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  • vor 2 Tagen

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Kurzfilme
Transkript
00:00Was bisher geschah.
00:05Es tut mir leid, unser Kurs war ein Fehler.
00:07Ich hätte nicht zulassen dürfen, dass du dir falsche Hoffnungen machst.
00:11Das liegt wahrscheinlich daran, dass für mich so ein Kurs was Besonderes ist.
00:15Ich mag dich.
00:18Aber, äh, mehr ist da nicht zwischen uns.
00:23Christian, lass uns deinen Pakt schließen.
00:26Von jetzt an blicken wir nur noch nach vorn.
00:28Schluss mit der Vergangenheit.
00:30Und keine Geheimnisse mehr.
00:34Keine Geheimnisse mehr.
00:35Du willst Betriebsrat-Vorsitzender werden?
00:37Ja, man muss auch mal bereit sein, Verantwortung zu übernehmen.
00:41Nicht reden, handeln.
00:42Wissen Sie was? Ich kandidiere auch um den Vorsitz.
00:44Darf ich Ihren Stift? Danke.
00:47Ich glaube, hier könnte ich es auch aushalten.
00:49Ich weiß gar nicht, ob ich hier gelebt habe.
00:52Wozu braucht er die Hütte denn sonst?
00:59Ja.
01:00Zum Wohnen ist es ja auch entschieden zu kalt.
01:09So.
01:10Genau.
01:11Ich weiß nicht, warum ich es mir real sorry ist.
01:13Ich weiß nicht, warum ich es mir geht.
01:14Ich weiß nicht, warum ich es mir sehr bereit ist.
01:15Also, ich weiß nicht, warum, dass ich es mir wirklich gut hier ein anderesない ist.
01:16Du hast es mir gesagt, warum ich mir alles gar nicht wenn ich diese Straße bin.
01:19Musik
01:49Musik
02:19Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, hier spricht Frau Fackers-Teilhoff.
02:37Wie Sie wissen, befinden wir uns in einem harten Wettbewerb mit anderen weltweit operierenden Firmen.
02:43Wir freuen uns daher, dass es uns gelungen ist, zwei neue Großaufträge zu akquirieren.
02:47Damit ist der Erhalt Ihrer Arbeitsplätze für die nächsten Jahre garantiert.
02:53Um das Volumen dieser Aufträge bewältigen zu können, werden einige Änderungen in Ihren Arbeitsabläufen notwendig sein.
03:00Um Maschinen und Montagehallen besser auszulasten, wird es eine Umstellung des Betriebes auf ein Mehrschichtensystem geben.
03:08Mit der Einführung zusätzlicher Nacht- und Wochenenschichten sowie einer Entführung der Gartenarbeitszeit auf 45 Stunden,
03:14werden wir uns auch dieser neuen Herausforderung wieder erfolgreich stellen.
03:18Ich wusste, dass die Sache einen Haken hat.
03:21Ja, jeder Fortschritt hat seinen Preis. Was haben Sie erwartet?
03:25Die Mehrarbeit werden wir mit einem leistungsbezogenen Bonussystem verbieten.
03:29Ich danke Ihnen im Namen der Geschäftsführung für Ihre Kooperation und wünsche Ihnen einen erfolgreichen Tag.
03:35Aber komisch, dass wir als Betriebsrat davon nichts wussten.
03:41Auf jeden Fall ist Mehrarbeit eine gute Nachricht.
03:43Was machst du denn hier?
03:57Ich habe ein bisschen Holz gesammelt.
04:03Außerdem, wenn ich besonders glücklich bin, dann muss ich einfach raus ins Freie. Am besten ans Wasser.
04:08Dann warst du bestimmt schon oft hier am See und hast arme, unschuldige Mädchen allein unter einer Decke zurückgelassen.
04:17Hast du gerade unschuldig gesagt?
04:22Ich weiß nicht, wie oft ich früher noch mitten in der Nacht meine Hausaufgaben gemacht habe,
04:26weil ich unbedingt nach der Schule am See sein wollte.
04:28Und deine Eltern?
04:29Also, solange meine Zeugnisse einigermaßen gut waren und ich immer rechtzeitig zum Essen am Tisch saß,
04:41war für meinen Vater alles in Ordnung.
04:43Ich glaube, wir müssen los.
04:45Ich wünschte, wir hätten noch Zeit.
04:48Haben wir das noch?
04:50Doch, wir haben ewig Zeit.
04:56Schau mal, das habe ich eben gefunden.
