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Transkript
00:00Guten Abend, meine Damen und Herren.
00:03Der Ausbau der Fernsehverhandlung auf eine größere internationale Ebene hat sich bewährt.
00:09Sie erinnern sich, im Januar wurde diese Sendung zum ersten Mal auch in der Schweiz ausgestrahlt.
00:14Das gab uns die Möglichkeit, einen der geheimnisvollsten Kriminalfälle der letzten Jahre aufzugreifen,
00:20da er in allen vier aneinandergrenzenden Ländern spielte.
00:23In der Schweiz, in Österreich, in Lichtenstein und in der Bundesrepublik.
00:26Es ging um das mysteriöse Verschwinden der Eheleute Josef und Inger Gaum.
00:32Beide verschwanden am 3. Mai 1965 aus ihrer Wohnung in Mannheim.
00:38Inger Gaum ist seitdem wie vom Erdboden verschluckt.
00:41Ihr Mann, ein angesehener Bankprokurist, war noch zweimal von Zeugen lebend gesehen worden.
00:48Einmal bei einem Verkehrsunfall auf der Autobahn bei Mannheim und sieben Monate danach in einer Bank in der Schweiz.
00:54Wenig später wurde er tot mit einem Kopfschuss aus dem Bodensee geborgen.
01:00Was er in der Zwischenzeit gemacht hatte, wo er sich aufgehalten hatte, das lag bis zur Sendung völlig im Dunkel.
01:07Noch am Abend der Sendung aber erhielt der zuständige Kriminalbeamte dann hier im Studio Antworten auf viele Fragen,
01:14die er sich jahrelang vergeblich gestellt hatte.
01:16Die letzten Monate im Leben des Josef Gaum kamen ans Licht.
01:21Bereits einen Tag nach dem Unfall hat er sich unter dem falschen Namen Philipp Baum in Stuttgart einen cremefarbenen Fiat 1800 gekauft.
01:31Mit diesem Wagen fuhr er nach Österreich.
01:33Aber die weiteren Einzelheiten, Herr Bodkowski, die sollten am besten Sie unseren Zuschauern erzählen.
01:38Sie sitzen am nächsten am Ort des Geschehens.
01:40Ja, er lebte dann ungefähr sieben Monate unter dem Namen Dr. Braune in Tirol.
01:45Er lernte dort eine junge Frau kennen, bei der er auch wohnte.
01:50Am 16. Dezember 1965 verließ er Tirol mit dem Hinweis, er müsse einen Arzt in Zürich aufsuchen.
01:58Am 23. Dezember desselben Jahres rief er in Tirol wieder an.
02:04Und der 23. Dezember war der Tag, an dem er vergeblich versucht hatte, Geld bei der Bank in Roerschach abzuheben.
02:12Er rief zum letzten Mal seine Freundin und Bekannte in Tirol an.
02:17Und das war eigentlich sein letztes Lebenszeichen.
02:19Die Motive für sein eigenartiges und geheimnisvolles Verhalten sind ebenso wenig geklärt wie sein mysteriöser Tod.
02:30Es gibt zahlreiche Vermutungen.
02:32Eine davon sieht so aus, dass er möglicherweise in eine Schmuggleraffair verwickelt war,
02:39deren Spuren von Jugoslawien und Österreich über Ostdeutschland bis in die Deutsche Bundesrepublik reichen.
02:47Ob seine Frau Inger Gaum heute noch lebt, erscheint zumindest zweifelhaft.
02:52Keiner der Hinweise führte bisher auf ihre Spur.
02:56Trotz der überraschenden Ergebnisse der letzten Sendung gibt es also noch entscheidende Lücken im Ermittlungsergebnis.
03:02Vielleicht gelingt es aber nun heute Abend mit Ihrer Hilfe, meine Damen und Herren,
03:06sie zu schließen und damit den Fall endgültig zu klären.
03:09Besonders wichtig wäre für die Mannheimer Polizei Antwort auf eine einzige Frage.
03:14Wo hat sich Josef Gaum allein oder in Begleitung seiner Frau oder seine Frau allein
03:20in der Zeit zwischen dem Verschwinden und seiner Ankunft in Tirol aufgehalten,
03:25also zwischen dem 3. und dem 16. Mai 1965?
03:30Gaum fuhr bis zu dem Unfall am 10. Mai einem blauen Opel-Kapitän mit dem Mannheimer Kennzeichen MAJC 523.
03:39Am Tage nach dem Unfall kaufte er den erwähnten Hellen Fiat 1800 B,
03:46der unter der Nummer S Stuttgart VN 47 zugelassen wurde.
03:52Gaum muss in der fraglichen Zeit irgendwo übernachtet haben.
03:56Vielleicht schon unter den später benutzten Falschnamen Philipp Baum,
04:01Dr. Herbert Braune oder Dr. Josef Braune.
04:05Eine besondere Bitte geht deshalb an alle Hotels, Gaststätten und Pensionen.
04:11Und zwar sowohl in Österreich als in der Schweiz wie auch in der Bundesrepublik.
04:15Vielleicht steckt der Schlüssel zur Lösung dieses Rätsels in einem alten Gästebuch oder in einem Hotelmeldezettel.
04:22Deshalb noch einmal die Daten.
04:233. bis 16. Mai 1965 und die Namen
04:29Josef und Inger Gaum,
04:32Philipp Baum,
04:34Dr. Herbert Braune
04:35und Dr. Josef Braune.
04:39Ein Teil der für die Klärung dieses Kriminalfalls ausgesetzten Belohnung in Höhe von 3000 Mark steht noch zur Verfügung.
04:46Soviel zum Fall Gaum, meine Damen und Herren.
04:50Aber auch zu den anderen Fällen aus der letzten Sendung vom 24. Januar sind noch ein paar Worte zu sagen.
04:57Noch in der gleichen Nacht
04:58stellte sich Werner Limburg in Dortmund der Polizei.
05:03Er hatte es satt, seinen Lebensunterhalt von immer neuen Straftaten fristen zu müssen.
05:08Nachdem er die Sendung gesehen hatte, hielt er eine weitere Flucht für sinnlos.
05:12Auch Klaus Künast, der Mann aus der Unterwelt von St. Pauli, saß während der Sendung vor einem Bildschirm.
05:20Und zwar in einem Berliner Hotel.
05:22Fluchtartig wechselte er das Quartier.
05:25Die Berliner Kripo hatte seine Spur aber schon aufnehmen können.
05:28Sie blieb ihm auf den Fersen und stöberte ihn schließlich in seinem neuen Schlupfwinkel auf.
05:33Friedrich Moser, ein zu langjähriger Zuchthausstrafe verurteilter Ausbrecher,
05:38wurde von der Kriminalpolizei in Frankfurt festgenommen.
05:40Auch die Herkunft dieses Colliers konnte bereits kurz nach der letzten Sendung geklärt werden.
05:46Damit hält die Polizei einen lange gesuchten Beweis in einem großen Ermittlungsverfahren in der Hand.
05:53Meine Damen und Herren, der Vollständigkeit halber für diejenigen unter Ihnen,
05:57die sich an unsere erste Sendung vom Oktober 1967 erinnern, noch ein Ergebnis.
06:02Der Mord an der unbekannten Frau im grünen Minikleid, die erschossen in einem Teich gefunden worden ist,
06:10konnte in den vergangenen Wochen endgültig geklärt werden.
06:14Der Täter hat ein Geständnis abgelegt.
06:19Auch die Mordwaffe wurde gefunden.
06:23Nicht festgenommen ist bisher Georg Gamrad.
06:25Es hat in einigen Zeitungen gestanden, aber diese Meldungen haben sich nicht bestätigt.
06:30Gamrad, der Mann, der vor allem in der Schweiz aufgetreten ist.
06:32Herr Vetterli, vielleicht wollen Sie unseren Zuschauern den neuesten Stand der Dinge erklären.
06:36Ja, sehr gerne. Vielleicht noch kurz zur Erinnerung.
06:40Gamrad wurde also gesucht wegen Raub und Raubüberfalls.
06:44Gamrad war derjenige Mann, der zum Beispiel in der Schweiz als Polizist verkleidet, Gastarbeiter beraubte.
