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WM 1994: Deutschland erwartet Gold von Franzi, Franzi aber fliegt im Vorlauf raus. Dagmar Hase tritt ihren Finalplatz an sie ab. Im Finale schwimmt Franziska van Almsick Weltrekord, wird Weltmeisterin.
Franzi die Fehlbare. Ihrer Beliebtheit tut das keinen Abbruch. Die Werbedeals werden größer, ihre Inszenierung dabei mitunter fragwürdig. Gerade mal 16 Jahre alt erfährt sie eine Sexualisierung, die aus heutiger Sicht mehr als befremdlich anmutet. Der Boulevard zerrt an ihr – sie muss sich für eine unbedachte Äußerung über Hitler rechtfertigen. Sportlich gibt es nur ein Ziel: Gold bei den Olympischen Spielen von Atlanta 1996. Dem ordnen Franzi und ihr Management alles unter. Sie wird das Ziel dennoch verpassen, holt Silber. Den Deutschen ist das zu wenig, die Enttäuschung ist groß. Franzi taucht ab, bricht sich beim Motorradfahren die Hand. Rückblickend ein Geschenk. Sie ist endlich mal raus aus dem Zirkus, befreit von dem Druck, Zeit sich selbst zu finden. Sie kommt zurück, bereit, endlich Gold zu holen bei den Spielen von Sydney 2000. Sie scheitert im Vorlauf. Die B.Z. titelt: „Franzi van Speck – als Molch holt man kein Gold“. Franzi ist am Tiefpunkt. (Text: ARD)
Franzi die Fehlbare. Ihrer Beliebtheit tut das keinen Abbruch. Die Werbedeals werden größer, ihre Inszenierung dabei mitunter fragwürdig. Gerade mal 16 Jahre alt erfährt sie eine Sexualisierung, die aus heutiger Sicht mehr als befremdlich anmutet. Der Boulevard zerrt an ihr – sie muss sich für eine unbedachte Äußerung über Hitler rechtfertigen. Sportlich gibt es nur ein Ziel: Gold bei den Olympischen Spielen von Atlanta 1996. Dem ordnen Franzi und ihr Management alles unter. Sie wird das Ziel dennoch verpassen, holt Silber. Den Deutschen ist das zu wenig, die Enttäuschung ist groß. Franzi taucht ab, bricht sich beim Motorradfahren die Hand. Rückblickend ein Geschenk. Sie ist endlich mal raus aus dem Zirkus, befreit von dem Druck, Zeit sich selbst zu finden. Sie kommt zurück, bereit, endlich Gold zu holen bei den Spielen von Sydney 2000. Sie scheitert im Vorlauf. Die B.Z. titelt: „Franzi van Speck – als Molch holt man kein Gold“. Franzi ist am Tiefpunkt. (Text: ARD)
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SportTranskript
00:00trauenvoll.
00:05Ich habe sofort meine Sachen geschnappt und bin ins Hotel
00:08und habe mich irgendwie in mein Hotelzimmer vergraben.
00:13Bei der Weltmeisterschaft in Rom habe ich es einfach emotional vergeigt,
00:17weil ich es unbedingt wollte.
00:22Wir waren unterwegs in Rom mit dem Moped und ereilte die Nachricht,
00:27wir sind beide irgendwo an so eine Kneipe ran, nicht?
00:30Und ich habe gesagt, ich brauche erstmal einen Schnaps.
00:32Dann habe ich aber erst gefallen.
00:411994 war ich 16 Jahre alt.
00:50Ich habe schon gemerkt, ich mache es vielleicht nicht mehr so ganz
00:53für mich alleine, sondern ich muss jetzt irgendwie so abliefern.
00:57Franzi war halt über 200 Meter Freisteh die Favoritin, die Hausfuhrfavoritin.
01:04Und wir waren beide gut drauf.
01:08Eine Siegesgewohnte hatte heute einen schwachen Moment
01:11und da war es eigentlich aus für sie, aus für Franzi.
01:15Denn Franziska hatte ihre Qualifikation am Morgen einfach verbummelt.
01:19Mit der schwarzen Kappe, wie meistens auf der schnellsten Bahn,
01:21wollte sie diesmal besonders clever sein.
01:23Aus taktischen Gründen schwamm sie langsamer,
01:25um im Finale möglichst weit weg von den Chinesinnen zu starten.
01:29Doch am Ende das böse Erwachen.
01:31Franzi war ausgeschieden und Dagmar Hase im Finale.
01:34Ich wusste ja, ich war ja schneller als Franzi.
01:37Und Franzi war neunter.
01:39Und das war ...
01:41Man kann es nicht beschreiben, also das war ein Schock.
01:43Ich glaube, Schockstarre auch für Franzi.
01:44Mit dieser Geschichte letztlich auch irgendwie so typisch für sie.
01:48Sie ist eine der besten Schwimmerinnen der Welt,
01:50aber sie kann es nicht immer zeigen und nicht zu jeder Zeit.
01:54Und sie hat auch gespürt, dass sie Druck hat.
