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Kurzfilme
Transkript
00:00Untertitelung. BR 2018
00:30Untertitelung. BR 2018
01:00Morgen.
01:11Alles in Ordnung?
01:13Ja, sicher.
01:17Wirklich?
01:18Weil, also, ich weiß, ich sollte nicht fragen.
01:19Leute haben gern ihre Geheimnisse.
01:21Aber wenn ich nicht frage, sitze ich den ganzen Tag hier und frage mich,
01:23was ist mit Frau von Brede? Geht's ihr gut?
01:24Muss ich mir Sorgen machen? Hab ich was falsch gemacht?
01:25Ja, ich hab was falsch gemacht. Es ist früh am Morgen und ich rede zu viel.
01:30Tut mir leid.
01:34Ja, einen wunderschönen guten Morgen.
01:36Morgen.
01:38Alles in Ordnung?
01:39Schon wieder eine neue Freundin?
01:43Aber wieder den alten Wagen, das ist doch ein gewisser Grad an Beständigkeit.
01:46Ich mach mir Sorgen.
01:48Du hast schon wieder einen Fall angenommen, der eigentlich eine Nummer zu groß ist für unsere Kanzlei.
01:53Die großen Kanzleien wollten sich darauf nicht einlassen.
01:56Hätte ich da etwa ablehnen sollen?
01:57Nein. Aber dann könntest du dich vielleicht wenigstens drum kümmern?
02:01Natürlich.
02:02Gut.
02:04Was los? Hab einen Termin.
02:05Ich sag nichts, ich bin die Schweizer.
02:27Morgen, Herr Kemmerich.
02:28So, ich ruf an, wenn du fertig bist.
02:53Danke.
02:58Tja, morgen geht's los.
03:05Und Sie müssen sich darauf einstellen, dass das nicht angenehm wird.
03:11Das ist mir klar.
03:14Die Gegenseite wird zwar die ganze Zeit so tun, als ob sie Mitleid mit Ihnen hat,
03:18aber im gleichen Moment wird sie alles versuchen, um Sie als unglaubwürdig darzustellen
03:23und zu beweisen, dass Ihre Schädigung nicht durch den Medikamententest verursacht wurde,
03:29an dem Sie teilgenommen haben.
03:31Das haben Sie mir doch alles schon gesagt.
03:33Ja, aber als Anwalt macht man die leidvolle Erfahrung,
03:37dass Mandanten einem nicht immer die ganze Wahrheit erzählen.
03:40Das ist manchmal nur lästig,
03:42kann aber in bestimmten Fällen auch zu einer echten Katastrophe werden.
03:47Und zwar nicht für den Anwalt, sondern für den Mandanten.
03:51Ich weiß nicht, was Sie meinen.
03:57Ihre Schädigung kann die Arzneimittelfirma auch mit noch so vielen Gutachtern nicht infrage stellen.
04:04Aber sehr wohl, ob die Schädigung durch das Medikament entstanden ist,
04:09das man sie hat testen lassen, oder durch was anderes.
04:11Also, gibt es irgendwas, das Sie getan haben, oder das Sie eingenommen haben,
04:19das die Gegenseite anführen könnte?
04:23Nein.
04:24Ich habe nichts gemacht und nichts eingenommen, außer dem Medikament.
04:29Und das bereue ich jeden Tag, das können Sie mir glauben.
04:31Das Problem ist, dass es für die Arzneimittelfirma nicht um den Schadensersatz für Sie geht.
04:38Den bezahlen die aus der Portokasse.
04:41Es geht um die Zulassung des Medikaments in ganz Europa,
04:44und die wird durch Ihren Fall gefährdet.
04:48Die werden also auch mit unfairen Mitteln gegen uns kämpfen, wenn es sein muss.
04:52Die mit mir Waffe stehen, dann treibt Sie an.
05:13Ich glaube, ich höre Sie. Halt, wer darf.
05:17Freund? Freund dieses Bodens?
05:21Freund dieses Bodens?
05:22Freund des Bodens?
05:24Und Versalt des Dänen?
05:26Bünd gute Nacht.
05:28Dir ebenfalls, Soldat.
05:31Wer löst dich ab?
05:31Wer nah, du hast den Platz.
05:33Hey!
05:33Du?
05:34Hallo, Frau von Brede.
05:35Ja, hallo.
05:36Vielen Dank, dass Sie hergekommen sind.
05:37Ja, wobei ich nicht weiß, warum Sie nicht zu mir in die Kanzlei gekommen sind.
05:42Angezogen.
05:43Weil der pausenkrank geworden ist.
05:45Da schmeißt man uns den Laden hier.
05:46Wir sind mitten in den Endproben.
05:47Ihr, Petra und ich, wir springen die Woche ein.
05:50Hallo.
05:50Hallo.
05:51Also, ich wollte es auch nicht so auf die lange Bank schieben, ne?
05:53Mhm.
05:54Weißt ja nicht, ob solche Sachen verjähren oder so?
05:57Ja, dann würde ich sagen, suchen wir uns mal eine ruhige Ecke und Sie erklären mir,
06:02um welche Sache es überhaupt geht.
06:05Aber bitte ziehen Sie sich was an.
06:07Du musst weiter versuchen, was zu finden.
06:13Das hatten wir doch schon.
06:16Es gab Gerüchte in der Presse, dass bei den ersten Tests in England Probanden zu Schaden gekommen sind.
06:20Aber das waren nur Gerüchte.
06:22Die Firmenleitung hat geklagt, hat behauptet, das seien nur Falschmeldungen.
06:25Die Zeitung muss seine Gegendarstellung drucken und das war's.
06:27Wer gab's da nicht?
06:28Das hast du über die offiziellen Kanäle rausbekommen.
06:31Was ist denn mit den inoffiziellen?
06:33Was meinen Sie denn mit inoffiziell?
06:36Isa weiß doch, dass du meine Tochter bist.
06:38Also das mit dem Siezen können wir jetzt echt lassen.
06:40Okay, aber das war ja keine Antwort auf meine Frage.
