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  • vor 16 Stunden

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Sport
Transkript
00:001992 kam dann Bildmoser und da war er einfach eine Münchner Figur schon gewesen, als kleiner
00:11Wiesenwirt, als Großquastronom vom Marienplatz und einfach als urige Figur.
00:17Man hat ihm zugeredet, du kannst das machen, du hast einen Status in der Stadt,
00:28du hast deine ganzen Kneipen, die Leute kennen dich, du bist als 60er, komm übernimm Verantwortung.
00:34Irgendwann hat er gesagt, okay, ich mach's, kam ins Blickpunkt Sportstudio.
00:38Zum ersten Mal aus dem Präsidium hier bei uns Karl-Heinz Wildmoser.
00:44Herr Wildmoser.
00:45Erstmal freue ich mich, dass Sie hier in unsere Stühle gut reinpassen.
00:49Ohne Problem.
00:50Passt alles, wunderbar.
00:51Dann haben wir gefragt, warum machen Sie das überhaupt?
00:53Na ja, ich bin gedrängt worden, aber ich werde es versuchen.
00:56Der ideale Lügenpräsident.
00:58Also von der Urgewalt, also wenn der Tank ihm hat, dann hast du schon nachher einen Physio
01:02braucht, so ungefähr, mit seinen Hochzeichen.
01:05Er war halt einer, der gesagt hat, die Geschichte hier funktioniert nur mit einem Häufling und
01:10300 in Kärnan und nicht andersherum.
01:13Er war bei anderen Meinungen schon von herzhafter Deutlichkeit und konnte das sehr rustikal auch
01:22rüberbringen.
01:23Jetzt wird der Hintern schon mit der Läufer-Sitzerei sich einmal so und irgendwann ist es halt
01:26aus, weil ich habe was anderes auch nicht tun.
01:28Mein Vater war ein sehr dominanter, sehr prägnanter Typ, der natürlich auch mit dem Kopf durch
01:34die Wand gegangen ist.
01:35Der hat ja genaue Ziele gehabt, der wollte mit dem Verein nach oben und auf Biegen und
01:42Bregen nach oben.
01:43Sein Gedanke war tatsächlich gleich wieder aufzusteigen.
01:46Und er hat natürlich immer auf den Nachbarverein geguckt, auf den FC Bayern.
01:50Und das war für ihn natürlich ein lohnenswertes Ziel, da hinzukommen.
01:54So wie in Madrid, wie in Mailand, zwei Vereine auf Augenhöhe, die sich dort duellieren.
02:00Stellt euch ja gut hin!
02:14Jens, Jens, Jens, Jens!
02:16Pfeiffer, Pfeiffer!
02:17Ruhig schön!
02:18Ruhig schön!
02:19Das muss Schluss sein!
02:21Das muss Schluss sein!
02:22Dann ruft mich der Karl Einz an, Friedrich, was sagst du jetzt?
02:26Stell dir vor, der Kerl hat schon unterschrieben bei Fulda.
02:29Und jetzt wollen die so viel Geld von mir.
02:32Das waren wohl zweimal 200.000 D-Mark damals.
02:35Für einen Trainer damals so viel Geld ausgegeben, das muss man sich mal überlegen.
02:39Grüß der Herr, nicht so einfach!
02:41Das Fulda-Thema war insofern ein spannendes Thema, weil ich letztendlich dann zu einem Zeitpunkt,
02:46wo der Verein absolut kein Geld hatte, rauskaufen mussten aus dem Vertrag.
02:52Mit der Folge, dass mein Vater und ich zusammen in Fulda Hauptsponsor waren zwei Jahre.
02:57Nur um Werner Loran zu holen?
02:59Ja, nur um Werner Loran zu holen.
03:01Stefan Mögen, am Anfang Sprint, fünf, zehn Meter und dann ist Stefan Mögen.
03:04Viel Spieler, viel Spieler!
03:10Die allererste Trainingseinheit beim Werner, der Ton war rauer.
03:13Das hat ein anderer Windweg.
03:15Der Werner, der war halt knallhart, professionell, rau.
