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  • vor 2 Tagen

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Kurzfilme
Transkript
00:00Musik
00:30Ich verstehe einfach nicht, warum du das machst.
00:42Weil es sonst niemand macht.
00:43Und weil es hier auch sehr, sehr staubig ist.
00:46Davon rede ich nicht.
00:48Dein Bruder hat nicht nur jemanden umgebracht,
00:50der hat auch seinen eigenen Tod vorgetäuscht
00:52und dafür gesorgt, dass du im Gefängnis gelandet bist.
00:55Und jetzt willst du dem Knochenmark spenden?
00:58Ich weiß, was passiert ist.
01:00Aber ist immerhin mein Bruder.
01:02Und du bist eigentlich zu alt.
01:04Das ist ein tolles Kompliment.
01:05Du weißt wirklich, wie man Frauen bezaubert.
01:07Naja, so eine Knochenmarkspende ist ja eigentlich ein ganz kleiner Eingriff.
01:10Das sind nur zwei winzige Schnitte am hinteren Beckenbereich
01:12und die muss man nähen, aber das heilt ja schnell.
01:14Danke, Charlie.
01:15Naja, das eigentliche Risiko ist ja eigentlich die Narkose.
01:18Also es gibt ja Untersuchungen,
01:20wo es aber nur bei 7,3 von einer Million Narkosen
01:23zu wirklich schweren Vorfällen kam.
01:24Charlie, das ist nicht hilfreich.
01:26Aber das sind gute Nachrichten.
01:277,3 von einer Million Narkosen.
01:29Aber Charlie, du hast mich mal gebeten,
01:31dir zu sagen, wenn du zu viel redest.
01:32Das ist jetzt so ein Fall.
01:34Ja, aber ich sag doch nur...
01:36Okay.
01:37Ich schweige.
01:44Na komm.
01:46Wir gehen Mittagessen.
01:48Das wäre jetzt nicht meinetwegen.
01:49Nein.
01:50Doch.
02:11Frau von Brede.
02:12Herr Gellert.
02:13Das ist ja schön.
02:14Sie waren ja eine Ewigkeit nicht mehr.
02:15Ja.
02:16Viel zu viel Arbeit gehabt.
02:17Ja, Sie wissen doch, wie es ist.
02:18Wohl wahr, wohl wahr.
02:19Ach, heute geht es ja noch,
02:20aber morgen ein Riesenauftrag.
02:22Catering für eine Hochzeit.
02:23Richtig schöne Hochzeit.
02:25Wie schön für Sie.
02:26Machst du mal für den Tisch drei?
02:27Genau.
02:27Super.
02:32Schön.
02:33Danke.
02:34Leider, leider habe ich auch keine Angestellten,
02:36die mir das Leben einfacher machen.
02:38Nicht wahr?
02:39Marco, machst du mal die Karten hier?
02:42Dankeschön.
02:42Danke, ich brauche die eigentlich nicht.
02:45Ich weiß, aber er muss das ja lernen.
02:48Zwei Döner, einer davon vegan.
02:51Ja, und zweimal...
02:52Chai.
02:53Chai.
02:54Ja.
02:54Chai.
02:55Super.
02:55Ich bin wieder zurück.
03:13Kojo, was machst denn du hier?
03:15Ich habe ein Mist gebaut.
03:17Was ist denn passiert?
03:18Du siehst furchtbar aus.
03:19Hast du ein Schluck Wasser für mich?
03:23Machst du eine ganze Kneipe leer gesoffen?
03:24Das eine hängt leider mit dem anderen zusammen.
03:34Woher weißt du nur, dass ich hier arbeite?
03:36Das hattest du mir mal geschrieben,
03:37aber es ist schon eine Weile her.
03:39Warum hättest du dich nicht?
03:40Ach, du kennst mich ja.
03:43Also, was hast du angestellt?
03:49Die Polizei ist hinter mir hier.
03:51Hinter dir?
03:52Du gehst doch nicht mal bei Rote-Bahn-Ampel.
03:54Die waren von meiner Wohnungste heute.
03:55Ich musste aus dem Fenster flächten.
03:58Ich brauche einen Anwalt.
03:59Sieht doch gut aus, ne?
04:00Mhm.
04:00Ich rufe mich an die Bahn.
04:03Ich rufe mich an die Bahn.
04:05Ich rufe mich an die Bahn.
04:06Ich rufe mich an die Bahn.
04:12Ich rufe mich an die Bahn.
04:14Ich rufe mich an die Bahn.
04:28Ich rufe einen Krankenwagen.
04:33Und die Polizei, ich glaube, der ist vergiftet worden.
04:36Sagen Sie nichts vor was, sind Sie sicher?
04:38Erzähl mir.
04:40So, ich kann Sie jetzt hier nicht festhalten, aber ich habe Sie fotografiert.
04:45Und wenn Sie jetzt gehen, dann wird die Polizei Sie finden und dann kriegen Sie...
04:47Charlie!
04:48Ja?
04:50Das ist gerade schwierig, wie Notfall.
04:54Sieht so aus, als ob man mich in der Kanzlei braucht.
04:56Was jetzt?
04:57Ich meine, was?
04:58Na gut, dann gehe ich und dann warte ich hier auf die Polizei.
05:02Ich bin gleich drüben.
05:04Der darf gehen.
05:05Ja, der darf gehen, den kennt die Polizei, die weiß, wo der wohnt.
05:09Ja, aber schnell, schnell.
05:16Was ist los? Was für ein Notfall?
05:19Das ist Kojo, mein alter Studienkollege.
05:21Du hast studiert?
05:22Ja, angewandte Informatik.
05:24Ich habe keinen Abschluss, weil ich war ja...
05:27zeitweise verhindert, wie du weißt.
05:28Mhm.
05:29Gellert.
05:30Äh, hier.
05:32Gellert.
05:33Ich habe mich als Webdesigner bei einer Werbeagentur beworben.
05:42Und die haben mich abgelehnt, ohne richtigen Grund, obwohl ich einen Top-Lebenslauf habe.
05:48Also habe ich eine zweite Bewerbung geschickt, aber diesmal mit einem Foto von einem weißen Mann und einem deutschen Namen.
05:54Aber der Lebenslauf war genau der gleiche.
05:56Und diesmal haben Sie Sie eingeladen?
05:58Ja.
06:00Also ich bin da und der Chef sitzt da und er schaut sich meinen Lebenslauf an und er schaut mich an.
06:08Und dann schmeißt er mich einfach raus, angeblich, weil ich bei meiner Bewerbung gelogen habe.
06:14Aber in Wirklichkeit, in Wirklichkeit wollen die einfach keine Schwarzen anstellen.
06:20Natürlich war ich dann vollkommen fertig, bin dann in der Bar und habe mich besoffen.
06:27Und leider bin ich dann auf dem Weg nach Hause bei der Firma vorbeigekommen und ich wollte denen einfach nur noch meine Meinung sagen.
