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  • vor 3 Wochen
Hauptkommissar Köster - Siegfried Lowitz /
Drehbuch - Detlef Müller /
Regie - Helmuth Ashley

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Transkript
00:00Untertitelung des ZDF, 2020
00:30Ist Weidrat schon zurück?
00:37Nein, noch nicht
00:38Ist sie immer noch in München?
00:41Ich weiß es nicht
00:42Ich habe schon lange nichts von ihr gehört
00:44Ich weiß nicht, wo sie ist
00:46Haben Sie noch was in der Stadt zu erledigen?
00:48Sonst kann ich sie nach Hause fahren
00:50Sehr liebenswürdig
01:00Die Sache mit Waltraud
01:05Macht mich ganz nervös
01:07Ich fühle mich gar nicht gut
01:09Wahrscheinlich machen Sie sich zu viel Sorgen
01:13Anfang Januar
01:19Habe ich Waltraud zum letzten Mal gesprochen
01:21Sie rief mich an und sagte
01:23Dass sie mich am Wochenende besuchen wollte
01:25Ich bin zum Bahnhof gegangen
01:28Wie immer, wenn sie kommen wollte
01:30Sie war nicht im Zuge
01:32Am Sonntag habe ich dann in München angerufen
01:35Und ihre Zimmerwirtin sagte mir
01:37Sie wäre am Freitag weggefahren
01:40Und noch nicht zurückgekommen
01:43Ich habe die ganze Woche dann telefoniert
01:45Abends
01:46Ich habe auch versucht
01:48Sie in der Universität zu erreichen
01:50Nichts
01:51Dann bin ich nach München gefahren
01:54In ihrem Zimmer
01:56War alles am gewohnten Platz
01:57Sie hat nichts mitgenommen
01:59Inzwischen sind drei Wochen vergangen
02:03Sie hat sich nicht einmal gemeldet
02:06Waren Sie schon bei der Polizei?
02:11Ich habe eine Vermisstenanzeige aufgegeben
02:14Dann bin ich wieder nach München gefahren
02:17Um ihre Sachen zusammenzupacken
02:20Die Wirtin wollte das Zimmer weiter vermieten
02:23Trinken Sie doch
02:26Danke
02:28Habe sie ihnen eigentlich erzählt
02:35Dass sie ihren Mann kennengelernt hat?
02:39Nein
02:39Nein, davon weiß ich nichts
02:42Ende November war ich in München
02:47Um meinen Bruder zu besuchen
02:48Und bei der Gelegenheit
02:50Habe ich mich mit Waltraud getroffen
02:51Wir hatten uns längere Zeit nicht gesehen
02:53Sie hat den ganzen Abend von diesem Mann erzählt
02:57Wie sie ihn kennengelernt hat
02:59Und wie aufmerksam er zu ihr wäre
03:02Sie schien sehr glücklich zu sein
03:05Hat sie seinen Namen genannt?
03:11Sie hat ein paar Mal seinen Vornamen erwähnt
03:13Und hat mir im Vertrauen auch einiges über ihn erzählt
03:17Der Mann ist Ingenieur
03:19Er könnte einen eigenen Betrieb haben
03:21Keinen sehr großen, in dem er Fahrzeuge umbaut
03:24Möglicherweise zu Wohnmobilen oder Spezialfahrzeugen
03:28Nein, seine Adresse haben wir nicht
03:31Gegen den Mann liegt auch nichts vor
03:34Ja, wir ermitteln im Rahmen der Amtshilfe für die Kollegen in Wasserburg
03:38Was?
03:41Es geht um eine verschwundene Frau
03:44Eine gewisse Waltraud Amon
03:45Amon
03:47Sie hat hier in München an einem Fortbildungskurs teilgenommen
03:52Zur Person des Mannes liegen uns noch folgende Angaben vor
03:58Vorname vermutlich Harald
04:01Alter Mitte 40
04:04Passionierter Segler
04:06Ja, dann strengt euch mal ein bisschen an
04:09Und gebt uns bald Bescheid
04:10Danke
04:12Danke
04:12Danke
04:12Danke
04:12Danke
04:12Danke
04:13Danke
04:29Lieber Harald
04:30Liebe verehrte Frau Domela
04:35Drei Wochen sind es her
04:37Dass Barbara, deine geliebte Frau
04:41Ihre gute Tochter, unser aller Freundin
04:46Uns durch einen unfassbaren Schicksalsschlag genommen wurde
04:52Vor zwei Wochen haben wir uns getroffen
04:56Um das, was von ihr sterblich war, dem Feuer zu übergeben
05:01Heute sind wir zusammengekommen
05:05Um ihre Asche mit der Erde, zu der wir alle einmal zurückkehren müssen, zu vereinen
05:12Wenn der Satz vom Zusammenstehen in guten und schlechten Tagen je Wirklichkeit geworden ist
05:23Dann bei euch beiden
05:25Wir werden sie nicht vergessen
05:48Sie war dein Leben
05:50Ja
05:51Ich bin ein Leben
06:21sie hat so gerne gelebt und sie hat uns mit ihrem leben froh gemacht hast du noch mal nach ihrem
06:39ehering gefragt er ist nirgends gefunden worden
06:51bitte stellen sie die uhr nicht ab ich fahre gleich weiter wenn sie mich noch brauchen ich wohne bei
06:58meinem bruder sie haben ja die telefonnummer sie opfern mir so viel zeit waldraut ist doch
07:04meine beste freundin herzlichen dank vielleicht erfahren sie etwas ich hoffe es
07:21ich werde sagen wie komme ich hier zum kommissariat eins dritter stück rechts danke
07:37ich habe
08:07Der automatische Anrufbeantworter, Harald Steinfahrt. Ich bin im Moment nicht zu Hause.
08:13Sie können aber gerne eine Nachricht hinterlassen, die später von mir abgehört wird.
08:18Bitte sprechen Sie jetzt.
08:27Immobilienbüro Heller, guten Tag Herr Steinhardt. Wir haben einen Interessenten für Ihr Haus.
08:32Er dürfte mit Ihren Preisvorstellungen einverstanden sein.
08:34Wenn es Ihnen recht ist, wird er Sie in den nächsten Tagen besuchen.
08:37Bitte geben Sie uns Bescheid. Auf Wiedersehen.
08:42Mein lieber Schatz, du hörst heute einen schweren Tag.
08:48Du wirst dir nochmal all die traurigen Reden anhören müssen.
08:53Steh es durch.
08:56Ich bin gerade in Frankfurt angekommen und werde alles erledigen.
09:02Morgen früh werde ich wieder in München sein.
09:04Bitte, ruf mich dann gleich an.
09:07Ja?
09:11Ich liebe dich.
09:14Ich liebe dich.
09:15Meine Tochter ist Bibliothekarin.
09:30In Wasserburg?
09:31Ja.
09:32Und der Kurs, an dem sie hier teilgenommen hat?
09:34Ja, sie hat sich schon immer für orientalische Schriftkunde interessiert.
09:37Deswegen hatte sie sich auch für dieses Seminar gemeldet.
09:41Wie lange sollte das Seminar dauern?
09:42Ein halbes Jahr. Sie hat sich extra deswegen beurlauben lassen.
09:47Wie alt ist Ihre Tochter, Herr Amann?
09:4933.
09:50Sie hängt ganz an Ihrem Beruf und...
09:52Wo wohnt sie?
09:54Ja, sie hat sich hier in München ein Zimmer genommen.
09:56Nein, nein, ich meine in Wasserburg.
09:58Da wohnt sie bei mir.
