- vor 2 Tagen
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00:00Guten Abend, meine Damen und Herren.
00:02Wir haben in dieser Sendereihe von Anfang an und ganz bewusst
00:05nicht nur die großen, spektakulären Kapitalverbrechen behandelt.
00:09Denn wenn etwa ein Betrüger sich darauf spezialisiert,
00:12am laufenden Band einfacher Menschen, also Leute mit schmalen Geldbeuteln
00:16oder Rentner, die ein Leben lang fürs Alter gespart haben,
00:19um ihr Geld zu prellen, dann ist das sicher nicht genau,
00:22nicht minder verwerflich, wie wenn jemand mit dem Revolver in der Hand
00:26eine Bank ausraubt.
00:27Diebe und Betrüger, die oft fälschlicherweise zu sogenannten
00:32kleinen Fischen gebracht werden, haben leider auch viel mehr Chancen,
00:35in der Anonymität unterzutauchen, als etwa Räuber und Mörder.
00:39Oft können sie jahrelang nahezu ungestört ihrem kriminellen Gewerbe nachgehen.
00:45Das Leid und die Verzweiflung, die diese Leute hinterlassen,
00:48spricht aus tausenden von Briefen, die ich im Laufe der letzten Jahre
00:51von Geschädigten erhalten habe.
00:54Sie werden verstehen, dass sich das Ergebnis der letzten Sendung
00:57gerade deshalb als Bestätigung empfinde, für die Notwendigkeit,
01:00den Bildschirm zur Verbrechensbekämpfung einzusetzen.
01:04Sieben gesuchte Personen aus unserer Sendung konnten in den vergangenen sechs Wochen
01:08festgenommen werden von der Polizei.
01:10Fast alle zählen sie zu der geschilderten Kategorie.
01:13Karl Wunder und seine Frau Else, denen beide unzählige Betrügereien vorgeworfen werden,
01:20als ihre Fotos zum ersten Mal auf dem Bildschirm erschienen, konnten sie zwar noch einmal entkommen,
01:25am 26. August aber wurde ihnen die Aufmerksamkeit einer Fernsehzuschauerin in München zum Verhängnis.
01:31Auch Kurt Machten und Marianne Spahn, denen ebenfalls ganze Serien von Betrügereien zur Last gelegt werden,
01:39konnten nach der letzten Sendung noch einmal für wenige Tage entkommen,
01:42bevor die Polizei sie aufgrund eines Hinweises in Köln festnahm.
01:47Eva Römeling versuchte in Cuxhaven wenige Tage nach der Sendung wieder einmal einem Mann um sein Geld zu bringen.
01:52Sie bat ihn um ein kleines Darlehen für das angeblich defekte Auto.
01:57Die Geschichte, die sie ihm dabei auftischte, kannte der Mann jedoch schon aus unserer letzten Sendung.
02:02Er verständigte die Polizei.
02:04Heute wartet Eva Römeling in einem Frauengefängnis auf eine neue Gerichtsverhandlung.
02:09Der Scheckfälscher, von dem die Polizei bei der letzten Sendung nur ein Foto besaß,
02:14aber nicht wusste, wer sich hinter diesem Gesicht verbarg, wurde identifiziert und festgenommen.
02:19Es ist ein 25-jähriger technischer Zeichner aus München.
02:23Auch auf der österreichischen Fahndungsliste konnte durch die Mithilfe der Fernsehzuschauer ein Name gestrichen werden.
02:29In Frankfurt wurde Arno Feigl festgenommen.
02:32Er war erst kurz vorher von Wien nach Deutschland geflüchtet, Herr Bodgorski.
02:36Ja, das ist richtig.
02:38Er hat versucht, in Wien in einer Schuhreparaturwerkstätte einen Posten zu bekommen.
02:44Und zwar in einer Reparaturwerkstätte, die neben einem Juweliergeschäft liegt.
02:49Er hat diesen Posten bekommen und den Werkstättenschlüssel.
02:52Den Posten hat er nicht angetreten, den Schlüssel hat er ausgenutzt.
02:56Er ist in der Nacht in die Werkstätte gegangen und ist von dort in das Juweliergeschäft eingedrungen.
03:02Am nächsten Morgen fehlten sowohl Feigl als auch Schmuck im Wert von einer halben Million Schilling.
03:09Herr Feigl ist ja nun wieder da, aber der Schmuck ist nach wie vor verschwunden, nicht wahr?
03:13Ja, Herr Feigl steht den österreichischen Behörden noch nicht zur Verfügung, um ihn vernehmen zu können.
03:19Aber die Polizei nimmt an, dass sich der Schmuck in einem sicheren Versteck befindet.
03:24Die Festnahme Arno Feigls hat jedenfalls wieder einmal gezeigt, wie gut es ist, dass wir mit dieser Sendung die Möglichkeit haben,
03:32die Zuschauer in Deutschland und Österreich gleichzeitig zu informieren.
03:37In einem anderen Fall weist im Übrigen auch eine Spur von Deutschland nach Österreich.
03:41Wir haben in der letzten Sendung noch ein Foto von einem zweiten Mann gezeigt, dessen Name nicht bekannt war.
03:46Das Bild eines unbekannten Einbrechers und Autodiebs, das der Polizei in Möhrfelden bei Darmstadt in die Hände gefallen war.
03:54Noch am Abend der Sendung wurde der Mann identifiziert.
03:57Er ist jedoch immer noch flüchtig.
03:59Er heißt Tibor Kovac und benutzt zeitweilig ein Auto mit ausländischem, wahrscheinlich österreichischem Kennzeichen.
04:05Wie sich jetzt herausgestellt hat, wird Kovac von der Polizei auch wegen zahlreicher anderer Straftaten gesucht.
04:13Kovac ist Ungar, lebt aber seit vielen Jahren im deutschsprachigen Raum und spricht fast akzentfrei Deutsch.
04:19Er ist 1,75 bis 1,80 groß, schlank.
04:23Er hat dunkles Haar und dunkelbraune Augen.
04:26Kovac besitzt Ausweise auf viele falsche Namen.
04:29Er trägt mit Vorliebe Rollkragenpullover.
04:31Und noch ein Name, meine Damen und Herren, den Sie bereits kennen, gehört in diese Bilanz früherer Sendungen.
04:38Hubertus von Schlenter.
04:40Sie erinnern sich vielleicht, der vielseitige Mischtäter, dem zahlreiche Betrügereien und mehrere Banküberfälle vorgeworfen werden.
04:48Inzwischen hat er die Polizei wieder mehrfach beschäftigt.
04:52Vier neue Banküberfälle gehen auf sein Konto.
04:55Hubertus von Schlenter ist auffallend groß.
04:581,91.
04:58Vorsicht, er besitzt nach wie vor eine Schusswaffe.