04:59Und was ist das?
05:03Algen.
05:04Wenn Sie letzten Sommer schon so gut gediehen sind,
05:06deutet das auch zu viel Stickstoff im Wasser hin.
05:08Du meinst, Dünger aus der Landwirtschaft dringst umher?
05:11Vielleicht.
05:12Vielleicht aber auch nur Abwässer, die ungeklärt in den See geleitet werden.
05:15Ich habe vorhin ein altes Abwasserrohr entdeckt
05:17und es würde mich nicht wundern, wenn das direkt zu den Castellaufwerken führt.
05:20Und was willst du jetzt machen?
05:22Besser auf den Grund gehen.
05:25Also, wenn du Hilfe brauchst, sag Bescheid.
05:28Wirklich?
05:29Ja.
05:30Der See ist wunderschön und
05:32ich will, dass meine Enkelkinder hier auch noch baden können.
05:39Mein Fahrrad steht da hinten, wenn es noch steht.
05:42Dich würde ich sogar mitnehmen.
05:43Danke, aber ich glaube, es ist besser, wenn wir nicht gleich zusammen gesehen werden.
05:52Sehen wir uns ja nachher noch.
05:53Gerne.
05:54Gerne.
06:01Bis später.
06:03Bis später.
06:03GERNE.
06:04GERNE.
06:05Untertitelung des ZDF, 2020
06:35Untertitelung des ZDF, 2020
07:05Mir ist das mit dem neuen Bonussystem jedenfalls noch nicht klar. Euch etwa?
07:09Ja, was erwarten Sie denn? Das wird doch gerade erst alles geplant.
07:12Ich kümmere mich lieber rechtzeitig darum. So etwas habe ich nämlich schon einmal erlebt.
07:18In meinem letzten Betrieb in Wetzlar, da hieß es auch erst, es gibt mehr Arbeit und die wird über ein Bonussystem vergütet.
07:23Aber alles, was kam, waren Zeitarbeiter.
07:25Sie sind also Gegenzeitarbeiter. Das ist ja interessant.
07:28Hier gibt es Arbeit und Sie wollen nicht teilen. Das nenne ich mal ein soziales Gewissen.
07:32Ich freue mich über jeden neuen Kollegen. Aber er sollte zu den tarifüblichen Bedingungen arbeiten wie wir. Das ist doch nur gerecht.
07:39Herr Lenz hat recht. Wenn wir erst verschiedene Tarifklassen im Betrieb haben...
07:42Könnte es durchaus sein, dass wir gezwungen werden, untertariflich zu arbeiten. Das kennt man doch.
07:46Ach so, was will die Kastellows nie tun.
07:48Ja, das unterstelle ich Ihnen auch gar nicht. Wirklich nicht. Ich will nur Klarheit über das, was auf uns zukommt.
07:53Jetzt machen Sie mal die Leute nicht verrückt. Ohne Zustimmung des Betriebsratsvorsitzenden wird sowieso nichts entschieden.
07:58Wir haben aber im Moment keinen Betriebsratsvorsitzenden, seitdem der Kollege in Pension ist.
08:03Und bis zur Wahl dauert es noch.
08:05Dann müssen wir die Wahl vorziehen.
08:07Was meinen Sie?
08:08Ja, also ich halte es für Panikmache. Aber bitte, mir soll es nicht liegen.
08:23Guten Morgen, Christian.
08:24Wolltest du mit mir reden?
08:26Setz dich doch.
08:27Ja, danke.
08:28Hör zu, Vater.
08:28Ich weiß, ich bin noch nicht wieder lange in der Firma. Aber wenn ich mit Oskar gemeinsam Geschäftsführer sein soll, müssen wir die wichtigsten Entscheidungen auch gemeinsam treffen.
08:38Ach, du meinst sicher die Umstrukturierung wegen der Großaufträge von Telet und Zempick.
08:42Ja, ich war kaum im Haus. Da standen die Leute schon Schlange. Ich weiß nicht, was ich mit meinem Sohn machen soll. Ich muss meine alten Eltern pflegen. Ich kann nachts nicht wegbleiben.
08:49Christian, wir werden für alle Mitarbeiter eine passende Lösung finden. Oskar hat das im Griff.
08:53Ist das so?
08:55Wie soll denn das Bundesprogramm aussehen?
08:57Oskar verkündet irgendwelche Pläne, hat aber noch keine Konzepte zu deren Abwicklung.