10:00Sie führt unseren Haushalt, nachdem meine Frau gestorben war.
10:04Haben Sie Fotos von Ihrer Tochter dabei?
10:06Ja, natürlich.
10:09Bitte sehr.
10:10Danke.
10:12Ihre Freundin hat sie im letzten Sommer gemacht.
10:23Darf ich die Fotos behalten?
10:24Ja, selbstverständlich.
10:26Danke.
10:26Sie sagten am Telefon, dass Sie den Mann gefunden hätten, den meine Tochter hier kennengelernt hat.
10:33Ihre Tochter hat die Beziehung zu diesem Mann sehr ernst genommen.
10:35Ja, so sagt es Ihre Freundin.
10:39Es gibt da nämlich noch ein paar Unklarheiten für uns.
10:43Sind Sie verheiratet, Herr Steinhardt?
10:49Ich war verheiratet.
10:54Meine Frau ist vor drei Wochen verunglückt.
10:59Tödlich.
11:03Oh.
11:06Das tut mir leid.
11:09Sie ist überfahren worden.
11:10Heute Vormittag war die Urnenbeisetzung.
11:22Haben Sie eine glückliche Ehe gehabt, Herr Steinhardt?
11:29Unsere Ehe war außergewöhnlich glücklich.
11:33Aber trotzdem haben Sie die Bekanntschaft von anderen Frauen gesucht.
11:38Ich meine jetzt die Bekanntschaft von Waltraud Amon.
11:43Das war ein Fehler.
11:46Ah ja.
11:48Aber das haben Sie erst später eingesehen.
11:50Aus einer Zufallsbegegnung, einem Flirt, ist Sympathie entstanden.
12:00Und aus Sympathie, Zuneigung und Verstehen.
12:08Man sieht nicht immer voraus, wohin sich die Dinge entwickeln.
12:13Wusstest du von deinen Armen, dass sie verheiratet sind?
12:15Von Anfang an.
12:18Ich habe sie über alles aufgeklärt.
12:21Wie lange hat diese Beziehung gedauert?
12:26Circa drei Monate.
12:28Und dann haben Sie das beendet?
12:32Ich habe Frau den Amon erklärt,
12:35dass ich meine Ehe nicht gefährden möchte.
12:40Wie hat sie das aufgenommen?
12:41Sie war sehr unglücklich.
12:48Aber sie hat es verstanden.
12:52Haben Sie nach dieser Erklärung
12:53Frau den Amon nochmal wieder gesehen?
12:56Nein.
12:59Daher haben Sie auch nichts von Ihrem Verschwinden gewusst, nicht?
13:03Das habe ich jetzt erst von Ihnen erfahren.
13:05Halten Sie es für möglich,
13:11dass zwischen dem Abbrechen der Beziehung
13:13und dem Verschwinden von Vorlein Amon
13:15ein Zusammenhang besteht?
13:17Ich meine, können Sie sich vorstellen,
13:18dass Sie etwas angetan haben?
13:23Der Gedanke ist schrecklich.
13:26Aber Sie können ihn nicht ganz abreißen.
13:29Man sieht nie in einen Menschen ganz hinein.
13:32Aber ich hatte den Eindruck,
13:36dass Vorlein Amon
13:37ihr Leben recht fest im Griff hatte.
13:45Schade.
13:46Wir hatten gehofft,
13:47mit Ihrer Hilfe weiterzukommen.
13:50Ich hätte gerne etwas für Sie getan.
13:53Ach ja, noch eins, Herr Steiner.
13:54Sie sagten, Ihre Frau ist vor drei Wochen
13:56überfahren worden.
13:57Ja, das stimmt.
13:58Können Sie uns den genauen Tag sagen?
14:00Es war der 8. Januar.
14:06Nach Aussagen der Wirtin
14:07hat Waltraud Amon
14:09ihr Zimmer am 8. Januar verlassen
14:11und ist dann nicht mehr zurückgekommen.
14:15Dann hat Herr Steiner
14:16an ein und demselben Tag
14:17seine Frau und seine frühere Freundin verloren.
14:21Die eine ist überfahren worden
14:22und die andere ist verschwunden.
14:24Ich fordere mal
14:28sofort die Unterlagen
14:30über den Unfalltod von Frau Steinert an
14:32und stelle ein paar Erkundigungen
14:35über Herrn Steinert an.
14:37Seine persönlichen Verhältnisse,
14:39seine Finanzlage und so weiter und so weiter.
14:43Ein erfahrener
14:44und intelligenter Mann,
14:47der nicht gewusst hat,
14:49wohin die Dinge gehen.
14:50Frau Hartung, bitte.
14:58Ich verbinde.
15:01Hallo.
15:03Ich bin's.
15:04Ich hab schon auf deinen Anruf gewartet.
15:07Du warst leichtsinnig.
15:08Wieso?
15:10Was hab ich getan?
15:11Du hast deine Nachricht
15:12auf dem Anrufbeantworter hinterlassen.
15:15Durch einen dummen Zufall
15:16hätte ein anderer das Wandel abhören können.
15:18Entschuldige bitte.
15:20Ich wollte dir nur sagen,
15:21dass ich an dich denke.
15:23Was war in Frankfurt?
15:25Ich hab das Konto eingerichtet.
15:27Du kannst mir gleich die Nummer durchgeben.
15:30Schreibst du mit?
15:31Ja.
15:336-6-3-3-4-5.
15:382-6-2-3-4-5.
15:40Danke.
15:41Und was war bei dir?
15:46Die Polizei war hier.
15:49Von Buche hat ihnen ihre Freundin erzählt,
15:51wie sie Herrn Steinert kennengelernt hat.
15:53Er hat sie angesprochen.
15:55Wo?
15:56In einem Café in Schwabing,
15:59in der Nähe der Universität, glaube ich.
16:01Sie hat dort in einer Vorlesungspause
16:03ihren Kaffee getrunken.
16:04Er saß am Nebentisch
16:05und hörte nicht auf, sie anzusehen.
16:07Es war ihr schon direkt peinlich.
16:10Er stand dann plötzlich auf
16:11und fragte sie,
16:12ob er sich zu ihr setzen dürfe.
16:14Haben Sie diese Fotos
16:15von Fräulein Ammon gemacht?
16:16Ja, als wir zusammen verreist waren.
16:19Sehr sympathische Frau.
16:23Intelligent.
16:25Etwas labil, ja?
16:26Ja, sie hatte oft Pech
16:29mit ihren Männerbekanntschaften.
16:32Sie ist ein Mensch,
16:33der sich leicht ausnutzen lässt.
16:35Deswegen war ich ja so froh,
16:36dass sie nun endlich jemanden gefunden hatte,
16:38der es wirklich ernst mit ihr meint.
16:41Ach, sie hat nicht geglaubt,
16:42dass er Steinert nur ein Abenteuer sucht.
16:44Er kümmerte sich sehr um sie.
16:47Er sorgte dafür,
16:48dass sie regelmäßig zu Mittag aß.
16:50Er ging mit ihren Konzerten
16:51und sagte ihr,
16:52was sie anziehen soll.
16:53Und er schickte sie zum Friseur.
17:03Wusste sie,
17:04dass er verheiratet ist?
17:06Sie machte so eine Andeutung.
17:09Sie sagte,
17:10Harald ist durch mich
17:11ganz schön in Schwierigkeiten geraten.
17:14Deshalb möchte er auch nicht,
17:15dass ich schon über unsere Beziehung spreche.
17:17Er will erst seine privaten Angelegenheiten
17:19in Ordnung bringen.