06:43Also wenn du mit inoffiziell illegal meinst, das sollten wir lieber auch lassen,
06:46weil Frau von Breda hat explizit gesagt, dass sie das nicht will.
06:48Da hast du was falsch verstanden.
06:50Sie will noch nichts davon wissen, wenn wir was Illegales machen.
06:53Die Ergebnisse will sie schon gerne haben.
06:56Bitte.
06:59Die haben sein Leben ruiniert.
07:09Also nur, damit ich das nicht falsch verstehe.
07:10Du willst, dass ich mich in das Firmennetzwerk eines britischen Pharmakonzerns reinhecke,
07:13um da irgendwelchen Schmutz auszugraben?
07:15Also wenn du das so formulierst, hört sich das unangenehm kriminell an.
07:18Aber ja, im Grunde meine ich genau das.
07:24Okay.
07:35Also es gibt ein super schickes Wellnesshotel hier an der Elbe.
07:39Und da treffen wir uns einmal im Jahr mit Freunden aus unserem Verein
07:41und aus Vereinen in anderen Städten.
07:43Nackt?
07:44Klar.
07:45Das ist unser jährliches Highlight.
07:48Also gut, dieses Jahr war es eher doof.
07:50Warum?
07:52Das Hotel hat einen neuen Besitzer.
07:54Der hat eine neue Webseite gemacht und so.
07:55Und da hat er vergessen, also vergessen, reinzuschreiben,
08:00dass das Hotel auch FKK-Gruppen beherbergt.
08:03Plötzlich waren da lauter Gäste, die völlig von uns genervt waren.
08:07Die haben uns angestarrt, als wären wir Aliens.
08:09Die haben sogar Fotos von uns gemacht.
08:10Später haben wir herausgefunden, wieso.
08:12Die wollten das Hotel verklagen, weil wir angeblich ein Reisemangel sind.
08:15Also ich meine...
08:16Naja, irgendwann haben wir uns das so gefühlt.
08:19Wir sind kein Mangel.
08:21Haben Sie eine Ahnung, wie gekränkt wir waren, als wir das gehört haben?
08:24Und jetzt wollen wir auch klagen.
08:27Wir wollen unser Geld zurück, oder zumindest ein Teil davon.
08:30Und wir wollen, dass die Fotos gelöscht werden,
08:32die die anderen Hotelgäste von uns gemacht haben.
08:34Weiß ja keiner, wo die sonst irgendwann rumschwirren.
08:37Also das mit den Fotos ist sicher kein Problem.
08:45Denn wenn die Leute, die die gemacht haben, sie benutzt haben,
08:50um eine Reisepreisminderung zu erlangen,
08:53dann kann man ja rausfinden, wer das war.
08:56Dass Sie sich belästigt gefühlt haben,
08:59davon, dass sich andere von Ihnen belästigt gefühlt haben,
09:03ist einem Gericht, also falls es dazu kommen sollte,
09:07als Grund für eine Klage vielleicht nicht so leicht zu verkaufen?
09:12Wissen Sie, FKK hat was mit Freiheit zu tun, mit Unbefangenheit.
09:17Und wenn uns die Leute die ganze Zeit so angucken,
09:19als wären wir was Ekliges oder so,
09:21dann fühlen wir uns nicht mehr frei und unbefangen.
09:25Hatten Sie das über einen Reiseveranstalter gebucht?
09:27Oder direkt im Hotel?
09:29Im Hotel? Und das seit Jahren?
09:31Seit Jahren.
09:32Ja, also dann würde ich denken,
09:35es wäre vernünftig,
09:36dass ich mit einem Verantwortlichen von dem Hotel rede, oder?
09:40Ja.
09:41Und kommen Sie dann auch zu unserer Premiere?
09:44Oh, da kann ich leider nicht.
09:46Wann ist sie?
09:53Ich glaube, ich habe was.
09:58Ich bin jetzt im Netzwerk des Arzneimittelkonzerns.
10:00Ja, hier ist eine Korrespondenz.
10:01Was?
10:02Ja, hier ist eine Korrespondenz.
10:04Da schreibt ein Arzt, der an der Studie beteiligt war,
10:06dass er beunruhigt ist, weil es bei einem Probanden zu Krampfanfällen gekommen ist.
10:09Ja, das wissen wir doch schon.
10:10Dadurch ist es ja zu diesen Berichten in der Presse gekommen.
10:13Ja, aber das ist ja noch mehr.
10:14Die Antwort ist nämlich, dass Sie versuchen sollen, den Mann von der Studie auszuschließen.
10:18Das ist allerdings interessant.
10:20Das wäre ja eine Verfälschung der Studie.
10:22Versuch mal rauszukriegen, wer dieser Proband ist.
10:25Das ist aber riskant.
10:26Irgendwann merken die ja, dass da jemand Fremdes in Ihrem Netzwerk unterwegs ist.
10:29Ich weiß, versuch es trotzdem, wäre wichtig zu wissen, wie die das Problem aus der Welt geschafft haben.
10:40Ist was passiert?
10:42Wir waren nur gerade so konzentriert, da haben wir gar nicht gemerkt, dass du schon wieder da bist.
10:47Sag mal, brauchst du Hilfe?
10:55Der Fall Willing, der ist ja nicht so aufwendig.
10:57Na, unterschätzt das nicht.
10:59Wenn es da vor Gericht geht, dann musst du die dazu bringen, da nicht nackt anzutreten.
11:04Jetzt mal im Ernst.
11:06Ich weiß, aber der Arzneimittelkonzern wird von Katharina Eckert vertreten.
11:11Sie tritt da alleine an.
11:12Das macht ihr immer so, weil sie vermeiden will, dass es so aussieht, als wäre der Konzern der übermächtige Goliath und die Gegenseite der kleine David.
11:20Ich hab meinen Mandanten schon dabei.
11:22Wenn du jetzt da auch noch mit antrittst, dann sind wir plötzlich die Großmacht.
11:26Und das würde ich gerne vermeiden.
11:28Alles klar.
11:29Oh, ich muss los.
11:30Bin noch verabredet.
11:32Du hast morgen deinen ersten Verhandlungstag.