01:56Franzi von Almsee qualifizierte sich nicht,
01:58doch eine Mannschaftskameradin machte ihr den Weg frei fürs Finale.
02:01Dagmar Hase hatte bis zu diesem Augenblick trotz ihres Olympiasieges
02:14immer nur im Schatten von Franzi gestanden.
02:16Heute trat sie ins Rampenlicht durch eine noble Geste des Verzichts.
02:21Ohne diese hätte Deutschlands liebster Wasserfloh am Abend zuschauen müssen.
02:25Was soll's, ich hätte eh nicht in die Medaillen eingreifen können, denke ich mal.
02:30Und Franziska ist halt auf ihrer Hausschreck rausgeflogen.
02:34Und ich geb ihr halt noch mal die Chance.
02:41Sie haben jetzt die große Chance, sich den Fairplay-Preis zu verdienen.
02:45Wie sieht es aus?
02:51Jedenfalls trafen wir Franziska im Zimmer.
02:53Meine Mutter hat mir knallhart dargelegt, dass Dagmar Hase auf ihren Platz verzichtet hat.
03:00Und ich nachgerückt bin.
03:02Sie schwimmt nicht und sie lässt sich das nicht schenken.
03:05Und das kommt gar nicht in Frage.
03:07Hat richtig losgedonnert.
03:09Ich habe durch die Toilettentür geschrien, das ist mir völlig wurscht.
03:12Die können alle machen, was sie wollen.
03:14Ich gehe nicht mehr an den Start.
03:16Und dann habe ich ihr erzählt, dass ich auch Scheiße gebaut habe.
03:20Aber wenn mir jemand die Möglichkeit gegeben hat, etwas wieder in Ordnung zu bringen,
03:27diese Chance habe ich nie in meinem Leben vertan.
03:30Nie.
03:31Ich bin wirklich wie so ein begossener Pudel dann eigentlich zum Finale 200 Meter Freisteel gefahren
03:42und habe mich elendig gefühlt.
03:44Elendig.
03:45Ich hatte natürlich schnell selbst Zweifel, wo man die Gegner lachen sieht, wo man Häme spürt.
03:59Und jetzt gucken die alle dabei zu, wie du maßlos irgendwie ertrinkst.
04:02Die Belastung ist durch die Entscheidung der Dagmar Hase für sie garantiert nicht einfacher geworden.
04:10Im Gegenteil.
04:11Ja.
04:12Ich bin immer noch angefressen nicht, aber es bewegt halt immer noch.
04:17Das vergisst man glaube auch nicht, auch wenn es 30 Jahre her ist.
04:20Das war meine Franziska, die dann so, jetzt zeige ich es dir.
04:39Also jetzt, jetzt klatsch ich dir eine über.
04:44So.
04:45Das war meine Franziska.
04:47Franziska von Almzig, das ist eine Wahnsinnsdurchgangszeit.
04:54Franzi muss ziehen, gibt das letzte jetzt.
04:57Wer ist erster Franziska von Almzig?
05:00Mit neuem Weltrekord, so und waren alle Entscheidungen richtig.
05:16Als ich angeschlagen hatte und die Zeit gesehen habe, war mir klar, dass ich das eigentlich nur der Dagmar zu verdanken habe.
05:22Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.
05:24Ich habe gedacht, alter Scheiße, du bist jetzt wirklich Weltmeisterin mit Weltrekord.
05:52Nach dem Scheiß davor.
05:55Das war der Start meiner Karriere.
05:57Das waren eben nicht die Olympischen Spiele 1992, zumindestens gefühlt und in meinem Kopf, sondern es war besonders dieses Rennen.
06:09Franziska von Almzig mit neuem Weltrekord wird sie Weltmeisterin.
06:13Es war immer dieses olympische Gold, was mich getrieben hat.
06:16Ich hatte zwischendurch auch Angst vor dem Erfolg.
06:2212 bis 14 Millionen Gesamtwerteverträge.
06:26Ich habe es einfach satt, ein Superstar zu sein.
06:28Noch mehr Arschwarten.
06:29Man konnte aus diesem Mädchen eine ganze Menge Profite rausziehen.
06:34Franzi war zicke, ne klar. Jeder war ne zicke.
06:40Und es wird nichts mit dem Gold für Franzi, wie vor vier Jahren.
06:44Und jetzt meckern sie wieder und jetzt fangen sie wieder an zu schießen.
06:48Wenn man mit der Bild-Zeitung nach oben fährt, fährt man mit der Bild-Zeitung nach unten.
06:52Die Tür war wieder offen für sämtliche Selbstzweifel, dass aus dieser großen Liebe zum Schwimmen eine Hassliebe geworden ist.
06:58Franziska von Almzig vor ihrem eigenen Weltrekord. Ja! Franziska, du bist die Größte!
07:15Spätestens seit Rom, seit dieser Weltmeisterschaft, kannte die Sportwelt Franziska von Almzig.
07:21Weil sie zum Teenie-Idol wird, das war im Prinzip völlig klar.