05:03Soviel zu unserer letzten Sendung, meine Damen und Herren.
05:06Und nun gleich zu einem neuen Fall.
05:08Wir beginnen heute mit einem Mann, der in Fachkreisen als Schränker, das heißt als Geldschrankknacker, einen gewissen Ruf hat.
05:15Mit bürgerlichem Namen heißt er Xaver Wintzingera.
05:18Er ist im August 1967 aus dem Gefängnis entwichen.
05:24Seitdem stößt die Kriminalpolizei immer nur dann auf Wintzingeras Spuren, wenn wieder einmal ein aufgeschweißter Tresor irgendwo in der Bundesrepublik seine Handschrift erkennen lässt.
05:34Wintzingera arbeitet zwar nicht jeden Tag, aber auf seine Art ist er durchaus ein fleißiger Mann.
05:41Sehen Sie sich bitte an, wie so ein Acht-Stunden-Tag dann aussieht.
05:45Samstag, 26. November 1966.
05:52Es ist gegen 23.30 Uhr.
05:55Vor einer Autowerkstatt am Stadtrand von Dortmund hält ein heller Mercedes mit Mannheimer Kennzeichen.
06:01Am Steuer sitzt Xaver Wintzingera.
06:04Neben ihm ein Kompagnon aus gemeinsamen Gefängnistagen.
06:06Na, was meinst du?
06:10Ein bisschen kleiner Laden.
06:12Ja.
06:13Aber was soll's.
06:14Wir können's ja mal umschauen.
06:16Ich geh voraus.
06:17Du passt auf, ne?
06:18Okay.
06:18Okay.
06:36Für die beiden Männer beginnt ein Arbeitstag mitten in der Nacht.
07:02Die Reparaturwerkstatt ist nicht das eigentliche Ziel dieser Nacht.
07:05Xaver Wintzingera und sein Komplize haben es lediglich auf die Ausrüstung für ein anderes Unternehmen abgesehen.
07:12Schweißgeräte und Zubehör.
07:14Da gibt's keine Flaschen, verstehst du das?
07:41Das gibt's doch gar nicht.
07:42Was isst du denn, der hier?
07:44Sauerei.
07:45Wo sollen wir denn jetzt noch Flaschen herkriegen?
07:5055 Minuten später ist das Problem gelöst.
07:54Die beiden haben sich zu einem Werftgelände im Hafen Zutritt verschafft.
07:58Dort fanden sie mühelos die begehrten Stahlflaschen.
08:00Kurz nach 1 Uhr befinden sich die Männer in einem Dortmunder Kaufhaus.
08:30Sie betreten das Personalbüro.
08:33Ihr Ziel?
08:34Der Geldschrank des Kaufhauses.
08:44Hinter der Panzertür liegt die Tageseinnahme des ersten Samstag im Advent.
08:4856er Modell.
08:52Sieben Zuhaltungen.
08:53Okay, lass uns die Klamotten holen.
08:54Die Männer sind vorher durch ein Fenster im ersten Stock des Kaufhauses eingedrungen
09:08und haben danach im Erdgeschoss die Tür vom Personaleingang von innen gewaltsam geöffnet.
09:13Bei dem Versuch, die Schweißgerät aus ihrem Wagen zu holen, werden sie jedoch gestört.
09:1910 Uhr.
09:20Das ist wichtig.
09:2130 min.
09:22Dann ist es so ein Finger.
09:23Ja, das ist so ein Mörger.
09:2412.
09:2520.
09:2622.
09:27Erdückel der gesamten Stahl.
09:2920.
09:3020.
09:3130.
09:3230.
09:3321.
09:3421.
09:3520.
09:3621.
09:3721.
09:3822.
09:3922.
09:4022.
09:4123.
09:4223.
09:4324.
09:4425.
09:4525.
09:4625.
09:47Der überraschend aufgetretene Nachtwächter macht die beiden nervös.
10:02Es ist mir zu heiß. Der kommt bestimmt gleich wieder, dann haben wir die Schmierer am Hals.
10:09Die Einbrecher geben aber noch nicht auf. In einer Telefonzelle suchen sie nach einem neuen Objekt.
10:15Ihre Wahl fällt auf eine Niederlassung des gleichen Konzerns in Wuppertal.
10:36Gegen vier Uhr morgens setzen die Männer am Tresor des Wuppertaler Kaufhauses tatsächlich den Schneidbrenner an.
10:50Wieder haben sie ein Fenster im ersten Stock eingedrückt und sind so in das Haus gekommen.
10:55Wieder haben sie die Personaltür im Parterre von innen gewaltsam geöffnet und dann ihre Geräte in das Büro, in dem der Tresor steht, geholt.
11:02Eine halbe Stunde Arbeit, so glauben sie, trennt sie von der Wochenendkasse des Kaufhauses.
11:12Sie können nicht wissen, dass im Haus gegenüber eine Frau an Schlaflosigkeit leidet.
11:17Walter, Walter, Walter, Walter, so wach doch auf dich, glaub da drüben Kaufhaus, da brennt's.
11:32Was ist denn los?
11:35Was ist denn da los?
11:37Walter, so hör doch.
11:42Da drüben im Kaufhaus, da brennt's.
11:43Das sind doch die Verwaltungsräume, da kann doch nie im Leben Feuer sein.
12:13Alex, 22, 23, 25, im Kaufhaus an der Herzogstraße wurde verdächtiger Lichtschein beobachtet.
12:26Vermutlich sind Einbrecher im Gebäude. Besetzen Sie die Ausgänge.
12:29Kommen.
12:30Alex, 22, verstanden.
12:32Alex, 23, verstanden.
12:34Alex, 25, verstanden.
12:37Ja, Alex, Ende.
12:37Die beiden Einbrecher ahnen nichts von dem Polizeieinsatz, den sie ausgelöst haben.
12:46Die beiden Einbrecher ahnen nichts von dem, der sie ausgelöst hat.
12:48Die beiden Einbrecher ahnen nichts von dem, der sie ausgelöst hat.
12:50Die beiden Einbrecher, die sie ausgelöst haben, der sie ausgelöst hat.
12:52Die beiden Einbrecher, die sie ausgelöst haben, der sie ausgelöst hat.
12:54Die beiden Einbrecher, die sie ausgelöst haben.
12:55Die beiden Einbrecher, die sie ausgelöst haben, der sie ausgelöst hat.
12:56Die beiden Einbrecher, die sie ausgelöst haben.
12:57Die beiden Einbrecher, die sie ausgelöst haben.
12:58Die beiden Einbrecher, die sie ausgelöst haben.
12:59Die beiden Einbrecher, die sie ausgelöst haben.
13:00Die beiden Einbrecher, die sie ausgelöst haben.
13:01Die beiden Einbrecher, die sie ausgelöst haben.
