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00:00Seit jeher haben die Menschen zu den Sternen geschaut.
00:07Seit jeher hat uns das Universum fasziniert und Fragen aufgeworfen.
00:14Was ist noch da draußen? Wie ist das alles entstanden? Wo kommen wir her?
00:21Wir befinden uns auf einer nicht endenkönnenden Forschungsreise bis an die Grenzen unseres Universums und darüber hinaus.
00:30Der Blick tief in die Unendlichkeit und der Traum von der Entdeckung des Ursprungs der Menschheit ist so alt wie die Zivilisation.
00:38Doch war unsere Entstehung nur ein Zufall? Oder gibt es auch andere Welten, in denen Leben existiert?
00:48Herzlich willkommen bei Spacetime mit Ulrich Walter, Astronaut und Wissenschaftler.
00:54Er weiß, im Weltraum wartet Unglaubliches auf uns.
01:03Noch vor wenigen Jahrzehnten glaubte man an die Einzigartigkeit unseres Sonnensystems.
01:09Doch die Erde ist nur ein Sandkorn an einem gigantischen Strand.
01:14Unser Sonnensystem nur eines von Myriaden.
01:16Mittlerweile entdeckt man in immer kürzer werdenden Zeitabständen immer mehr Planeten in der Unendlichkeit des Universums.
01:24Sind wir allein im Universum? Das ist wohl eine der edelsten Fragen der Menschheit überhaupt, meinte schon der alte Scholastiker Albertus Magnus Anfang des Mittelalters.
01:37Damals konnte man nur glauben oder vielleicht auch nicht glauben, ob es Exoplaneten gibt.
01:41Heute wissen wir, ja, es gibt sie, sogar viele davon.
01:46Und einige haben sogar die Eigenschaft, außerirdisches Leben tragen zu können.
01:51Es ist die Suche nach unserem Zwilling im Kosmos.
01:56Die Suche nach einer zweiten Erde.
02:00Und die Suche nach der Antwort auf eine der größten Fragen der Menschheit.
02:04Gibt es außerirdisches Leben?
02:06Leben auf einem anderen Planeten zu finden, es wäre die größte Entdeckung aller Zeiten.
02:27Wenn unser Sonnensystem wirklich die absolute Ausnahme im Universum wäre,
02:32dann wären natürlich auch Leben im Universum die absolute Ausnahme.
02:37Aber wir wissen heute aufgrund von experimentellen Beobachtungen,
02:41dass Planeten im Universum offensichtlich der Regelfall sind.
02:44Überall, wo sie Sterne bilden, scheinen sich auch Planeten gebildet zu haben.
02:48Und das erhöht natürlich die Chance für Leben ganz enorm.
02:52Und deswegen glaube ich, ja, also die Wahrscheinlichkeit, dass es Leben gibt, ist sicherlich sehr hoch.
02:58Als Wissenschaftler wartet man natürlich auf den Beweis.
03:00Wie alle Planeten bildete sich auch unsere Erde aus Sternenstaub.
03:06Ein Ball aus flüssigem Gestein, umgeben von einer giftigen Atmosphäre.
03:11Durch Abkühlung bildete sich die Erdkruste.
03:14Wasserdampf kondensierte zum Meer.
03:16Wie aber Leben aus dieser toten Materie entstehen konnte, gehört zu den großen Mysterien der Menschheit.
03:23Man kann natürlich fragen, was bedeutet denn erdähnlich überhaupt?
03:25Wenn Sie hier schauen, was wir alles haben hier, was uns ausmacht, was die Erde ausmacht, ist es ja mehr als nur die Temperatur.
03:33Wir haben eine Atmosphäre, wir haben Wasser, wir haben Land, wir haben Sauerstoff hier, wir haben Wind, wir haben einen Mond und all das.
03:41Da muss man sich fragen, was muss denn ein anderer Planet haben, damit wir ihn als erdähnlich ansehen.
03:47Einen der Erde ähnlichen Planeten zu finden, geschaffen, um Leben hervorzubringen.
03:53Das ist es, was die Suche so faszinierend macht.
03:582017 entdecken Wissenschaftler um den roten Zwergstern Trappist 1 gleich eine ganze Reihe solcher Kandidaten.
04:04Und worum es jetzt geht, ist natürlich, die gut zu charakterisieren, um sie einzusortieren.
04:14Wir kennen das bei Sternen, dass Sterne sehr unterschiedliche Größen haben und genauso ist das auch bei Exoplaneten.
04:22Extrasolare Planeten, Exoplaneten findet man immer mehr.
04:27Doch wirklich interessant sind die, die der Erde ähneln.
04:30Dieser Stern, Trappist, ist ja kein heißer Stern, der ist ja nur halb so heiß wie die Sonne.
04:36Das heißt, was wir hier als hellen Schein sehen, der Sonne, sieht man dort als rotes Glühen, so wie einen Ofen mit 2500 Grad etwa.
04:46Das bedeutet natürlich, dass die Planeten viel näher dran sind, damit sie so warm sind wie die Erde.
04:52Aber es gibt eben nur einen roten Schein.
04:54Da kann man fragen, sind die erdähnlich?
04:56Also was bedeutet das? Wir wollen ja nicht nur im Wasser stehen, sondern wir wollen ja auch vielleicht auf dem Land stehen.
05:01Wir brauchen Sauerstoff dort. Ist das bei Trappist so? Das wissen wir noch nicht.
05:08Ein Indiz für außerirdisches Leben wäre der Nachweis von Sauerstoff in der Atmosphäre eines der Planeten.
05:15Sauerstoff ist ein sehr reaktives Gas und deswegen kommt Sauerstoff eigentlich so nicht vor.
05:25Und Sauerstoff wird, zumindest auf der Erde, kennen wir eigentlich nur biologische Prozesse, die Sauerstoff produzieren, nämlich unsere Pflanzen.
05:33Und mit Kohlendioxid ist es auch so ein bisschen so. Kohlendioxid wird ja von uns ausgeschieden.
05:39Und deswegen wäre so eine Zusammensetzung mit viel Sauerstoff und Kohlendioxid, Spuren von Kohlendioxid, wirklich sowas wie ein Fingerabdruck von biologischem Leben, wie wir es kennen.
05:51Von der Größe her sind die Planeten um den Stern Trappist mit der Erde vergleichbar.
05:56Und es könnte dort auch flüssiges Wasser geben.
06:00Eine Grundvoraussetzung für Leben, wie wir es kennen.
06:03Trappist 1 ist schon ein ganz besonderes Sternensystem. Und das sieht man sofort an diesem Bild.
06:13Wir haben nicht nur vier Gesteinsplaneten, wie bei uns im Sonnensystem, sondern derer sieben. Und das ist wirklich ganz ungewöhnlich.
06:20Übrigens nur drei von denen stehen in einem Abstand, sodass dort das Wasser flüssig sein kann. Das sind diese drei Stück.
06:28Also nur auf diesen dreien könnte sich Leben überhaupt entwickeln.
