- vor 4 Monaten
Thiemes Sparmaßnahmen sorgen für immer größeren Unmut in der Belegschaft. Weder Vorhänge, noch Lampen, noch nicht einmal das Allernötigste bleiben von Thiemes Rotstift verschont. Als sich plötzlich wichtiger Geschäftsbesuch ankündigt, herrscht absolute Ratlosigkeit darüber, wie man die Herren in entsprechendem Rahmen empfangen könne. Nur das Enfant terrible der Lurzer KG, Sebastian von Niederbach weiß Rat und organisiert im Nu ein luxuriöses Champagnerfrühstück in gediegenem Rahmen. Als Frau Wespe dies bemerkt, steigt ihre Empörung auf den Siedepunkt: Ein Betriebsrat muß her, um die Interessen der Belegschaft zu vertreten. Leider hat Frau Wespe eine Gegenkandidatin, der sie hoffnungslos unterlegen ist: Marianne Rothenbaum, attraktiv und intelligent. Zum Glück für Frau Wespe zieht Frau Rothenbaum ihre Kandidatur zurück. Frau Wespe wird Betriebsrätin, und Frau Rothenbaum macht Karriere. (Text: EinsFestival)
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TVTranskript
00:00Guten Morgen, Herr Lehmann-Doczki! Guten Morgen!
00:02Vorsicht, Herr Dr. Bockstedt!
00:03Guten Morgen, Herr Dr. Bockstedt!
00:05Ich hab mir da was überlegt, wegen der hohen Stromkosten.
00:07Ich dachte, wir könnten ja etwas tun.
00:09Ja, dann tun Sie doch was! Hey, mal kommen Sie doch endlich!
00:14Ja, aber...
00:16Ach, das ist ja...
00:20Entschuldigung.
00:24Ja, was ist denn?
00:26Warum gucken Sie denn so komisch?
00:28Nichts.
00:30Nein, nein, nein, nein.
00:32Sagen Sie es schon.
00:37Keiner kriegt hier sein altes Gehalt.
00:39Ach so!
00:40Na ja, das kann ich Ihnen erklären.
00:42Der alte Lurza hat die alte Firma neu gegründet, nicht wahr?
00:46Jetzt ist also praktisch eine ganz neue Firma entstanden.
00:49Und da ist alles neu, nicht?
00:51Also zum Beispiel auch die alten Gehälter.
00:55Neu? Die sind einfach niedriger.
00:57Ja, das ist doch eben das Neue.
00:59Oh nein.
01:00Oh nein.
01:03Darf ich bitten?
01:05Ja, was soll denn das, hm?
01:06Keine Ahnung.
01:07Guten Morgen.
01:08Ich bin der Mann, auf den Sie warten.
01:13Von Niederbach.
01:15Sebastian von Niederbach.
01:25Sie dürfen Sebi zu mir sagen.
01:27Wo sitze ich?
01:28Sie sitzen ja schon, oder?
01:29Ach so.
01:30Herr Doktor Brockstedt war gerade schwer beschäftigt und er dachte, ich gehe schon mal rein und
01:33stelle mich vor.
01:34Ich bin nämlich Ihr neuer Kollege.
01:36Davon hat man uns nichts gesagt.
01:38Ist doch klar, die, die es angeht, erfahren Sie immer zuletzt.
01:41Also, wo ist denn nun der Platz von meinem Vorgänger?
01:43Was für ein Vorgänger denn?
01:44Es hieß doch, zur Verjüngung unserer Verkaufsabteilung suchen wir jungen dynamischen Konzeptprofi.
01:50Und da bin ich.
01:51Nein, da sind sie.
01:52Und?
01:53Oh, das hätte ich besser jetzt gar nicht sagen sollen.
01:57Vorsicht.
01:58Nein, die hier.
02:00Ja, was ist denn? Sie waren doch erst gestern hier.
02:02Lass du mal, junge Frau?