09:01Es ist der einzige praktikable Vorschlag, der bisher auf dem Tisch liegt, um die Aufträge zu bewältigen. Und wenn ich mich recht entsinne, kam bisher von dir keine Alternative.
09:09Willst du mir jetzt etwa vorwerfen, dass ich nach dem Gasunfall in Halle 4 mich um das Lüftungssystem kümmere?
09:13Nein, natürlich nicht. Ich meine, es geht um die Sicherheit unserer Mitarbeiter.
09:17Exakt. Und außerdem um die Natur und unser Image.
09:21Christian, ich unterstütze durchaus, was du tust.
09:27Aber ökologische Maßnahmen allein werden die Gehälter des nächsten Monats nicht bezahlen.
09:32Du hast recht, Oskar hätte dich informieren sollen.
09:37Vielleicht braucht er einfach noch ein bisschen Zeit, bis ihr als Team eingespielt seid.
09:42Sag mal, wie sieht das denn aus mit unseren Filteranlagen? Kommst du mit den Prüfungen voran?
09:45Das Team hat mehr zu tun, als wir dachten, aber ich schätze, dass wir in der Woche durch sind.
09:49Es gibt aber noch eine andere Sache, die sehr interessant ist.
09:52Ich habe heute zufällig ein altes Abwasserrohr entdeckt, das aus Richtung der Firma kommt und in den See führt.
09:57Der See ist voller Algen. Also vielleicht sollten wir mal prüfen, ob das mit unserem Rohr zu tun hat.
10:02Ja, bitte. Kümmer dich darum.
10:04Was ist das?
10:07Ähm, sonst ist alles in Ordnung?
10:08Ja, alles bestens.
10:11Also, fein.
10:31Bob?
10:34Hallo? Jemand zu Hause?
10:36Oh Gott!
10:38Ach du, das ist ja mal eine stürmische Begrüßung, aber...
10:42Äh, Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken.
10:44Alisa, tut mir leid.
10:45Du, besonders hipferlich diesen weißen Kittel noch nie. Ist viel besser so.
10:49Sag mal, du strahlst ja so. Ist irgendwas passiert?
10:53Ja, hab einfach nur gute Laune.
10:56Lass mich raten, du hast nicht viel Schlaf bekommen letzte Nacht.
11:00Naja, nicht so sehr viel.
11:02Und? Wie viel hast du geschafft?
11:05Nur einen.
11:06Aber das ist ein ganz besonderer.
11:09Du hast die ganze Nacht einen Stein geschliffen?
11:12Sag, wirst du aus dem Herzschliff hinbekommen? Das wäre ja großartig.
11:14Ja, das ist es auch.
11:16Es ist noch schöner, als ich gedacht hatte.
11:19Es ist schön, dich glücklich zu sehen, Kind.
11:21Und bei dir? Alles okay?
11:23Bei mir? Nein. So kann man das nicht nennen.
11:26Es gibt Neuigkeiten von der Geschäftsführung.
11:27Du hast ja auch die Ansprache von Oskar Kastelhoff gehört.
11:31Hm.
11:32Hier wird nicht das gleiche passieren, wie in Papas alter Firma in Witzler.
11:59Dafür werden Papa, der Betriebsrat und auch wir Mitarbeiter schon sorgen.
12:05Christian wird uns bestimmt unterstützen.
12:06Ich bin ein hoffnungsloser Fall.
12:11Da verbringe ich eine Nacht mit Christian und schon habe ich dauernd das Gefühl, dass er in meiner Nähe ist.
12:17Christian.
12:28Guten Morgen.
12:29Guten Morgen.
12:33Wie geht's dir?
12:36Schön, dass ich dich sehe.
12:38Ich wollte noch mit dir reden.
12:39Übergestern.
12:40Übergestern?
12:43Übergestern?
12:43Ja, wegen des Vorstandsmeetings, über das wir gesprochen haben, weißt du?
12:49Ach so.
12:50Ach so.
12:52Ja, lass uns reden.
12:53Also, schönen Tag noch. Wiedersehen.
12:56Wiedersehen.
13:04Klar wäre das gut, wenn ihr die Wahl vorzieht.
13:06Aber Hauptsache, du wirst gewählt und nicht dieser Karl Lenz.
13:09Ich tue mein Bestes.
13:10Das erwarte ich.
13:11Eine Frage habe ich da noch.
13:15Lenz befürchtet, dass es keinen Lohnausgleich für die alten Wochenstelle gibt.
13:19Ach du Ernst.
