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  • vor 2 Tagen

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Kurzfilme
Transkript
00:00Musik
00:30Seine Tochter?
00:48Nein. Es sei denn, es gibt noch eine, von der ich nichts weiß.
00:52Und der Wagen ist neu.
00:55Ich hoffe nur gelehnt.
01:00Ach, jeder hat seine eigene Art zu trauern. Das ist wohl seine.
01:07Ich weiß, Sie haben Ihren Vater gerade erst kennengelernt. Das ist sicher ein bisschen schräg.
01:13Ziemlich.
01:16Ja, ich mach dann mal wieder was.
01:22Ja.
01:26Guten Morgen.
01:28Morgen.
01:29Prima, mein Paket. Das ist eine Loop Station.
01:33Damit kann ich aufnehmen, was ich auf der Gitarre spiele und mich sofort selber begleiten.
01:37Apropos Begleitung. Gutes Stichwort.
01:44Was ist los?
01:46Was?
01:47Ja, ich mein, du kommst hier rein mit der Gitarre.
01:50Hast hier irgendein Spielzeug bestellt?
01:52Hast eine neue Freundin? Hast ein neues Auto?
01:54Das ist nicht meine Freundin. Die arbeitet gegenüber, braucht eine Mitfahrgelegenheit und der Wagen ist erst mal nur geliehen.
02:01Mhm.
02:02Ja, schon klar. Alle erwarten, dass ich trübsinnig in meinem Büro sitze und überwältigt bin von Trauer, weil mein Vater gestorben ist.
02:09Aber durch den Tod meines Vaters ist mir klar geworden, dass alles von einem Tag auf den anderen vorbei sein kann.
02:15Also will ich Spaß haben.
02:17Ja. Aber muss das unbedingt vor den Augen unserer neuen Mitarbeiterin passieren? Von der du gerade erst erfahren hast, dass sie deine Tochter ist?
02:25Verdammt. Daran hab ich nicht gedacht.
02:27Ja, das ist eben schade. Ich muss jetzt auch los.
02:32Wo geht's denn jetzt hin?
02:34Zur Essensausgabe von den Überbrückern. Du hast dir doch erzählt, dass ich da spenden will.
02:39Ja und? Kannst du es nicht überweisen?
02:42Doch schon mal. Willst mir mal ansehen.
02:50Mir geht's gut.
02:52Mhm.
02:53Wirklich.
02:57Er…
02:58kann man nicht.
03:07Daa!
03:12Okay, meine Lieben, ich weiß, ein paar von euch sind neu hier.
03:35Eine Bitte, macht die Kisten nicht zu voll.
03:37Es gibt immer schlechte Stimmung, wenn die letzten, die kommen, deutlich weniger kriegen, als die, die vorher da waren.
03:41Ja, und ein bisschen Beeilung, wir starten in Kürze mit der Ausgabe.
03:45Entschuldigen Sie bitte.
03:45Lauf mir neu, bist du ein bisschen spät dran, aber trotzdem, nein, danke.
03:49Kleinigkeit, du sollst es dich nicht so gut anziehen.
03:51Weißt du, die Leute, denen dir hier helfen, die sind entweder Bettelarm oder obdachlos.
03:55Die wissen, dass es uns besser geht, aber das wollen wir dir jetzt nicht so spüren lassen.
03:58Ja, ist schon klar, aber ich...
03:58Am besten ist, du nimmst dir eine Schürze, ja.
04:01Ja, ich weiß, es ist hier alles total durcheinander, aber das da, schau mal, das ist Jutta.
04:04Ja.
04:05Wenn du nicht weißt, wie es hier läuft, frag sie einfach, die Leute warten.
04:11So, nicht träumen.
04:13Immer schön in Bewegung bleiben und die Kissen müssen da rüber.
04:16Okay.
04:17Okay.
04:44Okay.
04:44Oh, vielen Dank auch.
04:53Jo, bitteschön.
04:54Entschuldige.
04:55Ja?
04:56Kannst du mich hier kurz übernehmen für mich?
04:58Ja, klar.
05:00Oh, wie heißt du eigentlich?
05:02Isa, und du?
05:03Henning.
05:04Danke fürs Übernehmen.
05:05Ich kümmere mich hier kurz.
05:10Ja?
05:11Ja, na jetzt mal.
05:12Hi, na.
05:13Die mal wissen scheine Bescheid.
05:15Ja, okay.
05:16Was soll ich machen?
05:17Na, guck mal, das geht schon raus.
05:19Und da kommt der Fried.
05:20Die Typen.
05:21Was kriegt der Fried?
05:22Der Fried?
05:22Das ist schon viel Friedpferd.
05:23Okay.
05:23Fried, schau mal.
05:24Wie immer, ne?
05:26Magst du jetzt einmal die Kiste drüben?
05:28Ja, klar.
05:28Wir machen damit weiter.
05:34Henning?
05:35Ja?
05:36Die Familie da, die wohnt da nicht etwa auf der Straße, oder?
05:39Wir fragen sowas nicht.
05:41Es sei denn, die Leute sprechen von sich aus der Holbe, ja?
05:43Gehen Sie mit hinten hin, dann kommen Sie.
05:48Und, und, sag mal, die Frau da drüben?
05:51Das ist eine schlimme Sache.
05:54Rumänin.
05:55Sie lebt schon eine ganze Weile auf der Straße, bekommt aber keine Hilfe, darf auch in keiner
05:58Unterkunft schlafen, weil sie nämlich nicht nachweisen kann, dass sie bereits in Deutschland
06:03gearbeitet hat.
06:05Vielleicht kann ich helfen.
06:07Du?
06:08Wie, wie, wie das?
06:10Ich bin Anwältin.
06:14Danke.
06:16Bitte.
06:17Ich weiß ja noch gar nicht, ob ich überhaupt was ausrichten kann.
06:20Ich bin gleich weg.
06:30Alles gut, alles gut.
06:31Bleiben Sie sitzen.
06:33Ähm, ich, ich wollte Ihnen helfen.
06:36Ich bin Anwältin.
06:40Henning hat mir erzählt, dass Sie ein Problem haben.
06:44Vielleicht kann ich da was machen.
06:45Jürgen, ich habe ohnehin noch einen.
06:52Alles Gute, Angelika.
06:53Danke, Doktor.
