- vor 2 Tagen
Pfarrer Braun - Ottfried Fischer /
Drehbuch - Wolfgang Limmer /
Regie - Martin Gies
Drehbuch - Wolfgang Limmer /
Regie - Martin Gies
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TVTranskript
00:00:00Musik
00:00:30Wenn das eine göttliche Eingebung war, Pfarrer, dann werde ich mir überlegen, ob ich aus beruflichen Gründen nicht doch zum Katholizismus überwechsle.
00:00:50Wo sind Sie denn jetzt, Herr Kommissar?
00:00:52Bei den Protestanten.
00:00:53Dann dürfen Sie sich ruhig in der katholischen Kirche auch bekreuzigen. Wir sind doch nicht so.
00:00:56Kriminalistik, mein lieber Herr Kommissar, ist keine Glaubensfrage. Kriminalistik ist Denksport und der Satan ist Realist.
00:01:05Ja, aber ich hätte nicht gedacht, dass der Täter die Brücke absichtlich...
00:01:09Wir haben 1954 in Hannover einen ähnlichen Fall gehabt, die Provensbande.
00:01:12Papa, die Zeit wird knapp.
00:01:14Ja, ich komme es gleich.
00:01:16Ich werde mich auf jeden Fall beim Bischof für Ihren Einsatz bedanken.
00:01:19Herr Pfarrer!
00:01:20Ja, sofort. Um Himmels Willen kein Wort zum Bischof, kein Wort.
00:01:25Ja, aber wie kann ich mich dann erkenntlich zeigen? Ohne Ihren Spürsinn hätten wir den Täter niemals gefasst.
00:01:31Ich wüsste schon was.
00:01:32Nicht so gar groß, Hauptnerin.
00:01:49Jetzt hängt uns der Kommissar ab. Wir sind schon spät dran.
00:01:52Nicht Missionalen werden sollen. Wer mit Ihnen fährt, lernt es beten.
00:02:11Ich wüsste schon was, Hauptnerin.
00:02:40Sie warten hier.
00:02:42Wie immer, Herr Pfarrer.
00:02:48Anklagen jetzt, Frau!
00:02:51Jetzt warten Sie ein bisschen. Wir kommen doch gleich.
00:02:54Armin, was haben wir heute?
00:02:56Dem siebten Sonntag im Jahreskreis.
00:02:58Genau. Lukas 6, 27 bis 38 von der Feindesliebe.
00:03:02Habe ich schon aufgeschlagen.
00:03:04Was tät ich ohne dich?
00:03:06Müssen Sie nicht fragen, Herr Pfarrer.
00:03:07Wieso? Was ist los?
00:03:10Damals habe ich doch gesagt, dass ich es war.
00:03:12Sonst hätte ich heute Entlassung mit Handschlag.
00:03:14Bist wenigstens mit dir im Reinen.
00:03:16Da verreße ich hier noch drei Kalender ab.
00:03:18Und ich habe noch lange einen guten Ministranten.
00:03:20Bist wenigstens mit dir im Reinen.
00:03:32Jesus spricht.
00:03:47Liebet eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen.
00:03:53Und wenn dich jemand auf die eine Backe schlägt, so halt ihm auch die andere Backe hin.
00:03:58Wenn dir jemand den Rock nimmt, so verweigere ihm nicht den Mantel.
00:04:02Und wenn jemand dir etwas wegnimmt, so fordere es nicht von ihm zurück.
00:04:05Das ist ja geil, deswegen sitze ich ja.
00:04:07Ich habe ihm das Seine genommen, aber er hat zurückgefordert.
00:04:10Halt's Maul und hört zu.
00:04:12Jesus spricht, ihr sollt eure Feinde lieben.
00:04:14Ihr sollt Gutes und Leihen auch dort, wo ihr nichts dafür erhoffen könnt.
00:04:17Dann wird euer Lohn groß sein und ihr werdet Kinder des Allmächtigen heißen.
00:04:21Denn der Herr ist gütig, auch gegen die Bösen und die Undankbaren.
00:04:24So ein Scheiß!
00:04:26Überhaupt kein Scheiß!
00:04:27Der Herr ist auch gütig gegen Gefangene, die in der Heiligen Messe Pornoheft und Tabakwaren tauschen.
00:04:32Amen!
00:04:33Amen!
00:04:36Auf Wiedersehen, Herr Pfarrer.
00:04:38War wie weh, schöne Woche.
00:04:39Danke, gleichfalls.
00:04:42Herr Pfarrer, ist das gut?
00:04:43Jo.
00:04:45Kann ich Sie noch einen Moment sprechen, Herr Pfarrer?
00:04:47Um was geht's?
00:04:49Ähm, Nehmetz, Kurt.
00:04:50Schwerer Raub, acht Kalender.
00:04:52Ich habe gesündigt.
00:04:54Du möchtest einen Beichttermin?
00:04:56Ja.
00:04:57Vielleicht.
00:04:58Und wenn ich was beichte, dann dürfen Sie es auch niemandem verpfeifen.
00:05:03Und wenn man mich foltert nicht, die heilige Beichte ist ein Sakrament.
00:05:06Muss sich immer schwere Sünde handeln, ne?
00:05:08Ja, schon sehr schwer.
00:05:10Und zwar habe ich eine Falschaussage gemacht und deswegen sitzt ein Kumpel von mir.
00:05:14Dann korrigiere Deine Aussage.
00:05:17Ja, so blöd bin ich nun auch nicht.
00:05:19Dann muss ich ja noch länger sitzen.
00:05:20Dann erlöse einen Unschuldigen.
00:05:31Ich muss mich erst mal selbst erlösen.
00:05:35Außerdem fühlt sich der Armin doch hier ganz wohl in der Kiste.
00:05:38Du hast den Armin da reingeritten, meinen Ministranten.
00:05:42Ich habe den Wachmann damals aufgemischt in der Speicherstadt, nicht er.
00:05:47Aber der Armin hat doch das gestanden.
00:05:48Ja, schon, aus Angst vor den anderen.
00:05:51Er ist ja ein Schisshaas eigentlich, der Armin, nicht wahr?
00:05:54Wir hatten damals ausgemacht, wenn es gut geht, teilen wir uns die Beute.
00:05:57Wenn es schief geht, teilen wir uns die Kalender auf.
00:05:59Egal, wer was gemacht hat.
00:06:02Naja, ist halt schiefgegangen.
00:06:04Und der Armin hat das mit dem Wachmann bekommen, obwohl ich es war.
00:06:07Dann lass uns jetzt schnell den Beichtermin festlegen.
00:06:09Wie schaut es aus morgen um 14 Uhr?
00:06:16Da ist Hofgang.
00:06:1716 Uhr?
00:06:18Da habe ich einen Termin bei meiner Psychologin.
00:06:20Dienstag 14 Uhr?
00:06:22Äh, Kopfschlechten.
00:06:23Dienstag 16.30 Uhr?
00:06:25Basketball.
00:06:28Ähm, 16.15 Uhr, Dienstag 16.15 Uhr.
00:06:33Rosshauptnerin, Sie können schon mal heimfahren.
00:06:34Ich habe noch einen Termin beim Direktor.
00:06:35Setzen Sie als Essen schon mal auf.
00:06:37Ich komme noch mit dem Taxi nach.
00:06:40Nein, das hängt nicht mit Ihrer Vorweise zusammen.
00:06:43Was? Wer lügt da?
00:06:44Ich, Lügen.
00:06:45Nein, ich lüge doch nicht.
00:06:48Der Aushälter dann verwechselt Fuhlsbüttel mit dem Hockenheimring.
00:06:51Die Rosshauptnerin will deine Buben bloß ein bisschen tratzen.
00:06:54Ich mit dem Geruch.
00:06:55Mit was für einem Geruch?
00:06:56Nach verbranntem Gummi.
00:06:58Für meine Jungs riecht die Freiheit nach verbranntem Reifengummi.
00:07:01Wenn Sie den in die Nase kriegen, werden Sie fuchsteufelswild.
00:07:04Ja, lass dir doch die Freude.
00:07:05Er hat sonst nie viel Glück mit Männern gehabt.
00:07:07Na ja, Pfarrersköchen gehören wahrscheinlich wirklich nicht zum harten Kern der Spaßgesellschaft.
00:07:12Dafür ist Ihnen der Lohn im Himmel sicher.
00:07:14Die besteht schon auf Ihrem Lohn auf Erden.
00:07:17An das Jenseits glaubt er nicht so wahnsinnig.
00:07:19Und da wird sie deine Haushälterin.
00:07:20Ja, ich habe mir bei der Scheidung geholfen.
00:07:22Was?
00:07:23Ein katholischer Pfarrer hilft bei der Scheidung.
00:07:27Manchmal ist die Unerträglichkeit der Ehe wichtiger als die Unauflöslichkeit.
00:07:30Davon verstehe ich als Junggeselle nichts.
00:07:33Aber als Anstaltsleiter könnt ihr mir einen Tipp geben, was mit dem Geschehnis von Gefangenen
00:07:36Nemitz anfangen soll.
00:07:37Um deinen Schützling Armin Knopp zu entlasten.
00:07:39Um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen.
00:07:42Na ja, du machst einfach ein Gedächtnisprotokoll in Form einer eidesstattlichen Versicherung
00:07:46und ich werde dann ein Wiederaufnahmeverfahren beantragen.
00:07:49Und jetzt werde ich Nimmzuindisch eröffnen.
00:07:55Versicherung an Eidesstadt klingt nach irgendwas ohne Bewährung.
00:08:00Na nein, das ist ja so eine Erklärung.
00:08:02Ach, lass dich überraschen.
00:08:1216.14 Uhr, schauen wir doch mal.
00:08:26Ich gehe dann, ja?
00:08:30Tag, Herr Pfarrer.
00:08:33Grüß Gott.
00:08:34Ähm, wo?
00:08:36Da geht's rein.
00:08:39Herr Wachtmeister, warten Sie bitte draußen.
00:08:42Ja, also die Sache mit dem Amen, da wollte ich...
00:08:50Zum nächsten Mal heißt es nicht also, sondern gelobt sei Jesus Christus.
00:08:54Entschuldigung, also ich hab nämlich noch nicht...
00:08:56Also ich meine, es ist schon weit von her...
00:08:57Daraufhin musst du antworten in Ewigkeit Amen.
00:09:00In Ewigkeit Amen.
00:09:02In Demut und Reue bekenne ich meine Sünden.
00:09:06In Demut und Reue bekenne ich meine Sünden.
00:09:09Sprich.
00:09:11Sprich.
00:09:12Jetzt zähl deine Sünden auf, fang endlich das Beicht noch.
00:09:14Ach so, ja.
00:09:16Ja, also die Sache mit dem Amen.
00:09:17Was ist mit dem Namen des Herrn, hast du es im Zorn ausgesprochen?
00:09:20Ja, wie jetzt?
00:09:21Ach so, ja.
00:09:22Letztens, als sie dabei waren, ja.
00:09:24Vater, Mutter nicht geehrt?
00:09:26Also meinen Vater kenne ich nicht und Mutti ist die Beste.
00:09:29Also da bin ich ein liebes Kind schon wohl auch gewesen, nicht wahr?
00:09:32Fremdes Eigentum, na gut, da brauche ich gar nicht fragen.
00:09:34Sechstes Gebot, hast du begehrt an das nächste Weib und so weiter?
00:09:38Ja, also manchmal eher selten.
00:09:41Ich wollte doch eigentlich die Sache mit dem Amen.
00:09:42Hast du getötet?
00:09:44Nein.
00:09:45Also bislang nicht.
00:09:46Toi, toi, toi.
00:09:47Also...
00:09:48Das ist gut.
00:09:48Bereust du?
00:09:50Ähm, ja.
00:09:51Ohne geht's nicht wahrscheinlich, oder?
00:09:54Ich bereue teilweise schon auch, ja.
00:09:56Gut, dann gebe ich dir zur Buße 10 Affen Maria und 10 Vaterunser auf.
00:09:59Ja, aber ich wollte doch noch die Sache mit dem Amen.
00:10:02Du hast alles gestanden, bereut, es wird absolutiert.
00:10:04Deine Sünden seien dir vergeben im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
00:10:09Äh, Amen?
00:10:11Genau, Amen.
00:10:13Du fährst jetzt heim und zündest der Kerze an.
00:10:14Aber wenn ich zum Bischof muss, schwebt Unheil über uns, Russ Hauptmann.
00:10:17Ist gut.
00:10:18Sie müssen Pfarrer Braun sein.
00:10:28Ist gut, wer sind Sie?
00:10:30Monsignore Mühlig, Ansel Mühlig, ich bin der Privatsekretär unseres Bischofs.
