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  • 14.5.2025

Kategorie

🎥
Kurzfilme
Transkript
00:00Dann fangen wir gleich an.
00:02Ein Biss?
00:04Ich schluss ihn, Herr Professor.
00:05Ich hab's dem Gefühl, wir haben es hier mit einem Serienmutter zu tun.
00:08Ich werde dieses verdammte Blut entschlüsseln.
00:11Helfen Sie mir dabei?
00:12Hittenberg, gib es der jungen Dame 20 Blutproben aus dem Depot.
00:16Danke.
00:16Wenn ich zurück bin, müsst ihr uns mal Bericht erstatten.
00:19Dann werden wir ja sehen, wie wir zusammenarbeiten können.
00:21Und vor allem auch Widerschaffen.
00:25Die schließen die Sektorengrenze, das gibt's doch gar nicht.
00:27Hey, ihr dummen Schweine!
00:29Kurt, Kurt, komm!
00:36Kurt!
00:49Rapopo.
00:50Mietje?
00:51Die machen die Grenze dicht.
00:54Was?
00:55Ja, die ziehen überall Stacheldraht hoch.
00:59Rennperson auf dem Dach.
01:07Gebäude versuchen.
01:08Mitkommen!
01:13Hals rast.
01:15Atmung ist extrem flach.
01:17Schneller!
01:17Die zerschneiden Berlin.
01:27Alles Gerüchte.
01:28Doch, die machen die Sektorengrenze dicht.
01:30Was haltet ihr dabei zu suchen?
01:32Auf dem Dach?
01:34Rippenfaktor links.
01:35Drückt auf die Lunge.
01:37Pneumontorax.
01:38Alkohol und Spitzkalüle.
01:39Schnell!
01:40Schnell!
01:40Wenn wir nicht entlasten, stirbt er!
01:41Und wenn Sie Ihren Kopf noch so sehr nach dem Westen verdrehen, Ihr Hintern bleibt schön im Osten.
01:55Das war hier.
01:56Dr. Brunken, Ihr stirbt!
02:03So schnell stirbt es sich nicht.
02:08Im Treppenhaus sind überall Polizisten.
02:10Was für Polizisten?
02:11Frau Dr. Wendt punktiert.
02:12Ich brauche...
02:12Die Wendt punktiert?
02:13Die kann das doch...
02:14Ja, kommen Sie!
02:15Wir sind keine Chirurgen.
02:27Ja, aber bis der da ist, ist Kurt kollabiert.
02:34Die Polizei, dich sucht das Haus.
02:38Nehmen Sie den Arm.
02:40Zweite und dritte Rippe.
02:43Die Kanüle, bitte.
02:45Jetzt geht weiter.
03:02Zimmer, die Suche.
03:11Dann hast du Schlauch.
03:15Der Pult stabilisiert sich.
03:25Erlauben Sie mal, die Patienten schlafen.
03:27Das ist eine Charité und kein Kasernenhof.
03:29Ich will jetzt wissen, was genau passiert ist.
03:32Er ist gestürzt.
03:34Nur weil Kurt irgendwo runtergefallen ist, haben wir nicht die Truppen im Haus.
03:36Achtung!
03:43Darf ich wissen, was Sie hier überhaupt suchen?
03:45Einem Mann im roten Pullover.
03:47Er hat klassenfeindliche Parolen vom Dach der Klinik gebrüllt und die Bereitschaftspolizei täglich angegriffen.
03:53Eine Frau in weißem Kittel stand daneben.
03:57Davon haben wir ja einen hier.
03:58Suchen Sie sich einen aus.
03:59Also, ich hatte ja heute Nacht Dienst und hier auf Station ist niemand aufgetaucht.
04:04Also, keine besonderen Vorkommnisse?
04:07Jetzt muss ich sagen, doch, gegen zwei Uhr wurde es richtig laut.
04:16Bagger, Laster.
04:18So eine Ruhestörung mitten in der Nacht, die wollte ich eigentlich noch melden, aber nun sind Sie ja da.
04:24Das ist nicht witzig.
