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  • vor 2 Tagen
Rund eine Woche nach der Bestellung des neuen Aufsichtsrats für SOS-Kinderdorf hat dieser erste Reformschritte gesetzt. Wie der Vorsitzende Friedrich Santner am Mittwoch bei einer Pressekonferenz sagte, wurde die Geschäftsführung von der "überbordenden Schweigepflicht" gegenüber den Behörden enthoben und die Pädagogik weiter vom Fundraising entkoppelt. Grundsätzlich geht es dem Aufsichtsrat aber darum, Ruhe in die in schwere Turbulenzen geratene Organisation zu bringen.

Credits: APA/kha; Thumbnail: APA/Georg Hochmuth

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Transkript
00:00In die Häuser von SOS Kinderdorf soll wieder Ruhe einkehren, zum Schutz der 1.800 in Österreich untergebrachten Kinder.
00:09Das wünscht sich der neue Aufsichtsrat. Und es wurden erste Reformschritte gesetzt.
00:15Das haben die Mitglieder des neuen Aufsichtsrats rund eine Woche nach der Bestellung am Mittwoch mitgeteilt.
00:21Es hat eine sehr überbordende Verschwiegenheitsverpflichtung der Geschäftsführung gegeben in dieser Organisation.
00:30Und wir haben am Samstag die drei Geschäftsführerinnen von dieser Verschwiegenheitsverpflichtung gegenüber der Reformkommission,
00:37gegenüber den Behörden und auch gegenüber der Justiz entbunden.
00:42Damit ist zumindest dieser erste Schritt einmal gemacht. Das war uns ganz, ganz wesentlich.
00:46Auf organisatorischer Seite sollen die Bereiche Pädagogik und Fundraising entkoppelt werden.
00:52Die Rolle der Pädagogik soll aufgewertet werden und die Verantwortung in der Geschäftsführung angesiedelt werden.
00:59Es gibt keinen monolithischen Kopf, wie es der Hermann Gmeiner und der Helmut Kutin war.
01:05Wir sind ein Team, ganz bewusst ein Team, weil die Aufgabe ist für zwei Schultern viel zu groß.
01:10Neben dem Industriemanager Friedrich Sandner, der in den 1960er Jahren selbst in einem Kinderdorf in der Steiermark aufgewachsen ist,
01:19bilden noch vier weitere Personen den neuen Aufsichtsrat.
01:22Es ist eine sehr große Verantwortung, die wir hier als Team übernehmen.
01:28Und das, was mich motiviert, ist einerseits das Wissen über die Langzeitfolgen von institutioneller Gewalt in dem großen Begriff
01:38und andererseits die Möglichkeit, hier tatsächlich etwas zum Besseren zu wenden.
01:47Ich möchte hier auch mitteilen, dass ich es zutiefst bedauere, was in der Vergangenheit geschehen ist für jede einzelne Person.
01:55Doch niemand kann es ungeschehen machen.
01:57Aber ich kann als Mitglied des Aufsichtsrats-Team ein Stück weit Verantwortung dafür übernehmen,
02:05dass es möglichst nichts mehr passiert.
02:09Denn wir wissen, und das wiederhole ich mich,
02:11Kinder, die aktuell unter Betreuung von SOS Kinderdorf stehen, haben gute Gründe,
02:18um ein gutes, förderliches Umfeld zu haben.
02:23Und dieses sollte weiterentwickelt werden.
02:25Kinderschutz stehe vor Markenschutz, betonte das Gremium.
02:30Der Vorsitzende versprach völlige Transparenz beim Umgang mit den Anschuldigungen.
02:36Die meisten Fälle dürften sich in den 1950er, 60er und 70er Jahren abgespielt haben.
02:42179 Fälle wurden auch bereits entschädigt.
02:46Wir werden alles aufarbeiten, was kommt.
02:48Noch einmal die Bitte, es sollen sich alle melden.
02:51Wir werden jedem und jeder zuhören und jedem und jede ernst nehmen.
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