06:52Nun haben wir in Zürich Nachrichten von der Interpol in Wien bekommen.
06:56Und die sagen uns aus, dass Gamrad eindeutig in Linz identifiziert werden konnte.
07:02Er trat dort am 11. Februar unter dem Namen Sebastian Winkelmann auf
07:08und machte sich wieder erneut an Gastarbeiter heran.
07:14Diesmal an mehrere Jugoslawen.
07:17Vielleicht könnten wir jetzt hier das Bild von Gamrad nochmals einblenden.
07:21Er versprach Ihnen gut bezahlte Arbeitsplätze, und zwar in Automobilkonzernen in Deutschland,
07:28und hat sich bei dieser Gelegenheit auch gleich der Ersparnisse der Gastarbeiter bedient.
07:34Wir sehen also, Gamrad hat sich ganz eindeutig auf die Beraubung von Gastarbeitern spezialisiert.
07:41Vielen Dank, Herr Vetterli.
07:42So viel als Rückblick, meine Damen und Herren.
07:45Heute geht es zuerst um einen Fall, und zwar um einen Delikt,
07:48das zwischen Mord und Körperverletzung liegt, um Totschlag.
07:52Nicht jeder, der einen Menschen tötet, ist nach dem Gesetz automatisch gleich ein Mörder.
07:59Oft geschieht die Tat im Zustand hochgradiger Erregung und ohne länger gesetzten Vorsatz.
08:05Es ist Sache eines Gerichtes, die mildernden Umstände zu bewerten, die dann in so einer Tat stecken.
08:11Bevor ein Gericht sich jedoch solche Gedanken machen kann, muss es den Täter anhören können.
08:16Deshalb fahnden wir heute zum ersten Mal nach einem Mann, dem Totschlag vorgeworfen wird.
08:20Er heißt Stefan Seifert.
08:24Er ist seit fünf Jahren flüchtig, hält sich aber mit ziemlicher Sicherheit in der Bundesrepublik, in Österreich oder in der Schweiz auf.
08:33Bitte sehen Sie sich aber nun zuerst einmal an, meine Damen und Herren,
08:36was der Staatsanwalt festgestellt hat, ohne mit dem Beschuldigten bisher gesprochen zu haben.
08:42Essen, 19. März 1964.
08:54Ein Donnerstag.
08:56Feierabend auf einer Straßenbaustelle im Weitkamp, im Nordwesten der Stadt.
09:00Es ist 17 Uhr.
09:06Zehn Männer sammeln ihr Werkzeug zusammen und streben der Baubude zu, die ihnen als Aufenthalts- und Umkleideraum dient.
09:21Unter den Männern sind drei griechische und zwei italienische Gastarbeiter.
09:25Vincenzo Musco kommt aus Sizilien.
09:34Zweimal im Monat schickt er 100 Mark an seine Familie in Syrakus.
09:37Wie viele seiner Landsleute ist Musco des besseren Verdienstes wegen nach Deutschland gekommen.
09:47Seit drei Jahren arbeitet er in der Bundesrepublik.
09:50Er hat sich ganz gut eingelebt.
09:52Lediglich sein südländisches Temperament bringt ihn gelegentlich in Konfliktsituationen.
10:00Insbesondere mit einem Mann hat er öfter Streit.
10:03Mit dem deutschen Kollegen Seifert, mit dem er im Übrigen auch die Unterkunft teilt.
10:06Macaroni, willst du dein Werkzeug nicht richtig wegräumen?
10:14Hast du zu Hause ein Dienstmädchen, oder?
10:16Du selbstverdammter Macaroni!
10:19Du hier nix, Chef!
10:21Verstehst du?
10:22Kümmere dich um deine eigene Dreck!
10:25Hier herrscht Ordnung.
10:27Ist nicht so wie bei euch da unten.
10:29Ich hab keine Lust nachher immer alles aufzuräumen.
10:31Cornuto, Filio di Putana!
10:33Ordnung, du selbst nicht Ordnung!
10:35Belast dich Waschwasser im Wohnung stehen!
10:38Nächstes Mal ich schau dir die Schüssel um euren!
10:40Du kannst das ja mal versuchen.
10:42Ja, die Spakultuore!
10:43Und haltet mal die Schnauze!
10:44Musco und auch Seifert sind bei den Kollegen nicht sonderlich beliebt.
10:59Der Deutsche gilt als verschlossen und misstrauisch, sein italienischer Kollege als aufbrausend und unberechenbar.
11:05Zusammen mit einem weiteren Hilfsarbeiter wohnen Musco und Seifert in einem ehemaligen Bauwagen,
11:17der auf dem Lagerplatz der Firma am Rande eines Bahndammes abgestellt ist.
11:23Der Italiener kommt an diesem Tag als erster der drei Bewohner in die wenig einladende Unterkunft.
11:35Musco hat es eilig.
11:50Er will eine befreundete deutsche Familie besuchen, bei der er gelegentlich zu Abend ist.
11:54Etwa zur selben Zeit, um 17.30 Uhr, hält Stefan Seifert mit einem am Vortag geliehenen Wagen vor einer Metzgerei.
12:10Er ist in diesem Geschäft als Stammkunde bekannt.
12:13Und im Gespräch mit den beiden Frauen überwindet er gelegentlich auch seine angeborene Zurückhaltung.
12:18Was habt ihr neugeseitig?
12:20Fleisch raus, halbes Hund und ein Viertelspeck.
12:24Was macht denn Ihre neue Freundin, Herr Seifert?
12:28Gut. Prima sogar.
12:31Ich habe jetzt auch ein Bild von ihr.
12:32Wollen Sie es mal sehen?
12:33Oh ja, zeigen Sie mal her.
12:37Verdammt, meine Brieftasche. Wo ist die denn?
12:40Die muss ich im Schank liegen gelassen haben, habe ich wohl heute früh vergessen.
12:43Da muss ich gleich wieder hin, sonst ist das Geld weg.
12:45Ich komme gleich wieder mal vorbei.
12:46Von der Metzgerei bis zum Unterkunftswagen braucht Stefan Seifert mit dem Auto drei Minuten.
13:05Zeugen haben beobachtet, dass er tatsächlich zum Lagerplatz gefahren ist.
13:09Was sich an diesem 19. März 1964 in dem Unterkunftswagen zwischen den beiden Männern abgespielt hat,
13:36ist bis heute nicht in allen Einzelheiten bekannt.
13:40Sicher hat es Streit gegeben.
13:42Ob Seiferts Brieftasche dabei eine Rolle gespielt hat, weiß nur er selbst.
13:46Er ist seit diesem Tag verschwunden.
13:48Gegen 19.10 Uhr kommt der dritte Bewohner nach Hause.
14:04Er findet Vincenzo Musco blutüberströmt neben seinem Bett liegen, durch acht Messerstiche getötet.
14:22Das Portemonnaie des Toten mit 90 Mark Inhalt liegt unberührt auf einem anderen Bett.
14:26Der VW, den Stefan Seifert am Tag vor seinem Verschwinden geliehen hatte,
14:33wurde zweieinhalb Monate später in Münster verlassen aufgefunden.
14:38Seitdem hat Hauptkommissar Erich Lorenz aus Essen, der den Fall bearbeitet, nichts mehr von Seifert gehört.
14:43Ja, wenige Wochen nach seiner Flucht wurde Seifert von Zeugen zweimal gesehen.
14:50Einmal in Düsseldorf, in der Innenstadt, in einem Lokal.
14:54Er betrat das Lokal, sah einen Bekannten, der Bekannte sah ihn, kurz machte er eine Kehrtwendung und war verschwunden.
15:03Ein zweites Mal wurde er in Frankfurt am Main gesehen, und zwar in einer An- und Verkaufsstelle.
15:08Dann ist Seifert spurlos verschwunden, und das immerhin schon seit fünf Jahren.
15:15Aber Sie nehmen an, dass er noch lebt?
15:18Ich glaube schon, dass er lebt.
15:20Sehen Sie, in der Regel werden Tote gefunden.
15:24Und normalerweise, gewiss, manchmal mit Schwierigkeiten, werden sie identifiziert.
