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Kurzfilme
Transkript
00:00Untertitelung. BR 2018
00:30Untertitelung. BR 2018
01:00Das ist meine Chefin, Frau von Brede. Brede reicht. Hallo, Tag.
01:06Das ist Jasmin und das ist Herr Gellert. Und das ist meine zukünftige Pflegetochter Tina.
01:12Und jetzt? Du hast doch gesagt, dass es spannend wird, was wir hier machen.
01:14Ja, das ist ja auch. Wart mal. Ja, definitiv.
01:18Seid ihr alle Anwälte? Also die beiden sind Anwälte. Ich bin Assistentin.
01:21Und was machen Anwälte so den ganzen Tag?
01:26Ja, also wenn einer, wenn jemand, wenn der zum Beispiel Ärger mit der Polizei hat oder mit jemand anderem,
01:32dann versuchen wir ihm zu helfen. Wir versuchen zu beweisen, dass er unschuldig ist oder dass er kein Recht bekommt.
01:38Auch wenn er Unrecht hat, gar nicht unschuldig ist und richtig Schätze gebaut hat?
01:43Ja, auch dann.
01:45Cool.
01:46Also ich würde mir das sehr gerne noch länger anhören, wie Gudrun unseren Beruf erklärt.
01:50Aber ich habe jetzt leider einen Termin.
01:53Tschüss, Tina.
01:57Und was machst du hier?
01:59Ich bin hier, die, sie ist so eine Art Detektivin.
02:06Hast du eine Waffe?
02:08Die braucht keine. Sie ist eine Waffe.
02:11Du bist eine Waffe?
02:13Komm mal mit.
02:15Weiß der?
02:16Nie. Kannst du streicheln?
02:27Frau Brandner?
02:28Ja, hallo.
02:30Rede, hallo.
02:31Freut mich.
02:34Ja, dann, äh, erzählen Sie doch mal.
02:39Ja, weiß ich jetzt gar nicht, wo ich anfangen soll.
02:42Ähm, so mit 12, 13 war ich ziemlich neben der Spur.
02:47Ja, das ist ja normal in dem Alter.
02:50Ja, aber ich war ganz schön krass.
02:53Also ich bin von zu Hause abgehauen, ich habe Drogen genommen, die Schule geschmissen,
02:58ja, ich habe so ziemlich jeden Mist gemacht, den man sich vorstellen kann.
03:03Und dann bin ich schwanger geworden.
03:07Mit 13?
03:09Nee, mit 15.
03:10Als mir klar war, was los ist, war ich schon im fünften Monat.
03:17Verstehe.
03:18Hallo, darfst du dir schon was zu trinken sein?
03:19Ja, wenn Sie mir einen Kräutertee bringen würden.
03:21Ja, danke schön.
03:25Meine Eltern wollten dann, dass ich das Kind weggebe.
03:30Wir haben dann alles vor der Geburt geregelt und zwei Tage danach ist mein Sohn dann zu seinen Adoptiveltern gekommen.
03:37Ja, das war sicher sehr schwer für Sie.
03:43Ja, ich habe alles erlebt, was einen zur Mutter macht.
03:50Die Schwangerschaft, die Geburt, die ersten zwei Tage.
03:56Dann war das Baby einfach weg.
04:06Seitdem ist da dieses Loch.
04:13Vielleicht hatten meine Eltern aber auch recht.
04:15Ich meine, ich habe danach mein Leben auf die Reihe gekriegt.
04:18Ich habe die Schule geschafft, eine Ausbildung gemacht.
04:20Ich habe ganz andere Freunde, ein stabiles Umfeld.
04:24Was arbeiten Sie da?
04:26Ich bin Nautikerin.
04:28Oh.
04:29Ich arbeite für eine Reederei, die hauptsächlich Frachtgut transportiert.
04:32Das heißt, Sie fahren zu See?
04:34Ja.
04:35Toll.
04:35Dritter Offizier.
04:37Ja, danke schön.
04:41Aber ehrlich gesagt, ich verstehe jetzt nur nicht so ganz, was Sie von mir wollen.
04:47Ich will die Adoption anfechten.
04:51Sie wollen was?
04:54Da haben Sie gar keine Chance, Frau Brandner.
04:58Aber man kann doch auch andere Dinge anfechten.
05:01Eheverträge.
05:02Wenn einer der Partner unter Druck gehandelt hat zum Beispiel.
05:05Also ich meine, ich war 15.
05:08Und ich war total durch den Wind.
05:10Es geht hier aber nicht um Sie.
05:12Es geht um das Wohl des Kindes.
05:15Und Sie glauben, dass es gut ist, wenn mein Sohn bei fremden Leuten aufwächst?
05:20Für Ihren Sohn sind das keine fremden Leute.
05:25Das sind seine Eltern.
05:30Und da kann man nichts machen?
05:32Normalerweise dürften Sie nicht mal wissen, wie er heißt und wo er wohnt.
05:37Sie haben ihn Luke genannt.
05:39Wo er wohnt, weiß ich auch.
05:42Und woher wissen Sie das?
05:44Eine Freundin von mir arbeitet beim Jugendamt.
05:46Ich habe auch schon Kontakt zu ihm aufgenommen.
05:53Bitte?
05:55Haben Sie mit ihm gesprochen?
05:57Ja, bei einem Turnier.
05:58Der spielt Fußball.
06:01Haben Sie ihm gesagt, dass Sie seine Mutter sind?
06:03Nee, ich habe es so getan, als wäre ich die Mutter von einem der anderen Jungs.
06:07Aber Luke hat dann seinen Adoptiveltern erzählt, dass ich so komische Fragen gestellt habe.
06:12Und die haben dann vor Gericht ein Kontaktverbot erwirkt.
06:18Kann man dagegen klagen?
06:20Nein.
06:22Nein.
06:25Das Einzige, was ich jetzt machen könnte,
06:29ich könnte versuchen, mit den Adoptiveltern zu reden.
06:32Ja, dann sehen wir weiter.
06:42Schau, dann tue ich das hier hin und füge das hier ein.
06:45Das ist hier ganz wichtig, dass es da hinkommt.
06:51Du putzt hier? Ich dachte, du bist eine Detektivin.
06:53Ja, ja, aber wenn es nichts zu ermitteln gibt, dann putze ich eben.
06:56Willst du mir helfen? Komm her.
06:57Komm.
06:59Komm schon.
06:59Hier, du kannst die Fenster trocken reiben.
07:03Echt jetzt?
07:04Ja.
07:12Was machst du hier so?
07:13Ah, ich warte auf Kundschaft.
07:16Gefällt mir deine Pflegetochter.
07:18Ah, noch ist sie es nicht.
