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00:50Danke.
01:04Was ist denn überhaupt passiert?
01:06War das ein Zufall, dass Sie und die Gerichtspräsidentin zur gleichen Zeit auf dem Platz waren?
01:12Nein, das war das alljährliche Golfturnier der Richterinnen und Richter.
01:16Sie nimmt immer teil, obwohl sie eine lausige Golfspielerin ist.
01:20Woher wollen die denn wissen, dass es Ihr Ball war, der Sie am Kopf getroffen hat?
01:24Ich spiele mit signierten Bällen. Das verhindert Streitigkeiten.
01:29Das wundert mich, dass man Sie hat gehen lassen.
01:32Na ja, die Polizei weiß noch nichts über meinen Streit mit der Gerichtspräsidentin.
01:38Aber das ist nur eine Frage der Zeit.
01:41Und die können ja nicht davon ausgehen, dass er ganz bewusst aus der Entfernung den Kopf der Gerichtspräsidentin hätte treffen können.
01:49Und ob ich das könnte? Das haben Sie jetzt hoffentlich nicht bei der Polizei ausgesagt.
01:55Nein, natürlich nicht.
01:57Wie geht es Ihr denn jetzt?
02:01Keine Ahnung. Sie ist wohl immer noch im Krankenhaus.
02:05Das ist ja kein gutes Zeug.
02:07Ja, aber er ist in einer Besprechung. Das kann noch eine ganze Weile dauern.
02:09Vielleicht lassen Sie einfach Ihre Telefonnummer hier und er meldet sich, wenn er fertig ist.
02:12Oder wir machen einen Termin aus.
02:14Ich bin mir sicher, dass er mit mir sprechen will.
02:16Sagen Sie ihm bitte, seine Frau ist hier?
02:18Seine Frau?
02:19Ex-Frau. Eine davon.
02:25Alles in Ordnung mit Ihnen?
02:27Ja, klar. Das kam jetzt so ein bisschen überraschend.
02:29Also natürlich wusste ich, dass er verheiratet war zweimal, aber dass Sie persönlich jetzt hier...
02:35Dann frage ich ihn, ob er doch Zeit hat.
02:38Schon gut, Charlie. Ich kümmere mich drum.
02:41Hallo, Maja.
02:42Ach, was...
02:44Ja, danke, Charlie.
02:48Ich fand deine Kanzlei ja schon immer seltsamer, aber inzwischen ist sie noch seltsamer geworden.
02:52Du bist so sicher nicht hergekommen, um dir meine seltsame Kanzlei anzusehen.
02:55Nein.
02:57Es geht um unseren Sohn.
02:58Was ist mit Victor?
02:59Er ist gestern Abend festgenommen worden.
03:01Wegen Einbruchs in die Firma, in der er bis vor kurzem gearbeitet hat.
03:04Ist er in Haft?
03:05Nein.
03:06Er ist wohl nicht mehr dazu gekommen, was zu klauen.
03:08Und so wie er sagt, ging es um was, was ohnehin ihm gehört.
03:10Das Problem ist, dass er nicht will, dass du ihm hilfst.
03:15Warum nicht?
03:17Das fragst du dich am besten mal selber.
03:20Oder ihn, wenn er sich doch entschließt, mit dir zu sprechen.
03:24Hier, da findest du ihn jetzt in der Kneipe.
03:27Um die Uhrzeit?
03:28Das ist eine Jayskneipe.
03:29Er spielt da abends Klavier und vormittags geht er dahin zum Üben.
03:34Ich hab einen dringenden Fall.
03:36War das schon mal anders?
03:37Tag.
03:38Hallo.
03:39Also, ich habe Herrn Greinhardt gerade gebeten, ob wir uns vor Ort mal zeigen können, wie sich das Ganze alles abgespielt hat.
03:49Könntet ihr das bitte ohne mich machen? Es ist was Persönliches dazwischen gekommen.
03:53Ja, klar.
03:54Danke erstmal.
03:55Gern.
04:01Ich komm mit.
04:02Und da vorne ist das passiert?
04:16Ja, also, da vorne muss der Ball hin, da wo die Fahne ist.
04:20Ich hab von hier aus nicht was sehen.
04:22Das ist alles nur eine Frage der Übung.
04:24Gut, Herr Greinhardt, dann erklären Sie mir mal genau, wie das passiert ist.
04:29Also, ich hab hier abgeschlagen. Plötzlich gab's da drüben einen kleinen Menschenauflauf.
04:34Und bevor Sie fragen, ich hab den Ball die ganze Zeit mit den Augen verfolgt.
04:38Der ist nicht mal in die Nähe der Frau gekommen.
04:41Das ist doch eine Unverschämtheit, was die Polizei da behauptet.
04:44Die Gerichtspräsidentin war fertig und bereits auf dem Weg zum nächsten Abschlag, als ich dran war.
04:48Mindestens aber 30 Meter weit weg vom Loch, als der Ball sie am Kopf getroffen hat.
04:54Das würde ja bedeuten, ich hätte mehr als 30 Meter daneben gezielt.
04:58Herr Greinhardt, es geht hier aber nicht um Ihre Ehre als Golfspieler.
05:03Ich glaube, Ihnen ist nicht so ganz klar, was Ihnen droht.
05:06Die Gerichtspräsidentin hatte Sie ja gerügt, weil Sie angeblich zu langsam gearbeitet haben.
05:12Ja, und dann haben Sie sie verklagt und leider verloren.
05:15Und jeder weiß, dass es hier um was Persönliches geht zwischen Ihnen und der Frau, die da jetzt im Krankenhaus liegt.
05:21Glauben Sie, das weiß ich nicht.
05:23Dann sollten Sie mal langsam anfangen, zumindest so zu tun, als würde Ihnen die Frau leid tun.
05:29Denn wenn der zuständige Staatsanwalt Ihnen unterstellt, dass Sie das mit Absicht gemacht haben,
05:34dann reden wir hier über versuchten Mord.
05:37Und dann gehen Sie für eine sehr lange Zeit ins Gefängnis.
05:45X5
06:02Ich habe ihr gesagt, ich will deine Hilfe nicht, aber war ja klar, dass sie sich nicht dran hält.
06:18Viktor, du brauchst einen Anwalt.
06:23Ich bin volljährig. Da muss ich meine Mutter nicht drum kümmern.
06:27Und erst recht nicht mein Vater, der sich ja auch sonst nicht darum schert, als ich du.