06:34Also bin ich in die Lobby und dann wurde mir auf einmal richtig schlecht.
06:37Also bin ich auf die Toilette und scheinbar bin ich dann eingeschlafen.
06:44Weil ja, als ich rausgekommen bin, dann war die Firma zu und ich war einfach nur noch richtig sauer.
06:51Dann habe ich eine Glastür angetreten und bin in eins von den Büros rein und habe dann noch viel kaputt gemacht.
07:01Und dann bin ich aus dem Notausgang raus.
07:03Also ich habe keine Ahnung, wie ich nach Hause gekommen bin, aber als ich aufgewacht bin, dachte ich erst, dass ich das alles geträumt hatte.
07:09Aber dann war die Polizei vor der Tür.
07:16Was macht er denn jetzt?
07:18Wahrscheinlich macht es zum meisten Sinn, wenn Sie sich stellen.
07:22Aber lassen Sie mich vorher mit der Polizei reden, dann wissen wir, was Sie in der Hand haben.
07:26Haben Sie irgendeine Quittung oder einen Kassenbon oder sowas, woran man sehen kann, was Sie alles getrunken haben?
07:34Keine Ahnung.
07:34Und da konnten Sie doch laufen.
07:53Respekt.
07:53Also, wie ich Ihnen das schon gesagt habe, der Mann ist plötzlich aufgestanden und hat nach Luft geschnappt.
08:09Dann hat er sich wieder hingesetzt und ist nach vorne gekippt.
08:13Können Sie mir sagen, was der Mann hinter dem Dresen macht?
08:16Der Kollege in den Proben von Ihrem Essen.
08:18Und der Rechtsmediziner geht davon aus, dass es tatsächlich eine Vergiftung war.
08:21Und Sie sind?
08:31Marco.
08:33Marco Jacuzzo.
08:34Machen Sie hier das Essen?
08:35Oh, so weit kommt es noch.
08:37Also, das Essen, das mache ich und damit ist alles...
08:39Es reicht jetzt.
08:40Ich versuche hier nur Fakten zu erwischen.
08:42Ja, ist klar, Herr Hansen.
08:43Die Frage ist nur, was Sie aus den Fakten machen.
08:45Wieso? Hat der Ölkind was zu verbergen?
08:47Nein, hat er nicht.
08:48Gut, dann kann er ja meine Fragen beantworten.
08:52Der Tote, dieser Binder, hat der öfter hier gegessen?
08:56Ja, die meisten meiner Kunden sind Stammgäste.
09:00Deswegen möchte ich auch nicht, dass es irgendwelche Gerüchte gibt, dass mit meinem Essen irgendwas nicht stimmt, ja?
09:03Herr Gabolas, Herr Gellert.
09:17Na, was kann ich denn heute für Sie kommen?
09:21Ein paar Beamte waren heute bei meinem Mandanten.
09:23Ich wüsste gar nicht, was sie bei ihm wollten.
09:25Wer heißt er denn?
09:26Kojo Asikivi.
09:28Ich geh mal gucken.
09:28Mach dir keine Sorgen.
09:32Herr Gellert ist gut.
09:33Der kann das.
09:36Kojo Asikivi.
09:40Das ist Ihr Mandant.
09:42Na, herzlichen Glückwunsch.
09:44Wir sind doch mal so kum.
09:46Das kann ich, wo ich anfangen soll.
09:47Also, Ihr Mandant ist eindeutig nicht die hellste Kerze am Weihnachtsbaum.
09:53Er ist in eine Werbeagentur eingebrochen, hat dort alles verwüstet und sich dort an den Alkoholvorräten bedient.
10:00Und zwar nicht zu knapp.
10:02Alles gut dokumentiert durch Fingerabdrücke und reichlich Überwachungskameras.
10:06Woher wollen Sie denn wissen, dass es mein Mandant war?
10:08Das ist ja überhaupt das Allerbeste.
10:11Ihr Mandant hat vor diesem Einbruch in genau dieser Werbeagentur ein Vorstellungsgespräch gehabt.
10:15Und der Chef hat ihn natürlich sofort erkannt auf den Überwachungsvideos.
10:19In seinen Bewerbungsunterlagen war zwar ein falscher Name und auch ein falsches Bild, aber die Adresse stimmte.
10:25Ich muss Sie gleich korrigieren.
10:26Das war kein Einbruch.
10:27Der hat auf der Toilette eingeschlafen.
10:30Er hat gut, das soll er uns am besten selber mal erzählen.
10:32Der wird Ihnen gar nichts erzählen.
10:34Der wird sich stellen, aber zur Sache wird er sich nicht äußern.
10:36Gut, das macht auch keinen Unterschied.
10:38Die Staatsanwaltschaft hat alles, was sie braucht auf Video.
10:45Ja, alles klar.
11:00Du kannst jetzt reingehen.
11:03Dir passiert nichts.
11:05Die werden dich nur erkennungsdienstlich behandeln und dann kannst du auch schon wieder gehen.
11:08Okay.
11:08Danke.
11:14Ihr Laden wird versiegelt, bis wir alle Ergebnisse aus dem Labor haben.
11:40Nein, das können Sie nicht machen.
11:43Ich meine, das kann er doch nicht machen, oder?
11:44Doch, das kann er.
11:45Das kann er machen, bis die Sachlage geklärt ist.
11:48Kann er das?
11:48Ich habe morgen den großen Auftrag für die Hochzeit.
11:51Ja, den werden Sie wohl absagen müssen.
11:53Wir müssen den Laden jetzt schließen.
11:54Kommen Sie bitte, ja?
11:59Und nun?
11:59Was machen wir jetzt?
12:00Na ja, die haben jetzt die Proben vom Essen genommen und dann gibt es eine Obduktion.
12:04Und wenn sich dann rausstellt, dass das Essen nicht die Todesursache ist, dann ist ja auch alles in Ordnung.
12:10Nur, wenn dann noch was nachkommen sollte, dann kann ich mich nicht drum kümmern, Galip.
12:17Weil ich muss jetzt für zwei Tage ins Krankenhaus und dann bin ich erstmal außer Gefecht ein bisschen.
12:22Sind Sie krank?
12:23Nein, keine Sorge.
12:25Ich tue nur jemandem Gefeine.
12:27Aber der Herr Gellert, der wird sich um alles kümmern.
12:29Oh, nee.
12:30Na doch, der sorgt dann schon dafür, dass Sie den Laden so schnell wie möglich wieder aufmachen können.
12:35Ganz bestimmt.
12:36Ja, wir kommen ja.
12:37Bitte.
12:37Hans, bitte.
12:40Okay, machen Kuckuck drauf.
12:53Also du wirst mir fehlen.
12:55Kannst du mal aufhören, so ein Theater zu machen?
12:58Also komm, gönn mir die Freude.