07:19Wir werden uns jetzt erst ein paar Mal treffen, um zu sehen, ob wir klarkommen.
07:23Dann wird es erst offiziell.
07:24Ah, klar.
07:26Ach, hallo, Frau Gellert.
07:28Hallo.
07:28Ist mein Mann da?
07:30Mein Ex-Mann.
07:32Ja, ich melde sie kurz an, ja?
07:34Danke, nicht nötig.
07:35Marie, da seid ihr gespannt, wo die Jungs drüberfallen, oder?
07:40Maja!
07:40Störe ich?
07:41Nein, das ist Tina.
07:45Ich habe wieder Zuwachs bekommen.
07:47Hallo.
07:48Ich gehe da mal.
07:49Nein, aber wir wollten doch noch wegen dem Gummi-Twist.
07:55Ah, ja.
07:57Was kann ich für dich tun?
08:07Ah, das ist nett von dir, aber ich denke, das ist nichts für mich.
08:11Du kennst mein Verhältnis zur Religion.
08:13Nein.
08:13Nein.
08:13Nein.
08:13Nein.
08:13Es geht nicht um dich.
08:14Es geht um deinen Sohn.
08:16Ich habe einen ganzen Stoß von dem Zeug bei ihm gefunden.
08:20Das ist so eine Art christliche Landkommune.
08:22Und wir haben nächstes Wochenende sowas wie einen Tag der offenen Tür.
08:26Er hat das als Termin in seinem Computer eingetragen.
08:28Du kontrollierst seinen Computer?
08:29Wie machen wir Sorgen um ihn?
08:30Weil er sich für die Bibel interessiert?
08:33Wir haben ihn...
08:33Ich habe ihn nicht religiös erzogen.
08:35Na und?
08:36Mich würde irritieren, wenn er plötzlich in die Kirche gehen würde.
08:39Aber dann wüsste ich zumindest, was das ist.
08:41Aber das hier sieht aus wie eine Sekte.
08:45Und was erwartest du jetzt von mir?
08:48Rede mit ihm.
08:50Bitte.
08:51Warum machst du das nicht selber?
08:54Er reagiert momentan etwas allergisch auf Einmischungen.
08:58Verstehe.
08:58Wenn ich ihn mir vornehme, dann kriegst nicht du es ab, sondern ich.
09:03Betrachte es als verspäteten Beitrag zur Erziehung deines Sohnes.
09:10Guten Tag.
09:13Murat, was machst du hier?
09:14Ich habe dir doch gesagt, dass du hier nicht einfach so auftauchen sollst.
09:16Was soll ich denn machen, wenn du nie zurückkommst?
09:17Vielleicht mal drüber nachdenken, was es bedeutet, dass ich jetzt nicht mal mit dir reden will.
09:21Einfach so. Ohne Begründung.
09:23Was soll das sein? Irgend so ein Spiel?
09:25Auf sowas habe ich keinen Bock.
09:27Ich glaube, das reicht jetzt.
09:28Ja, tu dich da bitte raus.
09:30Ich bin nicht wie dein Ex-Mann.
09:31Was?
09:32Ich will wissen, warum...
09:33Ich glaube, sie hat dir gerade zu verstehen gegeben, dass sie will, dass du gehst.
09:36Und ich habe dich darum gebeten, dich da rauszuhalten.
09:38Hey!
09:39Alles gut?
09:40Ja, alles unter Kontrolle.
09:43Ich habe sowas nicht verdient.
09:46Und das weißt du.
09:46Wird nicht langweilig bei euch.
10:01Cool.
10:02Cool.
10:02Ich komme hin!
10:15Nein!
10:16Hallo!
10:17Hallo!
10:19Ich finde es sehr freundlich von Ihnen, dass Sie sich so spontan bereit erklärt haben, mit mir zu reden.
10:24Nicht gern, das kann ich Ihnen sagen.
10:25Können Sie Frau Brandner klar machen, dass Sie uns in Ruhe lassen sollen?
10:28Das ist nicht so einfach, Frau Meisner.
10:32Ich meine, Sie beide, Sie kennen ja auch die rechtliche Situation.
10:35Es kann Sie niemand zwingen, Ihrem Sohn zu sagen, dass Sie nicht die leiblichen Eltern sind.
10:39Aber das Jugendamt rät natürlich dazu.
10:42Und zwar nicht zu spät.
10:44Diese Entscheidung hat uns Frau Brandner ja nun abgenommen.
10:46Ja, und das tut ihr auch sehr leid.
10:49Sie hat komische Anspielungen gemacht.
10:52Und Luke hat angefangen, Fragen zu stellen.
10:54Er ist ja nicht dumm.
10:56Das hat ihn ganz durcheinander gebracht.
11:00Luke ist unser Sohn.
11:01Verstehen Sie?
11:03Er kam zwei Tage nach der Geburt zu uns.
11:06Seitdem leben wir mit ihm.
11:08Wissen Sie, was das bedeutet?
11:09Ja, ich möchte Sie ja nur bitten, sich in die Gemütsverfassung meiner Mandantin hineinzuversetzen.
11:19Wir müssen aber nicht tolerieren, wie sie sich verhält.
11:22Und wenn Sie hergekommen sind, um uns zu überreden, das Kontaktverbot zurückzunehmen,
11:26haben Sie sich umsonst bemüht.
11:28Na ja, sie will ja noch mehr.
11:30Frau von Brethe.
11:31Etwas, was Sie natürlich nicht wollen.
11:34Aber Ihr Sohn ist mittlerweile in einem Alter, wo er alles mitkriegt.
11:37Und Frau Brandner wird mit Sicherheit jetzt nicht aus Ihrem Leben verschwinden.
11:41Und dann kommt es eventuell zu einer sehr hässlichen gerichtlichen Auseinandersetzung.
11:45Und ich weiß nicht, wie Sie Ihrem Sohn erklären wollen,
11:47dass Sie mit rechtlichen Konsequenzen verhindern,
11:50dass er seine leibliche Mutter kennenlernt.
11:54Luke, is that you?
11:56Ja, ich bin's.
11:57Ich muss nur aufs Klo.
11:59Okay.
12:01Was schlagen Sie vor, dass wir Frau Brandner nachgeben?
12:05Das machen wir nicht.
12:08Wie alt ist Ihr Sohn jetzt? So zehn, oder?
12:11Meinen Sie nicht, dass er jetzt in einem Alter ist,
12:14wo er mit der Wahrheit umgehen kann?
12:17Also, ich möchte Ihnen gerne einen Vorschlag machen.
12:20Natürlich hat sich Frau Brandner falsch verhalten
12:22und sie wird sich auch angemessen bei Ihnen entschuldigen.