15:31Zur Frage des Freitodes möchte ich hinzufügen,
15:34Alles, was wir über den Charakter dieses Herrn Seifert wissen, spricht gegen einen Freitod.
15:43Seiferts Pass- und Personalausweis ist inzwischen abgelaufen.
15:47Welche Möglichkeiten, glauben Sie, hat nun ein Mann in dieser Situation?
15:50Ja, ich spreche kein Geheimnis aus.
15:54Wir wissen, dass viele unserer Kunden, unsere Kunden in Anführungsstrichen,
15:58sich falsche Papiere, falsche Ausweise besorgt haben.
16:03Bei Seifert können wir das auch nicht ganz ausschließen.
16:07Ich glaube allerdings nicht daran, dass er einen falschen Ausweis hat und unter falschen Namen segelt.
16:14Aber ich meine, möglich ist es immerhin, und man könnte vielleicht auch annehmen,
16:17dass er irgendwo eine Arbeit gefunden hat und dort irgendwo unangemeldet wohnt.
16:21Durchaus ist das möglich.
16:24Erfahrungsgemäß ist es in den sogenannten Mangelberufen möglich, unterzutauchen.
16:31Ich könnte mir beispielsweise vorstellen, dass Seifert in einer Vertreterkolonne tätig ist.
16:39Ich könnte mir weiterhin vorstellen, und das ist noch naheliegender für mich,
16:44dass er als Gelegenheitsarbeiter auf einem Großmarkt in einer Großstadt tätig ist.
16:50Trotzdem sein Reisepass abgelaufen ist, halte ich es aber auch für möglich,
16:58dass er sich in Österreich oder auch in der Schweiz aufhalten könnte.
17:05Denn wir wissen, Seifert liebte das Reisen.
17:09Er liebte auch das Reisen ins Ausland hinein.
17:12Dieses Foto von Stefan Seifert entstand vor vier bis fünf Jahren.
17:18Entschuldigung, nein, sogar vor fünf bis sechs Jahren.
17:20Heute ist der Gesuchte 35 Jahre alt.
17:24Er ist 1,78 groß, schlank, hat schwarze Haare und graue Augen.
17:30An der Kindspitze befindet sich ein auffälliges Grübchen.
17:33Für Hinweise, die zur Festnahme des Gesuchten führen, sind insgesamt 2.000 Mark Belohnung ausgesetzt worden.
17:45Hinweise bitte an die Kriminalpolizei in Essen.
17:49Ich sage Ihnen die Vorwahl, 02141, nun die Nummer des Polizeipräsidiums, 772021.
18:02Aber auch jede andere Polizeidienststelle und auch die Aufnahmestudios nehmen Hinweise entgegen.
18:11Ich darf vielleicht die Telefonnummern der Aufnahmestudios noch einmal bekannt geben.
18:15Das ist in Wiesbaden die 36001, in Wien 823621 und in Zürich 235650.
18:29Im nächsten Fall, meine Damen und Herren, geht es um einen Mann, den zahlreiche Polizeibehörden in der Schweiz, in der Österreich, in Österreich und in der Bundesrepublik suchen.
18:41Bei den Interpol-Dienststellen liegen Suchvermerke aus Landshut, Aschaffenburg, Innsbruck, Luzern, Basel, Zürich und St. Gallen vor.
18:51Fast immer geht es um Einbrüche in Wohnungen von Hotelangestellten.
18:56Die letzten Spuren hinterließ der Mann in der Schweiz.
18:59Er heißt Klaus-Dieter Müller.
19:02Er ist 31 Jahre alt, in Dresden geboren und spricht leicht sächsischen Dialekt.
19:08Er fällt auch durch eine gewisse Leidenschaft auf für Kreuzworträtsel und Münzsammlungen.
19:14Er ist 1,84 groß, schlank, hat mittelblonde Haare, blaugraue Augen und als besonderes Kennzeichen auf der linken Wange und der linken Halsseite drei Muttermale.
19:27Dieses Foto ist sieben Jahre alt.
19:30Klaus-Dieter Müller trug die Haare in letzter Zeit nicht mehr so üppig, etwas mehr nach hinten gekämmt.
19:37Zeugen sprechen von einer beginnenden Stirnglatze.
19:41Der Gesuchte wohnt gewöhnlich unter falschen Namen in Hotels.
19:45Dabei legt er eine besondere Vorliebe für Adelsprädikate und den Vornamen Michael an den Tag.
19:51Zuletzt nannte er sich Michael von Sado, Michael von Thalen, Michael Kippar, Wolfgang von Friese.
20:01Für Hinweise, die zur Festnahme des Gesuchten führen, ist eine Belohnung von 1000 Mark ausgesetzt.
20:08Hinweise bitte an die Staatsanwaltschaft Basel mit der Telefonnummer 230090, an jede andere Polizeidienststelle oder an eines der Aufnahmestudios.
20:21Im nächsten Fall, meine Damen und Herren, geht es wieder einmal um Bankraub.
20:27Sie wissen aus früheren Sendungen, welche Sorgen dieses Delikt der Kripo macht.
20:32Seit 1968 hat sich in der Bundesrepublik die Zahl der Banküberfälle glatt verzehnfacht.
20:40Sie haben es richtig gehört, verzehnfacht.
20:42Der letzte große Bankraub wurde hier in der Bundesrepublik vor zwei Tagen verübt.
20:49Zwei maskierte und bewaffnete Männer erbeuteten 60.000 Macht.
20:54Innerhalb weniger Stunden gelang es der Kripo, zwei Männer zu identifizieren, die der Tat dringend verdächtig sind.
21:01Sie heißen Rüdiger Enzenhöfer und Ingbert Schwarzmeier.
21:06Beide haben sich nach dem Bankraub bei früheren Bekannten mit Waffengewalt Einlass in die Wohnung verschafft.
21:14Dort quartierten sie sich ein und drohten, die Wohnungsinhaber zu töten, falls sie ihnen Schwierigkeiten machen würden.
21:20Es ist damit zu rechnen, dass sie weiterhin versuchen werden, sich auf diese Weise bei ehemaligen Freunden unter Schlupf zu erzwingen.
21:28Es ist auch bekannt, dass sie zurzeit versuchen, wieder ein Auto zu kaufen und eine Wohnung zu mieten.
21:33Beide tragen mit großer Wahrscheinlichkeit helle Kamelhaarmäntel.
21:38Schwarzmeier hat einen solchen Kamelhaarmäntel erst gestern in Nürnberg gestohlen.
21:44Rüdiger Enzenhöfer ist 24 Jahre alt, 1,84 groß.
21:50Er hat dunkle Haare und blaugraue Augen.
21:53Er spricht Nürnberger Mundart.
21:55Am linken Unterarm trägt er eine Tätowierung.
21:57Windrose mit Schwertern, darüber Schlangen mit Flacken und einem Schwert.
22:01Ingbert Schwarzmeier ist ebenfalls 24 Jahre alt, 1,72 groß.
22:09Er hat dunkelblonde, gewellte Haare und dunkelbraune Augen.
22:14Er spricht Oberpfälzer Mundart.
22:16Auch er hat am linken Oberarm eine Tätowierung, und zwar einen Anker.
22:19Beide sind noch im Besitz von Waffen, meine Damen und Herren, und haben angedroht, rücksichtslos zu schießen, wenn man sie festnehmen würde.
22:29Für Hinweise, die zur Festnahme führen, der Gesuchten sind Belohnungen von jeweils 1.000 Mark ausgesetzt.
22:36Hinweise bitte an die Kriminalpolizei Nürnberg mit der Telefonnummer 2101.
22:45Die Vorwahl von Nürnberg ist 0911.
22:49An jede andere Polizeidienststelle oder an eines der Aufnahmestudios.
22:55Nach diesem Bankraub in Nürnberg, meine Damen und Herren, konnten die mutmaßlichen Täter sehr schnell identifiziert werden.
23:02Anders sieht es in unserem nächsten Fall aus.
23:05Auch hier geht es um einen Bankraub in Bayern.
23:08Er liegt sechs Monate zurück.
23:10Der Täter, ein einzelner Mann, ist aber bis heute unbekannt.
23:15Aber er hat einen ganz entscheidenden Fehler gemacht.
23:19Und dieser Fehler ist für die Kripo heute Abend vielleicht die große Chance.