00:10:34Ach, gibt's einen alten Schubert nicht mehr?
00:10:36Den hat der Herr zu sich gerufen.
00:10:38Hat der Herr Bischof irgendwelche Andeutungen gemacht, was er mit mir...
00:10:41Dr. Hemmlerath, er hat mir nichts gesagt.
00:10:44Ja, ich war schon lange nicht mehr da.
00:10:46So, so.
00:10:46Ja, ja.
00:10:50Pfarrer Braun, Herr Bischof.
00:10:52Herein mit ihm.
00:10:55Pfarrer Braun.
00:10:56Das Gotteminenz.
00:10:59Sie machen uns ja Sorgen.
00:11:02Sorgen.
00:11:03Und zwar schon wieder.
00:11:05Schon wieder.
00:11:06Ich hab mir mal Ihre Personalakte kommen lassen.
00:11:10Und?
00:11:10Als mein Freund und Kollege Stiegelmeier von der Erzdiözese München-Freising mich bat, sie zu übernehmen, hielt ich das für einen freundschaftlichen Tipp.
00:11:22Heute ist der Kollege Stiegelmeier nicht mehr mein Freund.
00:11:27Und meiner war er nie, also ich mein, der Stiegelmeier, mein Freund.
00:11:31Sie haben mehrfach den kirchlichen Gehorsam verweigert.
00:11:35Mehrfach?
00:11:36Unter anderem haben Sie sich geweigert, eine Bikermesse abzuhalten.
00:11:39Biker.
00:11:40Es heißt Biker, Herr Bischof.
00:11:42Herr Eminenz, Sie kommen mit dem amerikanischen Zeug auch nicht klar.
00:11:46Die Kirche muss mit der Zeit gehen.
00:11:48Wenn's weitermacht, muss mit der Zeit gehen.
00:11:50Da haben Sie schon recht, Eminenz.
00:11:53Und Sie sind trotz mehrfacher Ermahnungen wieder kriminalistisch tätig geworden.
00:11:58Aber sehr erfolgreich.
00:11:59Was Ihnen bei der Presse unter anderem die Spitznamen Dreifaltigkeitsderick, Schnüfflergottes oder Tabernakelcolombo einbrachte.
00:12:14Man muss dem Guten zum Sieg verhelfen, indem man das Böse bekämpft.
00:12:19Ich habe Sie als Gefängnispfarrer in Fuhlsbüttel eingesetzt und hielt das für eine hervorragende Idee,
00:12:25weil Sie da nur mit rechtskräftig geklärten Fällen in Kontakt kommen würden.
00:12:34Und jetzt dies.
00:12:36Was ist das?
00:12:38Ein Rechtsanwalt Lohmann, der die Interessen des Gefangenen Nemetz vertritt,
00:12:42bezichtigt Sie des Bruches des Beichtgeheimnisses und droht damit an die Öffentlichkeit zu gehen.
00:12:48Das soll er versuchen.
00:12:49Versuchen?
00:12:51Das Beichtgeheimnis ist eines unserer größten Aktiver.
00:12:54Ja, Kirchenmänner haben sich dafür foltern und vierteilen lassen.
00:12:59Und nun dieser Skandal.
00:13:01Was ist denn nur der Skandal? Das Vertuschen der Wahrheit oder das Aufdecken der Wahrheit?
00:13:05Die Wahrheit liegt in Jesus Christus.
00:13:07Und an den hat sich in seiner Gewissensnot der Gefangene Nemetz gewandt,
00:13:10weil er der Lüge entsagen und der Wahrheit ans Licht verhelfen wollte.
00:13:13Im geschützten Raum des Sakraments.
00:13:16Nein, nein, das wurde mir vor der Beichte im weniger geschützten Raum der Vertraulichkeit förmlich aufgedrängt.
00:13:20Und die Vertraulichkeit ist, soweit ich weiß, noch kein unverletzliches Sakrament.
00:13:25Aber es wurde doch dann im Rahmen einer Beichte versiegelt.
00:13:29Naja, soweit habe ich ihn gar nicht kommen lassen, dass er das beichten konnte.
00:13:33Ich meine, durch mein Aufdecken der Wahrheit ist einem jungen Menschen Gerechtigkeit widerfahren.
00:13:37Einem jungen Menschen, der sich seit Jahren selbstlos als mein Ministrant in den Dienst der Kirche stellt.
00:13:41Gemäß dem Motto des Hebräerbriefs, denkt an die Gefangenen, als ob ihr Mitgefangene wärt und an die Misshandelten, weil ihr auch noch im Leibe lebt.
00:13:51Sie leben ja sehr sichtbar noch im Leibe und leider auch im Irrtum.
00:13:55Denkt an die Gefangenen ist nicht Hebräer, sondern Zweiter Korinther.
00:13:59Hebräer 13, 3, webt man.
00:14:02Man kiesst den Messwein.
00:14:04Vino Santo, 97er.
00:14:06Mühlig, sehen Sie doch mal nach. Denkt an die Gefangenen, Hebräer oder Zweiter Korinther.
00:14:11Denkt an die Gefangenen.
00:14:15Wer ich nun aber nicht nur an die Gefangenen, sondern die gesamte Kirche denken muss, habe ich mich entschlossen, Ihnen eine neue Wirkungsstätte zuzuteilen.
00:14:23Sie wollen mich versetzen?
00:14:25Dorthin, wo Sie keinen Schaden mehr anrichten können.
00:14:28Wohin denn?
00:14:29Wo es ganz wenig Katholiken und noch weniger Verbrechen gibt.
00:14:33Besteht da Zusammenhang?
00:14:34Denkt an die Gefangenen, als wehrt ihr Mitgefangene und an die Misshandelten, weil auch ihr noch im Leibe lebt.
00:14:41Zweiter Korinther.
00:14:43Hebräer 13, 3.
00:14:49Wir schicken Ihnen den Wein zu.
00:14:51Wohin?
00:14:52Wohin?
00:14:52Wohin?
00:14:53Wohin?
00:14:53Wohin?
00:14:56Wohin?
00:14:56Musik
00:15:26Flach, feucht, windig.
00:15:42Das Schlimme am Flachland ist, dass der Himmel tiefer hängt, ohne dass man deswegen Gott näher ist.
00:15:56Pfarrer Braun? Ja. Na, dann steigen Sie mal ein. Aber die Gemeindeschwester Edeltraut wollte uns mit dem Taxi abholen.
00:16:06Die Edeltraut ist verhindert und ich bin das Taxi. Swarvoda, Erich Swarvoda.
00:16:14Na, nun trauen Sie sich mal. Also, ein Auto hätten Sie schon nehmen können.
00:16:20Meine Haushälterin, die Margot Rosshauptner. Moin, Autos gibt's hier keine nicht.
00:16:24Keine Autos? Nö.
00:16:35Schön hier. Ja.
00:16:39Sind Sie katholisch? Ja.
00:16:44Keine sehr große Gemeinde hier, was?
00:16:47Gestern waren wir noch 26. Und heute?
00:16:51Auch 26. Nicht viel, aber stabil, sag ich immer.
00:16:56Und was machen Sie?
00:16:58Alles, was so kommt.
00:17:01Motor, Bibliothek, Korps, Sternesbeamte, Totengräber.
00:17:06So eine Art kommunale Mehrzweckwaffe, oder?
00:17:08Was war denn das?
00:17:31Ein Elektroauto.
00:17:32Ach, gibt also doch Autos.
00:17:36Ist das Einzige hier?
00:17:38Ist der Dienstwagen von Kommissar Geiger.
00:17:41Kommissar? Auf der Insel gibt's einen Kommissar?
00:17:43Manche sagen ja, der ist hier so überflüssig wie eine Ärmel.
00:17:47Aber wenn mal was passiert, dann muss er ja schnell am Tatort sein.
00:17:50Ist schon mal was passiert?
00:17:54Letztes Jahr haben Sie zwei amerikanischen Stelzengängern die Eier geklaut.
00:17:58Wie bitte?
00:17:59Das sind Vögel. Seltene Wattvögel.
00:18:03Und sonst?
00:18:04Weiterhin eine Frisefee-Zaunzeug. Sonst nichts. Kann aber noch kommen.
00:18:09Beschreien Sie es mal nicht.
00:18:13So, da haben wir es ja.
00:18:17Also dieser Schrecken heute Morgen. Mir ist ja fast das Herz stehen geblieben.
00:18:20Und ausgerechnet heute.
00:18:23Ach, unser neuer Fahrer.
00:18:25Ach, Sie kriegen einen neuen Fahrer?
00:18:27Ja, haben Sie das denn nicht gehört, Herr Geiger?
00:18:29Unser Pfarrer Polder liegt nicht nur im Krankenhaus, sondern jetzt auch noch im Koma.
00:18:33Aber Sie sind ja protestantisch.
00:18:37Grüß Gott. Mein Name ist Güter Braun. Ich bin der neue Pfarrer.
00:18:41Und Sie müssen die Gemeindeschwester Edeltraud sein.
00:18:43Edeltraud Remmler, Herr Pfarrer. Hauptberuflich Altenpflegerin.
00:18:46Ja, das brauche ich Gott sei Dank noch nicht. Ich bin Selbstversorger. Darf ich vorstellen, meine Haushälterin, die Margot Rosshauptner.
00:18:51Ach, das hat man mir jetzt gar nicht mitgeteilt, dass ich mit einer eigenen Haushälterin komme.
00:18:56Ich hatte mir schon Hoffnung gemacht, Herr Pfarrer.
00:18:58Grüß Gott.
00:19:01Moin.
00:19:02Können Sie mal mit anpacken?
00:19:04Können schon.
00:19:06Darf ich mich vorstellen, Kommissar Alwin Geiger?
00:19:09Ist gut, Braun. Sind Sie im Dienst?
00:19:12Nicht immer, aber heute.
00:19:13Ist ein Verbrechen passiert?
00:19:15Für unsere Verhältnisse schon.
00:19:17Aber Herr Pfarrer, keine falschen Schlüssel ziehen, Rosshauptnerin. Haben Sie schon einen Verdacht?
00:19:28Verdacht, ja. Nein, ich weiß ja noch nicht einmal genau, was geschehen ist.
00:19:32Es wurde heute Nacht eingebrochen. Ins Pfarrhaus eingebrochen. Jetzt stellen Sie sich das mal vor.
00:19:39Hier.
00:19:39Ja, das hatten wir noch nie. Den letzten Einbruch hatten wir worden.
00:19:43Äh, das war 82 bei der Fußball-WM Deutschland gegen Kameru.
00:19:48Ja?
00:19:49Da wurde die Kasse im Hafenrestaurant gestohlen.
00:19:53Wer war das?
00:19:54Ja, der Täter läuft heute noch frei herum.
00:19:57Die Tür ist aber nicht beschädigt. Seien Sie sicher, dass sie eingebrochen worden ist?
00:20:03Ja, genau, Edeltraut. Bist du dir sicher, dass überhaupt eingebrochen wurde?
00:20:07Ja, ist doch alles durchgewühlt.
00:20:09Ich hatte es so nett gemacht für unseren neuen Herrn Pfarrer.
00:20:12Aber jetzt sieht es aus wie bei den Horten-Torten. Nun gucken Sie bloß, Herr Pfarrer.
00:20:17Aufgenommen wäre was anderes.
00:20:20Und, fehlt was?
00:20:22Fehlt was?
00:20:23Das ist ja das Eigenartige. Gar nichts.
00:20:26Aha.
00:20:28Dann, ähm...
00:20:30Na bitte, Sie zuerst.
00:20:32Dann, äh, fehlt also nichts.
00:20:35Und wenn nichts fehlt, dann...
00:20:36Na, der Täter hat das, was er gesucht hat, nicht gefunden.
00:20:38Nicht gefunden.
00:20:41Wahrscheinlich hat er auch einen Schlüssel gehabt.
00:20:43Ich hab ja hier alle drei bei mir. Apropos, ist gleich Ihre.
00:20:48Danke. Wir brauchen aber noch einen für die Losshauptnerin.
00:20:52Ach.
00:20:56Bitte.
00:20:59Danke.
00:20:59Und, was macht man so im Fall, Herr Kommissar?
00:21:05Protokoll?
00:21:06Genau, ein Tatortprotokoll.
00:21:08Fingerabdrücke, täterbezogene Spuren,
00:21:11tattypische Vorgehensweisen.
00:21:14Und Sie, Edeltraut,
00:21:15zeigen wir jetzt bitte in das Pfarrerhaus.
00:21:17Aber gern, Herr Pfarrer.