12:25Und dann könnten wir doch gemeinsam einen Mediator suchen,
12:29der Ihnen hilft, eine Lösung zu finden,
12:31die für alle akzeptabel ist.
12:33Nein.
12:33Warum sollten wir uns darauf einlassen?
12:35Weil Sie dabei nur gewinnen können.
12:37Sie wollen uns doch nur das Kind wegnehmen.
12:39Brock Meisner, das will ich nicht, das kann ich auch nicht.
12:42So eine Adoption, die ist doch gar nicht anfechtbar.
12:46Ich möchte nur mit Ihnen zusammen eine Lösung finden,
12:48die für alle zufriedenstellend ist.
12:50Und wenn wir die nicht finden,
12:53dann können Sie Ihrem Sohn immer noch sagen,
12:56dass Sie alles versucht haben.
13:04Herr Gellert, das tut mir leid, wegen dem Auftritt von vorhin.
13:06Das wird nicht wieder vorkommen.
13:07Das ist weniger mein Problem.
13:09Oder müssen wir uns jetzt sorgen, um Sie machen?
13:12Nein.
13:13Nein, ich werde das schon klären mit ihm.
13:16Und?
13:18Wohlbehalten wieder abgeliefert?
13:19Ja.
13:20Deine Pflegetochter ist so süß.
13:22Ich freue mich total für dich.
13:23Ich habe da mal eine Frage.
13:25Sie waren doch früher in einer christlichen Gemeinde aktiv.
13:28Schlange her.
13:30Hast du mal was davon gehört?
13:31Bund der offenen Herzen?
13:33Nee.
13:34Aber bei mir war das eine evangelische Kirchengemeinde.
13:36Da geht es, wie der Name schon sagt,
13:37vor allem um Gemeinschaft.
13:38Also einander stützen, soziale Projekte anschieben und so.
13:43Ich muss los.
13:44Schauen Sie mal, dass Sie möglichst viel über diesen Verein rauskriegen.
13:46Ja.
13:47Bis später.
13:48Tschüss.
13:49Hallo.
13:55Und wie ist es gelaufen?
13:57Ah ja.
13:59Also, Sie haben die Meissners schon sehr gegen sich aufgebracht.
14:03Die haben eben Angst, ihr Kind zu verlieren.
14:06Und wenn wir irgendwas erreichen wollen, dann müssen wir ihnen diese Angst nehmen.
14:09Und was schlagen Sie vor, ist dann der nächste Schritt?
14:14Also, ich habe mir überlegt, dass ich versuchen werde, einen Mediationstermin zu arrangieren,
14:19wo beide Seiten ihre Positionen auf den Tisch legen.
14:23Wäre ja schon besser, wenn wir die Möglichkeit hätten, uns außergerichtlich anzunähern.
14:27Aber das, was Sie sich so vorstellen, dass Sie sich Ihren Sohn schnappen und nochmal von vorne anfangen,
14:35das ist eine Illusion, das können Sie vergessen.
14:40Und tun Sie sich einen Gefallen.
14:42Verstoßen Sie nicht gegen das Kontaktverbot.
14:44Sie schaffen sich große Probleme und Sie stoßen auch alle Türen zu, die ich gerade mal mit Mühe geöffnet habe.
14:51Ja.
15:07Tag.
15:09Guten Tag.
15:12Ich komme jetzt wieder an die Elbe und du führst irgendwelche wichtigen Gespräche mit mir.
15:16Gehen wir von mir aus auch gerne hierbei reden.
15:21Okay.
15:47Und?
15:49Kann ich mich darauf verlassen, dass du es für dich behältst?
15:51Pff, das ist ein bisschen schwierig. Deine Mutter hat mich darauf angesetzt.
15:55Sie wird erwarten, dass ich ihr was erzähle.
15:57Schlimm genug, dass sie mir hinterher schniffelt.
16:00Dann zieht sie dich da auch noch mit rein.
16:04Es geht nicht um mich. Es geht um Tonja. Sie geht dahin.
16:09Und seit ihr das macht, hat sie sich total verändert.
16:12Und ich rede jetzt nicht davon, dass sie irgendwie ständig was aus der Bibel zitiert.
16:15Sie ist einfach nicht mehr dieselbe.
16:18Mach mir da nicht zu Augen.
16:19Was sagen dann Tonjas Eltern dazu?
16:22Sie sind selber Christen und finden das wohl total toll, dass ihre Tochter jetzt auch was dran findet.
16:27Wir haben ja keine Ahnung, was für ein Verein das ist.
16:29Was ist das für ein Verein?
16:31Ich weiß nicht. Ich weiß nur, dass Tonja sich verändert.
16:34Und sie erzählt ihrer Mutter auch nicht die Wahrheit.
16:36Ich habe mitbekommen, dass sie ihr erzählt hat, dass sie am Wochenende bei einer Freundin übernachtet.
16:40Ich weiß, dass sie da auf einer Schulung bei diesem Verein ist.
16:42Und da ist irgendwie Tag der offenen Tür und sie arbeitet da.
16:46Auf jeden Fall bin ich froh, dass du da nichts mit zu tun hast.
16:49Könnt ihr nicht irgendwas dagegen unternehmen?
16:53Wie stellst du dir das vor?
16:55Es geht nur darum, dass sie genug rausfindet, dass wir Tonja und ihren Eltern die Augen öffnen können, bevor es zu spät ist.
17:00Nein, das tut mir leid. Das ist eine Sache zwischen Tonja und ihren Eltern.
17:04Ja, dann mache ich es eben selbst.
17:06Das war ja sowieso ursprünglich so geplant, bevor ich eingebesteckt habe.
17:09Na gut, wir sehen uns das mal an.
17:10Aber du musst mir versprechen, dass du dich da raushält.
17:12Ich habe keine Lust, dass die Polizei sich wieder bei mir meldet, weil du da irgendwo eingebrauchen bist.
17:25Gudrun, ich muss mich doch für Ihnen nicht rechtfertigen, welche Mandanten ich annehme.
17:29Haben Sie eine Vorstellung davon, was das für die Adoptiveltern bedeutet, wenn man denen das Kind einfach wieder wegnimmt?
17:33Keiner will denen das Kind einfach wieder wegnehmen.
17:36Oh doch, das ist genau das, was Ihre Mandantin vorhat.
17:38Unsere Mandantin.
17:39Meine ist das nicht.
17:40So, Sie glauben also, die Frau ist im Unreicht?
17:42Ja, allerdings.
17:43Sie ist aber unsere Mandantin.
17:45Und wie Sie heute Morgen Ihrer zukünftigen Pflegetochter sehr schön erklärt haben,
17:50nehmen wir nicht nur Mandanten an, die im Recht sind.
