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00:00In Deutschland sucht die Kaiserliche Marine eine neue
00:29Antriebstechnik. Da wird sie auf einen Einzelgänger aufmerksam. Er arbeitet an einem bahnbrechenden
00:36Motor mit allem Einsatz. Sein Werk soll allen Menschen dienen, die Welt von Armut befreien.
00:44Er wagt gefährliche Experimente und gerät ins Fadenkreuz der Macht, bis er eines Tages
00:51auf merkwürdige Weise verschwindet. Rudolf Diesel und sein Motor, der die Welt bewegt.
00:59Herbst 1913. Ein Lotsenboot auf dem Ärmelkanal hat das Beiboot zu Wasser gelassen. Die Seeleute
01:24haben auf dem Meer etwas gesichtet. Es ist ein Leichnam. Er könnte zur Lösung eines spektakulären
01:30Rätsels führen, das zu dieser Zeit die Gemüter bewegt. Es beherrscht die Schlagzeilen der
01:36Weltpresse. Der bekannte deutsche Ingenieur Rudolf Diesel ist auf mysteriöse Weise auf
01:42dem Ärmelkanal verschwunden. Gerüchte sprechen von Mord.
01:4610 Tage zuvor. Das Fährschiff Dresden stampft durch die Nacht. Mit Kurs auf England.
01:58Unter den Reisenden an Bord ist ein berühmter deutscher Ingenieur. Rudolf Diesel. Er hat
02:04einen revolutionären Motor erfunden. Doch Diesel hat auch viele Feinde. Diesel will in England
02:11eine Motorenfabrik einweihen. Von Deutschland aus mit Argwohn betrachtet, denn man erwartet
02:17Krieg. Keiner bemerkt etwas Ungewöhnliches, als sich Diesel an diesem Abend von mitreisenden
02:24Geschäftsfreunden zur Nachtruhe verabschiedet und sich allein in seine Kabine begibt.
02:35Herr Diesel!
02:36Als Diesel am nächsten Morgen nicht erscheint, sind die Geschäftsfreunde beunruhigt. Sie
02:42fürchten, Diesel sei möglicherweise erkrankt.
02:47Doch die Kabine ist leer.
02:53Und was bei näherem Hinsehen stutzig macht, Diesels Bett ist unbenutzt. Der Koffer nicht geöffnet.
03:00Eine Suchaktion auf dem Schiff bleibt erfolglos. Rudolf Diesel ist spurlos verschwunden.
03:1221 Jahre vorher. In Berlin herrscht Aufbruchstimmung.
03:19Kaiser Wilhelm II. hat ehrgeizige Pläne. Er will Deutschland mit allen Mitteln zur Weltmacht
03:25führen. Die Industrie wächst zu dieser Zeit, fühlt sich im Aufwind. Doch sie hat ein
03:34ernstes Problem. Die Dampfmaschinen, mit denen produziert wird, sind bewährt, aber sie verbrauchen
03:41Unmengen teure Kohle. Seit über 100 Jahren ist es nicht gelungen, einen effektiveren Antrieb
03:47zu entwickeln. Dringend wird von Industrie und Militärs nach einem neuen Motorkonzept
03:54gesucht.
04:01Bei anderen haben die Dampfmaschinen einen hohen Tribut gefordert. Sie nehmen vielen Handwerkern
04:07die Arbeit weg und treiben sie in die Armut. Dampfmaschinen können nur Wohlhabende bezahlen.
04:13Der junge Ingenieur Rudolf Diesel will die Verhältnisse ändern, will eine neuartige
04:19Kraftmaschine bauen, die sich viele leisten können. Das hat sich Diesel zur Lebensaufgabe
04:25gemacht.
04:27So zu denken, ich will was für die soziale Frage, für die Lage der Arbeiter tun, das war
04:33doch im Bürgertum aus der Schicht kamen ja die meisten Ingenieure, doch was Besonderes.
04:39Diesel stammt selbst aus einfachen Verhältnissen. Er kennt die schwierigen Lebensbedingungen
04:46der Handwerker nur allzu gut. Er ist fest überzeugt, seine Idee wird die Welt gerechter
04:53machen. Oft bis zur Erschöpfung arbeitet er an der Entwicklung seines Motors. Klein und
05:01handlich soll er sein und vor allem preiswert. Dazu ein Motor mit einer noch nie dagewesenen
05:07Leistung. Doch die pausenlose Arbeit hat bald Folgen. Immer häufiger plagen Diesel
05:16stechende Kopfschmerzen, gegen die nur starke Arzneimittel helfen. Aber er ignoriert die
05:24Warnsignale. Sein Ziel ist ihm wichtiger als die Gesundheit. Seine Frau Martha versucht immer
05:31wieder ihn zu Ruhepausen zu bewegen. Doch Diesel fürchtet Zeit zu verlieren, sieht sonst
05:37seine große Vision vom Durchbruch in ein neues Maschinenzeitalter in Gefahr.
05:42Wovon Diesel damals noch träumte, ist inzwischen Wirklichkeit. Der Dieselmotor ist zum Rückgrat
05:59unseres Weltwirtschaftssystems geworden. Er treibt die Schiffsgiganten an, die unsere Waren
06:05über die Weltmeere transportieren. Jede dieser mächtigen Maschinen erzeugt eine Leistung,
06:10die 20.000 Haushalte mit Energie versorgen könnte.