06:31Oder wann hast du mich das letzte Mal angerufen und mich gefragt, was ich so mache und wie es mir geht?
06:35Du hast doch gerade betont, wie erwachsen du bist. Warum rufst du mich nicht an und fragst mich, wie es mir geht und was ich mache?
06:40Das machen erwachsene Kinder mit ihren Eltern.
06:43Das sind dann wohl andere Eltern.
06:50Okay, also ich verstehe, dass du gerade anscheinend nicht so gut auf deinen Vater zu sprechen bist. Das kenne ich.
06:56Aber ich würde dir trotzdem dringend raten, dich von ihm vertreten zu lassen.
06:59Wer bist du denn?
07:00Das ist Charlie, meine Assistentin.
07:06Viktor, sie hat recht. Lass dir helfen.
07:09Mein letzter Job war nur ein Praktikum. Allerdings bei Nino Nakato, dem Shootingstar der Gaming-Szene.
07:21Der einzige in Deutschland, der dabei ist, Computerspiele zu entwickeln, die sonst nur von den großen Konzernen hergestellt werden.
07:26Und wo ist das Problem?
07:29Er klaut Ideen. Er stellt hochbegabte Praktikanten ein und lässt sie eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben.
07:35Dann lässt er sie bis zum Abwinken arbeiten und gibt am Ende ihre Ideen als seine aus.
07:39Er präsentiert sich als der große Kreative, aber in Wirklichkeit ist das meiste von anderen, die er mit dem Mindestlohn abspeist.
07:45Wer sich wehrt, so wie ich, hat unter irgendeinem Vorwand gefeuert.
07:50Aber warum bist du da eingebrochen?
07:53Ich habe meine ganzen privaten Ideen und das, was mir sonst noch so eingefallen ist, auf dem Firmenrechner gespeichert.
07:58Als sie mich gefeuert haben, haben die mich nicht nochmal da reingelassen, um mir meine Sachen zu holen.
08:03Ich wollte mir nur das runterladen, was mir gehört.
08:05Hast du das der Polizei gesagt?
08:08Natürlich habe ich gesagt, dass ich mich nicht zu der Sache äußern möchte.
08:12Wie haben sie dich denn erwischt?
08:13Ich habe bei meinem Rausrufen einen fremden Firmenausweis mitgehen lassen, aber die hatten den Verlust wohl gemerkt.
08:17Haben aber die Karte nicht gesperrt, sondern dafür gesorgt, dass Alarm ausgelöst wird, wenn sie jemand benutzt.
08:23Warum hast du mich nicht eingeschaltet, statt da einzubrechen?
08:26Ich bin sicher, ich hätte da was machen können.
08:28Das war kein Einbruch.
08:30Na, rechtlich leider schon.
08:34Ich werde jetzt mal mit der Staatsanwaltschaft reden.
08:37Und natürlich mit dem Firmenchef.
08:39Viel Spaß.
08:41Der Typ ist so egozentrisch wie ein Rockstar.
08:43Den kannst nicht mal du aus der Ruhe bringen.
08:47Das ist Nino Nacato.
09:11Sieht ja aus wie ein Elfklässler.
09:12Ja, CEO von Minai Gaming.
09:16Und der leitet die Firma?
09:17Minai ist ein Start-up und der ist schon 35.
09:20Was heißt eigentlich Start-up? Hört man jetzt dauernd.
09:23Ja, es sind junge Unternehmen, die versuchen, eine bestimmte Geschäftsidee durchzusetzen.
09:26Machen oft über lange Zeit keine Gewinnung.
09:28Das erklärt, warum er junge Leute ausnutzt.
09:30Isa, lass uns reden.
09:49Das letzte Mal, als du mit mir reden wolltest, da haben mir zwei Schläger einen Sack über
10:00den Kopf gezogen und mich zu deinem kriminellen Onkel verschleppt.
10:05Ich hatte keine Ahnung, was er vorhat.
10:07Meinst du, das macht einen Unterschied?
10:10Das ist nicht fair.
10:12Und das weißt du auch.
10:13Ich wollte mit meinem Onkel und dem Clan nichts mehr zu tun haben.
10:17Ich habe mich sogar von meiner gesamten Familie losgesagt.
10:21Du hast mich gebeten, dass ich den Kontakt zu ihm wiederherstelle.
10:25Weil es für deine Kanzlei gut war.
10:27Aber für mich war das überhaupt nicht gut.
10:30Ich habe dir gesagt, er wird von mir erwarten, dass ich ihm dafür einen Gefallen tue.
10:33Ich hatte keine Wahl.
10:37Und ich dachte wirklich, er will nur eine Unterredung mit dir.
10:40Isa, können wir das nicht einfach hinter uns lassen?
10:44Ich kann dir nicht mehr vertrauen.
10:50Mach's gut.
11:03Na, Kato ist ein Pseudonym.
11:06Eigentlich heißt er Nino Kasunke.
11:08Das ist auch nicht das Einzige, was faul ist bei dem.
11:10Das ist ein Blender.
11:12Der ist gut drin, große Auftritte zu inszenieren und Geld an Land zu schaffen.
11:14Aber die eigentliche Arbeit machen die anderen.
11:16Haben Sie schon irgendwas in der Sache von Richter Greinert rausgefunden?
11:20Nicht viel.
11:21Gibt immer mal wieder Verletzungen durch Golfbälle.
11:23Aber jemand muss schon sehr unglücklich getroffen werden,
11:26um eine schwerwiegende Verletzung zu bekommen.
11:28Oder aus nächster Nähe getroffen werden.
11:29Also Greinert kann die Gerichtspräsidentin ja nun überhaupt nicht leiden.
11:33Bist du sicher, dass das nicht doch war?
11:36Nein.
11:37Aber solange er seine Unschuld beteuert, muss ich ihm ja glauben.
11:42Charlie, können Sie mal die alten Fälle raussuchen, als die Frau noch Richterin war?
11:45Vielleicht finden wir ja jemanden, der ein ausreichendes Motiv hat.
11:59Du, das war ziemlich feige von dir, dass du deiner Ex-Frau nicht gesagt hast,
12:04dass Charlie deine Tochter ist.
12:06Was hat denn das mit Feigheit zu tun?
12:08Ich war froh, dass Maja gekommen ist, um mich um Hilfe zu bitten.
12:12Wenn ich sie gleich damit überfallen hätte, dass ich eine Tochter habe,
12:15von der sie noch nichts weiß,
12:17der wäre doch gleich wieder dicke Luft gewesen.
