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  • vor 2 Tagen
Jede dritte Frau in Österreich, die in einem gemeinsamen Haushalt mit anderen lebt, ist armutsgefährdet. Das zeigt eine von der Caritas in Auftrag gegebene Studie, die erstmals das individuelle Armutsrisiko von Frauen im Vergleich zu Männern in Haushalten untersucht hat. Die Ergebnisse wurden bei einer Pressekonferenz in Wien vorgestellt.

Video: APA/kha

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Transkript
00:00Das Armutsrisiko von nicht allein lebenden Frauen sei größer als von der Politik angenommen.
00:07Das kritisiert die Caritas und präsentierte am Mittwoch eine aktuelle Studie dazu.
00:12Also für mich ist das schon eine sehr große Erkenntnis, dass einfach ein Drittel aller Frauen,
00:17die in dieser Haushaltsgemeinschaft leben, doch ein sehr großes Risiko haben und eine finanzielle Abhängigkeit haben.
00:24Und die Politik schaut da nicht hin, sondern sie schlägt Ideen vor und überlegt sich gar nicht,
00:30was macht das mit der finanziellen Abhängigkeit der Frau.
00:33Nein, es gibt so immer diesen Grundgedanken, der Mann wird die schon absichern.
00:40Aber davon kann man einfach nicht ausgehen und vor allem, wenn man sich soziologisch anschaut,
00:46wie sich Haushaltsstrukturen verändern, dann kann man sich einfach nicht mehr sicher sein,
00:51dass der Mann einen schon versorgen wird.
00:53Jede dritte Frau in Österreich ist ohne ein weiteres Einkommen im Haushalt einem hohen Armutsgefährdungsrisiko ausgesetzt.
01:01Die Studie analysiert die individuelle Situation von Frauen statt dem gesamten Haushalt, wie bislang üblich.
01:09Dass die ungleiche Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit ein wesentlicher Grund für das hohe Armutsrisiko von Frauen ist,
01:18das wissen wir und das sagen wir auch immer als Caritas.
01:21Ein weiteres Faktum ist aber, so wie Frau Gassi ausgeführt hat, dass Sozial- und Steuerleistungen in Österreich
01:29die ökonomische Benachteiligung nach Geschlecht nicht ausgleichen.
01:34Sie reduzieren das Armutsrisiko von Männern in Haushaltsgemeinschaften sogar stärker als das von Frauen.
01:41Auffällig in diesem Zusammenhang ist auch die letzte Folie, und ich würde es jetzt nicht sagen überraschend,
01:47aber sie macht betroffen, dass das individuelle Armutsrisiko von Frauen in den letzten zehn Jahren nur schleppend gesunken ist.
01:56Und das vor allem durch eigene Anstrengungen, nicht durch Sozialleistungen oder Steuerreformen.
02:04Hier sehen wir dringenden Handlungsbedarf.
02:08Sozial- und Steuerreformen sollten strukturelle Schieflagen beim Armutsrisiko nicht zementieren, sondern auflösen,
02:16so die Caritas-Präsidentin.
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