06:31Das wird allerdings trotzdem und wahrscheinlich nicht der Fall sein. Und der Grund ist der Stern.
06:37Der Stern ist nämlich auch außergewöhnlich. Er ist ein sogenannter ultrakalter Zwerg.
06:43Und das Wort sagt es schon. Er ist so kalt, dass er nur sehr, sehr schwach strahlt.
06:47Und das bedeutet, dass all diese sieben Planeten sehr nah an diesem Stern stehen müssen.
06:52Um genau zu sein, 25 Mal näher als die Erde an der Sonne.
06:57Und das Problem dieses Sterns ist, dass er regelmäßig, das heißt alle paar Tage, alle paar Wochen, einen Ausbruch hat.
07:04Und zwar von Röntgenstrahlung. Und dieser Ausbruch schleudert nun die Röntgenstrahlung Richtung dieser drei Planeten.
07:12Und zerstört mit großer Wahrscheinlichkeit sämtliches biologisches Leben, was dort entstehen könnte.
07:17Wenn aber biologisches Leben vorhanden ist, dann könnten wir es auch finden.
07:26Dann gibt es die Möglichkeiten, nach Biomarkern zu suchen.
07:30Das sind also spezielle Moleküle, die durch von uns bekannten Lebewesen erzeugt werden.
07:35Zum Beispiel von Mikroben oder von Algen, Seetang, was es da im Ozean so gibt.
07:40Das sind Methan, zum Beispiel Methanchlorid oder auch Lachgas.
07:44Das sind also Verbindungen, die Organismen erzeugen, die dann in der Atmosphäre angereichert werden.
07:50Und deren spektrale Merkmale man im Spektrum, wenn man die Atmosphäre der Planeten untersucht, herausbekommt.
07:59Der Nachweis der chemischen Bausteine des Lebens ist der erste Schritt.
08:04Kohlenstoff und Wasser.
08:05Doch was macht Leben wirklich aus?
08:09Suchen können wir nur nach Leben, wie wir es von der Erde her kennen.
08:16Biologisches Leben heißt ja noch lange nicht, dass da andere sind, die uns irgendwie zuwinken.
08:20Sondern das können dann irgendwelche Pflanzen sein, das können Einzeller sein, das kann irgendein grüner Schleim sein, hätte ich jetzt fast gesagt.
08:28Also das bedeutet aber immerhin, es wäre Leben, welches biologischen Ursprungs ist und ob sich aus diesem Leben dann noch etwas entwickelt oder ob sich da schon was entwickelt hat.
08:38Das würde man dann natürlich auch versuchen, genauer zu untersuchen.
08:43Leben, wie es auch vor Milliarden von Jahren auf der Erde entstand.
08:50Wenn wir nach Leben außerhalb der Erde suchen, suchen wir nach mikrobiellem Leben.
08:55Also das muss man sich ganz klar machen.
08:59Und der Grund ist eigentlich einfach so, auch auf der Erde ist der größte, der allergrößte Teil der Biomasse, man glaubt es fast kaum, ist Mikroben.
09:09Also diese kleinsten Tierchen machen den größten Teil der Biomasse aus.
09:16Die Erde, der blaue Planet.
09:19Ein perfektes System zur Entwicklung und zum Erhalt von Leben.
09:25Doch der Physiker Stephen Hawking prophezeit der Menschheit, dass sie sich in 100 Jahren eine neue Heimat suchen müsse.
09:40Hawking übt natürlich da auch eine Kritik an unserem Umgang mit der Erde.
09:43Das ist das erste, was er sagt. Er sagt, wir benutzen die Erde so, dass sie vielleicht in 100 Jahren unbewohnbar wird.
09:49Liebe Leute, überlegt, was ihr tut.
09:52Das ist sicher richtig.
09:53Wenn er sagt, wir müssen uns eine neue Heimat suchen, dann muss ich auch sagen, so einfach ist das nicht mit der neuen Heimat.
09:59Denn die Astronomen kennen die Entfernung im Weltall und wir kennen auch die Technologie, die dazu notwendig ist.
10:04Und wir sind bei weitem noch nicht so weit.
10:06Ja, wir können nicht einfach morgen zum Mars auswandern.
10:09Und ich weiß auch nicht, ob wir das da so toll finden.
10:12Ja, ob wir denken, der Mars könnte einmal grün werden.
10:14Oder ob wir unser Leben lang in Gewächshäusern leben müssen.
10:19Und wenn der Mars für eine Besiedlung nicht in Frage käme, weil wir weiter weg müssten,
10:24dann wäre die nächste Möglichkeit Proxima Centauri.
10:28Proxima Centauri ist der sonnennächste Stern.
10:314,3 Lichtjahre von uns entfernt.
10:34In kosmischen Relationen ein Katzensprung.
10:37Und mit Proxima b kreist um den Stern ein Planet, der Leben hervorgebracht haben könnte.
10:45Die Suche nach Leben im Universum, muss man ganz klar sagen, ist die Frage schlechthin, die die Wissenschaft beschäftigt.
10:53Also mir kann keiner erzählen, dass ihn das nicht interessiert.
10:56Und das wird auch angenommen, man hat wirklich die absolut sicheren Beweise für Leben im Universum.
11:02Dann wird man auch sehen, dass dagegen jede andere Frage, die es in der Wissenschaft gibt, zurücksteckt.
11:08Also mit anderen Worten, man sucht sozusagen nach dem heiligsten Graal.
11:11Und die Suche hat gerade erst begonnen.
11:15Wir entdecken immer mehr Planeten.
11:17Innerhalb und außerhalb unserer Galaxie.
11:26Übrigens, Planet ist nicht gleich Planet, da gibt es schon große Unterschiede.
11:31Und unser Planetensystem ist perfekt geeignet, das mal zu zeigen.
11:35Beginnen wir mit den Innersten.
11:36Das hier ist Merkur, dann kommt Venus, dann Erde und dann Mars.
11:41Und diese vier innersten Planeten haben dieselbe Eigenschaft.
11:45Sie sind nämlich fest.
11:46Darauf kann man stehen.
11:48Und deswegen nennt man die auch Gesteinsplaneten.
11:50Weiter außen ändert sich das schlagartig.
11:53Wir haben hier Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun.
11:58Die sehen etwa gleich groß aus, aber die Größenverhältnisse stimmen hier nicht ganz.
12:02Jupiter ist viel größer als alle anderen.
12:05Aber diese vier äußeren sind eben keine Gesteinsplaneten, sondern sie sind Gasplaneten.
12:10Sie bestehen nur aus Gas.
12:12Da kann man nicht drauf stehen.
12:13Die Größe dieser Gasplaneten nimmt von außen nach innen zu.
12:18Der größte ist Jupiter, am nächsten zur Erde.
12:22Auch das ist kein Zufall.
12:24Wir wissen, das passiert in allen Planetensystemen so.
12:27Woher wissen wir das?