17:55Ich verstehe das ja, dass Sie betroffen sind.
17:57Aber das hier, das ist wirklich eine ganz andere Situation gewesen.
18:00Die Frau, die war praktisch ja selber noch ein Kind, als sie ihren Sohn geboren hat und als man ihr den quasi weggenommen hat.
18:06Ja, aber da können doch die Adoptiveltern nichts dafür.
18:09Ich meine, die haben das Kind jetzt seit fast zehn Jahren und kümmern sich um alles.
18:12Gudrun, die Adoptiveltern sind nicht unsere Mandanten.
18:16Ja, leider.
18:18Ende der Diskussion.
18:25Was haben Sie über diese Sekte herausgefunden?
18:27Im Internet ist doch nicht viel zu finden.
18:29Aber mit der traditionellen Erweckungsbewegung haben die definitiv nichts zu tun.
18:33Die zielen auch mehr auf junge Leute ab.
18:34Es gibt Kommentare von besorgten Eltern, aber die wissen auch nicht wirklich, was da läuft.
18:38Aber irgendwelche Verfahren gegen die gibt es nicht.
18:40Nein.
18:41Gudrun, kann ich Sie was fragen, ohne dass ich von Ihnen angepübelt werde?
18:46Warum halten mich eigentlich immer alle für aggressiv?
18:49Erfahrung?
18:50Ich wollte Sie bitten, mit mir am Sonntag zum Tag der offenen Tür von diesem Verein zu gehen.
18:54Wie es aussieht, ist Viktors Freundin Tonja dabei, denen auf den Leim zu gehen.
18:58Oh, Tina ist noch nicht wirklich bei uns.
19:01Wenn ich mir irgendwas zu schulden kommen lasse...
19:02Tag der offenen Tür.
19:04Wir müssen ja da nicht einbrechen oder sowas.
19:06Können Sie nicht trotzdem alleine hingehen?
19:09Geht zwar nicht davon aus, dass Viktor ein Bild von mir auf seinem Nachttisch stehen hat.
19:12Kann aber sein, dass Tonja mich doch erkennt.
19:14Und dann war es das mit den Ermittlungen.
19:15Wir müssen also so tun, als würden wir uns nicht kennen.
19:18Wenn die auf mich reagiert, dann verziehe ich mich einfach und Sie machen allein weiter.
19:22Danke.
19:26Danke.
19:26Was willst du hier?
19:52Mit dir sprechen?
19:53Ich bin dir keine Erklärung schuldig.
19:58Nein, das bist du nicht.
20:00Aber ich dachte, das mit uns, das ist was.
20:03Und plötzlich lässt du mich fallen wie eine eisse Kartoffel.
20:05Das ist jetzt hier weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort dafür, Murat.
20:08Und das entscheidest du?
20:09Ja, allerdings.
20:10Wieso nicht jetzt?
20:11Wo hast du ein Date?
20:13Das wird zumindest eine Erklärung.
20:14Ich sage dir, was die Erklärung ist.
20:20Ich lasse mich nicht gern unter Druck setzen.
20:25Wir hätten der ganzen Sache Zeit geben können.
20:28Um zu sehen, was passiert.
20:30Aber du wolltest es ja unbedingt erzwingen.
20:32Der Sache?
20:33Ja.
20:34Ich bin keine Sache.
20:35Ich bin auch kein Spielzeug, das man in die Ecke schmeißt, wenn man es nicht braucht.
20:43Dafür hast du mich gebraucht.
20:46Um deinen Ex mal kurz einversichtig zu machen und mich dann abzuservieren, wenn es zwischen
20:49euch wieder läuft.
20:50So ein Quatsch.
20:51Leute, das reicht jetzt, okay?
20:52Du hältst dich da auf.
20:53Ich bin so ein Loser wie dir.
20:54Lass ihn mir nicht sagen.
20:55Hey, es reicht.
20:56Er ist hier, um Marcel nach Hause zu bringen.
21:01Und er sitzt übrigens im Auto.
21:13Es tut mir leid.
21:14Ey, Lass, es tut mir so leid.
21:27Ist okay, ist nur ein bisschen Blut.
21:28Ist nicht so schlimm.
21:29Ich hole den kleinen Lassen aus.
21:30Okay?
21:33Na?
21:35Wartest du schon auf die Mama?
21:36Ja.
21:36Oh, du hast dich abgestaltet.
21:39Großartig gemacht.
21:40So, wie wir es geübt haben.
21:41Ja.
21:43Willst du noch mit hochkommen?
21:44Dann gucke ich mir das mal an.
21:47Das ist einfach mal noch mit hochkommen.
21:48Papa, ja!
21:49Ja, Papa, ist mir noch mit hochkommen.
21:51Los, hey!
21:57Auf was trinken wir denn eigentlich?
21:59Darauf, dass wir endlich mal in Ruhe miteinander reden können, ohne dass uns jemand nervt.
22:03Ach so, okay.
22:06Das war ein Fehler, das zu sagen.
22:08Ich hätte es wissen müssen.
22:10Maja.
22:12Guten Abend.
22:13Guten Abend.
22:13Ähm, ja, ich wollte eigentlich sowieso gerade nach oben.
22:17Sie müssen doch nicht.
22:18Ich kann doch...
22:18Kein Problem, kein Problem.
22:20Schönen Abend noch.
22:20Danke.
22:22So, Jenny, komm, wir gehen.
22:24Das tut mir leid.
22:25Hab ich da jetzt gestört?
22:26Ich hab noch Lichtbrenzen.
22:27Nein, ist das schon in Ordnung.
22:28Hier, komm, setz dich.
22:29Ich wollte mal hören, was bei dem Gespräch mit Victor rausgekommen ist.
22:35Ich will jetzt mal selber mit ihm sprechen sollen.
22:38Wieso war es so hart?
22:39Na, ist er rausbekommen, dass es gar nicht um ihn geht.
22:41Seine Freundin Tonja, die macht bei diesem Bund der offenen Herzen mit.
22:44Ja, hat mich gebeten, Informationen und Material über die zu sammeln, um sie davon abzubringen.
22:48Und?
22:50Wirst du es machen?
22:51Ja.
22:53Wundert dich das?
22:55Nein, das freut mich.
22:58Ich dachte nur, ich zeig's nicht so deutlich.
23:00Du neigst zur Eitelkeit.
23:01Und du zur Biestigkeit.
23:04Eigentlich hätten wir uns prima verstehen müssen.
23:07Na, haben wir doch auch.
23:09Eine Zeit lang.
23:09Magst du weinen?
23:17Na gut.
23:18Ja.
23:19Das ist meiner.
23:20Danke.