03:19Werner war eine Nummer für sich.
03:21Ähnlich wie Wildmoser, ich sag, was gemacht wird.
03:24Die haben ja nachher auch die Verantwortung.
03:26Mit dir diskutiert man jetzt.
03:27Ich will das so.
03:28Und dann spielst du so.
03:30Sonst spielst du nicht.
03:31Mich reizt die Aufgabe und ich kann mit dem Druck leben.
03:34Und die Spieler müssen es lernen, auch mit diesem Druck zu leben.
03:38Er war ja bekannt, Werner Loran, dass er ein harter Hund ist.
03:41Er hat uns Konditionen gegeben.
03:42Ich denke, dass wir die fitteste Mannschaft waren in ganz Deutschland.
03:45Werner war wirklich absolut krasse Trainer.
03:51Mit einem unheimlichen Fußball-Sachverstand.
03:54Er konnte ein Spiel lesen wie kein anderer.
03:57Eins, zwei, drei, vier, fünf, alles voll.
04:03Das, was damals passiert ist in den 90ern mit Karl-Heinz Wildmoser als Präsident und Werner Loran als Trainer.
04:08Das war, glaube ich, die coolste Kombination seit den Blues Brothers.
04:12Das waren ja auf einmal irgendwie so Sehenswürdigkeiten.
04:15Das war ein Duo. Das war so eine Weltneuheit irgendwie.
04:20Da sitzt der Mann.
04:22Das war ein spezielles Verhältnis. All die Jahre.
04:30Beide waren eigentlich Patriarchen, die am liebsten allein regieren.
04:34Sie haben sich dann schon auch gelegentlich gekappelt, aber das auch unter sich behalten.
04:39Sie wussten mit dem jeweils anderen bis 60 noch erfolgreicher.
04:45Da war eine klare Hierarchie, wer was zu sagen hat.
04:49Da hast du dich nicht über den Trainer beschweren brauchen beim Präsidenten.
04:52Der hätte dich rausgeschmissen aus der Tür.
04:54Ich arbeite mit Werner Loran unglaublich gerne zusammen, weil ich ihn als Mensch sehr schätze.
05:00Er wirkt nach außen cool und beherrscht.
05:03Er war zu weich und ist Mensch und das sei nicht hinaus.
05:07Der Loran hat das richtige Händchen gehabt mit den richtigen Leuten.
05:10Wildmoser hat oben dafür gesorgt, dass alles drum herum stimmt.
05:15Und dann begann diese Euphorie.
05:17Wenn ich überlege, im Grünwalder Stadion waren fast 40.000 Zuschauer.
05:39Das kann man sich heute gar nicht vorstellen.
05:41Wenn unsere Fans hinter uns stehen, finden Sie mit Sicherheit unser zwölfter Mann.
05:45Und unsere Fans sind absolut fantastisch.
05:55Schön, dass wir diese Fans haben.
05:57Sie sind ganz normale Fußballfans.
05:59Bis jeder Klub hat nur mit dem eigenen Unterschied, die uns sind betreut.
06:11Der Trainer ist aufgestiegen. Was sagt der Trainer?
06:18Werner Loran, bleiben Sie gleich hier.
06:20In der Stunde des Aufklicks von den Fans geflüchtet die Rasenade hier auf dem Platz.
06:24Vielleicht auch noch einer raus?
06:25Aber mehr als Glück haben wir jetzt nicht heilt in der Sekunde.
06:28Das Schönste, was ich bisher erlebt habe, ich muss machen.
06:35Das ist das Schönste, gleich wieder aufzusteigen.
06:37Ich werde mit Trainer Lorandt so lange arbeiten, bis wir in drei Jahren in der ersten Bundesliga sind.
06:57Vorbereitung in Schneitzelreuth.
07:00Teambuilding beim Raften.
07:02Werner Lorandt hat seine Wunschspieler bekommen.
07:04Gemeinsam gehen sie das Abenteuer 2. Liga an.
07:10Ich sage, ich stimme es so, dass wir heute Nachmittag den Parkkult verpflichtet haben.
07:18Damit ist unsere Stürmer-Sugaktion abgeschlossen.