11:34Ich bin vorbereitet.
11:35Mehr kann ich im Moment nicht machen.
11:37Es geht mich ja eigentlich nichts an.
11:39Aber warum immer so junge Frauen?
11:43Weil die was erleben wollen.
11:45Die Älteren suchen sich jemanden, mit dem sie in Ruhe alt werden können.
11:49Wäre das so schlimm?
11:50Na ja, alt bin ich schon.
11:52Das ist nicht so doll.
11:53Mir ist jemand lieber, der mich zwingt, aktiv zu sein.
11:58Tschüss.
12:01Tschüss.
12:01Tschüss.
12:09Ist schon gut.
12:29Ich hab ihn ja auch gerade beobachtet.
12:34Ihr Vater ist ein sehr attraktiver Mann.
12:37Aber diese Frau, die ist...
12:39Na ja, sie ist halt sehr jung.
12:41Na ja.
12:42Klar, aber...
12:43Hat er Ihnen zufällig erzählt, wo er Sie kennengelernt hat?
12:45Nein.
12:46Nein, nein, auch sonst keine Details.
12:48Und ich würde auch keine wissen wollen.
12:50Also wirklich nicht.
12:51Also ich würde schon gerne Details wissen.
12:55Nicht, weil ich eifersüchtig bin.
12:57Aus Sorge.
12:58Ich hätte schon oft Mandanten, die auf Heiratsschwindler reingefallen sind.
13:01Und da gibt es dann nicht nur jede Menge finanzielle, sondern auch seelische Probleme.
13:07Könnten Sie vielleicht für mich irgendwas über diese Frau rausfinden?
13:12Was?
13:13Nein.
13:14Also vielleicht haben Sie recht und da stimmt irgendwas nicht, aber ich würde das nicht
13:17so gerne machen.
13:17Das machen Sie doch ständig für unsere Kanzlei.
13:22Ich kenne die Frau doch gar nicht.
13:23Ich wüsste gar nicht, wo ich anfangen soll.
13:24Da hätte ich schon ein paar Tipps.
13:25Habe ich das eigentlich falsch abgespeichert?
13:39Ich dachte, morgen fängt da ein großer Prozess an.
13:41Ja, das tut er auch.
13:44Aha.
13:45Und da liegst du hier so ganz entspannt.
13:48Machst einen auf cool, weil es wäre nichts.
13:50Ja, ja, ich verstehe schon.
13:54Du bist eigentlich total aufgeregt.
13:56Das zeigst du mir bloß nicht, weil du mich beeindrucken willst.
14:00Du hast da falsche Vorstellungen.
14:02Das ist ein Zivilverfahren.
14:04Da passiert nicht viel Aufregendes.
14:08Außer vielleicht...
14:11Außer vielleicht?
14:12Ich habe da heute noch was gefunden, womit ich die Gegenseite zumindest ein bisschen
14:20durcheinander bringen kann.
14:22Oh?
14:23Ja.
14:33So, ist das spät?
14:35Ja.
14:37Ist das?
14:38Ist das?
14:42Ja.
15:12Mein Mandant Patrick Kemmerich war für mehrere Monate Proband bei der Studie eines neuen
15:35Schmerzmedikaments, das zuvor bereits von einem britischen Hersteller getestet wurde.
15:40Dabei kam es bereits zu Problemen, aber die hat man den Probanden in Deutschland verschwiegen.
15:45Mein Mandant hat also den Vertrag für den Arzneimittelhersteller in gutem Glauben unterschrieben,
15:52dass sein Leben und seine Gesundheit nicht durch die Tests, an denen er teilnahm, gefährdet waren.
15:56Aber nachdem sich mein Mandant zwei Monate diesen Tests unterzogen hatte, kam es bei ihm zu Problemen.
16:03Es fing an mit Schwindelanfällen, aber das wurde vom ärztlichen Leiter der Studie ignoriert.
16:07Dann kam es zu Krampfanfällen und plötzlich zu einem Herzstillstand, in dessen Folge das Gehirn meines Mandanten
16:14zu lange nicht mit Sauerstoff versorgt wurde, was zu irreversiblen Schäden geführt hat.
16:18Was aber keineswegs zwingend auf das neue Medikament zurückzuführen ist.
16:22Wie von der Presse ausführlich berichtet wurde, kam es bei einem Probanden der britischen Studie zu ganz ähnlichen Krampfanfällen.
16:29Wir haben inzwischen erfahren, dass dieser Proband aus der Studie entfernt wurde.
16:34Das heißt, die Studie wurde ganz bewusst verfälscht. Das war eine Falle.
16:38Und in die ist mein Mandant hineingetappt.
16:43Die wollen was?
16:46Die Erstattung von einem erheblichen Teil der Hotelkosten. Und zwar für alle Teilnehmer der Gruppe.
16:52Sind die verrückt geworden? Erst verklagen mich die anderen Hotelgäste, weil diese FKKler sich hier ausgetobt haben.
17:00Und jetzt wollen diese nackten Spinner mich auch noch zur Kasse bitten?
17:03Nee, das können sie vergessen.
17:05Also so wie Sie das sagen, hört sich das so an, als hätten die sich unbefugt Eintritt verschafft.
17:09So war es ja noch nicht. Die haben für viel Geld einen Hotelaufenthalt gebucht in einem vermeintlich FKK-freundlichen Hotel.
17:18Und waren nun natürlich enttäuscht, weil sie nicht nur nicht freundlich, sondern sogar feindselig aufgenommen wurden.
17:27Und apropos aufgenommen. Die anderen Hotelgäste, also die sich gestört gefühlt haben, die haben sie zum Teil fotografiert und gefilmt.
17:37Und das ist natürlich eine Belästigung, die Sie erdulden mussten.
17:41Ja, aber das war ja nicht ich. Ich habe niemanden belästigt. Das waren die anderen Hotelgäste. Dann sollen Sie die doch verklagen.
17:46Das ist natürlich ein Thema. Wenn Sie die Kontaktdaten der anderen Hotelgäste noch hätten, hätte ich die gerne?