00:21:18Ihre Haushälterin kommt nicht aus Hamburg, ne?
00:21:25Wieso?
00:21:26Na, müssen wir umdrehen.
00:21:29Die Losshauptnerin hab ich aus Miesbach genauer gesagt,
00:21:31da ist aus Berlin-Morbit.
00:21:33Ach so.
00:21:35Das ist Ihr Schlafzimmer, Herr Pfarrer.
00:21:40Sagen Sie mal, Schwester Edeltraut,
00:21:43haben Sie eine Vorstellung,
00:21:44was der Einbrecher gesucht haben könnte?
00:21:46Ich hab keine Ahnung, Herr Pfarrer.
00:21:48Das ist Ihr Gästezimmer.
00:21:51Wir sind ja doch eine recht arme Gemeinde
00:21:53verglichen mit den Protestanten, ne?
00:21:55Herr Pfarrer!
00:21:56Was ist Rasshauptnerin?
00:21:58Gemüsehobel, Saftpresse, Spargeltopf.
00:22:01Das ist alles hier.
00:22:02Keine Bratpfanne, kein Reindl, keine Geflügelschere.
00:22:05Na, wie soll ich denn da kochen?
00:22:07Ihr Vorgänger, der Pfarrer Polder,
00:22:09war Vegetarier.
00:22:10Ein Mann des Geistes, nicht des Fleisches.
00:22:14Darum liegt er mit Magendurchbruch im Koma.
00:22:17Rasshauptnerin kaufen Sie da ein paar Sachen,
00:22:18die Sie noch brauchen.
00:22:21So, ich bin jetzt also durch.
00:22:24Willst du Anzeige erstatten?
00:22:26Natürlich.
00:22:27Irgend unbekannt.
00:22:29Unbekannt, ja.
00:22:31Hoffentlich hab ich noch Formulare im Büro.
00:22:34Herr Geiger?
00:22:35Ja.
00:22:36Sie sind auch strafversetzt hierher, oder?
00:22:38Ja.
00:22:40Herr, sende mir Teppich, Strand oder Boxenluder.
00:22:47Und ich will standhaft bleiben und nicht klagen.
00:22:50Locke mich mit edlem Wein oder gar Tegernseher Bier.
00:22:53Und ich will meine Sinne nicht betäuben.
00:22:55Quäle mich mit dem Duft gekümmelten Schweinsbraten.
00:22:58So, ich werde Fastenpsal mutieren.
00:22:59Aber verschone mich bitte vor dilettantischen Hauptkommissaren, die meine kriminalistische Leidenschaft aufs Äußerste reizen.
00:23:07Bitte verschone mich.
00:23:09Oder willst du mich prüfen, ob ich den Verlockungen der Verbrechensbekämpfung widersagen kann?
00:23:18Wenn du allerdings möchtest, dass ich den Fall löse, dann gib mir ein Zeichen.
00:23:33Und ich werde mich deinem Willen beugen, wie einst dein Knecht Hiob.
00:23:37Amen.
00:23:46Das ist Gisela, die Gemeindestute.
00:23:51Und das ist Ihr Dienstwagen.
00:23:52Scheumgepflicht.
00:23:54Was sagen Sie raus, Hauptnerin?
00:23:58PS in lebendiger Form.
00:24:00Ich habe einen Führerschein.
00:24:02Keinen Veterinärpass.
00:24:03Den Dienstwagen müssen Sie schon selber fahren, Herr Pfarrer.
00:24:07Wo gehen Sie?
00:24:08Frühstück machen.
00:24:10Ah, recht.
00:24:11Kleine Übungsstunde gefährlich, Herr Pfarrer.
00:24:14Sie müssen die Zügel hier zwischen Kleinen und Ringfinger durchziehen und dann beim Daumen wieder hochholen.
00:24:26So können Sie fein steuern.
00:24:32Was ist los? Ich habe doch gar nicht Brrrr gesagt.
00:24:35Ja, wenn Sie die Zügel zu festziehen, bleibt Gisela stehen.
00:24:39Aha.
00:24:40Hier.
00:24:42Gisela versteht kein Bayrisch.
00:24:43Sie müssen Ho sagen.
00:24:45Ho.
00:24:50Und wenn es schneller gehen soll, dann schlagen Sie mir den Zügel und schnalzen mir der Zug.
00:24:57Ja, sehen Sie.
00:24:59Ja, genau so.
00:25:01Und halt heißt nicht Brrrr, sondern steh.
00:25:04Steh.
00:25:05So, jetzt freuen Sie sich beide mal ein bisschen an.
00:25:12Ich gucke von der Düne aus zu.
00:25:14Was machen Sie?
00:25:16Ah.
00:25:19Sie können mich doch mal in den Stich lassen.
00:25:21Doch, doch.
00:25:23Ist ganz leicht, Sie werden schon sehen.
00:25:25Ich gucke von der Düne aus.
00:25:26Ich gucke von der Dünne aus.
00:25:27Ich gucke von der Dünne aus.
00:25:37Ich gucke von der Dünne aus.
00:25:44Steh.
00:25:44Bleib stehen.
00:25:45Stopp! Bleib halt, steh!
00:25:55Steh, steh!
00:25:58Ist Gisela denn schon wieder rossig?
00:25:59Was?
00:26:01Du sollst es nicht mehr zu halten, wenn Gisela rossig ist.
00:26:03Und sie erst recht nicht.
00:26:06Beruf der Natur, verstehen Sie?
00:26:07Verstehe ich überhaupt nichts.
00:26:11Sie sind doch nicht der neue Pfarrer, oder?
00:26:13Doch, guter Braun, grüß Gott.
00:26:16Dann können Sie den Ruf der Natur natürlich schlecht nachempfinden.
00:26:19Und was machen Sie, dass Sie sich so in eine rossige Stute reinversetzen können?
00:26:23Maike Jessen.
00:26:25Ich bin die Pastorin auf Nordersand.
00:26:27Doscha, ja.
00:26:28Also, steht es jetzt 10 zu 8?
00:26:32Oder wollen wir das das Training durchgehen lassen?
00:26:3510 zu 8? Für wen?
00:26:36Na, für die Lutheraner natürlich.
00:26:39Mit ihrem Vorgänger Polder habe ich jeden Sonntagmorgen vor der Messe ein Rennen ausgetragen.
00:26:42Wir haben 9 zu 8 geführt und nachdem Zeus Gisela jetzt eine halbe Länge voraus war, steht es jetzt 10 zu 8.
00:26:49Das kann ich so nicht gelten lassen.
00:26:50Erstens ist es nicht Sonntag.
00:26:52Und zweitens muss die Gisela ja viel mehr ziehen als ihr Zeus.
00:26:54Sie müssen einen Sack Kartoffeln zuladen.
00:26:56So sind Sie, die Papisten.
00:26:58Wo Sie auftauchen, bestimmen Sie die Spielregeln.
00:27:01Und Ihr Lutheraner könnt es immer noch unfair gewinnen.
00:27:03Siehe, westfälischer Frieden.
00:27:05Okay, Herr Pfarrer.
00:27:06Am kommenden Sonntag, gleiche Stelle, ein Sack Kartoffeln.
00:27:09Nein, nein, erst übernächsten Sonntag, weil trainieren muss ich auch noch.
00:27:12Ihr wollt die alleinsillig machende Kirche sein?
00:27:15Dann müssen Sie gegen eine Protestantin noch trainieren?
00:27:17Die einzigen Rennen, die ich je mitgemacht habe, waren Schafkopfrennen.
00:27:19Herr Pfarrer!
00:27:22Herr Pfarrer!
00:27:23Herr Pfarrer!
00:27:24Haben Sie was getan?
00:27:26Nein, nein, nichts.
00:27:26Außer, dass ich gegen eine Vertreterin des Wittenberger Thesenanschlägers verloren habe.
00:27:30Ihr im Norden seid vielleicht die Mehrern, aber die Bessern seid so lange nicht deswegen.
00:27:33Aber vermutlich doch die Ärmeren.
00:27:35Zumindest wurde bei uns noch nicht eingebrochen.
00:27:37Edeltraut, halten Sie doch bitte die Gisela zurück, sonst geht bei meinem Pferd nicht weiter.
00:27:43Frau Mann, zu, Maike!
00:27:45Schön, dass die katholische Kirche wieder mehr Gewicht auf Naudersand bekommt.
00:27:49Auf weiter, Pfarrer!
00:27:50Hoffe ich doch!
00:27:53Mehr Gewicht? Wie hat es das gemeint?
00:27:59Übertragen, Herr Pfarrer.
00:28:00Übertragen, Herr Haas.
00:28:01Wir müssen zurück. Die Frau Gronewold hat doch die Messe erstellt.
00:28:05Hier ist es, ja. Wie muss man sagen, dass das Pferd läuft?
00:28:08Ho!
00:28:09Ho! Ho!
00:28:12Sind Sie hier drin?
00:28:13Nein, Frau Ross-Hauptner.
00:28:15Die Hostien sind hier in dieser Schachtel.
00:28:18Und mehr als zehn brauchen wir nicht.
00:28:20Und der Messwein?
00:28:22Der Messwein steht schon an seinem Platz, Frau Ross-Hauptner.
00:28:25Guten Tag, Herr Pfarrer.
00:28:27Grüß Gott.
00:28:28Ich bin Helene Gronewold und das ist meine Pflegerin Maria Hallmer.
00:28:32Guten Tag.
00:28:32Ach, Sie sind die Frau Gronewold, die heute früher die Mess bestellt hat?
00:28:35Für meinen Vater.
00:28:38Er ist heute vor 50 Jahren gestorben.
00:28:40Franz Xaver hat hier das Vogelschutzgebiet eingerichtet.
00:28:43Franz Xaver? Das hört sich aber nicht sehr nordisch an.
00:28:46Mein Vater stammte aus Bayern, aus Ruhpolding.
00:28:51Ich habe mir sagen lassen, Sie sind auch aus Bayern, Herr Pfarrer?
00:28:54Ja, das hört man vielleicht sogar. Ich bin aus Miersbach.
00:28:57Dann habe ich eine Bitte, die ich mir auch was kosten lassen würde.
00:29:02Dass wir uns in einem gleich einmal einig sind.
00:29:05Nicht jeder in Bayern ist bestechlich.
00:29:07Aber das Taufbecken hat Risse.
00:29:10Aber das Taufbecken hat Risse.
00:29:13Mein Vater war noch Katholik der alten Schule.
00:29:16Könnten Sie seine Messe auf Lateinisch lesen?
00:29:19Oder sind Sie des Lateinischen nicht mächtig?
00:29:21Ja, freilich bin ich des Lateinischen mächtig.
00:29:23Ich war in Ettal. Großes Latinum 1+.
00:29:26Ich habe damals Todsündenmäßig geflucht,
00:29:28wo die Lateinische Messe abgeschafft worden ist.
00:29:31Latein? Aber das können wir ja gar nicht.
00:29:33Okay, das Bissal Edcom Spiritutur wird es doch noch zusammenbringen.
00:29:37Lateinische Messe mit Introitus, Kyrie Eleison, Gloria, Agnus Dei.
00:29:42Mensch, wo gibt es so was heute noch?
00:29:43Ich danke Ihnen, Herr Pfarrer.
00:29:47Maria?
00:29:48Ach, ist das herrlich!
00:29:50Soll ich der Orgel ein Zeichen geben?
00:29:52Ein Zeichen? Die Orgel kriegt ein Signal.
00:29:54Also, auf geht's, Mädels.
00:29:56In nomine Patris, et Filii, et Spiritus Sancti.
00:30:16Amen.
00:30:19Dominus Vubiscum.
00:30:21Et Cum Spiritutur.
00:30:33Hallo, Mütterchen, zur Kirche?
00:30:35Das ist immer noch meine Entscheidung.
00:30:37Nein, nein, nein, ich will zur Kirche gehen.
00:30:39Katholisch?
00:30:41Ja.
00:30:42Dachte ich's mir doch.
00:30:43Betrachtet die Vögel des Himmels.
00:30:52Sie säen nicht und sie ernten nicht und der himmlische Vater ernährt sie doch.
00:30:56Was will uns Jesus damit sagen?
00:31:00Die Vögel können gar nicht säen.
00:31:03Wie sollen sie denn ernten können?
00:31:05Der stolze Adler in der Felswand oder der kleine Spatz in der Pfütze?
00:31:08Aber Gott hat sie erschaffen und deswegen ist er für sie verantwortlich und deswegen ernährt er sie auch.
00:31:16Wir Menschen, die Krone der Schöpfung, wir als Ebenbilder Gottes vereinen das alles in uns, den stolzen Adler, den kleinen Spatz.