13:26Traust du mir so etwas tun?
13:29Na also.
13:30Dann kümmere dich jetzt lieber um die Wahl.
13:32Keine Sorge.
13:34Mir fehlt nur noch eine Stimme.
13:36Und denke mal daran.
13:38Egal, ob es nun Boni geben wird oder nicht.
13:40Zu deinem Schaden soll die Umstellung nicht sein.
13:43Ich kann mich also auf dich verlassen.
13:45Lenz hat die Wahl so gut wie verloren.
13:47Entschuldige bitte den kleinen Umweg, aber ich brauchte die Pläne.
14:03Wofür sind die?
14:04Ich habe ein altes Abwasserrohr entdeckt.
14:08Herr Rhein.
14:10Morgen.
14:11Das ging ja schnell.
14:11Prima.
14:13Entschuldige kurz.
14:14Mir ist am See was aufgefallen.
14:16Würden Sie bitte jemanden vom Umweltamt anrufen und einen Ortstermin machen?
14:18Am besten noch für heute.
14:20Hier und hier müssen Wasserproben genommen werden.
14:22Und hier ist ein Abwasserrohr, von dem ich gerne wüsste, wo es herkommt.
14:25Ja, ist okay.
14:26Gut.
14:32Wo waren wir?
14:34Du bist wirklich in deinem Element, oder?
14:36Naja, ich möchte ja, dass meine Enkelkinder auch noch am See baden.
14:43Christian.
14:46Ich habe gestern Abend öfter versucht, dich anzurufen.
14:49Ich habe meine Mailbox noch nicht abgehört.
14:52Du hattest gestern wahrscheinlich das Gefühl,
14:54dass ich deine Arbeit nicht ernst nehme
14:57und dein Engagement für die Umwelt.
14:59Naja.
15:01Ich sehe es ja ein.
15:03Ich habe ein bisschen übertrieben reagiert.
15:05Und deshalb...
15:06Das ist überhaupt nicht...
15:08Doch, Christian.
15:11Ach Gott.
15:19Es tut mir leid.
15:24Ich wollte nur mal sehen, wie weit sie mit ihren Steinen sind.
15:31Der Wohltätigkeitsempfang ist ja schon in zwei Tagen.
15:34Ach, machen Sie sich keine Sorgen.
15:35Das schaffe ich.
15:36Der Schliff ist fertig.
15:37Ich muss ihn nur noch polieren.
15:38Schön.
15:39Ich wusste, dass ich mich auf Sie verlassen kann.
15:41Und ich bin sehr froh, dass ich Sie für dieses Projekt gewinnen konnte.
15:43Das habe ich doch gerne gemacht.
15:45Ich hoffe nur, dass meine Steine auch Anreiz genug für die Spenden sind
15:48und Dr. Schilling so viele Augenoperationen wie möglich davon finanzieren kann.
15:52Da bin ich mir ganz sicher.
15:54Ich schicke nachher Herrn Spielker vor Baben, die ersten Steine abzuholen.
15:57Ach, und Frau Lenz, ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn Sie auch zur Feier kommen.
16:04Sehr gerne. Danke.
16:06Schön. Auf Wiedersehen.
16:10Übermorgen stehe ich also bei den Castellos auf der Matte.
16:14Ganz offiziell.
16:15Bis zum nächsten Mal.
16:45Sie wollten mich sprechen?
16:52Frau Laubinger, setzen Sie sich doch bitte.
16:58Freut mich, dass Sie so schnell Zeit gefunden haben.
17:00Ich weiß ja, wie beschäftigt Sie sind.
17:02Meine Frau hat mir erzählt, dass Sie gerne Urlaub in Brasilien machen würden.
17:05Sie haben mich doch nicht hierher zitiert, um mit mir über meine Urlaubspläne zu reden.
17:09Naja, Sie sind eine langjährige Angestellte, da ist man doch interessiert.
17:12Ja, sicher.
17:13Ja, Brasilien.
17:15Das ist mein großer Traum.
17:17Nein, nein, das werde ich mir nie leisten können.
17:21Wenn das alles war?
17:22Nein, nein, nicht so eilig.
17:24Ich wollte Ihnen eigentlich ein Angebot machen.
17:28Ach.
17:28Die Firma könnte Ihnen vielleicht bei der Erfüllung Ihres Traums behilflich sein.
17:36Worauf wollen Sie hinaus?
17:37Sehen Sie, Frau Laubinger, für die Firma wäre es wichtig, dass ich der neue Vorsitzende des Betriebsrats werde.