06:54Sie sind so gut.
06:56Sie bleiben sitzen.
06:57Ich komme gleich wieder.
07:03Dr. Wilhelmi.
07:06Was tun Sie denn hier?
07:08Ja, wollte ich Sie auch gerade fragen.
07:09Ich komme einmal die Woche her und versorge Obdachlose medizinisch, soweit das ambulant geht.
07:14Ist sonst alles in Ordnung mit Ihnen?
07:20Nein, ich werde mal wieder verklagt.
07:22Oh nein.
07:34Was?
07:35Ach, nichts.
07:37Na los, raus damit.
07:38Okay, also, ich musste einfach daran denken, wie das war, als mein Vater gestorben ist.
07:45Also, der Mann, der mich großgezogen hat.
07:47Ist ja nicht mein richtiger Vater, aber das wusste ich ja da gar nicht.
07:50Und was hat der gemacht?
07:52Der war Gerüstbauer.
07:53Na ja, und dann hat er sich irgendwann selbstständig gemacht.
07:58Und das war das Problem, er hat zu viel gearbeitet.
08:00Und ich glaube, deswegen, also, ich denke, deswegen ist er vom Gerüst gefallen.
08:06Tut mir leid.
08:08Na ja, und mein Bruder, der hat auch bei ihm gearbeitet.
08:11Und na ja, der hat nach dem Unfall einfach aufgegeben.
08:15Ja, Charlie, ich weiß ganz genau, warum du mir das erzählst.
08:20Mir geht's gut.
08:28Kanzlei Brede und Gellert.
08:30Ja.
08:32Ja, das sag ich ihm.
08:33Okay, tschüss.
08:36Das war Frau von Brede.
08:37Sie braucht ihre Hilfe bei den Überbrückern.
08:39Ach, das ist ja mal eine gute Nachricht.
09:07Was liegt an?
09:08Es geht um eine junge Rumänin, die auf der Straße leben muss,
09:12weil man sie nicht in die Obdachlosenheime lässt.
09:14Das ist die junge Frau da mit dem grünen Schlafsack.
09:17Ich wollte mich jetzt kümmern, aber dann habe ich Dr. Wilhelmi getroffen.
09:20Und der hat auch ein Problem.
09:22Natürlich mache ich das.
09:23Danke.
09:25Sollen wir ein paar Schritte gehen?
09:27Gerne.
09:29Dann erzählen Sie mal.
09:31Also, es geht um Frau Liebig.
09:34Eine Patientin, die in einer Pflegeeinrichtung lebt.
09:38Vor einem halben Jahr hatte sie eine Bronchitis,
09:42wodurch sich ihr Allgemeinzustand sehr verschlechtert hat.
09:47Sie musste beatmet, unkünstlich ernährt werden.
09:51Da es keine Patientenverfügung gibt,
09:54habe ich da kein Problem gesehen.
09:55Aber jetzt gibt es eins.
09:59Der Sohn ist aufgetaucht.
10:01Und er hat dafür gesorgt,
10:03dass er die Betreuung für seine Mutter bekommt.
10:06Und jetzt will er,
10:08dass die lebenserhaltenden Maßnahmen beendet werden.
10:12Und Sie lehnen das ab?
10:14Ja.
10:15Er will sich jetzt die Genehmigung
10:17vor Gericht erstreiten.
10:19Und verklagt mich gleichzeitig auf Schadenersatz,
10:23weil die Pflegeleitung und ich
10:24seine Mutter angeblich nur aus egoistischen Gründen
10:27am Leben erhalten haben.
10:29Ist die Patientin wohlhabend?
10:32Ja.
10:34Kann es sein, dass der Sohn an das Erbe will?
10:38Das glaube ich nicht.
10:40Ich habe viel Arbeit in Deutschland.
10:43Aber immer ohne Papiere.
10:45Ich darf arbeiten,
10:49aber alle wollen nicht Mindestlohn bezahlen.
10:53Keine richtige Anstellung.
10:55Zuletzt im Restaurant putzen, spülen.
10:59Da war ich lange.
11:01Zwei Jahre.
11:02Und dann kommt Pandemie.
11:04Und sie sagen, verschwinde.
11:07Keine Bescheinigung.
11:08Weil Schwarzarbeit.
11:10Ich verstehe.
11:12Das Problem ist,
11:13dass sie fünf Jahre in Deutschland arbeiten müssen,
11:16um Anspruch auf Sozialleistungen zu haben.
11:18Und die Unterbringung in den Unterkünften
11:20ist eine solche Leistung.
11:23Ich weiß.
11:24Aber arbeiten ja fünf Jahre in Deutschland.
11:27Nur kein Papier und Beweisen.
11:30Die waren sehr nett in den Heimen.
11:32Aber haben gesagt,
11:35dürfen nicht helfen.
11:36Die vielleicht nicht.
11:37Aber ich schon.
11:39Und das werde ich auch.
11:43Ich verstehe nicht,
11:57warum Sie mit mir sprechen wollen.
11:58Ich habe einen Anwalt,
11:59der sich um alles kümmert.
12:00Ja, ist schon klar.
12:02Aber Dr. Wilhelmi ist nicht nur mein Mandant,
12:05er ist auch ein langjähriger Freund.
12:07Und ich dachte,
12:08so ein Gespräch kann vielleicht
12:09zur Klärung beitragen.
12:10Solange ich Dr. Wilhelmi kenne,
12:13hat er immer nur im Sinne seiner Patienten gehandelt.
12:15Und ich denke,
12:17das ist doch in diesem Fall so.
12:18Ja, kann ja sein, dass er es glaubt.
12:20Aber in Wirklichkeit hat er meine Mutter nur gequält.
12:22Und tut sie immer noch.
12:26Meine Mutter hat immer gesagt,
12:27sie soll meine Betreuungsvollmacht geben.
12:29Und der Patientenverfügung hinterlegen.
12:33Wollt sie nicht.
12:34Schrecklich abergläubig.
12:39Ich hätte gedacht,
12:39wenn sie sich mit dem Tod befasst,
12:40ist das so,
12:41als würde sie ihn heraufbeschwören.
12:43Sie sprechen von ihr,
12:44als wäre sie schon tot.
12:45Sie ist tot.
12:47Aber ihr Mandant
12:48oder langjähriger Freund
12:50oder was immer er ist,
12:50der lässt sie nicht in Frieden sterben.