13:00Ich meine, wenn mir einer gesagt hat, dass du mal freiwillig ins Krankenhaus gehst, obwohl
13:04du immer betonst, dass die nur so heißen, weil man da krank wird.
13:09Hauptsache du amüsierst dich.
13:12Was ist denn das eigentlich für ein Problem, das deine Tochter hatte?
13:15Ein ehemaliger Studienkollege von ihr hat ein Büro einer Firma verwüstet, die ihm keinen Job gegeben hat, weil er schwarz ist.
13:24Das ist ja wirklich das Letzte.
13:26Ich hoffe, du sorgst dafür, dass nicht der bestraft wird, sondern die Firma, die ihn abgelehnt hat.
13:30Ich versuch's.
13:32Ich hätte gar nicht gedacht, dass Charlie mal studiert hat.
13:35Ja, die ist wie ich immer für eine Überraschung gut.
13:38Ja, das stimmt.
13:42Und dann noch eine Leiche zum Mittagessen.
13:45Ja, also das war nicht so gut.
13:59Ist ja gut, ist ja gut.
14:02Ich wollte nur Tschüss sagen und Teddy übergeben.
14:05Mach's mal gut.
14:06Jetzt macht man nicht so einen Zirkus.
14:10Isa?
14:13Mama, du hast mir kategorisch verboten, ins Krankenhaus zu kommen.
14:16Also wollte ich mich wenigstens hier von dir verabschieden.
14:19Ich mach ja nun keine Weltumsegelung.
14:22Ich bin ja in zwei Tagen wieder da.
14:25Danke, dass du das für Ehegehen machst, ja.
14:28Ja, das ist okay.
14:31Ja, dann geh ich jetzt mal lieber, sonst fangt ihr noch an zu singen.
14:40Tschüss.
14:41Tschüss.
14:42Na komm, bring was hinter uns.
15:03Es ist schön, mal wieder hier zu sein.
15:17Ach, Sie können doch öfter mal vorbeikommen.
15:18Ich glaube nicht, dass das an meiner Tochter so recht wäre.
15:21Da wäre ich mir nicht so sicher.
15:22Und was machen wir denn jetzt wegen Koto?
15:24Wer ist ein Koto?
15:25Ein Freund von Charlie, der wegen Einbruch und Vandalismus angezeigt wurde.
15:28Warum wundert mich das jetzt nicht?
15:30Dein Freund wird eine Anklage wegen Sachbeschädigung kriegen.
15:33Aber ich denke, wir kriegen den Einbruch vom Tisch.
15:35Da kann ich mit dem zuständigen Staatsanwalt sprechen.
15:38Und da Sturz betrunken war, können wir verminderte Schuldfähigkeit geltend machen.
15:43Du hast ja interessante Freunde.
15:45Aber das ist ungerecht.
15:46Das ist nur passiert, weil die ihn aus rassistischen Gründen abgelehnt haben.
15:49Das kann man auf jeden Fall bei Gericht vortragen.
15:52Und natürlich werden wir diese Firma im Gegenzug deswegen verklagen.
15:54Allerdings ist das nicht so einfach, das zu beweisen.
15:57Kanzlei Brede und Gellert, guten Tag.
16:03Was kann ich für Sie tun?
16:07Ja, vielen Dank.
16:08Ich werde es Ihnen sagen.
16:11Ein Gallip-Ülküm oder so ähnlich ist verhaftet worden wegen Mordverdacht.
16:14Sie sollen zur Polizei kommen.
16:16Also da muss dein Freund Kojo leider warten.
16:18Ja, aber ich...
16:20Tja, schön, dass Sie da waren.
16:23Und wenn ich was von Isa höre, melde ich mich bei Ihnen.
16:25So, tschüss.
16:30Na, das mit deinem Freund geht dir ganz schön an die Nieren.
16:34Ja.
16:35Ich schulde ihm was.
16:36Ich war im Studium eine ziemliche Außenseiterin.
16:38Also bin ich ja immer noch.
16:40Und er war der Einzige, der sich um mich gekümmert hat.
16:42Na, dann sollten wir hier nicht rumsitzen.
16:45Lass uns was machen, ihm zu helfen.
16:46Ich muss Ihnen gar nichts sagen.
16:54Aber Ihr Mandant sollte langsam mal den Mund aufmachen.
16:58Zum Beispiel, warum er uns verschwiegen hat, dass Hannum Binder, der Tote, nicht nur Stammgast war, sondern auch sein Vermieter.
17:05Und dass er sich ein paar Tage vor dessen Tod heftig mit ihm gestritten hat.
17:08Woher wollen Sie denn das wissen?
17:10Weil in seinem Laden, wie er uns gesagt hat, hauptsächlich Stammgäste verkehren.
17:13Die haben wir befragt.
17:15Und einige haben mitbekommen, dass er sich nicht nur mit seinem Vermieter gestritten, sondern ihn auch bedroht hat.
17:20Das reicht aber wohl kaum aus, ihm einen Mord zu unterstellen.
17:23Die Tatsache, dass er uns das verschwiegen hat, schon.
17:26Ich war ja nicht dabei.
17:28Aber ich nehme nicht an, dass er es verschwiegen hat.
17:30Ich nehme eher an, dass Sie ihn nicht danach gefragt haben.
17:33Ach, Herr Geller, das sind doch jetzt Spitzfindigkeiten.
17:34Nein, keineswegs. Als Sie ihn befragt haben, da ging es um eine Vergiftung.
17:40Warum sollte er denn den Streit erwähnen, der für ihn in keinem Zusammenhang damit steht?
17:44Ja, aber er spricht auch jetzt noch nicht darüber. Er sagt überhaupt nichts.
17:47Ja, das hört man als Anwalt doch gern.
17:50Wenn er nichts mit dem Tod von Binder zu tun hat, tut er sich keinen Gefallen damit.
17:54Sie sollten ihn überzeugen, mit uns zusammen zu arbeiten.
17:56Da kommen wir gar nicht rein.
18:11Es sind viel zu viele Leute und die passen voll auf.
18:14Was genau hast du vor?
18:16Ich will in die Personalabteilung.
18:19Vielleicht haben die ja noch Coaches erste Bewerbung.
18:20Und vielleicht sind da Notizen oder Kommentare, die beweisen, dass der aus rassistischen Gründen abgelehnt wurde.
18:25Aber so kommen wir da nicht rein.
18:28Da muss man vielleicht ein bisschen Verwirrung stiften.
18:31Wie denn?
18:33Ich glaube, das habe ich schon vergessen.
18:43Stopp, Sie können hier nicht einfach durch.
18:45Meine Tochter ist hier heute aufgenommen worden.
18:47Sie spendet Knochenmarkt für ihren Bruder.
18:50Und das ist in ihrem Alter ein gefährlicher Eingriff.
18:52Das ist hier kein Krankenhaus.
18:54Das ist eine Werbeagentur.
18:55Sie haben sich in der Adresse geirrt.