06:18Über 85 Prozent des weltweiten Gütertransports verläuft über See. Undenkbar ohne die Erfindung
06:26des Dieselmotors. Damals gegen Ende des 19. Jahrhunderts.
06:38Reichsmarineamt Berlin 1892. Eine geheime Sitzung ist angesetzt. Es geht um die Zukunft der Marine.
06:47In Kürze werden sie einen weitreichenden Auftrag erhalten. Kaiser Wilhelm II. will eine so starke
06:53deutsche Schlachtflotte aufbauen, dass sie auch dem mächtigsten Gegner trotzen kann.
07:00Schon bald werden die Militärs auf Rudolf Diesel und seinen Motor aufmerksam werden.
07:09Nur wenige Kilometer vom Reichsmarineamt entfernt, erklärt Diesel seinem Sohn, wie sein Motor funktionieren soll.
07:17Es ist ein bahnbrechender Ansatz. In dem Motor soll Luft allein durch Zusammenpressen auf mehrere hundert Grad erhitzt werden.
07:26Wird dann Kraftstoff eingespritzt, meint Diesel, entzündet der sich ganz von selbst.
07:34Auf die Idee ist er durch ein gängiges Kompressionsfeuerzeug gekommen.
07:38In einem Glaskolben mit Zunder wird Luft so schnell und fest zusammengepresst,
07:42dass durch die Hitze des Drucks der Zunder glüht. Diesel hofft, mit einem viel höheren Druck jeden Treibstoff entzünden zu können.
07:52Aber wem er auch davon erzählt, er stößt auf Ablehnung.
07:55Kein Material könne diesen Druck aushalten. Und wie solle überhaupt der Treibstoff eingespritzt werden?
08:03Diesel wurde ja von allen Seiten angegriffen. Und man hat immer gesagt, dieser Motor kann nicht funktionieren.
08:09Der Mensch ist ein Scharlatan. Und diese Angriffe haben ihn persönlich sehr zu schaffen gemacht.
08:16Andere Erfinder haben schon versucht, die Dampfmaschine durch Gas- und Benzinmotoren zu ersetzen.
08:22Doch solche Motoren sind nur bedingt verwendbar und kosten Unsummen.
08:26Eine der größten Hersteller ist die Gasmotorenfabrik Deutz in Köln.
08:35Dort arbeitet ein gewisser Professor Otto Köhler als Berater.
08:39Köhler wird bald zu Diesels erbittertem Gegner werden.
08:43Denn auch er hat schon an einem selbstzündenden Motor gearbeitet.
08:47Und wie Diesel hat er nach einer Lösung für die Einspritzung des Treibstoffs gesucht, sie aber nicht gefunden.
08:56Heutige Forscher machen mit aufwendigen Versuchen sichtbar, mit welchem Problem Köhler und Diesel zu kämpfen hatten.
09:05Es geht um höchste Präzision bei der Zündung in der Brennkammer.
09:10Die Einspritzung ist heute wie damals der Schlüsselmoment in der Entwicklung eines Dieselmotors.
09:17Der Zeitpunkt muss auf die tausendstel Sekunde exakt berechnet sein.
09:21Ebenso die Menge des Kraftstoffs, die beim Autodiesel nur wenige Tropfen beträgt.
09:26Und vor allem der Kraftstoff muss unter Hochdruck zu einer feinen Wolke zerstäubt werden.
09:34Immer besser ist die Technik geworden.
09:37Immer feiner die Messmethoden, mit denen die Entwickler an der Optimierung des modernen Dieselmotors arbeiten.
09:43Doch auch sie stoßen immer wieder an Grenzen.
09:46Auch heute mit allen computergestützten Methoden ist eine akkurate Vorhersage nicht möglich.
09:54Wir sind deswegen noch auf Brennkammerversuche und Verfahrensversuche angewiesen.
09:58Und letztlich hat Rudolf Diesel seinerzeit nichts anderes gemacht.
10:00Die Selbstzündung ermöglicht einen weit besseren Leistungsgrad als bei allen anderen Verbrennungsmotoren.
10:08Doch für Rudolf Diesel war es im Jahre 1892 bis dorthin noch ein Weg voller Hindernisse.
10:16Trotz der ungelösten Fragen schreibt Diesel an dutzende Firmen.
10:21Denn wenn er keine Investoren findet, kann er keinen Probemotor bauen.
10:26Doch er erhält nur Absagen.
10:29Jetzt hat er noch eine letzte Hoffnung.
10:31Heinrich von Butz, Direktor der Maschinenfabrik Augsburg.
10:35Butz hat seinen Oberingenieur angewiesen, Diesels Konstruktionsplan zu überprüfen.
10:40Er weiß, ein Ersatz für die veralteten Dampfmaschinen wäre ein Vermögen wert.
10:45Aber die Antwort des Oberingenieurs ist eindeutig.
10:49Diesels Vorhaben sei vollkommen unmöglich.
10:52Die ganze Ingenieurwelt sei sich darin einig.
10:55Butz will sich die Sache trotzdem noch einmal überlegen.
10:58Sein Ingenieur hingegen ist sich sicher, Diesel ist ein realitätsfremder Träumer.