12:52Und das ist unmenschlich.
12:55Ich habe das schon mal erlebt,
12:56bei einer Freundin,
12:56die Motorradunfahr hatte,
12:58die die Ärzte völlig unnötig am Leben erhalten haben
13:00oder nichts mehr zu machen war.
13:01Und irgendwann habe ich begriffen, warum.
13:05Weil sie Zeit brauchten,
13:06um die Eltern zur Ökanspende zu überreden.
13:10Damals konnte ich nichts machen.
13:12Aber jetzt kann ich das.
13:13Das ist aber eine ganz andere Situation.
13:17Wenn Dr. Wilhelm ihn nicht eine,
13:18wenn auch noch so kleine Chance
13:20auf Heilung sehen würde,
13:21dann würde er das doch gar nicht machen.
13:23Dann gehen Sie ins Pflegeheim
13:24und sehen Sie meine Mutter an.
13:25Dann begreifen Sie,
13:26wie lächerlich das ist.
13:29Dass ich so traurig wäre.
13:31Okay, Sie sind gekommen,
13:32um zur Klärung beizutragen, ja?
13:35Dann reden Sie mit diesem Arzt
13:36und machen ihm klar,
13:36dass das unethisch ist, was er tut.
13:40Sagen Sie mir,
13:40soll meine Mutter in Frieden gehen lassen?
13:43Dann verzichte ich auf die Klage
13:44und auf Schadensersatz.
13:45Guten Tag, danke, dass Sie gleich Zeit haben.
14:05Gerne.
14:06Aber das heißt nicht,
14:07dass ich Ihnen helfen kann.
14:09Die gesetzlichen Regelungen sind da eindeutig.
14:10Ja, aber es gibt auch eindeutige Regelungen,
14:13was die Beschäftigung von Arbeitnehmern angeht.
14:15Im Fall meiner Mandantin
14:16haben die Arbeitgeber
14:17sie nicht dran gehalten
14:18und die Notlage von Frau Borisow ausgenutzt.
14:21Deshalb kann sie jetzt auch nicht nachweisen,
14:22dass sie entsprechend den Regelungen,
14:24die Sie eben genannt haben,
14:25Anspruch auf Leistungen hat.
14:27Warten Sie,
14:28meine Mandantin will keine Leistung.
14:29Sie will einfach nur die Möglichkeit haben,
14:31in einer Unterkunft zu schlafen.
14:33Ja, das habe ich schon verstanden.
14:34Aber das ist eben auch eine Leistung.
14:36Ach kommen Sie.
14:36Was ist denn mit Menschlichkeit?
14:40Die Frau muss auf der Straße schlafen.
14:43Ihr Engagement in Ehren, Herr Gellert.
14:44Aber das sind politische Entscheidungen.
14:47Wenn Sie daran etwas ändern wollen,
14:48schreiben Sie an Ihren Abgeordneten.
14:50Tja, wie Sie gerade gesagt haben,
14:51geht es um Leistungen.
14:53Mein nächster Schritt ist,
14:54dass ich damit vor Gericht gehe.
14:55Was heißt das?
14:56Gerichtskosten.
14:57Meine Kosten, Ihre Zeit,
14:58die auch bezahlt wird.
15:00Und da ich natürlich gewinne,
15:01werden all die Kosten
15:02von der Staatskasse gezahlt.
15:03Für das Geld könnte meine Mandantin
15:06sehr lange in einer Unterkunft schlafen.
15:08Sind Sie sicher,
15:09dass Sie so viel Steuergeld verschwenden wollen?
15:11Für nichts.
15:12Nur um nicht einmal
15:13eine Ausnahme machen zu müssen.
15:16Das ist keine Entscheidung,
15:17die ich zu treffen habe.
15:18Das ist schade.
15:25Dann sehen wir uns vor Gericht.
15:26Hallo.
15:43Hallo.
15:46Ich habe mit dem zuständigen Amt gesprochen,
15:48aber Sie wollen leider nicht nachgeben.
15:51Danke für das Versuchen.
15:52Nichts Danke fürs Versuchen.
15:55Wir fangen doch gerade erst an.
15:56Jetzt gehen wir vor Gericht.
15:58Gericht?
15:58Ich kann nicht bezahlen, Gericht.
16:00Das lassen wir die anderen bezahlen.
16:02Wissen Sie,
16:03dass Sie eine einmalige Zahlung beantragen können,
16:05auch wenn Sie nicht berechtigt sind,
16:06Leistungen zu beziehen?
16:08Sie können Geld kriegen,
16:10einmalig,
16:11um Sie was zu essen zu kaufen,
16:12was zum Anziehen
16:13und Kosmetikartikel.
16:15Aber bis Sie so weit sind...
16:19Da kommen Sie.
16:26Ich verstehe nicht.
16:42Ich versuche nur dafür zu sorgen,
16:45dass Sie nicht auf der Straße schlafen müssen.
16:46Und das bezahlen auch andere?
16:51Da machen Sie mal keinen Kopf.
16:53Ich würde eine Mitarbeiterin bitten,
16:54dass sie Ihnen noch ein paar Sachen
16:55und was zu essen vorbeibringt.
16:56Und ich melde mich,
16:57sobald ich mir weiß.
16:58Ja.
17:03Ruhm Sie sich aus.
17:28Ruhm Sie sich aus.
17:58Ruhm Sie sich aus.
18:02Charlie?
18:06Charlie!
18:07Krass!
18:07Ich fass es nicht.
18:10Was machst du hier?
18:11Seit wann bist du wieder draußen?
18:12Drei Monate.
18:15Und hast du dich nicht gemeldet?
18:16Das ist ja ein schwaches Bild.
18:18Ich bin vorzeitig entlassen worden.
18:20Das heißt, ich bin auf Bewährung.
18:22Ja, und?
18:25Trinkst du trotzdem Kaffee mit mir?
18:27Nee, ich muss zurück zur Arbeit.
18:29Ach komm, die paar Minuten wirst du haben.
18:32Die Gang ist nicht mehr die gleiche.
18:34Ein paar sind weg.
18:36Dein Bruder auch.
18:38Aber Timo ist noch dabei.
18:40Ey, der wird sich so freuen,
18:41wenn er hört, dass du wieder draußen bist.