07:25Es war natürlich irgendwie toll, dass so Gleichaltrige, dass die so Feuer und Flamme waren.
07:35Ich habe immer versucht, mich so ein bisschen abzuheben von dem Rest.
07:39Eine Zeit lang hatte ich Jeanshosen an und bin dann halt mit einem langen und kurzen Hosenbein rumgerannt.
07:48Ich fand das cool.
07:49Das Jeans-Zeug, was er da anhatte.
07:53Erst noch einmal, da haben sie gesagt, oh, Franziska trägt Designerklamotten. Da hatten wir nichts anderes gemacht, als die auf den Tisch gestellt.
07:59Ich habe eine Schere genommen und habe die Ecken abgeschnitten.
08:03Meine Mutter hat sich immer ausgetobt. Also meine Mutter war immer sehr mutig in sämtlichen Fashion-Angelegenheiten.
08:12Ich war da immer Vorreiter.
08:14Gott, die Frisur!
08:20Franzi hat nicht nur Erfolg im Wasser, sondern auch und besonders bei den jungen Herren.
08:23Zum Beispiel bei Olaf Steinborn.
08:31Das Postamt 47 in Berlin-Britz ist ein Postamt wie jedes andere.
08:35Tausende von Briefen gehen täglich durch die Hände der Bediensteten.
08:39Auch die am Prominente.
08:40Einer hat den Durchblick. Er darf sehen, was nur für den Star bestimmt ist.
08:46Er bearbeitet die Fanpost des erfolgreichsten Goldfischs Deutschlands.
08:51Franziska van Eimsek. Franzis Post ist sein zweites spannenderes Leben.
08:56Ich bin eigentlich, so wie ich mich nenne, der Fanpost-Manager von hier.
09:01Olaf feiert Franzi schon länger.
09:03Franzis Bruder Sebastian bis Februar für die Fanpost verantwortlich, ist froh über das gute Zusammenspiel.
09:14Einige Fans interessieren keine Schwimmrekorde.
09:17Damit Franzi nicht auf andere Gedanken kommt, übernehmen die Männer die Drecksarbeit.
09:21Es gibt Briefe, die wir Franziska nicht zeigen.
09:24Und was steht da drin?
09:25Ja, meistens nicht schöne Sachen. Und mehr will ich eigentlich dazu nicht sagen. Und die braucht Franziska auch nicht lesen.
09:35Es waren wirklich die absurdesten Anfragen. Also von Liebesbriefe sind das eine.
09:40Da gab es dann wirklich auch so Stalker dabei, die alles dafür gegeben hätten.
09:44Und die ihr schworen, ewige Liebe und ewige Treue und nur bei mir wärst du gut aufgehoben und so.
09:49Ich kann mich daran erinnern, dass meine Mutter mit einer Trillerpfeife mal irgendwie extrem ins Telefon gefiffen hat, weil so ein Stalker irgendwie am Telefon war.
10:00Und es gab schon auch so ein paar Morddrohungen.
10:04Da war bei den Briefen auch so ein Briefeschreiber dabei, der sie liebte über alles.
10:10Und er sieht nur noch eine Möglichkeit, dass er mit ihr gemeinsam von dieser Welt gehen will.
10:16Da hatten wir ein bisschen Bange.
10:18Einmal, ja.
10:19Da hatten wir ein bisschen Bange.
10:28Ja, es war zwischendurch einfach echt total verrückt. Es war immer jemand um mich herum.
10:34Wenn ich irgendwo hingegangen bin, dann hatte ich oft Kamerateams irgendwie dabei.
10:38Noch ein Auftritt da, noch ein Auftritt da. Da kannte man manchmal aus meiner Sicht auch keine vertretbare Grenze mehr.
10:45Ja, natürlich. Es war aus heutiger Sicht viel zu viel.
10:50So sieht es aus, wenn die Schwimmprinzessin Termine hat. Umringt von Mitarbeitern eines Werbepartners, von Reportern und Fotografen eilt sie von einer Location zur anderen.
10:59Hey, wo gehst du mal hin?
11:0320, guckst du bitte mal?
11:0620.
11:07Ich finde es vielleicht gut, dass man mich attraktiv findet. Aber ich sag mal so als Sexsymbol oder so, finde ich es vielleicht ein bisschen abartig. Also, schön finde ich es nicht.
11:23Wie sowas. Ist das hin? Die Hände so rauf und dann kannst du unten so erst noch mich stehen, wie du willst.
11:30Muss mal gucken, ob das geht.
11:32Dass man überhaupt so junge Sportlerinnen so einem Sexsymbol gemacht hat. Ja, sie wurde ja dann umworben von allen möglichen Leuten und da waren auch viele Speichellecker dabei.
11:40Also noch mehr Arsch raus und Brust raus und was du hast. Alles zieht ganz weit zurück hin.
11:47Ist schön, ist schön, ist schön.
11:50Ich habe damals gedacht, wenn ich mir überlege, wie jung sie ist, ist das eigentlich nicht angemessen.