00:31:39Und jeden von uns ernährt der liebe Gott auf die jeweils eigene Weise.
00:31:45Und auch die Seele braucht Nahrung.
00:31:51Die eine ist bedürftiger, die andere weniger.
00:31:55Und als euer neuer Pfarrer will ich mich bemühen, Sorge zu tragen für eure Seelen, wie es Gott, der Herr, für die Vögel des Himmels tut.
00:32:02Und getreu den Worten des Propheten Jeremia, der das sagt.
00:32:07Dein Wort ward mir Speise, so oft ich es empfing und war mir Freude und Trost.
00:32:15Amen.
00:32:16Amen.
00:32:16Ach, Herr Pfarrer, ich wollte mich für Ihre überaus schöne Predigt bedanken, mit der Sie uns beglückt haben, nicht wahr?
00:32:37Ja, in der Tat. Und so kenntnisreich.
00:32:39Ach, darf ich Ihnen Herrn Dr. Teusch vorstellen? Eine Kapazität auf dem Gebiet der Ornithologie.
00:32:44Sie scheinen ja auch ein Vogelkundler zu sein, Herr Pfarrer.
00:32:47Ach, ich liebe alle Geschöpfe des Herrn.
00:32:48Und das Gleichnis aus der Vogelwelt schien mir hier auf der Insel sehr angebracht zu sein, weil hier gibt es doch das große Vogelschutzgebiet, oder?
00:32:54Deshalb fühle ich mich als Werkzeug des Herrn, denn ich tue viel für die Vögel, nicht nur für die des Himmels allgemein, sondern vor allem für die des Wads.
00:33:03Frau Gronewold hat eine Stiftung gegründet, die Helene Gronewold Stiftung zur Erhaltung der Wadsfügel.
00:33:09Das ist sehr lobenswürdig.
00:33:10Ach, sagen Sie, Herr Pfarrer, wie kommt es, dass unser Herrgott, der so etwas Schönes wie den Sandregenfall verschuf, auch so etwas Hässliches wie die Ratte machte?
00:33:20Die hässliche Ratte dient dem stolzen Adler zur Nahrung.
00:33:26Und so ist das einen ungeziefert, dem anderen sein Leckerbissen.
00:33:29Und wir führen einen ständigen Kampf gegen diese Leckerbissen.
00:33:35Wollen Sie mich in meinem Haus besuchen und sich von der Schönheit dieser Ratten überzeugen?
00:33:41Sehr gerne, Frau Gronewold.
00:33:44Dann darf ich mich auf Ihren Besuch freuen.
00:33:46Maria?
00:33:47Danke.
00:33:51Amen!
00:33:51Amen!
00:33:53Amen!
00:33:53Amen!
00:33:54Amen!
00:33:59Amen!
00:34:04Amen!
00:34:05Was tauchst denn hier auf?
00:34:06Bist du neidisch geworden?
00:34:08Wieso denn, Herr Pfarrer?
00:34:09Bist du aus dem Gefängnis ausgerissen?
00:34:10Nein, ich bin doch nicht ausgerissen.
00:34:12Die haben mich entlassen.
00:34:13Ich bin frei.
00:34:14Wegen Ihrer eidesstattlichen Erklärung bin ich jetzt frei.
00:34:18Amen!
00:34:19Gott sei Dank.
00:34:20Hast du irgendwelche Auflagen?
00:34:22Na ja, eine Bewährungshelfer.
00:34:24Ich brauche nur eine Bewährungshelfer.
00:34:26Ach, und du hast an mich gedacht.
00:34:27Ah, ich kenne ja sonst keinen.
00:34:28Also, von den Guten meine ich.
00:34:30Ja, Amen, du warst in Fulstbüttel mein bester Ministrant.
00:34:33Bringt mir nicht viel.
00:34:35Vor allem draußen nicht.
00:34:36Nein, nein, pass auf, ich mache dir einen Vorschlag.
00:34:37Mach du meinen Mesner und ich mache dir einen Bewährungshelfer.
00:34:41Für wie viel?
00:34:42Ja, Mesner Tariflohn.
00:34:44Post und du schiefrei, okay?
00:34:45Und was ist das Jobprofil?
00:34:47Jobprofil?
00:34:48So schnacken die im Arbeitsamt.
00:34:50Jobprofil.
00:34:51Gut, also pass auf, Jobprofil Mesner.
00:34:53Ministrieren, Glocken läuten, Kirche auf- und zusperren.
00:34:56und katholischen Fuhrpark in Schwung halten.
00:34:59Alles klar.
00:35:02Noch eins, Armin.
00:35:04In der Küche bestimme ich.
00:35:06Alles klar.
00:35:07Er ist zwar bloß ein Mann, aber gib ihm eine Chance, Russhauptnerin.
00:35:10Was kannst du?
00:35:11Küchenmäßig Kartoffeln schälen.
00:35:13Habe ich beim Bund gelernt und mich in Santa Feu weitergebildet.
00:35:16Hier.
00:35:16Hier.
00:35:17Es gibt Kartoffelknödel heute Abend.
00:35:19Ah, der Turm.
00:35:41Turm von A8 auf B8.
00:35:43Hast du ein Schachbuch gekauft?
00:35:46Du, Ingolf, ich brauche den juristischen Rat.
00:35:48Ich habe hier Gerichtspost adressiert an den Pfarrer Polder.
00:35:52Darf ich die öffnen, indem der Pfarrer Polder im Koma liegt?
00:35:56Auch nur unter Zeugen.
00:35:58Auch unter Amtspersonen muss dabei sein.
00:36:01Na ja, das ist kein Problem.
00:36:03Vor einigen Jahren bin ich von Berlin nach Bayern.
00:36:05Wegen der Berge.
00:36:07Da war da so ein Sägewerksbesitzer.
00:36:08Korbinian Rosshauptner.
00:36:10Lieber auf den ersten Blick?
00:36:12Na ja.
00:36:13Aber der zweite galt schon eher seinem schönen großen Haus.
00:36:17Man war ja arm in Moabit.
00:36:18Und da haben Sie ihn geheiratet.
00:36:21Bin sogar Katholik in seinetwegen geworden.
00:36:24Konnt ja nicht ahnen, dass die Katholiken so zuschlagen können.
00:36:27Da, guck mal.
00:36:30Da hat er versucht, mit einem Holzscheit mir den Schädel einzubringen.
00:36:34Hat aber nicht getroffen, weil sein Nasenbein zerbrochen war.
00:36:36Sie haben Ihren eigenen Mann?
00:36:38Schwamm drüber.
00:36:38So, Armin, komm jetzt. Ich brauch dich.
00:36:46Ich brauch dich als Zeuge.
00:36:48Zeuge?
00:36:49Du bist der Zeuge, ich bin die Amtsperson.
00:36:54Schau, dieses Kuvert ist verschlossen, oder?
00:36:57Okay.
00:36:58Das mach ich jetzt auf.
00:37:00Okay.
00:37:01Toll ist's vor.
00:37:09Gerichtspapiere?
00:37:10Na, da bin ich einfach nicht so gut drin.
00:37:12Jetzt lies.
00:37:12Sehr geehrter Herr Pfarrer Polder, wir freuen uns, Ihnen hiermit die Bestätigung der Mitgliedschaft
00:37:21im Stiftungsrat der Helene-Grone-Wold-Stiftung übermitteln zu können.
00:37:27Wer ist denn die Grone-Wold?
00:37:28Lies weiter.
00:37:28Wie Sie den beiliegenden Auszug aus der Gründungsurkunde entnehmen können, beträgt das Stiftungsvermögen 800.000 Euro.
00:37:39Amen.
00:37:41800.000 Euro in Form von Grundstücken und festversinnlichen Wertpapieren.
00:37:46Verzinslich.
00:37:47Entschuldigung.
00:37:48Äh, festverzinslichen Wertpapieren.
00:37:51Ebenfalls ausgewiesen ist der Zweck der Stiftung, die Erforschung und der Schutz von Wattvögeln auf der Insel Nordersand.
00:37:58Ich freue mich auf eine gedeihliche Zusammenarbeit mit freundlichen Grüßen.
00:38:02Na, das kann ich nicht lesen.
00:38:03Sag her.
00:38:03Professor Dr. Hermann Täusch, Ornithologe, Vorsitzender des Stiftungsrates.
00:38:12Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie erben.
00:38:16Wattvogel müsste man sein da herum.
00:38:19800.000 Euro.
00:38:21Amen, du bist auf Bewährung heraußen.
00:38:24Was wollen denn die Vögel mit dem ganzen Schotter?
00:38:27Früher haben die alten Damen alles der Kirche vermacht.
00:38:30Heute kriegen es die Hauskatzen, die Wal oder die Wattvögel.
00:38:32In was für Welt leben wir eigentlich?
00:38:35Hey, was macht ihr mit der Dame?
00:38:36Sieht ihr meinen Bauern nicht?
00:38:40Die Dame lebt nicht mehr lang.
00:38:41Die schlage ich gleich.
00:38:43Ein Edeltraut, sie sind sie.
00:38:44Was gibt's?
00:38:46Ja, wir kommen sofort.
00:38:47Amen, anspannen.
00:38:52Ja, und das Essen?
00:38:54Einmal den Rosshautenreden.
00:39:02Wohin geht's eigentlich?
00:39:06Der Ent, wo das Licht brennt.
00:39:08Die Edeltraut sagt, wenn ihr auf Norden seid, wo um diese Zeit ein Licht brennt, dann nur da, wo was passiert ist.
00:39:13Was ist passiert?
00:39:14Die edle Stifterin, die Frau Krone wollte, schickt sich an, das irdische Tal der Leiden zu verlassen.
00:39:19Was?
00:39:20Die ist am Abnippeln, wenn sie das besser verstehst.
00:39:23Und der Schotter?
00:39:24Amen.
00:39:31Was meinen Sie eigentlich hier, Schwester Edeltraut?
00:39:33Ich habe heute die Nacht Schicht bei Frau Gronewold.
00:39:35Maria Halmer und ich, wir lösen uns in der Betreuung ab.
00:39:39Ist wirklich so ernsthaft?
00:39:40Früher war sie ja noch ganz vital.
00:39:42Jedenfalls hat sie nach ihm verlangt.
00:39:44Ach, Herr Pfarrer, gut, dass Sie da sind.
00:39:48Schauen Sie mal, wer da kommt.
00:39:52Guten Abend, Herr Pfarrer.
00:39:55Sehen Sie, wie schnell das gehen kann?
00:39:57Um ein Haar wäre ich ohne die Sterbesakramente.
00:40:01Gott urteilt uns nach unseren Taten, nicht nach den empfangenen Sakramenten.
00:40:08Aber Sie erleichtern das Gehen.
00:40:12Wir warten dann draußen.
00:40:17Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
00:40:20Amen.
00:40:21Sehen Sie, Herr Doktor, alles homeoportisch.
00:40:27Der übliche Cocktail.
00:40:29Und wann haben Sie Frau Halmer abgelöst?
00:40:32Na, wie immer so, gegen 14 Uhr.
00:40:36Ja, sie wird doch hoffentlich nicht von uns gehen.
00:40:38Wir brauchen Sie alle noch so trinkend.
00:40:41Tja.
00:40:41Sie schläft jetzt, Edeltraud.
00:40:46Schauen Sie ein bisschen nach dem Rechten.
00:40:47Danke, dass Sie gekommen sind, Herr Pfarrer.
00:40:52Was ist los?
00:40:54Eine Ratte.
00:40:57Ratten.
00:40:58Das ganze Haus ist voll davon.
00:41:00Was ist denn, Edeltraud?
00:41:02Ich komme.
00:41:08Wenn man das Elend des Todes so miterlebt, dann möchte man fast religiös werden.
00:41:12Dann ist es zu spät, Dr. Teusch.
00:41:15Der Glaube ist kein Falschen für den Sturz ins Jenseitige.
00:41:19Aber ich weiß gar nicht, wo bei Ihnen das Problem liegt.
00:41:20Sie waren doch halt in der Kirche.
00:41:21Auf Bitten von Frau Gronewold.
00:41:23Als Wissenschaftler bin ich Agnostiker.
00:41:25Ja, nichts gewiss, weiß man nicht, gell?
00:41:28Warum unternimmt man nichts gegen die Ratten?
00:41:30Schon, aber es scheint nichts zu helfen.
00:41:34Dieses Elend, wenn Leben sich auflöst.
00:41:37Als ich erfuhr, wie es unserer lieben Frau Gronewold geht,
00:41:39da bin ich natürlich sofort hierher geheilt.
00:41:41Sie scheint ja in ihrem Glauben mal Halt zu finden.