23:22Zum Wohl.
23:23Zum Wohl.
23:28Hey, schläft er?
23:30Ja.
23:34Dreh dich mal.
23:35Ah, ja.
23:39Das tut mir leid.
23:43Ja, macht nichts.
23:45Das ist okay.
23:46Das meinte ich eigentlich nicht.
23:52Dass ich dich verletzt hab.
23:54Das tut mir leid.
23:59Ja, gehören ja auch immer zwei dazu, ne?
24:03Wenn wir uns nicht so auseinandergelebt hätten, dann...
24:06dann wäre es alles nicht passiert.
24:08Mhm.
24:09Manchmal wünschte ich mir, ich hätte so'n...
24:12diesen großen Radiergumain, mit dem man alles ausradieren kann.
24:15Und jetzt, äh...
24:16Nein.
24:17Nein.
24:21Das, was wir uns angetan haben.
24:28Ja.
24:28Ich, ähm...
24:40Ich, ähm...
24:41Ich hab...
24:42für den eine Fall ist noch...
24:44das müssen wir um die Ohren.
24:46Mhm.
24:46Ja.
24:49Ich hol ihn ab, wie verabredet wird.
24:51Wenn irgendwas ist, dann ruf mich aber an, okay?
24:52Ja.
24:53Ja.
24:53Danke.
24:54Das war's für heute.
25:24Hallo, hier ist Dino, ich möchte etwas melden.
25:43Loh, komm ihr bitte, es gibt mir doch Essen.
25:54Hallo.
26:13Hallo.
26:14Hallo.
26:15Hallo.
26:16Hi.
26:17Wie geht's?
26:19Hallo.
26:20Hallo.
26:21Haben Sie schon einen Flyer?
26:22Nee, danke.
26:23Bitte.
26:24Hallo, ich bin Jonas.
26:25Hallo.
26:26Sie sehen mir ganz so aus, als wären Sie ein Zweifelnder.
26:27Ach, so kann man sich täuschen.
26:28Ich bin eher ein Suchender.
26:29Aha.
26:30Was suchen Sie denn?
26:31Antworten.
26:32Da sind Sie ja falsch, wir suchen hier die richtigen Fragen.
26:34Ach.
26:35Ich bin selber konfessionelle Christin, aber für mich klingt das hier so ein bisschen, als
26:48wir sind keine Sekte.
26:49Nee, wir sind keine Sekte.
26:50Also zumindest nicht so, wie ich das verstehe.
26:52In einer Sekte, da kriegt man ja vorgeschrieben, was richtig ist und so muss man dann auch handeln.
26:56Und bei uns ist das überhaupt nicht so.
26:58Wir dürfen alles hinterfragen.
26:59Okay.
27:00Und was meint ihr, wenn ihr sagt, und der offenen Herzen?
27:04Naja, das bedeutet eigentlich nur, dass wir offen sein sollen.
27:07Für alle Menschen und für jeden neuen Tag.
27:09Jesus hat gesagt, ich bin das Licht der Welt.
27:12Folget mir nach und ihr werdet nicht im Dunkeln wandeln, sondern das Licht des Lebens haben.
27:17Hm, das hört sich gut an.
27:19Aber dann ist er gestorben.
27:20Und da war es dunkel.
27:21Und er hat selber nicht mehr an den Plan geglaubt.
27:24Und zu der sechsten Stunde ward eine Finsternis über das ganze Land, bis zur neunten Stunde.
27:28Und zu der neunten Stunde schrie Jesus laut und rief, mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
27:35Also für mich klingt das nicht wie jemand, der sich für das Licht der Welt hält.
27:39Ja, aber das ist doch das Tolle.
27:41Dass Jesus so menschlich war.
27:42Dass auch er zweifeln konnte.
27:44Ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht.
27:48Danke dir.
27:49Ja, bitte.
27:50Wir fallen hier sowas von auf.
27:59Das sind doch alles Jugendliche.
28:00Ach, kommen Sie.
28:01Im Herzen sind wir doch auch noch Jungen.
28:03Ne, aber mal ehrlich.
28:05Die sind doch total harmlos.
28:07Das ist wie eine Landkommune in den 70ern.
28:09So ist mit Bibellesen.
28:10Also nicht besonders geholfen, wenn ich mich recht erinnere.
28:12Wir haben 1978 900 Menschen in einer Landkommune in Amerika kollektiven Selbstmord begangen.
28:19Ich habe mal mit Jasmin zusammen eine junge Frau aus einer Sekte rausgeholt.
28:22Die waren anders drauf, total verbiestet.
28:24Die hier sind doch total nett und offen.
28:26Ja, hier, wo wir sie sehen.
28:28Aber ich möchte nicht wissen, was hinter den Türen passiert.
28:30Sie sind doch nur hergekommen, weil Sie was Negatives finden wollten.
28:33Dann findet man immer was.
28:42Wie geht Ihr?
29:00Guten Tag. Ihren Ausweis, bitte.
29:08Okay.
29:12Stellen Sie bitte mal aus, Frau Bantner.
29:19Wollt ihr nicht mit reinkommen?
29:21Später vielleicht.
29:26Was machen wir jetzt?
29:27Gebetsgruppe oder Meditationskreis?
29:29Ich denke, wir sehen uns hier ein bisschen um.
29:32Das habe ich befürchtet.
29:33Ich habe da was entdeckt.
29:38Ich würde sagen, hier finden wir das, was die uns nicht zeigen wollen.
29:41Ich breche nirgendwo ein.
29:43Ich auch nicht.
29:44Heißt doch Tag der offenen Tür.
29:45Mal sehen, ob die auf ist.
29:49Tada!
29:50Sag ich doch.
29:55War das wahre Weg,
29:56dass du Menschen erleuchtet,
29:57der in die Welt kommt?
29:59In der Welt war er
30:00und die Welt ist geworden durch ihn.
30:02Die Welt erkannte ihn.
30:04In das Seine kam er,
30:06doch die Seinen nahmen ihn nicht auf.
30:08Was machen die da?
30:09Das ist ein Gebetskreis.
30:12Die beten, sonst nichts.
30:13Das sage.
30:14Ergreife mein Herz, damit ich Gutes fühle.
30:18Führe meinen Blick, damit ich Gutes sehe.
30:20Führe meine Hand, damit ich Gutes tue.
30:22Das ist vielleicht ein bisschen naiv,
30:24aber das haben wir auch nicht.
30:25Wir sind doch auch gemacht.
30:27Das ist wirklich nichts Schlimmes.
30:32Weg!
30:32Haben Sie das Schild nicht gesehen?
30:42Wie schmüffeln Sie denn hier rum?
30:44Was wollen Sie denn?