13:02Untertitelung. BR 2018
13:32Xaver Vinci Guerra und sein Komplize finden 43.000 Mark in Bar und Einkaufsgutscheine im Gesamtwert von 57.000 Mark.
13:56Na, was sagst du?
13:57Nicht schlecht.
13:58Los, hol die Tasche.
13:59Komm schon.
14:02Los, komm.
14:05Ganz eure Tasche her.
14:06Das war's.
14:36Hör mal, Janni, alle Eingänge sind besetzt, jetzt können Sie kommen. Danke, in Ordnung.
14:54Du, da tut sie was, kommt die über die Treppe runter.
15:06Los, nach, hier sind sie.
15:12Die Einbrecher rennen den Weg zum Kassenraum zurück und klettern durch das Loch in der Glaswand, das sie zuvor für ihren Einstieg eingeschlagen hatten.
15:32Ein Fenster gibt den Weg auf das Dach des Kaufhauses frei.
15:35Halt, gehen bleib, Polizei!
15:45Polizei!
15:48Glockenzeichen
16:18Los, komm. Ab geht's. Rüsten.
16:26So langsam.
16:35Wie Sie bereits wissen, meine Damen und Herren, ist Xaver Wingschingera, der Wortführer der beiden Einbrecher, inzwischen wieder aus dem Gefängnis entkommen.
16:44Kommissar Otto Schmieder aus Wuppertal führt eine der zahlreichen Akten, in denen die über die Arbeit des Geldschrankknackers Buch geführt wird.
16:51Ja, Wingschingera hat sich inzwischen offensichtlich neue Komplizen gesucht, mit denen er nach seiner Flucht eine ganze Reihe weiterer Tresoreinbrüche ausgeführt haben dürfte.
17:02Wo ist er denn zuletzt aufgetreten?
17:03Das war im März 1968 in Stuttgart. Vorher haben wir in einem Düsseldorfer Kaufhaus nach einem Tresoreinbruch seine Spuren festgestellt.
17:13Und den Gesamtschaden, kann man darüber was sagen?
17:16Allein bei den letzten beiden Einbrüchen ist ein Schaden von etwa 250.000 Mark entstanden.
17:23Es ist aber durchaus möglich, dass Wingschingera noch andere Einbrüche ausgeführt hat, die wir jetzt noch nicht genau einordnen können.
17:30Es gibt inzwischen auch ein rechtskräftiges Urteil, sodass er auch zur Strafverbüßung gesucht wird, ja?
17:35Ja, das ist richtig. Das Landgericht in Wuppertal hat ihn zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt.
17:42Das Urteil ist nach seiner Flucht rechtskräftig geworden.
17:45Es schweben aber noch eine Reihe anderer Verfahren gegen ihn.
17:49Xaver Wingschingera ist 31 Jahre alt und 1,69 groß und sehr stark gebaut.
17:58Er hat dunkelblondes Haar und dunkelbraune Augen.
18:03Wingschingera ist ein Freund des unterhaltsamen Lebens und verkehrt häufig in Nachtbars.
18:10Möglicherweise ist er auch zu diesem Zeitpunkt in einem Lokal.
18:13Es sollte noch erwähnt werden, dass die Ehefrau des Wingschingera nach seiner Flucht auch verschwunden ist.
18:22Wahrscheinlich, so jedenfalls lauten unsere letzten Informationen, lebt das Ehepaar im süddeutschen Raum oder aber auch in Österreich.
18:31Vermutlich halten sie sich in Pensionen und Hotels auf.
18:34Für Hinweise, die zur Festnahme des Gesuchten führen, ist eine Belohnung von 1.000 Mark ausgesetzt.
18:40Hinweise bitte an die Kriminalpolizei Wuppertal, Telefon 5671.
18:46Die Vorwahl von Wuppertal ist 02121.
18:50Oder an jede andere Polizeidienststelle in Deutschland und Österreich.
18:53Sie haben gehört, meine Damen und Herren, es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass sich Wingschingera in Österreich aufhält.
18:59Selbstverständlich nehmen auch unsere Aufnahmestudios Anrufe entgegen.
19:03Ich darf die Nummern vielleicht noch einmal bekannt geben.
19:05In Wien 82, 36, 21, in Serie bis 25.
19:12Und bei uns hier in Wiesbaden die Nummer 36001.
19:16So viel zum Fall Wingschingera.
19:18Auch in unserem nächsten Fall, meine Damen und Herren, geht es um einen alten Kunden der Polizei.
19:23Vor ein paar Jahren machte er im Zusammenhang mit dem Berliner Tösenbankprozess Schlagzeilen.
19:28Gerhard Dominowski.
19:31Er wurde damals zu fünfeinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt.
19:35Die letzten anderthalb Jahre wurden wegen guter Führung zur Bewährung ausgesetzt.
19:39Diese Bewährung hat Gerhard Dominowski inzwischen wieder verwirkt.
19:43Bei mehreren großen betrügerischen Manipulationen hat er erneut einen Schaden von etwa einer halben Million Mark angerichtet.
19:49Außerdem hat er sich nach der Ermittlung der Polizei in neuerer Zeit auf die Verbreitung von falschen Dollarnoten spezialisiert.
19:57Gerhard Dominowski ist 55 Jahre alt.
20:01Dieses etwas ältere Foto dürfte auch heute noch seinem wirklichen Aussehen entsprechen.
20:06Er ist recht korpulent und nicht sehr groß.
20:081,64.
20:09Er hat blaue Augen.
20:11Das früher blonde Haar ist stark gelichtet und grau meliert.
20:15Gerhard Dominowski führt gewöhnlich ein aufwändiges Leben.
20:19Nicht selten wohnt er unter falschen Namen in exklusiven Hotels.
20:23Im Laufe des letzten Jahres soll er auch mehrmals in den Niederlanden gewesen sein.
20:27Für Hinweise, die zur Festnahme des Gesuchten führen, ist eine Belohnung von 1000 Mark ausgesetzt.
20:32Hinweise bitte an die Kriminalpolizei Berlin mit dem Telefon 71 0571.
20:39Die Vorwahl von Berlin ist 0311 oder an jedes andere Polizeibüro oder eines unserer Aufnahmestudios in Wien oder hier bei uns in Wiesbaden.
20:51In unserem nächsten Fall, meine Damen und Herren, geht es um ein Verbrechen, das vor wenigen Monaten in Österreich verübt worden ist.
20:57Es geht um einen Bankraub oder in der Sprache der Juristen um eine räuberische Erpressung.
21:04Wieder einmal haben sich die Täter eine der besonders gefährdeten kleinen Ein-Mann-Filialen ausgesucht.
21:09Freitag, 26. April 1968.
21:21Sparkasse in Baden bei Wien, Filiale Friedrichstraße.