00:41:44So ist es.
00:41:45Was mich betrifft, da halte ich es lieber mit Goethe.
00:41:48Es kann die Spur von unseren Erdentagen nicht in Äonen untergehen.
00:41:52Aber so ganz ohne Spuren von dieser Erde zu verschwinden, tja.
00:41:57Ja, Herr Dr. Teusch, so schlimm ist es auch nicht,
00:41:59weil die Frau Gronewold hinterlässt schon eine Spur.
00:42:03Ach ja?
00:42:05Ja, die Wattvogelstiftung zum Beispiel,
00:42:08wo Sie ja Vorsitzender sind.
00:42:09Ach ja, eine kleine Spur im Sand, bevor der Wind darüber weht.
00:42:16Das ist besser wie gar nichts.
00:42:19Ich bringe Sie noch hinaus, Herr Pfarrer.
00:42:20Danke.
00:42:21Wissen Sie, die wahren Sterblichkeit liegt doch in unseren Kindern.
00:42:26Diese Art des Spurenlegens ist mir von Amts wegen untersagt.
00:42:30Ja, ich habe mich auch selber dazu nie aufraffen können, leider.
00:42:34Und die arme Frau Gronewold auch nicht.
00:42:36Ach, es gibt keine Erben?
00:42:38Nein.
00:42:39Das ist ja praktisch für die Stiftung.
00:42:40Wir wünschen uns eher ein langes Leben für unsere Stifterin.
00:42:46Sie bleiben noch ein bisschen bei ihr.
00:42:48Ja, zusammen mit Schwester Edeltraut.
00:42:50Nacht, Herr Dr.
00:42:50Gute Nacht, Herr Braun.
00:42:57So, Armin, fahren wir.
00:43:05Wer war das denn eben?
00:43:07Der war nicht der Loge, der Wattvogelforscher.
00:43:10Wattvogelforscher.
00:43:10Warum fragst du?
00:43:13Ach, nur so.
00:43:16Spürst du auch, dass da was nicht stimmt, oder?
00:43:19Ja, aber ich bin bloß ein Krimineller, kein Kriminaler.
00:43:23Du weißt Gott.
00:43:25Was soll denn da nicht stimmen?
00:43:27Sie sind doch ein Mann des Glaubens, Herr Pfarrer.
00:43:29Und dann so viele Zweifel.
00:43:30Und der Glaube, Ross Hauptnerin, bezieht sich auf das Jenseitige.
00:43:35Der Zweifel auf das Irdische.
00:43:37Und da hat seit der Vertreibung aus dem Paradies nichts mehr gestimmt.
00:43:41Aber Sie sind fürs Jenseits zuständig.
00:43:43Fürs Diesseits ist die Polizei da.
00:43:45Und deswegen stimmt's hier nicht, stimmt's?
00:43:47Stimmt.
00:43:48Ach.
00:43:49Moment, Ross Hauptnerin.
00:43:51Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
00:43:53Amen.
00:43:54Ihr sei, o Herr, für Speis und Trank, für alles Gute, Lob und Dank.
00:43:58Der Tag hat viel Wirren uns gebracht.
00:44:00Ich bitte um eine ruhige Nacht.
00:44:01Amen.
00:44:04Ihr betet nach dem Essen?
00:44:06Ja, auf Befehl der Frau Ross Hauptner.
00:44:09Weil die sagt, wenn wir vor dem Essen beten, dass man Angst hat, dass es nicht schmeckt.
00:44:13Und jetzt, Ross Hauptnerin?
00:44:15Ich weiß.
00:44:24Was ist das?
00:44:26Eine Zitter.
00:44:27Kenn ich nicht.
00:44:28Die bayerische Version der himmlischen Leier.
00:44:32Und gespielt wird sie mit dem Finger, der beim Oberbayer dank permanentem Geldzählens am ausgeprägtesten und am gelenkigsten ist, mit dem Daumen.
00:44:40Und steh!
00:45:02Schritt!
00:45:03Schritt!
00:45:04Und steh!
00:45:08Und steh!
00:45:12Und Schritt!
00:45:14Und steh!
00:45:17Und herab!
00:45:18Ja, herzlichen Glückwunsch und Ihnen alles Gute
00:45:28Ja, danke, und Ihnen natürlich auch
00:45:30Danke, es soll ja Glück bringen, wenn das Kind bei der Taufe schreit
00:45:33Verwechseln Sie nicht Glaube mit Aberglaube, Herr Reetz
00:45:35Da hat die Pastoren aber auch recht, Heiko
00:45:37Wollen wir ein Foto noch machen?
00:45:38Ja
00:45:38Okay, hopp
00:45:40Steh!
00:45:46Okay
00:45:47Wenn es nach der Taufe schreit, so heißt es nichts anderes, als dass es Hunger hat, oder?
00:46:01Wir doch alle, oder?
00:46:03Meine, hätte ich es vergessen, Frau Jessen, in 20 Minuten gibt es im Guck das Taufkühlstück
00:46:07Ja
00:46:07Sie kommen doch mit, oder?
00:46:08Ja, ähm, entschuldigen Sie mich bitte einen Moment
00:46:10Ja, grüß Gott, mein Name ist Guido Braun, ich bin der Pfarrer von Norderstand, der Nachfolger von Pfarrer Polter, der bei Ihnen liegt
00:46:16Genau im Koma
00:46:17Das darf uns interessieren, wie lange dauert denn das Koma noch? Was meinen Sie denn?
00:46:24Aha, das liegt in Gottes Hand
00:46:25Dann ist sie eh meine Zuständigkeit
00:46:28Ja, ich schließe nicht der Hand in meine Fürbitten ein, aber da müsste die Ärzte auch ein bisschen was tun
00:46:33Ich hätte ein paar sehr wichtige Fragen an Ihnen
00:46:36Was, keine Chance, na gut, dann kann man nichts machen, schönen Dank, Wiederhören
00:46:40Man soll beim Frühstück nicht arbeiten
00:46:44Halt!
00:46:46Sagen Sie mir, Ross Hauptnerin, wo haben Sie diese hervorragenden Weißwürste her auf der Insel?
00:46:50Hier gibt es Mangos aus Brasilien und Papayas aus Thailand
00:46:53Wieso soll es da keine Weißwürste aus Bayern geben?
00:46:55Ja, weil Weißwürste nicht reißen dürfen
00:46:57Pfarrer Braun
00:47:02Guten Morgen, Herr Pfarrer
00:47:03Der Herrgott hatte sich anders überlegt, was sagen Sie dazu?
00:47:07Frau Gronewold, Sie klingen ja wie neu geboren
00:47:09Gott bewahren, Nene
00:47:11Aber es hat sicherlich was zu bedeuten, dass ich dem Tod nochmal von der Schippe gesprungen bin
00:47:16Und ich weiß auch schon was
00:47:18Ja, nichts im Leben geschieht ohne Sinn
00:47:21Na, da habe ich so meine Zweifel
00:47:23Ich muss dringend etwas mit Ihnen besprechen, können wir uns treffen?
00:47:28Natürlich komme ich bei Ihnen vorbei
00:47:29Nein, nicht bei mir
00:47:30Kommen Sie bitte zur Aussichtsplattform vom Vogelschutzgebiet an der Bill
00:47:35Ich möchte Ihnen etwas zeigen
00:47:37Sie wissen, wo das ist?
00:47:39Ja, ihr werdet's schon finden, wenn nicht ich, dann die Gisela
00:47:41Würden Sie mich raus zur Bill bringen, Liebes?
00:47:46Natürlich, da müssen wir uns aber was warmes anziehen
00:47:49Ich hole mal Ihren Mantel
00:47:51Gut
00:47:51Armin!
00:48:04Armin!
00:48:07Wo ist denn der Bursch?
00:48:11Armin!
00:48:16Ja, komm, Zeus, leg mal ein Zahn zu
00:48:23Ja, gut so
00:48:24Ja, so, komm
00:48:27Komm
00:48:30Schnell, Zeus, leg mal ein Zahn zu
00:48:34Hey, hey, hey
00:48:36Hey!
00:48:44Armin!
00:48:45Ja, gut, zack
00:48:50Entschuldige
00:48:53Hey, wo ist denn los?
00:49:14Da haben Sie ja einen richtigen Ben Hur engagiert
00:49:16Für unser interkonfessionelles Wagenrennen, Herr Pfarrer
00:49:19Der Armin, Ben Hur
00:49:21Ich wollte bloß die Gisela am Strand auslaufen lassen
00:49:24Da kam plötzlich von hinten
00:49:25Ich kenne die Tricks der Frau Pastorin
00:49:26Was machst du überhaupt in der Kutsche da drüben?
00:49:28Was mischen Sie sich denn da eigentlich ein?
00:49:30Im Ende ist der Armin mein Messner
00:49:32Ihr Messdiener?
00:49:34Und nebenbei bin ich ein Bewährungshelfer
00:49:36Du bist ein Krimineller
00:49:40Naja, im Hause des Herrn ist hundertmal mehr Freude über einen reuigen Sünder
00:49:45Als über tausend Gerechte
00:49:47Dann lass es mir die Freude
00:49:49Armin, jetzt komm rüber, steh!
00:49:52Oh!
00:49:54Aber Maike wollte mir noch...
00:49:56Peter vielleicht
00:49:57Jetzt komm, ich brauch dich
00:49:59Wir trainieren wieder, ja?
00:50:02Okay, morgen
00:50:03Bis morgen
00:50:06Seid's jetzt schon per du
00:50:08Bist jetzt ganz nardisch geworden
00:50:09Boah, was für ein Teil
00:50:11Das Teil ist die evangelische Pastorin
00:50:15Und du bleibst schick, heusch und katholisch
00:50:17Sehen Sie?
00:50:23Und der Herr ernähret Sie doch
00:50:25Wissen Sie wie?
00:50:28Wie?
00:50:29Indem er sowas wie mich geschaffen hat
00:50:31Und meinen begüterten Mann früh hat sterben lassen
00:50:35Sie wollen doch nicht allen Ernstes behaupten, dass der Herr Ihren Mann so früh geholt hat wegen der Wattvögel?
00:50:41Na, ich hoffe doch
00:50:42Da hat der Kerl wenigstens noch zu was getaugt
00:50:45Friede seiner Asche
00:50:47Und Dank seiner Asche
00:50:49Dank seiner Asche?
00:50:51Wie meinen Sie das?
00:50:52Sagen doch die Verbrecher zu Geld
00:50:53Asche, oder?
00:50:55Ach so, naja
00:50:57Wie soll einer wie ich sowas wissen?
00:51:01Ich habe kürzlich gelesen, dass die katholische Kirche das reichste Unternehmen Deutschlands ist
00:51:06Ja, der Stern von Bethlehem erstrahlt eben heller als der Stern von Stuttgart
00:51:12Eben
00:51:13Und darum möchte ich Sie fragen, Pfarrer Braun
00:51:15Würden Sie denn den Sitz im Vorstand meiner Stiftung einnehmen
00:51:18Der Ihrem Vorgänger, Pfarrer Paul, dazu gedacht war?
00:51:23Das ist eine große Ehre, Frau Gronebold
00:51:25Und würden Sie aus erwähnten Gründen auch die finanzielle Verantwortung für die Stiftung übernehmen?
00:51:32Natürlich ausgestattet mit all den dazu nötigen Vollmachten
00:51:36Gibt's denn da kein Geeigneterin?
00:51:38Na ja, das hatte ja bisher Doktor Teusch übernommen
00:51:41Aber der gute Mann ist ein etwas, äh, wie soll ich's sagen
00:51:45Weltfremder Fachidiot
00:51:48Da ist ein Mann der Kirche schon kompetenter
00:51:52Nicht, Maria?
00:51:55Unbedingt
00:51:56Ich bin solch hohe Summen aber nicht gewöhnt
00:52:00Die bewegen mich mehr im Klingelbeutelniveau
00:52:01Sie sehen nicht so aus, als könnten Sie einer alten Frau eine Bitte abschlagen, Hochwürden
00:52:06Ich tue es für die Geschöpfe des Herrn
00:52:09Und natürlich für eine üppige Aufwandsentschädigung
00:52:11So, Maria, jetzt rollen Sie mich nach Hause
00:52:15Ich habe noch einiges zu tun
00:52:16Ich werde alle nötigen Unterlagen vorbereiten lassen
00:52:20Und wenn es soweit ist, muss ich Ihnen eh noch einiges erzählen
00:52:25Gott behüte sie und erhalte in ihrer Lebendigkeit
00:52:28Sagen Sie mal, kann das stimmen, dass Sie die Sakramente verwechselt haben
00:52:31Und mir statt der letzten Ölung die Taufe verpasst haben?