12:29Nun, wir haben heutzutage Teleskope.
12:31Damit können wir sehen, dass alle Planetensysteme diesen Aufbau ungefähr haben.
12:37Vor nicht viel mehr als 100 Jahren änderte Albert Einsteins Relativitätstheorie
12:41das Verständnis von Raum, Zeit, Materie und Energie grundlegend.
12:47Es war der Durchbruch zur modernen Kosmologie und Astrophysik.
12:52In nur wenigen Generationen wuchs das Wissen über unseren Heimatplaneten und unser Sonnensystem enorm.
13:02Wir Menschen merken, wo unser Platz ist hier im Sonnensystem.
13:07Wir sind der dritte Planet von innen.
13:10Merkur ist heiß, Venus ist auch heiß, Mars ist schon zu kühl.
13:16Und wir merken, wie schön die Erde ist.
13:19Die Anerplaneten sind auch schön, aber sie sind nicht grün.
13:25Sie haben kein Wasser in dem Sinne.
13:28Dort kann man nicht leben.
13:29Das astronomische Weltbild hat sich einzigartig gewandelt.
13:34Als der Naturforscher Galileo Galilei vor mehr als 400 Jahren ein Fernrohr Richtung Himmel richtete,
13:43taten sich neue Welten auf.
13:46Galileis Teleskop hatte die Tür zum Universum geöffnet.
13:50Er entdeckte die Monde des Jupiters genauso wie die Phasen der Venus.
13:55Galilei war der Entdecker neuer Welten und neuer Weltbilder, auf der Suche nach unserem Ursprung.
14:01Generell geht es uns immer darum, zu verstehen, wer wir sind.
14:06Die Wissenschaft ist oftmals sehr egozentrisch.
14:09Wir wollen verstehen, wer wir sind, wie das hier alles entstanden ist.
14:12Wie entsteht Leben tatsächlich?
14:14Ist das tatsächlich eine einmalige Sache?
14:16Passiert das häufiger?
14:18Ist das einfach nur eine Frage von Zeit?
14:20Es ist die nicht zu stillende Neugierde, die den Menschen vorwärts treibt.
14:27Mit den Vorstößen ins All begann dann die wahre Erkundung unseres Sonnensystems
14:32und die Suche nach neuen Erkenntnissen über unsere Herkunft.
14:36Erst nachdem wir Raumsonnen haben, die da hinfahren, können wir überhaupt mal erforschen,
14:47was denn auf den Oberflächen los ist.
14:49Wir haben Sonnen zum Mond geschickt, wir haben Sonnen zum Mars geschickt,
14:53wir haben Sonnen zum Saturn geschickt, zu den Saturnmoden, zu anderen Körpern, die da vorbeigeflogen sind.
15:00Und vor allen Dingen haben wir hervorragende Bilder bekommen und viele, viele Messergebnisse über Magnetfelder,
15:06über Zusammensetzungen und so weiter.
15:09Und das heißt, unser Wissen hat sich seit der Raumfahrt also multipliziert.
15:13Und jedes Jahr kommen neue Erkenntnisse dazu.
15:18Der Schritt in den Weltraum erweiterte die Kenntnisse über unseren Heimatplaneten Erde
15:23und seine Beziehung zum gesamten Kosmos.
15:26Von den Menschen ins All geschossene Kundschafter erforschen das Sonnensystem und dringen bis an dessen Rand vor.
15:37Besonderes Interesse galt dabei schon immer unserem Nachbarplaneten Mars.
15:42Wir wissen mittlerweile, dass der rote Planet in seiner Frühzeit einen Ozean hatte
15:46und auch eine viel dichtere Atmosphäre.
15:51Gab es auf dem Mars vielleicht auch primitives Leben?
15:56Dort kann man sich vorstellen, dass dort mal flüssiges Wasser gewesen ist.
16:08Da gibt es auch Hinweise für.
16:09Nicht in der Geologie sieht man also Flusstäler.
16:13Dort würde man sicherlich gucken wollen, ob dort mal Leben entstanden ist
16:17und ob wir entweder selbst heute noch Leben finden.
16:21Das ist nicht völlig auszuschließen oder aber Spuren von früheren Leben dort im Gestein eben finden.
16:29Gänzlich anders als der Mars ist der Jupiter.
16:32Er ist der größte Planet in unserem Sonnensystem.
16:36Der Riese hat einen elfmal so großen Durchmesser wie die Erde.
16:39Entscheidend für die Entstehung und die Entwicklung eines jeden Planetensystems ist der sogenannte gigantische Gasplanet.
16:50Bei uns im Sonnensystem ist das der Jupiter.
16:53Und den schauen wir uns jetzt mal an.
16:54Wir sehen ihn hier im Hintergrund.
16:56Er ist einfach riesig.
16:58Fast eine eigene kleine Sonne.
17:01Er strahlt innerlich wirklich so ein bisschen.
17:03Und ganz typisch für ihn diese unterschiedlichen Bänder.
17:07Helle und dunkle in Abwechslung.
17:10Die laufen gegeneinander.
17:12Und an den Grenzen bilden sich immer kleine Wirbel.
17:15Und die werden manchmal größer und dadurch entstehen manchmal richtig große Augen.
17:19Zum Beispiel dieser rote Fleck.
17:21Der berühmte rote Fleck, den es schon seit Hunderten von Jahren gibt.
17:24Der rote Fleck ist ein Wirbelsturm mit einem Durchmesser von 16.000 Kilometern.
17:36Der Jupiter ist eine komplexe, gigantische und turbulente Welt voller Phänomene.
17:45Doch ohne Jupiter könnte die Menschheit nicht überleben.
17:49Wie ein riesiger Wächter hält er seine schützende Hand über unser Sonnensystem.
17:54Der Jupiter hat einen großen Teil des Drehimpulses in unserem Sonnensystem.
18:02Und er hat eine ziemlich große Masse.
18:03Und was er macht, er lenkt alle möglichen Körper ab, die ansonsten ins Innere des Sonnensystems kommen und eventuell die Erde treffen können.
18:10Also er verhindert, dass bei uns Einschläge passieren, die die Zivilisation zerstören.
18:15Mehr als 60 Monde umkreisen den Riesen.
18:18Der viertgrößte von ihnen ist Europa.
18:20Und auf dem Jupiter-Trabanten könnte durchaus Leben entstanden sein.
18:26Man weiß, dass er eine Kilometer dicke Eisschicht hat.
18:29Und darunter muss sich ein Ozean aus flüssigem Wasser befinden, weil man sieht, wie diese Eisschicht sozusagen schwimmt.
18:38Man sieht, wie die sich bewegt.
18:40Und das heißt, da hat man flüssiges Wasser, also als Hauptbestandteil des Lebens.
18:44Dann weiß man, dass dieser Jupiter-Mond durch sogenannte Gezeitenreibung aufgeheizt wird.
18:50Dadurch entsteht Energie, die sorgt überhaupt dafür, dass das Wasser flüssig wird.