21:25Die Hausfrau Agnes Weißenbacher liefert gegen 10 Uhr den Inhalt ihrer Sparbüchse ab.
21:3047,48 und 35 Groschen.
21:38Macht zusammen 548,35.
21:41Da waren Sie aber fleißig, Frau Weißenbacher.
21:43Na ja, ich spare halt für ein neues Radio.
21:46Und wenn man sich da nicht anstrengt, dann kommt es ja nie zusammen.
21:48Und wenn man sich da nicht anstrengt, dann kommt es ja nie zusammen.
22:18Agnes Weißenbacher hat nicht viel Zeit an diesem Morgen.
22:25Sie überzeugt sich kurz von der Höhe des neuen Guthabens und verlässt den Kassenraum.
22:30In der Eile vergisst sie die Sparbüchse und ihre Hausschlüssel.
22:36Agnes Weißenbacher ist gerade aus der Tür, da hält ein Wagen mit zwei neuen Kunden vor der kleinen Ein-Mann-Filiale.
22:42Die Männer tragen Schlosseranzüge und Strumpfmasken.
22:47Geht her!
22:56Wie schief?
22:59Alles!
23:09Na los!
23:13Agnes Weißenbacher hat noch nicht gemerkt, dass sie ihre Wohnungsschlüssel in der Sparkasse vergessen hat.
23:29In Gedanken versunken strebt sie ihrer Wohnung zu.
23:31Schleller, schneller!
23:46Los, Alter!
23:47Inzwischen kommt Agnes Weißenbacher zu Hause an.
24:01Nun merkt sie, dass sie Schlüssel und Sparbüchse vergessen hat.
24:06Eilig geht sie den kurzen Weg zur Bankfiliale zurück.
24:09Der Kassierer übergibt den Räubern insgesamt 73.000 Schilling.
24:29Standhaft verschweigt er eine weit größere Summe, die in der Schublade seines Zahltisches liegt.
24:35Der zweite Räuber bereitet inzwischen den Rückzug vor.
24:39Da legst du dich jetzt hin!
24:54Fünf Minuten!
24:56Sonst knallt's!
24:57Komm, geh mal, geh mal!
25:00Bisher verlief der Überfall für die Räuber exakt nach Plan.
25:04Nun aber unterläuft dem einen der maskierten Männer ein folgenschwerer Irrtum.
25:09Er hält die Wohnungsschlüssel der Frau Weißenbacher für die Schlüssel des Banklokals.
25:15Er glaubt an einen glücklichen Zufall, der es ihm ermöglicht, den Kassierer einzuschließen.
25:27Die Frau, die inzwischen herangekommen ist, hält den Mann für einen Handwerker.
25:32Bitte schön, einen Moment, lassen Sie mich durch, ich habe was vergessen.
25:36Hören Sie nicht, lassen Sie mich doch vorbei.
25:42Geh weg!
25:49Geh komm schon!
25:56Da fahren Sie!
25:58Die Nummer, W593 473.
26:0220 Minuten nach dem Überfall wird der auffällige Alfa Romeo, circa 10 Kilometer vom Tatort entfernt, von einem Radfahrer in der Nähe des Bahnhofes, Leobassdorf, Wittmannsdorf beobachtet.
26:17Die beiden Insassen, die inzwischen die Schlosseranzüge und Strumpfmasken abgelegt haben, gehen getrennt zum Bahnhof.
26:22Der Größere von ihnen trägt die Tasche.
26:31Plötzlich überquert er die Straße und kollidiert mit dem Radfahrer.
26:36Sie können es nicht aufpassen.
26:38Ich habe schon sowas gesehen.
26:40Sowas dämmert.
26:41Am Bahnhof verliert sich die Spur der beiden Männer.
26:55In dem Auto, das am selben Morgen in Wien gestohlen worden war, findet die Polizei später einen Hut, aus dem das Futter und das Schweißband herausgerissen worden sind,
27:08einen Damenstrumpf und einen Schlosseranzug.
27:12Der Anzug trägt den eingestickten Namen Peter.
27:14Der Schlosseranzug mit dem handgestickten Namen Peter ist vielleicht der beste Ansatzpunkt, um auf die Spur der Täter zu kommen.
27:26Hier, meine Damen und Herren, sehen Sie eine fotografische Vergrößerung dieses Namens.
27:30Die einzelnen Buchstaben sind etwa einen Zentimeter hoch.
27:34Der gesamte Name ist ungefähr fünf Zentimeter lang.
27:38Der Name befindet sich hier auf der Innenseite der Hose.
27:42Und das aber, meine Damen und Herren, sehen Sie am besten selbst am Original.
27:46Der Anzug befindet sich im Studio in Wien.
27:49Dort steht auch der zuständige österreichische Beamte zur Verfügung.
27:52Ja, wir haben den Schlosseranzug hier an einer Schneiderpuppe.
27:57Und der Chef des Erhebungskommandos von Niederösterreich, Herr Oberstleutnant Schachner, ist hier bei uns.
28:04Er bearbeitet den Fall.
28:06Herr Oberstleutnant, auf den ersten Blick sieht dieser Schlosseranzug ganz gewöhnlich aus.
28:11Was sind die Besonderheiten?
28:14Sie haben recht, Herr Bogoski.
28:16Es handelt sich hier um einen Schlosseranzug, bestehend aus Bluse und Hose.
28:21Er weist keinen Hinweis auf, auf den man auf die Herstellerfirma deuten könnte.
28:26Wohl aber ist im Bund der Hose der Name Peter eingesteckt.
28:30Vielleicht können wir das zeigen.
28:32Der Anzug wurde selbstverständlich auch kriminaltechnisch untersucht und dabei wurde festgestellt, dass sich hier in den Nähten winzige Spuren von Metallen, Messing und auch Paraffin und Werkspuren noch vorgefunden haben.
28:47Daraus schließen wir, dass der Mann, dem der Schlosseranzug gehört hatte, einen Beruf mit Metallverarbeitung und so weiter ausgeübt hat.
28:55Es könnte sich hier um einen Monteur oder um einen Heizungstechniker handeln.
29:00Und auch Installateur, nicht?
29:01Selbstverständlich auch Installateur.
29:02Was natürlich nicht heißen soll, dass der Täter unbedingt ein Installateur sein muss.
29:09Ja, ich glaube, es ist sogar anzunehmen, dass dieser Schlosseranzug einem Mann namens Peter entweder gestohlen wurde, und zwar noch vor dem 26. April 1968, oder dass er sonst irgendwie verloren ging.
29:24Selbstverständlich, auch wir neigen zu dieser Annahme.
29:28Und weiters nehmen wir an, nachdem bisher keine Diebstahlsanzeige erstattet wurde, dass dem Eigentümer des Schlosseranzuges der Verlust so geringfügig erschienen ist, dass er bisher noch keine Anzeige erstattet hat.