17:21Dann wollen wir es allen erzählen
17:22und uns verloben.
17:24Ach ja, erinnern Sie sich genau,
17:27dass sie das gesagt hat.
17:28Wir werden uns verloben.
17:31Ja, sie war fest überzeugt davon,
17:32dass sie mit ihm zusammenbleiben würde.
17:35Hier hat sie gelegen.
17:37So circa 20 Meter
17:39hinter dieser Bushaltestelle.
17:42Was ist schon tot, Herr Sirka?
17:43Die Frau ist total zusammengefahren worden.
17:46Kein schöner Anblick.
17:47Aus welcher Richtung
17:48ist der Wagen gekommen?
17:49Ja, aus Rodenstein.
17:51Aber Bremsspuren
17:52habt ihr keiner mehr feststellen können.
17:54Nein, die Fahrbahn war ziemlich vereist.
17:56Eine richtige Rutschbahn.
17:58Und wichtig ist vielleicht noch,
17:59dass links und rechts von der Straße
18:00Schneewelle aufgetürmt waren.
18:02Die Fahrbahn war dadurch zusätzlich beengt.
18:05Die Frau hatte gar keine Möglichkeit auszuweichen.
18:07Der Wagen muss sie voll erfasst haben.
18:09Sie geben in Ihrem Bericht
18:10als Unfallzeit 19.20 Uhr an.
18:12Ja.
18:13Da war es ja schon dunkel.
18:14Deswegen haben wir aber wahrscheinlich
18:15auch keine Hinweise
18:16auf die Person des Fahrers
18:18und die Fluchtrichtung des Autos bekommen.
18:20Aber ihr habt doch geschrieben,
18:22es wäre ein dunkelblauer Wagen gewesen.
18:24Richtig.
18:24Es wurden Farbabreibungen
18:26an ihrer Kleidung festgestellt.
18:29Und ihre Papiere hat sie nicht bei sich gehabt,
18:31wie er sie gefunden hat?
18:32Die haben wir erst später
18:33in ihrem Wagen gefunden.
18:35Das heißt,
18:35in ihrer Handtasche,
18:36die in ihrem Wagen lag.
18:37Ja.
18:37Wo standen der Wagen?
18:39Drüben,
18:40auf dem Parkplatz vorm Schloss.
18:44Hatte die Dame was im Schloss zu tun?
18:47Sie hat da so eine Art Vortrag gehalten.
18:50Im Schloss ist ein Privatsanatorium
18:51für zahlungskräftige Patienten.
18:53Die Leute im Schloss wussten auch sofort,
18:55um wen es sich bei der Toten handelt.
18:57Na gehen wir doch mal rüber.
18:59Werden wir noch gebraucht?
19:00Wir rufen euch an,
19:01wenn wir noch was haben, nicht?
19:02Eins, zwei, ein Wiedersehen.
19:03Wiedersehen.
19:04Wiedersagen.
19:04Fangen Sie ruhig an.
19:08Wir haben Zeit,
19:10Herr Steinhardt.
19:11Nehmen Sie erst Ihre Tablette.
19:13Danke.
19:19Herr Steinhardt,
19:21Ihre Frau hat auf Schloss Rodenstein
19:23Gedichte vorgetragen.
19:24Eichendorf, Hölderlin, Rilke.
19:27Das hat sie alle 14 Tage getan.
19:29Sie war früher Schauspielerin.
19:31Oh, Schauspielerin.
19:34Die Unfallstelle ist 600 Meter vom Schloss
19:38und 500 Meter vom Parkplatz entfernt.
19:42Können Sie sich erklären,
19:43warum Ihre Frau da hingegangen ist?
19:47Ich habe lange darüber nachgedacht.
19:51Und ich kann mir noch vorstellen,
19:54dass sie nach ihrem Vortrag
19:56etwas Luft schnappen wollte.
20:00Sie ist spazieren gegangen,
20:03um abzuschalten.
20:07Ja.
20:09Sowas ähnliches haben wir uns auch gedacht.
20:12Sie hat sich bei Ihren Vorträgen
20:13immer völlig verausgabt.
20:16Wo waren Sie eigentlich,
20:16als das Unglück passiert ist?
20:20Sie stellen Fragen,
20:23die an eine
20:24Vernehmung denken lassen.
20:26Ach Gott, Herr Steinert,
20:29wir tun sowas manchmal
20:30aus Berufsgründen, ja.
20:32Wir wollen ja nur ein paar
20:33Unklarheiten ausräumen.
20:36Ja, ich war in Hamburg.
20:38Ich hatte eine geschäftliche Besprechung.
20:41Von wann bis wann
20:42genau waren Sie in Hamburg?
20:43Ich bin am 8. Januar
20:46mit der Mittagsmaschine
20:47hingeflogen
20:48und am nächsten Vormittag
20:51gegen 10 Uhr
20:51zurückgekommen,
20:54nachdem ich erfahren hatte,
20:55was mit meiner Frau passiert ist.
20:57Herr Steinhardt,
20:58Sie haben vor anderthalb Jahren
21:00eine Lebensversicherung
21:01auf Ihre Frau abgeschlossen,
21:03die Ihnen im Todesfall
21:04eineinhalb Millionen bringen sollte.
21:07Bei Unfall das Doppelte.
21:09Drei Millionen.
21:10Ich hatte zur gleichen Zeit
21:12eine zweite Lebensversicherung
21:13abgeschlossen,
21:15die meiner Frau
21:15im Falle meines Ablebens
21:17die gleiche Summe garantierte.
21:20Wir hatten uns
21:21zu diesem Schritt entschlossen,
21:23nachdem ich meinen ersten
21:24Herzinfarkt gehabt hatte.
21:26Sie hatten dann noch
21:28einen weiteren?
21:31Vor einem halben Jahr.
21:33Und?
21:35Hat die Versicherung
21:36den Betrag ausbezahlt?
21:38Auf dem Pfennig, genau.
21:41Und das war ja auch
21:41eine Rettung
21:42im letzten Moment,
21:43nicht wahr?
21:44Denn Ihre berufliche
21:45und finanzielle Situation
21:47war ja auch
21:48alles andere als rosig,
21:49nicht?
21:51Meine Branche
21:52ist doch nicht die einzige,
21:54die mit Absatzschwierigkeiten
21:55zu kämpfen hat.
21:58Entschuldigen Sie.
21:59Steinhardt?
22:07Es tut mir leid.
22:10Sie sind falsch verbunden.
22:12Aber das macht doch nichts.
22:18Bitte.
22:20Fragen Sie weiter.
22:21Waltraud Ammon hat sich
22:2414 Tage vor Ihrem
22:25verschwinden in München
22:26mit einer Freundin getroffen
22:27und sie hat dir
22:28viel von Ihnen erzählt.
22:30Unter anderem auch,
22:31dass Sie sich,
22:32nachdem Sie Ihre persönlichen
22:33Angelegenheiten geregelt hätten,
22:35mit ihr verloben wollten.
22:37Ich kann mir vorstellen,
22:38dass ich Fräulein Ammon
22:39dies gern gewünscht hätte.
22:42Aber Tatsache ist,
22:44dass ich mich von meiner Frau
22:45nie getrennt hätte.
22:47Und Fräulein Ammon wusste das.
22:49Ah ja.
22:51Wusste Fräulein Ammon auch,
22:52dass Ihre Frau
22:53in regelmäßigen Abständen
22:54auf dieses Schloss fuhr,
22:55um da eine Lesung abzuhalten?
22:59Ich kann nicht ausschließen,
23:01dass ich das erwähnt habe.