23:24Mehr Tempo, wenn ich bitten darf.
23:26Mittwoch, 11. September 1968.
23:29Wieder einmal holt ein Räuber mit der Pistole in der Hand Geld ab.
23:34Diesmal in der Raiffeisenkasse in Unterschondorf am Ammersee.
23:38Etwa 300 Mal griffen Bankräuber im vergangenen Jahr auf diese Weise in der Bundesrepublik zu.
23:47Der Verbrecher hat einen günstigen Zeitpunkt gewählt.
23:51Der Kassierer ist mit einer einzigen Angestellten allein.
23:54Der Mann hinter dem Schalter verliert seine Geistesgegenwart aber nicht.
23:57Unauffällig zieht er ein paar tausend Markscheine vom Zahlbrett, bevor er es dem Räuber gibt.
24:03Der Mann mit der Pistole rafft das Geld mit der rechten Hand zusammen und lässt es in einer bereitgehaltenen College-Mappe verschwinden.
24:10Um die Kollegin, die bei dem Täter im Schalterraum bleibt, nicht zu gefährden, holt der Kassierer zwei Bündel Banknoten aus dem Tresor.
24:29Der junge Bankangestellte will kein Risiko eingehen.
24:48Noch einmal holt er deshalb aus dem Panzerschrank ein paar Bündel Banknoten.
24:52Obwohl der Täter den Bankangestellten sein Gesicht mehrere Minuten lang gezeigt hat,
24:57versucht er jetzt für die Flucht über die Straße eine vorbereitete Maske über sein Gesicht zu ziehen,
25:02was ihm jedoch nur unvollkommen gelingt.
25:04Mit einer Beute von etwa 14.000 Mark verlässt er das Banklokal.
25:15An der Tür gibt es noch einen unvorhergesehenen Zusammenstoß.
25:18Räuber, was ist denn?
25:19Der Räuber flüchtet in einem bereitstehenden grauen Volkswagen mit dem Kennzeichen München WV 907.
25:30Dem Kassierer gelingt es in letzter Sekunde, die Nummer des Wagens abzulesen.
25:40Wenige Minuten nach dem Überfall riegelt die Polizei die umliegenden Straßen ab.
25:45Die Erfahrung lehrt, dass Bankräuber meist schon nach wenigen Kilometern das Fahrzeug wechseln.
25:53Deshalb wird auch innerhalb des Sperrgürtels nach dem vielleicht schon abgestellten grauen VW mit der bekannten Münchner Nummer gefahren.
25:59Ist Ihnen vielleicht irgendwo ein geparkter hellgrauer VW mit dem Kennzeichen MWV 907 auffallen?
26:06Nein, tut mir leid.
26:08Danke.
26:08Eine telefonische Rückfrage bei der Kraftfahrzeugzulassungsstelle ergibt,
26:14dass der Wagen acht Tage vor dem Überfall einer Lesezirkelfirma in München gestohlen worden ist.
26:21Schließlich wird auch ein Hubschrauber des Bundesgrenzschutzes für die Suche nach dem Fahrzeug des Bankräubers eingesetzt.
26:27Die Piloten konzentrieren ihr Interesse auf die umliegenden Landstraßen und Waldgebiete.
26:32Aber auch sie finden den gesuchten Wagen nicht.
26:58Einige Tage später wird der Wagen in einem unübersichtlichen Waldstück gefunden.
27:02Urlauber haben ihn entdeckt.
27:04Der Wagen ist von der Lesezirkelfirma für ihre Vertriebszwecke umgebaut worden.
27:09Beifahrersitz und hintere Sitzbank sind ausgebaut, um Platz für den Transport von Zeitschriften zu gewinnen.
27:15Die Spezialisten des Erkennungsdienstes versuchen, Spuren zu sichern.
27:19Nix. Absolut nix.
27:21Herr Schlawiner hat scheinbar alles abwischt. Kein einziger Abdruck.
27:25Aber auf den Lesemappen nichts?
27:27Der hat erscheinend gar nicht angefasst.
27:28Aber die vordere Kiste mit den Mappen, die hier auf dem Platz vom Beifahrersitz gestanden hat,
27:34der hat irgendwo rausgefeuert.
27:36Ja, ein Anfänger war das nicht.
27:41Aber da schon, Herr.
27:43Vielleicht hat er da was Wichtiges vergessen.
27:46Hm.
27:46Ein Fahrtenschreiber.
27:50Meinst du, dass der uns weiterhilft?
27:52Vielleicht schon.
27:53Wir probieren es halt einmal.
27:54Das Diagramm des Fahrtenschreibers wird von den Sachverständigen der Herstellerfirma in den nächsten Tagen genau untersucht.
28:06Im Fahrtenschreiber des Wagens befand sich ein Bündel Aufzeichnungsblätter für sieben Tage.
28:11Der Wagen ist jedoch zehn Tage gefahren worden, sodass sich die Aufzeichnungen auf dem letzten Blatt an einigen Stellen überlagern und dadurch schwer zu entziffern sind.
28:18Immerhin lassen sich einige interessante Einzelheiten feststellen, die aber vorerst noch nicht recht zusammenpassen wollen.
28:25Also der Zeitpunkt des Autodiebstahls steht fest.
28:28Das war am 3. September 15.35 Uhr.
28:32Danach ist der Bursche etwa 4,5 Kilometer mit mäßiger Geschwindigkeit, also Stadtverkehr, Gefahr.
28:38Ja.
28:39Und dann kommt hier eine weite Strecke mit gleichbleibend hoher Geschwindigkeit.
28:45Sieht nach Autobahn aus.
28:46Autobahn?
28:47Moment mal, haben Sie vielleicht einen Zirkel?
28:52Dankeschön.
28:53Der Bursche hat bestimmt die nächste Auffahrt benutzt, um wegzukommen.
28:564,5 Kilometer, sagen Sie, ist er im Stadtverkehr damit gefahren.
29:00Moment, schauen wir doch mal.
29:02Geklaut hat er den Wagen hier, Ecke Schelling-Türkenstraße.
29:07Die nächste Auffahrt ist also da.
29:11Auffahrt München-Schwabing.
29:12Ja, und auf der Autobahn ist er dann 70 Kilometer weit mit hoher Geschwindigkeit gefahren.
29:18Dann ist der Wagen zum Stillstand gekommen, ist 14 Minuten stehen geblieben und ist danach wieder mit hoher Geschwindigkeit weitergefahren.
29:30Hm.
29:31Warum steht einer, der auf der Flucht ist, 14 Minuten an der Autobahn?
29:35Der schaut sich doch mit Sicherheit nicht die Landschaft an.
29:37Aber er kann zum Beispiel eine kurze Panne gehabt haben.
29:40Wahrscheinlicher ist, dass er getankt hat oder telefoniert.
29:44Das heißt, an der Stelle müsste er eine Tankstelle sein oder ein Rasthaus.
29:48Genau.
29:49Geh, ruf doch gleich mal an.
29:51Da vorne steht ein Telefon.
29:53Wählen Sie eine Null vor, dann haben Sie das Amt.
29:54Die Rückfrage beim Bundesautobahnamt bestätigt die Vermutung.
30:05An diesem Punkt der Autobahn befindet sich eine Raststätte.
30:11Gleichzeitig erhärtet sich damit die Annahme, dass der Autodieb tatsächlich in Richtung Nürnberg gefahren ist.
30:16Na ja, vielen Dank.
30:18Auf Wiedersehen.
30:21Einwand frei, Raststätte Ingolstadt.
30:24Prima, dann brauchen wir ja nur noch ausmessen, wo er von der Autobahn wieder runtergefahren ist.
30:29Ja, meine Herren, der kommt allerdings zwischendrin nach 20 Kilometer.
30:33Eine Fahrstrecke von ebenfalls rund 20 Kilometer, bei der ich nicht mit Sicherheit sagen kann,
30:38ob er da auf der Autobahn weitergefahren ist oder ob er ein Stück Landstraße benutzt hat.
30:43Er ist zwar mit relativ hoher Durchschnittsgeschwindigkeit gefahren,
30:47hat aber ab und zu die Geschwindigkeit gedrosselt und ist zweimal kurz angehalten.