17:53Ja, die gebe ich Ihnen. Sehr gerne. Setzen Sie sich, Frau von Brede.
17:57Brede reicht.
18:07So. Haben wir es. Das ist Herr Dubrowolny. Er hat es für die ganzen anderen Hotelgäste gebucht. Und den können Sie gerne verklagen.
18:19Danke.
18:19Aber mich bitte nicht. Ich habe mit den Nackten gesprochen. Ich habe denen angeboten, dass sie in bestimmten Bereichen im Hotel benutzen können und sich in den anderen Bereichen was anziehen.
18:28Aber, naja, die waren stur. Haben Sie nicht darauf eingelassen.
18:32Vielen Dank.
19:02Vielen Dank.
19:32Sie sind unvollständig.
19:34Wissen Sie, eine Tatsache kriegen Sie auch mit viel Zynismus nicht aus der Welt.
19:39Die Tatsache, dass mein Mandant als gesunder junger Mann in die Testreihe ihrer Mandanten kam und jetzt für den Rest seines Lebens im Rollstuhl sitzen wird.
19:48Unser Gutachter wird nachweisen, dass ein Zusammenhang zwischen dem Zustand meines Mandanten und dem Schmerzmittel, das an ihm ausprobiert wurde, außer Zweifel steht.
19:57Wie Sie wissen, sieht unser Gutachter das anders. Wir reden hier über ein einzigartiges Medikament, das anders als alle anderen Schmerzmedikamente weder die Leber noch die Niere angreift.
20:07Ein Segen für alle chronischen Schmerzpatienten.
20:09Na, für meinen Mandanten war es kein Segen, sondern ein Fluch.
20:14Also, wenn es jetzt keine weiteren Einlassungen mehr gibt, unterbrechen wir die Verhandlung für die Mittagspause und hören danach die Gutachter.
20:21Entschuldigen Sie mich kurz.
20:44Na, was haben Sie denn noch Böses auf dem Herzen?
20:47Ach, kommen Sie. Wir tun einfach unser Bestes für unsere Mandanten.
20:53Und unsere Mandanten haben keine Lust auf noch mehr schlechte Presse, was das Schmerzmedikament angeht.
20:57Was wirklich ein großer Durchbruch ist.
21:00Sie haben keine Beweise, also werden Sie verlieren.
21:03Der Presse ist das egal. Pharmakonzerne schlecht machen es Volkssport.
21:06Worauf wollen Sie hinaus?
21:08Ich würde meinen Mandanten gern einen Vergleich vorschlagen.
21:11500.000.
21:12Aber dafür müsste sich Ihr Mandant breit erklären, stillschweigen über die Vereinbarung zu bewahren.
21:16Das ist ein Witz. Ihre Mandanten haben das Leben dieses Mannes zerstört.
21:21Das können Sie auch gerne weiter behaupten, aber Sie können es nicht beweisen und am Ende geht Ihr Mandant leer aus.
21:28Ich werde es ihm vorschlagen, aber ich glaube nicht, dass er sich darauf einlassen wird.
21:31Das kann man den母ren, aber ich glaube nicht, dass ich ein abonnement biote sein kann.
21:36Das wird es um ein wenig bearbezimientos be videotellen.
21:39Und dass er sich dann, wenn ich die Witz wieder буду hab, ob Sie
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22:43Hallo.
22:45Hallo.
22:47Das ist eine so schlechte Briefe.
22:49Hallo.
22:51Hey!
22:53Käffchen!
22:55Nein, danke. Ihr Lieben, ich habe eine gute und eine schlechte Briefe.
22:59Die schlechte zuerst.
23:01Der Hotelbesitzer hat versucht, den Reisemangel zu beheben,
23:05indem er eurer Gruppe und den anderen Hotelgästen verschiedene Bereiche zugewiesen hat.
23:11Der hat überhaupt nichts behoben. Der hat versucht, uns wegzusperren.
23:15Er wollte uns ausgrenzen. Warum sollen wir uns das gefallen lassen?
23:19Ja gut, aber wenn es vor Gericht käme, ja, dann hätte die Gegenseite ein gutes Argument.
23:23Und was ist die gute Nachricht?
23:27Achso, ja, die gute ist, dass der Hotelbesitzer so sauer war, dass er mir einfach so die Kontaktdaten der anderen Hotelgäste gegeben hat,
23:35die von ihm wegen des Reisemangels eine Erstattung der Hotelkosten fordern.
23:41Das war auch eine Gruppe.
23:43Jetzt habe ich nicht die Namen von allen, aber immerhin von dem Mann, der die Zimmer gebucht hat.
23:47Und das ist ein Frank Dobrowolny aus Norderstedt.
23:51Moment mal.
23:53Dobrowolny aus Norderstedt.
23:55Sag mal, Schatz, wie heißt doch mal der...
23:57Der Sohn von dem Typen...
23:59Vielleicht auch Schneckerfritzen aus Norderstedt.
24:00Frank.
24:01Der hieß doch Frank.
24:02Der hieß Frank.
24:03Sicher?
24:04So was von.
24:05Der hieß Frank.
24:06Wir hatten mal einen Mitglied.
24:07Wolfgang Dobrowolny aus Norderstedt.
24:08Mussten wir rauswerfen letztes Jahr.
24:09Nicht nur, weil der allen wahnsinnig auf die Nerven gegangen ist.
24:11Mit seiner ständigen Nörgelei.
24:12Der war übergriffig.
24:13Der hat FKK mit Sex verwechselt.
24:15Wir sind kein Zwinger-Club.
24:16Hat er nicht kapiert.
24:17Meine Güte, wir wollen doch einfach nur natürlich leben und zusammen was unternehmen.
24:21Und der Sohn von dem Mann, der hieß Frank.
24:24Frank.
24:25Ja.
24:26Naja, das kann ja kein Zufall sein.
24:29Sicher nicht.
24:30Kein Zufall.
24:31Gäffchen.
24:32Ja, unbedingt.
24:33Sehr gut.
24:35Frau von Drede.
24:43Hallo, Charlie.