11:06Auch vom Berliner Patentamt kommen schlechte Nachrichten.
11:09Man will seinen Motor nicht patentieren, denn er ähnle schon existierenden Projekten.
11:15Da formuliert Diesel seinen Antrag einfach um und erhält doch ein Patent.
11:20Diesel hält die Sache damit für erledigt.
11:22Er glaubt jetzt als Erfinder des Selbstzündermotors abgesichert zu sein.
11:27Ein fataler Fehler.
11:31Denn Otto Köhler von der Gasmotorenfabrik Deutz hat Jahre zuvor einen Artikel über seine Idee von einem Selbstzündermotor veröffentlicht.
11:39Den Ansatz aber vorerst nicht verfolgt.
11:43Noch weiß Köhler nichts von Diesels Forschung.
11:47Doch schon bald wird er davon erfahren und von Diesels Anspruch, der Erfinder zu sein.
11:51Währenddessen wartet Rudolf Diesel sehnsüchtig auf die Antwort des Direktors der Augsburger Maschinenfabrik Heinrich von Butz.
12:01Als das Schreiben endlich kommt, ist Diesel voller Hoffnung.
12:05Denn anfangs hatte sich Butz einmal sehr interessiert gezeigt.
12:08Doch jetzt ist die Antwort niederschmetternd.
12:15Einem so hohen Druck, den Diesels Selbstzünder brauche, werde kein Material standhalten, schreibt Butz als Begründung.
12:23Diesel weiß von dieser Schwachstelle.
12:26Und er hat sich schon etwas ausgedacht, womit der Butz noch umstimmen könnte.
12:29Und tatsächlich kommt bald eine positive Antwort.
12:38Der zweite Brief von Butz, der überraschend eine Zusage brachte, lässt sich heute im Deutschen Museum in München ausfindig machen.
12:46Im Archiv wird Diesels gesamter schriftlicher Nachlass aufbewahrt.
12:53Zahlreiche bisher unveröffentlichte Akten, Fotos und Briefe.
12:59Der Diesel-Experte Ralf Spicke sucht Butz zweites Schreiben heraus.
13:05Doch die Frage, wie Diesel es schaffte, Butz umzustimmen und dessen Zusage zu bekommen, beantwortet das Schriftstück nicht.
13:16Erst ein weiterer Brief gibt Aufschluss.
13:20Diesel hatte trotz der ursprünglichen Absage hartnäckig weiter an Butz geschrieben und vorgeschlagen,
13:25den Druck im Motor auf einen Bruchteil seiner letzten Berechnung zu senken.
13:31Immer noch ein Vielfaches von dem, was Maschinen bis dahin auszuhalten hatten,
13:35aber für Butz zumindest theoretisch machbar.
13:39Was Diesel nirgends schreibt, er weiß nicht, ob die Selbstzündung dann überhaupt noch funktioniert.
13:46Inzwischen hat die Forschung das Rätsel um den Kompressionsdruck entschlüsselt,
13:56den die Selbstzündung als Minimum benötigt.
13:59Und dabei ist Erstaunliches herausgekommen.
14:02Diesel traf exakt den richtigen Wert, als er ihn aus der Not heraus niedriger ansetzte.
14:07Seine ersten Berechnungen waren viel zu hoch.
14:10Heute durchläuft jeder Dieselmotor ein hartes Testprogramm, wie hier ein Schiffsmotor.
14:18Der Überlast-Test ist einer der wichtigsten.
14:20Der Druck wird auf 10% über Maximalbelastung erhöht.
14:25Modernste Entwicklung mit aufwendigen Computerberechnungen und Simulationen,
14:30während Rudolf Diesel nur über einfachste Mittel verfügte.
14:33Diesel hat von Butz zwar die Zusage für den Bau des Probe-Motors bekommen.
14:42Butz verlangt aber noch einen weiteren Financier.
14:45Hastig schreibt Diesel ein Buch, in dem er die Vorteile seines Motors werbewirksam hervorhebt.
14:52Die Veröffentlichung ist Diesels große Hoffnung,
14:55einen Interessenten auf seinen Motor aufmerksam zu machen.
14:58Davon hängt jetzt alles ab.
15:05Da wird Diesel in die Villa Hügel eingeladen, das Anwesen der einflussreichen Familie Krupp.
15:13Hier hat man sein Buch aufmerksam gelesen und die Bedeutung seiner Idee erkannt.
15:17Und jetzt wird Rudolf Diesel von dem mächtigsten Industriellen des Deutschen Reichs empfangen.
15:23Friedrich Alfred Krupp.
15:24Krupp hat ihn in seiner Bibliothek geführt, auf einen Balkon, wo man über den Park schauen konnte.
15:32Und da standen dann also zwei Stühle und ein Tisch.
15:35Und Krupp eröffnet also das Gespräch übrigens auf dem Stuhl, hat vor ihm zuletzt der Kaiser gesessen.
15:42Obwohl viele Direktoren des Krupp-Konzerns vor dem Projekt als Sprung ins Dunkle warnen,
15:50stimmt Krupp zu.
15:51Er spürt, dass Diesels Motor über enormes Potenzial verfügt.
15:56Krupp schließt mit Diesel und der Maschinenfabrik Augsburg einen Vertrag.
16:00Schon bald soll mit dem Bau des Probemotors begonnen werden.