12:20Ich meine, auch nicht heute.
12:22Vielleicht vor anderthalb Jahren, als du es erfahren hast.
12:24Hast du es deinem Sohn wenigstens gesagt?
12:28Nein.
12:29Ja, ich weiß, ich hätte es machen müssen,
12:31aber ich muss den doch erst mal davon überzeugen,
12:33dass er sich von mir vertreten lässt.
12:40Wie geht es dir?
12:44Ihr habt das Gefühl, dass ich ständig daneben greife, wenn es um Männer geht?
12:48Nicht in jedem Fall.
12:50Wenn immerhin warst du mal mit mir verlockt.
12:54Stimmt.
12:58Das habe ich auch in den Sand gesetzt.
13:00Du bist ungerecht.
13:03Das haben wir doch gut hingekriegt.
13:05Wir arbeiten zusammen.
13:08Und wir sind Freunde, oder?
13:12Oder nicht?
13:13Doch.
13:15Vielleicht sollte ich mich damit begnügen.
13:17Auf keinen Fall.
13:19Aber ich rate zu umfangreichen Recherchen,
13:22wenn der nächste Kandidat am Horizont auftaucht.
13:24Was für ein Zufall.
13:50Was für eine Überraschung, hätte ich fast gesagt.
13:55Was willst du von mir?
13:56Wie gut du mich kennst.
13:58Der Einbruch bei mir in Rai Gaming.
14:00Klar.
14:02Ich hatte noch gar keine Zeit, mir die Akte in Ruhe anzusehen.
14:04Der junge Mann, der von der Polizei auf frischer Tat ertappt wurde,
14:07heißt Viktor.
14:08Gellert.
14:09Und er ist mein Sohn.
14:10Sag mal, gibt es in deiner Familie auch noch irgendjemanden, der nicht kriminell ist?
14:18Mein Sohn ist nicht kriminell.
14:20Hattest du nicht gerade gesagt, die Polizei hat ihn auf frischer Tat ertappt?
14:23Die Firma hat ihn betrogen und er wollte sein Eigentum zurückholen.
14:26Das kannst du alles in der Verhandlung vorbringen.
14:29Bei der du dann ein hohes Strafmaß forderst, um zu beweisen, dass du mich nicht bevorzugst.
14:34Darüber sind wir doch mittlerweile hinaus, oder?
14:37Dann kann ich dich vielleicht überzeugen, das Verfahren einzustellen?
14:41Nein.
14:46Was?
14:47Früher bist du mit solchen Sachen in meiner Mittagspause aufgetaucht, unangemeldet.
14:52Und du hast gemeinsam mit mir gegessen.
14:54Ich dachte, das hat dich genervt.
14:55Tja, es hat mich furchtbar genervt.
14:59Aber es war romantisch.
15:01Na gut, dann lade ich dich zum Essen ein, heute Mittag.
15:03Es wäre schöner gewesen, es wäre dir selbst eingefallen.
15:07Gut, lass uns essen gehen. Ich hole dich ab.
15:09Super.
15:11Ich muss los, ja.
15:13Wir haben einen Termin.
15:18Morgen.
15:19Morgen.
15:20Ich habe eine Nachtschicht eingelegt und habe alte Zeitungsartikel im Netz durchsucht
15:24und bin auf diverse Verfahren gestoßen, in denen die heutige Gerichtspräsidentin Zinricht im Vorsitz hatte.
15:29Und der hier, der scheint mir am vielversprechendsten.
15:32Ein Mann erschlägt jemanden bei einer Kneipenschlägerei.
15:34Der Mann betreut seine Unschuld, aber alle Beweise und die Aussagen der Zeugen sprechen gegen ihn.
15:38Aber es war eine Gruppensituation, es war Alkohol im Spiel.
15:40Also hat ihn Richter Greiner zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, die unter dem Antrag des Staatsanwalts blieb.
15:46Der hat Berufung eingelegt und der Fall wurde vor der heutigen Gerichtspräsidentin verhandelt.
15:50Und die hat ihm die Höchststrafe verpasst.
15:51Also der Streit zwischen Greiner und der Gerichtspräsidentin, der ging ja groß durch die Presse.
15:58Und das wäre jemandem, der sich an ihr rächen will, sicher aufgefallen.
16:02Ja, und die Idee ist, Herrn Greiner anzuhängen und damit gleich zwei Fliegen, in dem Fall zwei Richter mit einer Klappe zu schlagen, liegt ja förmlich auf der Hand.
16:10Ja, und es kommt auch noch besser.
16:12Hier in einem Artikel steht, dass er Werkzeugmechaniker war.
16:14Sein Name ist abgekürzt, Horst B.
16:16Und in einem anderen Artikel stand, dass er der Gerichtspräsidentin nach der Urteilsverkündung gedroht hat.
16:21Ja, und?
16:24Was ist, wenn das gar kein normaler Abschlag war?
16:27Man kann doch einen Golfball auch mit irgendeiner anderen Vorrichtung abschießen.
16:30Ach so, du meinst so wie beim Tennis?
16:33Nee, ich meine so wie bei Paintball-Waffen.
16:35Oder wie bei den Gewären, mit denen die Polizei diese Gummigeschosse abfeuert.
16:38Ja, warum nicht?
16:40Also, jemand mit ein bisschen handwerklichem Geschick, der kann das sicher bauen.
16:45Aber mit so einer Waffe würde man auf dem Golfplatz doch sicher auffallen.
16:48Nee, nicht unbedingt.
16:52Morgen.
16:52Hallo, guten Morgen.
16:54Wollten wir Bescheid sagen, dass ich noch einen Umweg gemacht habe.
16:57Jetzt aber zu mir in iGaming fahre.
17:00Kann ich mitkommen?
17:00Ach, ich weiß nicht.
17:02Bitte.
17:03Ich möchte Victor wirklich gerne helfen.
17:06Na gut, wir treffen uns vor dem Gebäude.
17:09Ja, bis gleich.
17:10Das war mein Vater.
17:11Ich treffe ihn jetzt bei mir in iGaming.
17:13Okay.
17:13Ähm, ich versuche mal was über diesen Horst B. rauszufinden, ja?
17:18Herr Wohlers?
17:30Herr Wohlers?
17:38Moin.
17:39Moin.
17:39Na?
17:40Na?
17:41Wollen Sie eine Anzeige aufgeben?
17:43Nö.