07:34Das war schon für mich damals ein net anstrengendes Ziel und ein paar Tage machen, aber dass es dann so läuft, umso schöner.
07:49Unsere Fans oder der ganze Verein hat zwei Super-Saisonen hinter sich.
08:04Wir wollen die letzte Saison ja nicht vergessen.
08:07Und dass wir jetzt schon wieder dabei sind, ich sage, das ist eine großartige Leistung der Mannschaft und vor allem von Trainer Lorandt.
08:14Vor der Geschäftsstelle, alles wollte hoch ins Gremsland.
08:28Aber wie?
08:28Ein Vorzug.
08:31Autobus, Zug, egal, irgendwie.
08:33Die Strahlkraft ist einfach schon noch sehr von damals aus gegangen.
09:03Wenn du mit Leuten redest, die was ein wenig älter sind, dann heißt das eigentlich nur, ja, mei, die Wildmose und Lorandt sein.
09:11Etwas anderes hört man ja nicht.
09:14Weil damals hat halt 60 mit Sicherheit ein Riesenstellenwerk gehabt.
09:21Tschüss, guten Morgen.
09:22Wichtigste Mann mit der Pratze.
09:24Ah, genau.
09:24Der Fanclub ist ja auch einer von den größten Vereinen im Dorf.
09:28Gut, jetzt gibt's ihn jetzt dann schon 50 Jahre.
09:31Ich glaube, zur besten Zeit waren es mal um die 150 Mitglieder.
09:34Und bei uns gibt's ja auch einige Fanclubs.
09:38Der Löwenstand ist in Regen, in Gotzei, in Niederallteich.
09:43Am Ende des Tages fährt jeder da mit einem 50-Sitzer hin.
09:46Können wir mich schon fahren?
09:47Ja.
09:48Ist der soweit?
09:49Brautzeit haben wir, Getränke haben wir.
09:51Leute haben wir.
09:52Unterwegs hätte ich jetzt einmal gesagt, haben wir irgendwo zwischen 10 und 12 Stunden
09:59für einmal hineinzuwenden.
10:01Und gar nicht so lange, weil man verliert.
10:08Was kriegt ihr jetzt?
10:09Vier Pfeffer beißen, oder?
10:15Das Miteinander aufzufahren, die Leidenschaft mitzubringen, ist, glaube ich, schon einzigartig.
10:20Und es ist ja mittel bloß ein Fanglub, sondern einfach auch ein großer Bestandteil vom Dorflein.
10:41Man muss ein bisschen in der Vergangenheit ein wenig schwimmen, aber ich glaube, jeder
10:47sehen sich einfach nach Erfolg und nach einem Aufschwung im Verein.
10:51Und ich glaube, deswegen schauen wir mir auch gerne ein bisschen zurück.
10:54Wir sind stark wie noch nie.
10:56Wir sind stark wie noch nie.
10:58Wir sind stark wie noch nie.
11:00Wir sind stark wie noch nie.
11:02Auf 10 und 13.
11:04Besonders war es dann, wie wir zum Spielzug gefahren sind.
11:06Weil du hast nur mehr blau-weiß gesehen.
11:08Wir waren so was auf das Möppenspiel und am Blödsack, wann geht das Spiel los?
11:25Wann fangen wir endlich an?
11:27Bei uns hat eigentlich ein Unentschieden gereicht.
11:34Sobald ich mich noch erinnern kann, mit einem Sieg bis zu und so durch.
11:37Dann fiel es endlich los.
11:41Das hat der Beg wirft mich an.
11:44Ich verteidige den Ball.
11:45Habe meinen Gegenspieler im Rücken und laufe so über die rechte Seite.
11:50Und luke für den Ball in Bernd Wünkel und gehe aber natürlich gleich weiter.
11:54Und der Bernd spielt den Ball ideal.
11:56Ich habe immer gesehen, wie er flach ist und wie er auf einmal so reinrollt und damit war es erledigt.
12:01Führungstreffer für die Löwen.
12:08Nach drei Minuten und was war das für ein Auftakt?