16:03Als Diesel nach Hause zurückkehrt, ist er in Hochstimmung.
16:10Jetzt ist sein Ziel zum Greifen nahe, durch seinen Motor den verarmten Handwerkern helfen zu können.
16:16Doch nicht weit entfernt werden schon ganz andere Pläne verfolgt.
16:20Kaiser Wilhelm II. ist an jeder Neuerung interessiert, die dazu beitragen kann, das Deutsche Reich zur Großmacht aufzubauen.
16:31Krupp verdient bereits Millionen an den stetig steigenden Rüstungsausgaben.
16:37Auch der technikbegeisterte Kaiser soll Diesels Buch gelesen haben.
16:41Auf jeden Fall wäre ein solcher Motor für sein ehrgeizigstes Projekt von allergrößtem Interesse.
16:50Kaiser Wilhelm will die deutsche Marine mit einem gigantischen Flottenbauprogramm zu einer der größten der Welt ausbauen.
16:57Und vor allem die Seemacht England übertrumpfen.
17:01Und wenn es gelänge, den Dampfmaschinenantrieb durch den neuartigen Motor zu ersetzen,
17:05dann würden auch die Kessel- und Kohlebunker überflüssig, die einen Großteil der Ladefläche verschlingen.
17:12Diesels Motor würde nicht nur viel weniger Platz benötigen,
17:16sondern den Schiffen auch eine deutlich größere Reichweite verschaffen.
17:26Und noch jemand wird durch Diesels Buch aufmerksam gemacht.
17:31Otto Köhler von der Gasmotorenfabrik Deutz.
17:34Das sind doch ganz ähnliche Ideen, wie er sie schon viel früher veröffentlicht hat.
17:38Ist es Diesel vielleicht gelungen, die Konstruktionsprobleme zu lösen?
17:45Köhler ist zwar skeptisch, aber er wird Diesels Aktivitäten sicherheitshalber genauestens im Auge behalten.
17:57Noch ahnt Diesel nichts davon, dass er in den Fokus anderer Interessen geraten ist.
18:02Für ihn zählt nur eins. Endlich darf er in Augsburg seinen ersten Prototypen bauen.
18:09Doch er steht vor einer mächtigen Herausforderung.
18:12Jetzt muss er zeigen, dass er einen Motor bauen kann, dessen Beanspruchung alles in den Schatten stellt,
18:17was eine Maschine jemals aushalten musste.
18:20Ein Vorhaben, das alle Ingenieure als undurchführbar bezeichnen.
18:24Jungwon in Südkorea.
18:34Hier werden heute die größten Dieselmotoren der Welt gebaut.
18:38Jedes Mal wieder eine Aufgabe der Superlative, auch mit den modernsten Mitteln.
18:45Mit der Gewalt von fast 100.000 PS wird dieser Motorkoloss später ein Schiff antreiben.
18:51Und es gilt, die Kräfte sicher zu beherrschen.
18:55Einer der schwierigsten Momente der gesamten Bauphase steht bevor.
18:59Eine Kurbelwelle soll in den Motorblock eingesetzt werden.
19:03Hochzeit nennen die Ingenieure diesen kritischen Schritt.
19:08100 Mal in der Minute wird sich die 30 Tonnen schwere Kurbelwelle später im Motor drehen.
19:14Nur härteste Stahllegierungen können diese Beanspruchung aushalten.
19:18Obwohl die Kurbelwelle über 20 Meter lang ist, liegt die Fertigungstoleranz im Zehntel-Millimeter-Bereich.
19:27Schon der geringste Fehler bei der Herstellung oder beim Einbau hätte beim ersten Starten schwerwiegende Folgen.
19:33Ein PKW-Dieselmotor besitzt eine Lebensdauer von bis zu 5000 Arbeitsstunden.
19:42Dieser Schiffsdiesel soll später 6000 Arbeitsstunden leisten.
19:46Pro Jahr.
19:49Kein Motorbau ist so brisant.
19:51Keine Maschine verlangt den Materialien so viel ab und stellt jedes Mal aufs Neue eine gigantische Herausforderung dar.
19:58Selbst für heutige Ingenieure.
20:00Der 10. August 1893. Ein Schicksalstag für Rudolf Diesel.
20:10Viele sind gekommen in der Hoffnung, sein Scheitern mitzuerleben.
20:13Denn heute will Diesel zum ersten Mal den Motor anwerfen.
20:18Für Diesel entscheidet sich alles in den kommenden Augenblicken.
20:22Er will die argwöhnischen Ingenieure endlich davon überzeugen, dass sein Motor tatsächlich funktioniert.
20:30Ein Treibriemen von einer Dampfmaschine beschleunigt seinen Motor in den Leerlauf.
20:40Monate hat Diesel auf diesen großen Moment hingearbeitet.
20:47Dann tritt Diesel vor, um die Brennstoffzufuhr anzustellen.
20:52Die Männer nennen den Motor schon Diesels schwarze Geliebte.
21:00Und auf einmal geschieht es.
21:09Was zuerst wie das Scheitern aussieht, ist in Wirklichkeit eine Sensation.
21:15Dass ein Teil abgesprengt worden ist, beweist, der Motor hat tatsächlich gezündet.
21:21Diesels Theorie stimmt.