02:04Das stimmt schon.
02:05Da kommen nur ein paar Wörm wieder raus.
02:07Der Chef spart Licht.
02:08Moment, wer hat das angeordnet?
02:10Sie wieder heißt, dieser Eierkopf.
02:13Thema.
02:14Thema, genau.
02:16Oh, Schmelzer.
02:17Natürlich kann man sich mal verschreiben.
02:21Warum geht's hier gar nicht?
02:23Das, worauf ich hinaus möchte, ist eine sinnvolle Verwendung von Papieren.
02:29Wir können es uns nicht leisten, Firmeneigentum zu verschwenden.
02:34Sehen Sie?
02:36In dieser Art und Weise ist immer noch eine Verwendung für Gesprächsbelege oder ähnliche Sachen möglich.
02:42Wenn ich Sie also künftig bitten darf.
02:47Was ist mit Ihrem Licht?
02:52Sagen Sie, wie finden Sie das?
02:55Die setzen einem fremde Leute ins Büro, dann drehen sie einem das Licht ab.
02:59Wissen Sie was?
03:01Wir kriegen keine Vorhänge.
03:03Steht im neuesten Rundschreiben.
03:05Nett. Was?
03:08Was ist denn?
03:10Frau Wesker.
03:11Frau Wesker.
03:12Herr Thieme.
03:13Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass ich in meiner Eigenschaft als Leiter der Revisionsabteilung
03:18gezwungen bin, manchmal Maßnahmen zu verantworten, die vielleicht nicht populär sind.
03:22Die aber nichtsdestotrotz...
03:25Nichtsdestotrotz ziemlich blödsinnig sind.
03:28Finde ich auch, Herr Thieme. Finde ich auch.
03:30Schlüssel 02.
03:3320 Prozent.
03:35Schlüssel 00.
03:37Das ist für die hohle Hand. Da gibt es nichts.
03:40Haben Sie das verstanden?
03:43Herr Lehmann, Frau Brückele!
03:46Bitte, Frau Wesker. Nur wenn es etwas super wichtiges ist.
03:49Sie sehen doch, was hier los ist.
03:50Puh!
03:51Ich habe auch genug zu tun. So ist es nicht.
03:56Ist das schwer.
03:57Ach, das wird's schon.
03:59Donnerwetter.
04:05Eins, zwei, drei, vier.
04:10Neonröhren. Alles vollständig.
04:12Na, sehen Sie. Auch nichts Besonderes.
04:14Wir sollten Sie mal sehen, wie es bei uns aussieht.
04:17Na, was sagen Sie? Hab ich selbst ausgesucht.
04:21Und Vorhänge.
04:23Wir kriegen keine.
04:25Frau Wesker, denken Sie doch an das Rundschreiben.
04:26Vorhänge gibt es nur für PC-Benutzer.
04:29Na, bestellen Sie sich eben so ein Ding.
04:31Ich will aber nicht so ein Ding.
04:34Kein Computer, kein Vorhang.
04:38Bitte?
04:44Ja, meine Herren, was sagen Sie dazu?
04:50Ja, an der Hand. Ich meine, wenn wir den Auftrag kriegen, dann sehen wir ja sehr gut aus.
04:55Ist genau andersrum, Herr Kalinke.
04:57Wenn wir gut aussehen, dann kriegen wir den Auftrag, nicht?
05:02Ja. So wird ein Schuh draus.
05:04Also, meine Herren.
05:06Ich höre.
05:08Ja, wie denken Sie sich das?
05:11Na ja.
05:13Also, ich denke mir Folgendes.
05:18Wir müssen natürlich, das heißt also, wir könnten vielleicht, na ja, andererseits, was schreiben die denn da überhaupt?
05:25Äh, wir hatten, dass das sich betrifft und das hier.
05:30Hier, erwarten Sie bitte unsere Repräsentanten in Deutschland morgen um 10 Uhr zu einem ersten Kontakt.