18:54Dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein solcher Mond einen Kern hat aus Gestein, in dem sich sicherlich auch Kohlenstoff befindet, gar nicht so klein.
19:04Kohlenstoff, Energie, Wasser, da ist bei uns auch was draus geworden.
19:08Die Monde der Gasriesen in unserem Sonnensystem rücken immer mehr in den Fokus der Astronomen.
19:151997 schickten die Weltraumforscher die Sonde Cassini zum Saturn, den sie sieben Jahre später erreichte.
19:23Auf dem Saturnmond Enceladus beobachtete Cassini Geysire die molekularen Wasserstoff ins All schießen.
19:31Der Eismond beherbergt einen Ozean, der alle chemischen Elemente für Leben enthält.
19:36Leben auf Enceladus wäre natürlich Leben, was sich ausschließlich im Wasser bewegen würde.
19:45Das wäre irgendwas Fischartiges, wobei ich schon sagen würde, Fische wären wahrscheinlich zu groß.
19:50Also in diesen Ozeanen würde man zunächst nach einzelligem Leben suchen.
19:54Ob sich dann aus solchen Lebensformen noch mehr entwickelt, das weiß man natürlich nicht.
19:57Für Leben braucht man einen wesentlichen Faktor Zeit.
19:59Das wissen wir von der Erde. Von der Erde wissen wir auch, dass das einzellige Leben sich sehr schnell entwickelt hat.
20:04Aber der Sprung vom Einzeller zum Mehrzeller, der hat sehr lange gedauert, nämlich wieder weitere Milliarden von Jahren.
20:12Im September 2017 endete die Mission von Cassini nach 20 Jahren.
20:17Die Energiequelle der Sonde war verbraucht.
20:20Der Orbiter wurde kontrolliert in den Saturn gestürzt und verglühte dort.
20:26Bis zum Ende funkte Cassini Daten und Bilder zurück zur Erde.
20:30Die Menschheit wird weitere Sonden in die Tiefen des Alls schicken, um nach Erkenntnis und Leben zu suchen.
20:41Und nach mehr.
20:43Neptun ist der achte und äußerste Planet in unserem Sonnensystem.
20:47Doch es gibt Wissenschaftler, die noch mindestens einen weiteren Planeten vermuten, der um unsere Sonne kreist.
20:53Gewisse Bewegungen von unseren Planeten, die wir beobachten können, kann man noch nicht ganz hundertprozentig erklären.
21:00Und eventuell ist da etwas.
21:01Wenn etwas sehr weit draußen ist und nicht sehr, sehr groß und massereich ist,
21:06dann sind natürlich die Auswirkungen auf die inneren Planeten auch relativ gering.
21:10Deshalb kann man auch nicht sagen, der muss auf jeden Fall da sein.
21:13Und man kann ihn halt auch nicht hundertprozentig ausschließen.
21:15Da draußen könnte irgendwo noch ein Körper sein, der sehr weit weg ist.
21:20Gibt es einen geheimnisvollen Planeten X, der am Rande unseres Sonnensystems seine Bahn zieht?
21:30Wir haben eine wunderbare Sache am Himmel, das ist die Milchstraße.
21:33Die sieht toll aus, aber das Problem ist, das sind tausende von Objekten.
21:36Und da kann schon mal sich ein Objekt verstecken, in dieser Schar von Hintergrundquellen.
21:42Und dort könnte dann dieser Planet bisher unentdeckt geblieben sein.
21:48Wir haben unseren Heimatplaneten verlassen, um die Neugierde zu stillen.
21:53Doch außerirdisches Leben haben wir noch nicht gefunden.
21:59Letztlich wirft es uns ein Stück auf die Erde zurück, wenn wir die anderen Planeten angucken und sagen,
22:05okay, die sind so anders, dass die Erde wirklich etwas Besonderes ist.
22:11Überall im Universum finden wir die Grundbausteine für Leben.
22:15Doch noch nicht in einer Kombination und Umgebung, in der Leben sicher entstehen konnte.
22:23Welche Eigenschaften muss eigentlich ein Planet haben, damit er höheres Leben tragen kann?
22:27Nun, wir schauen uns am besten die eigene Erde an, denn die ist perfekt geeignet für dieses Leben.
22:32Das Wichtigste ist, dieser Planet muss den richtigen Abstand zu seinem Stern haben.
22:37Ist der Abstand zu groß, gefriert das Wasser und das ist nicht gut fürs Leben.
22:42Ist der Planet zu nah dran am Stern, dann wird es zu heiß.
22:45Das Wasser verdunstet, auch nicht gut fürs Leben.
22:48Das heißt, wir brauchen einen besonderen Bereich, den bewohnbaren Bereich,
22:52auch habitable Zone genannt, in dem der Planet stehen muss.
22:56Jetzt kommt aber noch was dazu.
22:58Wenn der Planet zu klein wäre, dann wäre sein Kern nicht mehr flüssig.
23:04Das Magma darin würde nicht mehr fließen, er hätte kein Magnetfeld mehr.
23:08Und wenn er kein Magnetfeld mehr hat, könnte die Sonnenstrahlung von außen ungehindert bis zur Oberfläche kommen
23:14und dort das Leben auslöschen.
23:15Also, er braucht eine Mindestgröße.
23:18Noch was, nur ein Planet, der groß genug ist wie die Erde, kann auch eine Atmosphäre halten.
23:24Mars ist zum Beispiel zu klein, um weder ein Magnetfeld noch eine Atmosphäre haben zu können.
23:30Und jetzt kommt noch ein ganz wichtiger und entscheidender Punkt.
23:33Ein richtiger, gescheiter Planet braucht einen großen Mond, der ihn umkreist.
23:38Wenn er das nämlich nicht hat, dann wird auch seine Achse nicht stabilisiert.
23:43Diese Achse wird über die Jahrmillionen taumeln und das ist überhaupt nicht gut fürs Klima.
23:48Das Klima ändert sich ständig und das ist auch nicht gut für höheres Leben.
23:51Also, wie man sieht, müssen viele Bedingungen zusammenkommen.
23:55Und die Frage ist, gibt es irgendwo dort draußen noch so einen Planeten, der all diese Bedingungen erfüllt?
24:01Die Suche nach Leben im Universum ist auch eine Suche nach außerirdischer Intelligenz.
24:10Wir finden sie nicht. Und wir werden auch nicht gefunden.
24:17Milliarden fremder Galaxien, die aus Milliarden Sternen mit ihren Planetensystemen bestehen.
24:24Trotzdem schweigt das Universum. Und es erhört uns nicht.
24:27Diese ganzen Radiosignale, 100 Jahre, vielleicht machen wir das jetzt gut gerundet.
24:33Und das sind auch erst mal nur 100 Lichtjahre, was schon also zeigt,
24:37das ist ein ganz kleiner Bereich, wenn wir die ganze Milchstraße anschauen.