24:44Ich möchte Sie bitten, mir einen Termin mit dem Besitzer vom Wellness-Hotel zu machen.
24:49Was ist?
24:50Ja.
24:57Normalerweise sage ich ja immer gerne, ich hab's gewusst.
25:01Aber in dem Fall könnte ich gut drauf verzichten.
25:04Sie dürfen meinem Vater nicht sagen, dass Sie das von mir haben.
25:08Was machen wir denn jetzt?
25:09Gute Frage.
25:11Ich muss mal drüber nachdenken.
25:13Ähm.
25:14Meine Familie hat nicht so viel Geld.
25:20Mein Studium war so anstrengend, dass ich nicht mehr viel arbeiten konnte.
25:25Also hab ich gedacht, die Medikamententests sind gut, aber das waren sie nicht.
25:31Ich glaub nicht, dass ich mein Studium wieder aufnehmen kann.
25:35Ich bin einfach sehr schnell müde.
25:36Die Ärzte sagen, das ist, weil das Herz angegriffen ist.
25:37Wir haben jetzt mehrere Gutachter gehört, die sehr verschiedene Meinungen vertreten haben.
25:50Warum sind Sie sich so sicher, dass Ihre Schädigung durch das Medikament verursacht wurde?
25:57Ich hab einfach sehr schnell gemerkt, dass mir das nicht gut tut.
26:04Das hab ich denen auch gesagt.
26:06Aber die haben immer versucht, mich zu beruhigen.
26:10Haben gesagt, dass ich einfach dem Anweisungen folgen soll, dann würde es keine Probleme geben.
26:17Und was waren das für Anweisungen?
26:22Kein Alkohol, keine Zigaretten.
26:25Keine anderen Medikamente und ausreichend Schlaf.
26:32Und daran haben Sie sich gehalten?
26:38Ja.
26:49Nicht so gut gelaufen, wie Sie dachten, oder?
26:51Nein.
26:52Aber die Richterin mag Sie, das hilft sicher.
26:56Trotzdem, wollen Sie nicht doch nochmal über das Angebot der Gegenseite nachdenken?
27:03Natürlich bräuchte ich das Geld.
27:06Und damit verpassen die mir einen Maulkorb.
27:09Und dann wird das Medikament zugelassen.
27:11Es wird noch mehr Menschen geben, denen das gleiche passiert wie mir.
27:16Hey.
27:18Na gut.
27:19Dann kämpfen wir morgen weiter.
27:20Hey.
27:21Na?
27:23Wie ist es gelaufen?
27:25Nicht so gut, aber wir fangen ja gerade erst an.
27:26Komm, wir gehen Kaffee trinken.
27:27Was anderes wäre mir lieber.
27:28Na, was soll das denn sein?
27:29Ich muss da rangehen, ist mein Büro.
27:30Ja?
27:31Na gut.
27:32Na gut.
27:33Ich muss da rangehen, ist mein Büro.
27:34Ja?
27:35Na gut.
27:36Ich muss da rangehen, ist mein Büro.
27:37Ja?
27:39Na gut.
27:40Ich bin gleich da.
27:41Tut mir leid, der Kaffee muss warten.
27:42Ich muss noch mal in die Kanzlei.
27:43Es gibt da irgendeine Krise.
27:44Sehen wir uns dann später?
27:45Auf jeden Fall.
27:46Gut.
27:47Bis dann.
27:48Auf jeden Fall.
27:49Bis dann.
27:50Bis dann.
27:51Bis dann.
27:52Bis dann.
27:53Bis dann.
27:54Bis dann.
27:55Bis dann.
27:56Ah!
27:57Ah!
27:58Ah!
27:59Ah!
28:00Ah!
28:01Ah!
28:02Ah!
28:03Ah!
28:04Ah!
28:05Ah!
28:06Ja, gut.
28:07Ich bin gleich da.
28:08Tut mir leid, der Kaffee muss warten.
28:10Ich muss noch mal in die Kanzlei.
28:11Es gibt da irgendeine Krise.
28:13Sehen wir uns dann später?
28:14Auf jeden Fall.
28:15Gut.
28:16Bis dann.
28:17Bis dann.
28:19Ah!
28:20Hallo!
28:21Ah!
28:22Was ist los?
28:24Darf ich vielleicht jetzt mal erfahren, um was für eine Krise es sich handelt?
28:43Im ersten Moment habe ich schon gedacht, die Kanzlei wäre mal wieder abgebrannt.
28:47Setz dich doch bitte.
28:49Oh.
28:51Na, du machst es ja spannend.
28:53Könntest du mir versprechen,
28:55mir ein paar Fragen zu beantworten,
28:57ohne gleich sauer zu werden?
29:01Deine Neufreundin,
29:03wie hast du dich kennengelernt?
29:06Ich wüsste zwar nicht, was dich das angeht,
29:09aber das war reiner Zufall.
29:12Ich bin beim Bäcker quasi in sie reingelaufen
29:14und hat ja fast meinen Kaffee übers Kostüm gekostet.
29:17Und du bist dir sicher,
29:19dass das ein Zufall war?
29:22Kannst du mal auf den Punkt kommen?
29:23Das wird langsam ein bisschen ärgerlich.
29:47Wo stammt denn das her?
29:55Hast du etwa Gudrun angesetzt,
29:56um meiner Freundin nachzuspionieren?
29:59Ich hatte so ein Gefühl.
30:01Was für ein Gefühl?
30:03Dass eine Frau wie die,
30:04nicht einfach so mehr nichts, dir nichts,
30:05mit einem alten Sack wie mir,
30:07was anfängt?
30:07Ich hätt's jetzt netter formuliert,
30:10aber so in der Art?
30:12Das ist echt das Letzte.
30:14Das Letzte ist,
30:15dass die Gegenseite diese Frau gezielt
30:17auf dich angesetzt hat,
30:19um dich auszuhorchen.
30:20Aber das hast du doch nicht von Anfang an gewusst, oder?
30:22Nein, natürlich nicht.