18:43Als ob ihn das interessiert.
18:44Du weißt, dass er dich nicht besuchen kommen konnte.
18:48Und das ging ihm auch echt an die Nieren.
18:50Aber hast du eine Ahnung,
18:51wie sehr er sich freuen würde,
18:52dich wiederzusehen?
18:55Timo hat eine Vorstrafe.
18:56Du kannst nebenbei gesagt auch.
18:58Und zu meinen Bewährungsauflagen gehört,
18:59dass ich mich nicht mit Vorbestraften treffen darf.
19:02Und seit wann hältst du dich
19:02an solche bescheuerten Verbote?
19:04Wir sind morgen Abend alle bei Timo,
19:08wo der Wohnfürst ja wohl noch wissen.
19:11Bitte komm.
19:12Wir würden uns alle so freuen.
19:16Ich weiß, dass du nicht gut auf Timo zu sprechen bist,
19:18aber gib ihm doch wenigstens die Gelegenheit,
19:20sich zu entschuldigen.
19:20Ich weiß, dass du nicht gut auf Timo ist.
19:50Ich habe mit dem Sohn von Frau Lebig gesprochen.
19:58Sie haben wohl recht.
19:59Es geht ihm nicht um die Erbschaft.
20:04Sind Sie sicher, dass Sie das Richtige tun?
20:08Sind Sie immer sicher?
20:11Nein, natürlich nicht.
20:17Ist das wirklich der Kampf von Frau Lebig?
20:19Oder ihr eigener?
20:22Sie vergessen, dass ich Frau Lebig schon kannte,
20:25als sie noch wach bei sich war.
20:30Die hat am Leben gehangen.
20:33Die hätte gewollt, dass ich nicht einfach aufgebe.
20:35Guten Abend.
20:47Das ist aber schön.
20:49Oder ist was passiert?
20:50Nein.
20:51Wollten wir mal sehen, wie es so läuft.
20:54Ist meine Tochter da?
20:56Nein, tut mir leid.
20:56Die hat gerade angerufen, dass sie heute nicht mehr kommt.
20:58Also.
20:59Und?
21:00Wie geht's so?
21:02Prima.
21:03Ganz prima.
21:07Okay, nicht so gut.
21:09Ich mache mir Sorgen um meinen Chef.
21:10Also, eigentlich ist er ja mein Vater.
21:12Aber es fällt mir immer noch schwer, ihn so zu sehen.
21:14Vor allem hier, weil hier ist ja dann doch eher mein Chef.
21:15Und ich kann ja nicht zu ihm gehen und ihm sagen,
21:17er soll meinen Gang runterschalten.
21:19Und Frau von Brede traut sich das ja auch nicht.
21:21Ja, und warum sollte er das?
21:23Na, sein Vater ist gestorben.
21:24Und er sollte doch trauern.
21:25Aber stattdessen läuft er rum und tut so, als wäre alles super.
21:27Und ich glaube, das ist nicht gut.
21:29Und ich meine, ich trauere mehr.
21:30Das ist ja immer mein Großvater,
21:31obwohl ich ihn überhaupt nicht gekannt habe.
21:32Aber ich glaube, das ist nicht richtig.
21:34Guten Abend.
21:37Das ist ja schön, dass Sie mal vorbeischauen.
21:39Geht's gut?
21:40Bist du schon auf dem Sprung?
21:42Ja, ich wollte nur zusammenpacken und dann noch den Abwasch machen.
21:44Lass dir bitte Zeit mit dem Abwasch.
21:45Ich diktiere gleich einen Eilantrag für das Sozialgericht.
21:48Den musst du abtippen.
21:48Und heute noch vor Ort einwerfen.
21:50Aber vorher möchte ich dich bitten,
21:52dass du im Hotel zum Tor vorbeigehst
21:55und die Sachen, die ich da gerade gekauft habe,
21:57bei einer Raja Borisov ablieferst.
22:01Und morgen möchte ich, dass du das Restaurant zu Tisch überprüfst.
22:05Schau mal, im Netz und in den sozialen Medien,
22:07ob die mal wegen Schwarzarbeit auffällig geworden sind.
22:10Was unserer Mandantin da passiert ist,
22:12ist garantiert kein Einzelfall.
22:13Damit lasse ich die nicht durchkommen.
22:15Das mit dem Tippen des Eilantrags und den Abwasch kann ich übernehmen.
22:18Dann könnte Charlie gleich los.
22:19Ehrlich?
22:19Ja, klar.
22:20Mach ich gern.
22:21Ja, wunderbar.
22:22Dann geht ja alles noch schneller.
22:32Verstehe, was du meinst.
22:35Ist das wirklich okay, wenn Sie übernehmen?
22:37Ja.
22:39Mir fehlt die Arbeit.
22:40Danke.
22:41Danke.
22:41Musik
23:11Das ist von Herrn Gellert
23:16Schlafen Sie hier?
23:18Ja
23:26Ja, ich muss dann auch wieder los
23:28Vielen Dank
23:30Na
23:41Katharina Liebig, die Mutter meines Mandanten, lebt seit vier Jahren im Pflegeheim, weil sie sich nach einem Oberschenkelhalsbruch nicht mehr selber versorgen konnte. Der beklagte Doktor Wilhelmi hat sie dort betreut. Vor einem halben Jahr ist die Mutter meines Mandanten an einer schweren Bronchitis erkrankt.
24:09Ihr Zustand hat sich dadurch lebensbedrohlich verschlechtert. Weder die Pflegeleitung noch Doktor Wilhelmi haben es für notwendig erachtet, meinen Mandanten als nächsten Angehörigen zu konsultieren, um mit ihm die notwendigen Maßnahmen abzusprechen.
24:23Stattdessen haben Sie die Mutter meines Mandanten gegen jede medizinische Vernunft, wie unser Gutachter nachweisen wird, durch Beatmung, künstliche Ernährung und Medikation am Leben erhalten.
24:34Wir bitten das Gericht, die Einstellung dieser Maßnahmen anzuordnen. Außerdem bitten wir das Gericht, Doktor Wilhelmi zu einem Schadensersatz in angemessener Höhe zu verurteilen, weil er die Patientin aus eigennützigen Gründen unnötig über einen längeren Zeitraum gequält hat.
24:48Die Übernachtung in den Unterkünften ist nicht dauerhaft möglich.