30:47Für den Anfang mit dem reden,
30:49der den Laden hier leitet.
30:51Ja, das bin dann wohl ich.
30:52Sie leiten diesen Zirkus hier?
30:53Ja.
30:55Also, auch wenn ich den Ausdruck
30:56jetzt nicht verwenden würde, aber ja.
30:57Ich gehe mal davon aus,
30:59dass Sie mich hier nicht mehr brauchen, oder?
31:01Ja, so wie es aussieht,
31:02schaffe ich das auch ohne Ihre Hilfe,
31:03mich hier zum Löffel zu machen.
31:05Ja, sieht fast aus,
31:06als wäre ein seiner.
31:07Hallo, mein Name ist Brede.
31:29Ich bin die Anwältin von Frau Brandner.
31:31Ob ich mal kurz mit dir sprechen könnte?
31:32Natürlich.
31:33Dankeschön.
31:33So, ich meine, was machen Sie denn hier?
31:38Sind Sie von allen guten Geistern verlassen?
31:40Ich habe ihn vermisst.
31:42Sie haben gerade gegen das Kontaktverbot verstoßen.
31:44Ja, ich weiß, aber ich habe ja nicht gedacht,
31:46dass Sie mich sehen
31:47und dass Sie sofort die Polizei rufen.
31:49Frau Meißner hat den Polizisten erzählt,
31:50sie hat Angst, dass ich das Kind entführe,
31:52als ob ich sowas machen würde.
31:53Das ist so schon schlimm genug.
31:55Sie haben gerade alle Türen,
31:56die ich mit Mühe geöffnet habe,
31:57wieder zugeschlagen.
31:58Ja, was mache ich denn jetzt?
32:00Sie machen am besten gar nichts.
32:01Sie machen alles nur noch schlimmer.
32:02Ich versuche jetzt mal,
32:03die Meißners zu beruhigen.
32:19Frau Meißner,
32:20darf ich einen Moment reinkaufen?
32:21Ja, bitte.
32:22Docta in Ihrem Auto, am Sonntag.
32:32Wissen Sie, wie oft sie das schon gemacht hat?
32:34Ich habe mit unserem Anwalt gesprochen.
32:36Wir lehnen eine Mediation ab.
32:38Frau Branne hält sich ja ganz offensichtlich
32:40nicht an Absprache.
32:42Frau Meißner, eine Kontaktsperre
32:44ist aber auch nicht das,
32:45was ich unter einer Absprache verstehe.
32:47Ich begreife das,
32:49dass Sie verärgert sind und beunruhigt sind.
32:51Aber versuchen Sie doch mal einen Moment,
32:53meine Mandantin zu verstehen.
32:55Ich meine, sie weiß ja selber,
32:56dass sie keine Rechte hat.
32:58Nur, wenn sie irgendeine Art von Perspektive hätte,
33:01dann würden diese unnötigen Übergriffe
33:02natürlich auch unterbleiben.
33:04Wollen Sie uns repressen?
33:06Nein, natürlich nicht.
33:09Ich versuche nur,
33:09die ganze Situation irgendwie zu beruhigen.
33:11Dann machen Sie Ihren Mandantin klar,
33:13dass sie sich von uns fernhalten soll.
33:16Wer hat Sie denn geschickt,
33:17um sich hier umzusehen?
33:18Besorgte Eltern.
33:20Das scheint Ihnen ja nicht
33:21das erste Mal zu passieren.
33:24Wenn ich jetzt eine schwarze Robe anhätte
33:26und dann jeden Sonntag
33:26für alte Frauen aus der Bibel lesen würde,
33:28dann wäre das ja völlig okay.
33:29Aber so ist gleich wieder,
33:30oh, Sektenalarm.
33:33Dabei versuche ich nur,
33:34junge Leute ans Christentum ranzuführen.
33:36Es geht um einen jungen Mann,
33:37der sich Sorgen um seine Freundin macht.
33:40Ja, was soll ich denn sagen?
33:42Wir sind keine Sekte.
33:43Und warum dann dieser bescheuerte Name
33:45Bund der offenen Herzen?
33:47Finde ich cool.
33:49Wir wollen hier niemanden indoktrinieren.
33:51Einfach aufwecken.
33:52Die Leute sollen ein bisschen selber nachdenken
33:54und dann mutig danach anwenden.
33:55Und währenddessen dürfen die hier arbeiten,
33:57um das zu finanzieren?
33:59Nein, der Hof hier gehört meinem Onkel.
34:01Der hat uns die Räumlichkeiten
34:02zur Verfügung gestellt.
34:04Da muss keiner arbeiten oder spenden
34:05oder irgendein Kram.
34:07Das mit den Flyern
34:08kriege ich über meinen Bruder hin.
34:09Der hat eine Druckerei.
34:13Glauben Sie denn an Gott?
34:17Also wenn Sie mich fragen wollen,
34:18ob ich mir einen weisen, älteren Herrn vorstelle,
34:20der über allem thront
34:21und alles regelt,
34:23dann muss ich passen.
34:25Es gibt da nur Untersuchungen,
34:26die finde ich ganz interessant.
34:28Die Leute, die an Gott glauben,
34:29die sind einfach gesünder.
34:31Die haben einen niedrigeren Cholesterinspiegel
34:33und das sind wenige anfällig für Herzleiden.
34:34Wirklich?
34:35Kein Scheiß.
34:37Ich glaube,
34:37er macht die Leute ausgeglichener.
34:39Na gut.
34:41Dann überlege ich mir das nochmal.
34:50Hey!
34:52Ich hatte es erst nicht begriffen,
34:53aber jetzt habe ich es kapiert.
34:55Sie sind Victors Vater.
34:56Das kann ich ja jetzt wohl schlecht abstreiten.
34:58Wie peinlich ist das denn?
35:00Hat er nicht mehr die Courage,
35:01mir selber nachzuschnüffeln,
35:02sondern schickt seinen Vater vor?
35:03Der macht sich Sorgen um dich.
35:05Ist doch was Gutes.
35:06Nee, ist es nicht.
35:08Immer macht er sich Sorgen um mich.
35:10Das zeigt ja wohl schon,
35:10wie er mich sieht.
35:11Oder wie gern er dich hat.
35:13Aber warum?
35:14Weil ihm wirklich was an mir liegt?
35:16Oder weil er einfach
35:16ein lausiges Selbstbewusstsein hat
35:18und sich besser fühlt,
35:18wenn er mit so einem kleinen,
35:19hilflosen Wesen wie mir zusammen ist?
35:22Er sagt, du hast dich verändert.
35:25Ja, das habe ich auch.
35:26Weil ich hier was gefunden habe,
35:28was mir wirklich was bedeutet.