21:22Selbstsicher lässt Diesel verlauten, ein serienreifer Motor sei in wenigen Monaten machbar.
21:31Der Motor war nach der ersten Zündung längst noch nicht betriebsfähig.
21:39Er musste ja noch mit angetrieben werden, um überhaupt zu laufen.
21:43Und Diesel hat wahrscheinlich so übersehen, dass er eigentlich noch nicht am Ziel ist,
21:48nämlich einen rundlaufenden, betriebsfähigen Motor zu haben.
21:51Alarm in Augsburg.
21:55Als Diesel eines Morgens zur Maschinenfabrik kommt,
21:58verlassen Arbeiter und Ingenieure gerade fluchtartig das Werk.
22:02Sein Motor hat sich überhitzt.
22:05Seit der ersten Zündung sind Monate vergangen.
22:08Trotz aller Versuche läuft der Motor nicht.
22:11Fast täglich kommt es zu gefährlichen Zwischenfällen.
22:13Die Männer verlangen von Butz endlich Schluss zu machen mit diesen abenteuerlichen Versuchen,
22:18bevor Diesels Motor auch noch ein Todesopfer fordert.
22:23Diesel beschwört sie nicht aufzugeben.
22:26Ganz bestimmt habe er die Probleme bald gelöst.
22:29Aber er weiß, vor allem die Ingenieure werden immer ungeduldiger.
22:33Und Butz' Unterstützung kennt Grenzen.
22:38Diesel muss schleunigst Ergebnisse liefern.
22:40Sonst kann er bald seinen Traum von dem neuen Motor begraben.
22:49Fast 120 Jahre später.
22:52An dem Ort, wo Rudolf Diesel einst um seine Erfindung kämpfte,
22:56verlässt gerade ein neu entwickelter Schiffsdiesel die Werkshallen.
23:01Über ein Jahr lang wurde zuvor bis ins kleinste Detail hinein getestet.
23:06Mit dem Einsatz aller modernen Mittel,
23:08die heute für den Motorenbau zur Verfügung stehen.
23:12Simulationssoftware hilft technische Fehler frühzeitig zu erkennen.
23:17Bis ein Prototyp für die ersten Tests zugelassen wird,
23:20dauert allein die Entwicklungsarbeit der Ingenieure rund zwei Jahre.
23:28Erst dann wird alles mit Messtechnik verkabelt und zusammengesetzt.
23:32Denn so sorgfältig alle Berechnungen durchgeführt werden,
23:36ob ein neu entwickelter Motor wirklich wie gewünscht läuft,
23:40das zeigt sich erst im praktischen Versuch.
23:43Heute wie damals.
23:45Rudolf Diesel hat wieder und wieder alles überprüft
23:56und Änderungen an der Konstruktion vorgenommen.
23:59Aber noch immer läuft sein Motor nicht allein,
24:01muss noch immer mit einer Dampfmaschine
24:03durch einen Treibriemen in Schwung gehalten werden.
24:07Jetzt hat er einen neuen Versuch vorbereitet.
24:09Viel Zeit bleibt ihm nicht mehr.
24:15Butt wird immer ungeduldiger.
24:17Jedes Einzelteil hat Diesel überarbeitet
24:20und eine Lufteinspritzung unter Hochdruck konstruiert.
24:25Die ersten Messergebnisse sind vielversprechend.
24:29Diesel glaubt, auf dem richtigen Weg zu sein.
24:32Als er einem Monteur die nächsten Maßnahmen erläutern will,
24:38achtet der nicht auf Diesel,
24:40sondern starrt wie gebannt auf den Antriebsriemen.
24:45Da bemerken auch alle anderen, was passiert ist.
24:48Der Riemen hängt durch.
24:50Das kann nur eines bedeuten.
24:54Der Motor läuft ganz ohne fremde Hilfe.
24:58Diesel hat es geschafft.
25:00Das ist der Beweis.
25:02Der Selbstzündermotor kann tatsächlich funktionieren.
25:12Die Nachricht schlägt an den Börsen wie eine Bombe ein.
25:16Der Aktienkurs der Maschinenfabrik Augsburg
25:18erlebt einen ungeahnten Höhenflug.
25:22Aus der ganzen Welt reisen Ingenieure und Unternehmer nach Bayern.
25:25Sie alle wollen das technische Wunder bestaunen
25:28und feiern den Erfinder.
25:30Plötzlich erhält Diesel einen Anruf, der ungeheuerlich klingt.
25:38Ein Ingenieur will sein Patent anfechten.
25:42Diesel ist außer sich.
25:44Das halbe Leben hat er für seine Erfindung geopfert.
25:47Und jetzt will sie ihm ein anderer streitig machen?
25:50Diesels schon angeschlagene Gesundheit verschlechtert sich.
25:56Ein Patentstreit würde den Durchbruch seines Motors um Jahre hinaus zögern.
26:01Mit seinem Gegner hat er ein geheimes Treffen vereinbart.
26:05Es ist Otto Köhler von der Gasmotorenfabrik Dotz.
26:10Diesel versucht mit Argumenten zu überzeugen.
26:13Er, Diesel sei es schließlich allein gewesen, der die Erfindungen für den funktionsfähigen Motor gemacht habe.
26:19Während Köhler nur die Idee für einen Selbstzünder beschrieben habe.