24:41Und selbst wenn die ein Signal auffangen sollten und wir auch wissen, wo das dann ist,
24:46wie lang dann dieser Kommunikationsweg ist, ob wir überhaupt eine Möglichkeit haben,
24:49der Kommunikation ist, also äußerst fraglich.
24:52Das Universum ist für den menschlichen Maßstab frustrierend groß.
24:55Das Licht ferner Sterne und Galaxien, das wir sehen, ist Millionen und Milliarden Jahre alt.
25:02Wir können nur die Vergangenheit des Universums sehen.
25:06Genauso geht es einer möglichen außerirdischen Zivilisation, die den Blick auf uns richtet.
25:11Angenommen, die sind in 1000 Lichtjahren Entfernung, was noch relativ dicht wäre,
25:20dann hätten wir ein Signal aufgefangen, welches vor 1000 Jahren gestartet wurde.
25:25Und wenn wir jetzt mitteilen wollen, wir haben das Signal empfangen,
25:29würde es 1000 Jahre dauern, bis es dort ankommt.
25:32Also es wäre auch eine sehr, sagen wir mal, holprige Kommunikation, die dort stattfinden würde.
25:37Trotz immer besserer Technik zur Beobachtung des Alls.
25:42Es sind die Faktoren Zeit und Entfernung, die unser Dasein im Universum so einsam machen.
25:49Dennoch, wir entdecken immer mehr Planeten, auf denen die Entstehung von Leben möglich wäre.
25:56Der erste Nachweis eines Planeten außerhalb unseres Sonnensystems gelang 1995.
26:0051 Pegasi b, ein Gasplanet, halb so groß wie Jupiter.
26:09Mit Fortschreiten der Technologie kommen immer mehr Planetenentdeckungen dazu.
26:14Mittlerweile sind es Tausende.
26:19Viele davon weisen Bedingungen auf, die ein Leben auf ihnen möglich machen.
26:23Und vielleicht braucht die Menschheit in naher oder ferner Zukunft wirklich einen Ort, zu dem sie flüchten kann,
26:29nachdem sie den eigenen Planeten in den Tod getrieben hat.
26:37So wie in dem Science-Fiction-Epos Interstellar.
26:40Eine gefrorene Wolke.
27:02Aber sollten wir so einen Planeten finden, ist das dann auch eine Welt, in der wir leben wollen?
27:10Was wir hier sehen, ist die berühmte Drake-Gleichung.
27:14Und diese Plakette zusammen mit der Holzplanele hängt im Institut, wo er früher gearbeitet hat.
27:19Und zwar dort, wo er diese Gleichung erfunden hat.
27:22Dieser Drake hat sich damals, Anfang der 60er Jahre, überlegt,
27:26kann ich mir die Anzahl der Zivilisationen, die heute existieren, ausrechnen?
27:30Ja, hat er gesagt, das müsste so gehen.
27:33Wenn N diese Anzahl der Zivilisationen heute ist,
27:36dann hängt sie natürlich davon ab, wie viele Sterne es in unserer Milchstraße gibt.
27:40Multipliziert mit der Wahrscheinlichkeit, mit der ein Stern einen Planeten hat.
27:46Multipliziert mit der Wahrscheinlichkeit, dass so ein Planet in die bewohnbare Zone fällt.
27:52Multipliziert mit der Wahrscheinlichkeit, dass auf diesem Planeten primitives Leben entsteht.
27:59Multipliziert mit der Wahrscheinlichkeit, dass aus dem primitiven Leben intelligentes Leben entsteht.
28:05Multipliziert mit der Wahrscheinlichkeit, dass aus dem intelligenten Leben eine Zivilisation entsteht,
28:11die kommunizieren kann.
28:14Und jetzt kommt noch ein wichtiger Faktor.
28:16Es hängt natürlich auch davon ab, wie lang so eine Zivilisation lebt.
28:19Wenn sie sich bereits nach 100 Jahren aus der Welt bombt, dann ist die Anzahl heute sehr gering.
28:25Wenn sie beliebig lange existiert, dann ist die Zahl groß.
28:30Macht diese Gleichung einen Sinn?
28:32Nun, theoretisch ja.
28:34Aber der Dreh- und Angelpunkt ist natürlich dieser Faktor, diese drei Stück.
28:38Denn wir haben nicht die gelindeste Ahnung, wie groß diese Faktoren sind.
28:42Und deswegen macht sie praktisch überhaupt keinen Sinn.
28:45Die Suche nach außerirdischem Leben ist ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten.
28:52Vielleicht sind die Entstehung von Leben und eine Evolution, wie sie auf der Erde stattfanden,
28:58doch nur ein fantastisch großer Zufall.
29:00Wir stellen fest, dass alle Sterne, praktisch alle Sterne Planeten haben
29:06und dass alle Sterne mehrere Planetensysteme haben.
29:08Aber jetzt muss man noch die anderen Faktoren alle einrechnen.
29:11Gibt es ein Magnetfeld zum Beispiel, um den Sonnenwind abzulenken?
29:15Gibt es so etwas wie Jupiter, der uns vor Meteoriten schützt?
29:18Gibt es einen Mond, der die Achse stabilisiert?
29:22Gibt es vielleicht die richtige Zusammensetzung mit Sauerstoff?
29:25Und das sind alles Faktoren, die sie einrechnen.
29:27Und dann kommen sie auf einmal auf relativ kleine Zahlen.
29:30Um Exoplaneten zu untersuchen, eignen sich auch Detektoren
29:34wie das in einen Jumbo-Jet installierte Stratosphären-Teleskop SOFIA.
29:39Planeten sind kalt, sie strahlen nicht.
29:42SOFIA beobachtet die ferne Infrarotstrahlung aus dem All,
29:46den kühlen Raum zwischen den Sternen.
29:49Das eine ist natürlich nach Exoplaneten suchen, Exoplaneten zu finden.
29:53Das andere ist, sie ein bisschen zu charakterisieren.
29:57Wie kann man denn die Atmosphären bestimmen?
29:59Und wie kann man vernünftig diese Farben,
30:02die charakterischen Farben dieser Atmosphären messen?
30:06Das ist natürlich für uns schwierig vom Boden aus,
30:09weil unsere Atmosphäre Störsignale liefert,
30:13die für diese schwachen Signale wesentlich sind.
30:15Das geht vom Boden so nicht.
30:16Wir müssen höher hinaus.
30:18Also man kann es zum Beispiel mit dem SOFIA-Teleskop machen,
30:21mit dem SOFIA-Observatorium,
30:22oder sie können ins Weltall gehen.
30:24Infrarot-Teleskope müssen stark gekühlt werden.
30:28Das geschieht mit flüssigem Helium.
30:30Und im All stationierte Teleskope können nur einen sehr begrenzten Vorrat an Kühlmitteln mitführen.
30:36Ist dieser Vorrat verbraucht, bedeutet es das Ende der Mission.
30:41SOFIA kann hingegen seinen Helium-Vorrat bei jeder Landung wieder auffüllen.