05:37Na ja, also, die kommen, die kommen hierher, morgen.
05:40Da müssen wir natürlich einen guten Einblick machen.
05:41Vielleicht ein bisschen bewirten, was meinen Sie?
05:43Ja, ich fürchte, es ist in diesem Haus nicht so einfach, Herr Dr. Rockstedt.
05:46Vielleicht auswärts.
05:47Genau, ja.
05:48Na, das kommt gar nicht in Frage.
05:50Das schlagen Sie aus dem Kopf.
05:51Was denken Sie, was mir der Lurz da erzählt?
05:52Lurz da erzählt.
05:53Aber es wird ja sehr eng.
05:54Meine Herren.
05:57Folgendes.
06:01Hier, Sie nehmen den Schlüssel zum Konferenzzimmer.
06:04Und da setzen Sie sich mit den Herren an einen Tisch.
06:08Und da müssen natürlich ein bisschen improvisieren.
06:10Nicht wahr?
06:13Preiswert, aber intelligent.
06:15Nicht?
06:16Gut.
06:17Das wär's.
06:20Ach so, noch eins, meine Herren.
06:21Ich meine, die Bedeutung des Auftrags für die Firma, das heißt also für uns alle, das heißt für Sie und mich, nicht wahr, das ist Ihnen ja bekannt, das ist Ihnen ja bewusst.
06:32Aber dass mir da noch nichts durchsickert, das muss noch keiner wissen, auch die Kollegen nicht.
06:37Ja, ist das klar.
06:39Ja.
06:40Was ist mit Team?
06:41Mit Team ist nichts.
06:42Nein, nein, ja, schicken, wenn was ist.
06:44Ist da noch was Interessantes?
06:57Nein, Herr Doktor.
06:58Nein, nein.
06:59Nein, nein.
07:00Nein, nein.
07:04Bekomme ich nun endlich was Richtiges zu tun, Herr Doktor?
07:07Ja, das ist eine gute Frage.
07:09Eigentlich bin ich ja für den Verkauf engagiert und nicht für die Buchhaltung, oder?
07:14Ja, ja, natürlich, ja, ja, sicher. Aber das andere muss ja auch alles sein. Wir reden noch darüber, aber nicht jetzt. Jetzt ist ja noch nichts los zur Zeit.
07:22Ist in Ordnung.
07:24Ciao, Frau Schneider.
07:26Das nächste Mal, wenn die sich auf den Schreibtisch legt, sag ich's ihr.
07:30Ob die jetzt zu Lurza geht und sich beschwert?
07:33Na, wenn schon.
07:34Eins hab ich mir versprochen.
07:37Mir wächst keiner mehr über den Kopf.
07:42Sagen Sie mal, Helmer.
07:44Hören Sie mir überhaupt jemals zu?
07:48Nee, nee.
07:50Du bist ein witziger Typ, der Brockstedt.
07:52Ja.
07:53Misch dich gerne ein.
07:54Ja, ja.
07:55Ja, also diesen Wustzahlen sollen uns nochmal zur Brust nehmen, nicht?
07:57Guten Tag, Herr Thieme.
07:58Guten Tag.
07:59Guten Tag.
08:00Entschuldigung.
08:02Ja, ich glaub, wir müssen noch einiges bei uns lernen.
08:03Das Leben.
08:04Da brauchst du jetzt Wustertüte.
08:06Können Sie mir mal kurz helfen?
08:07Natürlich.
08:08Er funktioniert nicht.
08:10Oh, mein neues Gesicht.
08:11Tag.
08:12Hallo.
08:14Ich bin's.
08:15Karlinke mein Name.
08:16Verkauf.
08:17Angelika Bär, Schreibzimmer.
08:19Schreibzimmer.
08:20Willkommen Sie, Herr Karlinke.
08:22Du hast gelesen, ich schreibe.
08:25Schreibzimmer ist sie.
08:26Also, wie wir damit Eindruck machen sollen, ist mir schleierhaft.