26:23Doch Köhler bleibt stur.
26:28Jetzt zieht Diesel nur noch einen Weg.
26:31Er macht Köhler ein lukratives Angebot.
26:333000 Mark jährlich für einen Beratervertrag, wenn Köhler keinen Patentstreit entfacht.
26:41Da zögert Köhler nicht lange und schlägt ein.
26:47Nun steht Diesels Erfolg nichts mehr im Wege.
26:50Unermüdlich reist er durch die Welt, um Lizenzen für seinen Motor zu verkaufen.
26:55Die Industriellen reißen sich um die Verträge.
26:57Diesel wird in kurzer Zeit zum Millionär.
27:00Aber unmerklich ist er durch seine Erfindung auch immer mehr in den Fokus der Politik geraten.
27:10In Deutschland wird der Ausbau der kaiserlichen Marine weiter forciert.
27:14Und Ingenieure haben schon wegen seines Motors für die Schifffahrt angefragt.
27:19Doch die Marine stößt bei Diesel auf Ablehnung.
27:22Er hat wissen lassen, für kriegerische Zwecke stehe sein Motor nicht zur Verfügung.
27:27Etwas, das Missfallen auslöst.
27:30Diesel will seinen Motor nur für die Handelsschifffahrt tauglich machen.
27:39Dafür aber wäre der Betrieb mit Petroleum zu teuer, mit dem der Motor bisher nur läuft.
27:44Und ein Schiffsmotor würde Unmengen Treibstoff brauchen.
27:48Es muss daher gelingen, ihn mit schwer entzündlichen Ölen zu betreiben, den billigen Abfallprodukten der Ölindustrie.
27:56Erst das wäre für die Schifffahrt wirklich lukrativ.
28:00Inzwischen plagen Diesel immer häufiger stechende Kopfschmerzen, weshalb er sich oft zurückziehen muss.
28:08Viele Versuche müssen Assistenten durchführen.
28:10Doch schließlich gelingt es.
28:15Aufgrund des hohen Drucks kann der Motor sogar Schweröl verbrennen.
28:19Jetzt scheint die entscheidende Barriere überwunden zu sein.
28:23Nicht nur für sich und seine Familie sieht Diesel die besten Aussichten für die Zukunft.
28:33Der ganzen Menschheit soll sein Motor einmal ein Segen sein und sie zu Dingen befähigen, die sich noch keiner vorstellen kann.
28:40Und sein Selbstzündermotor wird auch die Schifffahrt revolutionieren.
28:52Südkorea. Hier werden heute Superschiffe gebaut.
28:56So lang wie drei Fußballfelder.
28:5740 solcher Stahlgiganten verlassen jedes Jahr die Werft, um für Reedereien in aller Welt Waren über die Ozeane zu transportieren.
29:14Und alle werden durch eine Motorart dominiert.
29:17Und den Dieselmotor.
29:2213 Tonnen Schweröl pro Stunde verbrauchen diese Motorriesen.
29:27Ohne die Verwendungsmöglichkeit des billigen Schweröls wären niemals so gewaltige Antriebe möglich geworden.
29:33Und damit der Bau von Ozeanriesen, wie wir sie heute kennen.
29:37Es ist eine Schreckensnachricht, die Diesels Frau erhalten hat.
29:50Sofort ist sie zum Krankenhaus geeilt, wohin ihr Mann eingeliefert wurde.
29:59Rudolf Diesel hat einen schweren Nervenzusammenbruch erlitten.
30:02Die Jahre des Raubbaus an seinem Körper, das viele Reisen und die Kämpfe um seinen Motor, haben ihren Tribut gefordert.
30:12Diesel verspricht seiner Frau, sich künftig etwas zu schonen.
30:16Aber ganz loslassen kann er nicht.
30:19Denn große Ereignisse stehen bevor.
30:24Im Jahr 1900 öffnet in Paris die Weltausstellung ihre Toren.
30:29Sie soll alle bisherigen Ausstellungen in den Schatten stellen.
30:32Und hier will Diesel den Grand Prix gewinnen.
30:36Die höchste technische Auszeichnung.
30:38Vergeben von einer Jury der bedeutendsten Wissenschaftler.
30:44Über 50 Millionen Besucher aus aller Welt kommen nach Paris.
30:49Diesels Maschine ruft wahre Begeisterungsstürme hervor.
30:53Sie gewinnt den begehrten Preis.
30:54Sie wird von jedermann als technisches Wunderwerk gefeiert.
30:58Was aber kaum jemand bemerkt, der Motor läuft mit Erdnussöl.
31:04Denn es ist auch Diesels Zukunftsvision, unabhängig vom Erdöl zu werden.
31:10Dafür interessiert sich jedoch niemand.
31:12Man wundert sich bestenfalls darüber, wie jemand auf so eine Idee kommen kann,
31:16Pflanzenöl als Treibstoff einzusetzen.
31:19Rudolf Diesel war seiner Zeit weit voraus.
31:28Heute werden allein in Deutschland eine Million Hektar mit Raps bepflanzt, um Biodiesel zu gewinnen.
31:34Die Schattenseite, wertvoller Ackerboden für den Anbau von Nahrungsmitteln, geht verloren.
31:40Ein futuristisch anmutendes Pilotprojekt nahe Köln kann vielleicht einmal die Lösung bringen.