30:45Wenn Sie ein Teleskop auf ein Flugzeug bringen,
30:51dann haben Sie alles falsch gemacht, was Sie machen können.
30:53Denn Sie haben keinen Beton im Boden, Sie haben keinen Felsenuntergrund.
30:57Und es ist nicht alles still und ruhig.
30:59Sie haben keine Kuppel da rum, die Ihren Wind abhält,
31:02sondern Sie haben ein Teleskop aus schwankendem Boden,
31:05hoch in der Luft mit einer extremen Geschwindigkeit von 800 Stundenkilometer.
31:13Es zieht, es wackelt, es vibriert und dann müssen Sie noch beobachten.
31:16Und das macht man natürlich nur, wenn man gute Gründe hat.
31:19In der Tat beobachtet dieses Observatorium die Ferninfrarotstrahlung aus dem Weltall.
31:25Also alles das, was kühl ist, das kühle Weltall.
31:28Also was zwischen den Sternen ist, wie Planeten, wie Staub und wie kühle Gase, die dort sind.
31:35Das fliegende Observatorium vereint die Vorteile irdischer Sternwarten mit denen von Teleskopen im All.
31:40Sophia lässt 99 Prozent der störenden Wasserdampfschicht unter sich.
31:46Das Observatorium schließt die Lücke zwischen erdgebundener Beobachtung und dem All.
31:52Weltraumteleskope können es aber nicht ersetzen.
31:56Weltraumteleskope haben einen ganz immensen Vorteil und das ist, dass sie keine Atmosphäre mehr dazwischen haben.
32:02Ich bin draußen, ich bin weg von der Erdoberfläche, ich habe keine Atmosphäre.
32:05Das bedeutet, ich habe wesentlich weniger Störungen in meinen Bildern.
32:09Mit dem 1990 in den Weltraum geschossenen Hubble-Teleskop brach ein goldenes Zeitalter der Astronomie an.
32:21Niemals zuvor haben Menschen so tief ins Weltall geschaut.
32:25Das Teleskop blickt bis an den Rand unseres Universums.
32:36Das Auge im All liefert Bilder von einer bizarren, faszinierenden und verwirrenden Schönheit.
32:43Landschaften aus Licht und Sternenstaub und Gaswolken.
32:49Geformt durch kosmischen Wind und Strahlung.
32:52Und es sucht nach fernen Planeten.
32:54Wie kriegt man eigentlich raus, ob ein Stern einen Planeten hat?
33:00Nun, das macht man heutzutage mit der sogenannten Transit-Methode.
33:03Die schauen wir uns jetzt mal an.
33:05Wenn ein Planet zufälligerweise vor dem Stern entlang läuft, so wie man es hier sieht, dann deckt er diesen Stern ab.
33:14Mit einem Teleskop im Weltraum kann man so einen Transit direkt nicht sehen.
33:18Dazu reicht heute die Auflösung nicht aus.
33:20Was man aber sehen kann, ist die sogenannte Lichtkurve.
33:24Also nehmen wir zum Beispiel das Hubble-Teleskop im Weltraum.
33:27Da schaut sich so ein Stern an.
33:29Und dann sieht es eben das Licht, was vorne in die Öffnung reinfällt.
33:33Und in dem Augenblick, wo der Planet vor die Scheibe tritt, nimmt die Intensität ab.
33:38Und wenn er dann wieder vor der Scheibe heraustritt, nimmt die Intensität wieder zu.
33:43Das ist das Prinzip des Transits.
33:45Hat aber zwei Probleme.
33:46Das eine sehen wir hier, denn wenn die Lichtkurve abnimmt, dann kann es nicht nur daran liegen, dass ein Planet davor herläuft, sondern es kann auch an diesen Sternenflecken liegen.
33:57Jeder Stern hat solche Flecken und die drehen sich mit dem Stern.
34:01Das heißt, Intensitätsunterschiede können auch durch diese Sonnenflecken entstehen.
34:06Das zweite Problem ist, der Planet muss natürlich zufälligerweise direkt vor der Scheibe herlaufen.
34:12Das ist aber eher unwahrscheinlich.
34:15Denn wahrscheinlicher ist es doch, dass wir zufälligerweise von oben auf die Bahn schauen und sich der Planet um diesen Stern dreht.
34:23Das ist also eher ein Zufall.
34:26Ausschließlich für die Jagd nach fremden Planeten erschaffen wurde das Kepler-Weltraumteleskop.
34:31Es erbrachte den endgültigen Beweis, dass die Erde weder einzigartig noch selten ist.
34:36Der Planetenjäger beobachtet ein Feld von 190.000 Sternen im Sternbild Schwan.
34:43Und Kepler sucht speziell nach kleinen Gesteinsplaneten, erdähnlichen Planeten.
34:50Kepler folgt der Erde, fliegt quasi hinter der Erde hinterher und hat immer auf ein Feld geguckt.
34:58Und konnte dadurch da auch langperiodische Planeten finden.
35:01Das heißt tatsächlich, so was, was so weit von seinem Stern entfernt ist wie die Erde von der Sonne.
35:07Mehrere tausend Exoplaneten konnte das Kepler-Teleskop identifizieren.
35:12Darunter einige Dutzend in der habitablen Zone.
35:16Also dort, wo mögliches Wasser flüssig wäre.
35:19Eine Grundvoraussetzung für Leben.
35:22Und das, obwohl Kepler nur ein sehr begrenztes Feld beobachtet.
35:27Irgendwo dort draußen dreht sich eine zweite Erde.
35:32So viel scheint sicher zu sein.
35:36In jedem Planetensystem scheint immer mindestens ein Planet zu sein, der im richtigen Abstand ist.
35:44Wir können bereits Atmosphären von großen Planeten uns angucken.
35:47Auch das scheint eine spannende Sache zu sein, was sich in den Atmosphären befindet.
35:51Wir werden bald noch kleinere Planeten untersuchen können und uns da die Atmosphären angucken können.
35:57Und wir finden in diesem Universum offensichtlich nichts, was es nicht gibt.
36:00Kepler hat noch ein anderes Phänomen aufgespürt.
36:05Planeten, die sich um ein Doppelsternsystem bewegen.
36:09Dass es Doppelsternsysteme gibt, ist lange bekannt.
36:13Dass sich dort auch Planeten aufhalten können, ist jedoch eine ganz neue Erkenntnis.
36:17Wir kennen normalerweise nur Planeten, die um einen Stern kreisen, wie die Sonne.
36:25Aber es gibt ja auch Planeten, die um zwei Sterne kreisen.
36:28Also in dem Film Krieg der Sterne gibt es ja diesen Planeten Tatooine oder wie der heißt.
36:35Und da sieht man, wie zwei Sterne nebeneinander sind, die aufgehen.
36:38Das hatte man lange Zeit nicht bedacht, ob das möglich ist, sowas überhaupt stabil zu halten.
36:44Und man hat inzwischen solche Systeme gefunden, wo also ein Planet um zwei Sterne kreist.