17:46Und Ihre Stimme ist die entscheidende.
17:57So, das sind erstmal alle.
17:59Vielen Dank.
18:01Vielen Dank.
18:03Die Einladung für übermorgen habe ich Ihnen gegeben.
18:05Ja, danke.
18:06Und die restlichen Steine bringe ich mit, wenn ich zur Feier komme.
18:08Ja gut, ich werde es ausrichten.
18:15Ja, dann einen schönen Tag noch.
18:19Ich wollte mit dir reden.
18:29Letzte Nacht, das war...
18:32besonders.
18:35Ja.
18:37Das fand ich auch.
18:39Aber die Situation ist...
18:41Kompliziert?
18:43Könnte man so sagen, ja.
18:44Ich bin vielleicht durch den Winter nicht wegen.
18:52Ich muss ein paar Sachen klarkriegen.
18:54Wie es alles weitergehen soll mit uns.
18:58Aber ich brauche ein paar Tage, um mich zu sortieren.
19:02Ellen und ich, wir kennen uns schon so lange.
19:04Ja, das ist doch selbstverständlich, Christian.
19:08Nimm dir Zeit.
19:14Ich muss ein paar Minuten nachdenken.
19:29Ja.
19:36Ich muss ein paar Minuten nachdenken.
19:44Das sieht ja wirklich gut aus.
19:57Mh, guten Schmack.
20:01Was ist denn hier los?
20:03Herr Lenz, bedienen Sie sich. Kuchen aus dem Mona Lisa.
20:09Wie kommen wir denn zu der Ehre?
20:10Na ja, wir kriegen ja keinen Preis dafür, dass wir unsere Sitzungen möglichst nüchterne Atmosphäre abhalten.
20:17Wissen Sie, mich würde interessieren, warum Sie diese Sitzung überhaupt einberufen haben.
20:22Haben Sie nicht selbst gesagt, wir brauchen dringend einen neuen Vorsitzenden?
20:26Seit wann interessiert Sie, was ich sage?
20:29Ich habe mich dem Wunsch aller nach vorgezogenen Neuwahlen nie widersetzt. Ganz im Gegenteil.
20:34Ich finde auch, dass wir möglichst schnell einen neuen Vorsitzenden im Betriebsrat brauchen,
20:37nachdem der Kollege Baltes ja aus Altersgründen ausgeschieden ist.
20:41Nur so können wir für klare Verhältnisse sorgen.
20:43Ich kann mir schon denken, wie Ihre klaren Verhältnisse aussehen.
20:46Wenn Sie was zu sagen haben, nur zu.
20:51Sie machen doch alles, was die Geschäftsführung Ihnen diktiert.
20:54Höhere Wochenarbeitszeit ohne Lohnausgleich, Nacht- und Wochenendschichten,
20:57Aushebelung des Tarifvertrags, aber wie ein Scherz.
21:00Dafür haben wir ja Kuchen aus dem Mona Lisa.
21:02Sie unterstützen also die Pläne der Betriebsleitung?
21:05Im Gegensatz zu Herrn Lenz habe ich kein Problem damit, mehr Stunden zu machen.
21:10Ich mag meine Arbeit.
21:12Seine Vorwürfe sind reine Panikmache.
21:14Es wird einen Lohnausgleich geben und in dieser Firma wird auch kein Tarifvertrag ausgehebelt.
21:18Tja, abschließend lässt sich natürlich noch nichts sagen,
21:45aber die Dichte der Algen deutet auf maximale Stickstoffkonzentration.
21:51Was?
21:52Der See wird voraussichtlich nächsten Sommer umkippen.
21:55Das hatte ich befürchtet.
21:57Aber dass es so schlimm ist, wie viele von diesen Proben brauchen Sie noch?
22:01Ich nehme eine noch hier und eine vorne beim Abflussrohr.
22:05Und wann ist mit den Ergebnissen zu rechnen?
22:08Ein paar Tage wird es schon dauern.
22:09Alles klar.
22:11Christian!
22:12Ellen!
22:16Ich habe dich gesucht.
22:18Und Frau Hund hat mir gesagt, dass ich dich hier draußen finde.
22:21Fällt dir was auf?
22:23Du bist in der freien Natur, freiwillig.
22:25Ich habe mir sagen müssen, dass man hier draußen nicht nur Viehzeug und Dreck,
22:28sondern unter Umständen auch ganz schnittige Umweltaktivisten findet.
22:34Und?