29:38Wir möchten nun bitten, dass der Eigentümer diese Anzeige eh baldigst nachholt.
29:44Außerdem wäre es für uns von Wichtigkeit in Erfahrung zu bringen, wer den Namen Peter in diese Schlosserbluse eingestickt hat.
29:51Unter Umständen ist auch dieser Schlosseranzug einmal in irgendeiner Wäscherei oder Reinigungsanstalt in Erscheinung getreten.
29:56Ja, und vielleicht, meine Damen und Herren, gibt es sonst noch irgendjemand unter Ihnen, der einen wichtigen Hinweis machen kann, auf diesen Schlosseranzug mit dem Namen Peter eingestickt.
30:07Neben dem Anzug, meine Damen und Herren, kann aber auch noch der im Wagen vorgefundene Hut auf die Spur der Täter führen.
30:14Wie Sie gesehen haben, ist das Futter und das Schweißband des Hutes herausgerissen.
30:18Trotzdem konnte die österreichische Polizei feststellen, wo dieser Hut gekauft worden ist.
30:23Er ist gekauft worden hier in diesem Geschäft bei Franz Hubinger in Wien, Erdberger Straße 21 bis 23, und zwar schon vor längerer Zeit, genau etwa vor zehn Jahren.
30:35Ja, der Hut ist hier bei uns. Es ist der Hut, den einer der Verbrecher getragen hat.
30:43Es ist ein dunkel-, oder besser gesagt mittelbrauner Velour-Hut und hat die Größe 56.
30:52Ich glaube, das ist wesentlich.
30:53Und das herausgerissene Schweißband ist auch hier.
30:58Man kann, glaube ich, die Marke ganz gut lesen durch die Kamera.
31:02Sierohr ist das Markenzeichen dieses Hutes.
31:06Interessant ist vielleicht auch noch festzustellen, dass nur insgesamt fünf Hüte dieser Marke verkauft worden sind.
31:15Jawohl, es waren nur fünf Hüte und einer der Täter, und zwar der größere von den beiden Burschen, hat diesen Hut bei Ausführung der Tat getragen.
31:24Ja, es ergibt sich also jetzt die Frage an die Zuschauer, wer von Ihnen, meine Damen und Herren, hat einmal bei der Firma Hubinger einen Hut dieser Marke, Sierohr, mittelbraun, Größe 56, Material Velour, gekauft?
31:43Und wer kann sich noch erinnern, wo dieser Hut geblieben ist oder wo einer dieser Hüte aufzufinden ist?
31:54Meine Damen und Herren, vor ein paar Wochen haben sich zwei Männer, die in Österreich wegen anderer Straftaten im Gefängnis sitzen, verdächtig gemacht, diesen Bankraub ausgeübt zu haben.
32:04Einige Zeitungen haben in Österreich darüber berichtet und es sah zeitweilig so aus, als ob der Bankraub geklärt sei.
32:09Die Ermittlungen haben aber nun ergeben, dass diese beiden Männer mit dem Bankraub in Baden nichts zu tun haben.
32:15Jeder Hinweis kann also nach wie vor von größter Wichtigkeit sein.
32:18Für Angaben, die zur Klärung dieses Verbrechens führen, ist eine Belohnung von 1000 Mark ausgesetzt, in Österreich also etwa 6500 Schilling.
32:27Hinweise bitte an die Sicherheitsdirektion für Niederösterreich in Wien mit dem Telefon 73 35 81.
32:36Die Vorwahl für Wien innerhalb Österreich ist 0 und dreimal die 2.
32:42An jede andere Polizeidienststelle selbstverständlich oder an eines unserer Aufnahmestudios hier in Wiesbaden oder in Wien.
32:50So viel zu diesem Bankraub in Baden.
32:52Im nächsten Fall, meine Damen und Herren, geht es wieder um einen Grenzgänger.
32:56Das heißt um einen Mann, der sowohl in Österreich als auch in Deutschland seine Opfer sucht.
33:00Er heißt Josef Scheiterlein aus Salzburg.
33:04Er wird zahlreicher Betrügereien beschuldigt, bei denen er in Österreich mehr als 200.000 Schilling und in Deutschland allein in einem Fall 30.000 Mark gebeutet hat.
33:14Scheiterlein ist vom Beruf Kraftfahrzeughandwerker.
33:17Es könnte sein, dass er sich auch irgendwo an einer Tankstelle einen Job gesucht hat.
33:21Josef Scheiterlein ist 54 Jahre alt und 1,67 groß.
33:26Er hat hellblaue Augen und dunkelblondes Haar mit einer auffälligen Stirnglatze.
33:32Auf der rechten Wange befindet sich ein kleines, braunes Muttermahl.
33:36Scheiterlein spricht Deutsch und Englisch.
33:39Für Hinweise, die zur Festnahme des Gesuchten führen, ist eine Belohnung von 1.000 Mark ausgesetzt.
33:45Hinweise bitte an die Bundespolizeidirektion Salzburg.
33:48Telefon 87 521.
33:51Die Vorwahl von Salzburg innerhalb Österreichs ist 0,6 und dreimal die 2.
33:56An jeder andere Polizeidienststelle oder an eines unserer Aufnahmestudios in Wiesbaden oder Wien.
34:03In der Nachrichtenkabine, meine Damen und Herren, Sie hören es, klingeln seit geraumer Zeit die Telefone.
34:07Und auch der Fernschreiber tickt schon.
34:09Peter Hohl, wie sieht das aus? Hat man schon einen Überblick? Ist schon etwas zu sagen?
34:12Ja, es gibt eine ganze Reihe von interessanten Hinweisen.
34:15Und der wohl interessanteste gilt Xaver Vinci Guerra.
34:19Ja.
34:19Dieser Mann soll gegenwärtig in einem Zug sitzen.
34:22Wir können das deshalb also jetzt ganz offen sagen, denn da kann er uns bestimmt nicht zuschauen.
34:26Er hat heute Abend, wenn er es war, eine Fahrkarte gelöst.
34:30Und die Polizei ist in diesem Fall tatsächlich im Augenblick schon unterwegs.
34:34Ja.
34:34Eine Reihe von interessanten Hinweisen kamen auch auf Tibor Kovac.
34:38Die widersprechen sich jedoch zum Teil.
34:39Man muss überprüfen, welche wirklich unter Umständen zu ihm führen können.
34:44Nun, wir werden sehen.
34:45Ich sehe, in Wien gehen auch schon Hinweise ein.
34:47Ich sehe, dass dort ein Beamter bereits telefoniert.
34:49Kann man schon etwas sagen, Herr Podgorski, oder ist es doch zu früh?
34:52Ja, ich glaube, Herr Zimmermann, es ist noch etwas zu früh und ich bitte um einige Minuten Geduld.