23:03Können Sie sich vorstellen,
23:04dass Fräulein Ammon
23:05versucht hat,
23:06mit Ihrer Frau
23:07ins Gespräch zu kommen?
23:09Ich weiß nur,
23:12dass sie einmal sagte,
23:13ich werde nichts tun,
23:16was deine Ehe gefährden könnte.
23:19Große Worte,
23:21schöne Gefühle
23:22und viel Edelmut.
23:25Aber die Tatsachen
23:26sind doch so.
23:28Eine Frau wird totgefahren.
23:31Zwei Leute haben einen Nutzen davon.
23:32Herr Steinhardt bekommt
23:33die Versicherungssumme
23:34von drei Millionen
23:35und Fräulein Ammon
23:37hat nun die Chance,
23:38den Platz an seiner Seite einzunehmen.
23:41Herr Steinhardt
23:41hat für die Zeit
23:42des Unfalls ein Alibi
23:43und Fräulein Ammon
23:45ist seitdem verschwunden.
23:47Herr Steinhardt
23:47könnte auch den Unfalltod
23:48seiner Frau geplant haben
23:49und Waltrad Ammon
23:51hat ihn ausgeführt.
23:54Wenn Fräulein Ammon
23:56nicht gegen den Willen
23:57von Herrn Steinhardt
23:57ihrer Freundin
23:58von der großen Liebe
23:59erzählte,
24:00dann wüsste kein Mensch,
24:02dass zwischen den beiden
24:02eine Beziehung bestanden hat
24:03und vielleicht noch besteht.
24:04Und wie gehen wir vor?
24:07Als erstes müssen wir erfahren,
24:09wohin sich Fräulein Ammon
24:10abgesetzt hat.
24:12Ich denke,
24:12wir beantragen
24:13eine Abhörgenehmigung
24:14für den Telefonanschluss
24:16von Herrn Steinhardt.
24:19Guten Tag, Herr Steinhardt.
24:20Guten Tag.
24:21Ich habe heute Morgen
24:22schon mit Herrn Walter
24:22telefoniert.
24:23Ach ja,
24:23Sie werden schon erwartet.
24:25Kommen Sie bitte mit.
24:25Guten Tag, Herr Steinhardt.
24:34Ich habe Sie alles vorbereitet.
24:36Bitte,
24:36wir ledigen die Sache
24:37gleich an meinem Schreibtisch.
24:39Nehmen Sie doch Platz.
24:40Danke.
24:43So.
24:45Wie lautet der Name
24:46des Empfängers?
24:48Frau Anne-Dore Hartung,
24:49Frankfurt.
24:52Und der Name der Bank?
24:53Kredit- und Handelsbank,
24:54Frankfurt.
24:57Und darf ich noch
24:58um die Kontonummer bitten?
24:596-6-3-3-4-5.
25:04Und welcher Betrag
25:04soll überwiesen werden?
25:06Drei Millionen.
25:08Als die beiden
25:09sich kennenlernten,
25:11waren sie gerade 20.
25:14Sie gingen zusammen
25:15nach Aachen,
25:16meine Tochter
25:17trat ihr erstes
25:18Theaterengagement an
25:20und mein Schwiegersohn
25:22studierte an der Technischen
25:24Universität.
25:271970
25:27haben sie geheiratet.
25:30Wie war die Ehe,
25:31die die beiden geführt haben?
25:35Mein Mann hat sie immer
25:37die Unzertrennlichen genannt.
25:39Und so waren sie auch.
25:43Sie konnten nicht
25:44ohne einander leben.
25:47Meine Tochter
25:48gab bald ihren Beruf auf,
25:51um nur
25:51für Harald da zu sein.
25:54Und mein Schwiegersohn
25:55verwöhnte
25:56und umsorgte sie
25:57und hielt alles
26:00Unangenehme von ihr fern.
26:01Sie können sich auch
26:03gar nicht vorstellen,
26:04mir Frau,
26:04dass ihr Schwiegersohn
26:06sich für andere Frauen
26:07interessiert.
26:08Es ist noch gar nicht
26:09so lange her,
26:10da sagte meine Tochter
26:11zu mir,
26:12Harald hat keinen Blick
26:14für andere Frauen.
26:16Sie können noch
26:17so schön sein.
26:19Er sieht nur mich.
26:20Wann haben Sie
26:23ihre Tochter
26:23zum letzten Mal gesehen,
26:24Frau Domeller?
26:27Am Nachmittag,
26:29bevor sie...
26:33Verzeihung.
26:36Am Nachmittag,
26:38bevor sie umgekommen ist.
26:41Wir tranken zusammen
26:42einen Kaffee.
26:44Sie saß da,
26:45wo Sie jetzt sitzen.
26:48Sie war gut gelaunt,
26:50wie immer.
26:53Und als sie gehen musste,
26:56hat sie mich
26:56besonders liebevoll
26:58umarmt.
27:03Haben Sie vor
27:04oder nach dem Unfalltod
27:05Ihrer Tochter
27:06irgendeine Beobachtung gemacht?
27:08Haben Sie
27:09irgendetwas
27:11Außergewöhnliches
27:12bemerkt?
27:13Die Polizeibeamten,
27:16die mir
27:16die Todesnachricht
27:19brachten,
27:19fuhren mich
27:20gleich zum
27:21Gerichtsmedizinischen
27:22Institut.
27:25Ich musste
27:26meine Tochter
27:26identifizieren.
27:30An der rechten Hand
27:32fehlte der Ehering,
27:35der so fest
27:36saß,
27:38dass ihn immer nur
27:38mit Mühe hatte
27:40abstreifen können.
27:42War denn die Hand
27:42und hat Ihre Tochter
27:43auch verletzt?
27:45Überhaupt nicht.
27:48Ja,
27:48glauben Sie,
27:50man hat der Toten
27:51den Ring
27:51mit Gewalt genommen?
27:54Das hätten wir
27:55feststellen können,
27:56wenn sie nicht
27:56verbrannt worden wäre.
27:58Das war immer
28:00Ihr Wunsch.
28:00Frau DeMiller,
28:03Sie haben doch
28:04sicher Fotos
28:05von Ihrem
28:06Schwiegersohn.
28:07Ja,
28:08natürlich.
28:09Dürfte ich
28:10die mal sehen?
28:12Kennen Sie
28:12den Mann?
28:13Was soll
28:13mit dem sein?
28:14Ja,
28:15war der mal
28:15hier.
28:16Ja,
28:16warten Sie mal.
28:17Das Gesicht,
28:19irgendwie kommt er mir
28:20schon bekannt vor.
28:21Susi,
28:22komm doch mal her.
28:23Grüß Gott.
28:23Grüß Gott.
28:24Kannst du dich
28:24an den Typ erinnern?
28:27Ja,
28:27ziemlich genau.
28:28Eine Zeit lang
28:29war der fast
28:29jeden Tag hier.
28:30Wann war denn das?
28:31Der Herr ist
28:31von der Kriminalpolizei.
28:33Ja,
28:33im Oktober.
28:35Ich habe ihn
28:35ein paar Mal bedient.
28:36Wollte der nur
28:37seinen Kaffee trinken,
28:38oder?
28:39Dem ging es
28:39nicht ums Kaffee trinken,
28:41dem ging es
28:41ums Aufreißen.
28:43Der wollte hier
28:43was kennenlernen.
28:45Entschuldigung,
28:46brauchen Sie mich noch?
28:47Nein,
28:47danke.
28:49Wie kommen Sie denn
28:49drauf, dass der hier
28:50was kennenlernen wollte?