22:35Fällt dir sonst nichts auf?
22:36Ich trage Gummistiefel.
22:42Ja, ja.
22:43Und was, Herr Bärche?
22:45Nur weil ich hier draußen in der Pampa rumstapfe,
22:47heißt das ja nicht, dass ich mich für dich nicht mehr hübsch mache.
22:52Gut.
22:53Wir können immer Hilfe gebrauchen.
22:54Ich trage Gummistiefel.
23:00Ich weiß genau, was Sie vorhaben.
23:25Jetzt bin ich aber gespannt. Sie wollen sich wählen lassen, um mit der Geschäftsführung
23:30gemeinsame Sache zu machen. Ich denke, Sie unterstellen die Kastellows nichts Böses.
23:34Das war, bevor ich Sie und Oskar Kastellow zusammen gesehen habe. Sie sind doch nur sein Handlanger.
23:41Herr Kastellow arbeitet hier und ich arbeite hier. Da kann ich schon mal vorkommen, dass wir
23:45uns beide sehen. Sie sollen seine Systemumstellung einfach durchwinken, anstatt im Sinne der
23:49Belegschaft zu handeln. Wenn Sie Ihre wilden Spekulationen auch irgendwie belegen können,
23:54dann tun Sie das. Ansonsten rate ich Ihnen, etwas vorsichtiger zu sein. Ich bin immer noch
23:58Ihr Vorgesetzter. Vielleicht gehen Sie ja bis zur Wahl in die Arbeit.
24:03Na komm, erzähl's mir.
24:17Was denn?
24:18Ja, was ist passiert?
24:19Passiert?
24:20Ja, ich mein, Kuchenbuffet und die passt ja in einem Tag.
24:24Ach so, das ist für die Wahl des neuen Betriebsratsvorsitzenden. Das weißt du doch gar nicht.
24:28Nee, ich sag ja. Erzähl's mir.
24:31Also, heute Morgen hat die Geschäftszeitung verkündet, dass demnächst neue Arbeitszeiten
24:36eingeführt werden. In Zukunft gibt es auch Nacht- und Wochenendschichten.
24:39Zwangsweise für alle?
24:41Nein, erst mal nur für die, die mehr verdienen wollen.
24:44Das ist doch prima. Keiner muss. Aber wer will, kann sich eine goldene Nase verdienen.
24:49Ja, und für jeden, der nicht will, kommt ein untertariflich bezahlter Leiharbeiter und am
24:53Ende arbeiten alle für weniger als vorher.
24:55Weißt du wirklich?
24:56Ja, mein Papa hat das schon mal erlebt. Und deswegen drücke ich ihm auch die Daumen,
24:59dass er zum Betriebsratsvorsitzenden gewählt wird.
25:01Ach, ich verstehe. Das Ganze ist für die Wahlparty.
25:04Mhm. Und Papa muss einfach gewinnen. Er ist der Einzige, der unsere Interessen vor der
25:07Geschäftsführung vertreten kann.
25:08Außer dir.
25:09Wieso mir?
25:12Verlegst du nicht gewisse Kontakte zu einem Herrn aus der Chefetage?
25:17Naja, so würde ich das nicht mehr nennen.
25:22Nicht mehr?
25:24Piano, piano. Das soll heißen, du bist heute Morgen gar nicht ganz besonders früh los.
25:28Du warst die ganze Nacht nicht zu Hause. Also du und ihr Hab?
25:38Sie ist in keinem guten Zustand.
25:41Christian, hast du nicht irgendwas zu tun für eine ambitionierte Nachwuchsaktivistin?
25:45Klar. Kannst mir helfen, die Eigenja abzufüllen.
25:51Deine Gummistiefel sind zwar sehr schön, aber nicht besonders praktisch.
25:54Was? Also, ich weiß das wirklich zu schätzen, aber du musst mir nicht helfen.
26:01Christian, du solltest mich eigentlich kennen. So schnell gebe ich nicht auf, wenn ich was will.
26:11Meinst du denn, da ist noch was zu retten?
26:13Schwer zu sagen. Aber wenn es von der Firma kommt, können wir auf jeden Fall schnell handeln.
26:18In jedem Fall sollten wir versuchen zu retten, was zu retten ist. Meinst du nicht?
26:35Also, ich sag's dir, wie es ist, Christian.
26:37Dieses Zeug gehört in Sushi und sonst nirgendwo hin.
26:44Was mach ich jetzt damit?
26:45Packst du den Koffer da.