24:53Wir versuchen für die Wohnungslosen, die die Unterkünfte nutzen, dauerhafte Unterbringungen zu finden.
24:59Die Übernachtung ist also nur der Beginn eines komplexen Maßnahmenkatalogs, mit dem wir die Leute von der Straße holen, wenn sie das wirklich wollen.
25:06Dabei sind wir an die gesetzlichen Vorschriften gebunden und die besagen, dass EU-Ausländer nur Transferleistung beziehen können, wenn sie nachweislich fünf Jahre in Deutschland gearbeitet haben.
25:15Und wir unterstützen diese Maßnahme, weil dadurch verhindert wird, dass Menschen nur nach Deutschland kommen, um hier Leistung zu beziehen.
25:22Es würde auf lange Sicht unser Sozialsystem überlasten und die benachteiligen, die sich diese durch Arbeit verdient haben.
25:28Es geht hier um ein Menschenleben und um den untadeligen Ruf meines Mandanten.
25:33So untadel ich nun auch wieder nicht. Er steht ja wohl nicht das erste Mal vor Gericht.
25:37Oh, das ist sehr gut, dass Sie das erwähnen.
25:41Dr. Wilhelmi war in der Tat angeklagt, weil er einer Patientin geholfen hat, ihr Leben zu beenden.
25:50Er wurde übrigens freigesprochen.
25:52Und jetzt steht er hier wegen des genauen Gegenteils vor Gericht.
25:56Bin ich eigentlich die Einzige, die diese Ironie bemerkt?
25:59Im Fall von Frau Liebig hat er nicht einfach aufgegeben.
26:04Er hat die Infektion behandelt und er hat sie geheilt.
26:09Und er ist nach wie vor der Meinung, dass sich ihr Körper davon erholen wird, auch wenn das eine Weile dauert.
26:15Und das alles hat er selbstherrlich und ohne Absprache mit den nächsten Verwandten der Frau einfach entschieden.
26:20Der Kläger ist jetzt der Betreuer seiner Mutter. Das war er aber damals nicht.
26:25Und er war, soweit ich das weiß, auch nicht in ständigen Kontakt mit der Pflegeleitung,
26:30weil er nämlich als Entwicklungshelfer in Afrika gearbeitet hat.
26:34Und bis zu seiner Rückkehr hatte er gar keinen Kontakt zu Dr. Wilhelmi.
26:39Und hat ihn auch nicht angerufen, um sich über den Zustand seiner Mutter zu erkundigen.
26:44Es lief alles über die Pflegeleitung.
26:47Dr. Wilhelmi hat die Mutter des Mandanten langfristig betreut.
26:52Und er hat seine Entscheidung nach bestem Wissen und Gewissen und auf der Basis langjähriger Erfahrung getroffen.
26:57Und er tut das immer noch.
27:00Der Vorwurf der Eigennützigkeit ist völlig absurd.
27:04Denn Dr. Wilhelmi kann sich über einen Mangel an Patienten wirklich nicht beklagen.
27:08Natürlich, ich kann das Argument von Frau Wahlburg verstehen.
27:21Das ist das Argument aller Beamten. Es gibt Bestimmungen.
27:24Und die muss es auch geben, sonst versinkt ja alles im Chaos.
27:27Aber neben all dem muss es doch auch so etwas wie Humanität geben,
27:31die nicht zulässt, dass eine junge Frau wie meine Mandantin auf der Straße leben muss.
27:38Das ist nur die eine Seite der Angelegenheit.
27:40Aber die andere wirklich peinliche Seite ist die, dass wir uns strikt an diese Bestimmungen halten,
27:46wenn es darum geht, Leistungen zu erbringen.
27:48Aber wenn wir Leistungen von anderen brauchen, dann versuchen wir da nicht so genau hinzusehen.
27:53Die Behörden, die wissen doch genau, dass es vor allem im Bereich der Gastronomie und Hotellerie
27:59ohne Ende Schwarzarbeit und prekäre Arbeitsverhältnisse gibt.
28:03Genauso wie auf dem Bau und in vielen anderen Bereichen.
28:06Und da finden sich eben zum großen Teil Arbeitskräfte aus Osteuropa, wie meine Mandantin.
28:12Und die können dann nicht diese Arbeitsleistung nachweisen, um Transferleistungen zu erhalten,
28:18die ihnen nach den Bestimmungen zustehen.
28:20Meine Mandantin hat fünf Jahre in Deutschland gearbeitet.
28:24Aber ein ausbeuterisches System hat nicht nur dafür gesorgt, dass sie gezwungen war,
28:28sich ohne Versicherung und Rentenansprüche zu verdingen.
28:31Es hat auch verhindert, dass sie diese Leistung nachweisen kann.
28:34Und da schlagen alle die Hände überm Kopf zusammen und sagen, schrecklich, diese Schwarzarbeit.
28:39Aber keiner will mal 20 Cent mehr für ein Bier bezahlen,
28:42damit der arme Mensch in der Spülküche für seine Arbeit anständig bezahlt und richtig angestellt wird.
28:48Ist doch so.
29:12Wir haben noch geschlossen.
29:14Ja, tut mir leid, dass ich hier einfach so reinplatze.
29:17Ich wollte fragen, ob Sie jemanden suchen.
29:19Also nicht, dass Sie irgendwen verloren haben.
29:21Ich meine Arbeit.
29:22Also, ob Sie jemanden zum Arbeiten suchen.
29:28Was können Sie denn?
29:29Ich kann mich anstrengen.
29:31Ich habe auch mal eine Weile als Putzfrau gearbeitet.
29:33Das muss ich jetzt nicht unbedingt wiederhaben.
29:34Würde ich aber auch machen.
29:35Ich kann aber auch spülen oder bedienen oder so.
29:37Tja, die Bedienung machen bei uns Fachkräfte.
29:40Das ist hier kein Dorfgasthof.
29:42Na ja, schon klar.
29:44Danke.
29:48In der Küche könnte ich jemanden brauchen.
29:50Aber den Mindestlohn kann ich dir nicht zahlen.
29:54Ja, das ist gar kein Problem.
29:56Aber was ist dann mit einer Arbeitsbescheinigung?
29:58Tja, das geht in dem Fall nicht.
30:03Schon klar, ja, das habe ich befürchtet.