28:52Das war doch
28:53ganz eindeutig.
28:54Der saß in seiner
28:55Ecke und starrte
28:56alles an,
28:56was reinkam.
28:57Ab und zu
28:58fasselte er
28:58eine an,
28:59setzte sich
29:00an ihren Tisch.
29:01Ich habe noch
29:01zu meiner Kollegin
29:02gesagt,
29:03der muss es
29:04nötig haben.
29:06Und hat er
29:06schließlich
29:07was gefunden?
29:08Tja,
29:09ich nehme es an.
29:10Eines Tages
29:10ist er nicht
29:11mehr gekommen.
29:11Steinhardt?
29:24Steinhardt?
29:28Ich bin es.
29:32Ich freue mich,
29:33dass du anrufst.
29:35Ich dachte schon,
29:36du bist nicht
29:36zu Hause.
29:37Was sagst du?
29:38Ich dachte schon,
29:39du bist nicht
29:39zu Hause.
29:41Na, ich war gerade
29:41mit dem Hund draußen.
29:43Gibt's was Neues
29:44bei dir?
29:44Es gibt nur
29:46immer das Gleiche.
29:48Du fällst
29:49mir an.
29:51Du mir an.
29:53Das weißt du
29:54hoffentlich.
29:55Komm mal her.
29:56Was sagst du?
30:00Ich kann dich
30:01furchtbar schlecht
30:01verstehen.
30:03Ich stehe
30:04in einer Telefonzelle.
30:06Bist du schon
30:06in Wasserburg?
30:08Ich bin gerade
30:09angekommen.
30:12Das war's.
30:13Das Gespräch
30:13kommt aus Wasserburg.
30:14Gib sofort weiter.
30:19Bis jetzt
30:20ist alles gut gegangen.
30:22Aber langsam
30:23bekomme ich Angst.
30:24in drei Tagen
30:26bist du in Sicherheit.
30:28War die Polizei
30:29nochmal da?
30:30Nein.
30:31Und ich glaube auch nicht,
30:32dass sie nochmal
30:32kommen wird.
30:35Woher bist du so sicher?
30:37Die Herren
30:38haben alle Fragen gestellt,
30:39die sie stellen konnten.
30:41Und die Antworten
30:41haben ihnen wenig gebracht.
30:44Mach dir doch
30:44keine Sorgen.
30:54alle Bahnhöfe
30:57und zentrale
30:58Omnibus-Haltestellen
30:59werden überwacht.
31:02In Ordnung.
31:04Zum Haus des Vaters
31:05und zur Dienststelle
31:06der Freundin
31:06sind Zivilfahrzeuge
31:07unterwegs.
31:09Wir sollen aber
31:09nur eingreifen,
31:10wenn es unbedingt
31:11notwendig ist.
31:13Ja,
31:13haltet euch
31:14mit irgendwelchen
31:14Aktionen zurück.
31:16Ende.
31:17Auf diese Weise
31:21kommen wir mal wieder
31:22in das schöne
31:23Wasserburg.
31:24und das ist
31:44der Kester.
31:45Das sind meine Kollegen,
31:47Herr Brenner
31:48und das ist Herr Heimann.
31:49Grüß Gott.
31:49Grüß Gott.
31:50Winterhof.
31:51Wie lange sind sie gefahren?
31:52Na ja, so 40, 45 Minuten.
31:55Inzwischen haben wir auch
31:56die Telefonzelle
31:56ausfindig gemacht,
31:57von der das Gespräch
31:58geführt wurde.
31:59Sie liegt direkt
31:59neben einem Taxi-Standplatz.
32:01Können Sie da
32:02einen meiner Kollegen
32:03mit Ihnen nehmen?
32:04Selbstverständlich.
32:04Das wäre nett.
32:05Martin, machst du das?
32:07Ja?
32:07Gerd,
32:08du suchst die Freundin auf
32:09und ich gehe zu dem Vater.
32:10Ja?
32:10Ich fahre mit Ihnen.
32:11Ja.
32:11Ja.
32:22Wo finde ich denn,
32:40Fräulein Pucher?
32:41Hier im Museum
32:41mit dem ersten Stock.
32:42Können Sie mich
32:43in einer halben Stunde
32:44wieder abholen?
32:45Selbstverständlich.
32:45Danke.
32:45Danke.
32:45Danke.
32:45Danke.
32:46Danke.
32:46Danke.
32:52Danke.
33:22Können Sie die Frau,
33:24die in der Telefonzelle war,
33:25beschreiben?
33:26Ja, ich will es versuchen.
33:28Also, sie war mittelgroß,
33:30frärendes Haar,
33:31während der Brille
33:31hat sie aufgekauft.
33:32Hat sie so ausgesehen?
33:36Ja, das ist sie.
33:37Genau.
33:38Wie lange hat sie telefoniert?
33:40Nein, ungefähr fünf,
33:42sechs Minuten.
33:43Das kann auch länger
33:44gewesen sein,
33:44also so genau
33:45kann ich das nicht sagen.
33:46Als sie die Telefonzelle
33:47verlassen hat,
33:47wo ist sie da hingegangen?
33:48Ja, da ist sie in mein Taxi
33:49gestiegen
33:50und ich habe sie
33:50in die Fährbergassen
33:51fahren müssen.
33:52Dort hat sie dann bezahlt
33:53und ist Richtung
33:54Schustergasse gegangen.
33:56In der Schustergasse
33:56befindet sich
33:57eine Anwaltskanzlei
33:58und eine Apotheke.
33:59Habt ihr schon jemanden
34:00hingeschickt?
34:00Woher denn?
34:01Wir haben das
34:01viel zu spät erfahren.
34:03Vier Wochen
34:03hat sich Waltraud
34:04am und irgendwo versteckt.
34:06Plötzlich
34:06taucht sie in Wasserburg auf.
34:09Vielleicht
34:09wollte sie ihren Vater sehen.
34:11Sie hatten
34:11in der Zwischenzeit
34:12keinen Kontakt
34:13zu ihrer Freundin.
34:14Keine Briefe,
34:15keine Telefonate.
34:16Nein, ich habe nichts
34:17von ihr gehört.
34:18Das habe ich Ihnen gesagt.
34:18Sie haben uns
34:20über die Beziehung
34:21ihrer Freundin
34:21zu Herrn Steinhardt
34:22sehr genau informiert,
34:23aber
34:23haben Sie uns
34:26wirklich alles gesagt?
34:31Sagen Sie mir bitte erst,
34:32was mit Waltraud ist.
34:34Warum hat sie sich
34:34die ganze Zeit
34:35nicht gemeldet?
34:37Tja, was da wirklich los ist,
34:38wissen wir selber noch nicht.
34:39Eine Woche
34:42vor ihrem Verschwinden
34:44habe ich von ihr
34:44einen Brief bekommen.
34:46Ich dachte,
34:47er sei nicht wichtig
34:47für sie.
34:49Sie schrieb darin,
34:51ich glaube,
34:51Harald hat Probleme.
34:53Wenn ich ihn
34:53darauf anspreche,
34:54beruhigt er mich.
34:55Aber ich spüre
34:56seine innere
34:57Unruhe
34:58und Zerrissenheit.
35:00Ich möchte ihm gerne
35:01helfen,
35:01ich weiß aber nicht wie.
35:03Wenn meine Tochter
35:04in der Stadt ist,
35:05warum besucht
35:06sie mich dann nicht?
35:06Vielleicht hat sie es
35:10schon getan,
35:11Herr Amon,
35:12heute Nacht
35:13oder heute früh.