17:44Brauche Ihre Hilfe.
17:45Irgendwie habe ich hier gerade ein Déjà-vu.
17:49Ja. Es geht um einen Mann, der vor sieben Jahren in einem Berufungsverfahren von der Richterin Ziedrich wegen Totschlags verurteilt wurde.
17:58Der Mann heißt Horst B.
18:01Horst B.
18:03Ja, ich weiß leider auch nicht mehr. Aber ich müsste wissen, ob der inzwischen auf freiem Fuß ist und wenn ja, wo er lebt.
18:10Und am besten wäre natürlich, wenn ich eine Kopie seiner Akte kriegen könnte.
18:14Klar.
18:15Sie wissen, Frau von Brede, ich helfe Ihnen ja immer wahnsinnig gerne, aber das geht wirklich nicht.
18:20Es geht um Richter Greinert.
18:23Also wir vermuten, dass dieser Mann, dieser Horst B., sich an der Gerichtspräsidentin rächen wollte und jetzt versucht es Richter Greinert anzuhängen.
18:35Ich mag Richter Greinert.
18:36Hi, hallo. Ich bin Nino.
18:52Tag, Gellert. Das ist meine Mitarbeiterin, Frau Runger.
18:55Hallo, freut mich.
18:56Kommen Sie doch bitte.
19:00Hat man Ihnen schon was angeboten?
19:02Kaffee, Tee, Wasser.
19:04Wir haben auch frisch gepressten Ursaft, grüne Smoothies.
19:07Wir achten hier sehr auf gesunde Ernährung.
19:09Danke, ich brauche nichts.
19:11Setzen Sie sich doch bitte.
19:12Also, Sie sagten, es geht um den Einbruch.
19:18Das war kein Einbruch.
19:20Viktor wollte sich nur holen, was ihm gehört.
19:23Sagt er.
19:23Wir können nicht zulassen, dass sensible Informationen das Haus verlassen.
19:32Wir werden selbstverständlich seinen Rechner prüfen und wenn er da private Sachen drauf hat, dann wird er die bekommen.
19:37Dafür hat er nicht einbrechen müssen.
19:39Was sagen Sie?
19:40Wir haben gehört, Sie beuten Ihre Praktikanten aus und klauen relativ hemmungslos Ihre Ideen.
19:46Sagt Ihr Mandant.
19:47Ihnen ist vielleicht die Namensgleichheit aufgefallen.
19:50Viktor ist nicht nur unser Mandant, sondern auch mein Sohn.
19:53Und wenn er sowas sagt, dann glaube ich ihm erstmal.
19:57Das verstehe ich natürlich.
19:59Aber als Vater sollten Sie ihm besser raten, den Ball flach zu halten.
20:03Sonst könnte das Ganze für ihn am Ende noch schlimmer werden.
20:06Reden Sie von Ihren Verschwiegenheitsvereinbarungen, die alle unterschreiben müssen.
20:11Das ist so eine Sache.
20:12Die dienen dazu, Firmengeheimnisse zu schützen und nicht vergehen von Firmenchefs.
20:17Dafür gibt es das sogenannte Whistleblower-Gesetz.
20:20Und dann wissen Sie ja bestimmt auch, dass der sogenannte Whistleblower dafür Beweise braucht.
20:25Ihr Sohn hat hier nur rumgestresst und die Atmosphäre vergiftet.
20:28Deswegen habe ich ihn gefeuert.
20:30Wir legen hier großen Wert auf guten Team-Spirit.
20:33Ah, das heißt Kritik ist nicht erlaubt.
20:35Flügen verbreiten ist nicht erlaubt.
20:37Und wenn da jetzt jemand kommt und unseren Ruf beschädigt, dann gefährdet er den ganzen Laden.
20:40Sollte Ihr Sohn also diesen Quatsch vor Gericht oder sonst wo verbreiten,
20:49dann hat er die nächste Klage am 1.
20:52Und die wird wesentlich teurer.
20:54Was ist dieser Horst Brennecke?
21:01Das ist aus der Akte, die Wohlers mir besorgt hat.
21:03Der ist tatsächlich vom halben Jahr schon entlassen worden.
21:06Wegen guter Führung.
21:08Aber das hätte ihm ausreichend Zeit gegeben, seine Rache an der Gerichtspräsidentin zu planen.
21:13Ist aber erstmal nur eine Vermutung.
21:14Wir haben ja keine Beweise.
21:16Ach, sei doch nicht immer so negativ.
21:18Na, ich bin nicht negativ.
21:19Ich bin realistisch.
21:20Ich meine, den Rest macht jetzt die Polizei.
21:22Ja, und die werden ihn erstmal vernehmen.
21:24Und dann ist er gewarnt.
21:26Und wenn er, wie wir vermuten, so ein Ding gebaut hat, um Golfbälle abzuschießen,
21:30ja, dann wird er das als erstes vernichten.
21:42Und, was hat er gesagt?
21:44Dass er kein geistiges Eigentum stiehlt.
21:46Und besonders beunruhigt wirkt er leider nicht.
21:48Hab ich dir doch gesagt.
21:49Er sagt, du hättest durch deine Behauptungen die Arbeitsatmosphäre vergiftet.
21:53Und deshalb hat er dich gekündigt.
21:56Klar, dass er sowas sagt.
21:57Und du hast ihm das natürlich geglaubt.
21:59Die Frage ist doch, hast du da einfach Sachen weitererzählt, die du von anderen gehört hast?
22:03Oder waren das eigene Erfahrungen?
22:05Und hast du dafür irgendwelche Beweise?
22:07Das ist ja das Geile.
22:08Die haben mich nach meiner Kündigung nicht mehr zurück an meinen Platz gelassen.
22:11Haben mir alle meine Datenträge abgenommen, damit ich eben keine Beweise habe.
22:15Deswegen wollte ich da ja nochmal rein, um mir die zu besorgen.
22:17Das Problem ist, der Mann ist ziemlich überzeugend.
22:20Ja, das wusste ich auch schon vorher.
22:22Dafür hätte ich dich nicht gebraucht.
22:24Vielen Dank für gar nichts.
22:27Ich rede mal mit ihm, okay?
22:28Hast du schon mal probiert, über einen Computer ins Netzwerk der Firma zu kommen, um dir deine Sachen runterzuladen?
22:37Ich bin kein Hacker, ich arbeite im Kreativbereich.
22:39Ja, also ich kann es ganz gut.