30:52Ja, aber nach diesen rund 20 Kilometer ist er doch auf jeden Fall auf der Autobahn weitergefahren.
30:57Ja, und zwar genau 135 Kilometer weit.
31:01Verdammt.
31:02Das ist bei Nürnberg die Gabelung.
31:04Messen wir halt in beide Richtungen.
31:06Schau, wenn er gerade hochgefahren ist, ist er bis zur Ausfahrt Bad Berneck gekommen.
31:13Die Beamten prüfen die verschiedenen Wege, die der Täter gefahren sein kann.
31:18Sie kommen zu dem Schluss, dass er bei seiner Flucht in nördlicher Richtung die Ausfahrten Bad Berneck,
31:23Kulmbach oder Marktschorgast erreicht haben kann.
31:26... bis zur Anschlussstelle Marktschorgast kommen können.
31:30Und wenn er hier in Richtung Würzburg gefahren ist, bleibt in jedem Fall nur die Ausfahrt Schweinfurt Süd.
31:35Und wenn wir den Faden so weiterspinnen, hat er drei Kilometer von der Autobahn entfernt übernachtet.
31:41Denn nach drei Kilometern hat er den Wagen um 19.07 Uhr abgestellt.
31:45Drei Kilometer von der Autobahn? Das kann doch nicht so schwer sein.
31:49Da müssen wir uns mal die Gasthäuser vornehmen.
31:51Sieh, und der Bursch ist ein Frühaufsteher.
31:54Um 6.15 Uhr am nächsten Morgen ist er bereits losgefahren.
31:57Zuerst drei Kilometer langsam, also vermutlich zur Autobahn zurück, und dann wird's schwierig, ja.
32:05Nach einem längeren Autobahnstück läuft hier alles durcheinander.
32:08Mal kürzere, mal längere Strecken mit Pausen, teilweise nur zwei Minuten.
32:12Vielleicht sind das Ampeln oder Bahnübergänge.
32:16Also auf jeden Fall ist er in den nächsten zwei Tagen genau 1190 Kilometer gefahren.
32:22Die weitere Auswertung des Diagramms ergibt, dass sich der gestohlene Wagen des Zeitschriftenvertriebs
32:28in den Tagen vor dem Überfall mit großer Wahrscheinlichkeit im Raume München bewegt hat.
32:33Tatsächlich ist er von Zeugen in der fraglichen Zeit im Gebiet um den Ammersee beobachtet worden.
32:39Und wie ist das mit dem Zeitpunkt des Überfalls?
32:41Ja, also zum Zeitpunkt des Überfalls stand der Wagen praktisch 30 Minuten.
32:45Und zwar genau von 8.02 Uhr bis 8.32 Uhr.
32:49Aber, und das ist das Komische,
32:52er hat sich in dieser Zeit zweimal um circa 100 Meter weiter bewegt.
32:57Und zwar das erste Mal stand er 25 Minuten,
33:00das zweite Mal drei Minuten und das dritte Mal zwei Minuten.
33:04Ja, genau.
33:06Der Überfall hat circa zwei Minuten gedauert.
33:09Dann hat er sich also vorher so nach und nach an die Bank rangemacht.
33:13Immer mal angehalten, Lage gepeilt, weiter ran.
33:17Verstehst?
33:17Wie lange hat er denn für die Anfahrt vorher gebraucht?
33:23Und wie viele Kilometer ist er denn dabei gefahren?
33:25Gebraucht hat er eine Dreiviertelstunde.
33:29Gefahren ist er 48 Kilometer weit.
33:31Hm, 48 Kilometer in einer Dreiviertelstunde um die Zeit in der Früh.
33:40Berufsverkehr.
33:41Da muss er eine gut ausgebaute Straße gehabt haben,
33:43sonst hätte er dazu Länge gebracht.
33:46Die B12 ist von München raus doch sehr gut.
33:48Also, ich möchte wetten, der Kerl ist irgendwo im Münchenshaus.
33:55Vorsichtig, vorsichtig, vielleicht hat er dort nur ein Quartier.
33:59Eins von mehreren.
34:00Warum fährt er sonst mit seinem gestohlenen Wagen gleich nach Schweinfurt oder Bad Bernick?
34:05Da muss er doch noch irgendwelche Kontakte haben.
34:08Meine Damen und Herren, die Zahl der Banküberfälle hat sich natürlich seit 1958 und nicht seit 1968,
34:17wie ich vorhin irrtümlich gesagt habe, verzehnfacht.
34:20Aber nun zurück zu dem konkreten Fall, den Sie eben im Film gesehen haben.
34:25Wo hat der spätere Bankräuber unmittelbar, nachdem er in München den Wagen gestohlen hat, übernachtet?
34:31Das ist heute für die Kripo und insbesondere für Inspektor Niedermeyer von der Bayerischen Landpolizei die entscheidende Frage.
34:40Wie Sie selbst im Film soeben gesehen haben, meine Damen und Herren,
34:44gibt es nur vier Ausfahrten, die der Täter praktisch benutzt haben kann.
34:47Es ist die Ausfahrt Wiesentheid, Schweinfurt-Süd, auf der Strecke Nürnberg-Würzburg.
34:54Oder es sind die Ausfahrten Kulmbach-Bad Berneck, eventuell noch Marktschongast an der Strecke Nürnberg-Hof.
35:03Und in unmittelbarer Nähe einer dieser Ausfahrten hat der Täter übernachtet.
35:08Dazu hat er sich etwa drei Kilometer von der Autobahn entfernt.
35:14Das auffällige Auto mit dem Münchner Kennzeichen muss also etwa drei Kilometer von der Autobahn entfernt abgestellt worden sein.
35:22Wem ist vielleicht dieses Auto aufgefallen?
35:25Anstelle des Rücksitzes befanden sich in dem Auto diese Holzkisten, die mit Lesezirkelheften gefüllt waren.
35:34Und auch der Beifahrersitz war ausgebaut.
35:38Noch einmal das Datum.
35:40Es handelt sich um die Nacht vom 3. auf 4. September 1968.
35:47Dienstag auf Mittwoch.
35:49Der Täter kann in einem Gasthaus oder aber auch privat übernachtet haben.
35:55Und er ist offenbar sehr früh aufgestanden, weil er gegen 6.30 Uhr laut Fahdschreiber den Ort wieder verlassen hat.
36:04Nach dieser Nacht im fränkischen Raum ist der Mann mit großer Wahrscheinlichkeit in die Gegend von München zurückgefahren.
36:12Am darauffolgenden Wochenende, also vom Freitag bis Montag früh, vom 6. bis 9. September,
36:19müsste das Fahrzeug nach den Berechnungen der Experten wieder im Großraum von München abgestellt gewesen sein.
36:26Auch zu diesem Zeitpunkt lagen die Lesezirkelmappen noch im Wagen.
36:31Frage also, wo ist dieser Wagen aufgefallen?
36:34Der Bankräuber, also der Mann, der den Wagen erst gestohlen und dann gefahren hat, wird nach Zeugenaussagen folgendermaßen beschrieben.
36:43Er war ca. 25 Jahre alt, 1,75 groß und schlank, dunkles, kurzgeschnittenes, leicht gewähltes Haar, damals blasse Gesichtsfarbe mit braunen Flecken.
36:59Er sprach hochdeutsch, hielt die Waffe in der linken Hand und trug die Uhr am rechten Arm.
37:04Er ist also vermutlich Linkshänder.
37:06Für Hinweise, die zur Klärung des Verbrechens und zur Festnahme des Täters führen, sind Belohnungen von 2.000 Mark ausgesetzt.
37:15Hinweise bitte an die Landpolizeidirektion Oberbayern in München.
37:19Telefon, Vorwahl 0811, Ruf 520220 an jede andere Polizeidienststelle oder an eines der Aufnahmestudios.
37:31Vielen Dank, Herr Niedermeyer.
37:32Meine Damen und Herren, im nächsten Fall geht es um ein Verbrechen, das im Mai vergangenen Jahres weithin Aufsehen und Empörung erregte.
37:42Im Ruhrgebiet in Essen wurde von unbekannten Einbrechern eine ganze Familie erschossen.