08:39Na, was sagen Sie?
08:40An der Jugendherberke St.
08:42Rommantel dagegen.
08:43Da haben die ein Problem.
08:45Was ist denn das?
08:47Was?
08:48Warzeit, Herr Lehmann.
08:49Warzeit, Frau Bessler.
08:50Warzeit.
08:51Warzeit.
08:52Warzeit.
08:53Warzeit.
08:54Warzeit.
08:55Warzeit.
08:56Warzeit.
08:57Warzeit.
08:58Ich muss mal mit Ihnen reden.
09:00Ja.
09:01Sie sind doch einer der ältesten Angestellten hier im Haus.
09:03Wer sagt das?
09:04Brockstedt?
09:05Herr Lehmann, da muss doch was passieren.
09:08Das ist doch unmöglich, wie die mit uns umgehen.
09:10In welcher Firma gibt's denn sowas?
09:13Thieme und Brockstedt machen, was sie wollen.
09:16Was glauben Sie, was da noch auf uns zukommt?
09:18Dabei haben wir nicht mal einen Betriebsrat seit die Koch weg ist.
09:21Dann machen Sie das doch, Frau Wespe.
09:23Ich doch nicht.
09:24Wir sind zu dritt im Büro.
09:26Da ist sowieso einer zu viel.
09:27Sag mal, hörst du überhaupt zu?
09:28Natürlich.
09:29Entschuldige, was hast du gesagt?
09:30Ja, hallo?
09:31Hier ist der Stefan von der Hipdeko.
09:32Ja, der Sevi.
09:33Ich werd nicht mehr.
09:34Hey, Alter, wo steckst du?
09:35Ja, glaub's oder glaub's nicht.
09:36Im Büro.
09:37Oh Mann, ist das elend.
09:38Im Ernst?
09:39Stefan, pass auf.
09:40Ich brauch deine Hilfe.
09:41Ich will zum Essen.
09:42Kommen Sie mit?
09:43Hab zu tun.
09:44Morgen gerne.
09:45Ja.
09:46Ja.
09:47Ja.
09:48Ja.
09:49Ja.
09:50Ja.
09:51Ja.
09:52Ja.
09:53Ja.
09:54Ja.
09:55Ja.
09:56Ja.
09:57Ja.
09:58Ja.
09:59Ja.
10:00Also pass auf.
10:01Halbzeit.
10:02Oh, Verzeihung.
10:05Also pass auf, um 17 Uhr ist hier Schluss.
10:07Ja, was wollen Sie denn hier?
10:08Wir haben seit einer halben Stunde zu.
10:09Komm Junge, cool bleiben.
10:10Ich bin ein Freund von Sebi und er wartet hier auf mich.
10:11Ach, und wie heißt er mit Nachname?
10:12Wer fragt denn nach sowas?
10:13Keine Ahnung.
10:14Es geht schon in Ordnung.
10:15Die Herren bringen eine Lieferung.
10:16Hier ist die schriftliche Anweisung von Dr. Brockstedt.
10:17Ach, dann sind Sie der Herr Sebi.
10:18Ey Alter, das ist ja wie bei der NATO hier.
10:19Das ist Freddy.
10:20Freddy, machst du schon mal hinten auf und schleppst den Rest rein?
10:21Ja, das ist ganz gut.
10:22Ja, das ist ganz gut.
10:23Ja, das ist ganz gut.
10:24Ja.
10:25Ja, das ist ganz gut.
10:26Ja.
10:27Ich bin ein Freund von Sebi und er wartet hier auf mich.
10:28Ach, und wie heißt er mit Nachname?
10:29Wer fragt denn nach sowas?
10:30Keine Ahnung.
10:31Es geht schon in Ordnung.
10:32Die Herren bringen eine Lieferung.
10:33Hier ist die schriftliche Anweisung von Dr. Brockstedt.