35:29Und weil ich anfange zu lernen,
35:31was mir nicht gut tut.
35:31Die viel wichtigere Frage ist,
35:34warum Viktor damit so ein Problem hat.
35:36Soll er sich doch freuen,
35:37dass es mir hier besser geht.
35:40Ich werde es ihm ausrichten.
35:41Und ein schönes Temperament.
35:55Nichts hübig.
35:56Sie können jetzt reingehen.
36:13Die meisten ausziehen die Anzeige zurück.
36:15Dankeschön nochmal.
36:16Vielen Dank.
36:21Ja, dann ist viel.
36:22Aber wie ich befürchtet habe,
36:23die Mediation wollen Sie jetzt nicht mehr.
36:25Zumindest im Moment nicht.
36:26Ja, und was mache ich dann jetzt?
36:28Ja, das weiß ich nicht.
36:29Sie haben Mist gebaut.
36:30Und wenn Sie das nochmal machen,
36:31dann kann Ihnen keiner mehr helfen.
36:33Ich würde sagen,
36:33Sie sollten jetzt erst mal abwarten
36:34und ein bisschen langfristiger denken.
36:37Ich versuche es.
36:38Gut.
36:46Toll.
36:48Hey, die gute Nachricht ist,
36:49für eine Sekte halte ich den Laden nicht.
36:51Wenn doch, dann ziemlich harmlos.
36:53Bis auf den Ziegenbock,
36:54der da rumrette
36:55und die Leute als Prellbock benutzt.
36:56Auf den muss man aufpassen.
36:58Nicht lustig.
37:00Noch eine gute Nachricht.
37:01Deine Tonja ist eine Bombe.
37:03Für die lohnt es sich zu kämpfen.
37:05Als ob das jetzt noch interessiert.
37:06Wenn du ihr die Wahrheit sagst,
37:08ist sie total sauer auf mich.
37:09Das ist die dritte gute Nachricht.
37:11Was soll denn daran jetzt gut sein?
37:13Glaub deinem greisen Vater,
37:15der zwei Ehen und jede Menge
37:16weniger verbindliche Beziehungen hinter sich hat.
37:18Solange die noch sauer auf dich sind,
37:20da ist noch was zu machen.
37:21Da liegt denen was an dir.
37:23Wenn die nicht mehr sauer sind,
37:24nur noch die Augen verdrehen,
37:25dann ist der Zug abgefahren.
37:28Ist das so?
37:29Hm.
37:36Oh, sie sind heute ja da.
37:55Ich wollte gerade eine Runde mit dem Hund gehen.
37:57Das war ich schon.
37:58Lust auf ein Glas Wein?
37:59Ja, gerne.
38:03Na, mein Teddy.
38:05Ach.
38:06Ich war den ganzen Tag mit einer Mandantin zusammen,
38:09die ihr Leben neu sortiert.
38:10Hm.
38:10Die will jetzt alles nachholen,
38:11was sie verpasst hat
38:12und will alles anders machen.
38:15Also wenn Sie wüssten,
38:15wie oft ich mir gewünscht habe,
38:17es nochmal anders zu machen
38:18oder sogar jemand anders zu sein.
38:20Nur für einen Moment.
38:21Also, ich wusste nur immer,
38:23was ich nicht sein wollte.
38:25Und ich war schon ziemlich radikal.
38:28Also ich habe da eine Menge Scherben hinterlassen.
38:30Ja.
38:33Manchmal habe ich Angst,
38:35dass das Einzige ist,
38:36was ich hinterlasse.
38:38Eine Menge Scherben.
38:40Kommen Sie.
38:41Sie haben doch jede Menge gute Sachen gemacht.
38:44Was denn?
38:46Sie haben mich aus einer unglaublich öden Anwaltskanzlei rausgeholt
38:50und mir hier
38:51einen Platz gegeben.
39:08Dieses Vieh ist wie von der Tarantel gestochen hinter uns her.
39:11Sie hätten mal sehen sollen,
39:12wie Herr Gellert über den Zaun gesprochen ist.
39:14Schade, dass da keine Kamera gelaufen ist.
39:15Wir hätten im Netz Klicks gehabt ohne Ende.
39:17Sie haben auch nicht gerade ausgesehen wie eine Elf.
39:19Also das hätte ich ja sehr gerne gesehen,
39:21wie Sie mal ins Haun gesprungen sind.
39:30Hey.
39:31Hey, na?
39:33Was machst du denn hier?
39:34Äh, ich bin auf dem Weg zum Bericht.
39:39Der Fall, von dem ich dir erzählt habe.
39:40Ah ja.
39:41Ja.
39:44Und das ist eigentlich totaler Quatsch.
39:48Ich habe gehofft, dass ich dich hier treffe.
39:50Das ist in unserer alten Wohnung, zwischen uns.
39:56Das war so.
39:59Ja, das fand ich auch.
40:00Das war wie so ein Déjà-vu oder so.
40:03Also eins von der Guten.
40:05So, ich hab noch nie.
40:06Und das ist eigentlich so ein Kثäu.
40:15Das war so viele.
40:16Du bist aber auch so viele.
40:18Du bist cool.
40:20Also bist du von dem Sos ‫-F personally.
40:21Und dann auch 지금까지.
40:22Das war so ein Koffer.
40:24Was d 이유 Чай기� attention für Sie.
40:25Was schon mal um die Lage,
40:27so an weiß- ederörfisch ein bisschen.
40:28Und dass ich mich whisper questa nicht mehr
40:29oder eine Alk 결zuz Nation habe gesagt.
40:33Musik
41:03Hallo, Jasmin.
41:09Hallo.
41:10Hallo.
41:13Ist was passiert?
41:14Ich muss Ihnen was sagen.
41:16Ja.
41:17Ich...
41:18Wo ist sie?
41:22Entschuldigung, wer?
41:23Ihre Mandantin. Ich will sofort wissen, wo sie ist.
41:26Es ist Montagfrüh. Sie ist wahrscheinlich auf der Arbeit. Worum geht's denn?
41:30Mein Sohn ist verschwunden.
41:31Als ich ihn heute Morgen wecken wollte, war er nicht da.
41:34Es fehlt eine Sporttasche und ein paar von seinen Sachen.
41:37Wollen Sie jetzt sagen, dass meine Mandantin Ihren Sohn entführt hat? Aus Ihrem Haus? Aus seinem Zimmer?
41:41Nein. Aber vielleicht hat sie ihn dazu überredet, ihm irgendwelche Nachrichten geschickt. Was weiß ich.
41:46Er ist auf jeden Fall nicht zur Schule.
41:48Sie denken doch wohl nicht, dass das ein Zufall ist.