37:48Der Inhaber eines Cafés, sein Sohn und sein 89-jähriger Schwiegervater.
37:54Neun Monate hat die Kripo zäh und verbissen an diesem zunächst aussichtslosen Fall gearbeitet.
37:59Jetzt glaubt sie, die Täter zu kennen.
38:02Einer der Verdächtigen ist bereits festgenommen, ein zweiter Mann wird seit wenigen Tagen in allen europäischen Ländern dringend gesucht.
38:10Er heißt Francesco D'Angelo und wird genannt Gino oder Tino.
38:15D'Angelo ist 1,70 groß und schlank.
38:21Er hat blaugraue Augen und mittelblondes Haar.
38:25D'Angelo gilt als besonders gefährlich und ist zweifellos bewaffnet.
38:29Bitte unternehmen Sie nicht selbst, sondern verständigen Sie die nächste Polizeidienststelle, wenn Sie wissen, wo sich dieser Mann auffällt.
38:36Das ist der zweite Tatverdächtige, der Mann, der bereits festgenommen ist, Dieter Ten Eiken aus Remscheid.
38:44Er ist etwas größer als D'Angelo.
38:45Der linke Zeigefinger und der linke Mittelfinger sind jeweils um ein Glied verkürzt.
38:51Wir zeigen dieses Bild, weil der Staatsanwalt an Sie die Frage richtet,
38:55wer hat die beiden Männer im Mai 1968 insbesondere in der Nacht zum 21. Mai zusammen gesehen?
39:03Und wer kann Angaben über die Schusswaffen der Täter machen?
39:09Für Hinweise, die zur endgültigen Klärung des Verbrechens und zur Festnahme der Täter führen, sind sehr hohe Belohnungen ausgesetzt.
39:16Insgesamt 11.000 Macht.
39:19Hinweise bitte an die Kriminalpolizei Essen mit der Telefonnummer 77 20 21.
39:27Die Vorwahl von Essen ist 0 21 41.
39:30an jede andere Polizeidienststelle oder an eines der Aufnahmestudios.
39:37Meine Damen und Herren, die Mörder von Essen waren ursprünglich nur als Einbrecher gekommen.
39:44Die tragischen Folgen dieser Nacht beweisen, dass man das Delikteinbruch,
39:48die Juristen sprechen von schwerem Diebstahl, nicht ernst genug nehmen kann.
39:53Noch zumal es rein zahlenmäßig zu der größten Gruppe in der Kriminalstatistik gehört,
39:58etwa 400.000 schwere Diebstähle werden jährlich in der Bundesrepublik registriert.
40:04Das sind mehr als 1.000 am Tag.
40:07Die Polizei droht von dieser Lawine überrollt zu werden.
40:11Zwei Drittel aller Einbrüche bleiben unaufgeklärt.
40:15Wie die Ereignisse in Essen zeigen, suchen die Einbrecher keineswegs nur Firmen und Geschäfte,
40:20sondern genauso oft Privatwohnungen heim.
40:23Dort kommt es dann nicht selten, so wie in Essen, zu verhängnisvollen Begegnungen mit den Bewohnern.
40:30Gerade Wohnungseinbrechern wird der Handwerk auch oft durch mangelhafte Sicherungen zu leicht gemacht.
40:36Und sie gehen naturgemäß dorthin, wo sie am wenigsten Arbeit haben.
40:40Wenn man ihre Arbeitsweise kennt, kann man sich oft mit ganz einfachen Mitteln schützen.
40:45Im nächsten Fall lernen sie deshalb vier der häufigsten Einbruchsmethoden kennen.
40:50Sie sind an vier verschiedenen Orten an ein und demselben Tag protokolliert.
40:55Hallo.
41:11Ja? Was gibt's dann?
41:13Guten Tag. Ich suche die Familie Kreidler.
41:16Kreidler? Gibt's hier nicht.
41:19Sollen die hier im Dorf wohnen?
41:21Ja, hier an der Hauptstraße.
41:22Nein, die müsste ich doch kennen.
41:24Tja, dann hab ich mich wohl vertan.
41:26Dann wohnen die wahrscheinlich im nächsten Dorf.
41:28Entschuldige bitte. Nix für ungut. Wiedersehen.
41:30Macht nix. Auf Wiedersehen.
41:34Freitag, 13. Dezember 1968.
41:37In Kleinbergen, einem hessischen Dorf in der Rhön, zieht am späten Vormittag ein Mann von Haus zu Haus.
41:44Er weiß längst, dass es die Familie Kreidler im Dorf nicht gibt.
41:47Es geht ihm nur darum, festzustellen, ob jemand zu Hause ist.
41:50Viele Wohnungen sind um diese Zeit leer, die Kinder drücken die Schulbank.
41:54Die Mütter sind oft beim Einkaufen.
41:57Hallo, ist da niemand?
42:00Der Fremde ist ein Dieb.
42:02Ländliche Gegenden sind sein Revier.
42:05Hier bleiben viele Haustüren unverschlossen.
42:08Auch mit den Fenstern ist man sorglos.
42:10Die Nachbarn kennt man und die stehlen nichts.
42:13Mindestens 50.000 Mal im Jahr treffen Diebe wie dieser hier auf unverschlossene Wohnungen.
42:33Mehr als die Hälfte aller Einbrüche und Einschleichdiebstähle wird am Tage verübt.
42:37Entgegen einer weit verbreiteten Meinung suchen Diebe nicht nur die Häuser vermögender Bürger auf.
43:05Bei einfachen Menschen finden sie ihre Beute oft sogar leichter.
43:09Arglos werden auch heute noch größere Geldbeträge in Verstecken aufbewahrt, die die Großmutter einmal empfohlen hat.
43:16Am selben Tag ist in einem Vorort von Hamburg ein anderer Einbrecher unterwegs.
43:32Auch er geht unter harmloser Tarnung von Haus zu Haus.
43:35Dieser Mann verschafft sich auf andere, ebenso verbreitete Weise Zutritt zu fremden Wohnungen.
43:48Er sucht nach dem vermeintlich gut versteckten Hausschlüssel.
44:04Oft genug findet er ihn.
44:06Anderenfalls lassen sich einfache Schlösser mit einem primitiven Dietrich öffnen.
44:0925 Prozent aller Wohnungseinbrüche kommen so zustande.
44:22Am Nachmittag des selben Tages hat die Wohnungsinhaberin im zweiten Stock eines Wiener Mietshauses
44:27es zwei anderen Einbrechern schriftlich gegeben, wie lange sie sich bei der Durchsuchung ihrer Wohnung Zeit lassen können.
44:33Sie haben davon reichlich Gebrauch gemacht.
44:38Da sie mit der Rückkehr der Wohnungsinhaberin immer noch nicht rechnen müssen, gehen sie dreist noch ein Stockwerk höher.
44:49Dort treten sie als Teppichhändler auf.
44:51Grüß Gott, gnädige Frau.
45:01Darf ich Ihnen bringen? Schöne, gute Teppich. Echt, direkt aus Pärschen.
45:05Nein, danke schön. Schauen Sie, ich brauche keinen. Ich habe auch gar kein Geld.
45:07Geld? Geld brauchen Sie überhaupt keines, gnädige Frau. Das ist billig, fast geschenkt.
45:11Nur schauen Sie doch erst mal an, wie er ausschaut in Ihrer hübschen Wohnung.
45:14Ich sage Ihnen, Sie werden sein entziggelt.
45:16Sie haben doch bestimmt wunderbare Mebel, wo passen Sie zu diesem herrlichen Stift?
45:18Ja, aber ich habe wirklich genug Teppichhändler.
45:20Mit geschickter Überredungstaktik versteht es das Pärchen, nach kurzer Zeit doch in die Wohnung zu kommen.
45:39Ohne Umstände breitet der Mann im Wohnzimmer den Teppich aus.
45:43Schauen Sie, ist das erstickt.
45:45Was sagen Sie, gnädige Frau?
45:46Nur wenn Sie die Gita hätten, ein bisschen anzuziehen, ein bisschen vorzuschieben, den Teppich...
45:50Dass ihm Frau Janosch dabei helfen muss, gehört zu seinem Trick.