11:57Das war eine andere Zeit, muss man vielleicht sagen. Trotz alledem glaube ich, dass das manchmal auch grenzüberschreitend war.
12:04Die erfolgreichste deutsche Sportlerin derzeit überhaupt. Herzlich willkommen, Franziska van Almsieck.
12:20Du siehst hier diese sabbernden alten Männer, die heißen Fotografen. Ja, und guck mal hier.
12:26Wenn du jetzt in diesen Badeanzügen fotografiert wirst, da war es neulich in der Presse zu lesen, die neuen Lolitas.
12:31Kennst du zufällig das Buch, Lolita?
12:34Ne, aber du weißt nur etwa, worum es da geht.
12:37Also, alter Professor fährt mit jungen Mädchen durch Amerika und will noch mal ein paar schöne Stunden.
12:43Natürlich Literatur und so. Hast du damit ein Problem?
12:46Du machst eigentlich ein Foto im Badeanzug und unheimlich viele Leute interpretieren da was völlig anderes rein.
12:52Macht ihr sowas zu schaffen?
12:54Ne, eigentlich nicht. Ich meine, Wasser ist mein Element, der Badeanzug ist mein Element und das stört mich eigentlich nicht weiter.
13:00Was da in den Leuten vorgeht oder was die Presse drüber schafft, das ist nicht dein Problem.
13:03Also, ein Mädchen in dem Alter mit Lolita-Image zu konfrontieren, ist natürlich schwierig, weil, dass sie damit intellektuell überfordert sein könnte, ähm, das, das, die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß.
13:17Mein Name ist Raik Hannemann. Ich bin mit Franziska von Almsig im selben Verein geschwommen und habe sie dann als Sportjournalist die ganze Karriere über begleitet.
13:29Franziska von Almsig verschwindet ja bald Ende Oktober Richtung USA, um Englisch zu lernen und endlich den Führerschein zu machen. Da darf man das ja mit 16.
13:38Also, das war schon echt ein Knaller, einen Autowerbevertrag zu bekommen, ohne dass man Auto fahren kann.
13:48Ja, es ist wild. Also, weil die Amerikaner alle guckten und sagten, was ist denn das für ein Auto? Und die immer gesagt haben, es ist ein Opel. Es ist ein Opel Tigran.
14:01Sie haben mich natürlich nicht fahren lassen, sondern das ganze Auto stand auf einem Hänger und ich habe die ganze Zeit nur so getan, als ob.
14:13Und ich hatte eine Stuntfrau, weil man so ein Testimonial wie mich nicht einfach in so ein Wasserloch schiebt.
14:20Ich erinnere mich, dass Steffi Graf, Boris Becker alles überstrahlt haben. Das waren die deutschen Sport-Superstars.
14:28Und dann kam eben auf einmal eine Franziska von Almsig. Nicht aus dem Nichts, aber die tauchte auf und tauchte dann auch in diesem Opel-Spot wieder auf.
14:39Ich denke, an den kann sich jeder, der damals Sport verfolgt hat, bestens erinnern.
14:43Franzi ist damals kometenhaft in dieser Liga aufgeschossen und es hat ihr einen Marktwert gegeben, von dem alle in ihrem Umfeld auch profitiert haben.
14:53Franziska ist schon mehrfache Millionärin. Und das mit nur 20 Tagen Arbeit für Werbung im Jahr.
15:03Das war von so viel Aufsehen und so viel Getöse nebenbei begleitet gewesen, weil es sowas vorher nicht gab.
15:09Also nach all dem Primorium sollte sie aber natürlich sich auf ihren Sport konzentrieren.
15:14Bei der EM in Wien 1995 war ich 17 Jahre alt.
15:28Wenn man als Weltrekordlerin und Weltmeisterin zu einer Europameisterschaft fährt, dann ist man sicherlich Hausfrau-Favorit dann.
15:37Ja.
15:38Da wurde klar, wie hoch die Latte für sie schon liegt. Sie war schon ein Superstar und sie hatte jetzt einfach alles zu gewinnen.
15:47Im Mittelpunkt steht sie auf und hin.
15:53Wieder mal ein Wettkampf, bei dem sie für große Aufregung sorgt.
15:56Ich glaube, es war einfach so ein Punkt erreicht, der, ähm, ach.
16:07Dann der lang erwartete Auftritt. Als Einzige hatte sie an diesem Morgen die Ehre vom Stadionsprecher vorgestellt zu werden.
16:12Man hätte meinen können, irgendwie, ich hätte aus 94 gelernt.
16:20In ihrem Vorlauf wirkte sie kraftlos und ließ, nachdem sie lange geführt hatte, ihre Konkurrentinnen vorbeiziehen.
16:27Das Aus über 200 Meter ihrer Paradedisziplin.
16:32Wenn man dann wieder scheitert im Vorlauf, dann hat das was mit Dummheit zu tun.
16:42Das ist einfach nicht clever.