35:14Und Sie verschweigen es
35:15nur,
35:16weil sie sie darum
35:17gebeten hat.
35:19Ich glaube,
35:19ich verstehe nicht mehr
35:20alles,
35:20was in der Welt passiert.
35:22Ich will es auch
35:23gar nicht verstehen.
35:24Aber warum sollte
35:25meine Tochter
35:25aus ihrem Besuch
35:26bei mir ein Geheimnis
35:27machen?
35:31Als vielleicht
35:31ein Abschiedsbesuch
35:33war.
35:34Sie wollte sie noch
35:34einmal sehen,
35:35Herr Amon,
35:36bevor sie für
35:36immer weg geht.
35:38Aber,
35:39aber sie kann mich
35:40doch nicht allein lassen.
35:43Wir haben vor zwei Stunden
35:45ein Telefongespräch
35:46abgehört,
35:46dass ihre Tochter
35:47von hier aus
35:48mit ihrem Freund
35:49in München
35:50gehabt hat.
35:51Und da hat sie gesagt,
35:53ich kriege so langsam
35:54Angst.
35:55Und er antwortete,
35:56in drei Tagen
35:57bist du in Sicherheit.
36:00Aber ich habe
36:00Waltraud nicht gesehen.
36:02Das müssen Sie mir glauben.
36:06als wir mit unseren Leuten
36:15in Wasserburg
36:16nach volleren Amon
36:16und suchten,
36:18da war sie wie vom Erdboden
36:19verschluckt.
36:20Als wir mit unseren Leuten in Wasserburg nach Vorlein Ammern suchten,
36:30da war sie wie vom Erdboden verschluckt.
36:32Das tut mir leid.
36:35Ja, das tut Ihnen leid.
36:37Herr Steinhardt, Sie bleiben also dabei,
36:40dass Sie Waltraud Ammern seit Ihrem Verschwinden am 8. Januar
36:43nicht mehr gesehen oder gesprochen haben.
36:46Warum sollte ich plötzlich etwas anderes sagen?
36:48Okay, stell mal das Band an.
36:54Bis jetzt ist alles gut gegangen.
36:57Aber langsam bekomme ich Angst.
37:00In drei Tagen bist du in Sicherheit.
37:02War die Polizei noch mal da?
37:04Nein.
37:06Und ich glaube auch nicht, dass sie noch mal kommen wird.
37:09Woher bist du sie sicher?
37:12Die Herren haben alle Fragen gestellt, die sie stellen konnten.
37:14Und die Antworten haben ihnen wenig gebracht.
37:18Mach dir doch keine Sorgen.
37:21Das genügt.
37:24So, Herr Steinhardt.
37:26Und jetzt vergessen wir mal alles, was Sie uns bisher erzählt haben,
37:29und fangen ganz von vorne an.
37:31Also am 8. Januar wurde Ihre Frau überfahren
37:34und am selben Tag verschwand Fräulein Ammern.
37:38Bitte.
37:38Jetzt reden Sie.
37:39Bitte.
37:39Ich hatte mich von Waltraud nicht getrennt.
37:45Ich habe es bis heute noch nicht getan.
37:49Am 8. Januar begleitete sie mich zum Flugplatz.
37:53Wir hatten oft über unsere Zukunft gesprochen.
37:55Und an diesem Tag sagte ich ihr,
38:00dass sie mir sehr viel bedeuten würde.
38:03Dass ich mich aber von meiner Frau nie trennen könnte.
38:06Dann bin ich nach Hamburg geflogen.
38:09Am nächsten Morgen hörte ich, was mit meiner Frau passiert war.
38:11Und am Abend rief mich Waltraud an
38:15und sagte mir,
38:18dass sie sich einen Wagen gemietet hätte,
38:21meiner Frau nach Rodenstein gefolgt wäre
38:22und sie nach dem Vortrag zur Rede gestellt hätte.
38:27Meine Frau konnte sehr heftig und verletzend werden.
38:31Ich nehme an,
38:34dass sie Sacheron diesem Abend geworden ist.
38:37Denn Waltraud stieg in einem Anfall von
38:39Hass und Verzweiflung in ihren Wagen
38:42und fuhr sie nieder.
38:47Und das hat sie Ihnen am Telefon erzählt.
38:51Wie haben Sie denn das Geständnis aufgenommen?
38:54Ich war fassungslos
38:56und niedergeschlagen.
38:59Als sie am nächsten Morgen wieder anrief,
39:01habe ich Ihnen den Rat gegeben,
39:03die Tat für sich zu behalten
39:06und nach Wasserburg zurückzukehren.
39:09Aber Waltraud war voller Panik.
39:12Sie traute sich nicht in der Zimmer.
39:14Sie irrte durch die Stadt.
39:18Schließlich kamen wir überein,
39:19dass sie ins Ausland gehen sollte.
39:23Ich versprach ihr,
39:23dass ich ihr eines Tages nachkommen werde.
39:29Sie haben uns also die ganze Zeit belogen,
39:31um Fräulein Ammon zu schützen.
39:35Ja, ich hatte das Gefühl,
39:38dass ich meinen Teil schuld an der Geschichte hatte.
39:42Das nennt man Einsicht.
39:45Wo hat Fräulein Ammon den Mietwagen gelassen,
39:48nachdem sie ihre Frau niedergefahren hat?
39:50Ich weiß es nicht.
39:53Und wieso ist sie gestern in Wasserburg gewesen?
39:56Ich habe keine Ahnung,
39:57warum sie dieses Risiko eingegangen ist.
40:00Ich habe nicht mit ihr darüber gesprochen.
40:02Und wo ist sie jetzt?
40:04In den letzten Wochen hat sie
40:06in den verschiedenen Pensionen gewohnt.
40:09In der Stadt und in der Umgebung.
40:12Wo sie sich im Augenblick aufhält, weiß ich nicht.
40:14Herr Steinhardt.
40:15Ich weiß es tatsächlich nicht.
40:16Also gut.
40:18Herr Steinhardt, wir werden Fräulein Ammons suchen.
40:20Und wenn wir sie gefunden haben,
40:22dann wird sie ihre Angaben bestätigen.
40:24Oder vielleicht auch nicht.
40:26Ist gut.
40:28Sie können gehen.
40:28Wir leiten eine Fahndung nach Waltraud Ammon ein.
40:44Alle Flughäfen, Grenzstationen, Bahnhöfe
40:46und die Schreifenwagen im Stadteinsatz
40:48erhalten ein Foto sofort.
40:50Hotel Loretta, guten Tag.
40:52Frau Hartung, bitte.
40:54Ich verbinde.
40:57Hallo.
40:57Ich bin's.
41:00Die Polizei weiß, dass du in Wasserburg warst.
41:03Das ist doch wunderbar.
41:06Aber sie hat es anders rausbekommen,
41:07als wir geplant hatten.
41:10Sie hat mein Telefon abhört.
41:13Sie weiß, dass wir in Verbindung stehen.
41:16Was sollen wir tun?
41:19Du führst sofort nach Frankfurt
41:21und nimmst ein Zimmer in der Pension Berthold.
41:25Morgen früh gehst du zur Bank
41:26und lässt dir das Geld auszahlen.
41:29In kanadischen Dollarnoten.
41:31Den ganzen Betrag.
41:33Das Geld kommt in ein Schließfach am Flughafen.
41:36Anschließend fährst du in die Pension zurück.
41:38Ich rufe dich gegen Mittag an.
41:41Ja.
41:43Was macht dein Herz?