45:55Unbemerkt kann seine Komplizin währenddessen ins Schlafzimmer huschen.
45:59Das ist ein einmaliges Stück, gibt es nur einmal auf der ganzen Welt.
46:04Ich sage Ihnen, gnädige Frau, um diesen Teppich werden Sie alle frei, für alle Verwandten werden Sie beneiden.
46:08Mit routiniertem Blick findet sie mehrere wertvolle Schmuckstücke und 21.000 Schilling in bar.
46:18Doch, Teppich auf Teppich ist das modern. Sie ist das nicht schick. Sieht das nicht gut aus. Ich frage Sie, gnädige Frau.
46:23Schauen Sie sich das an.
46:24Also, ich sage Ihnen, gnädige Frau, wenn ich wäre an Ihrer Stelle, ich möchte mir die Hand abhacken,
46:29wenn ich Mr. So einen schönen Teppich wieder hergebe.
46:31500 Schilling.
46:33Ich sage Ihnen, eine solche Gelegenheit kommt nie wieder.
46:36Ja, aber ich sage es Ihnen doch.
46:37Ihr habt da überhaupt kein Geldsaus.
46:39Tja, dann passen Sie auf, gnädige Frau.
46:44Behalten Sie ihn.
46:45Ich kriege es nicht übers Herz, was Sie ihn sollen hergeben.
46:48Reklame-Stick.
46:49Sagen Sie allen Ihren Nachbarn, wenn er gut ist.
46:51Ich komme immer wieder in diese Gegend.
46:53Mir pressiert es jetzt nämlich.
46:54Habe die Ihre Frau, Janosch, aufhielt es in Kist, die Hand.
46:57Ihrer größeren Beute sicher, lässt das Pärchen den in Wahrheit fast wertlosen Teppich zurück.
47:05Am Abend desselben Tages sitzt Direktor Knäbli in seinem Haus über dem Züricher See.
47:09Es ist 23.30 Uhr.
47:11Die Haushälterin ist bereits zu Bett gegangen.
47:13Damit ist das erste Programm des Schweizer Radios beendet.
47:17Wir melden uns morgen wieder um 6.10 Uhr.
47:19Und bis dahin verabschieden wir uns von Ihnen, liebe Zuhörer.
47:22Guten Nacht, mit der Hand und schlafen gut.
47:25Direktor Knäbli ist ein vermögender Mann.
47:28In seinem Hause befinden sich viele Wertgegenstände.
47:34Gegen Einbrecher glaubt er, sich gut gesichert zu haben.
47:37Sämtliche Fenster des Hauses und sogar Dachlupen sind mit einbruchssicherem Glas ausgestattet.
47:48An einem sehr wichtigen Detail aber hat Herr Knäbli, so wie viele Hausbesitzer, unbegreiflicherweise gespart.
47:55An den Kellerfenstern.
47:56Die Roste der Lichtschächte sind nur lose eingelegt.
48:03Für den Einbrecher, der das Haus in der Nacht besucht, sind sie ein bequemer Einstieg.
48:06Hier wurde Sicherungsglas nicht für notwendig angesehen.
48:17Und Einbrecher kennen viele Möglichkeiten, gewöhnliches Glas fast geräuschlos einzudrücken.
48:22Im Innern eines Hauses gibt es naturgemäß keine Sicherheitsschlösser.
48:37Und der steckende Schlüssel an einer abgeschlossenen Kellertür ist für einen geübten Einbrecher keineswegs ein besonderes Hindernis.
48:43Und es stört ihn auch nicht, dass zwei Menschen im Hause schlafen.
48:5625 Prozent aller Wohnungsdiebe schleichen sich so ins Haus,
49:00während die Bewohner artlos im Bett liegen oder auch vor dem Fernsehapparat beisammensitzen.
49:05Der Einbrecher in Zürich findet in dieser Nacht sehr leicht zu der wichtigsten Schublade.
49:15Sie ist als einzige abgeschlossen.
49:18Grund genug, das Schloss mit einem Dietrich zu öffnen.
49:35Der Täter findet eine Münzsammlung im Wert von 80.000 Schweizer Franken.
49:41In der Kassette allerdings liegen in diesem Fall nur Papiere, die er nicht zu Geld machen kann.
49:50Wir übermitteln Ihnen jetzt die Fahndungen nach vier Personen, meine Damen und Herren,
49:54die wegen Einbrüche der gezeigten Art gesucht werden.
49:58Bevor wir Sie jedoch bitten, sich die Fotos genau anzusehen,
50:01bitte lassen Sie sich von Kriminalrat Hoffmann ein paar gute Ratschläge geben.
50:07Er hat ein paar goldene Regeln, die er Ihnen nahe legen möchte.
50:10Diese Regeln, Herr Zimmermann, sind durchaus nicht so bekannt, wie man glaubt.
50:15Da ist zunächst der Grundsatz.
50:17Größere Bargeldbeträge gehören nicht ins Haus.
50:22Die Banken und Sparkassen sind besser dafür eingerichtet
50:25und sie haften sogar für eventuelle Schäden.
50:29Und zweitens, offene Fenster und offene Türen sind nicht nur nachts,
50:34sondern auch tagsüber eine Einladung für ungebetene Besucher.
50:38Das schräg gestellte Kippfenster ist im Übrigen für routinierte Einbrecher
50:43genauso gut wie ein offenes Fenster.
50:45Und wir haben es in einer früheren Sendung schon einmal gezeigt, meine Damen und Herren,
50:49Wohnungs- und Haustüren, die nur zugeklappt und nicht auch zugeschlossen sind,
50:53kann man von außen sehr leicht öffnen.
50:55Dem ist ganz allgemein noch hinzuzufügen,
50:58einfache, billige Schlösser sind so gut wie für die Katz.
51:02Ein Fachmann öffnet sie ohne Schlüssel in wenigen Sekunden.
51:06Dieser Schlüssel hier gehört zu einem Buntbart-Schloss.
51:12Dieses Schloss hat kaum einen Sicherungswert.
51:15Das können Sie auch als Laie daran erkennen,
51:18indem Sie feststellen, dass der Schlüsselbart hier oben keinerlei Einschnitt hat.
51:23Ein solches Schloss ist mit jedem Sperrhaken zu öffnen,
51:28zum Beispiel mit einem solchen Sperrhaken hier.
51:32Im Gegensatz hierzu haben wir hier einen Schlüssel mit mehreren Einschnitten hier oben am Bart.
51:38An der Anzahl der Einschnitte können Sie erkennen,
51:41wie viele Zuhaltungen im Schloss vorhanden sind.
51:44Ein solches Schloss ist nur sehr schwer zu öffnen.
51:46Viel zu wenig bekannt scheint mir auch die Tatsache zu sein,
51:51dass Alarmanlagen nicht nur für Banken gebaut werden.
51:54Dieses kleine Gerät zum Beispiel, ein sehr preis,
51:57ist eine von mehreren sehr preiswerten Lösungen.
51:59Sie können es vor die Tür von innen natürlich oder auf die Fensterbank stellen.
52:03Und wenn dann ein ungebetener Besucher kommt und dran stößt,
52:07erlebt er eine Überraschung.
52:09Passen Sie auf.
52:09So, man kann das abstellen, das tut es also mehrere Stunden lang.
52:16Und Sie können mit solchen sehr preiswerten Geräten
52:18auch ganze Sicherungsbarrieren aufbauen,
52:21indem Sie nämlich Fäden spannen von einem Gerät zum anderen
52:24oder das Gerät irgendwo festhalten.
52:26Wenn Sie einen solchen Stolperdraht vor die Tür spannen
52:29oder vor ein Fenster nachts und es kommt ein Einbrecher und will hinein,
52:33dann erlebt er die gleiche Überraschung.
52:35Es gibt noch viele andere Möglichkeiten, seine Wohnung zu sichern,
52:43ohne dass man allzu viel Geld dafür auszugeben braucht.
52:46Die kriminalpolizeilichen Beratungsstellen stehen gerne mit Rat und Tat zur Verfügung.
52:52Sie sind in allen größeren Städten in Deutschland eingerichtet.
52:55Auch in der Schweiz gibt es solche Beratungsstellen.