00:52:55Gott zum Gruß, Herr Doktor
00:53:01Tag, Herr Pfarrer
00:53:02Sie kommen doch nicht etwa in schwere Missionen von unserer lieben Krone, Wollt
00:53:06Himmels Willen, nein, aber wollen Sie sie besuchen?
00:53:09Nein, ich bin auf Erkundung
00:53:10Ich beobachte seit zwei Wochen ein Pärchen Beckerzinen, das sich neu hier niedergelassen hat
00:53:14Die Kleinen müssen bald schlüpfen
00:53:16Jetzt im Frühherbst?
00:53:18Beckerzinen sind Spätbrüder, das macht sie so rar
00:53:21Ja, dann viel Erfolg
00:53:24Also, Herr Doktor
00:53:26Komm, Gisela
00:53:27Und Sie müssen wieder zurück in Ihre Kirche
00:53:30Ja, Beichtstunde
00:53:31Apropos Kirche
00:53:34Herr Pfarrer
00:53:37Ist das wahr, dass alte Damen, je älter Sie werden, umso häufiger zur Beichte gehen?
00:53:44Aber nicht, weil Sie so viel sündigen, sondern weil Sie über die Sünden reden wollen
00:53:47Über die Lässlichen und die ganz Lässlichen
00:53:49Ja, und unsere liebe Frau Kone, Wollt
00:53:51Die kommen nimmer zum Beicht, weil in dem Alter kann man gewisse Sünden gar nicht mehr begehen
00:53:55Also
00:53:56Also
00:53:57Glaubst du, dass mit dem was nicht stimmt?
00:54:04Mit wem?
00:54:05Mit dem Doktor Teusch
00:54:06Welchen Teusch?
00:54:10Du Himmels Willen
00:54:11Die Frau Kone wollte
00:54:25Mit der Frau Kone wollte ist was passiert
00:54:27Mit der Frau Kone wollte ist es
00:54:57Hast du da irgendwas verändert?
00:55:03Nein
00:55:04Ich bin mit der Schwester in Edeltrott
00:55:06Die mich ablösen wollte
00:55:09Vom Einkaufen gekommen
00:55:11Da lag sie so da
00:55:13Leblos
00:55:16Guten Tag Herr Pfarrer
00:55:24Dr. Riefeld
00:55:25Sie kommen leider zu spät
00:55:27Die Frau Kone wollte war wohl vorbereitet
00:55:30Aber was ist denn gestorben?
00:55:32Sie ist verblutet
00:55:32Hast du überhaupt kein Blut?
00:55:35Ich meine innere Blutungen
00:55:36Und seit
00:55:38Ihrem Schlaganfall
00:55:39vor einem halben Jahr
00:55:40Musste Frau Kone wollte
00:55:42Koagulationshämmer nehmen
00:55:44Was ist das?
00:55:45Sie verringern die Blutgerinnung
00:55:47Und
00:55:47Vermeiden Sudhrombosen und Embolien
00:55:50Können solche Blutungen auch hervorgerufen werden
00:55:53Wenn man
00:55:53Aus Versehen zu viel nimmt
00:55:55Eine Übermedikamentierung
00:55:57Herr Pfarrer
00:55:57Ist völlig ausgeschlossen
00:55:59Ich habe über die Koagulationshämmer
00:56:01Ganz genau Buch geführt
00:56:02Und Herr Dr. Riefeld
00:56:04Hat auch immer nur
00:56:05Eine Packung verschrieben
00:56:06Ja Sie wissen ja
00:56:08Wie eigenartig alte Menschen
00:56:09Magnesant
00:56:10Ja das stimmt
00:56:11Könnte es sein
00:56:14Dass die Frau Kone wollte
00:56:15Tabletten gehortet hat
00:56:17Auf keinen Fall
00:56:18Die Dorfapotheke
00:56:19Für diese Medikamente
00:56:20Nur auf Bestellung
00:56:21Ansonsten sind sie nur
00:56:22In der Klinikapotheke
00:56:23Des Seniorenheims vorrätig
00:56:25Und die wird ständig
00:56:26Von mir überprüft
00:56:27Sie verhören mich ja
00:56:29Wie ein Kommissar
00:56:30Herr Pfarrer
00:56:30Ich tue noch meine Pflicht
00:56:31Herr Doktor
00:56:32Weil wir Katholiken
00:56:33Haben im christlichen Begräbnis
00:56:35Von Selbstmüttern
00:56:35Unsere Schwierigkeiten
00:56:36Manchmal
00:56:37Und da möchte ich
00:56:38Ganz sicher gehen
00:56:39Keine Sorge
00:56:41Frau Gronowald
00:56:42Scheint gefallen zu sein
00:56:43Als sie
00:56:44Aus welchen Gründen
00:56:45Auch immer versuchte
00:56:46Aus dem Rollstuhl
00:56:47Aufzustehen
00:56:48Dabei hat sie sich
00:56:50Vermutlich
00:56:50Eine innere Verletzung
00:56:51Zugezogen
00:56:52Die stark blutete
00:56:53Und nicht mehr
00:56:53Gestillt werden konnte
00:56:54Können wir jetzt
00:56:55Na Herr Doktor
00:56:58Es sieht so aus
00:57:00Als hätte die Frau Gronowald
00:57:01Zum Telefon gewollt
00:57:02Ja sie wollte sicherlich
00:57:04Um Hilfe rufen
00:57:04Was sie ja möglicher
00:57:05Selbstmörder kaum tun würde
00:57:07Wenn sie rechtzeitig
00:57:08Vitamin K spritzen
00:57:09Werden die Blutungen gestillt
00:57:11Warum ist sie nicht
00:57:12Mit dem Rollstuhl
00:57:12Zum Telefon gefahren
00:57:13Sie hat immer mal wieder
00:57:14Versucht ein paar Schritte
00:57:15Alleine zu machen
00:57:16Und als sie ihr sagten
00:57:17Sie sei wie neu geboren
00:57:18Da hat sie sich
00:57:19Wahrscheinlich überschätzt
00:57:20Was ist das
00:57:21Dass sie sicherlich bin
00:57:22Natürlich nicht Herr Pfarrer
00:57:24Nein es war ein Unfall
00:57:25Ein schrecklicher Unfall
00:57:28Können wir jetzt
00:57:28Bitte
00:57:30Einen Moment noch
00:57:32Ich will sie noch einmal sehen
00:57:34Kommen Sie so plötzlich
00:57:37Hier Herr Doktor Tasch
00:57:38Maria
00:57:39Frau Halmer
00:57:40Hat mich benachrichtigt
00:57:42Da musste ich doch kommen
00:57:44Und unserer Gönnerin
00:57:45Zum Abschied
00:57:46Noch mal die Hand drücken
00:57:47Ein schwerer Verlust
00:57:58Für uns
00:58:00Und für die ganze Insel
00:58:02Ich stelle sie ab
00:58:14Autopsie?
00:58:16Ich denke nicht nötig
00:58:17Der Fall ist klar
00:58:18Ich stelle dann den Tumenschein aus
00:58:20Mein Beileid
00:58:21Nein
00:58:31Nicht schon wieder
00:58:33Das ist ein Schnupftabak
00:58:34Und kein Kokain
00:58:35Ja
00:58:35Und Sie sind der Pfarrer Braun
00:58:37Und nicht Sherlock Holmes
00:58:39Der jedes Mal Kokain nehmen musste
00:58:41Wenn er einen Fall lösen wollte
00:58:42Darum nehme ich einen Schmeizler
00:58:44Aber Sie haben keinen Fall, oder?
00:58:48Wie kommen Sie da drauf?
00:58:49Jedes Mal wenn Sie dieses Zeug da nehmen
00:58:50Dann sind Sie irgendeiner Sache auf der Spur
00:58:52Was habt ihr denn?
00:58:55Gut kombiniert
00:58:55Nehmen Sie mal Platz
00:58:56Der Sherlock Holmes
00:59:01Hattest du den Dr. Watson
00:59:04Und ich
00:59:04Habe meine Rosshauptnerin
00:59:06Und jetzt stellt sich die Frage
00:59:08Qui bono
00:59:09Was?
00:59:11Qui bono
00:59:12Die Frage aller Fragen
00:59:13Das ist Lateinisch und heißt
00:59:14Wem nützt es?
00:59:17Also Herr Pfarrer
00:59:18Jedes Mal wenn Sie irgendeinem Fall
00:59:19Auf der Spur waren
00:59:20Sind wir versetzt worden
00:59:22Ich habe ja noch nicht mal
00:59:23Meine Koffer ausgepackt
00:59:24Die Krone wollte stirbt
00:59:25Kurz bevor ich in den Stiftungsrat
00:59:27Eintreten soll
00:59:28Da hat jemand was dagegen gehabt
00:59:30Wer ist denn da sonst noch drin
00:59:33In diesem Stiftungsrat?
00:59:34Sagen wir gleich
00:59:35Das schauen wir gleich noch
00:59:36Wenn ich Sie nicht hätte
00:59:39Da haben wir den Hermann Täusch
00:59:41Das ist der Ornithologe
00:59:42Die Matthias Hallmer
00:59:43Das ist die Altenpflegerin
00:59:44Von der Frau Grunewald
00:59:45Und ein gewisser Pensionist
00:59:47Namens Reinhold Gürtler
00:59:48Den kenne ich nicht
00:59:49Den kenne ich auch nicht
00:59:50Das ist der große Unbekannte
00:59:51Bitte Herr Pfarrer
00:59:53Lassen Sie ihn unbekannt
00:59:54Die Frau Grunewald
00:59:56Wurde fast von meinen Augen ermordet
00:59:58Ich weiß bloß nicht wie
00:59:59Es sollte wie ein Unfall aussehen
01:00:01Vielleicht war es ja wirklich einer
01:00:03Der Arzt stellt den Totenschein aus
01:00:06Die Beteiligten vergissen
01:00:09Einige Krokodilstränen
01:00:10Und ich soll das alles hinnehmen
01:00:12Ich frage mich wirklich manchmal
01:00:14Warum mir das Verbrechen
01:00:15Immer auf dem Fuß folgt
01:00:16Wenn aber der Herr
01:00:19Mich immer dorthin schickt
01:00:22Wo es ein Verbrechen gibt
01:00:25Das nur ich lösen kann
01:00:26Was dann?
01:00:30Was dann?
01:00:30Dann müssen wir den Willen
01:00:31Des Herrn erfüllen
01:00:32Und ihm folgen
01:00:33Aber wenn es nun doch
01:00:36Einer von denen war
01:00:37Dann kriegen die das doch mit
01:00:39Wenn sie da so rumermitteln
01:00:40Da haben sie recht
01:00:41Rosshauptnerin
01:00:42Und deswegen werden sie
01:00:43Für mich ausfindig machen
01:00:44Wer dieser Pensionist Gürtel ist
01:00:46Ich?
01:00:48Na wieso denn ich?
01:00:48Weil es der Wille des Herrn ist
01:00:50Und vor allem
01:00:51Weil es mein Wille ist
01:00:55Gleicher Abstand
01:01:06Ich lese nochmal vor Papa
01:01:08Also zwei Rechtecke
01:01:11Sind so ineinander verschachtelt
01:01:13Dass das Innere halb so groß ist
01:01:14Wie das Äußere
01:01:15Verstehe ich?
01:01:18Nein, nein
01:01:18Kommen Sie hier in einer
01:01:20Dienstlichen Angelegenheit?
01:01:22Sozusagen
01:01:22Mach deine Hausaufgaben draußen
01:01:24Und wenn ich nicht mehr weiter weiß
01:01:29Dann fragst du mich
01:01:30Okay
01:01:31Apropos nicht mehr weiter wissen
01:01:35In Sachen Pfarrhaus
01:01:37Einbruch im Pfarrhaus
01:01:38Ähm
01:01:38Da bin ich
01:01:40Bin ich noch am ermitteln
01:01:42Haben wir schon Zwischenergebnisse?
01:01:44Die kann ich Ihnen leider
01:01:47Bei laufenden Ermittlungen
01:01:48Nicht mitteilen
01:01:49Haben Sie einen Verdacht?
01:01:51Die Anzeige lautet gegen Unbekannt
01:01:54Das
01:01:54Das ist der Stand der Ermittlungen
01:01:56Sagen Sie mal
01:01:57Herr Kommissar Geiger
01:01:58Wie gefällt es Ihnen Ihrer Frau
01:01:59Hier auf der Insel?
01:02:01Wie kommen Sie denn darauf?
01:02:03Die langweilt sich doch zu Tode, oder?