12:12Alle Risse vom Hocker, nur ihn nicht.
12:18Hochspannend.
12:19Das Allerschlimmste, es gab kein Wasser mehr, kein gar nichts.
12:22Es gab nur noch Apfelkorn zum Trinken.
12:24Und er hat natürlich das Seinige geleistet.
12:31Die letzten Sekunden im Meppener Innslandstadion.
12:38Alles war klar, was das bedeuten sollte.
12:41Der Fluchtwürfel 60, auch wenn es der Präsident fast nicht wahrhaben wollte, ist wieder in der ersten Runde.
12:48Als das Spiel auswachen, haben wir nur geschaut, dass wir in die Kabine kommen, weil die Fans dann alle reiht auf dem Platz.
12:53Die haben die Tore mitgenommen, den Platz mitgenommen, den Rasen mitgenommen.
12:57Es war ja fast nichts mehr übrig geblieben von dem Meppener Stadion.
13:00Die Pfosten und die Latten hängen heute noch in irgendwelchen Fan-Club-Heimen.
13:09Voll die Kur war das.
13:10Da habe ich Lügen-Fans weinen gesehen.
13:13Schuldig im Sinne der Anklage.
13:18Was ich noch weiß, wir sind Tränen runtergelaufen.
13:20Und das ist eigentlich ganz selten bei mir.
13:22Das, was das Wasser runtergelaufen wird als Schluss, verstehst du?
13:26So wäre es endlich, Gott sei Dank, geschafft.
13:28Nie mehr!
13:29Nie mehr!
13:30Nie mehr!
13:31Nie mehr!
13:32Nie mehr!
13:33Nie mehr!
13:35Das habe ich schon erwartet, weil ich schon vor zwei Jahren die Feiglinge PRP ausgemistet habe.
13:41Ich wollte einfach ganze Kerle haben in unserer Truppe.
13:44Der Trainer hat es auch richtig gesagt, wer Angst hat, verliert.
13:47Wir hatten keine Angst und haben gewonnen.
13:48Erst wenn du auf den Balkon trittst und dann siehst du die Menge.
13:55Das ist das Schönste, was man sich als Fußballer vorstellen kann in München.
14:00Das war auf dem Rallausbalkon und unten 30.000 Blaue.
14:03Was schönes gibt da gar nicht.
14:07Als Erstes gratuliere ich der erfolgreichen Mannschaft zu diesem spektakulären,
14:13zu diesem fabelhaften Durchmarsch in die erste Bundesliga.
14:17Herzlichen Glückwunsch!
14:19Endlich seid ihr da, wo ihr hingehört in die erste Liga.
14:24Und jetzt möchte ich mein Lied anstimmen.
14:27Jetzt geht's los!
14:29Jetzt geht's los!
14:31Jetzt geht's los!
14:33Jetzt geht's los!
14:36Ich war ein Rodi, dann sag ich zu meinem Vater, bitte nehm mich mit.
14:40Ja, war natürlich ein bisschen Stress, weil er wollte mich nicht mitnehmen aus Rodi.
14:44Dann bin ich halt dann, hab ich mit dürfen.
14:48Dann sind wir mit der U-Bahn schon rechtzeitig, sind wir halt am Marienplatz.
14:52So ein Tag, so wunderschön wie heute, so ein Tag, der sollte...
15:03Und die, wenn die wussten, dass ich ein Rodi bin,
15:05dann glaub ich, war ich nicht heil aussiegekommen, aber ich war ruhig.
15:09Und die haben mich bei Johannes auch wieder dazugehört.
15:12Bei den Löwen da fragt er nicht, wie du jetzt ausschaust, ne?
15:18Und die hat jetzt eine lange Nase oder so, ne?
15:21Du wirst akzeptiert.
15:23Und das war für mich...
15:25Und ab dahin bin ich dann ein Löwen-Fan geworden.
15:28Tag, her damit, her damit, her damit, andenken, andenken.
15:34Ich weiß nicht, wegschmeißen, da ist sie und ich sammle das, soll ich sagen.
15:38Und jetzt brauchen wir eine zweite Wohnung, dass wir das Zeug unterbringen.