52:58Anfragen, meine Damen und Herren, also bitte nicht an das Fernsehen,
53:02sondern an die nächste Polizeidienststelle.
53:04Dort bekommen Sie eine kompetente Antwort.
53:07Zumindest erfahren Sie dort aber auch die Adresse der nächsten Beratungsstelle.
53:12So, und nun wollen wir aber wie angekündigt Ihnen die Fahndungen durchgeben
53:15im Zusammenhang mit den Wohnungseinbrüchen
53:17und Sie dafür um Ihre Aufmerksamkeit bitten.
53:20Wenn Sie eine der vier Personen kennen und etwas über Ihren Aufenthalt wissen,
53:25dann verständigen Sie bitte die nächste Polizeidienststelle
53:28oder eines der Aufnahmestudios.
53:30Für Hinweise, die zur Festnahme der gesuchten Personen führen,
53:35sind jeweils 1000 Mark ausgesetzt.
53:38Gesucht wird Ernst Mühlhausen, 43 Jahre alt,
53:431,76 groß, schlank, dunkelblond, blaue Augen.
53:47Er wird seit anderthalb Jahren gesucht.
53:50In den letzten Monaten wurden seine Spuren hauptsächlich im Rhein-Main-Gebiet festgestellt.
53:54Vier Haftbefehle im Zusammenhang mit Wohnungseinbrüchen
53:58bestehen gegen die Hausiererin Gisela Reichmann.
54:03Sie ist 33 Jahre alt und auffallend klein, 1,50 Meter.
54:08Sie hat schwarze Haare und braune Augen.
54:11Auch Wilfried Ansens zieht zur Tarnung als Wolldecken und Teppichhändler durch das Land.
54:17Erst vor zwei Wochen ist er im Landkreis Würzburg in Erscheinung getreten.
54:20Ansens, sein Zigeunenname lautet Mariechen, ist 21 Jahre alt, 1,66 groß und schlank.
54:29Er hat schwarze Haare, dunkelbraune Augen und auf der linken Wange ein erbsengroßes, auffälliges Muttermal.
54:36Möglicherweise fährt er einen hellgrauen Opel-Rekord mit Berliner Kennzeichen.
54:43Hans Baldschuhn wird seit zweieinhalb Jahren gesucht.
54:46Es werden ihm insbesondere Einbrüche in Gaststätten, Hotels und Fachhäusern zur Last gelegt.
54:53Baldschuhn ist 58 Jahre alt, wirkt aber etwas jünger.
54:57Er ist etwa 1,70 Meter groß und kräftig.
55:00Er hat graumeliertes, zurückgekämmtes Haar über der Stirn bereits stark gelichtet.
55:06Er bedient sich zahlreicher Falschnamen.
55:08Vielen Dank, Herr Hoffmann.
55:10Meine Damen und Herren, es ist jetzt 21.12 Uhr.
55:13Ich habe in den Aufnahmestudios, zumindest in Wien, die Beamten schon telefonieren sehen.
55:18Wollen wir hören, was es gibt.
55:19Aber zuerst, Herr Vetterli, wie sieht es bei Ihnen aus?
55:21Können Sie uns etwas sagen?
55:23Tja, wir haben Anrufe bekommen, nicht sehr viele heute.
55:27Und zwar haben die Anrufe betroffen, die Fälle Müller und Seifert.
55:31Wobei zu sagen ist, dass doppelt so viele Anrufe den Fall Seifert betroffen haben, wie den Fall Müller.
55:38Die Angaben gehen zum Teil noch auseinander.
55:41Also eine sogenannte konkrete oder heiße Spur hat sich bei uns noch nicht herauskristallisiert.
55:48Vielen Dank, Herr Vetterli.
55:49Und bei Ihnen in Wien, Herr Potkowski, wie sieht es da aus?
55:52Ja, also wir haben einen sehr interessanten Hinweis im Fall Gaum, der allerdings erst überprüft werden muss.
55:58Ein Grazer Zuschauer will Inger Gaum, also die Gattin des toten Josef Gaum, in der Ramsau, in der Steiermark, in einer Pension gesehen haben.
56:10Nach den Angaben unseres Informanten ist Inger Gaum dort in Begleitung eines Mannes und eines neunjährigen Mädchens abgestiegen.
56:21Die Gendarmerie hat mit den Ermittlungen schon begonnen.
56:24Einige vielversprechende Spuren tauchten auch im Fall Georg Gamrath auf.
56:31Vor zwei Tagen wurde er in Wien in der jugoslawischen Botschaft gesehen.
56:35Er hat sich dort ein Visum abgeholt.
56:38Also immer vorausgesetzt, dass es wirklich gewesen ist.
56:41Und wie gesagt, es wird überprüft.
56:42Außerdem soll er vor zwei Tagen auch in Wien in der Stadtbahn gesehen worden sein.
56:48Einige Hinweise beziehen sich auch auf den Fall Stefan Seifert und auch hier haben die Ermittlungen begonnen.
56:56Ich glaube, der interessanteste Hinweis ist zweifellos der auf Inger Gaum, aber konkrete Ergebnisse gibt es noch in keinem Fall.
57:05Nun, wir können ja noch ein wenig warten und wir werden sehen, im Laufe des Abends gibt es vielleicht, zeichnen sich die Dinge vielleicht etwas konkreter ab.
57:12Vielen Dank, Herr Podgorski.
57:13Auch in unserem Aufnahmestudium, meine Damen und Herren, haben die Polizeibeamten und auch Peter Hohl alle Hände voll zu tun.
57:18Wie sieht es aus? Kann man schon etwas sagen?
57:20Ja, es ist merkwürdig.
57:21Es sieht so aus, als ob sich die Hinweise zu den einzelnen Fällen einigermaßen gleichmäßig auf die einzelnen Länder verteilen würden.
57:26Bei uns ist also zu Stefan Seifert bisher kaum etwas da. Es ist ein oder zwei Hinweise, die noch überprüft werden müssen, die also zunächst nichts Heißes ergeben haben.
57:35Der Schwerpunkt der Hinweise liegt auf dem Fall Rüdiger Enzenhöfer und Ingbert Schwarzmeier, also die mutmaßlichen Bankräuber von Nürnberg.
57:43Und nach diesen Hinweisen sieht es also so aus, als seien sie tatsächlich noch im Raum Nürnberg.
57:47Es gibt also ganz wenig, was außerhalb des Raumes Nürnberg liegt.
57:50In Nürnberg auf dem Polizeipräsidium laufen die Drähte heiß im Augenblick.
57:53Das sah ja auch schon.
57:55Es gibt ja auch sehr viel Übereinstimmung bei den Hinweisen.
57:57Ja, das konnte man auch vorher schon sehen, nachdem sie gestern ja dort noch festgestellt werden konnten.
58:01Ja, es sieht also so aus, als ob es dort in wenigen Minuten Interessantes gäbe, in Nürnberg.
58:06Vielen Dank, bitte.
58:07Meine Damen und Herren, Sie wissen, wir kommen noch einmal auf Ihre Bildschirme, um Sie über weitere Ergebnisse zu unterrichten.
58:14Hier in der Bundesrepublik melden wir uns wieder um 22.15 Uhr.
58:18Nicht wie in manchen Programmen ausgedruckt war, um 22 Uhr, das ist geändert worden.
58:23In der Schweiz sehen Sie unsere Zwischenbilanz um 22.25 Uhr und in Österreich um 23.35 Uhr.
58:31In dieser zweiten Sendung zeigen wir dann auch noch einmal alle Fahndungsfotos der heutigen Sendung,
58:36falls Sie sich in einem oder anderen Fall noch vergewissern wollen.
58:39Bis dahin darf ich mich verabschieden.
58:41Guten Abend.
58:41Guten Abend.
58:42Guten Abend.
58:43Guten Abend.
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58:46Guten Abend.
58:47Guten Abend.
58:48Guten Abend.
58:49Guten Abend.
58:50Guten Abend.
58:51Guten Abend.
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58:53Guten Abend.
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58:57Guten Abend.
58:58Guten Abend.
58:59Guten Abend.
59:00Guten Abend.
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59:02Guten Abend.
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59:04Guten Abend.
59:05Guten Abend.
59:06Guten Abend.
59:07Guten Abend.

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