30:05Gut, dann geht das natürlich nicht.
30:07Schönen Tag noch.
30:09Meine Mutter war immer sehr selbstständig.
30:11Und so hat sie mich auch erzogen.
30:13Natürlich hätte ich mich gerne mehr um sie gekümmert,
30:15als sie ins Pflegeheim musste.
30:17Aber Entwicklungshilfe wird nun mal nicht hier gemacht.
30:19Ich habe mich darauf verlassen, dass man sich im Heim gut um sie kümmert,
30:25was wie man sieht, wo ein Fehler war.
30:27Ich wäre sehr gerne nach Deutschland gekommen, als sie so krank wurde.
30:29Aber es war nicht möglich.
30:30Aber es war nicht möglich.
30:31Also habe ich versucht, Kontakt zur Pflegeleitung zu halten.
30:33Aber die Verhältnisse in diesem Pflegeheim sind ja katastrophal.
30:35Kann sein.
30:36Aber hier geht es ja um Dr. Wilhelmi.
30:37Mit dem hatten Sie nie Kontakt?
30:38Doch, natürlich.
30:39Das hatte ich versucht.
30:40Aber ich bin immer nur bei seiner Sprechstundenhilfe gelandet.
30:41Da hieß es dann, er hat einen Patienten.
30:42Ich soll mich später nochmal melden.
30:43Aber ich habe mich darauf verlassen, dass man sich im Heim gut um sie kümmert,
30:44was wie man sieht, wo ein Fehler war.
30:45Ich wäre sehr gerne nach Deutschland gekommen, als sie so krank wurde.
30:46Aber es war nicht möglich.
30:47Also habe ich versucht, Kontakt zur Pflegeleitung zu halten.
30:50Aber die Verhältnisse in diesem Pflegeheim sind ja katastrophal.
30:53Kann sein.
30:54Aber hier geht es ja um Dr. Wilhelmi.
30:57Mit dem hatten Sie nie Kontakt?
30:59Doch, natürlich.
31:00Das hatte ich versucht.
31:01Aber ich bin immer nur bei seiner Sprechstundenhilfe gelandet.
31:03Da hieß es dann, er hat einen Patienten.
31:05Ich soll mich später nochmal melden.
31:06Aber ich hatte drüben ja auch alle Hände voll zu tun.
31:09Das hat mein Mandant aber auch.
31:11Und von ihm haben Sie erwartet, dass er Sie von sich aus informiert?
31:15Bitte, Frau von Brede.
31:16Jetzt befrage ich den Zeugen.
31:18Wieso wollen Sie, dass die lebenserhaltenden Maßnahmen beendet werden?
31:22Das würden Sie verstehen, wenn Sie meine Mutter sehen würden.
31:25Ich hätte mir so gewünscht, Zeit mit ihr zu haben,
31:28wenn ich wieder zurück bin.
31:31Meine Mutter hat keine Zeit mehr.
31:33Hat auch kein Leben mehr.
31:34Sie wird einfach nur gequält.
31:37Als ob ich Dr. Wilhelmi versucht davon zu überzeugen,
31:40ihr unnötiges Leiden zu beenden.
31:42Aber er hat sich geweigert.
31:45Warum glauben Sie, dass hier ein Schadensersatz angemessen ist?
31:48Die Geschädigte wäre ja in dem Fall dann Ihre Mutter und nicht Sie.
31:51Wenn er nicht bestraft wird,
31:53dann macht er mit der nächsten Patientin genau dasselbe.
31:55Ich bin einfach, weil er es kann.
31:58Sie sind ja nur alte Leute.
32:00Können Sie ja nicht wehren, oder?
32:10Herr Gellert, der Anwalt von Frau Borisov hat sehr deutlich auf die Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft hingewiesen,
32:16durch die Arbeitnehmer aus Osteuropa wie seine Mandantin benachteiligt werden.
32:20Aber es ist Aufgabe der Politik und der Behörden, diese Missstände zu beseitigen.
32:25Nicht die dieses Gerichts.
32:27Dass Frau Borisov auf der Straße oder unter irgendwelchen Brücken schlafen muss,
32:31bedeutet allerdings eine Gefahr für Leib und Leben.
32:34Und das ist auf keinen Fall hinnehmbar und wiegt schwerer als die bestehenden Bestimmungen.
32:39Die zuständige Behörde wird daher angewiesen,
32:42Frau Borisov das Nächtigen in einer der Unterkünfte zu ermöglichen.
32:46Damit ist die Fahndung geschlossen.
32:49Was ist das mit Habern gewonnen?
33:06Tja, das sieht so aus.
33:09Eine Unterkunft speziell für Frauen.
33:11Sie wird nicht besonders enttäuscht.
33:14Wir arbeiten, um Not zu lindern.
33:16Da werde ich mich doch kaum darüber ärgern, wenn jemand nicht auf der Straße schlafen muss.
33:20Viel Glück.
33:25Wie Herr Liebig eben gesagt hat, seine Mutter war eine selbstständige Frau.
33:30Und eine starke Frau.
33:32So habe ich sie kennengelernt.
33:34Sie hätte gewollt, dass ich für sie kämpfe.
33:37Bis zum letzten Moment.
33:39Und der ist nach meiner fachlichen Meinung noch nicht gekommen.
33:42Der Gutachter des Klägers ist da anderer Meinung.
33:45Frau Liebig ist schon seit drei Monaten nicht mehr ansprechbar.
33:51Und nicht in der Lage selbstständig zu atmen.
33:54Der Gutachter des Klägers hat leider nicht die Erfahrung,
33:58die ich in vielen Jahren in der Altenpflege gemacht habe.
34:01Sie hat es geschafft, die Infektion zu überleben.
34:05Jetzt braucht ihr Körper Zeit, sich davon zu erholen.
34:08Und ich bin überzeugt davon, dass ihm das gelingt.
34:12Langsam.
34:14Aber das ist normal in dem Alter.
34:16Kann es nicht sein, dass es nicht einfach nur persönlicher Ehrgeiz ist,
34:18der Sie daran hindert, eine Patientin aufzugeben?
34:20Einfach nur weiterzumachen, weil Sie es können?
34:23Mein Mandant hat bewiesen, dass er diesen Ehrgeiz nicht hat.
34:26Dafür hat er vor Gericht gestanden.