15:41Oder wenigstens ein Zimmer.
15:42Weil ich ihn einfach nicht lassen kann.
15:54Da haben wir so einen kleinen Buben gehabt, ein Nachbarns Buben,
15:56und dem hab ich dann alles geschenkt von Bayern.
15:58Also alles, was ich gehabt hab von Bayern, hab ich alles hergegeben.
16:02Der ist auch ein bisschen, aber man sollte den nicht waschen, das Buben.
16:06Unglück.
16:07Unglück.
16:08Der war nicht der Schönste, aber der hat halt meistens ein Glück gebracht.
16:14Also wenn ich den raufgehabt und bin in den Stein oder in den Stüberl, dann...
16:18Ja, schauen wir mal.
16:31Das war halt damals eine Festung.
16:33Also wir haben gewusst, da werden wir nicht viel Spiele verlieren.
16:35Weil die Fans in einem enger Ding, die waren ja so nah dran.
16:38Und da war schon die Atmosphäre, da war alles weiß, blau, ausgust.
16:41Die darfst du nicht ertäuschen.
16:47Wenn du auch heute noch im Löwenstadion bist,
16:50wenn du nicht auf Giesings Höhen bist, da ist immer noch was...
16:52Da ist immer noch Herz, da ist Leidenschaft.
16:54Da ist einfach das Leben des Löwenfans zu Hause.
16:57Das Giersinger halt, das Grünwolder, das gehört zu den Löwen, ne?
17:04Das ist wie meine Wohnung.
17:06Also, warum weiß es auch nicht.
17:0860 München alle!
17:1060 München alle!
17:1160 München alle!
17:13Es geht immer um Wirtschaftlichkeit, die Spieler wollen Geld verdienen und das geht
17:38halt nur, wenn man Einnahmen hat und Einnahmen geht unter anderem halt über das Stadion.
17:43Hier passt der ganze Umzug, das Flair vom Grünwalder Stadion in diese große Schüssel Olympiastadion
17:50auch nicht ganz. Aber wir haben Rechnungen zu bezahlen, wir haben den Spielbetrieb aufrecht
17:56zu erhalten und das geht in diesem Grünwalder Stadion tatsächlich nicht.
18:04Da taucht zum ersten Mal das Gefühl auf bei den Fans, dass hier ein Verein zwangsentwurzelt
18:11werden soll. Die Löwenfels sind da knallhart. Die wollen ihr 60er Stadion, ihr Grünwalder
18:17Stadion, die wollen in Giesing bleiben. Und das ist ihnen irgendwie wichtiger als jetzt
18:21in einem anderen Stadion Riesenerfolge zu feiern. Und das war natürlich schon ein Konflikt dann
18:27mit Karl-Heinz Wildmoser, den er austragen musste.
18:30Da bist du ja auch drei Kilometer weit weg vom Feld. Wenn du in den Kurven stehst, dann hast
18:48die komische Gummibahn da noch dort, dann was weiß ich, Sandkasten, was da noch dort
18:53war oder was. Also nein.
19:01Das große Stadion, das Scheiße man da hat, wenn ich da so eine Schmuckkastel habe. Ich weiß,
19:05dass vom Finanziellen her ein Fiasko ist. Aber das ist unser Wohnzimmer. Da haben wir daheim.
19:11Über 70 Prozent der Delegierten stimmten für den Umzug, weil sie wussten, dass der Vater
19:25des Wiederaufstiegs in die Bundesliga nur auf großer Bühne zu voller Form auflaufen
19:29kann.
19:341995 ging man dann ins Olympiastadion, hatte dann einen guten Zuschauerschnitt und konnte
19:39da ein bisschen besser leben. Aber die Fans haben das Olympiastadion nie angenommen.
20:09Die Hoffnung war natürlich riesengroß. Die Löwen haben einfach auch eine gute Saison
20:15gespielt. Und dann kam das Derby und alle 60er waren sich eigentlich einig. Heute packen
20:21wir die Roten. Heute schafft man es endlich gegen die Roten.