34:57Nun, wir werden Sie später noch einmal rufen.
34:58Und wir, meine Damen und Herren, können uns inzwischen dem nächsten Fall zuwenden.
35:02Sie werden dabei sehen, mit welcher Dreistigkeit manche Einbrecher ihrem Handwerk nachgehen.
35:08Sie sind nicht nur während der Nachtzeit unterwegs, im Gegenteil.
35:13Die Kriminalpolizei registriert in neuerer Zeit immer mehr sogenannte Mittagseinbrüche.
35:19Die Täter machen sich dabei in erster Linie die Gewohnheit vieler Menschen,
35:22zunutze ihre Türen tagsüber nicht so gut abzuschließen wie während der Nachtzeit.
35:27Es ist sicher ganz bequem, eine Tür mit einem Schnappschloss nur hinter sich zuzuklappen.
35:33Aber wenn Sie sich die Mühe machen, den Schlüssel reinzustecken und einmal umzudrehen,
35:36dann sind Sie vor diesem Trick sicher, den wir Ihnen jetzt zeigen werden.
35:40Montag, 10. Juli 1967.
35:46In einer niedersächsischen Mittelstadt verlässt Trude Förster gegen 12.30 Uhr ihre Wohnung,
35:51um eine Freundin aufzusuchen.
35:54Ohne sich besondere Gedanken zu machen, klappt sie die Tür lediglich hinter sich zu.
35:59Sie will in zwei oder drei Stunden zurück sein.
36:10Einem großen weißen Wagen vor ihrem Haus schenkt Frau Förster keine Beachtung.
36:16So sieht sie auch nicht, dass in diesem Wagen eine Frau sitzt,
36:18die kurz vorher an ihrer Wohnungstür etwas verkaufen wollte.
36:21Frau Förster ahnt nicht, dass die Frau in dem Wagen zu einer Diebesbande gehört,
36:46die sich vorgenommen hat, in die verlassene Wohnung einzudringen.
36:49Hunderte von sogenannten Mittagseinbrüchen gleicher Art,
37:04bei denen überall im Bundesgebiet nicht nur Wohnungen,
37:07sondern auch geschlossene Einzelhandelsgeschäfte heimgesucht werden,
37:10beunruhigen die Kriminalpolizei seit geraumer Zeit.
37:13Die Täter haben es in erster Linie auf Schmuck und Bargeld abgesehen.
37:34Selten hinterlassen sie verwendbare Spuren.
37:36Oft werden die Diebstähle erst nach Tagen bemerkt.
37:48Die Kripo tappt monatelang im Dunkeln.
37:51Allmählich kristallisiert sich aber doch heraus,
38:02dass mehrere Einbrechergruppen mit dieser Arbeitsweise unterwegs sind.
38:05Die aktivste tritt vorwiegend in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein auf.
38:25Zeugen beobachten immer wieder, dass diese Bande eine weiße Limousine besitzt,
38:47die von einer etwa 30-jährigen blonden Frau gefahren wird.
38:55Am Mittwoch, dem 13. September 1967,
39:00taucht der weiße Wagen mit der blonden Frau am Steuer in Osterode im Harz auf.
39:10Die Straßen des kleinen Ortes sind um die Mittagszeit fast menschenleer.
39:14Gegen 13.20 Uhr kommen die beiden Mittagseinbrecher,
39:20nach denen die Polizei seit Monaten fahndet,
39:22aus einem zur Mittagszeit geschlossenen Friseurgeschäft.
39:26Dort haben sie aus der Ladenkasse 500 Mark gestohlen.
39:29Aber sie sind noch nicht zufrieden an diesem Tag.
39:32Sie halten nach neuen Möglichkeiten Ausschau.
39:38Ein zu dieser Zeit ebenfalls geschlossenes Gardinengeschäft
39:41macht ihnen einen vielversprechenden Eindruck.
39:47Ohne viel Umstände öffnen sie mit einem Dietrich eine Seitentür,
39:51die zu einem Flur führt, der an den Verkaufsraum angrenzt.
40:05Die Männer wissen jedoch nicht,
40:07dass zwei junge Mädchen ihre Mittagspause im Laden verbringen.
40:11So stehen sie plötzlich der Verkäuferin Karin Lenert gegenüber.
40:21Na nun, wie kommen Sie denn hier rein?
40:24Was machen Sie denn hier?
40:26Ja, wir, es ist, äh...
40:28Es ist wegen der Fahrschule, wissen Sie?
40:30Fahrschule? Was für eine Fahrschule?
40:31Ja, Sie wissen schon.
40:32Aber die ist hier wohl nicht.
40:34Dann haben wir uns geirrt.
40:36Das ist dann wohl erledigt.
40:37Wir gehen schon wieder. Auf Wiedersehen.
40:39Entschuldigung.
40:41Was war denn?
40:55Da waren zwei Männer im Flur.
40:57Ich weiß gar nicht, wie die reingekommen sind.
40:58Und was wollten die?
40:59Ich weiß nicht.
41:00Sie stotterten was von der Fahrschule.
41:03Dann sind sie wieder abgehauen.
41:05Komisch.
41:06Lass uns doch mal gucken, wo die hingehen.
41:07Sie scheinen hier fremd zu sein.
41:28Vielleicht haben Sie sich wirklich bloß verlaufen.
41:31Lass mich doch mal raus.
41:32Ich bringe nur den Brief schnell zur Post.
41:33Bärbel denkt bald nicht mehr an die unangemeldeten Besucher.
41:51Doch plötzlich sieht sie den weißen Wagen wieder in einer Seitenstraße stehen.
41:54Ein wenig neugierig verfolgt sie das weitere Geschehen.
42:01Gäuble denkt bald nicht mehr an die unangemeldeten Besucher.
42:04Beidegen umge Jazmine, wenn sie das Haus beten.
42:09Das war's.
42:39Schnell, in der Marktstraße wird in den Lebensmittelladen eingebrochen.
42:54Und um die Ecke steht ein großes, weißes Auto.
42:56Da sitzt eine Frau dringend. Die gehört dazu.
43:09Oh, Mensch, weg.
43:24Na, ganz haben Sie's nicht geschafft.
43:47Wo sind wir denn raus?
43:55Die beiden Mittagseinbrecher können zwar entfliehen.
43:58Trotzdem gelingt es der Polizei aber zum ersten Mal, ihre Spur aufzunehmen.
44:04Dann lass uns mal sehen, ob der Wagen noch da ist.
44:07Die Fahrerin des Wagens wartet tatsächlich immer noch auf ihre Komplizen.
44:16Sie hat von dem Polizeieinsatz und der Flucht der Männer nichts bemerkt.
44:19Entschuldigen Sie, darf ich mal Ihre Papiere sehen?
44:27Papiere? Warum?