22:40Ich kann es mal probieren.
22:41Das kannst du vergessen.
22:43Das Firmennetzwerk ist komplett vom Internet abgekoppelt.
22:46Ninos Paranoid, was Betriebsspionage angeht.
22:49Klar.
22:50Einer, der selber klaut, der traut es auch allen anderen zu.
22:52Wieso hängst du dich da eigentlich so rein?
22:55Ich dachte, du bist so eine Art Sekretärin.
22:58Oder mein Vater hat dich vorgeschickt.
23:01Nee, das war meine Idee.
23:05Ich dachte, ich könnte dir dann auch mal sagen, was er bisher für sich behalten hat.
23:10Also er ist nicht nur mein Chef, er ist auch mein Vater.
23:13Was?
23:20Du machst Witze?
23:22Nee.
23:24Ich weiß es aber auch erst vor zwei Jahren.
23:29Das heißt, du bist meine Schwester?
23:32Halbschwester.
23:35Also was mir in der Gaming angeht, wenn man da von außen nicht rankommt, dann muss man halt rein und da einen Rechner.
23:40Das habe ich doch schon probiert, deswegen habe ich doch diese Probleme.
23:43Das kann sein, aber da war ich nicht dabei.
23:48Du bist ganz schön selbstbewusst.
23:51Eigentlich nicht.
23:53Aber wenn es die einzige Möglichkeit ist, dann werde ich probieren.
23:56Das kommt überhaupt nicht in Frage.
23:58Es reicht ja nun, wenn eines seiner Kinder wegen Einbruch angeklagt wird.
24:02Ja, aber anders können wir einfach nichts machen.
24:04Doch, er kann Victor vor Gericht vertreten, das ist es, was Anwälte tun.
24:08Charlie, mir ist klar, Victor ist dein Bruder.
24:10Hi, Bruder.
24:11Ja, und du willst dich für ihn einsetzen?
24:12Darum geht es nicht. Es geht doch aber darum, dass wir einen Beweis finden, dass er die Wahrheit sagt.
24:16Beweise, die illegal beschafft wurden, können wir nicht verwenden.
24:18Außerdem sind wir eine Anwaltskanzlei.
24:20Da können wir nicht ständig zu solchen Mitteln greifen.
24:22Das ist ja schön, das auch mal von dir zu hören.
24:25Also.
24:27Hallo allerseits.
24:28Tag.
24:28Tag.
24:29Tag.
24:30Hallo.
24:31Was machst du denn hier?
24:33Du hast es vergessen.
24:35Was?
24:36Wir sind zum Essen verabredet.
24:39Ach ja, mein Gott. Es tut mir leid. Es war so viel los.
24:43Hallo.
24:48Störe ich.
24:51Ich wollte mal fragen, ob es was Neues gibt.
24:54Nein, natürlich nicht. Das heißt eigentlich schon. Also nicht, dass du störst. Ich wollte nur gerade...
24:58Und beide vorstellen?
25:03Ja, das ist Barbara Geldermann. Meine Freundin. Und zufällig die zuständige Staatsanwältin im Fall von Viktor.
25:13Das ist Maja Gellert. Meine Ex-Frau.
25:17Freut mich.
25:18Mich auch.
25:19Er hat mich gerade das erste Mal seine Freundin genannt. Ich glaube, das ist ihm gar nicht so leicht über die Lippen gekommen.
25:25Ah, er behält sehr gerne Sachen für sich.
25:27Allerdings.
25:27Dann müssten Sie sich dran gewöhnen.
25:29Ich bin da.
25:30Ja. Vielleicht sollten wir miteinander einen Kaffee trinken gehen, dann können Sie mich über alles unterrichten, was er mir nicht erzählt.
25:36Sehr gerne.
25:37Wir sind eigentlich zum Essen verabredet.
25:41Du, das muss nicht. Du hast ja zu tun.
25:44Ich gehe sehr gerne alleine essen. Wie früher.
25:47Ja. Wir sehen uns.
25:57Wieso gehen wir nicht einfach essen?
25:59Ich habe schon gegessen.
26:01Dann lass uns einen Schritt gehen.
26:06Okay.
26:13Kanzlei Brede und Gellert. Guten Tag.
26:17Ja, ich sage es ihr.
26:19Sie wird sicher gleich vorbeikommen.
26:23Das war Richter Greiner, der ist gerade verhaftet worden.
26:26Was?
26:26Also deine junge Mitarbeiterin ist vielleicht seltsam, wie die reagiert, aber als ich gesagt habe, dass ich deine Ex-Vaue bin.
26:37Läuft da was?
26:39Selbst für deine Verhältnisse peinlich. Sie könnte deine Tochter sein.
26:43Sie ist meine Tochter.
26:45Sehr witzig.
26:46Kein Witz, sie ist wirklich meine Tochter.
26:49Und bevor du versuchst, es nachzurechnen, es war vor deiner Zeit, da hatte ich gerade die Scheidung von meiner ersten Frau hinter mir.
26:56Ein Urlaubsflirt.
26:58Als ein Urlaubsflirt wird es ja wohl gewesen sein.
27:02Und in allen Jahren bist du nicht auf die Idee gekommen, dir das mal zu erzählen?
27:04Ich weiß es doch selbst noch gar nicht so lange. Sie ist vor anderthalb Jahren plötzlich aufgetaucht.
27:09Vor anderthalb Jahren?
27:10Ja, wirklich verdammt kurz. Wie oft haben wir uns in der Zeit gesehen?
27:14Das war doch meistens ziemlich belastet zwischen uns beiden und zwischen Victor und mir sowieso.
27:18Ich wollte das nicht noch mehr belasten. Und irgendwann, da hatte ich dann einen richtigen Zeitpunkt verpasst.
27:24Und wie ist sie so?
27:30Ein bisschen wie Victor. Eher schüchtern. Aber in vielerlei Hinsicht sehr begabt.
27:37Womit du sagen willst, dass die Begabung von dir kommt?
27:39Was hast du jetzt gesagt?
27:44Ich weiß, es war klar, dass die mich irgendwann verhaften. Aber deswegen ist es nicht weniger erschreckend.
27:50Ja, Sie müssen sich eines bewusst machen. Die Polizei ist sehr geschickt darin, wenn es darum geht, Informationen zu sammeln.
27:59Und normalerweise sind Sie es ja, der in solchen Situationen das Sagen hat. Aber hier ist das nicht der Fall.