20:28Für jede kleinere Mannschaft ist es natürlich das höchste gegen FC Bayern zu gewinnen. Aber
20:32in der Stadt und die Fans und das war einfach unbeschreiblich. Es gab kein anderes Thema,
20:38ob du zum Metzger gegangen bist oder die Arztpraxis gegangen bist. Überall wurde sich unterhalten,
20:45dass am Samstag Blau gegen Rot spielt, 60 gegen Bayern. Das kleine gallische Löwendorf gegen
20:52den großen FC Bayern.
20:56Der Lohwand war damals gesperrt.
21:00Hahn mit Schwierigkeiten. Redel, verfolgt von Effenberg. Er hat sein Glück noch nicht gemacht
21:05in München.
21:07Auf dem Spielfeld waren die 60er vom Anfang an die tonangebende Mannschaft. Die waren spielbestimmend,
21:14die waren kämpferisch, leidenschaftlich.
21:1660 nun, Herr im Hause, die Bayern nicht konsequent genug am Ball. Aber die mögen mit
21:24Argus-Augen lauernd. Czerny, Agostino, Lachenstreifer in der 26.
21:31Ach, die 60er warten jetzt schon 22 Jahre auf einen Sieg gegen die übermächtige Konkurrenz.
21:38Ich kann heute noch immer nur den Ort ziehen von dieser Leistung damals, was die Spieler
21:43da abgeliefert haben. Also wenn er da gespielt, habe ich selten gesehen. So dominant.
21:49Die Männerfreunde, einer darf nicht rauchen. Wer wohl?
21:53Der Wildnose, gebeut, sitzen. Zwei Schachtel, ich habe ihn gefragt, wie viele Schachtelzigaretten
21:57hast du dabei? Ja, zwei, das muss reichen. Er hat alle zwei Schachten ausgeraucht.
22:01Er war nervt total am Ende.
22:04Kapalowitsch! Und ist das zu passend? Eine Minute später schon wieder, Alu!
22:13Und jetzt reicht's!
22:16Das war ja unglaublich, was wir da Chancen vergeben haben.
22:21Der Lorrain war verzweifelt und er sprang auf, wie man das gekannt hat, und hat geflucht.
22:25Das ist diese Szene, wo der Werner auf der Tribüne sitzt, die denken es ungefähr zehn
22:29Meter in der Hände, was er da umwickelt hat.
22:31Er ist ja ein Vulkan, er ist ja nicht ruhig. Er spricht ja ununterbrochen. Er kommentiert
22:36das Spiel ununterbrochen. Für sich.
22:40Nach 22 Jahren wäre ein Sieg lange fällig. Klappt's denn heute endlich?
22:44Ich gehe davon aus, wenn wir natürlich die Leistung der ersten Halbzeit bestätigen können,
22:49in der zweiten Halbzeit haben wir eine Chance zu gewinnen, ja.
22:51Vielen Dank, bis später.
22:52Fahnenbord auf Hessler! Und Kapalowitsch! Das ist nicht mehr normal als Löwenzhen!
23:05Müsstest du ihm jetzt die Löwenhaare einzeln rausreißen? Das ist nicht mehr Pech, das ist ein richtiger Schmarrn!
23:10Dann kam der große Held der Sechziger in den nächsten Jahrzehnten, Thomas Riedel.
23:20Thomas Riedel, Fußpacker.
23:22Du schießt den Ball und du siehst wunderbar auf, wie sich der Ball von Kahn, der schon in der Ecke war,
23:27von Kahn immer noch ein bisserl weiter weg entwickelt.
23:30Der Kahn, der Titan, hatte keine Chance.
23:35Und du pumpst ihn, schlägt er ein.
23:38Thomas Riedel, es war vollbracht.
23:41Thomas Riedel und selten war ein Tor so verdient wie dieses.
23:50Also das war.
23:51Und Belschreiber, 85.
23:53Und dann kommt der Schlusspfiff und dann haben wir gewonnen.
23:56Der Pfiff aus Torreid.
24:08Was ist eh?
24:09Was, ist das schön?
24:10Ja.
24:11Wo es passieren konnte.