10:35Ach, dann sind Sie der Herr Sebi.
10:36Ey Alter, das ist ja wie bei der NATO hier.
10:38Das ist Freddy.
10:39Freddy, machst du schon mal hinten auf und schleppst den Rest rein?
10:42Sehen Sie sich das an.
10:54Dafür haben Sie Geld.
10:55Aber wir können bald im Freien arbeiten.
10:57Hey, kriegen wir alle so ein Ding, Herr Thieme?
10:59Schalten Sie doch bitte Ihren Apparat ab.
11:01Guten Morgen.
11:02Not zur Verkaufwespe?
11:03Moment.
11:04Verkaufwespe?
11:05Augenblick, was ist denn?
11:06Wo geht's zum Konferenzraum?
11:07Da, den Gang hinunter.
11:08Was?
11:09Äh, ja bitte.
11:10Sie kümmern sich aber auch um alles.
11:11Wo sind die beiden denn hin?
11:12Meine Ahnung.
11:13Rotenbaum?
11:14Ja, wieso Sie denn?
11:15Ah, guten Tag Herr Dr. Brockstedt.
11:16Ich bin am Apparat von Herrn Kallinke.
11:30Ja, ich bin am Apparat von Herrn Kallinke.
11:33Ja, dann geben Sie mir mal den Niederbach.
11:37Ist nicht am Platz, soll ich mal gucken wo es steckt.
11:39Hallo Wespe?
11:40Wiederhören.
11:41Herr von Niederbach, er kommt nicht durch.
11:44Kommt nicht durch. Er wartet mit Herrn Kalinke im Konferenzraum.
11:47Tja, dann würde ich vorschlagen, wir gehen mal hin. Nicht wahr?
11:51Dann lernen Sie die beiden Herren gleich mal kennen.
11:58Ja, Sie dürfen hier natürlich noch nicht überall hingucken.
12:01Wir sind der Erste in der Wiederaufbaufase, nicht wahr?
12:04Guten Morgen, Herr Dr. Brockstedt.
12:06Guten Morgen, ja.
12:09Guten Morgen.
12:14Ja, kommen Sie.
12:24Ja, dann wären wir soweit.
12:27Also, dazu muss ich Folgendes sagen.
12:34Donnerwetter.
12:36Frau Schneider, ich bin ganz allein. Wo sind die beiden?
12:38Da hinten ist der Teufel los.
12:39In Konferenzraum.
12:40Komm, aber wir können Sie nicht...
12:42Ja, natürlich kann es da und da mal eng werden.
12:46Lieber Frau Wespe, Sie sehen doch, dass es im Augenblick...
12:49Entschuldigung.
12:54Entschuldigung.
12:57Ja, also wo waren wir stehen geblieben?
13:01Herr Ziemer, ich bekomme ein Büro für mich allein.
13:04Mit Licht, mit Vorhängen, mit allem.
13:06Oder ich bringe Sie und diesen ganzen Laden hier vor's Arbeitsgericht.
13:09Oh, gut, Frau Wespe.
13:10Denken Sie, ich bin blöd, oder was?
13:11Niemand tut Ihnen was.
13:12Ich geh's zu Dr. Brockstedt und da können Sie sich auf was gefasst machen.
13:15Wir sitzen hier und wollen sparen und da unten machen wir live in Durst.
13:20Und bitte nicht weitererzählen.
13:21Ist gut, wir melden uns schon, wenn wir was brauchen.
13:36Danke, Herr Thieme.
13:37Frau Schneider, ich gehe jetzt da rein und es ist mir absolut schnurzpiep egal, was Sie dazu sagen.
13:51Na, na, na, na, na, na, na.
13:52Herr Dr. Brockstedt, ich kann nicht mehr.
13:55Ich schufte mich da ab, während andere Kollegen...
13:57Also, ich will keinen Namen nennen, aber...
14:01Gott sei Dank, Herr Dr. Brockstedt, da unten sitzen Karl Linke und der Neue und feiern eine Orgie.