30:27Aber ich würde jetzt auch mal vorschlagen,
30:29dass wir uns hierauf konzentrieren
30:30und nicht darauf,
30:31ob ich vielleicht irgendwas falsch oder richtig gemacht habe.
30:33Was machst du denn da?
30:34Sie anrufen und ihr ein paar Takte erzählen.
30:36Lass das bitte.
30:38Möchtest du dich da jetzt auch noch ein?
30:39Das ist doch unsere Chance.
30:41Was für eine Chance,
30:42mich noch lächerlicher zu machen?
30:44Wir können doch die Gegenseite
30:45mit Falschinformationen füttern.
30:47Was für Informationen sollen das bitte sein?
30:49Das weiß ich doch jetzt auch noch nicht,
30:51aber wir können ja mal drüber nachdenken,
30:53bevor du irgendwas unternimmst.
30:56Ich habe den Probanden gefunden,
30:57der aus der Studie geflogen ist.
30:59Und?
31:00Also ich gehe davon aus,
31:01dass Leute,
31:01die sich für Medikamententests
31:02zur Verfügung stellen,
31:03nicht allzu viel Geld haben.
31:04Aber auf seinen Bildern bei Social Media
31:06sieht es eher so aus,
31:06als hätte er jetzt die Menge Geld.
31:08Die haben dem Schweigegeld gegeben.
31:10Danke, Charlie.
31:12Sehr gute Arbeit.
31:13Das ist aber auch was
31:15mit diesen sozialen Medien.
31:16Früher musste man Ermittler engagieren,
31:18um hinter irgendwelche Geheimnisse zu kommen.
31:20Heute posaunen sie freiwillig
31:22alles in die Welt hinaus.
31:23Aber auf manche werden
31:24trotzdem noch Ermittler angesetzt.
31:25Jetzt entspann dich doch mal.
31:29Ich glaube, ich habe eine Idee.
31:31Aber die wird dir nicht gefallen.
31:34Bitte?
31:35Ich erkläre euch das alles heute Abend.
31:37Ich muss jetzt erst mal
31:39ins Hotel.
31:40Hallo, Frau von Brede.
32:08Können Sie mir mal erklären,
32:11was diese Versammlung hier zu bedeuten hat?
32:13Nehmen Sie Platz.
32:14Ich glaube,
32:15ich habe eine Lösung gefunden,
32:16die Ihnen gefallen wird.
32:18Da bin ich aber sehr gespannt.
32:19Zu Recht.
32:19Allerdings.
32:20Ich gehe mal davon aus,
32:22dass Sie alle betrogen werden sollten.
32:24Die Hotelgäste,
32:25die angeblich nichts von den FKKlern wussten,
32:28haben ganz bewusst ihr Hotel gebucht,
32:30weil ihnen klar war,
32:32dass die FKKler
32:33hier jedes Jahr ihren Urlaub machen.
32:35Der Vater des Mannes,
32:39der für die Gruppe gebucht hat,
32:40war nämlich mal Mitglied
32:42in ihrem Verein.
32:44Ich habe das jetzt noch nicht
32:45ganz genau recherchiert,
32:46aber ich gehe mal davon aus,
32:48dass dieser Herr Dobrowolny Senior
32:51zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen wollte.
32:53Der wollte nämlich erstens
32:54für seinen Sohn und dessen Leute
32:56einen Kurzurlaub im Luxushotel
33:00zum halben Preis bekommen.
33:01und außerdem wollte er sich
33:04an seinen ehemaligen Vereinskollegen rächen,
33:07indem er ihnen den Urlaub vermiest.
33:09Ja gut, das klingt natürlich sehr spannend,
33:11aber was habe ich jetzt davon?
33:13Also mein Vorschlag wäre jetzt,
33:15Sie erstatten meinen Mandanten
33:17und ihrer Gruppe die Hotelkosten
33:19und holen sich das Geld
33:21doppelt bei den Leuten zurück,
33:24die Sie betrügen wollten.
33:25Mhm.
33:27Gut, ich weiß jetzt ja nicht,
33:28ob das alles so stimmt,
33:28wie Sie das erzählen,
33:29Frau von Brede,
33:30aber doppelt zurückholen,
33:31das klingt ja erst mal nicht uninteressant.
33:34Das ist doch gut, oder?
33:35Ne, das ist sehr interessant.
33:37Lassen Sie uns mal über Details sprechen.
33:39Wir möchten nämlich nächstes Jahr wiederkommen.
33:40Ja, und wir wollen uns überall
33:41frei bewegen können, nackt.
33:44Und Sie garantieren mir,
33:45dass ich da am Ende
33:45nicht wieder drauf zahle?
33:46Ja, ich glaube,
33:47das kann ich garantieren.
33:48Ja, Sie garantieren uns,
33:49aber dass wir nicht wieder schief angeguckt werden
33:51hier wegen der Nacktheit, ja.
33:52Tja, also meinetwegen,
33:53da können Sie hier gerne nackt rumratanzen.
33:56Okay.
34:02Good.
34:03Good.
34:03Ah!
34:33Spannende Musik
34:39Spannende Musik
34:44Spannende Musik
34:52Spannende Musik
34:58Also, was ist passiert?
35:23Es hat sich herausgestellt, dass mein Mandant richtig Scheiße gebaut hat.
35:28Der hat trotz des strikten Alkoholverbots während der Testreihe auf einer Silvesterfeier so exzessiv getrunken, dass er gestürzt ist.
35:39Und leider gibt es davon auch ein Video.
35:44Oh.
35:47Ja.
35:55Jetzt verstehe ich, warum du so scheiße drauf bist.
35:58Was hast du jetzt vor?
36:10Das Risiko ist einfach zu groß, dass die Gegenseite das Video auch findet.
36:16Die haben mir einen Vergleich angeboten.
36:17Ich denke mal, ich werde mich darauf einlassen.
36:20Kann ich denn irgendwas tun, um dich vielleicht ein bisschen abzulenken?
36:35Ich geh mal duschen.
36:37Mach das.
36:38Ich gehe jetzt.
36:39five, six, fünf, fünf, fünf.
36:40Ich geh mal da.