36:49Mittlerweile weiß man, dass Planeten in Doppelsternsystemen so häufig vorkommen, wie in Systemen mit nur einem Stern.
36:57Es gibt ganz generell gesprochen zwei Typen von Sternensystemen.
37:01Ein Einfachsternsystem und Doppelsternsystem, etwa 50-50.
37:05Also normalerweise hat man einen Stern.
37:08Wenn wir uns zum Beispiel auf der Oberfläche eines Planeten befinden und auf diesen Stern schauen, dann sieht er halt irgendwie so aus.
37:17Das ist die eine Hälfte der Sternensysteme.
37:19Die anderen, die anderen 50 Prozent, haben eben zwei Sonnen.
37:23Ich male mal jetzt eine kleinere Sonne dazu.
37:25Typischerweise eine Sonne etwas größer als die andere.
37:28Und die beiden bewegen sich typischerweise um einen gemeinsamen Schwerpunkt.
37:34Ich deute das mal so an.
37:36Wenn es jetzt einen Planeten in diesem Doppelsternsystem gibt, dann gibt es zwei Möglichkeiten.
37:42Entweder dieser Planet steht nahe zu diesen beiden Sonnen.
37:45Dann hat er richtig Pech.
37:47Denn er wird dann durch die Gravitationskraft irgendwie zwischen die Sonnen abgelenkt,
37:52wird in die Nähe der Sonne kommen und dann irgendwo nach draußen hinaus geschleudert.
37:58Weg ist er.
37:59Deswegen wird es dort kein Leben geben können.
38:01Dann gibt es noch eine zweite Möglichkeit.
38:03Der Planet ist weiter draußen, sagen wir hier.
38:06Er sieht im Mittel eigentlich nur eine Masse, die Summe beider Massen, und macht eine Bewegung, die so einigermaßen stabil ist,
38:15nur halt so ein bisschen wackelt, aber einigermaßen immer um diese Sonnen herumfliegt.
38:20Das bedeutet, er hat zwar eine stabile Bahn, die allerdings so abgewandelt ist,
38:26dass die klimatischen Verhältnisse auf dem Planeten doch sehr unregelmäßig sind.
38:31Mit anderen Worten, dort könnte sich zwar primitives Leben bilden, aber kein höheres,
38:35denn die brauchen stabile klimatische Verhältnisse.
38:39Das Kepler-Teleskop kann Planeten nur aufspüren.
38:44Wissenschaftlich untersuchen kann es sie nicht.
38:48Diese Aufgabe übernimmt das James-Webb-Teleskop.
38:53Das riesige Weltraumteleskop soll sich die bereits gefundenen kleinen, erdähnlichen Planeten näher anschauen.
39:01Und den Wissenschaftlern ganz neue Erkenntnisse liefern.
39:05Man will natürlich dahin kommen, dass man auch Atmosphären von Gesteinsplaneten analysieren kann.
39:15Und da ist sozusagen das James-Webb-Teleskop der nächste Schritt.
39:19James-Webb wird natürlich auch einfach sehr gute Spektrografen haben,
39:25womit man eventuell Transitplaneten nachbeobachten kann.
39:29Und da geht es dann darum, die Atmosphäre zu analysieren.
39:31Das James-Webb-Teleskop ist ein riesiges, im Weltall schwebendes Observatorium.
39:38Ein Allround-Teleskop, das einen noch viel tieferen Blick ins All ermöglicht als das Hubble-Teleskop.
39:45James-Webb beobachtet sowohl im infraroten Bereich als auch im sichtbaren Licht.
39:50Ein riesiges Auge im All.
39:52Teleskope auf der Erde, in der Stratosphäre und im All sind die Sinnesorgane der Astronomen.
40:02Doch kreist der nächstgelegene extrasolare Planet in kosmischen Verhältnissen auch direkt vor der Haustür.
40:11Für den Menschen selbst ist er unerreichbar.
40:15Nehmen wir mal an, wir wollen nicht nur so einen Stern beobachten, wir wollen mal wirklich hinfliegen.
40:19Nun, der nächste ist 4,3 Lichtjahre entfernt, das ist Alpha Centauri.
40:23Wenn ich mit meinem Shuttle dahin fliegen würde, wäre ich zigtausende von Jahren unterwegs.
40:28Viel zu lang.
40:29Die Idee von Breakthrough Starshot ist jetzt, wir müssen fast mit Lichtgeschwindigkeit fliegen.
40:34Also wir nehmen einen ganz kleinen Chip mit einem großen Segel, etwa ein Quadratmeter,
40:39und ballern damit richtig viel Laserlichtleistung drauf.
40:42Dazu braucht man allerdings ein ganzes Kernkraftwerk, um diese Energie zur Verfügung zu stellen.
40:46Und dann habe ich 20 Prozent der Lichtgeschwindigkeit und brauche nur noch 20 Jahre.
40:53Das Projekt wird von Privatpersonen finanziert und durch den Physiker Stephen Hawking unterstützt.
41:01Das erste Projekt, was ich kenne, was tatsächlich diese gigantische Entfernung überbrücken könnte.
41:07Das macht das Projekt an sich spannend. Das macht es an sich spannend.
41:11Von daher macht es auch Sinn, darüber weiter nachzudenken, sowas vielleicht mal zu realisieren.
41:15Aber ich glaube, im Augenblick ist dieses Projekt hinter der Vielzahl von interessanten Projekten, die es wirklich gibt,
41:21doch hinten anzustellen, weil die anderen Projekte viel größere Erfolgswahrscheinlichkeiten haben.
41:29Erdähnliche Exoplaneten nahe unserem Sonnensystem soll die NASA-Mission TESS aufspüren.
41:35Die Mission erstellt einen Katalog von Exoplaneten, die dann von erdgebundenen Teleskopen weiter untersucht werden sollen.
41:42Der mit Kameras bestückte Satellit ist ein kleines Weltraumteleskop,
41:50das speziell Sterne in der Größenordnung unserer Sonne ins Visier nimmt und nach Gesteinsplaneten sucht.
41:56Letztlich müssen wir sagen, durch die Forschung lernen wir die Planeten ganz neu kennen.
42:03Denn unsere bisherige Zweiteilung, die wir hatten zwischen Gesteinsplanet und Gasplanet, stimmt für viele andere Systeme so nicht.
42:10Es gibt Planeten, die sind so heiß, dass es dort sowas wie Sand regnen kann.
42:16Die haben keine Wolken aus Wasser, sondern sowas wie Wolken aus Siliziumverbindungen, die dann abregnen.
42:22Und dann gibt es Planeten, die meinetwegen Flüssigkeiten haben auf der Oberfläche.
42:26Ja, also es könnte durchaus sowas wie Wasserplaneten geben, die wie die Erde so einen Mix haben.
42:32Das ist völlig denkbar. Also da gibt es viel mehr, viel mehr Variationen.
42:37Auch die Europäer sind auf der Suche nach der zweiten Erde.