14:07Was?
14:08Ja.
14:11Herr Thieme.
14:12Ja, bitte?
14:13Jetzt spielen Sie auch noch den Überraschten.
14:18Hier wird doch mit zweierlei Maß gemessen.
14:20Moment mal.
14:22Also, erstens hat das alles seine Ordnung, denn zweitens geht es um Dinge, die drittens Sie überhaupt nicht beurteilen können.
14:28Nee, aber dafür muss ich für drei ran, im Freien, wo einem jeder reingucken kann.
14:35Und die anderen bächern Champagner und kriegen natürlich Vorhänge.
14:38Bitte beruhigen Sie sich doch, Frau Wespe.
14:44Ich sag dir gar nichts.
14:46Bitte, Frau Wespe.
14:48Danke.
14:50Aber denken Sie bloß nicht, dass ich die Einzige bin.
14:52Erst kürzlich hat mich Herr Lehmann angesprochen, warum wir eigentlich keinen Betriebsrat haben, seit Frau Koch weg ist.
15:00Aber Frau Wespe, seien Sie doch nicht zu revolutionär.
15:03Was?
15:04Herr Thieme, holen Sie mal ein Glas Wasser für Frau Wespe.
15:07Ja, sofort.
15:10Frau Wespe, jetzt atmen Sie erst mal tief durch.
15:13Und jetzt hören Sie mal zu, alles das, was Sie gesehen haben, das vergessen Sie mal.
15:21Es geht nämlich um eine große Sache.
15:23Für uns alle.
15:25Tut mir leid.
15:27Ich meinte ja bloß.
15:28Naja, und dass wir keinen Betriebsrat haben, das ist ja auch nicht nett.
15:33Ach so, das ja.
15:34Auf Wiedersehen.
15:40Wiedersehen.
15:40Wiedersehen.
15:41Wiedersehen.
15:41Wiederschauen.
15:42Wiederschauen.
15:47Tja, das hätten wir geschafft, Herr von Liederbach.
15:49Siebi.
15:51Edmund.
15:51Was ist denn das?
15:53Mein Vorname.
15:55So ein Pech aber auch.
15:57Übrigens, die Wespe, die übersiedelt zur Rotenbaum.
16:01Warum?
16:03Fühlt sich bei den Männern nicht wohl.
16:05Entschuldigung, ich störe ungern, aber ehrlich gesagt, ich habe nichts mehr zu tun.
16:08So, dafür werden Sie aber gut bezahlt.
16:12Warum arbeite ich nicht mit Herrn Kalinke und Herrn von Liederbach zusammen?
16:15Herr Kalinke?
16:16Ja, mit Herrn Kalinke und Herrn von Liederbach.
16:19Und der Großauftrag ist doch das einzig Interessante.
16:22Hören Sie mal.
16:24Also das müssen Sie schon mir überlassen, ja?
16:27Ich möchte darüber nicht diskutieren.
16:29Schade.
16:31Na, dann will ich jetzt mal zu Herrn Thieme.
16:32Thieme, wieso? Der entscheidet doch gar nichts.
16:35Nein, natürlich nicht.
16:36Herr Thieme organisiert die Wahl.
16:37Wir bekommen einen Betriebsrat.
16:39Aber das wissen Sie ja.
16:41Natürlich wäre ich eine relativ junge Kandidatin.
16:44Aber wir sind ja auch eine relativ junge Firma, mit wenigen Ausnahmen.
16:48Da kann ich mich vielleicht da für andere Belange einsetzen, wenn es sonst nichts gibt.
16:52Wiedersehen.
16:52Kandidatin.
16:56Unerhört.
16:59Ach, sieh mal an.
17:03Morgen.
17:04Guten Morgen.
17:06Donnerwetter, Frau Wespe.
17:07Sie haben aber Mut.
17:08Das hätte ich nicht gedacht.