26:46Geht's dir nicht gut?
26:52Ach, doch doch.
26:54Aber was hältst du davon, wenn ich uns was zu trinken besorge?
26:57Ich dachte, du gibst nicht so schnell auf.
27:00Tue ich auch nicht.
27:01Ich hab nur einfach Lust auf was Warmes.
27:04Super Idee.
27:12Christian!
27:13Muna, geht's noch ein bisschen lauter?
27:14Ich glaube, im Versand konnte man dich nicht hören.
27:17Also, du hast wirklich mit Christian Castellow die Nacht verbracht?
27:20Was ist daran eigentlich so unwahrscheinlich, dass er mit mir oder ich mit ihm?
27:23So Mist.
27:25Naja, wir hatten doch einen Euro vereinbart.
27:27Für jedes Mal, wenn du ihn dir aus dem Kopf schlägst.
27:29Und jetzt hab ich mir schon ein neues Auto bestellt.
27:30Weil ich dachte...
27:31Muna, du bist meine Freundin.
27:33Es ist dein Job, dich mit mir zu freuen.
27:35Freundin, Freund.
27:36Du weißt schon.
27:37Das tue ich ja auch.
27:38Und?
27:39Wie war's?
27:41Ja.
27:42Naja, ich denke, wir sind Freundinnen.
27:43Da muss ich doch wissen, ob ich mich ein bisschen so mittel oder ganz für dich freuen soll.
27:46Ich bin so glücklich für dich, Cara.
27:55Endlich hat er's kapiert!
27:59Und?
28:01Was wird jetzt mit euch?
28:03Naja, vorhin hat er mir gesagt, dass es für ihn auch was Besonderes war und dass er sich jetzt erstmal ein bisschen sortieren muss.
28:09Ist der Sinn von verliebt sein nicht, dass man unsortiert ist?
28:12Muna, er ist verlobt.
28:13Ja, da sollte er genau wissen, wer die Richtige für ihn ist.
28:16Ja, aber so leicht ist das nicht.
28:18Der braucht einfach ein bisschen Zeit.
28:20Und wie lange ist das ein bisschen?
28:21Keine Ahnung.
28:22Ein paar Tage?
28:24Hoffentlich kommt er nicht nach meiner Tante Sophia.
28:26Wenn die sagt, die kommt in einer halben Stunde, dann braucht sie schon mal fünf, bis sie auftaucht.
28:31Muna, er ist seit Jahren verlobt.
28:32Da trennt man sich doch nicht so knall auf heil.
28:35Ach, pass auf dich auf, Süße, ja?
28:38Und auf dein Herz.
28:43Ach, Herr Lenz, haben Sie mich erschreckt.
29:11Nein, nein, nicht doch. Davon sollten Sie wirklich probieren.
29:15Das ist Monas berühmte Antipasti-Platte.
29:17Mein Sohn schwört darauf.
29:18Danke, ich habe keinen Hunger.
29:20Der Hund hat ja hier mächtig aufgefahren, um uns zu beeindrucken.
29:23Ja.
29:24Ich frage mich auch, ob wir das nicht als Bestechungsversuch werden sollten.
29:28Also das finde ich übertrieben.
29:30Ja, das war ein Scherz, Frau Laubinger.
29:32Ach so, ja klar.
29:33Aber ernsthaft, ich bin mir sicher, dass der Kollege Hund das anstehende Meerschichtssystem einfach durchwinken wird.
29:41Meinen Sie?
29:43Ja, aber Sie haben doch selbst immer gesagt, dass der Hund unter der Fruchte der Geschäftsführung steht, oder?
29:48Ja, sicher, aber...
29:49Na, Herr Lenz, versuchen Sie, die Mitglieder des Betriebsrats zu beeinflussen.
29:59Ja, ja genau.
30:01Ich habe sogar Kuchen und Antipasti kommen lassen, um gute Stimmung zu machen.
30:04Wir müssen im Interesse der Belegschaft handeln.
30:12Das ist unsere Pflicht als Betriebsrat.
30:14Frau Laubinger, bitte.
30:16Ich werde mein Möglichstes tun, um herauszufinden, ob bei der Umstellung alles mit rechten Dingen zugeht.
30:23Bei Mona muss immer alles sofort passieren.
30:27In einem von ihren Romanen wäre es bestimmt auch genauso gewesen.
30:30Christian läuft in Zeitlupe auf mich zu, kniet sich vor mich hin und hält um meine Hand an.