18:58Junge Mann, ich bin alt, aber nicht blöd.
19:00Ich werde doch wohl wissen, was das hier ist.
19:02Ich habe ja meine Tochter zur Welt gebracht und meinen Sohn auch.
19:05Also, rufen Sie jetzt gefälligst oben an und fragen Sie, in welchem Zimmer meine Tochter ist.
19:09Sie sind ganz schön verwirrt, oder?
19:10Das ist hier kein Krankenhaus.
19:12Ich rufe jetzt die Polizei und dann können die sich weiter um sie kümmern.
19:15Nein, danke.
19:16Ich brauche keine Polizei.
19:17Die kann mir doch auch nicht sagen, in welchem Zustand meine Tochter nach der OP ist.
19:20Aber ich werde mich bei meiner Krankenkasse darüber beschweren, wie ich hier behandelt worden bin.
19:25Das ist schon klar.
19:25Dieses Krankenhaus wird nämlich von meinen Beiträgen bezahlt.
19:29Und Sie übrigens auch, junger Mann.
19:31Im Grunde sind Sie mein Angestellter.
19:33No!
19:34Ich muss hier raus.
19:37Ich habe dem Kunden versprochen, dass ich mich um das Essen für die Hochzeit kümmere.
19:40Auch wenn ich das selber nicht liefern kann.
19:42Sie haben ein ganz anderes Problem.
19:44Man wirft Ihnen eine schwere Straftat vor.
19:46Aber das ist doch verrückt, Mensch.
19:47Ich habe den Mann doch nicht vergiftet.
19:49Sie haben sich mit Ihrem Vermieter gestritten.
19:50Und das ist ziemlich heftig.
19:52Warum?
19:53Naja, weil er die Miete wieder draufsetzen wollte.
19:55Und ich ihm gesagt habe, dass sie mir das nicht leisten kann.
19:57Ich hätte meinen Laden dicht machen müssen, nach all den Jahren.
20:00Außerdem habe ich ihn eingeladen, als er bei mir zum ersten Mal war.
20:02Aber seitdem ist er davon ausgegangen, dass er jeden Tag bei mir essen kann.
20:05Umsonst.
20:05Ich meine, das nervt doch irgendwann.
20:08Aber deswegen bringt man doch keinen um.
20:10Das sehen Sie und ich so.
20:12Aber die Polizei stellt das ein bisschen anders dar.
20:15Binder hat Ihre Existenz bedroht.
20:17Also haben Sie ihn beseitigt.
20:18Was?
20:19Das denken die?
20:20Ja, das denken die.
20:25Haben Sie ihn bedroht, als Sie gestritten haben?
20:27Was weiß ich.
20:29Wir sind beide ein bisschen lauter geworden.
20:30Aber so schlimm kann es ja nicht gewesen sein.
20:32Schließlich ist er wieder zum Essen zu mir gekommen.
20:34Was haben Sie ihm gesagt?
20:38Was haben Sie ihm gesagt?
20:40Dass ich ihn fertig mache, wenn ich durch ihn meinen Laden verliere.
20:43Und wer hat da reagiert?
20:44Das hat ihn nicht besonders gejogt.
20:46Der hat einen Haufen Häuser und quetscht jetzt wahrscheinlich alle so aus wie mich.
20:49Bin mir sicher, der wird jeden Tag von irgendjemanden beleidigt oder bedroht.
20:52Ja, das macht es auch nicht besser.
20:55Gibt es sonst noch was, was ich wissen muss?
20:56Sie glauben das doch nicht etwa, dass ich dem was angetan habe, oder?
21:00Nein, aber die Polizei glaubt das.
21:03Und deshalb wäre es besser, wenn die nicht irgendwas rausfinden, von dem ich nichts weiß.
21:06Aber da gibt es nichts!
21:09Es gibt nichts!
21:10Entschuldigung, ich suche die Person im Haus.
21:40Die Personalabteilung?
21:43Ich soll da nochmal für euch durchwischen, weil das ist wohl sehr dreckig.
21:47Wir haben eigentlich gar keine Personalabteilung.
21:49Was?
21:50So ein Riesenladen?
21:51Ja, die Einstellungsgespräche macht unser Chef ja immer noch selbst.
21:54Ach, der liest alle Bewerbungen selber?
21:55Ähm, nee, das wird schon outgesourced.
21:58Also das macht Extras für uns.
22:00Ah, dann habe ich da wohl was falsch verstanden.
22:10Oh, na, es tut mir leid.
22:22Ich war in Ihrem Büro, aber die haben mir gesagt, Sie sind zu Tisch, ziemlich spät zum Mittagessen.
22:27Ich mache das ganz gern.
22:32Man ist dann mehr für sich.
22:45Sagen Sie, hat Ihnen jemand schon mal gesagt, dass Sie unmöglich sind?
22:49Äh, das wurde das eine oder andere Mal erwähnt.
22:51Schon was gegessen?
22:56Äh, nein, nicht dazu gekommen.
23:03Passen Sie auf.
23:07Ich gebe Ihnen was an.
23:14Aber nur, wenn Sie versprechen, dass Sie mit mir nicht über Ihren mordverdächtigen Mandanten sprechen,
23:18für den ich im Übrigen nicht zuständig bin.
23:20Da habe ich aber Glück.
23:24Ich wollte mit Ihnen nämlich über Kojo Asikive reden.
23:29Das ist ein junger Mann.
23:30Ich weiß, wer das ist.
23:32Herr Asikive hat sich für einen Job beworben, mit richtigem Namen und richtigem Foto und wurde abgelehnt.
23:38Dann hat er dieselbe Bewerbung nochmal eingereicht, diesmal mit einem deutschen Namen und dem Foto eines Weißen.
23:44Und prompt wurde er zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.
23:47Dann hat man gesehen, dass er schwarz ist und hat ihn sofort vor die Tür gesetzt.
23:57Ja, glauben Sie jetzt, dass rechtfertigt, dass er da eingedrungen ist und diese derartige Zerstörung angerichtet hat?
24:03Nein, natürlich nicht. Das hätte er doch in einem nüchternen Zustand nie gemacht.
24:08Das, was Ihrem Mandanten da widerfahren ist, das wäre ein maßgeschneiderter Fall für die Antidiskriminierungsstelle des Bundes gewesen und dafür diese Firma anzuzeigen.
24:18Aber doch nicht für Selbstjustiz und Vandalismus.
24:23Wenn wir das zulassen und entschuldigen, dann versinken wir doch im Chaos.
24:29Da kriegen wir wenigstens den Vorwurf des Einbruchs vom Tisch.
24:33Der ist auf der Toilette der Firma eingeschlafen und aufgewacht, dass alle weg waren.
24:37Sonst wäre das Ganze wahrscheinlich gar nicht passiert.
24:38Und wenn Sie die Volltrunkenheit in Rechnung stellen, da kommt doch dabei nicht mehr viel raus.