17:09Einer muss sich ja hier gerade machen, oder?
17:12Warum haben Sie denn nicht auch so ein hübsches Bild dazugehängt?
17:14Frau Wespe ist nicht eitel.
17:16Also, ich finde, Sie sollten das auch machen.
17:21Ist doch nett.
17:22So ein bisschen Wahlkampf.
17:23Ich bin seit über zehn Jahren hier.
17:26Und wer da noch nicht weiß, wie ich aussehe, dem kann ich auch nicht helfen.
17:30Oder?
17:31Ja, Frau Wespe.
17:32Ich muss sofort ein Teamer anrufen.
17:37Erst beschwatzte mich, ich soll für den Betriebsrat und jetzt sowas.
17:40Wo bin ich denn?
17:44Wo ist bitte mein Tisch?
17:46Der ist schon drüben.
17:48Drüben?
17:49War nicht unsere Idee, Frau Wespe.
17:52Das steht im Rundschreiben.
17:54Sie sind jetzt zusammen mit Frau Rothenborn.
17:58Tja.
18:00Mit Frau Rothenborn?
18:01Rotenborn.
18:06Frau Wespe.
18:09Sie haben sich jetzt beschwert, gut.
18:11Sie setzen sich zur Roten Baum.
18:14Nicht wahr?
18:15Und nun wollen wir nicht länger darüber diskutieren.
18:18Meinetwegen.
18:20Aber dann möchte ich,
18:22dass Sie meinen Namen auf dem schwarzen Brett streichen.
18:24Wieso denn? Warum?
18:27Ich habe es mir eben anders überlegt.
18:30Ich schaffe das nicht.
18:31Schon rein zeitlich.
18:34Ich möchte das nicht.
18:36Aber Frau Wespe.
18:38Die Rotenbaum gibt es doch erst seit ein paar Wochen.
18:40Was kann die denn schon machen gegen so eine alte, bewährte Kollegin wie Sie?
18:45Na, die schlagen Sie doch aus jedem Fell mit links.
18:48Meinen Sie, Herr Dr. Brockstedt?
18:53Und auf, Frau Wespe.
18:56Ja?
18:57Ja.
18:59Ja, nur gehen Sie mal wieder.
19:03Ach ja, und das andere, ne?
19:06Das bleibt unter uns.
19:08Was denn?
19:09Na, das mit der Kandidatur.
19:12Ah, ja.
19:13Ja.
19:14Ja.
19:16Frau Schneider!
19:17Wir müssen uns da was überlegen.
19:28Wieso?
19:29Na ja, wenn die Rotenbaum kandidiert, dann hat doch die Wespe nicht die leiseste Chance,
19:33nicht wahr?
19:34Na und?
19:34Na ja, es ist doch so, die Rotenbaum macht das doch nur, weil sie sich ärgert über mich.
19:42Nicht wahr?
19:43Und nun will sie mich auch ärgern.
19:45Denn als Betriebsrat, da kann sie mich ja viel ärger ärgern, als ich sie ärgern kann.
19:51Das ist doch ärgerlich, ne?
19:53Ja.
19:56Luchzer, Verkauf, Wespe?
19:58Ja, Frau Wespe.
19:59Könnt ihr die Frau Rotenbaum mal haben, bitte?
20:01Frau Rotenbaum, für Sie.
20:03Ich nehme es gerade an.
20:04Ich nehme es gerade an.
20:06Rotenbaum?
20:09Wespe, Verkauf.
20:10Hallo.
20:11Hallo, ich wollte eigentlich Frau Rotenbaum.
20:13Ja, ich mit dir.
20:14Danke.
20:15Wie Sie.
20:17Rotenbaum?
20:19Verkauf, Wespe.
20:21Frau Wespe?
20:23Wegen Ihrer Kandidatur zum Betriebsrat.
20:25Ich stehe auf Ihrer Seite.
20:28Herr Lehmann sagt, Frau Wespe ist eine treue, zuverlässige Kollege.