16:44Es war unglaublich. Ich hab gedacht, das kann doch echt nicht wahr sein.
16:48Wenn man diesen Fehler einmal gemacht hat, warum macht man ihn ein zweites Mal?
16:54Vor der Tür warten die Reporter auf den Superstar, der versagt hat.
16:58Unsere Kamera lief, ich hielt ihr das Mikrofon entgegen und dann sagte sie einige Sätze, aber vor allem sagte sie einen.
17:06Ich hab's einfach satt, ein Superstar zu sein.
17:08Das war der Satz des Jahres, weil er so viel aussagte über den Druck, unter dem Jugendliche im Hochleistungssport stehen.
17:20Ein Hilfeschrei am Trainer, Manager und die Menschen um sie herum.
17:24Die hochgesteckten Erwartungen auch der Medien erdrücken sie.
17:28Eine Niederlage darf nicht zur psychischen Katastrophe werden.
17:32Ich hatte mich 1995 wieder aus meinem Rennen auf 200 Meter Freisteel rausgeschwommen.
17:38Und so dusselig muss man erstmal sein, dass man das zweimal schafft.
17:43Ich schwamm also im B-Finale und im B-Finale bin ich schneller geschwommen als die Europameisterin im Finale.
17:49Sodass eigentlich sich wieder alle Medien gar nicht so auf die Europameisterin stürzten, sondern dass sich alle irgendwie auf mich stürzten.
17:57Die Presse ist ja wie ein Tier. Die stürzen sich auf die Sportler.
18:01Wenn sie schnell sind und erfolgreich sind, heben sie dich in den Himmel.
18:06Bist du mal nicht erfolgreich, lassen sie dich total fallen.
18:11Ich fand das irgendwann echt unfair, dass es nicht mehr um den Sport ging.
18:16Obwohl Franziska von Almsig heute einen Ruhetag hatte, machte sie Schlagzeilen.
18:22Mit einer Bemerkung über Hitler hat die deutsche Rekordschwimmerin Franziska von Almsig in der österreichischen Presse für Aufregung gesucht.
18:29Franzi ein Hitler-Fan. Wer mag solchen Blödsinn glauben?
18:33Die Agenturen überschlugen sich jedenfalls. Franzi bezeichnet Adolf Hitler als ihre Lieblingsfigur in der Geschichte.
18:39Es begann mit der Lektüre im Kurier. Ein Zitat aus einem Interview, das schon vor Wochen für ein paar andere Zeitungen gemacht worden war.
18:46Was mussten wir da lesen? Ihre Lieblingsfigur der Geschichte war die Frage. Hitler.
18:50Und weiter. Über ihn bestehe Interesse. Ganz allgemein, dass Hitler schlau gewesen sei.
18:55Mein Kampf habe sie gelesen und verstanden.
18:57Ich quäle mich eigentlich seit heute mit so einer Scheiße rum. Und ich bin nicht eigentlich leid, Rechenschaft dafür abzulegen, dass ich mich für deutsche Geschichte interessiere.
19:09Ihr fragt mich was und ihr wollt dauernd irgendwas von mir hören, dann erzähle ich euch was. Dann macht der so einen Murkst raus.
19:16Franziska van Almsig war fassungslos. Sie erlebte eine neue Dimension der Jagd nach Schlagzeilen.
19:23Wir haben mal über Belastung gesprochen. Und das ist zum Beispiel auch so ein Ding. Das belastet mich schon ziemlich.
19:28Und ich hoffe, dass ich die nächsten Starts mal wieder locker angehen kann. Da sehe ich auch nicht. Ich bin beieinander jetzt.
19:37In Wien hat sie eigentlich nur gewonnen. Dass sie dann mal ein Finale nicht erreicht, was da für ein Brumborium drum gemacht wurde, wie hoch das gehängt wurde.
19:46Natürlich ist sie fehlbar gewesen. Wäre es nicht fehlbar.
19:51Franzi sollte oder musste damals perfekt sein. Das war mein Eindruck. Aber dem konnte sie nicht standhalten. So war sie als Typ nicht. Sie war nicht perfekt.
19:58Du musst dir jetzt überlegen, was du jetzt machst. Entweder hörst du auf, schmeißt alles hin.
20:07Oder es war es noch nicht. Du hast ja noch was offen. Und dann machst du weiter.
20:17Ich bin die Gabriele Strecker, genannt die Gabi hier. Ich war nicht nur die Physiotherapeutin, sondern auch so ein bisschen die Mama.
20:28Das sind diese Momente, wenn dann Familie einfach nicht da ist. Mal Schwäche zeigen zu können. Mal maulen und motzen zu können.
20:35Ich kann mich erinnern, dass sie heulend aus dem Becken kam, wusste überhaupt nicht wohin mit sich.
20:41Dann habe ich sie dort weggeholt, weil sie ja dort auch der Presse ausgesetzt war.
20:45Dass ich gesagt habe, Sonja, beruhig dich erst einmal. Das Leben geht weiter.