28:05Also ich muss Sie dringend bitten, stumm zu bleiben, auch wenn Ihnen das schwerfällt.
28:10Ich soll einfach alles über mich ergehen lassen?
28:13Wir haben da auch schon jemanden gefunden, der die Gerichtspräsidentin mal bedroht hat.
28:20Also vielleicht bringt uns das weiter. Dauert aber ein bisschen.
28:25Ich darf auf keinen Fall ins Gefängnis.
28:28Haben Sie eine Vorstellung davon, wie viele Leute da drin sind, die mir ihre Strafe verdanken?
28:32Naja, die verdanken es ja wohl eher dem, was sie gemacht haben.
28:37Ich glaube nicht, dass die das so sehen.
28:38Frau Brinicke, ich habe Ihnen doch schon gesagt, ich kann Sie nicht einfach so in die Wohnung lassen.
28:49Ich habe die Schlüssel von dem Mieter nur für einen Notfall.
28:52Das ist ein Notfall?
28:54Mein Sohn, der Horst, der meldet sich sonst jeden Tag bei mir.
28:57Und jetzt schon zwei Tage nicht mehr.
28:59Und er hat wichtige Termine verpasst.
29:01Er war nicht auf der Arbeit.
29:03Ja, er war im Gefängnis.
29:05Wussten Sie, dass er im Gefängnis war?
29:08Na, die haben den da kaputt gemacht.
29:09Der ist depressiv.
29:11Ich habe solche Angst, dass er sich was angetan hat.
29:15Was ist Ihnen denn lieber?
29:16Jetzt mit mir zusammen nachzusehen, oder?
29:18Zu erleben, wie in ein paar Tagen das ganze Haus stinkt.
29:22Und die Maden unter der Türschwelle durch den Gang kriechen.
29:28Na gut.
29:29Aber nur ganz kurz.
29:30Ich will keinen Ärger kriegen.
29:38Wo ist meine Mutter?
29:41Die hat gesagt, sie hat noch irgendwas zu erledigen.
29:44Was denn?
29:45Das hat sie nicht gesagt.
29:48Nicht gesagt im Sinne von, es ist nicht so wichtig.
29:52Oder nicht gesagt im Sinne von, besser, dass du es nicht weißt.
29:59Eher das Zweite.
30:06So, bitte.
30:07Aber beeilen Sie sich, ja?
30:09Ich danke Ihnen.
30:10Horst?
30:11Bist du hier?
30:12Horst?
30:26Oh, Brinicke.
30:28Sie sind doch, er ist hier nicht.
30:30Kommen Sie, wir gehen jetzt.
30:32Ja, gleich.
30:33Was soll denn das?
30:38Was soll denn das?
30:38Sie glauben doch wohl nicht, dass er da drin ist.
31:04Nein, ich bin ja nicht verrückt.
31:07Aber vielleicht hat er was hinterlassen.
31:12Ich meine, was ist.
31:15Ob, wenn er irgendwo im Wald an einem Baum hängt.
31:19Das reicht jetzt.
31:21Das ist ihrem Sohn bestimmt nicht recht, wenn Sie hier alles durcheinander...
31:24Nein, lassen Sie mich!
31:34Könnten Sie einfach weggehen, wenn Sie ganz sicher sind, dass mit Ihrem Sohn...
31:38Herr Wullers, Brede hier.
31:41Es ist mir ein bisschen peinlich, aber ich brauche mal wieder Ihre Hilfe.
31:45Ja, es ist leider dringend.
31:48Ja, das wäre toll.
31:50Und zwar ist das in der Süderstraße...
31:52Wenn ich jetzt die Polizei rufen muss, dann kriegen Sie Ärger und das findet Ihr Sohn garantiert.
31:56Ja, dann rufen Sie doch die Polizei.
31:58Dann sollen die nach meinem Sohn suchen.
32:01Verstehen Sie denn nicht, der ist in Gefahr.
32:02Ich weiß es ganz genau.
32:04Mama, Mama, was machst du hier?
32:06Frau Brennecke ist Ihre Mutter? Dann bringen Sie sie bitte hier raus.
32:09Sie heißt gar nicht Brennecke.
32:12Was hat sie Ihnen erzählt? Dass Ihr Sohn in Gefahr ist?
32:14Ja.
32:16Wie lange sind Sie hier schon Hausmeisterin?
32:19Seit fünf Jahren.
32:20Ja, dann können Sie sie gar nicht kennen.
32:22Also ist es so, meine Mutter hat hier früher gewohnt.
32:25Und in dieser Wohnung hat sich mein Bruder das Leben genommen.
32:28Ja, jetzt ist sie dement. Jetzt kommt sie immer zurück, weil sie ihn retten will.
32:33Dann bringen Sie sie bitte schnell raus.
32:35Ich will keinen Ärger mit dem Mieter.
32:36Das mache ich, aber ich muss Sie erst die Tabletten geben.
32:39Wenn Sie so nett werden und würden vielleicht mal ein Glas Wasser aus der Küche holen.
32:42Aber lassen Sie das Wasser lange laufen, weil sonst trinkt Sie es nicht.
32:46Okay.
32:46Dankeschön.
32:50Sag mal, bist du von allen guten Geistern verlassen?
32:53Ich hatte so ein Gefühl, dass die Sachen hier sind. Und ich hatte recht.
32:57Und keine Angst. Brennecke ist auf Arbeit. Habe ich überprüft.
33:00Und was dachtest du dir, wie das jetzt weitergehen soll?
33:03Na, ich dachte, sie ruft die Polizei und die sehen dann den Mist hier.
33:06Das hätte ja auch geklappt, wenn du nicht reingeplatzt wärst.
33:09Ach, das ist aber nett. Vielen, vielen Dank. So wird gleich besser, ne?
33:15Danke.
33:17Hallo? Polizei? Was ist denn hier los?
33:22Wir wurden gerufen, weil hier angeblich Einbrecher sein sollen.
33:24Keine Einbrecher. Ich bin die Hausmeisterin.
33:27Und das hier ist eine verwirrte alte Dame, die mal hier gewohnt hat.
33:30Aha. Ja, werde ich überprüfen.
33:32Was denn? Was ist das denn?
33:37Sieht irgendwie aus wie eine selbstgebaute Waffe.
33:40Damit habe ich nichts zu tun. Ich habe nur die Dame hier reingelassen.
33:43Leider.
33:44Was ist denn hier los?
33:52Wir haben uns einfach den Weg festgenommen.