44:29Ist das Ihr Wagen?
44:31Natürlich. Was denken Sie denn?
44:33Also, darf ich mal bitte Ihre Papiere sehen?
44:36Unverschämtheit, dass man sich sowas gefallen lassen muss?
44:57Die Beamten lassen sich von dem selbstsicheren Auftreten der Frau nicht täuschen.
45:06Sie hatten doch vorhin zwei Männer im Wagen.
45:12Ich? Männer? Nie.
45:15Kenn ich nicht.
45:17Ach, Sie kennen die beiden gar nicht.
45:25Darf ich mal?
45:36Also?
45:41Ich weiß wirklich nicht, wie die Sachen in mein Auto kommen.
45:46Hören Sie mal, das können Sie uns doch nicht weismachen.
45:49Ehrlich?
45:50Es kann höchstens sein, dass mir die beiden Männer, die ich auf der Autobahn mitgenommen habe,
45:54das Zeug da reingelegt haben.
45:56Ja, dann haben Sie es eben vergessen.
45:59Jetzt wissen wir es ganz genau.
46:02Nicht nur ein großer Unbekannter, sondern gleich zwei.
46:04Ja, was kann ich denn dafür?
46:08Ich bin ein hilfreicher Mensch.
46:09Ich habe die beiden eben auf der Autobahn ein Stück mitgenommen.
46:12Und?
46:13Die festgenommene Frau ist für die Polizei keine Unbekannte.
46:18Ihre Mittäter können von der Polizei ermittelt werden.
46:21Auch bei Ihnen werden in den Wohnungen offensichtlich gestohlene Schmuckstücke gefunden.
46:25Sie repräsentieren einen Gesamtwert von etwa 50.000 Mark.
46:29Der sichergestellte Schmuck, meine Damen und Herren, ist ganz offensichtlich nur der Rest der Beute.
46:37Die Komplizen der Frau hatten vor ihrer Festnahme noch genug Zeit, anderes Diebesgut beiseite zu schaffen.
46:43Oberkommissar Schulz aus Göttingen verwaltet diese eigenartige Sammlung hier zurzeit.
46:47Ja, aber wir haben nicht viel Freude an diesem Schatz.
46:52Denn wir konnten bisher nur in wenigen Einzelfällen die Eigentümer ermitteln.
46:57Alles, was Sie hier noch sehen, ist praktisch herrenlos.
47:00Und Sie hoffen nun heute Abend mit Hilfe unserer Sendung möglichst viel an die echten und wirklichen Eigentümer zurückgeben zu können, wie?
47:07Nicht nur das. Die Festgenommenen sind, wie wir in dem Film gesehen haben, ja recht hartnäckig.
47:14Man kann Ihnen nur das nachweisen, was hieb- und stichfest ist.
47:18Es geht uns insbesondere darum, anhand der gestohlenen Schmuckgegenstände weitere Tatorte zu ermitteln.
47:24Wir haben deshalb, meine Damen und Herren, aus dieser großen Kollektion sieben Stücke ausgesucht, die besonders markant sind.
47:31Und von denen wir mit einiger Bestimmtheit annehmen können, dass die echten Eigentümer, wenn Sie sie heute Abend auf dem Bildschirm sehen, sie wiedererkennen.
47:40Es geht hier zum Beispiel um diese drei Ringe.
47:44Ganz links ein Trauring in einer nicht sehr verbreiteten, nach innen gewölbten Form.
47:51Der Ring ist 6,5 mm breit und trägt auf der Innenseite die Gravur Helmut.
47:58Ich wiederhole die Gravur Helmut.
48:01Auch der nächste Ring war ursprünglich ein einfacher, glatter, also moderner Trauring.
48:07Später wurde auf diesen Ring ein goldenes Filigran-Teil aufgelötet.
48:12Der Ring trägt die Gravur Marlene 1.5.63.
48:17Marlene 1.5.63.
48:22Der rechte Trauring, wie die beiden anderen mit dem Goldstempel 585, ist ebenfalls graviert.
48:30Die Inschrift ist zwar ausgeschliffen, wurde aber von unseren Technikern wieder sichtbar gemacht.
48:37Sie lautet Maria Behrens, 12.11.64.
48:44Maria Behrens, 12.11.64.
48:48Dieses goldene Münzamband, meine Damen und Herren, trägt sechs Münzen, je ein 20-Mark-Stück aus der Zeit Wilhelms des Zweiten.
48:59Dieses Armband besitzt ebenfalls eine Gravur, und zwar Henry, 28.6.64.
49:06Henry, 28.6.64.
49:11Eine Brosche mit der gleichen Goldmünze stammt möglicherweise aus demselben Diebstahl.
49:16In der Fassung sind Gold und Silber ineinander verarbeitet.
49:19Bei diesem antiken, goldenen Taschenwecker handelt es sich offensichtlich um ein Stück mit großem Liebhaberwert.
49:30Gehäuse und Zifferblatt sind mit kunstvollen Ornamenten verziert.
49:35Die römischen Ziffern heben sich auf weißen Emaille-Einlagen sehr deutlich ab.
49:41Auf dem Zifferblatt steht die Markenbezeichnung Story.
49:44Die nächste Uhr, ebenfalls eine goldene Taschenuhr, dürfte eine sehr bewegte Vergangenheit hinter sich haben.
49:53Sie ist im Jahre 1932 wahrscheinlich einem hohen Beamten der schlesischen Forstverwaltung von seinen Mitarbeitern geschenkt worden.
50:00Sie trägt die Aufschrift zum 25-jährigen Dienstjubiläum, gewidmet von den Beamten und Angestellten der Oberförstereien Eichhorst Kolonowska-Zawatzki,
50:121.10.1932
50:15Wenn Sie über die Herkunft einer dieser hier gezeigten Schmuckstücke etwas wissen,
50:22dann melden Sie sich bitte bei der Kriminalpolizei in Göttingen, Rufnummer 44001, Vorwahl 0551 bei jeder anderen Polizeidienststelle oder bis heute Abend 24 Uhr bei einem der Aufnahmestudios.
50:41Meine Damen und Herren, wir haben Ihnen hier wie gesagt nur sieben Stücke aus der ganzen Kollektion gezeigt.
50:49Vermutlich haben viele der Bestohlenen überhaupt keine Anzeige bei der Polizei erstattet, weil sie sich keinen Reim darauf machen können, auf welche Weise ihre Wertgegenstände aus den Wohnungen abhandengekommen sind.
51:01Deshalb ist es sehr wichtig, dass die Polizei auch diese Bestohlenen findet.
51:07Wenn also aus Ihren Wohnungen unter ähnlich dubiosen Umständen Wertgegenstände verschwunden sein sollten, dann bitte melden Sie sich bei Ihrer zuständigen Kriminalpolizei.