20:49Oder irgendeine dummen Sprüche, die man dann drauf hat. Und dann hat sie sich ja auch wieder eingekriegt.
20:54Jetzt ist sie schon wieder schlecht drauf. Wieso ist sie denn jetzt schlecht drauf? Ich kann doch einfach mal vielleicht nicht einen guten Tag haben.
21:01Autogrammjäger bei der Arbeit. Auf Schritt und Tritt wird Franzi verfolgt.
21:06Sie hat sich ja dann so eine Art Schutz zugelegt, würde ich sagen. Sie hat dann häufig so ein undurchdringliches Gesicht gemacht.
21:14Ja, ich will aber nichts machen danach.
21:17Oder sah dann für Außenstehende manchmal schlecht gelaunt aus. Und das hatte dann den Zweck, dass sie möglichst keiner anspricht.
21:27Sie ist es, höchstpersönlich. Schwimm-Diver Franziska von Almseg, meist genervt mit Schmollmund, Prinzessin auf der Erbse eben.
21:35Franziskas Lieblingsbeschäftigung derzeit, auf Tauchstation gehen.
21:38Und alles, was ich eigentlich will, ist, ich will eigentlich nur schwimmen und will erfolgreich sein in meinem Sport.
21:44Ich kann Wasser spüren und in die Hand nehmen.
22:03Es sah fluffig aus.
22:06Franzi war eine Ästhetin im Wasser.
22:09Die Jahrhundertspiele werden alles übertreffen. Davon ist man in Atlanta überzeugt.
22:23Denn keine andere Stadt der USA hat sich in den letzten 15 Jahren so rasant entwickelt.
22:28Wer in diesen Tagen die Olympiastadt besucht, der erlebt Boomtown live.
22:33Das war schon Operation Gold in Atlanta, ja.
22:39Bei ihren zweiten Olympischen Spielen wird sie nicht mehr unbeschwert an den Start gehen.
22:44Zahlreiche Werbeverträge setzen sie zusätzlich unter Druck.
22:48Vorbesichtigung der Olympiastadt.
22:51Die Berlinerin will wissen, was auf sie zukommt.
22:54Zusätzlich hat der Manager Vorsorge getroffen und unweit des Schwimmstadions ein Haus angemietet.
23:05Sportlich möchte sie einen großen Kuh landen.
23:09Das Mädchen hat die Bühne bestiegen, die Olympische sofort mit Silber und Bronze.
23:15Hat alle Herzen erobert. Die Erfüllung ihrer Karriere stand eigentlich schon an.
23:19Wenn du als Jahresweltbestzeitenhaberin, Weltrekordhalterin und Weltmeisterin zu Olympischen Spielen fährst und nicht ambitioniert sagst, ich möchte hier Gold gewinnen, dann brauchst du da gar nicht anreisen.
23:36I declare open the games of Atlanta.
23:511996 war ich 18, da hat sich eh viel gedreht in meinem Kopf.
23:56Für sie ist es vielleicht das wichtigste Wochenende ihrer Karriere, gewinnt sie heute die Goldmedaille, dann ist die Bilderbuchkarriere perfekt, dann hat sie auch die letzte Lücke in ihrem Erfolgspuzzle geschlossen.
24:10Wer außer mir hätte jetzt eigentlich Anspruch darauf?
24:14Also es war irgendwie so klar. Und es war für mich klar und es war für alle anderen auch klar.
24:19Uh, Junge, Junge, Junge, Junge. Immer noch knappe Führung für Claudia Poll. Franzi zwei Zehntel dahinter.
24:26Das wird nichts mit dem Gold für Franzi, oder? Nein, das wird nichts.
24:33Wieder Silber für Franziska von Almsig.
24:35Also das war echt furchtbar. Das war ganz schlimm.
24:49Viele denken immer, wenn sie vorm Fernseher sitzen und schauen sich Olympische Spiele an und sagen, oh, die hat versagt.
24:56Und dann hat man eben nicht die Silbermedaille gewonnen, sondern man hat Gold verloren.
25:15Es ist schlimm, nur Silber.
25:19Und andere sagen, du bist völlig bekloppt, du hast so viele Medaillen gewonnen, was willst du eigentlich?
25:26Ich habe hier in Atlanta drei Medaillen geholt, aber es war eben nicht die Goldene dabei.
25:35Es war einfach ganz deutlich, dass man mehr von mir erwartet hat.
25:40Dann hatte ich, glaube ich, das erste Mal in meinem ganzen Leben oder in meiner Karriere wirklich den Gedanken, geht es jetzt weiter oder geht es nicht weiter.
26:02Das erste Mal kam tatsächlich Selbstzweifel. Ich habe gedacht, man liebt mich nur, wenn ich erfolgreich bin und wenn ich Geld nach Hause bringe und wenn ich immer lächle.
26:18Also es wurde angefangen, an mir irgendwie so rumzunörgeln, was ich natürlich als unangebracht empfand und ich bin rebellisch geworden.
26:33In der 12. Klasse, ein Jahr vor dem Abitur, hat sie nun die Schule abgebrochen.