41:50Jetzt beruhigen Sie sich erst mal. Ich weiß, dass Frau Brandner in der Reederei arbeitet.
41:55Jasmin, können Sie doch mal anrufen in der Verwaltung und fragen, ob die Frau heute überhaupt erschienen ist?
41:59Ja. Das hat die Polizei bereits getan. Sie hat heute die Spätschicht.
42:04Die Polizei war auch bereits bei ihrer Mandantin zu Hause. Da war auch keiner. Und an ihr Handy geht sie nicht.
42:08Wo ist sie?
42:09Ich weiß es nicht. Da kann ich auch nur raten.
42:13Dann raten Sie. Aber schnell.
42:15Vielleicht habe ich da eine Idee. Kommen Sie mal mit.
42:28Wo ist sie?
42:28Da. Da vorne auf der Bank.
42:30Oh.
42:37Wo ist Luke?
42:38Das weiß ich doch nicht.
42:39Sie haben mir doch gesagt, ich soll mich von ihm fernhalten. Und genau das habe ich auch gemacht.
42:44Was ist los?
42:45Luke ist von zu Hause weggelaufen. Kommt das von Ihnen?
42:48Nein.
42:49Haben Sie eine Idee, wo er sein könnte? Weiß er vielleicht, wo Sie wohnen?
42:52Nein.
42:53Aber er weiß, wo ich arbeite.
42:55Und wo ist das?
42:57Ich habe ihm mal gesagt, dass ich auf dem Schiff arbeite und dass ich dafür verantwortlich bin, die Fracht zu verladen.
43:02Und das hat ihn interessiert.
43:03Kann das denn sein, dass er Sie da treffen will?
43:05Ich habe ihm mal gesagt, dass, wenn wir uns besser kennen, dass ich ihn dann vielleicht mal mitnehmen kann.
43:13Zumindest bis Kokshafen.
43:15Ja, gut. Wo liegt denn das Schiff?
43:17Das liegt heute ab.
43:19Hoffentlich versteckt er sich nicht im Frachtraum.
43:20Ja, dann kommen Sie jetzt mal.
43:22Ich rufe da an.
43:23Ich rufe da an.
43:53Bist du sicher, dass da niemand drin ist?
44:00Nein, keiner drin.
44:04Wer ist der ja?
44:13Luke, Luke bin ich froh.
44:16Ich habe ihn sich gefunden.
44:17Ich habe doch einen Zettel geschrieben.
44:29Ich wollte doch nur sehen, wo sie gearbeitet.
44:32Echt cool.
44:33Findest du?
44:34Ja.
44:35Aber das hättest du es doch sagen können.
44:37Und was hast du dir angemacht?
44:39Ich sehe Sie, wozu das geführt hat.
44:45Das tut mir leid, das wollte ich nicht.
44:47Ich wollte ihn doch nur kennenlernen.
44:49Das ist mein Sohn.
44:50Luke ist nicht Ihr Sohn.
44:51Doch, ich habe ihn geboren.
44:53Und ich habe ihn großgezogen.
44:54Ich bin seine Mutter.
44:56So.
44:56Kannst du vielleicht auch mal was dazu sagen?
44:59Mama, du bist meine Mutter.
45:01Papa ist mein Papa.
45:02Aber sie hat auch was mit mir zu tun.
45:07Sehen Sie, er ist total zueinander.
45:12Okay.
45:14Wenn Sie wollen, dann gebe ich auf.
45:18Meine Anwältin hat mir eh gesagt,
45:19dass ich im Grunde genommen gar keine Chance habe.
45:21Das habe ich so nicht gesagt.
45:22Na ja, sinngemäß.
45:23Nein.
45:25Mama, ich möchte Sie kennenlernen.
45:29Wir können Sie auch mal zum Essen einladen.
45:31Und wenn wir Sie nicht mögen, dann war es das.
45:44Sehen Sie mal.
45:45Es geht jetzt wirklich nicht um Sie beide.
45:48Es geht nicht um die Mütter.
45:49Es geht um das Wohl des Kindes.
45:51Es geht um Luke.
45:52Und wenn ich dich richtig verstanden habe, Luke,
45:54dann möchtest du, dass deine Mama sich mit Frau Brandner verträgt.
45:57Stimmt's?
45:58Ja.
45:58So.
45:59Und deshalb würde ich vorschlagen,
46:00wir setzen uns alle zusammen
46:01und stellen mal ein paar Regeln auf.
46:03Okay?
46:04Gut.
46:07Dann machen wir das mal.
46:19Was ist passiert?
46:21Alles okay mit Viktor?
46:22Ja, alles in Ordnung.
46:23Ich wollte dich nur bedanken,
46:25dass du das für ihn gemacht hast.
46:26Ich weiß nicht, ob ihm das wirklich geholfen hat.
46:28Das hat ihm gezeigt,
46:29dass sein Vater für ihn da ist, wenn er ihn braucht.
46:32Das ist doch schon mal was.
46:32Also ich habe jetzt mal eine Besuchsregelung entworfen für die beiden Mütter.
46:57Sehr gut.
46:58Ja, das wird natürlich Streit geben am Anfang.
47:00Aber gut ist ja schon mal, dass die nach Lösungsmöglichkeiten suchen.
47:04Das scheint ja bei Ihnen und Ihrer Ex auch ganz gut zu klappen.
47:07Haben Sie mal nachspioniert?
47:09Ich bin ja nicht blind, wenn Sie direkt vor der Kanzlei rumknutschen.
47:11Kein Mensch hat hier geknutscht.
47:13Ich wurde geknutscht.
47:14Ja, natürlich.
47:15Was wolltest du uns eigentlich vorhin erzählen, bevor dieser ganze Wahnsinn losging?
47:20Ach ja, ja, ich wollte sagen, dass ich Ihre Hilfe bei der Scheidung nicht mehr brauche.
47:26Ach so, na ja gut, ich meine, haben Sie sich einen anderen Anwalt gesucht?
47:31Ganz ehrlich, ich finde das auch eine glücklichere Lösung.
47:35Nein, nein, es wird keine Scheidung mehr geben.
47:38Lars und ich haben beschlossen, es noch mal zu probieren.
47:41Herzlichen Glückwunsch.
47:42Glückwunsch.
47:43Ach, das ist ja schön.
47:43Also darauf schlossen wir jetzt.
47:45Ja, das ist ja schon eine Nachricht.
47:47Herzlichen Glückwunsch.
47:48Herzlichen Glückwunsch.
47:50Herzlichen Glückwunsch.
47:52Herzlichen Glückwunsch.
48:22Herzlichen Glückwunsch.
48:23Herzlichen Glückwunsch.
48:25Herzlichen Glückwunsch.
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