34:28Darauf haben Sie uns doch extra hingewiesen.
34:30Können Sie sich jetzt mal entscheiden, Herr Kollege?
34:32Hey Charlie, was gibt's?
34:35Ich war gerade im Zutisch.
34:37Da bist du hingegangen? So war das eigentlich nicht gemeint.
34:39Das Restaurant gehört Tobias Tenning.
34:42Aus dem Sternekoch?
34:43Ja, der hat aber inzwischen sechs Restaurants aufgekauft.
34:45Ich glaube nicht, dass er da viel mit zu tun hat.
34:47Der hat Geschäftsführer, die kümmern sich da um alles.
34:49Er gibt quasi nur seinen Namen her, als Aushängeschild und so.
34:51Also wenn jemand schuld ist, dann die.
34:52Na mal ganz langsam, das ist ja nur eine Vermutung.
34:54Nee, also ein bisschen mehr ist es schon.
34:56Ich war ja nicht nur da, um mich umzuhören.
34:57Ich habe auch so getan, als würde ich nach einem Job suchen.
34:59Und der Geschäftsführer, der hat mir ein Angebot, Schwarzarbeit.
35:01Und ich habe das Gespräch aufgenommen.
35:03Sehr gut. Hast du irgendeine Idee, wo ich diesen Tenning finden könnte?
35:07Ja, also das Sehnsucht am Hafen ist ein Stammhaus.
35:10Also nach dem, was ich rausgefunden habe, das einzige Restaurant, wo er noch selber kocht.
35:13Die anderen, die servieren einfach nur seine Rezepte.
35:16Danke.
35:17Bitte.
35:19Sehnsucht.
35:33Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil.
35:37Dem Kläger wird gestattet, die lebenserhaltenden Maßnahmen seiner Mutter Katharina Liebig beenden zu lassen.
35:44Die Forderung nach Schadensersatz wird abgewiesen.
35:54Zur Begründung.
35:56Das Gericht folgt dem Gutachter des Klägers, der glaubhaft darlegen konnte, dass bei der Mutter des Klägers nicht nur keinerlei Aussicht auf Heilung besteht,
36:05sondern auch keinerlei Aussicht darauf, dass sie noch einmal zu sich kommt.
36:10Einen Grund für Schadensersatz sieht das Gericht nicht gegeben.
36:14Das Gericht glaubt Dr. Wilhelmi, dass er der Meinung war, im Sinne seiner Patientin zu handeln.
36:19Außerdem hat der Bundesgerichtshof in einer seiner Entscheidungen festgestellt,
36:23dass Leben nicht als Schaden angesehen werden kann.
36:29Die Sitzung ist geschlossen.
36:30Die Sitzung ist geschlossen.
36:51Was machst du denn hier?
36:52Na ja, Dr. Wilhelmi unterstützt uns ja auch. Außerdem, ich wollte dich mal in Aktion sehen.
37:01Ja, aber das ist ja nun leider nicht so gelaufen, wie wir uns das gewünscht haben.
37:05Ja, trotzdem, ich bin beeindruckt.
37:08Deshalb, wie wär's, wenn du anstatt der Essensausgabe für unsere Kunden eine kostenlose Rechtsberatung machen würdest?
37:27Ja, ja, das ist eine super Idee. Ja, gerne.
37:34Okay.
37:35Okay.
37:38Was wollte Herr Liebig von Ihnen?
37:44Er möchte, dass ich noch heute Abend den Stecker ziehe.
37:50Das wollen Sie doch nicht selber machen.
37:54Ich bin der Arzt von Frau Liebig.
37:59Dann komm ich mit. Nur für den Fall, dass es zu irgendwelchen Kontroversen kommt.
38:05Das brauchen Sie nicht.
38:06Ich weiß. Das möchte ich aber.
38:09Bundmühlen, Süßkartoffel, blauer Blumenkohl.
38:14Wer sind Sie denn? Sie haben hier keinen Zutritt. Sind Sie von der Presse?
38:18Das bin ich nicht. Ich bin Anwalt. Markus Gellert.
38:22Wollen Sie mich verklagen?
38:24Kommt ganz drauf an.
38:25Das ist ein Witz.
38:26Leider nicht. Das ist eher eine traurige Geschichte.
38:30Und ich habe leider keine Zeit dafür. Sie sehen ja, was hier los ist.
38:33Es geht um eine junge Frau aus Rumänien, die schwarz in einem ihrer Betriebe gearbeitet hat und deswegen jetzt obdachlos ist.
38:39Quatsch. Bei mir gibt es keine Schwarzarbeit.
38:43Das wissen Sie oder nehmen Sie das nur an? Stellen Sie Ihre Hilfskräfte selber an in allen Restaurants?
38:48Meine Mandantin hat in Ihrem Restaurant zu Tisch gearbeitet und ist wegen der Pandemie einfach entlassen worden. Ohne Papiere, ohne Abfindung und lebt jetzt auf der Straße.
39:00Das glaube ich nicht. Wenn Sie das öffentlich behaupten, bin ich derjenige, der Sie verklagt.
39:05Dann verlieren Sie. Ihr Geschäftsführer tut es nämlich immer noch. Hat heute eine Mitarbeiterin von mir einen Job angeboten. Schwarzarbeit.
39:12Wissen Sie was? Ich habe hier echt viel zu tun. Mein Anwalt ruft Sie an.
39:17Das braucht er nicht. Ich finde bessere Mittel, um meiner Mandantin zu helfen.
39:20Oh. Wollen Sie mehr Drogen?
39:24Worauf Sie sich verlassen können. Wenn ich damit in die sozialen Medien gehe, werden Sie geschlachtet.
39:29Besitzer von Edelrestaurants, beutet Menschen aus Osteuropa aus und lässt Sie dann auf der Straße vor die Hunde gehen.
39:36Ich denke, das wird hier und in Ihren fünf anderen Restaurants recht leer werden.
39:41Das können Sie ja mal versuchen.
39:43Oh, ich vergaß Ihre Kochshow. Sie werden ja als erstes abgesetzt. Ich weiß, Sie spielen ja gern das Arschloch.
39:48Aber keiner will einen sehen, der tatsächlich ein Arschloch ist.
39:57Weiß oder rot?
40:00Ich nehme gern einen Espresso.
40:03Zwei Espressi, bitte.