26:51Sport, aber auch Werbung und PR seien zurzeit vorrangig, dass Abi könne warten. Eine Entscheidung, mit der sie auch Kritik und Unverständnis erntete.
26:59Ich habe natürlich als junge, verrückte Rebellin mit 18 meinen Motorradführerschein gemacht, weil ich war eine coole Socke und wollte Motorrad fahren.
27:21Und dann zu meiner Mutter gesagt habe, ich nehme mal deine Maschine.
27:25Hast du dir das gut überlegt? Ja, ja, ich fahre heute mit dem Motorrad. Ja, dann ist sie halt mit dem Motorrad nach Berlin gefahren.
27:34Ich habe dann meiner Mutter erklärt, dass ich volljährig bin und durchaus selber entscheiden kann, was ich tun und lassen kann.
27:40Plupp, ist sie gestürzt.
27:44Ich habe mir das Handgelenk gebrochen.
27:48Klar haben wir damals alle einen Schreck gekriegt. Also wenn das nicht wieder ordentlich verheilt, dann war es das, weil die Hände sind ja im Schwimmen gerade auch wie ein Teller und die müssen stabil sein.
28:00Dann habe ich mich für eine Operation entschieden, habe jetzt eine 20 Millimeter Schraube im Handgelenk und es war ein Trümmerbruch mit Sehnen und Bänderabriss. Also es war schlimmer als gedacht.
28:12Was möchte man ihr vorwerfen? Man könnte jetzt sagen, das ist jetzt nicht professionell, dass sie Motorrad fern ist. Es war ziemlich klar, dass sie sehr lange ausfällt.
28:19Sie hat ja auch arge Schmerzen gehabt zu der Zeit, als das passiert war und danach ist sie auch nicht einfach gewesen.
28:32Ich glaube, manch einer hat dann auch gedacht, ja das war es jetzt. Die kommt nicht wieder. Das ist jetzt das Ende der Karriere.
28:39Es war gut. Man kann nachdenken und man kann so ein Blatt anders beschreiben.
29:07Also dieser Handbruch nach dem Motorradunfall war für Franziska ein Segen. Das hat sie relativ schnell auch genauso empfunden.
29:18Einfach mal Pause. Einfach mal raus aus allem.
29:22Sie gnädig. Zehn Bahn.
29:29Jetzt ist sie wieder in ihrem Element.
29:32Über viele Wochen hatte ich einen Gips. Hatte dann immer eine gute Erklärung.
29:37Wenn ich nicht bei Wettkämpfen erschienen bin, habe ich immer, ich habe einen Gips, ich kann gar nicht schwimmen.
29:42Und das Training ist schwer und es ist so hart, wieder ranzukommen.
29:45Der Traum vom Gold.
29:50Zweifel und Rückschläge.
29:59Trotzdem immer weiter.
30:02Immer härter trainieren.
30:041998 bei der Weltmeisterschaft in Australien war ich wieder dabei.
30:19Das Wichtige an der WM ist, dass ich wieder ins Geschäft kommen will.
30:22Dass ich wieder vorne mit dabei sein möchte.
30:24Und dass die Leute wieder Angst vor mir haben können, so wie es früher mal war.
30:31Franzi war endlich wieder da, wo sie hin sollte. Auf die sportliche Bühne.
30:39Ich war qualifiziert für die Weltmeisterschaften.
30:42Nur in der Staffel, nicht im Einzelrennen. Das war einfach noch nicht drin.
30:45Ich glaube, es war auch so die Zeit, wo dann viele anfingen und gesagt haben, die macht doch nichts mehr.
30:58Die sitzt da nur noch auf der Couch, die gibt ihre Kohle aus.
31:02Ich war total ausgelaugt und ausgepowert und hatte aber drei unglaublich tolle Teamkollegen.
31:08Sensationelle Leistung. Das wird reichen. Gold für die DSV Staffel.
31:15Die deutsche Mannschaft vor den USA und Australien.
31:19Die glücklichsten Momente der Deutschen bei diesen Weltmeisterschaften bis jetzt.
31:25Auch Franziska ist wieder auf die Erfolgs-Spur zurückgekehrt.
31:28Wenn du dann nach Australien fliegst und mit einer Medaille zurückkommst, dann hilft das auch dem eigenen Ego irgendwie zu sagen, okay, es kann doch nicht Schluss sein.
31:50Franziska von Almsig hängt sich wieder rein. Trainiert wie eine Besessene für ein großes Ziel.
31:56Es wäre mit Sicherheit gelogen, wenn ich sagen würde, ich würde nicht gerne eine olympische Goldmedaille haben, an der ich ja nun wirklich zweimal haarschar vorbei geschrammt bin.
32:05Ich habe von ganz vorne angefangen, mich neu zu motivieren, neu zu trainieren, mich neu auf einige Dinge einzustellen.
32:12Und ich habe einfach auch das Gefühl, dass die Chance zumindest da ist, nochmal schneller zu schwimmen, als ich das je zuvor getan habe.