42:40Bereits bekannte Planetensysteme um nahe Sonnen soll der europäische Kundschafter Cheops untersuchen.
42:46Seine Aufgabe ist die nähere Erkundung von erdähnlichen Exoplaneten.
42:57Gibt es eine Atmosphäre? Und wie setzt die sich zusammen?
43:01Gibt es Wasser? Existieren dort die chemischen Bausteine des Lebens?
43:06Wir finden in diesem Universum offensichtlich nichts, was es nicht gibt.
43:10Es gibt Planeten, bei denen kann man die Dichte ausrechnen und da kommt raus die Dichte von Wasser.
43:15Die scheinen vollständig von einem Ozean überzogen zu sein. Es scheint Ozeanplaneten zu geben.
43:20Im Universum ist ja auch kurios. Man hat einen Planeten gefunden, wenn man sich die Dichte ausrechnet, kommt die Dichte von Kohlenstoff raus.
43:27Könnte sein, dass da ein riesiger Diamant irgendwo sich im Universum befindet.
43:31Wäre natürlich extrem viel wert, man kommt nur leider nicht hin.
43:34Aber irgendwie scheinen wir zu wissen in der Zwischenzeit, dass es in diesem Universum nichts gibt, das es nicht gibt.
43:40Das Superauge der Menschheit entsteht gerade in der chilenischen Atacama-Wüste.
43:47Das EELT, das European Super Large Telescope. Das größte Teleskop der Welt.
43:54Das riesige Himmelsauge wird 2024 in Betrieb genommen und kann erdähnliche extrasolare Planeten zum ersten Mal direkt beobachten.
44:03Das EELT soll deren Atmosphären nach Spuren von Leben durchforsten.
44:09In 20 Jahren könnte es sein, dass wir soweit sind, Atmosphären von Gesteinsplaneten so gut zu analysieren, dass wir sagen,
44:20okay, ich sehe hier Signale, die ich mir nicht mehr durch geologische Prozesse erklären kann,
44:24sondern wo ich eigentlich die beste Erklärung dafür wäre, dass ich dort zumindest bakterielles Leben habe,
44:31was diese Stoffe, die ich dort in der Atmosphäre sehe, produziert.
44:34Er ist irgendwo da draußen, der Planet mit für den Menschen geeigneten Bedingungen.
44:42Vielleicht die Antwort auf die Frage nach unserer Herkunft und das Ziel zukünftiger Raumfahrergenerationen.
44:48Die Suche nach anderen Planeten ist mehr als nur die Suche nach einer Umzugsmöglichkeit.
44:58Ich glaube, selbst wenn wir nicht umziehen müssten oder sollten oder wollten,
45:05dann wäre es immer noch interessant zu sehen, ob es noch andere belebte Planeten gibt.
45:10Und die Frage, sind wir allein und wo kommen wir her?
45:13Letztlich ist es ein Bedürfnis des Menschen zu wissen, wo er herkommt und wo er hingeht.
45:17Und die Frage nach anderen bewohnten Planeten ist eine Facette davon.
45:24Wenden wir uns als Menschheit noch vor ein paar hundert Jahren im Mittelpunkt allen Seins.
45:30So haben wir schon lange die Erkenntnis akzeptiert, dass wir nur ein winziger Moment in der Unendlichkeit sind.
45:36Wir werden sicher irgendwo Leben finden, sei es im Sonnensystem, das wäre natürlich schön, weil das kann man dann im Detail erforschen.
45:48Aber auch was jetzt das Leben im Weltall angeht, ist so der Trend in die Richtung, dass wir vielleicht doch in einem grünen Universum leben.
45:56Dass also Leben schon möglich ist, also insbesondere ein bakterielles Leben.
46:00Die Frage ist halt, wie wahrscheinlich ist es, dass wir in einer Zeit leben, wo wir dann auch noch eine intelligente Zivilisation parallel zu uns haben und wir auch mit denen in Kontakt treten können.
46:10Eine außerirdische Zivilisation zu finden, ist reine Science-Fiction.
46:19Doch die Anfänge des Lebens aufzuspüren? Den Beginn einer biologischen Evolution.
46:25Dafür wird die Wahrscheinlichkeit immer größer.
46:28Ich glaube, man wird Leben tatsächlich außerhalb des Sonnensystems zuerst entdecken.
46:33Und zwar dadurch, dass man in einer Atmosphäre eine kuriose Zusammensetzung findet, so wie wir sie hier auch auf der Erde haben und sagt,
46:42diese Zusammensetzung kann nur den Ursprung biologischen Lebens haben.
46:48Und so, glaube ich, wird man die Entdeckung machen.
46:50Im Sonnensystem ist es relativ schwer.
46:52Auf dem Mars kurvt man jetzt schon ziemlich lange rum, da findet man nichts.
46:55Der scheint auch wirklich tot zu sein.
46:57Und Missionen zu den Jupitermonden oder zum Saturnmond Enceladus, die sind doch noch technologisch relativ weit weg.
47:07Die sind zwar in der Planung, so was will man machen,
47:09aber das erfordert dann noch ein paar, würde ich sagen, 10, 20 Jahre, um so was zu realisieren.
47:15Ob ich das noch miterleben werde, weiß ich nicht.
47:17Die Suche geht weiter.
47:19In immer kürzeren Zeitabständen gewinnen wir ganz neue Einblicke in unser Universum.
47:24Die Erforschung fremder Welten löst vielleicht das Geheimnis um unsere eigene Herkunft.
47:30Sind wir allein im Universum?
47:38Schauen wir uns doch zunächst unsere Milchstraße an.
47:40Die hat etwa 100 Milliarden Sterne und wahrscheinlich ebenso viele Planeten.
47:46Wir wissen heute, jeder tausendste Planet könnte Leben tragen.
47:51Das sind etwa 100 Millionen Planeten.
47:53Aber die Evolutionsbiologen sagen, nur auf jedem Milliardstel davon könnte wirklich Leben entstehen.
48:01Mit anderen Worten, diese Wahrscheinlichkeit hat wirklich nur stattgefunden auf der Erde.
48:06Wir werden wahrscheinlich in der Milchstraße die einzigen sein.
48:09Aber unser Universum ist fast unendlich groß.
48:14Und in einem unendlich großen Universum gibt es unendlich viele Planeten.
48:19Mit anderen Worten, in unserem Universum sind wir mit Sicherheit nicht allein.
48:24Ist die Entwicklung von Leben auf der Erde doch nur das Ergebnis einer Anhäufung fantastischer Zufälle?
48:30Durch die Suche nach Planeten außerhalb unseres Sonnensystems und ihrer Erforschung sehen wir auf einmal ganz andere Welten.
48:39Durch diesen tiefen Blick ins All erkennen wir auch, wie besonders unser eigenes Sonnensystem ist.
48:45Und die Zeit wird kommen, da werden wir Leben auf einem der Erde ähnlichen Planeten finden.
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