24:49Also wenn Einbruch wegfällt, dann bleibt Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch.
24:58Also wenn Sie die Firma dazu bringen, die Anzeige fallen zu lassen, dann werden wir davon absehen, das weiter zu verfolgen.
25:03Ach, danke.
25:05Auch für das Essen.
25:32Und?
25:33Diese Werbeagentur hat überhaupt gar keine Personalabteilung.
25:37Die haben die Auswahl der Bewerberin an eine andere Firma abgegeben, ein Start-up mit dem Namen Extas.
25:41Ach, tja, das ist schlecht.
25:43Dann können wir der Firma keinen Rassismus vorwerfen.
25:46Ich habe gerade mit der Staatsanwältin gesprochen, die würde auf eine Anklage verzichten, wenn die Firma die Anzeige zurückzieht.
25:52Aber da haben wir ja gerade unser bestes Argument dafür verloren.
25:57Aber ich brauche dich jetzt erstmal für was anderes.
25:59Das Galip sitzt echt in der Patsche.
26:02Wir brauchen Akteneinsicht, wir müssen Haftprüfungstermin beantragen und vor allem müssen wir rausfinden, ob der Verstorbene, dieser Hanno Binder, irgendwelche Feinde hatte.
26:11Versuch mal die Adresse von diesem Marco Iacuso, der für Galip arbeitet, rauszukriegen.
26:16Wenn der Streit, den Galip mit Binder hatte, im Dönerladen stattgefunden hat, dann muss er den ja auch mitgekriegt haben.
26:22Hey, wie geht es dir?
26:34Bitte?
26:35Warum flüsterst du denn so?
26:37Charlie liegt neben mir und schläft.
26:39Hat wohl ein bisschen viel gearbeitet.
26:41Also, alles gut bei dir.
26:43Ja, ist ein bisschen langweilig.
26:47Die haben ja heute den ganzen Tag Tests gemacht.
26:50Und, äh, ja, die Ruhe ist blöd, weißt du.
26:53Habe ich zu viel Zeit darüber nachzudenken, dass sie morgen an mir rumschneiden.
26:57Aber Charlie hat recht.
26:59Das ist wirklich ein sehr kleiner Eingriff.
27:01Ja, klar.
27:03Sag das mal meinem Nervenkostüm.
27:04Wie geht es denn Galip?
27:08Ja, nicht so gut.
27:09Sie haben ihn heute verhaftet.
27:11Der hatte Streit mit dem Opfer.
27:12Ach Gott.
27:13Ja.
27:14Kann mir gut vorstellen.
27:16Der kann ja manchmal ziemlich aufbrausend sein.
27:18Na, du kennst ihn besser.
27:20Würdest du ihm einen Mord zutrauen?
27:22Nein.
27:24Obwohl, die Leute sagen ja manchmal nachher,
27:27oh, der war immer so freundlich.
27:28Der hat im Hausflur immer so nett gegrüßt.
27:31Aber, nein.
27:33Also, Galip würde ich das überhaupt nicht zutrauen.
27:36Ja.
27:36Hoffentlich sieht das die zuständige Richterin auch so.
27:39Ja, hoffentlich.
27:42Gute Nacht.
27:42Gute Nacht.
27:46Ah, guten Morgen.
27:47Guten Morgen.
27:49Haben Sie was von meiner Tochter gehört?
27:51Sie wollte ja nicht, dass ich Sie anrufe.
27:52Ich habe mich brav dran gehalten, aber es ist mir schwer gefallen.
27:55Gibt nicht viel Neues.
27:56Der eigentliche Eingriff ist erst heute.
27:58Och, diese Warterei macht mich wahnsinnig.
28:00Komm, lass uns was unternehmen.
28:03Ich brauche Unterhaltung.
28:04Ich brauche Charlie am Computer.
28:08Morgen.
28:09Das ist Kocco, von dem ich erzählt habe.
28:16Was?
28:18Sie sehen nicht so aus,
28:19als ob Sie nachts irgendwo einsteigen und randalieren.
28:22Ah, ja, das war nicht mein bester Moment.
28:25Aber Sie haben sich um Charlie gekümmert,
28:26als sie Unterstützung gebraucht hat.
28:28Das spricht für Sie.
28:29Ich habe mit der Staatsanwältin gesprochen.
28:31Es geht jetzt nur noch um Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung.
28:35Okay, aber wenn ich verurteilt werde,
28:37bin ich trotzdem vorbestraft.
28:38Ach, das hängt davon ab, wie hoch die Strafe ausfällt.
28:41Ich würde alles versuchen, darunter zu kommen.
28:43Der Schaden, den Sie angerichtet haben,
28:44ist allerdings ziemlich hoch.
28:45Ja, ich weiß.
28:46Okay.
28:50Ja, dann gehe ich wieder.
28:52Ich wollte mal sehen, ob es was Neues gibt.
28:57Ja, ich muss auch los.
28:59Versuche bitte, so viel wie möglich
29:00über Fallen von Hanno Binder rauszukriegen.
29:03Und ich melde mich bei Ihnen,
29:06wenn ich was von Ihrer Tochter höre.
29:09Teddy, du bleibst hier.
29:12Tschüss.
29:12Hallo.
29:16Ich soll zwar hier am Schreibtisch hoffen,
29:18aber ich würde mir gerne ein Start-up angucken.
29:19Das heißt Extras.
29:20Ich habe keine Ahnung, was das ist,
29:22aber ich komme mit.
29:32Hallo.
29:33Hallo.
29:34Wie kann ich Ihnen helfen?
29:36Woher wissen Sie, wo ich wohne?
29:38Ich habe da eine sehr fähige Mitarbeiterin.
29:40Die kriegt alles raus.
29:42Darf ich reinkommen?
29:43Klar, ja, natürlich.
29:45Das ist meine Schwester, Sophia.
29:47Das ist Herr Gellert.
29:49Herr Gellert, setzen Sie sich bitte.
29:53Sophia.
30:00Wie kann ich Ihnen denn helfen?
30:02Es geht um den Mann,
30:03der in Galips Restaurant ums Leben gekommen ist.
30:08Ja, wissen wir, wann Galip wieder aufmachen kann?
30:11Ich brauche den Job, dringend.
30:12Das sieht nicht gut aus.
30:13Galip ist verhaftet worden.
30:16Wieso denn das?
30:17Inzwischen ist klar, dass der Mann vergiftet wurde.
30:19Und Galip hat der Polizei verschwiegen,
30:21dass der Mann Hannubinder heißt,
30:23sein Vermieter war
30:24und dass die beiden einen ziemlichen Streit gehabt haben.
30:27Deswegen bin ich hier.
30:28Haben Sie da irgendwas mitbekommen?
30:29Ja, ähm, ja, das war schlimm.
30:33Ich wusste nicht, dass Galip so sauer werden kann.