32:20Wer beim Training zu nah rankommt, dem zeigt sie die Krallen.
32:23Da bitte nicht ganz so nah ran. Ja, danke.
32:27Sie war schon fast gänzlich abgetaucht. Nun ist sie wieder da.
32:32Franziska von Almsig bei den Olympischen Spielen in Sydney.
32:35Will das Glamour-Girl unter den Schwimmerinnen seine letzte Chance nutzen?
32:39Ich denke, dass sie auch da wieder angereist ist, um es allen zu zeigen.
32:45Zu sagen, ich will endlich das Gold, ich will mir selber diesen Traum erfüllen.
32:54Man muss es auch nervlich abrufen, man muss es mental abrufen können.
32:56Man muss es auch nervlich abrufen, man muss es mental abrufen können.
33:00Gabby Freeman.
33:01Gabby Freeman.
33:03Was?
33:04Gabby Freeman.
33:05Gabby Freeman.
33:06Gabby Freeman.
33:07Gabby Freeman.
33:08Gabby Freeman.
33:09Mit einer farbenfrohen, symbolträchtigen und perfekt inszenierten Feier haben die 27. Olympischen Sommerspiele der Neu-Jahre
33:16in Sydney begonnen haben die 27. Olympischen Sommerspiele der Neuzeit in Sydney begonnen.
33:41Die
33:42Glamour-Jahre in Sydney.
33:43Die
33:44Glamour-Jahre in Sydney.
33:45Die
33:46Glamour-Jahre in Sydney.
33:47Die
33:48Glamour-Jahre in Sydney.
33:49Die
33:51Glamour-Jahre in Sydney.
33:52Die
33:53Glamour-Jahre in Sydney.
33:54Die
33:55Glamour-Jahre in Sydney.
33:56Dieses verfluchte, Colt-Medaille.
33:58Und ich habe mich darauf vorbereitet und ich habe mich, ich habe trainiert.
34:02200 Meter Freistell war mein Leben.
34:06Und deswegen haben, glaube ich, am Ende auch immer alle auf diese Strecke geschaut.
34:10In Leipzig representiert in Germany Franziska van Almseek.
34:14Take your mark.
34:19Die
34:22Glamour-Jahre in Sydney.
34:27Ein bisschen dunkler hervorgehoben, die Bahn von Franziska van Almseek bei ihren dritten
34:31Olympischen Spielen.
34:32Sie ist vorn.
34:33Jawoll, vierte muss sie hier schon werden oder deutlich unter zwei Minuten schwimmen.
34:39Jetzt sieht es nicht mehr gut aus, war das Tempo zu hoch am Anfang für sie.
34:45Doppelter Nachteil, sie atmet nur nach rechts, sie sieht nicht, was in der Mitte passiert.
34:52Immer nur noch auf Platz fünf.
34:56Komm Franzi, gib nochmal Gas, gib nochmal Gas, was ist mit der Zeit?
35:01Und sie wird hier fünfte.
35:07Der Traum vom Finale ist ausgeträumt.
35:12Franziska van Almsieck hat es nicht geschafft.
35:19Die Operation Gold ist gescheitert.
35:27Darauf hat sie jahrelang interniert.
35:31Gluck, gluck, weg war sie. Wir sind enttäuscht von unserer Franzi. In Sydney hat sie sich nicht gerade mit Rom bekleckert.
35:45Jetzt haben sie wieder was rumzumosern und jetzt meckern sie wieder und jetzt fangen sie wieder an zu schießen.
35:50Leute, ihr wisst überhaupt nicht, was ihr da erzählt.
35:53Weil ihr wart noch nicht bei Olympia, ihr habt das noch nie erlebt.
35:57Klar ist man als Sportler traurig, wenn man es nicht geschafft hat.
36:01Und man denkt, die Welt geht unter.
36:05In Sydney habe ich mit der Staffel noch Bronze geholt.
36:08Wie glückliche Bronze-Medaillengewinnerinnen wirkten sie nicht.
36:15Eher, als ob sie sich beistehen würden in einer schwierigen Lebenssituation.
36:22Vor allem Franziska van Almsieck schien sichtlich angeschlagen.
36:26Die Kritik der vergangenen Tage hinterließ ihre Spuren.
36:29Ich weiß nicht, wie viele Menschen in Deutschland eine olympische Medaille, eine fucking olympische Medaille zu Hause haben.
36:40Und dann kriege ich so oft die Mütze.
36:46Bittere Schlagzeilen muss Franziska van Almsieck schlucken.
36:50Franzi van Speck.
36:51Als Molch holt man kein Gold.
36:54Was ist das für eine Schlagzeile? Was soll das?
36:55Widerlich.
36:56Ich war außer mir.
36:59Wenn man in der Küche ist, dann wird auch manchmal richtig scharf gekocht.
37:05Und da wirst du verspottet.
37:06Und das ist richtig böse.
37:11Mein sportlicher Höhepunkt stand mir ja noch bevor.
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