01:02:07Gudrun hat mich
01:02:08Hat uns verlassen
01:02:11Wann?
01:02:12Zwei Monate nach meiner
01:02:14Strafversetzung
01:02:15Strafversetzung
01:02:18Sie würden gern von dieser Insel weg, oder?
01:02:21Ja
01:02:21Lieber heute als morgen
01:02:24Ich hätte da einen Tipp für Sie
01:02:27Wie Sie hier wegkommen
01:02:28Ja?
01:02:30Sie müssen sich unmöglich machen
01:02:31Nein, nein
01:02:32Deswegen bin ich ja hier
01:02:33Nein, im Übereifer unmöglich
01:02:35Sie müssen sich im Übereifer unmöglich machen
01:02:37So geht's
01:02:37Und wie?
01:02:39Ja, Sie müssen absurde ermitteln
01:02:41Sinnlose Kosten verursachen
01:02:42Zack, holen wir Sie von der Insel weg
01:02:43Ja
01:02:44Ist das denn erlaubt?
01:02:52Bitte, Papa, tu's
01:02:53Ich will weg von hier
01:02:55Verzieh dich
01:02:55Als Alleinerziehender Vater
01:03:03Tragen Sie Ihrem Sohn
01:03:04Gegenüber eine sehr große Verantwortung
01:03:06Was soll ich tun?
01:03:10Beantragen Sie Autopsie für die Frau Gronewold
01:03:12Was Absurdes gibt's gar nicht
01:03:14Autopsie für eine Frau
01:03:15Die jetzt natürlich in Todes gestorben ist
01:03:17Ich glaub
01:03:18Das mit dem Glauben überlassen Sie mir
01:03:20Sie nehmen jetzt das richtige Formular
01:03:22Und beantragen die Autopsie
01:03:24Und das Festland hat sie wieder
01:03:25Wie schreibt man Autopsie?
01:03:32Vorne Auto, hinten Psi
01:03:34Guten Tag
01:03:39Guten Tag, kann ich etwas für Sie tun?
01:03:41Ja, mein Name ist Marianne Gürtler
01:03:43Ich würde gerne zu meinem Onkel
01:03:45Herr Gürtler?
01:03:58Sie sind doch Herr Gürtler
01:03:59Sie haben's also herausgefunden
01:04:03Na ja, die Schwester
01:04:04Die Schwester hat keine Ahnung
01:04:06Wie sind Sie mir draufgekommen?
01:04:09Auf was?
01:04:10Keine Fangfragen
01:04:11Ich hab's gewusst
01:04:12Eines Tages
01:04:13Kommen Sie dir drauf
01:04:15Ja
01:04:16Und jetzt ist passiert
01:04:19Sind Sie von denen
01:04:23Oder sind Sie von uns?
01:04:25Von uns, Herr Gürtler
01:04:26Aber Sie haben denen nicht gesagt
01:04:28Dass ich die Mücke mache
01:04:30Die Mücke?
01:04:32Ah, jetzt weiß ich
01:04:33Sie haben mein Buch gefunden
01:04:35Portugiesisch für Anfänger
01:04:37Stimmt's?
01:04:37Portugiesisch?
01:04:38Ja
01:04:38Rio, Sao, Pelé
01:04:42Am Zuckerhut ist's portugiesisch
01:04:45Haben Sie eine Zigi?
01:04:49Eine Zigi?
01:04:49Ah, Schmauch, Schmauch
01:04:51Ich rauche nicht
01:04:53Ich aber
01:04:54Wenn Sie die Vögel so lieben
01:04:57Dann müssten Sie doch eigentlich sagen
01:04:58Eine Schwalbe machen
01:04:59Die haben Ihnen gesagt
01:05:02Ich liebe die Vögel?
01:05:05Ja
01:05:05Was haben die gesagt?
01:05:07Eine Falle
01:05:08Alles sei eine Falle
01:05:10Eine Schwalbe machen
01:05:11Ich lass mich nicht verkackeiern
01:05:14Haben Sie die 80 Millimeter
01:05:19Die D-Mark gibt's nicht mehr
01:05:23Was?
01:05:25Ja, die heißen jetzt Euro
01:05:26Das ist es
01:05:29Die D-Mark gibt's nicht mehr
01:05:31Die heißen jetzt Euro
01:05:33Und wie heißen die beim nächsten Mal?
01:05:39Afro?
01:05:41Dabanko?
01:05:43Oder Dabanko?
01:05:45Und sagen Sie ihm
01:05:46Entweder ich in Ipanema
01:05:47Oder er im Knast
01:05:49Und wenn die in Ipanema
01:05:51Mit Gummibärchen bezahlen
01:05:52Dann will ich 80 Mille
01:05:54Gummibärchen
01:05:55Ich werde es ausrichten
01:05:57Maria!
01:06:00Maria!
01:06:09Ach, es ist...
01:06:10Alles in Ordnung?
01:06:10Ach, es ist ein absoluter Schwachsinn
01:06:13Das ist raus
01:06:27Was denn?
01:06:29Dein Werkzeug, aber dolly
01:06:31Was wollen Sie denn da nicht?
01:06:34Wenn ich jetzt das Schloss aufmachen möchte
01:06:36Was muss ich da theoretisch machen?
01:06:38Sie wollen hier einbrechen?
01:06:39Theoretisch, verfliegst du noch mal
01:06:40Das ist ein altes Sicherheitsschloss
01:06:44Das geht schon durch Anpusten auf
01:06:46Ja, dann zeigen wir's
01:06:47Ich kann doch meinem Pfarrer nicht...
01:06:49Nur dem, alles andere ist kriminell
01:06:50Also zeig
01:06:51Den Stift
01:06:54Schieben Sie vorsichtig hier oben rein
01:06:56Diese Kahnfeder
01:06:59Stecken Sie hier unten rein
01:07:01Und drehen Sie dann nach rechts
01:07:02Prima
01:07:07Herr Pfarrer
01:07:10Ich hab noch Bewährung
01:07:11Na, nein
01:07:12Du hast dich bewährt
01:07:14Die Wege des Herrn sind unerforschlich
01:07:16Manchmal muss er das Böse tun
01:07:17Um das Gute zu erreichen
01:07:18Und wenn jemand kommt
01:07:19Dann pfeifst
01:07:20Alles klar
01:07:22Was ist los, wie Kind?
01:07:45Ich hab nur probiert, ob ich's noch kann
01:07:46Tipp
01:07:47Ich hab nur probiert, ob ich's nochалt
01:07:55Mir fällt mir das wirklich
01:07:59Derулиwolf hat gut
01:07:59Bis bald
01:08:00Und ich kann mal
01:08:01mighty
01:08:01Das ist mir
01:08:15Ah, ah, ah, ah.
01:08:45Ah, Eminenz, was gibt's?
01:08:52Was ist denn mein lieber Guido? Störe ich?
01:08:55Nein, überhaupt nicht, um was geht's.
01:08:57Um Gottes Willen, wo sind Sie denn?
01:08:59Ich, ich bin unterwegs, einfach nur unterwegs.
01:09:02Habe wieder was ausgefressen.
01:09:04Sie kommen aber schnell auf den Punkt.
01:09:05Ja, bei diesen Handykosten, meine Zeit haben wir nur im Jenseits.
01:09:09Mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie auf Norder-Santi-Messe in lateinischer Sprache abhalten.
01:09:13Das ist richtig. Das war auf Wunsch eines älteren Gemeindemitgliedes.
01:09:19Seit wann zählt in unserer Kirche der Wille eines Gemeindemitgliedes in lateinischer Sprache?
01:09:25Guido, wir können doch nicht in das Zweite Vatikanische Konzil zurückfallen.
01:09:29Ja, ich weiß, das schmerzt gerade einen Bayern.
01:09:32Ja, aber das war mit einem größeren Scheck verbunden für die Restaurierung unseres alten Taufbeckens.
01:09:35Das war, wie soll ich sagen, ein tätiger christlicher Denkmalschutz.
01:09:40Verstehen Sie, Eminenz?
01:09:41Dann sei ihn verziehen.
01:09:43Und sonst?
01:09:45Und sonst?
01:09:46Irgendwelche Verbrechen in der Gegend.
01:09:49Hier überhaupt keine vollkommen friedliche Gegend.
01:09:53Hier liegt der Löwe neben dem Lamm.
01:09:54Ist das auch wahr?
01:09:56Ja, ich war selber ganz verwundert, Eminenz.
01:09:59Sein Bischofbelügen ist keine lässliche Sünde.
01:10:02Das wissen Sie.
01:10:04Deswegen, Eminenz, möchte ich jetzt sofort der Telefonbeichte bei Ihnen ablegen.
01:10:09So etwas gibt es nicht.
01:10:10Doch, in Notfällen schon.
01:10:11Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil.
01:10:13Das müssen Sie aber wissen.
01:10:15Na gut.
01:10:17Was ist denn deine Sünde, mein Sohn?
01:10:19Ich habe meinen Bischof belogen.
01:10:21Ich bin kurz davor, ein Verbrechen aufzuklären, von dem keiner weiß, dass es eins ist.
01:10:25Guido!
01:10:26Sie lassen sofort die Finger davon.
01:10:28Das Beichtgeheimnis gilt unabhängig von der Absolution.
01:10:31Und die ich Sie übrigens jetzt bitte.
01:10:34Erteilt.
01:10:36Gegen einen bayerischen Katholiken kommt man nicht an.
01:10:40Ja, mei.
01:10:41Wir waren ja schon christianisiert, ob zu dem Wotan noch Torfeuer entzündet.
01:10:45Darf ich jetzt bei Ihnen die Beichte abnehmen, Eminenz?
01:10:48Wieso?
01:10:50Wegen Nichtbezahlens von Wettschulden.
01:10:52Und das ist bei Ihnen, wie ich weiß, eine unerlässliche Sünde.
01:10:57Ihre Post, Herr Pfarrer.
01:10:58Vom bischöflichen Ordinariat.
01:11:06Wieso schicken die denn Wein?
01:11:07Das ist Beichtgeheimnis, Russ Hauptnerin.
01:11:09Du, schau her.
01:11:21Also das mit den Einbruchswerkzeug, Herr Pfarrer.
01:11:23Amin, welche Summe hat denn der Alte in einem Seniorenheim genannt?
01:11:2780.000, sagt die Russ Hauptnerin.
01:11:2980.000 Euro, genau wie es da drinsteht.
01:11:32Wo drin?
01:11:33In den Ausführungsbestimmungen zum Stiftungsvertrag.
01:11:35Der wird mir schicken lassen, um Landgericht Aurich.
01:11:38Und hier heißt es, im Falle des Ablebens der Stiftungsdonatorin oder anderweitiger demenzieller Defekte ist der Stiftungsrat...
01:11:45Deutsch, bitte, Herr Pfarrer, Deutsch.
01:11:46Auf Deutsch heißt es, wenn die Frau Grunewold stirbt, darf der Stiftungsrat, also der Herr Dr. Teusch, nur bei Einstimmigkeit über das Stiftungsvermögen verfügen.
01:11:57Außer bei Ausgaben, die die Summe von 80.000 Euro nicht überschreiten, sind Zahlungen auch ohne Beschluss erlaubt.
01:12:03Ja und?
01:12:04Ja und, wer ist denn dieser Stiftungsrat?
01:12:07Wer ist denn das, nachdem ich da nicht rein darf, weil die Frau Grunewold vor Ableistung ihrer Unterschrift verstorben ist?
01:12:11Hm, der Teusch, Maria Halmer und der wahnsinnige Alter.
01:12:16Genau, der wahnsinnige Alter, der nach Rio will, was ihm nicht zu verdenken ist.
01:12:20Und dem hat man, nehme ich an, 80.000 Euro versprochen für den Fall, dass er Einstimmigkeit herstellt.
01:12:26Einstimmigkeit, wofür?
01:12:27Na ja, was weiß ich, Einstimmigkeit für die Transferierung des Stiftungsvermögen auf ein Nummernkonto der Kantonalbank St. Moritz zur Erforschung der Oberengadiner Bergtholen
01:12:35oder auf die Bahamas zum Studium des Balzverhaltens der Albatrosse.
01:12:38Die Frau Grunewold wird umgebracht, das Stiftungsvermögen kassiert, ganz legal und alles unter meinen Augen, das ist unglaublich.
01:12:47Ähm, kann ich jetzt mein Werkzeug wieder haben?
01:12:50Hab ich das?
01:12:51Ja.
01:12:53Brauchst du es wieder?
01:12:54Nein, aber das ist alles, was ich hab.
01:12:57Lässt die Lutheranin nicht mehr rein sonst?