20:32Aber ich glaube, er will doch die Rotenbaum.
20:37Ja, wenn der Lehmann das sagt.
20:39Also ich finde die Wespe ja ein bisschen verhärmt.
20:42Die Rotenbaum hat schon gewusst, warum sie ihr Bild da aufgehängt hat.
20:45Die kannte doch bisher kein Mensch.
20:47Also ich kenne die Sorte.
20:49Der ist ein Männertyp.
20:52Sehen Sie, ich habe es doch gesagt.
20:54Die will mich ärgern.
20:55Sie hat doch recht.
20:56Wieso?
20:57Sie informiert die Kollegen, wofür sie sich einsetzt.
21:00Wofür sie sich...
21:01Ja, vorhänge für alle, Licht für alle, Vollwertkost in der Kantine für alle und, und, und.
21:07Ja, wo sind wir denn alle?
21:08So eine Frechheit ist das alles.
21:10Die hat sie ja nicht mehr alle.
21:11Ja, sie hat ja selber gesagt.
21:12Sie ist nicht ausgelassen.
21:13Ja, das hat sie gesagt.
21:15Ja, Frau Schneider, auf welcher Seite stehen Sie denn?
21:18Glauben Sie denn etwa, dass die das schafft?
21:19Ich meine, die Wahl mit links.
21:22Mit links?
21:23Ach du, lieber Gott.
21:24Na ja, also jedenfalls das hier, das behalte ich erst mal.
21:31Na, Frau Rotenbaum, hier sind wir uns einig, ne?
21:34Wieso? Hatten wir Streit?
21:36Ach Gott, Sie wissen doch schon, was ich meine.
21:40Frau Schneider, Frau West ist noch nicht da. Wissen Sie vielleicht, wo sie ist?
21:43Da kommt sie doch.
21:44Wo?
21:45Ach so.
21:47Entschuldigung.
21:48Bitte sehr, Frau Rotenbaum.
21:49Frau West.
21:50Liebe Kollegen, bitte nur einen Wahlvorschlag ankreuzen, sonst ist der ganze Wahlzettel ungültig.
21:55Herr Tini, ich möchte gerne was sagen.
21:57Frau Rotenbaum, das geht leider nicht, weil wir sind bei einem Wahlvorgang und ich glaube nicht, dass da eine Ansprache gewünscht wird.
22:02Wie, du Nerschmensch.
22:04Liebe Kollegen.
22:07Danke, danke.
22:08Sie haben gehört, ich muss mich kurz fassen.
22:10Wie Sie alle wissen, bin ich noch nicht sehr lange in der Firma.
22:13Ich darf aber trotzdem sagen, dass ich mich hier bereits sehr wohl fühle.
22:17Was sicher mehr an Ihnen, den Kollegen liegt, als an gewissen Sparmaßnahmen, die uns ja allen nicht so viel Freude machen.
22:24Ich hoffe also auf Ihr Verständnis, wenn ich Ihnen heute sagen muss, dass ich meine Bewerbung für das Amt des Betriebsrates zurückziehe.
22:36Bitte glauben Sie jetzt nicht, dass ich kneiße.
22:39Aber ich bin zu der Überzeugung gelangt, und sicher sind da viele von Ihnen mit mir einer Meinung,
22:44dass eine langjährige Kollegin wie Frau Wespe unser aller Interessen sicher bestens vertreten wird, nicht wahr?
22:52Ich danke Ihnen.
22:54Oh Mensch, Frau Wespe.
22:55Also, das enttäuscht mich ja jetzt echt ein bisschen.
23:06Oh, vielleicht kann ich Sie trösten.
23:09Gerne, wie denn?
23:10Hm, das fällt uns schon was ein.
23:13Morgen sind wir nämlich Kollegen, Herr Dr. Brockstedt erklärt Ihnen das noch genauer.
23:16Ich weiß gar nicht, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen.