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  • vor 10 Stunden

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Kurzfilme
Transkript
00:00Musik
00:29Ja, das richte ich ihm aus. Okay. Tschüss.
00:36Was ist los?
00:37Das ist Julia Ambach. Ich habe alles gelesen, was sie geschrieben hat.
00:41Ich hätte ja nie gedacht, dass ich die mal persönlich treffen darf.
00:48Bitte schön.
00:50Danke.
00:51Ja. Und wenn Sie sonst noch was möchten, dann sagen Sie einfach Bescheid.
00:59Ja. Jetzt habe ich noch ein paar Minuten. Dann gehe ich mal nach oben. Okay, duschen.
01:10Ihre Mandantin ist schon da.
01:13Was? Sie ist schon da.
01:15Ich habe ihr Kaffee und Kekse gebracht.
01:17Möchtest du auch was? Kräutertee, Wasser?
01:18Ja, vielleicht ein Wasser.
01:20Mama, muffel ich vielleicht?
01:22Ja, dazu sage ich nichts.
01:29Dein Mandant hat gerade angerufen. Er kann leider nicht herkommen, aber er möchte dich gerne am Abenteuerspielplatz im Niendorfer Gehege treffen.
01:36Na so.
01:37Hallo, Frau Ambach. Entschuldigen Sie bitte meinen Aufzug, aber ich habe noch gar nicht mit Ihnen gerechnet.
01:43Ich glaube, Sie sind ein bisschen früh. Wir hatten den Termin erst in einer halben Stunde.
01:48Ach, tatsächlich. Dann habe ich mir das irgendwie verkehrt gemerkt. Tut mir leid.
01:53Das ist ja gar kein Problem. Dankeschön.
01:55Ja, womit kann ich Ihnen helfen?
01:58Ähm, geht um meinen neuen Roman.
02:01Ich habe Ihnen weggeworfen.
02:05Aber warum das?
02:06Weil wir warten doch seit Jahren auf ein neues Buch von Ihnen.
02:10Darf ich Sie das fragen, warum Sie das gemacht haben?
02:14Weil er schlecht ist.
02:17Sehr schlecht.
02:18Schrecklich.
02:21Furchtbar.
02:24Erbärmlich.
02:26Nicht mal dafür finde ich noch den passenden Ausdruck.
02:31Ich weiß jetzt nicht genau, wie ich Ihnen dabei helfen soll.
02:35Wie?
02:36Also, wie ich Ihnen helfen kann?
02:37Nein, natürlich. Darum geht es jetzt nicht.
02:40Also, ich habe das Machwerk in den Müll geworfen.
02:44Also ein Computerausdruck.
02:46Eigentlich albern, weil ich habe das Ganze ja noch auf dem Rechner.
02:49Aber das war eben meine Methode, damit abzuschließen.
02:54Aber ich habe den Fehler gemacht und habe das meinem Lektor gesagt, als er bei mir war.
02:58Und der hat das dann aus der Mülltonne gefischt und nun will er es veröffentlichen.
03:04Obwohl ich ihm gesagt habe, dass ich das nicht will.
03:07Aber warum ist das so wichtig?
03:09Sie können doch bestimmt einfach Korrekturen machen.
03:11Nein, nein, nein, nein.
03:12Da helfen keine Korrekturen.
03:14Ich sagte doch, es ist schlecht wie alles, was ich in letzter Zeit geschrieben habe.
03:18In...
03:18In Wirklichkeit kann ich nicht mehr schreiben.
03:23Sie haben doch ein ganzes Manuskript zustande gebracht, das Ihr Lektor ja offensichtlich gut findet.
03:30Ach was, der bekommt Druck vom Verlag endlich zu liefern.
03:33Der würde auch das Telefonbuch drucken lassen.
03:35Hauptsache, mein Name steht drauf.
03:36Aber Sie haben geschrieben.
03:39Ich habe das imitiert, was ich früher geschrieben habe,
03:43weil ich dachte, dass beim Schreiben die Inspiration zurückkommt.
03:46Aber das ist nicht passiert.
03:53Ich bin nicht mehr die Jüngste.
03:56Und ich weiß nicht, ob ich in diesem Leben nochmal so einen Roman zustande bringe.
03:59Und deswegen darf das nicht der Letzte sein.
04:04Ich will der Nachwalt nicht mit so einer lausigen Imitation in Erinnerung bleiben.
04:08Bitte helfen Sie mir.
04:11Hindern Sie den Verlag daran, diesen Roman rauszubringen.
04:13Versprochen.
04:19Danke.
04:20Ich habe Ihnen einen Ausdruck des ersten Kapitels mitgebracht.
04:24Lesen Sie es, dann wissen Sie sofort, was ich meine.
04:27Aber außer Ihnen darf das auf gar keinen Fall irgendjemand anderes lesen.
04:32Nein!
04:40Herr Weber?
04:43Ach, Gellert.
04:45Tut mir leid, dass ich umdisponieren musste.
04:48In der Kita gab es einen Krankheitsfall.
04:50Und meine Frau hat einfach behauptet, dass ich heute den Jungen habe, was frech gelogen ist.
04:54Leon, Vorsicht!
04:59Macht Sie neuerdings?
05:01Gerne.
05:01So tun, als hätten wir etwas verabredet,
05:03damit sie dann später behaupten kann,
05:05ich hätte es vergessen und ich wäre unzuverlässig.
05:07Na, vielleicht fangen Sie mal ganz vom Anfang an.
05:11Um was geht es?
05:13Leon, pass auf!
05:15Also meine Frau und ich sind seit einem Jahr geschieden.
05:18Und plötzlich, aus heiterem Himmel,
05:21will sie das alleinige Sorgerecht.
05:23Was? Mit welcher Begründung?
05:24Ich wäre zu alt.
05:25Deswegen hat sie sich auch scheiden lassen.
05:28Am Anfang unserer Ehe hat sie der Altersunterschied nicht gestört.
05:31Aber plötzlich, vor zwei Jahren, hat sie behauptet,
05:33ich würde sie ausbremsen.
05:35Sie habe noch was vor, wolle was aus sich machen.
05:38Als ob ich sie daran gehindert hätte.
05:41Und dann stellt sich raus,
05:42dass sie in Wirklichkeit jemanden kennengelernt hat.
05:44Jemanden Jüngeren.
05:45Also Ihr Alter ist kein ausreichender Grund
05:48für einen Entzug des Sorgerechts.
05:51Sie ist der Meinung,
05:52der Junge bräuchte eine aktive männliche Bezugsperson
05:56und ich wäre das nicht.
05:57Ich wäre zu alt.
05:58Totaler Quatsch.
06:00Na gut, ich habe ein paar Probleme mit der Hüfte,
06:02aber ich bin topfit für mein Alter.
06:05Sie denken, das ist vorgeschoben?
06:06Ja, selbstverständlich.
06:09Ihr habt doch gesagt, sie hat einen neuen.
06:11Der wünscht sich eine heile Familie.
06:12Da passt das geteilte Sorgerecht nicht ins Bild.
06:15Na zum Glück geht es dem Gericht
06:16bei solchen Streitigkeiten nicht um das,
06:18was die Parteien wollen,
06:19sondern nur um das Kindeswohl.
06:22Gibt es da etwas,
06:23das Ihre Ex-Frau Ihnen vorwerfen kann?
06:27Wenn es nach ihr geht, jede Menge.
06:30Angefangen damit,
06:31dass ihr neuer Mann und sie sich vegetarisch ernähren,
06:33ich den Jungen dazu aber nicht zwingen möchte.
06:38Als ich jung war,
06:39wollte ich unbedingt Kinder haben.
06:40Aber ich habe zu viel gearbeitet.
06:42Meine Beziehungen haben nie lang genug gehalten.
06:44Aber dann habe ich meine Frau kennengelernt.
06:47Meine Ex-Frau.
06:51Und als sie schwanger war,
06:53da dachte ich,
06:55das ist meine Chance.
06:58Ich habe aufgehört zu arbeiten.
06:59Ich habe alles aufgegeben,
07:00um nur noch für den Jungen da sein zu können.
07:03Um keinen Moment mit ihm zu verpassen.
07:05Und jetzt will ich sie mir einfach wegnehmen.
07:10Hey!
07:12Hallo, Leon!
07:13Das ist so toll,
07:22was von Aurelia Ambach zu lesen,
07:24was sonst noch nie jemand gesehen hat.
07:26Ich weiß ja nicht, was die Frau hat.
07:27Also, ich finde es ganz wunderbar.
07:29Weil du ihre anderen Sachen nicht kennst.
07:31Weißt du,
07:31ihre große Kunst war immer,
07:33ganz alltägliche Dinge und Vorgänge
07:35so zu beschreiben,
07:36dass man das Gefühl hat,
07:38die ganz neu zu sehen.
07:40Also, das hier ist handwerklich perfekt.
07:42Aber das Besondere fehlt.
07:46Und man hat das Gefühl,
07:47dass sie immer wieder den Faden verliert.
07:49Und dass Gedanken,
07:49die sie begonnen hat,
07:50nicht zu Ende geführt werden.
07:51Also,
07:52ich kann verstehen,
07:54dass sie nicht will,
07:55dass das veröffentlicht wird.
07:56Ja, das kann ja sein.
07:59Aber dass sie das Manuskript
08:00deshalb wegwirft, ja?
08:02Und sich mit ihrem Lektor streitet,
08:03statt mit ihm daran zu arbeiten.
08:05Ich habe immer gedacht,
08:06dafür wären Lektoren ja da.
08:08Weil sie verzweifelt ist.
08:10Hast du das nicht gemerkt?
08:11Ja, doch.
08:12Aber ich meine,
08:14Gott sei Dank ist das ja
08:15kein literarisches,
08:17sondern ein juristisches Problem.
08:19Wir müssen nur dafür sorgen,
08:20dass der Verlag das Manuskript
08:21nicht verwendet.
08:24Was ist das?
08:25Der Antrag auf eine einstbeilige Verfügung
08:27und eine Unterlassungserklärung.
08:29Ich dachte,
08:29das wollen Sie vielleicht
08:29zum Termin mitnehmen.
08:31Ach, danke, Charlie.
08:33Studieren Sie heimlich Jura?
08:35Nein, nein, nein.
08:36Ich habe nur unsere alten Anträge
08:37entsprechend umformuliert.
08:38Danke.
08:39Guten Tag, Herr Gellert.
08:58Ja?
08:59Originelles Outfit.
09:01Für einen Anwalt.
09:02Ach, das ist eine lange Geschichte.
09:03Tag, Frau Weber.
09:05Das kann ich für Sie tun.
09:06Wir werden doch hoffentlich
09:07nicht verklagen.
09:07Es geht nicht um Ihre Firma.
09:09Ich vertrete Ihren Mann
09:10in dem Sorge-Rät-Streit.
09:12Da hätten Sie besser
09:12einen Termin mit meiner Anwältin ausgemacht.
09:14Ich gebe Ihnen sehr gerne die Nummer.
09:15An die wende ich mich natürlich,
09:17aber die wird wahrscheinlich sagen,
09:18dass wir das Ganze vor Gericht klären.
09:20Aber meine Erfahrung ist,
09:21dass das kein guter Platz ist
09:23für Familienangelegenheiten.
09:24Meist werden da nur Gräben vertieft.
09:27Vielleicht gibt es ja auch
09:28die Möglichkeit für einen Kompromiss.
09:30Wie gesagt,
09:31besprechen Sie das bitte mit meiner Anwältin.
09:33Das werde ich tun.
09:35Aber verraten Sie mir trotzdem,
09:36warum Sie wollen,
09:37dass Ihr Mann das Sorgerecht entzogen hat.
09:39Dazu gibt es sehr viel zu sagen.
09:41Und ich habe zu tun.
09:42Dann die Kurzfassung.
09:44Bitte.
09:47Danke.
09:51Sie haben ihn getroffen?
09:54Sind Sie ein Stück mit ihm gegangen?
09:56Sicher nicht.
10:00Er kann nämlich kaum noch laufen.
10:02Er müsste sich seit Ewigkeiten
10:03beide Hüften operieren lassen.
10:05Macht er aber nicht.
10:07Weil er sich längst aufgegeben hat.
10:10Was hat er denn erzählt,
10:11warum ich mich von ihm habe scheiden lassen?
10:14Weil er zu alt ist?
10:18So ist es aber nicht.
10:20Was fandst du?
10:22Die Zeiten haben sich geändert.
10:23Als ich ein Kind war,
10:26hat mein Opa mit 70
10:27nur noch rumgesessen
10:28und quasi auf sein Ende gewartet.
10:30Heute sind ältere Leute aktiv.
10:33Engagiert.
10:38So war Jürgen auch,
10:39als wir uns kennengelernt haben.
10:42Man hatte das Gefühl,
10:43dass er noch was vorhat.
10:45Dass er eigentlich erst durchstartet.
10:48Aber als Leon,
10:49unser Sohn, geboren wurde,
10:50da hat er plötzlich aufgehört zu arbeiten.
10:53Obwohl ihn sein Architekturbüro
10:55gerne weiter beschäftigt hätte.
10:59Es war, als hätte man ihm den Stecker gezogen.
11:03Er war gar nicht mehr wiederzuerkennen.
11:06Also diesen Mann habe ich nicht geheiratet.
11:08Und so einen Mann will ich auch nicht
11:09als Vater für mein Kind.
11:12Also ich denke nicht,
11:13dass Sie damit einen Richter überzeugen.
11:14Das ist auch nicht alles.
11:21Er lässt nicht nur sich hängen,
11:22sondern auch unseren Sohn.
11:25Er ist vergesslich.
11:27Hat mehrfach Termine verpasst
11:29oder Leon einfach nicht von der Kita abgeholt.
11:32Er ist so altmodisch.
11:34Was er von sich gibt,
11:35wenn er mit Leon zusammen ist,
11:36ist sowas von gestern,
11:37dass es nicht graust.
11:38Klar, wenn er sein Opa wäre,
11:41da würde ich das hinnehmen.
11:42Aber sein Vater,
11:44dann muss er doch ein Rollenvorbild sein.
11:47Und das ist er nicht.
11:49Kann man das nicht irgendwie anders klären?
11:53Müssen Sie ihm dazu
11:54das Sorgerecht entziehen lassen?
11:56Das kommt mir recht extrem vor.
11:59Ich habe mehrfach versucht,
12:00das mit ihm zu klären.
12:01Das können Sie mir glauben.
12:03Katja, wir brauchen dich.
12:05Ich muss jetzt.
12:07Alles Weitere besprechen Sie bitte mit meiner Anwälte.
12:21Nehmen Sie Platz.
12:23Okay.
12:27Und Sie bedienen sich natürlich.
12:29Danke.
12:30Darf ich Ihnen zuallererst sagen,
12:32wie sehr es mich betrübt,
12:33dass das jetzt auf dieser Ebene verhandelt wird.
12:36Ich kenne Aurelia Ambach
12:38so viele, viele Jahre.
12:40Und ich wünschte,
12:42wir könnten das
12:43in dem freundschaftlichen Geist klären,
12:46der auch bislang
12:47unsere Zusammenarbeit ausgezeichnet hat.
12:50Also, indem Sie sie hintergehen.
12:52Und etwas,
12:53das Sie ganz bewusst vernichtet hat,
12:55aus Ihrem Mülleimer stehlen?
12:57Ich habe nichts gestohlen.
12:59Frau Ambach hatte das Manuskript
13:03in die Altpapiertonne geworfen.
13:04Und die stand noch nicht mal
13:05auf Ihrem Grundstück.
13:07Nach meinem Verständnis
13:09hat sie ihr Eigentum daran aufgegeben.
13:12Entscheidend ist der Wille des Besitzers.
13:14Und Frau Ambach hat der Recyclingfirma
13:16das Manuskript mit der eindeutigen Absicht
13:19übergeben, es zu vernichten.
13:21Also, es handelt sich hier nicht
13:22um irgendeinen Sperrmüll,
13:23der am Straßenrand liegt oder steht
13:25und den man einfach so mitnehmen kann.
13:26Aber die zentrale Frage ist doch vielmehr,
13:30wer war, binnenstrich ist,
13:33der eigentliche Besitzer dieses Manuskripts?
13:36Wie meinen Sie das?
13:37Wir haben einen Vertrag mit Frau Ambach
13:40und wir zahlen ihr seit geraumer Zeit
13:42Vorschüsse, damit sie uns genau
13:44den Roman schreiben kann,
13:47den sie jetzt...
13:48Im Grunde gehört das Manuskript
13:51unserem Verlag.
13:52Und natürlich hat Frau Ambach
13:54Anspruch auf ihre restlichen Honorare
13:56und auch auf die sich aus den
13:58Verkaufserlösen ergebenden Tantiemen.
13:59Schauen Sie, das ist doch nicht die Art
14:01und Weise, wie wir normalerweise
14:02mit unseren Autoren umgehen.
14:05Es geht hier auch nicht ums Geschäft.
14:07Natürlich nicht.
14:11Ich verehre Aurelia Ambach.
14:15Punkt.
14:17Und deshalb musste ich das Manuskript
14:19aus der Papiertonne retten.
14:21Ich konnte ja nicht ahnen, ob sie es nicht
14:22vielleicht auch von ihrem Computer
14:24löschen würde.
14:25Und es ist ein ganz wunderbarer Text.
14:30Sonst würden wir ihn ja nicht
14:31veröffentlichen wollen.
14:33Und darüber würden wir eben gerne
14:35mit Frau Ambach persönlich
14:37uns verständigen,
14:39wenn sie sich dann wieder beruhigt hat.
14:42Ja?
14:42Dann wird es Sie
14:44und auch den Verlag natürlich
14:46freuen, dass ich Ihnen
14:47die entsprechende Zeit dazu verschaffe.
14:50Denn ich habe hier
14:51eine Unterlassungserklärung,
14:53in der Sie aufgefordert werden,
14:55sämtliche Veröffentlichungen
14:56nicht weiter zu betreiben.
14:58Und den Antrag
15:00auf eine einstweilige Verfügung,
15:02der Sie zwingt,
15:03das Manuskript zurückzugeben.
15:05Und zwar mit sämtlichen Kopien.
15:07Ja, das ist pure Altersdiskriminierung.
15:12Da könnte man ja gleich verbieten,
15:13dass Leute
15:14ab einem bestimmten Alter Kinder bekommen.
15:16Ja, und was die Hüft-OP angeht,
15:18also klar, das ist ein Problem.
15:19Aber wenn das relevant wäre,
15:20dann würde ja automatisch
15:21jeder Mensch im Rollstuhl
15:22kein Sorgerecht bekommen.
15:24Also wenn es um eine Kündigung
15:25oder was Ähnliches ginge,
15:26da könnten wir damit punkten.
15:27Aber bei Sorgerechtsfragen,
15:29da geht es nicht um die Frage,
15:30ob die Eltern gerecht behandelt werden,
15:32sondern ausschließlich
15:33um das Kindeswohl.
15:34Und was das bedeutet,
15:35das liegt letztlich
15:36im Ermessen des Richters
15:37oder der Richterin.
15:38Ja, aber für einen Richter
15:39wird das Alter des Vaters
15:40doch hoffentlich kein Thema sein.
15:42Das kann sein.
15:44Aber das stärkste Argument,
15:45das die Ex-Frau
15:46gegen unseren Mandanten hat,
15:47ist seine Unzuverlässigkeit.
15:48Vor allem, wenn es dazu führt,
15:50dass er seinen Sohn
15:50nicht von der Kita abholt.
15:53Also ein was verstehe ich
15:54noch nicht so ganz.
15:55Die Öffentlichkeitsarbeit
15:56für so eine Firma,
15:57das ist doch ein aufreibender Job.
16:00Stimmt.
16:01Da muss man auch schon mal
16:02abends mit den Kunden essen gehen.
16:03Eben, das heißt,
16:04es macht doch überhaupt
16:05gar keinen Sinn,
16:05dass sie ausgerechnet
16:06denjenigen unbedingt loswerden möchte,
16:08der ihr den Rücken frei hält,
16:09wenn es nötig ist.
16:09Also es hängt davon ab,
16:10was ihr neuer Partner
16:12beruflich macht.
16:13Das kann ich rauskriegen,
16:14um mich bei der Firma
16:16ein bisschen schlau machen,
16:16was unsere Gegnerin angeht.
16:18Ja, und ich kann rausfinden,
16:19was sie mit dem Kind macht,
16:21wenn die Kita zu ist
16:21oder wenn sie länger arbeiten.
16:22Hey, ihr seid ja gar nicht zu bremsen.
16:25Hallo.
16:25Hallo.
16:26Hallo.
16:27Du hast ja immer noch
16:27dieselben Sachen an.
16:28Ja, ich hatte leider keine Zeit,
16:30zwischendurch mal nach Hause zu fahren,
16:32aber zum Glück war mein letzter Termin
16:34in einer Kaffeerösterei.
16:36Da war ich zumindest geruchsmäßig
16:38auf der sicheren Seite.
16:40Also, ich weiß,
16:42ihr habt gleich Feierabend,
16:43aber könntest du bitte
16:44noch mal Frau Ambach anrufen
16:45und für morgen einen Termin machen?
16:47Und die soll unbedingt
16:48diesen Buchvertrag mitbringen.
16:49Und Sie müssten den Antrag
16:51auf die einstweilige Verfügung
16:52bitte noch ans Gericht schicken, ja?
16:54Habe ich schon eingeworfen.
16:56Wann?
16:57Na, vorhin,
16:57als ich mit Teddy draußen war.
16:58Das ist ja sehr nett,
16:59aber es wäre nicht nötig gewesen.
17:01Sowas geht ja heutzutage
17:02alles elektronisch.
17:03Das weiß ich,
17:04aber die Bewegung hat mir gut getan
17:06und Teddy hat's gefreut.
17:08Verdammt,
17:08es ist schon so spät.
17:09Ich habe noch eine Verabredung.
17:11Kann ich vielleicht
17:11bei dir oben duschen?
17:12Ja, klar.
17:14Aber ich meine,
17:15es macht nicht viel Sinn,
17:16wenn du dann wieder
17:17in diese schwitzigen Klamotten steigst.
17:20Das ist kein Problem.
17:21Ich habe immer ein paar frische Sachen
17:22im Büro für den Fall,
17:24dass ich nachts durcharbeite.
17:25Was ist das denn?
17:43Ist es das,
17:44was ich vermute?
17:46Ja.
17:49Bist du sicher?
17:52Hast du schon mit ihr gesprochen?
17:53oder willst du sie überfallen?
17:55Ich überfalle sie nicht damit.
17:57Ich überrasche sie.
17:58Ist alles gut mit dir?
18:11Du bist heute so schweigsam.
18:12Ach, ich habe nur nachgedacht.
18:16Verrätst du mir über was?
18:18Ich vertrete gerade einen Mann,
18:22der um das Sorgerecht
18:25für sein Kind kämpft,
18:26nachdem sich seine Frau
18:27von ihm hat scheiden lassen.
18:29Diese Scheidung,
18:30die hat deinen ganzen Lebensentwurf
18:32auf den Kopf gestellt.
18:33Und ich frage mich,
18:35was ich eigentlich
18:36für einen Lebensentwurf habe.
18:40Entscheidest du das nicht immer
18:41von Tag zu Tag?
18:43Ja, ja, aber
18:44wie weit hat mich das gebracht?
18:48An einem Tresen einer Bar
18:50zusammen mit mir?
18:52Das ist doch was.
18:58Und was wollen wir?
19:02Also ich wollte mich
19:03nach einem anstrengenden Tag
19:05gemeinsam mit dir
19:06bei einem Drink entspannen
19:07und dann die Frage klären,
19:11ob wir zu mir
19:11oder zu dir gehen wollen.
19:14Jetzt mal im Ernst.
19:16Hättest du nicht Lust,
19:18dass sich unsere Beziehung
19:22irgendwie entwickelt?
19:27Aber tut sie das doch nicht?
19:31Du schlägst jetzt aber nicht vor,
19:33zusammenzuziehen.
19:35Warum nicht?
19:37Wir haben doch beide
19:40gescheiterte Beziehungen
19:41hinter uns.
19:44Und das, was wir jetzt haben,
19:46das ist doch schön, oder?
19:50Ja, doch.
19:52Sicher.
19:54Aber...
19:55Dann lass es uns doch
19:56so lassen, wie es ist.
20:07Ja.
20:29haben sie vergessen wo unsere kanzlei ist was sie wollen doch zu uns wir haben gestern einen
20:50termin ausgemacht ja sicher haben sie die sachen fertig das denken sie wissen schon
20:56als sie meinen das gespräch mit dem lektor ja darüber will frau brede sicher mit ihnen reden ja gut dann los
21:07guten morgen guten morgen frau aber ja gehen sie doch bitte durch
21:23frau ich habe gestern mit ihrem lektor gesprochen und er behauptet dass er einen anspruch hat auf
21:35ihr manuskript weil er ja erstens ein vertrag mit ihnen hat zweitens schon zahlungen geflossen sind
21:41haben sie den vertrag dabei nein hat meine assistentin vergessen sie darum zu bitten weiß
21:53nicht kann sein wahrscheinlich schon leider manchmal bisschen vergesslich ist nicht so schlimm der täuscht
22:02sich sowieso solange sie ihm das manuskript nicht übergeben hat der gar keinen anspruch darauf auch
22:09der verlag nicht stand in dem vertrag schon ein titel für das buch nein der ist was das angeht
22:17allgemein gehalten und auf dem manuskript das sie weggeworfen haben stand da ein titel nein den titel
22:25denke ich mir immer erst zum ende aus aber da ich das manuskript hier weggeworfen habe hat es noch
22:30keinen titel bekommen das ist gut für uns denn es zeigt dass er sich das manuskript nicht nur
22:37illegal angeeignet hat sondern er kann ja dann auch gar nicht belegen dass es sich um den
22:43vertragsgegenstand handelt vertragsgegenstand sich das anhört was ist das ist kein vertragsgegenstand
22:54dieses manuskript ist der lebende und atmende beweis meines völligen scheiterns es zeigt jedem der es
23:03liest dass ich alles verloren habe was mir wichtig ist dass nichts mehr von dem da ist womit ich mein
23:08leben verbracht habe die vorstellung dass die das der öffentlichkeit zum fraß vorwerfen ist
23:15unerträglich das wird nicht passieren
23:30wir müssen unbedingt eines klarstellen herr reber wenn ich sie vertreten soll dann müssen sie mir
23:35unbedingt über alles die wahrheit sagen es wäre nicht hilfreich wenn ich im verfahren von etwas
23:42überrascht werde ja aber ich sage ihnen doch die wahrheit nein sie haben gesagt sie hätten ein paar
23:48probleme mit ihrer hüfte aber sie müssen an beiden hüften operiert werden und zwar schon eine ganze weile
23:54ja das stimmt ich muss jetzt mal was fragen geht es ihnen und ihrer frau wirklich um den jungen oder
24:01darum dass der andere nicht gewinnt wie können sie sowas fragen
24:07leon ist für mich das wichtigste im leben ich habe schon mal versucht ihnen das zu erklären es geht doch nicht um sie es geht um leon sie müssen doch dem gericht klar machen warum sie für ihn wichtig sind
24:23ich denke es würde sinn machen sich um eine mediation zu bemühen um zu klären ob es nicht eine möglichkeit gibt dass sie und ihre ex-frau sich einigen
24:34gute gut
24:40sag mal was waren denn das für komische zeichen die davor gemacht hast ich wollte dich nur darauf hinweisen dass mit unserer mandantin irgendwas nicht stimmt
24:49für sie ist diese angelegenheit doch mehr als schrecklich ja auch aber das meine ich nicht als ich sie im ruf angesprochen habe da kam sie mir völlig verwirrt vor als ob sie gar nicht wüsste wo sie ist und was sie tut
25:02mama die schriftstellerin die lebt sowieso mehr in ihrem kopf als in der wirklichen welt nein das meine ich nicht
25:08die hatte ein richtiges blackout das war gleich wieder vorbei aber ich fand es ziemlich erschreckend und ich glaube sie auch
25:14also jetzt wo du sagst sie hat im gespräch auch mehrfach sachen wiederholt die sie vorher schon mal genauso gesagt hat und weißt du was sie hat den vertrag vergessen ich nehme mal an du hast sie
25:29vorher darum gebeten oder ja klar siehst du da konnte sich gar nicht dran erinnern da hört sich für mich wie beginnender alzheimer an das könnte auch der grund sein warum sie probleme mit dem
25:39schreiben hat mama das muss jetzt kein alzheimer sein gibt ja auch noch andere formen von demenz ich könnte mal dr wilhelm mir anrufen und mich schlau machen das kann ich machen
25:48wo ist denn charlie die richtet für den sorgerechtsfall ihr seid ja beide sehr emsig was wir freuen uns nur wenn es für uns was zu tun gibt
26:03ist das ihre
26:14nee bei mir hat es noch nicht so geklappt aber ich komme gerne her und gucke den klein beim spielen zu viel
26:22ihrer ist total süß
26:24oh das ist nicht meiner ich fasse nur auf ihn auf
26:28ach so
26:28das habe ich auch schon mal überlegt
26:31ist es denn gut bezahlt eigentlich nicht
26:35aber lians mutter hat viel zu tun sie ruft mich oft an und in der summe rechnet sich das
26:42also ich würde danke gerne von ihnen wissen wie sie den wert des manuskriptes beziffern also des romans
26:53das kann man überhaupt nicht genau sagen das ist ja doch sehr davon abhängig wie die verkaufszahlen sind im innen und ausland
27:01klar aber eine ungefähre schätzung wäre gut also das wird das gericht wissen wollen
27:07das ist doch für die frage wer die rechte an dem manuskript hat überhaupt nicht vom belang
27:16nein jetzt nicht aber wenn sie sich dann vor gericht verantworten müssen wegen diebstahls dann schon
27:22was soll denn dieser unsinn
27:25ich habe ihnen doch bereits erklärt dass es eigentlich unser manuskript ist
27:29herr kechner das manuskript was sie da aus dem müll gefischt haben das hat ja keinen titel und in dem vertrag den sie mit meiner mandantin haben steht auch kein titel
27:43also es ist eine reine vermutung von ihnen dass das manuskript dass sie da rausgefischt haben dass das was mit ihrem vertrag zu tun hat wir bestreiten das aber selbst wenn es der roman wäre den sie bestellt haben dann hätten sie kein recht sich den anzueignen das erfüllt den tatbestand des diebstahls
28:04lächerlich ich fordere sie jetzt auf das manuskript und sämtliche kopien sofort an meine mandantin zurückzugeben
28:15andernfalls gehe ich morgen zur polizei und erstattete anzeige wegen diebstahls zwar nicht gegen den verlag sondern gegen sie gegen sie ganz persönlich
28:24das ist nicht ihr ernst doch ich meine daraus erfolgt zwar keine gefängnisstrafe aber vorbestraft sind sie allemal
28:33ja der nächste schritt wäre dann dass wir an die öffentlichkeit gehen also dass wir die presse über ihr verhalten informieren und ich könnte mir vorstellen
28:43dass viele autoren das nicht so gut finden und sich dann überlegen zu einem anderen verlag zu wechseln
28:50ja das wäre glaube ich eine ganz gute idee
28:55also ich habe mich länger mit dem kindermädchen unterhalten das sich um den kleinen lion kümmert wenn die mutter eigentlich dran wäre
29:02tatsache ist dass sie im grunde überhaupt keine zeit hat für ihn und eigentlich auch nie da ist
29:06also wenn sie mal ein wochenende frei hat dann fährt sie nach dortmund zu ihrem freund und der junge bleibt hier in hamburg beim kindermädchen
29:11also im moment mal außerdem habe ich mich ein bisschen mit lion unterhalten und dabei ist ihm rausgerutscht dass seine mutter ihn gebeten hat
29:17seinem vater nicht zu erzählen dass die beiden eigentlich kaum zeit miteinander verbinden
29:20also im moment ich bin noch nicht fertig also außerdem habe ich mich ins e mail programm der mutter gehackt und dort habe ich eine e mail gefunden
29:26die sie an ihren freund geschickt hat darin gibt sie zu dass sie ihren sohn extra in der kita warten lässt obwohl sie dran wäre ihn abzuholen
29:32einfach um den mann schlecht dastehen zu lassen also für mich scheint es eine richtige strategie zu sein
29:36aber das alles erklärt nicht warum sie sich überhaupt um das sorgerecht für den jungen bemüht wenn sie eigentlich gar keine zeit
29:42das kann ich erklären die wolters ag hat eine sehr nette schiffsekretärin mit der ich ins gespräch gekommen bin und die hat mir erzählt
29:50dass frau weber nicht mehr lange in der wolters ag beschäftigt ist ihr freund kommt aus dortmund
29:56das habe ich doch gerade gesagt
29:57ja und die beiden die wollen dort wohl ihre eigene firma für fair gehandelten kaffee aufmachen
30:04deswegen der streit um das sorgerecht bei einem geteilten sorgerecht da kann sie nicht einfach wegziehen und den jungen mitnehmen
30:10gute arbeit ihr beiden vielen dank
30:13vielen dank
30:26danke dass wir uns hier treffen können
30:28ich bin gerne hier im wasser
30:31es hilft mir den kopf frei zu kriegen
30:34gibt es was neues
30:36ja ich war bei ihrem lektor und ich habe ihm ein ultimatum bestellt
30:40ich habe ihm gesagt wenn er nicht bis morgen mittag das manuskript zurück gibt
30:45werde ich anzeige erstatten
30:47ich glaube das hat ihn zum nachdenken gebracht
30:57frau amber
30:59sie wollten mir doch helfen dass ich meinen schlüssel wiederkriege
31:06nein nicht den schlüssel das andere
31:13verdammt
31:15sie meinen das manuskript
31:17ja klar das manuskript
31:20ich habe ihnen gerade gesagt dass ich ihrem lektor ein ultimatum gestellt habe dass er uns das manuskript zurückgeben muss
31:27tut mir leid ich bin manchmal etwas abgelenkt das ist so bei schriftstellern immer mit dem kopf woanders
31:39frau mach entschuldigen sie dass ich das sage aber ich habe das gefühl dass es hat nichts damit zu tun dass sie schriftstellerin sind
31:49was meinen sie damit
31:52naja sie waren eben so komplett abwesend und heute vormittag in der kanzlei wohl auch
31:58meinen sie nicht das wäre was womit sie mal zum arzt gehen sollten
32:03ich kenne da einen sehr guten arzt
32:10ich denke nicht dass sie das etwas angeht
32:12ok
32:14ich kann ihnen gar nicht sagen wie schrecklich das ist
32:20mein kapital war immer dass ich
32:36genau beobachte und worte dafür finde was ich sehe
32:39eigene unverbrauchte worte
32:42aber plötzlich verstecken sich die worte von mir
32:45manchmal sind sie direkt von mir und ich habe das gefühl dass ich nur danach greifen muss aber wenn ich das versuche dann
32:53verschwinden sie wie wasser im abfluss
32:56und dann sage ich etwas und ich weiß dass es falsch ist und ich sehe in den augen der anderen
33:01dass das komplette blödsinn ist den ich rede aber ich kann es nicht ändern
33:07das macht mir schrecklich angst
33:19der arzt von dem sie vorhin gesprochen haben
33:23glauben sie dass der für mich kurzfristig einen termin frei hätte
33:27ja also wenn ich den anrufe der nimmt sie sofort dran
33:31danke
33:41ich sitze da drüben und versuche da zu sein bevor sie kommt
33:48es kann allerdings sein dass sich das ganze verzögert weil sie bei gericht zu viel zu tun hat
33:52wenn sie kommt da werde ich kurz mit ihr sprechen
33:59dann bekommen sie ein zeichen und bringen den champagner
34:02wenn sie die gläser abstellt schalten sie die musik ein
34:06sobald die musik läuft nicht ich ihnen zu und dann kommen sie mit den zellern
34:10sie wird sich wundern weil wir ja noch gar nichts bestellt haben aber davon lassen sie sich nicht stören
34:15wie hast du mich geworden
34:17so
34:18wie hast du mich gefunden
34:20so
34:25ta-da
34:26danke
34:29prima
34:30genau so machen wir das
34:32okay
34:39ja, Gellert
34:41ganz ruhig
34:43Ruhig. Wo ist die Kita?
34:52Was macht ihr denn da?
34:54Wir bringen die Ablage auf Vordermann.
34:59Das habt ihr doch gerade erst gemacht.
35:02Ja, ja, aber wenn man das regelmäßig macht, dann entsteht gar nicht erst irgendein Chaos.
35:07Also ich würde wirklich gerne mal wissen, was mit euch los ist.
35:11Oh, Frau Amber. Ja, das ist schön. Wir haben gerade versucht, Sie zu erreichen.
35:19Danke.
35:21Wofür?
35:22Na, dass Sie mich zu Ihrem Dr. Wilhelmi geschickt haben.
35:25Der hat sofort diverse Tests auf Alzheimer mit mir gemacht.
35:29Und als da nichts mehr rausgekommen ist, hat er mich direkt zu einem Zentrum für Gefäßmedizin geschickt.
35:34Und die haben mich gleich gestern durch den Mangel gedreht.
35:37Und soeben ist der Befund gekommen.
35:39Ist kein Alzheimer.
35:41Ist eine Durchblutungsstörung, die man medikamentös behandeln kann.
35:44Und wenn das nicht reicht, mit einer Art Bypass beheben kann.
35:48Ich kann Ihnen gar nicht sagen, was für eine Last vor meinen Schultern gefallen ist.
35:50Doch.
35:51Doch, das kann ich mir sowas von vorstellen.
35:54Ich habe auch noch eine gute Nachricht.
35:56Ihr Lektor hat angerufen und er will sich mit uns treffen.
35:58Und ich denke mal, er will vielleicht das Manuskript zurückgeben.
36:02Leon!
36:03Leon!
36:04Leon!
36:05Leon!
36:06Leon!
36:07Leon!
36:08Was ist passiert?
36:24Leon ist verschwunden.
36:25Die Kita hat mich angerufen, weil ich den Jungen angeblich wieder nicht abgeholt habe.
36:30Aber ich hatte ihn heute gar nicht.
36:32Ich bin trotzdem gleich gekommen.
36:34Aber während ich mit der Erzieherin telefoniert habe, ist Leon verschwunden.
36:39Leon!
36:39Leon!
36:39Ausgerechnet heute, wo unser Mediationstermin ist.
36:44Irgendeine Idee, warum er weggelaufen ist?
36:46Naja, er ist sauer, weil er wieder warten muss.
36:49Er will uns bestrafen.
36:50Er will, dass alle nach ihm suchen.
36:53Nur, dass ich das nicht, nicht kann.
36:56Ich kann nur zugucken.
37:00Vielleicht hatte meine Frau ja recht.
37:02Nein, das hat sie nicht.
37:06Leon!
37:06Leon!
37:07Leon weiß doch, dass wir nicht durch den Wald laufen können, um ihn zu suchen.
37:14Ja!
37:16Warum sollte er sich dann im Wald verstecken?
37:23Hallo!
37:27Ist da jemand?
37:28Mäuschen, piep einmal!
37:43Mäuschen, piep einmal!
37:44Piep, piep, piep, piep, piep, piep, piep, piep, piep.
37:48Lion, was machst du denn für Sachen?
38:00Sie können aufhören zu suchen!
38:02Wir haben ihn!
38:05Komm, hol dein Zeug!
38:08Was soll ich denn jetzt machen?
38:10Ich kann Ihnen Jungen doch nicht mitnehmen zur Meditation.
38:13Ich kümmere mich dran.
38:14Ja, Charlie, könntest du vielleicht auf den kleinen Leon aufpassen, während wir beim Mediationstermin sind?
38:27Wirklich? Wann war das?
38:30Nein, das ist gut, das wird uns bei dem Termin helfen.
38:35Nehmen Sie doch Platz.
38:36Jetzt, zuallererst möchte ich Sie, Frau Ambach, in aller Form um Verzeihung bitten.
38:49Ich habe gestern noch sehr lange mit dem Chef gesprochen und wir beide bedauern zutiefst, wie das alles gelaufen ist.
38:56Ich will Ihnen versichern, dass ich keinerlei böse Absicht hatte.
39:00Ich fand einfach die Vorstellung, dass etwas, das Sie, Frau Ambach, geschrieben haben, dass das im Müll landet, dass das vielleicht niemals irgendjemand wird lesen können, unerträglich.
39:14Ich musste das aus der Tonne holen.
39:16Ja, und vielleicht sollten wir das jetzt aus der Welt schaffen und Sie geben meiner Mandantin Ihr Eigentum zurück.
39:23Genau.
39:26Da ist es.
39:30So, und jetzt, wo das geklärt ist, wäre ich froh, wenn wir darüber vielleicht noch einmal sprechen könnten, bevor Sie es vernichten.
39:42Aber das habe ich gar nicht vor.
39:45Ich will da jetzt nicht ins Detail gehen, aber ich weiß inzwischen, weshalb ich mit dem Buch solche Probleme hatte.
39:52Ich werde versuchen, es zu bearbeiten.
39:56Ja? Wunderbar.
39:57Aber ich finde, dass Sie sich absolut unmöglich genommen haben.
40:02Und deshalb bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich das mit Ihnen als Lektor versuchen möchte.
40:08Ja?
40:10Ist Ihr gutes Recht?
40:11Wenn ich was dazu sagen darf?
40:14Also, ähm, Herr Kirchner hat ja nun zugegeben, dass er übers Ziel hinausgeschossen ist.
40:19Und ich glaube, dass er das in guter Absicht getan hat und, äh, wie Sie ja merken, von Bewunderung für Ihr Werke prägt.
40:28Vielleicht sollten Sie ihm ja doch noch eine Chance geben?
40:31Klar.
40:37Sie werden es nicht bereuen, Aurelia.
40:41Wenn doch, dann werden Sie ganz schnell wieder von mir hören.
40:49Champagner!
40:49Guten Tag, mein Name ist Ludwig.
40:55Ich bin Richterin am Familiengericht, aber heute bin ich hier in meiner Funktion als Mediatorin.
41:02Sinn einer Mediation ist es, eine gemeinsame Lösung für alle Parteien zu finden und das Gerichtsverfahren zu umgehen.
41:09Was nicht nur für Sie, sondern auch für Ihren Sohn belastend wäre.
41:12So, Sie haben sich vor einem Jahr scheiden lassen und sich damals auf ein gemeinsames Sorgerecht geeinigt.
41:20Was hat sich geändert?
41:22Also, für mich nichts.
41:25Leon und ich haben ein sehr, sehr liebevolles Verhältnis.
41:28Er freut sich, wenn wir zusammen sind und wenn unsere Zeit um ist, dann möchte er immer wissen, wann wir uns wiedersehen.
41:34Ich sehe das anders.
41:36Ich habe das Gefühl, dass Jürgen zu alt ist und zu gebrechlich, um sich vernünftig um Leon zu kümmern.
41:41Nein, er hängt an mir und ich an ihm.
41:47Leon ist jetzt in dem Alter, wo er jemanden braucht, der seinen Bewegungsdrang unterstützt und nicht ausbremst.
41:52Jemand, der auch mal mit ihm tobt oder Fußball spielt.
41:55Dazu ist Jürgen ja gar nicht mehr in der Lage.
41:57Außerdem ist er notorisch unzuverlässig.
42:00Er hält sich nicht an unsere Absprachen.
42:02Das sagst du in letzter Zeit häufig.
42:04Aber in Wahrheit schmeißt du immer alles über den Haufen und gibst mir danach die Schuld, so wie heute.
42:08Du wärst dran gewesen, Leon von der Kita abzuholen.
42:11Aber du warst nicht da.
42:13Und als die Kita bei dir angerufen hat, hast du einfach behauptet, er wäre heute bei mir.
42:17Was nicht stimmt.
42:18Ja, so hatten wir das abgesprochen.
42:19Vielleicht solltest du es dir mal aufschreiben, wenn du dir nichts mehr merken kannst.
42:23Also was sie da eben von meinem Mandanten gefördert haben, dass er mit Leon toben und Fußball spielen soll.
42:28Tun sie das?
42:30Toben sie mit dem Jungen?
42:31Spielen sie Fußball mit ihm?
42:33Oder macht das nicht eher Laura, ihr Kindermädchen?
42:36Ich werde mich jetzt nicht dafür entschuldigen, dass ich berufstätig bin.
42:39Das stimmt.
42:40Aber Sie sollten sich dafür entschuldigen, dass Sie das Gericht anlügen.
42:44Ihr Kindermädchen hat heute Mittag eine meiner Mitarbeiterinnen angerufen,
42:49die ihr mal erzählte, dass sie vielleicht auch mal gerne was als Babysitterin dazu verdienen würde
42:54und wollte wissen, ob sie ihr heute aushelfen kann, weil sie krank geworden ist.
42:58Das hätte sie doch kaum gemacht, wenn ihr Mann Leon heute gehabt hätte.
43:03Ja, gut, mein Gott, dann habe ich das heute mal durcheinander gebracht.
43:06Aber wie gesagt, im Gegensatz zu meinem Ex-Mann gehe ich arbeiten.
43:09Also niemand wirft Ihnen hier etwas vor, aber dieses Kindermädchen könnte doch mein Mandant auch engagieren.
43:16Dann wäre doch alles prima.
43:18Ja, das hört sich für mich nach einem sehr guten Vorschlag an.
43:21Ja, das würde nichts daran ändern, dass Herr Weber unzuverlässig ist und sich nicht an Absprachen hält,
43:28worunter der kleine Leon zu leiden hat.
43:31Auch wenn das heute vielleicht mal die Schuld meiner Mandantin war.
43:35Und ist das schon immer so oder tritt dieses Phänomen erst auf,
43:38seit Ihre Mandantin das alleinige Sorgerecht haben will?
43:42Wollen Sie damit andeuten, dass meine Mandantin lügt?
43:44Wir haben Sie gerade bei einer Lüge ertappt.
43:47Aber ich will damit eigentlich nur sagen, dass es hier um was ganz anderes geht.
43:51Ihre Mandantin hat vor, ihre Arbeit bei der Wolters AG aufzugeben
43:55und sich mit ihrem neuen Lebensgefährten in Dortmund selbstständig zu machen.
44:00Bei einem gemeinsamen Sorgerecht, da kann sie natürlich mit Leon nicht in eine andere Stadt ziehen.
44:04Und ganz plötzlich ist der Ex-Mann zu alt und zu unzuverlässig.
44:10Was für ein Zufall.
44:12Stimmt das? Sie planen einen Umzug?
44:14Der steht noch gar nicht fest.
44:15Ja, aber ich hätte da schon jetzt gerne eine konkrete Antwort.
44:20Ja.
44:24Das ist wahr.
44:27Ich habe vor, umzuziehen.
44:29Deswegen stellst du mich als schlechten Vater hin?
44:32Frau Weber, ich bin hier als Mediatorin und ich werde kein Richterurteil fällen.
44:37Aber ich arbeite lange genug als Familienrichterin, um Ihnen sagen zu können,
44:42dass Sie damit bei Gericht keinen Erfolg haben werden.
44:46Kein Elternteil kann ohne die Zustimmung des anderen Elternteils einfach umziehen und bestimmen, wo das Kind leben soll.
44:52Das ist so ungerecht.
44:54Mein Ex-Mann kann jetzt entscheiden, ob ich umziehen kann oder nicht.
44:57Nein, das kann er nicht.
44:59Ihr Ex-Mann kann auch nicht einfach wegziehen und Leon mitnehmen.
45:04Sie haben ein gemeinsames Kind.
45:07Und das bedeutet eine gemeinsame Verantwortung.
45:12Sie müssen miteinander reden.
45:13Herr Gellert, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie dankbar ich Ihnen bin.
45:27Es war mir ein Vergnügen.
45:28Darf ich Ihnen Rat geben?
45:30Das heißt, eigentlich zwei.
45:32Gerne.
45:32Schieben Sie das mit der Hüft-HP nicht mehr auf.
45:36Und wie die Richterin schon gesagt hat, reden Sie mit Ihrer Frau.
45:40Aus Ihrer Sicht ist es komplett ungerecht, dass Sie Ihren Traum, Ihre Zeit dem Jungen zu widmen, verwirklichen können,
45:45aber Sie Ihren in Dortmund was Eigenes aufzubauen, nicht?
45:49Ja und?
45:50Jetzt wo Sie weiß, dass Sie damit nicht durchkommt, ist Sie vielleicht bereit zu einer einvernehmlichen Lösung.
45:55Machen Sie es gut.
46:04Danke.
46:16Hallo.
46:18Und?
46:20Ja, alles gut.
46:21Frau Ambach und der Lektor haben sich wieder vertragen
46:23und arbeiten jetzt gemeinsam an dem neuen Buch.
46:27So, jetzt möchte ich aber gerne mal von euch beiden wissen,
46:32was mit euch in letzter Zeit eigentlich los ist.
46:36Ich weiß nicht, was Sie meinen.
46:39Ach nein?
46:44Ja, okay.
46:45Wir wollten halt zeigen, was wir drauf haben.
46:47Dass ihr euch das nochmal überlegt,
46:49ob ihr uns wirklich ersetzen wollt.
46:53Ersetzen?
46:53Naja, also ich hab da was aufgeschnappt, als du und der Chef miteinander gesprochen habt.
46:59Dass wir zu alt sind und in die Jahre gekommen und dass wir einen unprofessionellen Eindruck machen,
47:06dass wir ersetzt werden müssen.
47:08Das ist nicht komisch.
47:10Wir arbeiten gern hier.
47:11Ja, ich weiß, ihr könnt auch weiter hier gerne arbeiten.
47:14Es war so, ich hab mit Markus darüber gesprochen, dass wir die Terrasse mal neu gestalten wollen, ja.
47:23Weil die ist in die Jahre gekommen.
47:25Und das ist ja nun mal der erste Eindruck, den die Mandanten haben.
47:28Und es wirkt alles so ein bisschen altmodisch und unprofessionell.
47:31Was hat ja mit euch gar nichts zu tun.
47:34Ihr könnt hier gerne weiterarbeiten.
47:36Wir sind doch froh, dass wir euch haben.
47:40Und schön, dass ihr alles so aufgeräumt habt.
47:42Verzeih, ich bin spät dran.
47:55So, jetzt verrate mir aber erstmal, warum wir beide heute hier unbedingt essen müssen.
48:04Jetzt hol doch erstmal Luft.
48:08Hast du heute noch viel zu tun oder kann ich dich zu einem Glas Champagner überreden?
48:16Gut.
48:24Danke.
48:25Na, du hast den Laden aber im Griff.
48:35Tut mir leid zu stillern.
48:38Ich wusste nicht, dass du Gesellschaft hast.
48:41Bei den Gerichten haben sie mir gesagt, dass ich dich hier finde.
48:48Lass mich nicht vorstellen.
48:55Das ist Markus Gellert.
48:59Und das ist Tobias.
49:05Mein Mann.
49:05Ich weiß nicht.
49:06Oh, nein.
49:06Ich bin der Gerichten.
49:07Das ist unser König.
49:08Ich weiß nicht.
49:08Abonniere.
49:09Ich weiß nicht.
49:09Ich bin der Gericht.
49:10Ich bin der Gerichte.
49:11Ich bin der Gericht.
49:15Ja.
49:15Au, au!
49:38Vielen Dank.
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