33:54Wir haben uns einfach den Weg festgenommen.
34:24Was ist denn das nur hier?
34:41Ich lasse dich das auf keinen Fall alleine machen.
34:44Du bist doch schon wegen Einbrust dran. Glaubst du, das reicht nicht?
34:47Du kennst dich da drin nicht aus.
34:48Warte mal.
34:49Hast du das das letzte Mal auch so gemacht? Bist du einfach vor der Kamera rein?
34:53Das war mir wurscht. Das war ja eh mein eigenes Zeug, das ich hören wollte.
34:56Naja, mir ist es nicht wurscht.
34:57Was hast du gemacht?
35:16Ich habe den Bildsensor überlastet. Ich glaube, davon erholt er sich nicht mehr.
35:19Und was machst du jetzt?
35:36Ich überzeuge den Server davon, dass ich eine äußerst geschätzte Mitarbeiterin bin.
35:40Das hat mir schon so oft gesagt. Der Zweck heiligt nicht die Mittel.
36:00Das hätte sowas von schief gehen können.
36:02Ja, ist es aber nicht.
36:04Was ist denn los?
36:05Meine Mutter ist in die Wohnung von diesem Ex-Häftling gegangen.
36:08Ich bin nicht eingebrochen.
36:10Ja, aber du bist ein unkalkulierbares Risiko eingegangen.
36:14Ich habe den Fall gelöst, oder nicht?
36:16Hat sie?
36:16Ja, hat sie. Aber darum geht es ja jetzt gar nicht.
36:22Mama?
36:26Ist alles okay?
36:28Ja, ja. Aber es war anstrengend.
36:31Ich gehe schon mal nach oben.
36:33Es sei denn, du möchtest mich noch weiter beschimpfen.
36:35Nein, ist schon in Ordnung.
36:38Das heißt, Richter Kreinert kommt frei?
36:42Naja, also wohl nicht heute Abend, aber sicher morgen.
36:45Hm, dann freu dich doch kurz. Deine Mutter sieht es doch nicht.
36:49Also, Kreinert wird sich sicher freuen.
36:52Wo ist denn, Charlie?
36:59Wenigstens haben sie meinen Zugangscode nicht geändert.
37:04Die Daten sind nicht mehr da.
37:07Glaubst du, er hat sie gelöscht?
37:09Nein, er wird sie irgendwo abgelegt haben, wo wir nicht mehr an sie drankommen.
37:12Wahrscheinlich ein verschlüsselter Safe.
37:13Aber ist doch eh egal.
37:15Das ganze Netzwerk ist so abgesichert, dass wir nicht mal in die Nähe von dem Safe kommen.
37:19Lass mich mal.
37:20Wie machst du das?
37:43Warum ist denn Charlie eigentlich schon gegangen?
37:58Die ist sauer auf mich, weil ich sie meiner Ex-Frau nicht als meine Tochter vorgestellt habe
38:03und ihr verboten habe, Victor zu helfen.
38:05Und Maja ist sauer auf mich, weil ich ihr erst jetzt von Charlie erzählt habe
38:09und Victor ist von Haus aus sauer auf mich.
38:13Und meine Mutter ist sauer auf mich, weil ich sauer auf sie bin.
38:16Du, wir können unsere Fälle nicht immer so angehen.
38:19Meine Mutter und Charlie, die verhalten sich inzwischen so, als sei das völlig normal, so vorzugehen.
38:24Dann geht das irgendwann schief und dann war's das mit der Kanzlei.
38:27Ich geh mal grad hoch und guck, wie's ihr geht.
38:29Und ich schau mal, ob Barbara auch sauer auf mich ist.
38:39Ich glaub, ich hab sie.
38:40Ach du Scheiße, ist das frech.
38:42Die hat das unter den jeweiligen Benutzern abgelegt.
38:45Der dachte wohl, dass es niemand zu Gesicht bekommt.
38:47Guck mal nach, ob das wirklich deine Sachen sind, ja?
38:55Ja, das sind meine Ordner.
38:57Komm, lass uns das kopieren und dann schnell weg.
38:59Jetzt kopieren wir nicht einfach.
39:01Wir landen das schön alles runter,
39:03löschen den ganzen Safe-Inhalt
39:04und wenn wir schon mal drin sind,
39:06dann gucken wir, was wir noch zu finden haben.
39:07Und dann ist es, wenn wir schon mal drin sind,
39:12dann ist es, wenn wir schon mal drin sind.
39:13Das war's.
39:43Jetzt bin ich nicht länger allein, ohne einen Traum in meinem Herz.
40:02Without a mind
40:32Ist Charlie noch nicht da?
40:33Nein, ah, da kommt sie. Mit Victor.
40:37Morgen!
40:38Morgen!
40:39Morgen!
40:41Moin!
40:42Sag mal, hab ich da irgendwas verpasst?
40:44Wäre ja nicht das erste Mal.
40:48Was ist das?
40:50Darauf befindet sich nicht nur das, was Nino Mir gestohlen hat, sondern auch das von den anderen Praktikanten.
40:54Wo kommt denn das plötzlich her?
40:57Das willst du nicht wissen.
40:58Das muss ich wissen, wenn ich damit was anfangen soll?
41:00Wir sind da rein und haben es runtergeladen. Das war die einzige Chance.
41:05So, jetzt kannst du uns zusammenscheißen. Oder uns beide aus deinem Testament streichen.
41:10Ich weiß inzwischen, dass Charlie meine Schwester ist.
41:13Was ich im Übrigen ziemlich cool finde.
41:17Ich sag euch jetzt mal was. Und zwar zum allerletzten Mal.
41:21Wenn ihr solche Sachen macht, dann landet ihr irgendwann im Gefängnis.
41:24Und wir verlieren unsere Anwaltszulassung. Und dann war es das. Wir müssen sauber bleiben.
41:29Und leider war die Aktion auch sinnlos. Denn das Material kann ich vor Gericht gar nicht verwenden.
41:34Dann lass dir was einfallen.
41:40Na gut.
41:44Ich seh's mir an.
41:45Ich muss los.
42:00Wie kommt das so plötzlich?
42:02Die haben mir nichts gesagt. Nur, dass die Anklage fallen gelassen wurde und ich gehen kann.
42:06Wir haben den Täter gefunden. Und es war genau der Mann, den wir in Verdacht hatten.
42:12Er hat sich eine Abschussvorrichtung gebaut, nahm die Gerichtspräsidentin ins Visier und im Moment ihres Abschlags hat er geschossen.