41:47Ich hoffe,
41:48dass ich durchhalte.
41:51Bitte,
41:52sei vorsichtig.
41:54Ich mache lieber Schluss.
41:55Es ist nicht ausgeschlossen,
41:57dass ich beobachtet werde.
41:59Mach's gut.
41:59Du auch.
42:12Bitte können Sie mit mir in die Küche kommen.
42:14Ich habe mir gerade mein Mittagessen gebraucht.
42:15Aber selbstverständlich,
42:17Frau,
42:17wir werden Sie doch nicht beim Essen stören.
42:20Das ist sehr lieb.
42:21Was gibt's denn heute?
42:22Das werden Sie schon sehen.
42:23Wollen Sie einen Klagen?
42:24Nein, danke.
42:25Sie war eigentlich
42:30eine recht ordentliche Person.
42:33Keine Herrenbesuche
42:34und so.
42:37Aber das kommt auch bei mir nicht in Frage.
42:39Aber sie hat doch sicher Anrufe
42:40vom Herrn bekommen.
42:43Am Anfang war es ziemlich stil.
42:45Guten Appetit.
42:46Danke.
42:49Ab und zu hat ihr Vater angerufen.
42:52Ein sehr gebilleter Mann.
42:54Jetzt hat man an der Art
42:54gemerkt, wer sich gemeldet hat.
42:57Später hat es dann einen kennengelernt.
42:59Dann hat das Telefon
43:00jeden Morgen geläutet.
43:03War der auch gebildet?
43:05Überhaupt nicht.
43:08Der hat sich nie
43:09mit dem Namen gemeldet.
43:11Und dann ist sie auch öfter
43:12über Nachts weggeblieben.
43:15Sie kennen ja das.
43:16Das ist nicht.
43:18Aber ich mische mich da nicht ein.
43:20Das ist sehr klug.
43:22Erinnern Sie sich an den Tag,
43:23an dem Sie Waltraud Amund
43:24zum letzten Mal gesehen haben.
43:26Ich erinnere mich an alles.
43:28Dann wissen Sie vielleicht auch,
43:30um welche Zeit vor dem Ammer
43:31und die Wohnung verlassen hat.
43:34Es war kurz vor neun.
43:35Sie war in fürchterlicher Eile.
43:37Sie hat sogar im Café
43:38nicht ausgetrunken.
43:40Und sie wollte ja noch
43:41zum Frühjahr.
43:41Wie war denn Ihre Stimmung?
43:44War fröhlich, wie immer.
43:46Und sie hatte die feinen Sachen an,
43:47die sie sich am Tag vorher gekauft hatte.
43:50Das schöne Kostüm,
43:51die Schuhe,
43:52den Mantel.
43:53Dann hatte sie sich ja beinahe
43:55völlig neu eingekleidet.
43:56Ja.
43:57Und eine Menge Geld
43:58dafür ausgegeben.
43:59Da habe ich sofort gesehen,
44:00wie sie nach Hause gekommen ist.
44:03An den Einkaufstüten
44:04standen die Namen
44:05der elegantesten Geschäfte.
44:07Erinnern Sie sich an die Namen?
44:10Hm.
44:11Ich habe ja diese Einkaufstüten
44:12schon weggenahmt.
44:13Die müsste ich allerst hervorholen.
44:15Ja, würden Sie das bitte
44:16nachher tun?
44:20Wie sah denn der Mantel aus
44:22und das Kostüm?
44:23Wissen Sie es noch?
44:35Und zwar am 7. Januar
44:40dieses Jahres.
44:44Das war ein Donnerstag.
44:47Da war unsere Frau Neuss
44:48gekrankt.
44:49Ich hole Ihnen, Frau Dolbeck.
44:50Das wäre sehr freundlich.
44:51Danke.
44:52Einen Moment, bitte.
45:00Ein neues Kostüm,
45:02eine neue Frisur
45:04und am Abend ein Mord.
45:06Und Sie meinen,
45:07das passt nicht zusammen?
45:08In diesem Fall
45:09passt überhaupt nichts zusammen.
45:11Guten Tag, Frau Leib.
45:11Guten Tag.
45:12Was kann ich für Sie tun?
45:13Grüß Gott.
45:14Ich habe da eine Frage.
45:15Haben Sie am 7. Januar
45:16dieses Jahres
45:17eine Dame bedient?
45:18Ich bediene so viele Damen.
45:20Aber diese Dame
45:20hat folgendes Kostüm gekauft.
45:22Hellbraun,
45:23mit dunklen Streifen
45:23und Lederbesatz
45:25an den Taschen.
45:26Ja, das kann nur
45:27unser Modell Danilo gewesen sein.
45:30Hat diese Dame
45:30vielleicht so ausgesehen?
45:32Ja, natürlich.
45:32Ich erinnere mich,
45:34Sie waren in Begleitung gekommen.
45:35Mit diesem Herrn.
45:39Woher wissen Sie das?
45:40Ach, wissen Sie,
45:41wir wissen es halt.
45:43Und der Herr
45:43hat das Kostüm bezahlt?
45:45Natürlich,
45:46wer denn sonst?
45:47Das ist schön,
45:48dass Sie sich erinnern.
45:49Also, das ist in diesem Fall
45:51kein Kunststück.
45:52Danilo ist eines
45:53unserer Spitzenmodelle
45:54und wir hatten
45:54nur drei Stück davon.
45:56Ach so, ja,
45:57und dann dem gleichen Tag
45:58ist am Abend
45:59noch eine Dame gekommen,
46:00kurz vor Geschäftsschluss
46:01und hat das Modell
46:02ebenfalls verlangt.
46:06Guck mal an.
46:08Wie sahen die Dame aus?
46:10Wann geht der nächste Zug
46:20nach Frankfurt?
46:21Um 13.13 Uhr,
46:23auf gleich 26.
46:24Einmal erster Klasse,
46:25bitte.
46:26Einfache Fahrt
46:27oder hin und rückfahrt?
46:28Neuhinfahrt.
46:30Neuhinfahrt.
46:30Um 15.35 Uhr
46:32mit dem Trans-Europa-Express
46:34Mediolanum.
46:35Nichts Milano.
46:36Milano.
46:37Der Zug heißt
46:38Mediolanum
46:39und fährt nach Milano.
46:41Vielen Dank.
46:42Tante Grazie.
46:42Tante Grazie.
46:48Auf gleich 8.
46:49den Verein
46:49der Universität
46:50Plauenzern
46:51von Dortmund
46:52zur weite Fahrt
46:53nach Klagenfurt.
47:00und fährt nach
47:30Achtung Reisende, am Gleis 26 zum Intercity 624 bitte einsteigen.
47:44Vorsicht, die Türen schließen selbsttätig. Wir wünschen eine angenehme Reise.
48:00Der Beamte ist eine Sache ganz sicher, ja? Der Zug hat Brann und Bahnhof verlassen.
48:25Wohin da zum ersten Mal? In Augsburg. Versuch, dass du hinkommst, Martin. Versuch's, auf jeden Fall.
48:35Wir sorgen dafür, dass ein Fahndungsdrupp den Zug am Bahnhof erwartet. Ende.
48:40Das wär ja zu schön, um wahr zu sein.
48:43Hier Augsburg Hauptbahnhof, hier Augsburg Hauptbahnhof.
48:47Der Ingleis 261, 28. Zeit nach kurzem Aufenthalt, weiter nach Dortmund, über Frankfurt und Köln.
48:58Sie haben Anschluss zum Nachverkehrszug nach Buchlohe, Memmingen, von Gleis 9.