36:40Ich gehe mal da.
36:40Das war das Ding.
36:40Ich gehe mal da.
36:42Ich gehe mal da.
36:42Ich gehe mal da.
36:42Ich gehe mal da.
36:42Ich gehe mal da.
36:43Und bin ich das.
36:43Du bist.
36:44Ich gehe mal da.
36:44Das ist mir so.
36:46Ich gehe mal da.
36:46Das war's.
37:16Das war's.
37:46Ich hab auch noch mal mit meinem Mandanten gesprochen und die wollen nicht mehr zahlen.
37:50Die haben Angst, dass das aussieht wie ein Schuldeingeständnis.
37:52Tut mir leid.
37:56Mir auch.
37:57Wir wissen inzwischen den Namen des Probanden der britischen Studie, der angeblich zu denen gehörte, die das Medikament nicht bekommen haben.
38:13Ein einfacher Student namens Jack Brines, der aber jetzt offensichtlich urplötzlich über sehr viel Geld verfügt.
38:21Das sieht doch ganz danach aus, als ob ihn jemand bezahlt hat, damit er nicht gegen den Arzneimittelhersteller klagt und nicht mit der Presse spricht.
38:28Aber das hört sich für mich doch sehr nach Spekulation an. Ich meine, können Sie hier irgendwelche Beweise vorlegen?
38:34Noch nicht, aber die lassen sich sicher besorgen.
38:37Wir verhandeln hier nicht den Fall irgendeines britischen Probanden, sondern den Fall von Herrn Kemmerich.
38:42Außerdem sind die Namen der Probanden bei solchen Studien nicht öffentlich.
38:47Da frage ich mich doch, woher der Herr Kollege den Namen haben will.
38:50Und selbst wenn der Name stimmt, keiner von uns weiß, woher das angebliche Geld kommt.
38:56Vielleicht hat der Mann eine Erbschaft gemacht.
38:58Wir haben allerdings tatsächlich neue Informationen für das Gericht.
39:03Nach unserer Kenntnis hat der Kläger zu seiner Zeit als Proband an einer Silvesterfeier teilgenommen
39:09und dort so exzessiv getrunken, dass er gestürzt ist.
39:13Das ist doch lächerlich. Haben Sie dafür irgendwelche Beweise?
39:16Allerdings. Glücklicherweise wurde dieser Vorgang auf Video festgehalten.
39:22Setzen Sie sich doch.
39:39Herr Gillett, wussten Sie davon?
40:07Nicht wirklich. Ich habe dieses Video gestern von einer Mitarbeiterin bekommen,
40:15hatte aber noch keine Gelegenheit, es genau zu prüfen.
40:18Herr Kemmerich, Sie haben hier ausgesagt, dass Sie sich zu jeder Zeit an die Bestimmungen der Testreihe gehalten haben.
40:25Für mich sieht das aber nicht so aus.
40:27Die Frage ist doch, woher die Gegenseite plötzlich dieses Video hat.
40:32Das Video stammt von einem freischaffenden Ermittler. Wie der bei seiner Arbeit vorgeht, weiß ich nicht.
40:42Dann ist aber auch nicht klar, inwieweit dieses Material ein Original ist oder in irgendeiner Form verfälscht wurde.
40:48Deswegen würden wir den Ermittler dazu gern als Zeugen vernehmen.
40:53Ja, das sollte doch möglich sein.
40:58Wie gesagt, das ist jemand, der freischaffend arbeitet.
41:01Ich weiß nicht, wo der sich jetzt gerade befindet oder ob er so kurzfristig zur Verfügung steht.
41:06Ich kann da vielleicht helfen.
41:08Wenn Sie erlauben.
41:11Ja.
41:11Ja, ich bin's, ja?
41:18Nein, alles gut. Die Verhandlung wurde nur gerade unterbrochen.
41:21Ich dachte, wir holen unseren Kaffee von gestern nach.
41:24Wo bist du?
41:27Schanzenpark? Das ist ja quasi um die Ecke.
41:29Einen kleinen Moment.
41:31Ihre Ermittlerin ist, wie es aussieht, zwei U-Bahn-Stationen von hier entfernt.
41:36Herr Gellert, darf ich fragen, warum Sie auf so vertrautem Fuß mit der Ermittlerin der Gegenseite stehen?
41:43Das wird die Aussage der Ermittlerin klar machen und damit auch, wie sie an dieses Video gekommen ist.
41:50Also, gut, bestellen Sie sie bitte her.
41:55Es ist im Moment schwierig.
41:56Frau Eckert, Sie haben ein wichtiges Beweisstück vorgelegt, aber viel zu spät.
42:01Also, bitte rufen Sie jetzt Ihre Ermittlerin an, damit sie über die Herkunft und die Echtheit des Videos uns aufklärt.
42:11In Ordnung.
42:13Oh, bitte.
42:15Gut, wir machen eine Viertelstunde Pause, bis die Zeugin da ist.
42:18Die Anwältin, Frau Eckert, hat uns hier ein Video vorgelegt, um zu zeigen, dass der Kläger in diesem Verfahren die Schäden,
42:42die er als Proband einer Arzneimittelstudie davongetragen hat, selber zu verantworten hat.
42:49Darf ich Sie fragen, wie Sie an dieses Video gekommen sind?
42:54Solche Videos kursieren im Netz. Die sind für jeden frei verfügbar.
42:58Darf ich Sie darauf hinweisen, dass Sie auch als Zeugin in einem Zivilverfahren die Wahrheit sagen müssen?
43:04Können Sie mal bitte aufhören, die Zeugin einzuschüchtern.
43:07War es nicht vielmehr so, dass Sie ein Verhältnis mit meinem Anwaltskollegen angefangen haben,
43:13um über ihn interne Informationen über seine Verteidigungsstrategie zu erlangen?
43:22Ja.
43:24Aber soweit ich weiß, ist das nicht strafbar.
43:27Das ist doch seine eigene Schuld, wenn er vertrauliche Informationen außerhalb des Gerichtssalts preisgibt.
43:32Das ist vielleicht nicht strafbar, aber ethisch äußerst fragwürdig.