24:12Das war natürlich toll, muss ich echt sagen, mit einem Bayern zu schlagen, die Euphorie, die plötzlich wieder aufkamen.
24:23Es war wirklich gigantisch.
24:26Also das war einfach, ich glaube, wir haben alle geweint, wir lagen uns in den Armen.
24:31Ich habe Leute gesehen, die haben geweint.
24:34Alte 60 Fans, 22 Jahre hat es gedauert.
24:36Und sonst wäre es bloß ein Bled-O-Gerät und auf einmal, für Stimmte soll es durcherst nichts mehr.
24:40Vor allem, dass man es halt auch in der gleichen Saison nochmal wiederholen konnte.
24:51Jeremies.
24:53Jeremies, das kurioseste Torbicor.
24:56Nimm du ihn, ich habe ihn sicher.
25:01Und das hat dann dazu beigetragen, eine Euphorie nochmal auszulösen.
25:06Dass es uns tatsächlich gelungen ist, bis zum Ende der Saison hin, uns dann für die Champions League Qualifikation zu qualifizieren.
25:16Jeremies.
25:47Und das ganz schade an diese blau-weißen Karten hochgehalten hat.
25:49Das war unfassbar.
25:51Und dann war ich natürlich extrem nervös, weil ich zum ersten Mal gemerkt habe, okay, du hast es geschafft.
25:59Also du bist jetzt in der Mannschaft in dem extrem wichtigen Spiel, in dem Spiel, was wahrscheinlich bis dahin einzigartig war für den Verein.
26:06Und die Nacht davor habe ich jetzt auch nicht so gut geschlafen.
26:09Die Situation war, Leeds hatte das Hinspiel 2 zu 1 gewonnen.
26:13Das heißt, ein 1 zu 0 im Rückspiel hätte ihnen genügt.
26:16Und sie wären in die Champions League eingezogen.
26:18Wunderbares Anspiel von Mückland auf Hesla und Agostino!
26:34Hesla.
26:36Normalerweise heißt es im Training, wo hätten sie es denn gern?
26:39Rechts oben oder links oben?
26:40Es gibt halt so Knackpunkte in dem Verein, wo halt meistens Sohnkunsten von 60 ausgehen.
26:57Wie es halt so ist im Fußball, du hast das Spielglück nicht, dann machst du halt einen Fehler.
27:02Und dann schläft in diesem Falle kurz.
27:05Nein, das gibt es doch nicht gegen Smith.
27:07Wir waren echt in dem Spiel, bis zu dem Zeitpunkt, wo das 0-1 gefallen ist, die bessere Mannschaft.
27:14Und klar, dann läuft die Zeit davon.
27:21So wie wir uns heute präsentiert haben, ist es eigentlich um die Zukunft von 60 nicht angst.
27:27Dass es dann so schnell dann gehen würde, dass das ganze Geschick des Vereins in eine andere Richtung geht,
27:34damit konnte ja niemand rechnen.
27:37Und der Winner ist Deutschland.
27:52Jetzt schauen wir nach vorne.
28:03Wir haben jetzt sechs Jahre Zeit, um eine Weltmeisterschaft zu organisieren.
28:08Die große Diskussion kam ja dann eher auf, mit der Entscheidung, dass die Weltmeisterschaft nach Deutschland kommt und Münden auch ein Spielstandort war.
28:21Und so natürlich auch der Gedanke kam, wie kann man denn in Münden eine Fußballarena schaffen, dass er das Olympiastadion nicht hat.
28:28Karl-Heinz Wildmoser und Franz Beckenbauer hatten beschlossen, wir beide Vereine brauchen ein Stadion.
28:38Haben Sie schon über die Finanzierung Gedanken gemacht heute?
28:44Über?
28:44Über die Finanzierung?
28:45Über die Finanzierung nicht, nein.
28:47Das überlassen wir dann dem Land und der Stadt.
28:49Diese Idee, mit dem FC Bayern auf einer Augenhöhe ein Stadion zu öffnen, gleichberechtigte Partnerschaft.
28:59Ich war eigentlich sozusagen der Anfang vom Ende.

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