30:36Stimmt es, dass Galip den Mann bedroht hat?
30:39Na ja, bedroht.
30:40Er hat gesagt, er macht ihn fertig,
30:42wenn er den Laden wegen ihm verliert.
30:44Und er war halt ganz schön laut.
30:45Aber ich bin mir ganz sicher,
30:47dass Galip nichts mit der Sache zu tun hat.
30:49Verstehen Sie?
30:50Es gibt natürlich auch noch eine andere Möglichkeit,
30:52dass Binder gar nicht das eigentliche Opfer war,
30:56dass jemand Galip schaden wollte.
30:58Das kann ich mir nur schwer vorstellen.
31:01Galip kam sonst mit allen Leuten sehr gut aus.
31:04Oh, Entschuldigen Sie.
31:07Gellert?
31:07Ja, verstehe.
31:11Ähm, ich bin gleich da.
31:13Ist was mit Gali?
31:14Ja, ich muss los.
31:16Wenn Ihnen sonst noch was einfällt,
31:18rufen Sie mich an.
31:21Egal wann.
31:23Ja, mach ich.
31:24Tschüss.
31:30Was ist denn los?
31:32Nichts.
31:33Ist alles gut?
31:34Nie nichts.
31:36Nichts, nichts, nichts.
31:37Mach dir keinen Kopf.
32:03Entschuldigen Sie bitte,
32:04dass ich Sie so anstarre,
32:05aber meine Enkelin,
32:07die würde so gern so was machen,
32:09wie Sie so mit Computer und so.
32:10Oma, bitte.
32:12Ähm, meine Enkelin sagt,
32:14ihr macht hier was mit Gesichtserkennung.
32:16Also für eine alte Frau wie mich
32:17ist das ja eher beängstigend.
32:18Oma, das ist peinlich.
32:19Ach, sei doch nicht so schüchtern.
32:21Dann wird das nie was.
32:23Meine Enkelin sagt,
32:24ihr arbeitet hier mit dem,
32:26ach, wie heißt das,
32:27Blaumilch-Algorithmus.
32:28Ja.
32:30Oma, das ist der Baum-Welch-Algorithmus.
32:32Ah ja, die sagt immer so kluge Sachen.
32:36Ähm, Makarov-Modelle.
32:38Ja, Makarov kenne ich,
32:39storistische Waffe.
32:40Ich habe ja den Krieg noch erlebt.
32:41Oma, das sind
32:43pseudo-zweidimensionale
32:44Hidden-Makarov-Modelle.
32:45Die Erweiterung von
32:46eindimensionalen Modellen,
32:47um zweidimensionale Daten
32:48verarbeiten zu können.
32:49Ja, so kluge Sachen sagt sie immer.
32:51Könnt ihr sie nicht nehmen?
32:53Ich hätte sie so gern aus dem Haus.
32:54Das nervt.
32:55Ja, also das haben wir nicht zu entscheiden.
32:58Ja.
32:58Aber quatschst du nur irgendwas nach,
33:00was du gelesen hast,
33:01oder kennst du dich wirklich aus?
33:06Ich habe hier so eine kleine Kotkarte.
33:09Zeig mal, was du kannst.
33:10Krass.
33:26Ja, vielleicht sollst du wirklich hier anfangen.
33:31Ihr habt doch einen Algorithmus entwickelt,
33:32mit dem große Firmen
33:33ihre Bewerbungen filtern können, oder?
33:35Mhm.
33:35War aber nur ein Nebenprodukt.
33:37Ich finde es trotzdem ganz schön spannend.
33:40Ja, ich finde es trotzdem ganz schön spannend.
33:45Ah, Herr Gellert, kommen Sie her.
33:47Was ist los?
33:48Wir haben jetzt die Spurenanalyse
33:50vom Tresen aus Herrn Uekems Lokal
33:52und das Obduktionsergebnis.
33:53Bitte.
33:59Hanno Binder ist tatsächlich vergiftet worden.
34:01Und zwar mit dem Wirkstoff Prodifacum.
34:05Das Gift hat er mit der Mahlzeit
34:06im Restaurant aufgenommen.
34:09Und das Gift war nur im Essen,
34:10des Opfers.
34:12Prodifacum.
34:13Ratengift.
34:14Bei uns in Europa inzwischen
34:15mit einem Bitterstoff versehen,
34:17der verhindern soll,
34:17dass man es aus Versehen zusichnet.
34:19Aber Sie können das Zeug
34:20natürlich auch illegal aus China beziehen.
34:22Da ist es geschmacksneutral
34:23und in einer stark gewürzten Speise
34:25nicht zu schmecken.
34:26Wir haben Spuren des Giftes
34:29auch am Tresen im Lokal gefunden.
34:31Man kann also davon ausgehen,
34:33dass das Gift im Lokal
34:34zum Essen hinzugefügt wurde.
34:37Und unserer Ansicht nach
34:38von dem,
34:39der das Essen zubereitet hat.
34:42Ihrem Mandanten.
34:43Sie sind überraschend auskunftsfreudig.
34:46Ich will nur,
34:46dass Sie Ihrem Mandanten klar machen,
34:48dass er sich damit keinen Gefallen tut,
34:49wenn er nicht mit uns kooperiert.
34:50Und dass ein Geständnis
34:51seine Lage verbessert.
34:52Es hört sich eher an,
34:53als ob Sie glauben,
34:54dass er Ihre Lage verbessert.
34:56Ihr Verdacht ist doch absurd.
34:58Herr Oelküm wird doch nicht riskieren,
35:00dass jemand,
35:00mit dem er Streit hat,
35:01in seinem Laden stirbt.
35:03Ja, das hat er auch ganz bestimmt
35:04so nicht geplant.
35:06Ich meine,
35:06Rattengift wirkt ja bewusst verzögert
35:09und für den Menschen
35:09nicht zwingend tödlich.
35:11Aber das Opfer hatte einen Herzfehler
35:13und ist sofort gestorben.
35:15Damit hat jemand antwultig gerechnet.
35:17Auch nicht damit,
35:17dass bei dem Tod jemand dabei war,
35:19der eine Vergiftung sofort erkennt.
35:22Ich habe den Mann nicht vergiftet.
35:27Wie oft soll ich das noch sagen?
35:28Ich meine, ja!
35:30Ich hatte Streit mit ihm,
35:31ja, ich war sauer auf ihn,
35:32aber ich habe ihn nicht umgebracht.
35:33Galip,
35:35ich muss Ihnen was erklären.
35:38Einen Mann zu vergiften,
35:39das ist eine heimtückische Tat.
35:42Wir reden hier also über Mord
35:43und über ein wirklich hohes Strafmaß.
35:47Wenn Sie das nicht getan haben,
35:49dann werde ich Himmel und Hölle
35:49in Bewegung setzen,
35:50um das zu beweisen.