01:13:00Doch, doch.
01:13:01Die Somateria Molissima.
01:13:07Die was?
01:13:08Die Uferschnepfe.
01:13:11Die Somateria.
01:13:14Oh ja, richtig, da.
01:13:15Ja.
01:13:15Und ganz besonders schöne Exemplare.
01:13:19Hat auch der Herr gemacht.
01:13:21Na ja.
01:13:22Sie wissen ja, ich bin ein Unverbesserlicher.
01:13:25Das ist ein Mensch, der sich sagt, nichts gewiss, weiß man nicht, oder?
01:13:29Und je weiter ich forsche, desto weiter entferne ich mich von Gott.
01:13:31Glauben Sie mir.
01:13:33Weil wenn es ihn gäbe, dann hätte er doch was Sinnvolles draus gemacht.
01:13:36Das hier ist ja alles vollkommen sinnlos.
01:13:38Vielleicht erkennen Sie den Sinn bloß nicht.
01:13:40In diesem Falle sehe ich eher Sinnliches.
01:13:47In welchem Falle?
01:13:50Ja?
01:13:52Sehen Sie es nicht?
01:13:53Ich kann nichts erkennen.
01:13:55Vielleicht liegt es am Glas.
01:13:58Geben Sie mal das Ihre Bittchen.
01:14:01Bitte.
01:14:03Danke.
01:14:03Es liegt nicht am Glas, Herr Pfarrer.
01:14:12Es liegt eher an Ihrem Willen zur Wahrnehmung.
01:14:21Jetzt, wo Sie es sagen, sehe ich es auch.
01:14:25Ja, und?
01:14:27Macht das Sinn?
01:14:29Hat das auch Ihr Herrgott so eingerichtet?
01:14:31Es gibt ja auch noch den Satan, und der liegt nicht auf der fahlen Haut.
01:14:35Irgendwo auf der Welt, Herr Dr. Teusch.
01:14:38Geben Sie mir bitte mein Glas wieder.
01:14:42Danke.
01:14:42Danke.
01:15:01Danke, Herr Pfarrer.
01:15:23Das ist eine Handverletzung.
01:15:28Wieso?
01:15:29Weil Sie nicht anklopfen.
01:15:31Ich bin Kriminalkommissar.
01:15:33Ich klopfe nie.
01:15:35Bin ich verdächtig?
01:15:36Ja, was denn denn?
01:15:37Ist ja nichts los.
01:15:42Nein, ich bin gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass ich Ihrem Rat gefolgt bin.
01:15:49Autopsie?
01:15:50Ja.
01:15:522730 Euro.
01:15:54Respekt und?
01:15:56Was und?
01:15:57Ergebnis.
01:15:59Ergebnis, ja.
01:16:00Alles im grünen Bereich.
01:16:02Kein Hinweis auf Fremdeinwirkung.
01:16:04Speiseröhrenabriss mit inneren Verblutungen, schwere Bronchitis.
01:16:08Kein Fall, aber hohe Kosten.
01:16:10Müsste doch reichen für eine Versetzung, was meinen Sie?
01:16:13Kann ich mal sehen.
01:16:15Ja, können Sie behalten.
01:16:18Kein Fall, kein Bericht.
01:16:49Kein Fall, keine cambstäblichen Zuneigung.
01:16:51Das war's für heute.
01:17:21Sie haben E-Mail erhalten.
01:17:51Jetzt hab ich den.
01:17:53Wo bleibt er denn wieder, der Armin?
01:17:56Armin!
01:17:58Gelobt sei der Herr.
01:18:00Der Herr oder die Dame?
01:18:02Willst du vielleicht beichten?
01:18:04Wollen wir noch ein bisschen damit warten?
01:18:06Bis er sich rentiert, oder?
01:18:08Aber es gibt keine Absolution auf Sammelbestellung.
01:18:10Wir haben heute einen Tag der Freude.
01:18:12Wir haben den Herrn zu danken.
01:18:14Wir nehmen Mozart, Krönungsmesse und Weihrauch.
01:18:17Weihrauch, den Geruch hab ich schon vermisst.
01:18:19Wo steht denn das Fass?
01:18:20Der muss in dem Schrank sein. Schau mal nach.
01:18:28Ah, da ist es.
01:18:33Was haben wir denn hier?
01:18:40Hallo, Schwester.
01:18:42Da krieg ich aber feuchte Finger.
01:18:46Ein Seef.
01:18:48Wahrscheinlich genau das, was in der Nacht der Einbrecher im Pfarrhaus gesucht hat.
01:18:52Jetzt können wir nur hoffen, dass der Pfarrer Polter bald aus seinem Koma erwacht.
01:18:55Das dauert doch viel zu lang.
01:18:57Also ich könnte das schneller.
01:18:59Wie lange hättest du brauchen?
01:19:01Ein alter PK 405.
01:19:04Drei Ave Maria.
01:19:06Mit Weihrauch nur zwei.
01:19:08Ave Maria, gratia plena dominus tecum, benedicta tu in muliere bus et benedictus fructus ventris tui Jesus.
01:19:15Das heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt in der Stunde unseres Todes.
01:19:24Amen.
01:19:25Dankeschön, heilige Jungfrau.
01:19:30Halt mal.
01:19:31Warte mal.
01:19:45Amen.
01:19:47Leg das Halleluja vom Händel auf.
01:19:49GERihilin.
01:20:04Musik
01:20:34Sechs Tempel gab es in Jerusalem.
01:20:37Sie sind alle im Laufe der Jahrhunderte verschwunden.
01:20:41Aber es gibt noch einen siebten.
01:20:43Er existiert in den Herzen der Menschen.
01:20:46Der siebte Tempel ist der Tempel der Gier.
01:20:49Mein ist die Rache, spricht der Herr.
01:20:52Und das heißt, unser ist die Gerechtigkeit.
01:20:56Frau Helene Gronewold, die wir heute hier zu Grabe tragen,
01:21:01ist ermordet worden.
01:21:06Und Motiv für diese Tat war das Fundament des siebten Tempels, die Gier.
01:21:14Alles sollte wie ein Unfall aussehen, war aber keiner.
01:21:20Frau Gronewold, die sich in ihrem Rollstuhl aufhielt,
01:21:24bekam einen Anruf.
01:21:26Einen Anruf von ihrem Mörder.
01:21:28Das Telefon befand sich unüblicherweise erhöht auf einer Kommode.
01:21:35Sie wollte hinrollen.
01:21:38Die Bremsen des Rollstuhls waren jedoch fixiert.
01:21:41So stand sie auf und tat in den letzten Schritt ihres Lebens.
01:21:45Über dem Boden war eine Nylonleine gespannt.
01:21:51Frau Gronewold verlor das Gleichgewicht, stürzte und starb,
01:21:56wie vom Mörder beabsichtigt, an ihren inneren Verletzungen.
01:22:01Sie verblutete.
01:22:02Normalerweise stirbt man nicht an diesen Verletzungen.
01:22:09Aber Frau Gronewolden an blutgrinnungshemmende Medikamente.
01:22:13Und sie war dreifach übermedikamentiert.
01:22:17Jetzt fragen wir uns, wie konnte das passieren,
01:22:20wodurch Dr. Rehfeld und Schwester Edeltraut die Medikamente kontrollieren.
01:22:23Indem man sich etwas aus einer anderen Quelle besorgt.
01:22:28Zum Beispiel hier Rattengift.
01:22:32Es besteht im Prinzip aus blutgrinnungshemmenden Substanzen.
01:22:37Wer weiß so etwas?
01:22:40Ich weiß es, weil ich die letzten Nächte im Internet recherchiert habe.
01:22:43Aber auch ein Tierarzt könnte es wie zum Beispiel Dr. Kuno Seiler alias Hermann Teusch.
01:22:48Aber das ist absurd.
01:22:49Er fühlte sich sicher mit dem Rattengift.
01:22:52Was er nicht wusste, ist, dass bis spät in die 80er Jahre hinein
01:22:54die Substanz Thallium hinzugesetzt wurde,
01:22:57die schwere Bronchitis hervorruft.
01:23:00Und der Autopsiebericht erwähnt bei Frau Gronewold schwere Bronchitis.
01:23:03Na und? Das war eine alte Frau.
01:23:05Das Rattengift ist von 1983.
01:23:08Was wollen Sie damit sagen? Ich habe davon keine Ahnung.
01:23:10Ich weiß von sowas nichts.
01:23:11Als Ornithologe wissen Sie auch nicht,
01:23:13dass die Uferschnepfe limosa limosa heißt und nicht so Materia mulissima.
01:23:16Darüber hinaus werden Sie bundesweit wegen verschiedener Delikte gesucht.
01:23:20Es gibt einen auf Sie ausgestellten Haftbefehl.
01:23:23Jetzt reiß ab, Pfarrer. Das lasse ich mir nicht bieten.
01:23:25Aus dem Weg!
01:23:46Schwarzer Gürtel!
01:23:51So, raus gehen wir jetzt.
01:24:06Halt, Herr Geiger! Nehmen Sie gleich alle mit.
01:24:08Zum Beispiel Seilers Komplizen, die Maria Halmer.
01:24:10Ich habe nichts damit zu tun.
01:24:13Sie haben aktiv Beihilfe geleistet.
01:24:14Sie haben den Nylonfaden gespannen und das Telefon nach oben gestellt.
01:24:17Darüber hinaus haben Sie versucht, sich dieses Dokument anzueignen.
01:24:22Sie haben dazu den Pfarrhausschlüssel Ihrer ahnungslosen Kollegin Edeltraut kopiert
01:24:27und versucht, nachts das Pfarrhaus auf den Kopf zu stellen,
01:24:29ohne zu wissen, dass der selbst sich nicht im Pfarrhaus befindet,
01:24:31sondern in der Sack des Teil.
01:24:32Den Polder konnte ich ja nicht mehr fragen.
01:24:34Eben. Amen.
01:24:37Kommen Sie bitte.
01:24:37Mein Gott, Maria!
01:24:44In diesem notariell beglaubigten Schreiben
01:24:46legt die Frau Gronewold vertrauensvoll ihre Stiftung
01:24:50und die Erträge derselben in den Schoß der Mutterkirche.
01:24:54Wenn es Ihnen gelungen wäre, Frau Halmer,
01:24:57dieses Dokument zu beseitigen,
01:24:58hätten die alten Stiftungsverträge gegolten
01:25:00und sie hätten sich das Stiftungsvermögen unter den Nagel reißen können.
01:25:03Heute, liebe Gemeinde, ist ein Tag der Trauer.
01:25:10Aber auch ein Tag der Genugtuung.
01:25:14Genugtuung darüber, dass der Nachlass einer frommen Frau
01:25:17für die Mutterkirche gerettet werden konnte.
01:25:20Bis auf 80.000 Euro.
01:25:22Wieso das?
01:25:23Ich bin Kassiererin in der örtlichen Sparkasse, Herr Pfarrer.
01:25:28Gestern wurden 80.000 Euro vom Stiftungskonto abgehoben.
01:25:31Das war die teuerste und unsinnigste Unterschrift meines Lebens.
01:25:46Der Gier fielst du zum Opfer.
01:25:55Jetzt nimmt der Herr dich auf in seiner Gnade
01:25:57und wir werden dich aufnehmen in unsere Herzen.
01:26:10Memento homo quia pulvis es et pulverim reverteris.
01:26:15Von Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück.
01:26:19Möge hier vollendet werden, was durch die heilige Tauf begonnen wurde.
01:26:23Alles Gute von Wohlewold!
01:26:25Der Stiftungsrat geht stiften!
01:26:29Ha ha ha ha!
01:26:30Ha ha ha ha!
01:26:32Los!
01:26:44So übergebe ich Helene Gronewold deine unsterbliche Seele der Gnade des Herrn
01:26:49und deine sterbliche Hülle der Erde.
01:26:55Jetzt nicht!
01:27:11Untertitelung des ZDF für funk, 2017
01:27:16Untertitelung des ZDF für funk, 2017
01:27:17Savior, 2017
01:27:20ZDF für funk, 2017
01:27:21Bo 새�bsch der Gnade des ZDF für funk, 2017
01:27:22Benutzen des ZDF für funk, 2017
01:27:27Wir werden dich bedrochen, 2015
01:27:28diesen D15-Fahrzeugen mit dem Knowles
01:27:30und bei der Gnade des ZDF für funk, 2017
01:27:31Boer der Gnade des ZDF für funk, 2017
01:27:31und bei der Gnade des ZDF für funk, 2017
01:27:33Das ist die ZDF für funk, 2017
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01:27:34Untertitelung des ZDF für funk, 2017
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