43:37Und möglicherweise ein Fall für die Anwaltskammer.
43:41So, Sie haben also dieses Video, was uns hier vorliegt, heimlich von seinem Handy kopiert.
43:47Ja.
43:50Und dann haben Sie das an die Frau Anwältin weitergegeben?
43:54Ja.
43:55Und Sie haben das natürlich überprüft, ob das aus einer zuverlässigen Quelle kommt?
44:02Naja, die Quelle war ein Anwalt, also zuverlässiger geht's ja wohl kaum.
44:07Sollte das eine komische Bemerkung sein?
44:10Wenn ja, seien Sie gewarnt, junge Dame.
44:13Also?
44:14Nein, ich hab das Video nicht geprüft.
44:18Aber die Frau Kollegin hat das doch dann sicher überprüft, um seine Echtheit zu verifizieren, oder?
44:25Dafür war zu wenig Zeit, aber ich denke, das Video spricht für sich selber.
44:31Dann sehen wir uns doch mal an, ob es das wirklich tut.
44:38Meine Mitarbeiterin, die hat mir gestern nur einen Teil dieses Videos übertragen,
44:43aber jetzt gerade, hab ich das ganze Video bekommen.
44:47Oh, das ist er nicht.
44:48Nein, also das würde mich auch wundern.
44:48Das sieht eher so aus, als würde das aufs
44:51als würde das aus irgendeiner Pannenshow im Internet stammen.
44:55Also wie auch immer, es zeigt keinesfalls unseren Mandanten.
44:59Nein, aber es zeigt die Skrupellosigkeit der Gegenseite.
45:02Die einem Mann etwas anhängen will, dessen Leben von ihren Mandanten
45:06bereits zerstört wurde und zwar wissentlich, weil die Risiken der britischen Handlung
45:08der
45:10Das ist er nicht.
45:11Nein, also das wird mich auch wundern.
45:14Das sieht eher so aus, als würde das aus irgendeiner Pannenshow im Internet stammen.
45:20Also wie auch immer, es zeigt keinesfalls unseren Mandanten.
45:24Nein, aber es zeigt die Skrupellosigkeit der Gegenseite,
45:27die einem Mann etwas anhängen will,
45:29dessen Leben von Ihren Mandanten bereits zerstört wurde.
45:33Und zwar wissentlich, weil die Risiken der britischen Studie ja schon bekannt waren.
45:38Der Proband, den es hier getroffen hat, wurde ganz offensichtlich mit Geld ruhiggestellt
45:43und hat sicher eine Schweigevereinbarung unterschrieben.
45:46Ich empfehle sehr, den Mann als Zeugen vorzuladen,
45:49um rauszufinden, ob der Arzneimittelkonzern bei dieser Gelegenheit genauso skrupellos vorgegangen ist.
45:57Ich möchte das Gericht um eine Pause bitten, um mich mit der Gegenseite zu besprechen,
46:02um zu klären, ob eine außergerichtliche Einigung möglich ist.
46:06Das halte ich für eine außergewöhnlich gute Idee.
46:13Sind Sie fertig?
46:16Sie wollten es unbedingt schriftlich haben.
46:19Tja, als ob wir Ihnen und Ihren Mandanten nicht trauen würden.
46:23Wieso eigentlich nicht?
46:25Lassen Sie es gut sein. Sie haben gewonnen. Sie brauchen nicht noch nachtreten.
46:285 Millionen. Und Sie verpflichten sich, sowohl über diese Vereinbarung
46:33als auch den gesamten Vorgang und die Studie selber stillschweigend zu bewahren.
46:37Tja, das war's dann wohl.
46:42Nein, Frau Eckert, wir haben hier auch noch ein paar Papiere für Sie.
46:47Erst ein Brief an die Anwaltskammer, in dem wir über Ihre Praktiken informieren.
46:53Bitte schön.
46:53Sie müssen gerade reden. Ich habe gehört, dass Sie alles tun, um Ihren Mandanten zu helfen.
46:56Wir helfen, keine Medikamente unter die Leute zu bringen, die derartig gefährlich sind.
47:01Und das hier ist eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung,
47:05begangen an unsere Mandanten von Ihrem Mandanten, heute Morgen bei der Staatsanwaltschaft eingegangen.
47:10Und ich gehe davon aus, dass die den britischen Probanden als Zeugen vorladen werden. Bitte.
47:16Ihr Mandant hat gerade eine Schweigevereinbarung unterschrieben.
47:19Ja, aber er hat gestern noch eine sehr ausführliche eidesstattliche Erklärung abgegeben,
47:24lange bevor er diese Schweigevereinbarung unterschrieben hat.
47:27Die ist auch in dem Umschlag. Und ich habe gestern auch eine Presseerklärung dazu verfasst,
47:32die ich vor einer halben Stunde an alle großen Agenturen rausgeschickt habe.
47:36Ich glaube nicht, dass Sie in den nächsten Jahren sehr gefragt sein werden,
47:40bei Fällen dieser Größenordnung.
47:42Und Ihr Mandant soll bloß nicht auf die Idee kommen,
47:45die Auszahlung der eben vereinbarten Summe zu verzögern.
47:48Sonst müssen wir ihm nämlich leider das Fell über die Ohren ziehen.
47:57Das hat jetzt aber Spaß gemacht.
48:03Ja.
48:03Ja, fand ich auch. Vielen Dank.
48:06Wirklich.
48:06Das haben wir doch gern getan.
48:09Und jetzt?
48:10Ja, jetzt gehen wir zurück in den Verhandlungssaal und teilen der Richterin mit,
48:14dass wir uns mit der Gegenseite geeinigt haben.
48:18Ja, auch wenn die Gegenseite sich das wahrscheinlich ein bisschen anders vorgestellt hat.
48:24Bitte.
48:27Frau Kollegin?
48:28Frau Kollegin?
48:29Ja, auch wenn die Gegenseite geeinigt haben.
48:59Frau Buben?
49:13Ja, auch wenn die tener 1977-10 la reiterate.
49:22Und jetzt?
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