35:51Wenn Sie das aber wahren,
35:54dann wird die Polizei rausfinden,
35:56wie Sie sich das Gift beschafft haben.
35:57Und das war's dann.
35:58Und da gibt's nur eine Strategie.
36:01Wir müssen dem Gericht klar machen,
36:03dass Sie aus einer Notlage heraus gehandelt haben,
36:06dass der Mann aus Geldgier
36:08Ihre Existenz bedroht hat.
36:10Aber dazu müssen Sie
36:11ein Geständnis ablegen.
36:13Wie soll ich etwas gestehen,
36:21was ich nicht getan habe?
36:22Hm?
36:23Wie?
36:27Gut.
36:30Dann müssen wir die Beweise
36:31der Polizei entkräften.
36:34Fragt sich aber nur, wie.
36:35Was gefunden?
36:42Oh ja.
36:43Ich war bei diesem Start-up.
36:44Ich weiß jetzt alles über den Algorithmus
36:46und wie die die Personalauswahl
36:47für die Firmen machen.
36:48Charlie!
36:49Ich hab dich gebeten,
36:50was über mögliche Feinde
36:51von Hanno Binder rauszufinden.
36:52Das hab ich doch schon.
36:54Aber der Mann war ein Immobiliener,
36:55wie der im Buche steht.
36:56Also der hat so viele Feinde.
36:56Damit kann man ganze Aktenordner füllen.
36:58Also, Binder war spekulant.
37:01Der hat Immobilien gekauft,
37:02hat sie verkommen lassen,
37:03um die Mieter rauszuregeln.
37:04Dann hat er sie Luxus saniert,
37:06sodass die wenigen Mieter,
37:07die das ausgehalten haben,
37:08die Mieten einfach nicht mehr zahlen konnten.
37:10Und mit Ladenbesitzern
37:11ist er noch viel schlimmer umgegangen.
37:13Bei denen geht's ja dann auch
37:14um eine berufliche Existenz.
37:15Und der hat, also,
37:17die sozialen Medien sind voll von Drohungen
37:18gegen Binder.
37:19Ich wüsste überhaupt nicht,
37:19wo ich da anfangen sollte.
37:20Bei den Leuten, die im Lokal waren,
37:22als er gestorben ist.
37:23Leider haben wir keine Liste.
37:28Ja, Tachavolas,
37:36Gellert hier.
37:37Ich habe eine große Bitte.
37:39Ich weiß, es ist viel verlangt,
37:40aber kommen Sie vielleicht an die Liste
37:42von den Leuten,
37:43die vorgestern in Galebs Restaurant waren,
37:45als es zu dem Todesfall gekommen ist.
37:47Das ist allerdings sehr viel verlangt.
37:48Ja, ich weiß,
37:49aber es geht um Galeb.
37:51Ihretwegen verliere ich nochmal meinen Job.
37:53Danke.
37:56Wolas schickt die Liste.
37:58Wir müssen vergleichen,
37:59ob einer von denen Ärger mit Binder hat.
38:02Das ist eigentlich Aufgabe der Polizei, oder?
38:04Ja, das sollte es sein,
38:05aber die haben ja ihren Täter.
38:10Es tut mir leid,
38:11dass ich vorhin so schlecht drauf war.
38:14Was war das da mit dem Algorithmus?
38:17Also, die Firma,
38:19die Cojo nicht angestellt hat,
38:20die ist nicht rassistisch.
38:21Die Software,
38:22die entwickelt wurde auch nicht.
38:24Es ist der Algorithmus,
38:25der rassistisch ist.
38:26Also, ich glaube,
38:27das musst du mir erklären.
38:35Und?
38:36Wie geht es dir?
38:38Es geht so.
38:40Tut ein bisschen weh.
38:43Ich weiß,
38:44du wolltest,
38:45dass deine Mutter dich in Ruhe lässt,
38:46aber darf ich sie anrufen
38:47und dir sagen,
38:48dass es dir gut geht?
38:49Das habe ich schon gemacht.
38:50Wie geht es euch denn?
38:54Teddy und ich vermissen dich.
38:56Diese Fernbeziehungen
38:57sind nichts für uns.
39:02Ich muss jetzt mal schlafen.
39:03Ja, schlaf gut.
39:05Unterhol dich.
39:06Mhm.
39:07Mach ich.
39:08Ich vermisse euch auch.
39:10Tschüss.
39:11Tschüss.
39:36Charlie.
39:36Hey.
39:38Mach es doch durchgearbeitet.
39:41Ja.
39:42Aber es hat sich gelohnt.
39:43Ich habe da was gefunden.
39:44Auf der Liste,
39:45die Wunas uns geschickt hat?
39:46Nein.
39:47Da habe ich keine Verbindung
39:48zwischen Binder und den anderen Gästen gefunden,
39:50aber etwas anderes.
39:52Binder hat vor einem Jahr
39:53den Besitzer einer Pizzeria ruiniert.
39:56Der hat sich nämlich verschuldet,
39:57um seinen Laden zu erweitern.
39:58Dann hat Binder die Miete plötzlich so erhöht,
40:00dass er seine Kredite nicht abbezahlen konnte.
40:03Und dann hat er Insolvenz anmelden müssen
40:04und hat sich kurz danach das Leben genommen.
40:07Dann kann er sich jetzt ja kaum gerecht haben.
40:10Nein, aber er hat zwei Kinder.
40:13Marco und Sophia Yacuso.
40:16Wieso ist denn die Polizei da nicht drauf gestoßen?
40:17Na ja, es ist halt schon eine Weile her
40:20und es ging nicht so ganz groß durch die Presse.
40:22Ich muss mich da ganz schön durchfühlen,
40:23um da was zu finden.
40:25Was machen wir jetzt?
40:27Die Polizei informieren.
40:28Ja, Gellert.
40:30Was?
40:31Nee, warten Sie.
40:32Nicht so schnell.
40:34Was?
40:35Auf dem Dach?
40:36Ihr Bruder?
40:37Ich bin gleich da.
40:39Was?
40:40Was ist passiert?
40:40Die Schwester von diesem Marco Yacuso.
40:42Ihr Bruder ist auf dem Dach
40:43und will sich was antun.
40:58Marco, nein!
41:03Marco!
41:06Marco!
41:07Das hat doch keinen Sinn.
41:09Ich weiß inzwischen,
41:10was Hanno Binder ihrer Familie angetan hat.
41:13Marco!
41:15Er hat mich überhaupt nicht erkannt.
41:18Ich dachte, ich werde irre,
41:19als wir bei Garlib reinkamen.
41:20Ich dachte, ich drehe durch,
41:21aber ich konnte ja in dem Laden keinen Ärger machen.
41:23Marco!
41:24Ich wollte meinen neuen Job nicht gleich wieder verlieren.
41:29Ich dachte, ich halte das aus.
41:33Aber dann habe ich gesehen,
41:34dass der mit Garlib genauso umgeht wie mit unserem Vater.