42:20Während die Leute zusammengelaufen sind, um zu sehen, was mit der Gerichtspräsidentin los ist, hat er seinen Ball aufgehoben und gegen ihren Ball ausgetauscht.
42:30Das bedeutet, sie müssen nicht ins Gefängnis.
42:33Und der Gerichtspräsidentin geht's auch schon wieder besser.
42:35Danke.
42:36Ich, ich weiß gar nicht, wie ich ihm danken soll.
42:42Nein.
42:44Habe ich gerne gemacht.
42:46Habe ich wirklich gerne gemacht.
42:48Ja.
42:48Sie fangen langsam an, mich zu nerven.
42:50Wir kommen nächste Woche mit den ersten Trailern für unser neues Spiel raus.
42:53Und da habe ich wirklich Wichtigeres zu tun, als mich mit ihnen rumzustreiten.
42:56Das neue Spiel, da sind wir natürlich alle schon sehr gespannt, was da so zu sehen ist.
43:02Und, äh, das hier? Oder das hier? Oder das hier? Oder das? Oder das? Oder das? Oder das?
43:10Woher haben Sie das?
43:11Na, die Frage ist doch, woher Sie das haben?
43:14Diese ganzen Entwürfe stammen nicht von Ihnen.
43:18Die wurden von Mitarbeitern meiner Firma erstellt.
43:19Von Praktikanten, die nie angemessen bezahlt wurden und deren gesamte Arbeit sie einfach einbehalten haben,
43:26wenn sie sich aus irgendwelchen fadenscheidigen Gründen gefeuert haben.
43:30Das ist vollkommen haltlos.
43:32Bringen Sie das bei Gericht gerne vor, dann können Sie auch gleich erklären, wie Sie an das Material gekommen sind.
43:36Bis zur Verhandlung, da dauert das noch ewig.
43:38Ich habe da eine Vision.
43:41Wie wäre es, wenn die Arbeit all Ihrer Praktikanten parallel zum Release Ihrer Trailer im Internet auftaucht?
43:47Mit der genauen Beschreibung der Ausbeutung, die Sie betreiben.
43:50Und vielleicht noch garniert mit ein paar internen Mails, in denen Sie über Ihre Geldgeber herziehen.
43:55Ich glaube, da ist die Rede von herrenlosen Erbsenzählern.
43:59Mal sehen, was da schneller viral geht.
44:01Ihre Trailer oder diese Sachen.
44:05Damit kommen Sie nicht durch.
44:08Wissen Sie, die Zeiten, die haben sich geändert.
44:13Wenn man heute jemanden fertig machen will, dann geht man nicht mehr vor Gericht.
44:16Man stellt ihn in den sozialen Medien bloß.
44:19Und genau das könnten wir mit Ihnen und Ihrer Firma tun.
44:22Das ist Erpressung.
44:24Ich habe doch gar nicht gesagt, dass ich das mache.
44:26Ich habe nur von einer Vision gesprochen.
44:29Und das sollte Ihnen was klar machen.
44:31Was?
44:32Dass man sich für Anwälten hüten muss?
44:33Nein, dass Sie sich mit Ihrem Verhalten angreifbar machen.
44:38Ich bin doch nicht der Einzige in der IT-Branche, der seine Karriere auf dem Rücken von anderen Leuten macht, die sich für ihn abrackern.
44:44Aber die anderen Chefs belohnen Ihre Mitarbeiter mit einem anständigen Gehalt, mit Firmenanteilen, mit Aktien.
44:50Und bekommen dafür Loyalität.
44:52Was wollen Sie?
44:56Sorgen Sie dafür, dass die Anzeige gegen meinen Sohn vom Tisch kommt.
45:00Und wenn Sie was von dem, was er für Sie gemacht hat, in Ihrem Spiel verwenden, dann zahlen Sie ihm gefälligst eine anständige Abfindung.
45:07Und geben Sie ihm ein gutes Zeugnis.
45:22Ich wollte nur mal hören, ob es was Neues gibt.
45:25Jetzt stelle ich mich aber mal richtig vor.
45:28Ich bin Maja.
45:29Charlie.
45:30Das freut mich.
45:32Sieht aus, als hättet ihr euch schon angefreundet.
45:34Kann man so sagen.
45:35Hey, hier ist ja der ganz große Auftritt.
45:39Gibt es was zu feiern?
45:40Was sagst du sonst?
45:42Ich habe den Eindruck, dass ich Viktors Ex-Chef überzeugt habe.
45:46Aber was da genau bei rumkommt, kann ich noch nicht sagen.
45:49Und was, wenn nicht?
45:50Stellen wir dann die Sachen ins Netz?
45:51Welche Sachen?
45:57Oh, Störchenfamilien.
45:59Fest?
46:00Nein, das täuscht.
46:02Das würde ich so nicht sagen.
46:06Das ist Staatsanwältin Geldermann.
46:09Meine Freundin.
46:10Und ganz nebenbei die Frau, die für deinen Fall zuständig ist.
46:14Das ist mein Sohn Viktor.
46:17Freut mich.
46:18Ich weiß noch nicht, ob ich mich freuen soll.
46:20Doch, kannst du.
46:20Ich hatte nämlich gerade einen Anruf.
46:24Der Chef von Mean Night Gaming hat der Polizei mitgeteilt, dass er falsch informiert war.
46:30Und dass du das Recht hattest, die Keycard zu benutzen.
46:33Das ist also kein Einbruch und kein Hausfriedensbruch.
46:36Und ein Fall weniger auf meinem Tisch.
46:38Ja, da gibt's ein Grund zu feiern.
46:40Wie wär's jetzt mit dem versprochenen Essen?
46:42Ich hab grad Kuchen gebacken.
46:44Kaffee gibt's auch genug.
46:45Und Sie können ja sicher ein paar launige Geschichten über Ihren Ex-Mann zum Besten geben.
46:50Die will ja nun keiner verpassen.
46:54Bitteschön, Frau Gellert.
46:57Frau Geldermann?
46:58Ja.
47:00Ja, dann setz dich mal zu deinen Frauen.
47:03So, wer möchte denn jetzt?
47:13Ein Endstück?
47:15Ja, das Endstück ist mal Lieblingstück, weil das Stück dann zu Ende ist.
47:19Was?
47:19Wir sehen uns beim nächsten Mal.
47:49Wir sehen uns beim nächsten Mal.
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