40:11Was wollen Sie eigentlich? Geld?
40:13Ich will, dass Sie Ihren Job geben. Und zwar einen legalen. Mit Mindestlohn, Papiere, Rentenversicherung und alles, was dazugehört. Und helfen Sie ihr, eine Bleibe zu finden. Muss ja nichts Teures sein.
40:23Das ist alles. Und deswegen dieser Aufriss?
40:27Für meine Mandantin ist das eine Menge. Und wenn das für Sie nichts Besonderes ist, dann frage ich mich, warum meine Mandantin das nicht von Anfang an gekriegt hat.
40:35Holger, brauchen wir noch jemanden an der Spüle? Immer Chef!
40:38Holger, brauchen wir noch jemanden an der Spüle? Immer Chef!
40:43So. Sie hat einen Job. Zufrieden?
40:48Ich werde mir den Vertrag ansehen. Und denken Sie dran, ihr eine Unterkunft zu besorgen. Bis dahin zahlen Sie die Hotelrechnung.
40:55Ja, ja. Ich weiß. Sie sind ein harter Hund. Kann sie denn gleich anfangen? Heute haben wir noch Zeit, ihr alles zu zeigen. Am Wochenende ist hier die Hölle los.
41:03Ich bin sicher, da hat sie nichts dagegen. Sie sind ein guter Anwalt. So wie Sie sich um Ihre Mandanten kümmern. Kommen Sie ruhig mal zum Essen vorbei.
41:15Gern. Machen Sie es gut. Sie auch.
41:24Besser gesagt. Gibt er Papiere? Besser. Er gibt ihnen Arbeit. Arbeit mit Papieren. Und er hilft ihnen eine Unterkunft zu finden.
41:32Wirklich? Also wenn er sich nicht daran hält, dann geben Sie mir Bescheid.
41:38Danke.
41:40Hab ich doch gern gemacht.
41:45Ja, Gellert? Ja, das hatten Sie gesagt. Ich dachte, das ist morgen. Was jetzt noch? Ich komm vorbei. Ist leider weg.
41:56Der Chef hat gesagt, Sie sollen da warten. Ja, er zeigt ihm dann alles.
42:01Ich bin Glück.
42:07Sehnsucht.
42:11Hi.
42:12Hey.
42:13Danke, dass du mich nicht verraten hast.
42:26Was hätte mir das gebracht?
42:28Wahrscheinlich eine kürzere Strafe.
42:31War okay.
42:32Nee, war es nicht.
42:33Du hast mir gefehlt und es hat mich fertig gemacht, dass ich dich nicht besuchen konnte.
42:37Aber dann wären die drauf gekommen, dass ich damit drin gehangen hab.
42:40Weiß ich doch.
42:41Hey.
42:42Hey.
42:43Schön, dass du gekommen bist.
42:44Hi.
42:45Hey.
42:46Hey.
42:47Hey.
42:48Hey.
42:49Hey.
42:50Schön, dass du gekommen bist.
42:52Hi.
42:53Hey.
42:54Hey.
42:55Hey.
42:56Hey.
42:57Bierchen?
42:58Cheers.
42:59Cheers.
43:00Cheers.
43:01Cheers.
43:02Cheers.
43:03Was ist das?
43:04Ach, nichts.
43:05Komm, erzähl mal.
43:06Was machst du denn jetzt so?
43:07Wieso, wir haben eine
43:32Hat dir wieder was vor?
43:38Hab ich Dana deswegen ganz zufällig getroffen?
43:40Nein, natürlich nicht.
43:41Ich mach so was nicht mehr, ich hab meine Lektion gelernt.
43:51Das war ein Filar, Herr Zucker.
43:54Charlie, bleib hier! Bitte!
43:57Charlie, komm!
44:02Charlie, komm!
44:26So.
44:28Hier.
44:29Vielen Dank.
44:30Auf Wiedersehen.
44:32Auf Wiedersehen.
45:02Auf Wiedersehen.
45:03Auf Wiedersehen.
45:04Auf Wiedersehen.
45:05Auf Wiedersehen.
45:06Auf Wiedersehen.
45:07Auf Wiedersehen.
45:08Auf Wiedersehen.
45:09Auf Wiedersehen.
45:10Auf Wiedersehen.
45:11Auf Wiedersehen.
45:12Auf Wiedersehen.
45:13Auf Wiedersehen.
45:14Auf Wiedersehen.
45:15Auf Wiedersehen.
45:16Auf Wiedersehen.
45:18Auf Wiedersehen.
45:19Auf Wiedersehen.
45:20Auf Wiedersehen.
45:22Auf Wiedersehen.
45:23Auf Wiedersehen.
45:24Auf Wiedersehen.
45:26Auf Wiedersehen.
45:27Auf Wiedersehen.
45:28Auf Wiedersehen.
45:30Auf Wiedersehen.
45:31Auf Wiedersehen.
45:32Auf Wiedersehen.
45:34Auf Wiedersehen.
45:35Auf Wiedersehen.
45:36Auf Wiedersehen.
45:37Auf Wiedersehen.
45:38Auf Wiedersehen.
45:39Auf Wiedersehen.
45:40Auf Wiedersehen.
45:41Auf Wiedersehen.
45:42Auf Wiedersehen.
45:43Auf Wiedersehen.
45:44Auf Wiedersehen.
45:45Auf Wiedersehen.
45:47Auf Wiedersehen.
45:49Auf Wiedersehen.
45:51Auf Wiedersehen.
45:52Auf Wiedersehen.
45:53Auf Wiedersehen.
45:54Auf Wiedersehen.
45:55Auf Wiedersehen.
45:56Auf Wiedersehen.
45:58Auf Wiedersehen.
45:58Was ist das?
46:06Ihre Mutter atmet selbstständig.
46:28Was ist das?
46:58Hallo, mein Teddy.
47:06Ja, wir gehen doch gleich Gassi.
47:09Ja, guck, ich hab noch was für dich.
47:11Guck mal da, wie fein.
47:13Ja.
47:14Ja, guck mal da, guck mal da.
47:27Ja, guck mal da, guck mal da, guck mal da.
47:45Ja, guck mal da, guck mal da.
48:04Ja, guck mal da, guck mal da.
48:22Ja, guck mal da, guck mal da.
48:35Ja, guck mal da.
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