41:36Dass der sich auch noch gratis Essen servieren lässt.
41:39Wie bei uns.
41:40Ich wollte doch nicht, dass der stirbt!
41:43Ich wollte nur,
41:44dass dem der Appetit an kostenlosem Essen vergeht.
41:46Ich wollte nur,
41:47dass es dem mal richtig mies geht.
41:50Dass Garlib da reingezogen wird,
41:52das war doch keine Absicht.
41:55Ich dachte, das dauert,
41:56bis so Zeug wirkt.
41:59Marco,
42:00Sie waren in einem emotionalen Ausnahmezustand.
42:03Sie konnten ja nicht wissen,
42:04dass Binder herzkrank war
42:06und durch das,
42:06was sie ihm ins Essen getan haben,
42:08sterben würde.
42:09Ich mache Ihnen einen Vorschlag.
42:10Ich werde dem Bericht erklären,
42:11wie Sie in diese Situation hineingeraten sind.
42:14Bitte hör auf ihn!
42:15Marco!
42:16Marco!
42:16Ich bin Kai.
42:31Wie geht's dir?
42:51Müde, aber erleichtert.
42:55Ich danke dir.
42:59Das sage ich jetzt nicht nur einfach so.
43:01Hatte ich gar nicht verdient, dass du das für mich tust.
43:04Danke.
43:06Ist schon in Ordnung.
43:10Ja, dann ruhe ich erst mal aus.
43:13Wird schon schief gehen?
43:15Ja.
43:18Na, Herr von Brede, wie geht's Ihnen denn?
43:21Den Umständen entsprechen.
43:22Herr Gellert, ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll.
43:35Herr Gellert, ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll.
43:47Ach, danken Sie nicht mehr, danken Sie Charlie, der durchschäblich Tag und Nacht gearbeitet und rausbekommen, was dahinter steckt.
43:54Danke. Vielen Dank.
43:55Gerne.
43:56Das mit Markus, echt schrecklich.
44:00Im Grunde hat er das für Sie gemacht.
44:02Der wollte nie, dass der Mann stirbt.
44:04Schon gar nicht in Ihrem Laden.
44:07Soll ich Sie nach Hause fahren?
44:10Nein, danke.
44:10Ich gehe ein Stück zu Fuß, wenn das okay ist.
44:14Dankeschön.
44:14Aber dich fahre ich nach Hause. Du brauchst eine Runde Schlaf.
44:30Würde ich ja gerne, aber wir haben noch was vor.
44:32Stimmt.
44:34Wollte erst noch dran gewöhnen, dass wir den Laden gerade alleine schmeißen.
44:37Ist ja nicht mehr lange.
44:44Mir ist offen gestanden, noch nicht so ganz klar, worauf Sie hinaus wollen.
44:51Sie machen doch Werbung und Imagefilme und solche Sachen.
44:54Da müssen Sie doch wissen, wie mühsam es ist, ein gutes Image aufzubauen und wie schnell so ein Image zum Teufel ist, wenn man Fehler macht.
45:01Und was soll das für ein Fehler sein?
45:02Wie wäre es mit Rassismus?
45:04Können wir die in die Frau mit mal ganz kurz vor uns haben?
45:07Nehmen Sie Platz.
45:09Danke.
45:10Rassismus.
45:10Wir sind in einer weltoffenen Firma auch nur Vorurteile.
45:17Ich habe Ihren Mandanten nicht engagiert, weil er sich hier bei uns mit einem falschen Foto und einem falschen Namen beworben hat.
45:22Aber vorher wurde er mit seinem richtigen Namen und seinem richtigen Foto von der Firma Extas, die für Sie die Vorauswahl macht, aussortiert.
45:29Obwohl sein Lebenslauf identisch war.
45:32Interessiert ist Sie mich, wieso?
45:34Sie werden es mir jetzt sicher gleich erklären.
45:36Das kann meine Mitarbeiterin besser als ich.
45:40Ja.
45:44Also Extas arbeitet mit einem Algorithmus und dieser Algorithmus hat neben anderen Aufgaben auch die Funktion, über die Gesichtserkennung eine Einschätzung zu treffen über die Person, die sich bewirbt.
45:53Das ist ja an sich schon fragwürdig genug.
45:55Aber das Problem ist, dass die Bilddateien, mit denen die Gesichtserkennungssoftware trainiert werden, dass die überwiegend weiße Gesichter enthalten.
46:01Das heißt, dass dieser Algorithmus, den Extas benutzt, Schwarz und Asiaten als technisches Problem ansieht und sie aussortiert.
46:09Und das ist automatisierter Rassismus.
46:11Also ich kann meinen Mandanten nicht vor Gericht verteidigen, ohne das aufs Tapet zu bringen.
46:15Das ist sowohl für Ihre Agentur als auch für so ein Start-up wie Extas sehr peinlich.
46:22Na gut, was schlagen Sie vor?
46:27Jetzt ziehen Sie Ihre Anzeige gegen meinen Mandanten zurück.
46:30Und überlegen Sie, ob Sie ihn doch einstellen. Der ist echt gut.
46:34Ja, es hat den Vorteil, dass er Geld verdient und den Schaden wiedergutmachen kann, den er angerichtet hat.
46:38Der schämt sich dafür. Und Sie müssen auch verstehen, dass es verstörend für meinen Mandanten ist, wenn er eindeutig wegen seiner Hautfarbe abgewiesen wird.
46:50Schicken Sie Ihren Mandanten bitte zu mir. Ich würde gerne mit ihm reden.
46:58Er will mit dir sprechen.
47:01Ja, vielleicht kriegen Sie den Job ja doch noch.
47:04Job.
47:06Okay.
47:06Ja, er erwartet Sie schon. Viel Glück.
47:10Danke.
47:12Ja, der hat noch, hast du den Job ja nicht.
47:13Ja.
47:23Tschüss.
47:25Tschüss.
47:36Tschüss, mein Schätzchen.
47:45Hallo?
47:50Seid ihr Albert?
47:51Schön, dass du wieder da bist.
47:53Seid ihr überhaupt ohne mich klargekommen?
47:56Ja, schon.
47:56Natürlich nicht.
47:57Aber du hast eindeutig gefehlt.
47:59Jetzt musst du dich erstmal ausruhen.
48:00Ach, Mama, jetzt ist aber nicht so glücklich.
48:02Wie geht's deinem Bruder?
48:04Gut.
48:05Danke.
48:09Ja, dann wollen wir mal wieder anfangen zu arbeiten.
48:14Nein, nein, nein.
48:14Nein?
48:15Nein?
48:15Nein?
48:15Nein?
48:18Oh.
48:19Oh.
48:19Oh.
48:19Oh.
48:22So.
48:22We should.
48:22Shh.
48:23Yeah.
48:24Okay.
48:24Okay.
48:25Bis zum nächsten Mal.
48:55Bis zum nächsten Mal.
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