31:52Die Forscher der Jacobs University setzen bei ihrem Versuch auf eine Wunderpflanze.
31:58In diesen Bioreaktoren wachsen Salzwassereigen.
32:02Ernährt werden sie mit den CO2-Abgasen eines nahegelegenen Braunkohlekraftwerks.
32:07Die mikroskopisch kleinen Algen nehmen das Kohlendioxid auf und wachsen in rasender Geschwindigkeit.
32:17Die Algen sind reinste Energiewunder.
32:21Aus ihnen kann 20 Mal so viel Biodiesel hergestellt werden wie aus der gleichen Menge Raps.
32:26Und sie binden gleichzeitig die Treibhausgase des Kraftwerks.
32:30Ist die Algendichte in den Bioreaktoren hoch genug, wird geerntet.
32:39Aus einem Hektar Fläche können bis zu 30.000 Liter Biodiesel gewonnen werden.
32:44Durch chemische Verfahren wird die Algenmasse zu Öl weiterverarbeitet.
32:48Später einmal könnten die Algenanlagen als Aquakulturen direkt im Meer betrieben werden.
32:58Für Meerunabhängigkeit vom Erdöl.
33:06Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzt der Dieselmotor seinen Siegeszug fort.
33:12Strom kommt bald aus ersten Kraftwerken, in denen Dieselmotoren Turbinen antreiben.
33:18Auch die Automobilbranche würde Diesel gerne erobern.
33:25Doch dort bleibt der Benzinmotor noch für lange Zeit überlegen.
33:35Aber in der Schifffahrt gewinnt der Selbstzünder an Bedeutung.
33:39Stablauf des ersten dieselbetriebenen und hochseetauglichen Passagierschiffs im Februar 1912 in Kopenhagen.
33:50Die Selandia.
33:51Sie markiert den Anfang eines neuen Zeitalters auf See.
33:58Im Reichsmarineamt in Berlin hat man inzwischen ganz andere Pläne.
34:02Beim Ausbau der Flotte kann Deutschland mit England nicht mithalten.
34:07Die Engländer legen viel mehr Schiffe auf Kiel.
34:09Das Wettrüsten zur See hat Deutschland verloren.
34:12Stärke denn je setzt die Marina auf den Dieselmotor.
34:19Aber nicht mehr für Schlachtschiffe, sondern für eine ganz andere Waffe.
34:25Wenn Deutschland die Meere nicht mit der Flotte beherrschen kann, dann vielleicht aus der Tiefe heraus.
34:31Mit Unterseebooten.
34:33Für diese Waffe haben sich Dieselmotoren als am besten geeignet erwiesen.
34:41Für die Fahrt über Wasser haben sie die größte Reichweite.
34:45Und zum Aufladen der Batterien für Fahrten unter Wasser mit Elektromotoren sind sie am sichersten.
34:51Sie werden zur Schlüsseltechnologie des geplanten U-Boot-Kriegs.
34:55Was Rudolf Diesel nie wollte und was er immer strikt ablehnte, das kann er nicht verhindern.
35:03Sein Motor gewinnt immer mehr Bedeutung als kriegswichtige Technologie.
35:07Nicht nur in Deutschland, sondern auch in den anderen Ländern.
35:10Seine große Hoffnung, mit seinem Motor zum Wohle der Menschen und zur Beseitigung von Armut beitragen zu können, hat sich bisher nicht erfüllt.
35:28Immer mehr ist Diesel zu den politischen Vorgängen in Widerspruch geraten.
35:33Über seine Ansichten hat er sogar ein Buch geschrieben.
35:36Darin spricht er sich für eine antikapitalistische Gesellschaftsordnung aus.
35:40Aber kein Verlag hat sich bereit erklärt, sein Buch über Solidarismus als natürliche wirtschaftliche Erlösung des Menschen herauszubringen.
35:51Diesel hat sich daher entschlossen, es selbst zu veröffentlichen, bevor ihn viele warnten.
36:02In Berlin stehen die Zeichen immer mehr auf Krieg.
36:06Die Admiräle lassen sich Filme von englischen Flottenmanövern vorführen.
36:10Und besprechen die Strategien.
36:15Kriegswichtiges Wissen soll unter keinen Umständen ins Ausland gelangen.
36:19Seit Neuestem zählt auch der Dieselmotor dazu.
36:22Butz haben sie bereits dazu angehalten, keinen Vertrag mit den britischen Wickerswerken abzuschließen,
36:28bei dem es um Dieselmotoren ging.
36:30Auf gar keinen Fall dürfen neue Motorentwicklungen mehr nach England gelangen.
36:40Mit der Erfindung seines Motors hat Rudolf Diesel zwar Millionen verdient,
36:45aber mit der Zeit wird seine Lage immer kritischer.
36:49Der erfolgreiche Ingenieur hat finanzielle Probleme.
36:52Der Bau einer Villa, die kostspielige Herausgabe seines Buchs, falsch angelegte Gelder.
37:00Seine Frau Martha weiß es noch nicht.
37:03Von den Millionen ist nicht mehr viel übrig.
37:07Da bereitet Diesel Ende September 1913 eine Reise nach England vor.
37:12Wegen eines geschäftlichen Treffens dort und der Einweihung einer neuen Fabrik für Dieselmotoren.