51:17Alle Dienststellen des Bundesgebietes sind im Besitz eines genauen Verzeichnisses der sichergestellten Gegenstände.
51:25So wie die Dinge im Augenblick liegen, sieht es recht eigenartig aus.
51:31Die Polizei muss den Einbrechern nämlich jedes einzelne Stück extra nachweisen.
51:36Und für jedes Schmuckstück, für das der echte Eigentümer nicht gefunden wird, jedes dieser Schmuckstücke muss dann den letzten Besitzer nach dem Gesetz zurückgegeben werden.
51:45Und diese letzten Besitzer sind nach Lage der Dinge die Diebe.
51:49Soviel zu diesen Schmuckdiebstählen, meine Damen und Herren.
51:52Und nun wollen wir sehen, was sich in Wien inzwischen getan hat.
51:55Herr Podkowski, wie sieht es aus? Können wir jetzt einen kurzen Überblick bekommen?
51:58Ja, es sieht folgendermaßen aus.
52:01Die meisten Hinweise kommen natürlich über den Bankraub in Baden.
52:07Nur sind die Zeugenaussagen sehr divergierend.
52:12Das heißt, die Tatsache, dass die Täter Strumpfmasken getragen haben, macht natürlich jede Personenbeschreibung sehr schwer.
52:20Trotzdem ist die Polizei auf einigen Fährten.
52:25Und zwar geht eine Spur, die von der Polizei als interessant empfunden wird, in den Raum von München, also nach Deutschland.
52:35Und eine andere Spur bezieht sich wieder auf Wien.
52:39Es ist immerhin ein Fall, der seit fünf Monaten trotz intensivster Nachforschungen ungeklärt geblieben ist.
52:49Und es scheint so zu sein, dass auch jetzt noch die Nachforschungen sehr schwierig sind.
52:56Interessanterweise haben wir bis jetzt noch keinen Hinweis auf den Schlosseranzug bekommen.
53:03Und ich glaube, Schlosseranzug und Hut sind in dem Fall die wichtigsten Angelpunkte, um hier nachforschen zu können.
53:11Auf jeden Fall ist ein Wagen der Wiener Funkstreife unterwegs, um im 14. Wiener Gemeindebezirk eine Hausdurchsuchung zu machen.
53:23Ob sie etwas ergeben wird, kann ich Ihnen noch nicht sagen.
53:26Aber ich hoffe, dass wir in unserer zweiten Ausgabe heute Abend, kurz vor 23 Uhr, näher darüber berichten können.
53:33Vielleicht können wir dann in unserer zweiten Ausgabe ja auch einiges darüber erfahren.
53:37Vielen Dank, Herr Dibodkowski. Und in unserer Nachrichtenkabine, wie sieht es da aus? Hat es hier etwas Neues gegeben?
53:41Ja, auch ich muss auf die zweite Ausgabe, auf die Spätausgabe verweisen.
53:45Einige Zuschauer wollten das Bild des Tibor Kovac noch einmal sehen.
53:49Und ich glaube, es ist sehr wichtig, es hängt nämlich ein Fahrzeug davon ab.
53:53Auch wir werden also das Bild des Tibor Kovac in der Spätausgabe noch einmal zeigen.
53:57Ja, wir sehen es ja jetzt noch mal zum Abschwenk.
54:00Sofern es da nicht dabei sein wird, werden wir es also in der Spätausgabe noch einmal zeigen.
54:04Außerdem ist ein sehr interessanter Hinweis gekommen zum Fall Dominowski.
54:07Auch hier spielt ein Auto eine Rolle.
54:10Auch hier sollten wir, glaube ich, im Moment noch nicht mehr sagen.
54:13Vielleicht wissen wir in einer Stunde genauer was.
54:14Meine Damen und Herren, Sie wissen, wir kommen im Laufe des Abends ja noch einmal mit weiteren Ergebnissen auf Ihre Bildschirme.
54:20Jetzt möchte ich Sie bitten, uns Ihre Aufmerksamkeit noch für eine kurze Personenfahndung zu schenken.
54:26Gesucht wird wegen umfangreicher Scheckbetrügereien der Deutsche Hubert Köhl, 31 Jahre alt.
54:33Er reist nach den Ermittlungen der Polizei in der Bundesrepublik, der Schweiz und vermutlich auch in Österreich umher
54:40und gibt ständig gefälschte Postchecküberweisungen in Zahlung.
54:44Die Formulare sind bei einem Einbruch in die Gießener Getränkefirma Graf von der Gröben gestohlen worden.
54:49Sie tragen aufgedruckten Absender dieser Firma.
54:54Hubert Köhl gibt sich als ihr Bevollmächtigter aus.
54:58Er zeichnet die Formulare gewöhnlich mit dieser Unterschrift.
55:01H. Köhl M.
55:04Köhl benutzt einen unterschlagenen Opel Rekord 1700.
55:08Farbe Weiß, Kennzeichen N wie Nürnberg, MH789.
55:17Das ist eine Nummer, die sich recht gut merken lässt, MH789.
55:22Das Benzin für diesen Wagen bezahlt er gewöhnlich ebenfalls mit den gestohlenen Überweisungsformularen.
55:28Oft mietet er sich auch unter falschen Namen in Hotels und Pensionen für einige Tage ein
55:32und verschwindet dann, ohne die Rechnungen zu bezahlen.
55:35Vielleicht rentiert es sich, auf die Parkplätze der Hotels und der Pensionen zu schauen.
55:40Ich darf vielleicht die Nummer noch einmal sagen.
55:42Nürnberg, MH789.
55:46Hubert Köhl ist 31 Jahre alt.
55:48Er ist sehr groß, 1,91 und schlank.
55:53Er hat dunkelblonde Haare und blaugraue Augen.
55:56Kohl trägt ständig eine Brille.
55:58Er erscheint im Gegensatz zu diesem Polizeifoto stets auffallend gut gekleidet.
56:03Für Hinweise, die zur Festnahme des Gesuchten führen, ist eine Belohnung von 1000 Mark ausgesetzt.
56:09Hinweise bitte an die Kriminalpolizei Wiesbaden.
56:12Telefon 39 111.
56:16Die Vorwahl von Wiesbaden 06121.
56:20An jede andere Polizeidienststelle oder wie gesagt an eines unserer Aufnahmestudios.
56:24So, und nun, meine Damen und Herren, zeigen wir Ihnen noch einmal alle Fotos,
56:29alle Fahndungsfotos der heutigen Sendung.
56:32Und wir melden uns dann mit weiteren Ergebnissen wieder hier in der Bundesrepublik
56:36gegen 22.40 Uhr nach der Spätausgabe der Nachrichtensendung heute
56:40und in Österreich gegen 22.50 Uhr.
56:44Und bis dahin, guten Abend.
56:45Und bis dahin, guten Abend.
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