49:03Bitte einsteigen, die Türen schließen selbsttätig.
49:21Vorsicht, Fahrgabend, wir wünschen eine angenehme Reise.
49:25Das ist der Brenner.
49:48Hauptbahnhof.
49:49Entschuldigen Sie, ich muss erst mal Luft holen.
49:52Also in Augsburg ist sie nicht ausgestiegen.
49:54Nein.
49:55Dann haben Sie das Flugzeug erhalten.
49:58Und wie viele Leute sind wir jetzt?
50:00Vier Kollegen und ich.
50:02Ja, dann fangen wir doch an.
50:05Gut, Harry und Rüdi, ihr geht da lang.
50:07Ich gehe mit Herrn Brenner zu den anderen Kollegen.
50:09Ich gehe mit Herrn Brenner zu den anderen Menschen, die wir jetzt haben.
50:14Ich gehe mit dem Brüder.
50:14Ich gehe mit Herrn Brenner.
50:16Das war's für heute.
50:46Das Ganze nochmal.
51:16Wenn Sie mich so direkt fragen, Sie haben schon recht.
51:27Im Grunde haben die beiden nur sich selbst gebraucht.
51:34Die anderen Menschen waren Ihnen eigentlich ...
51:41Gleichgültig.
51:42Ja.
51:43So kann man fast sagen.
51:46Ihr Schwiegersohn hat in einem Jahr zwei Herzinfarkte.
51:52Das war doch für Ihre Tochter sehr schwer, nicht?
51:57Ja.
51:58Sie sagte einmal, ich möchte Harald nicht überleben, wenn ihm etwas passiert.
52:08Als Ihre Tochter zum letzten Mal bei Ihnen war, was hatte sie da an?
52:15Was trug sie da?
52:17Sie hatte sich gerade etwas Neues gekauft.
52:20Ein Kostüm?
52:22Hellbraun mit so dunklen Längsstreifen und Lederbesatz an den Taschen?
52:27Ja.
52:28Das stimmt.
52:37Außer Spesen nichts gewesen, wir haben schon gehört.
52:40Wir haben dreimal den Zug durchsucht.
52:42Wasserburg hast du auch durchsucht.
52:44Da ist sie dir auch entwischt.
52:46Aber du hast sie gefunden.
52:47Ich will dir mal was sagen.
52:50Du konntest mit dem Alten durch die Weltgeschichte und ich kann die Dreckarbeit machen.
52:53Was ist denn los?
52:55Hast du ihn geärgert?
52:56Ja, ich weiß nicht, was er hat.
52:58Ich bin furchtbar nett zu ihm.
53:00Es tut mir leid, aber entweder hat sich der Beamte geirrt oder ...
53:03Nein, nein, der hat sich nicht geirrt.
53:05Die hat im Zug gesessen.
53:06Aber kommt mal rein.
53:07So.
53:09Nun guck dir das mal an.
53:12Das hat er für dich ausgeschnitten.
53:15Sag mal, wer das ist.
53:17Wieso ist das ganz klar?
53:19Das ist Waltraud Amon und das ist Frau Steinhardt.
53:22Und beide Male hast du falsch getippt.
53:27Das ist Frau Steinhardt und das ist Waltraud Amon.
53:33Und deswegen habt ihr sie im Zug nicht gefunden.
53:35Und in Wasserburg auch nicht.
53:37Verstehst du jetzt den Zusammenhang?
53:40Sie haben uns so viele Geschichten erzählt, Herr Steinhardt.
53:53Sie haben uns so viele Geschichten erzählt, Herr Steinhardt.
54:06Jetzt werden wir Ihnen eine erzählen.
54:08Aber die ist leider wahr.
54:12Da bin ich immer neugierig.
54:14Ob Sie die Idee hatten oder Ihre Frau, das wissen wir nicht.
54:18Aber geboren wurde sie aus der gemeinsamen Angst um Ihre Existenz und um Ihre Gesundheit.
54:27Sie haben wochenlang in einem Café in Schwabing und vielleicht auch an anderen Orten eine Frau gesucht, die Ihrer Frau in Größen und Erscheinung ähnlich war.
54:39In einer freundlichen Bibliothekarin aus Wasserburg fanden Sie schließlich das Opfer, das diesen Bedingungen entsprach.
54:47Entschuldigen Sie, wenn ich Sie unterbreche.
54:49Sie unterbrechen uns jetzt nicht.
54:50Es dürfte für Sie leicht gewesen sein, Waldrot Ammon zu verführen.
54:57Da Sie sehr verliebt in Sie war, ließen Sie sich gern von Ihnen sagen, was Sie anziehen sollte und Sie schickten Sie zum Friseur, um Ihre Frisur zu ändern und um Sie dunkel zu färben.
55:09Und so machten Sie langsam ein fast perfektes Ebenbild Ihrer Frau aus ihr.
55:15Wie wollen Sie das alles beweisen?
55:16Das kommt gleich.
55:18Am 8. Januar verabredeten Sie sich mit Waldrot Ammon auf Schloss Rodenstein.
55:24Vermutlich unter dem Vorwand, dort ein gemeinsames Wochenende mit ihr zu überleben.
55:29Waldrot Ammon fuhr nach Rodenstein mit dem Omnibus und wartete dort an der Haltestelle auf Sie.
55:34Aber der Wagen, der ihr auf der dunklen Straße entgegenkam, der kam nicht, um Sie abzuholen, sondern um Sie zu töten.
55:41Am Lenkrad saß Ihre Frau, die gerade vorher eine Dichterlesung auf Schloss Rodenstein gehabt hatte, während Sie in Hamburg waren und für Ihr Alibi sorgten.
55:54Die Angestellten des Schlosses, Ihre Schwiegermutter und natürlich auch Sie identifizierten das völlig verstümmelte Mädchen als Ihre Frau.
56:04Und um weitere Nachforschung nun möglich zu machen, ließen Sie sie verbrennen.
56:09Ein Verbrechen. Perfekt geplant und eiskalt durchgeführt, brachte Ihnen die Versicherungssumme von 3 Millionen.
56:18Damit hätten Sie und Ihre Frau sorglos irgendwo leben können.
56:22Aber da schaltete sich die Polizei ein.
56:24Um uns Ihre zu führen, damit wir glauben sollten, Waltraud Ammon sei noch am Leben, fuhr Ihre Frau nach Wasserburg und lief dort eine Zeit lang mit blonder Perücke und Brille herum.
56:34Das war ein riskanter, aber sehr intelligenter Schachzug.
56:39Und Ihre Überweise, Herr Köster?
56:42Ja, die kommen jetzt.
56:43Während ein Fahndungs-Trupp von uns heute Nachmittag völlig erfolglos den Intercity München Frankfurt durchsuchte nach Waltraud Ammon, wurde uns klar, dass in Wirklichkeit Ihre Frau in dem Zug saß.
56:56Wir schickten per Bildfunk die Fahndungsfotos an alle Bahnhöfe, wo der Intercity halten musste.
57:02Und als Ihre Frau in Frankfurt ausstieg, da wurde sie festgenommen.
57:05Ich habe vorhin mit ihr telefoniert.
57:09Sie lässt Ihnen sagen, dass Ihre Gedanken bei Ihnen sind.
57:19Ende, Herr Steinert.
57:35Ende, Herr Steinert.
57:49Ende, Herr Steinert.
57:52Ende, Herr Steinert.
57:56Untertitelung des ZDF, 2020
58:26Untertitelung des ZDF, 2020
58:56Untertitelung des ZDF, 2020
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