37:16Seine Frau ist beunruhigt, denn die Zeitungen schreiben ständig davon, dass es bald Krieg geben wird.
37:25Diesel versucht sie zu beruhigen.
37:28Sie solle eine Zeit lang zu Freunden fahren.
37:30Er werde ihr regelmäßig schreiben.
37:34Diesels Gedanken kreisen ganz um die bevorstehende Englandreise, die ihm sehr wichtig ist.
37:42Vielleicht kann diese Reise ihm helfen, seine finanziellen Probleme zu lösen.
37:46Er hofft, in England neue geschäftliche Beziehungen knüpfen zu können.
37:50Auch wenn dies dem deutschen Militär missfällt.
37:53Zumal er früher schon Lizenzen für seinen Motor an die beiden Mächte Frankreich und England verkauft hat.
38:06Am 29. September 1913 fährt Diesel über den Ärmelkanal an Bord des Fährschiffs Dresden auf die englische Küste zu.
38:17Mit befreundeten Geschäftspartnern hat er zu Abend gegessen.
38:20Sie werden später zu Protokoll geben, es seien fröhliche Stunden gewesen.
38:24Man habe viel gelacht und über die Zukunft des Dieselmotors gesprochen.
38:28Als sich Diesel zur Nachtruhe begibt, verabredet er sich mit seinen Freunden für den nächsten Morgen.
38:37Doch dazu wird es nicht kommen.
38:45In dieser Nacht wird Diesel spurlos verschwinden.
38:48Zehn Tage später entdeckt das holländische Lotsenboot Körzen eine auf See treibende männliche Leiche.
39:03Die Matrosen wissen von dem mysteriösen Verschwinden des weltbekannten Ingenieurs.
39:10Doch der Tote ist zu stark verwest, um den Mann noch erkennen zu können.
39:16Der Kapitän will keine Leiche an Bord bringen lassen.
39:18Daher entnehmen sie den Taschen des Toten nur Gegenstände, die sie dort finden.
39:24Damit lässt sich vielleicht herausfinden, ob es sich um Rudolf Diesel handelt.
39:30Die Gegenstände werden wenig später von einem Sohn Diesels als die seines Vaters identifiziert.
39:37Die Familie ist zunächst ratlos.
39:39Als aber Diesels finanzielle Probleme zutage treten, steht für sie fest, Diesel hat selbst Nordbegang.
39:46Ich glaube nicht an einen Selbstmord, weil er einfach noch zu viele Ziele im Leben hatte, Pläne gemacht hat.
39:57Und er wollte sein Buch nochmal anders vermarkten.
40:00Er wollte mit seiner Frau verreisen.
40:04Er hatte ihr Briefe geschrieben, wir machen die und die Reise.
40:07Und er wollte sich allgemein zur Ruhe setzen, in ein kleineres Haus ziehen.
40:12Er hat also über die Heizkosten nachgedacht.
40:14Er hat, als seine Frau in Urlaub war, aufgeräumt.
40:19Das macht einer nicht, der sich umbringt.
40:24Tatsächlich gibt es den Verdacht, in jener mysteriösen Nacht sei Diesel an Bord der Dresden einem Mordkomplott zum Opfer gefallen.
40:33Bei der offiziellen Untersuchung wurde kein Abschiedsbrief gefunden.
40:37Diesel hatte seiner Frau noch kurz vor Abfahrt des Schiffes einen Brief mit aufbruchsfreudigem Inhalt geschrieben.
40:43Dass er sich dann ohne jede Erklärung das Leben genommen haben soll, erscheint Kritikern der Selbstmordthese als sehr unwahrscheinlich.
40:53Und es gibt noch etwas Merkwürdiges.
40:56Man fand seinen Schlüsselbund im Schloss des Reisekoffers steckend.
41:00Als sei Diesel beim Öffnen gestört worden.
41:08Hat ihn abends jemand noch unerwartet aufgesucht?
41:12Bis heute ist das Rätsel nicht gelöst.
41:18Ob es Mord war oder sich Diesel in dieser Septembernacht doch das Leben nahm.
41:29Diesel wollte, dass sein Motor dem Wohle aller Menschen dient.
41:33Und hat letztlich das Werkzeug für eine mächtige Globalisierung geschaffen.
41:38Weltweiter Handel im heutigen Ausmaß und damit das Fundament unseres Weltwirtschaftssystems wäre ohne den Dieselmotor undenkbar.
41:47Ein Antriebskonzept vor über 100 Jahren entwickelt, noch immer ohne echte Alternative.
41:53An dem Dieselmotorischen Prinzip zur Seefahrt wird sich auf lange, lange Zeit nichts ändern.
42:01Ob da jetzt fossile Kraftstoffe oder regenerative Kraftstoffe Verwendung finden, ist unerheblich.
42:09Wir werden diesen Motor auf lange Zeit im Transportgewerbe der See noch sehen.
42:15Die Ingenieure arbeiten bereits an Plänen für noch größere und kraftvollere Dieselmaschinen.
42:23Theoretisch sehen Sie keine Begrenzung für diesen Motor, den man damals auch Diesels schwarze Geliebte nannte.
42:53Die IngenieureRIание
42:56Die Ingenieure
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43:12Die cole maß, die in G��iure II, in energien Spain ohneaccord.
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