30:36Hübsch irgendwie.
30:38Was denkst du dir denn da für ein Quatsch zusammen, Anissa?
30:41Lass es mal so null sein Ding.
30:44Du stehst doch gar nicht auf so gefühlsduselige Kerle.
30:48Die sind einfach zu weich gespült.
30:51Du willst einen Mann, der seinen Kopf einschaltet, bevor er eine Entscheidung trifft.
30:55Einen mit Verantwortungsgefühl.
30:58Und das dauert eben ein bisschen länger.
31:00Na?
31:01Was machst du denn hier?
31:03Du sollst doch die Welt entdecken.
31:07Aber soll ich dir mein Geheimnis verraten?
31:09Ich wollte auch lieber hierbleiben, anstatt die Wege in die Freiheit zu machen.
31:19Mit euch, kleine Enten, hat alles angefangen.
31:22Sind die süß.
31:39Sag mal.
31:39Wättest du Christian jetzt auch lieber hier?
31:42Tja, ich glaube, da müssen wir beide uns noch ein bisschen gedulden.
31:48Also, du auf alle Fälle, weil du hast ja leider keine Daumen.
31:52Ich dagegen könnte ihn natürlich anrufen.
31:59Ja, hey, das war nicht so gemeint.
32:00Hey, ich könnte ihn auch für dich anrufen.
32:01Nette Versuch, Frau Lenz.
32:07Für die Ente anrufen, schon klar.
32:09Du lässt das schön bleiben.
32:11Christian soll in Ruhe seine Entscheidung treffen.
32:12Das ist okay.
32:13Und egal, was bei ihm gerade passiert, ich weiß, was ich will und was ich fühle.
32:19Ich liebe ihn.
32:35Ah, Herr Förster, dann sind wir ja komplett.
32:37Möchtest du nicht mal einen Keks oder ein Stück Kuchen?
32:39Auf alle Fälle.
32:41Die kann ich nur empfehlen.
32:43Lassen Sie uns doch einfach anfangen.
32:45Ganz meine Meinung.
32:46Also fangen wir an.
32:48Das Prozedere ist wie folgt und ganz einfach.
32:52Jeder hebt die Hand für seinen Kandidaten.
32:54Die Kandidaten dürfen sich selbst wählen.
32:57Alles klar?
32:59Also bitte.
33:01Wer ist für Herrn Lenz?
33:05Und wer stimmt für Herrn Hund?
33:10Rosi.
33:11Und für wen stimmst du?
33:13Ich will dir bloß nicht ein, dass ich dich verfolge.
33:35Kommt, schon gibst du.
33:37Du bist eine Hobbystalkerin.
33:39Bist du.
33:39Und ich dachte, das bleibt mein kleines Geheimnis.
33:42Hm.
33:42Jetzt hab ich dich ja ganz schön an der Hand, was?
33:44Was hältst du von Bestechung?
33:46Hier.
33:47Garantiert von einer unserer Enten.
33:48Oh ja.
33:50Richtig Zeit und machst null Druck, Alisa.
33:53Also nicht, dass du das jetzt missverstehst.
33:55Das war so nicht gedacht.
33:57Wirklich nicht.
33:58Also ich will dir keinen...
34:00Auch wenn...
34:01Das sieht jetzt im Moment vielleicht genauso aus, oder?
34:02Aber ich hab noch keine Brautkleider anprobiert oder so.
34:05Also nicht, dass ich darüber nachdenken würde.
34:07Oh Gott, was redest du denn da?
34:09Was würdest du mir überhaupt genau sagen?
34:13Ja, gute Frage.
34:14Ich...
34:14Ich hab mich in dich verliebt.
34:35Das heißt im Klartext, dass niemand einen Bonus erhält.
34:37Außer den Kostellos.
34:38Die Leute sind besorgt.
34:40Sie fragen sich, ob das neue Arbeitssystem wirklich eingeführt wird.
34:43Ohne den Betriebsrat können wir solche Entscheidungen gar nicht treffen.
34:45Ich hab mit Christian Kastelhoff gesprochen.
34:48Und er wollte sich nochmal für die Belegschaft einsetzen.
34:50Oskar und ich sind für das neue Bonussystem.
34:52Ich denke, wir haben eine Entscheidung.
34:53Das ist doch wohl nicht dein Ernst.
34:54Allerdings ist es das.
34:56Irgendwann muss man Entscheidungen treffen, Christian.
34:58Und dann ist es besser zu wissen, nach welcher Seite man steht.
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