal auf den Betonpfeiler zugerast.
57:30Der muss sofort tot gewesen sein.
57:33Krieg nach Selbstmann aus.
57:34Danke.
57:37Tja, Dombrovski hat das Problem für sich gelöst, aber durchgestanden haben wir das noch lange nicht.
58:00Untertitelung des ZDF für funk, 2017
58:05Untertitelung des ZDF für funk, 2017
58:08Untertitelung des ZDF für funk, 2017
58:10Untertitelung des ZDF für funk, 2017
58:14Untertitelung des ZDF für funk, 2017
58:32Untertitelung. BR 2018
59:02Untertitelung. BR 2018
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