04:27Das da draußen, das geschieht zu Ihrem Schutz, Herr Doktor.
04:30Und zu dem der Deutschen Demokratischen Republik.
04:33Ab heute wird sich einiges ändern.
04:35Auch in der Charité.
04:39Weitermachen.
04:41Abmarsch.
04:42Nächste Station.
04:51Der Herr Doktor Bunken hat...
04:53Können Sie ja nicht so genau wissen.
04:55Kommen Sie, Schwester Petra.
05:04Danke.
05:05Was soll denn das wären?
05:26Das beruhigt sich schon noch.
05:27Lohnen Sie doch selber nicht.
05:29Eine Grenze durch Deutschland.
05:31Das ist doch absurd.
05:33Absurd?
05:34Helmut, das ist zwingend notwendig.
05:36Meine Frau hat mich um drei Uhr früh angerufen.
05:38Niemand wusste Bescheid.
05:40Jeder souveräne Staat hat Grenzen, um ihn verlässlich zu bewachen und eine wirksame Kontrolle zu gewährleisten.
05:45Ich muss rüberlassen Sie bitte.
05:47Wo wollen Sie denn hin?
05:48Ich muss in die Sonne anlegen.
05:49Ich wohne da.
05:50Und Sie als Parteisekretär waren natürlich in die Pläne eingeweiht, nehme ich mal an, ja?
05:54Der Kreis der Eingeweihten war ganz klein, um den reibungslosen Ablauf nicht zu stören.
05:58Besser so.
05:59Ohne gute Planung wäre das Chaos ausgebrochen.
06:01Und wie nennen Sie das Ganze jetzt?
06:06Die Partei braucht mehr denn je die Unterstützung der Ärzteschaft.
06:09Wir werden einen Brief aufsetzen, den alle Chefärzte unterschreiben sollten.
06:12Gut so.
06:13Wir müssen den Leuten jetzt Sicherheit geben, Helmut.
06:16Ich gebe Sicherheit, indem ich die Menschen behandle.
06:19Wenn morgen meine Herren die Pflicht ruft.
06:23Nee, nee, Herr Professor, Sie müssen außen rum.
06:25Der direkte Weg zu Ihrem Institute ist abgesperrt.
06:27Das kann doch wohl nicht wahr sein, dass ich so ein Zirkus hier...
06:30Ist aber so.
06:31Quatsch, ein Unfug, sowas.
06:33Schönen Tag, Herr Professor.
06:43Ich bin gleich bei Ihnen.
06:45Das ist ein Beinbruch, da hat nichts bei uns verloren.
06:47Die Chirurgie ist überlastet, Herr Doktor.
06:48Ja, das bin ich auch.
06:50Wir haben keine Mollbinden mehr.
06:51Dann gehen Sie welche holen.
06:52Dr. Nowak?
06:54Was ist das jetzt wieder?
06:55Simone Weiser, 25 Jahre.
06:57Auch gesprungen?
06:57Das lag neben ihr. Ihre Nachbarn hat sie gefunden.
06:59Frau Weiser, Frau Weiser, können Sie mich hören?
07:01Haben Sie alle Tabletten genommen?
07:02Frau Weiser, können Sie mich hören?
07:04Frau Weiser, schön hier geblieben.
07:08Wir spüren den Magen aus.
07:09Unsere Besteck- und Kochsalzlösung.
07:11Schnell!
07:11Frau Weiser, es ist wirklich noch zu früh.
07:22Frau Weiser, bitte.
07:23Ich rufe zu meinem Mann.
07:27Meinen Sie, ich schaffe es noch rüber?
07:28Aber Frau Weiser, wir haben gestern noch um das Überleben Ihres Babys gekämpft.
07:32Sie sind noch im Wochenbett.
07:34Man sagt, die Grenze ist dicht.
07:35Aber jetzt machen Sie sich doch keine Sorgen.
07:38Ihr Mann ist Bürger der Deutschen Demokratischen Republik.
07:40Selbstverständlich darf er nach Hause und in sein Land einreisen.
07:44Bleiben Sie mal schön hier.
07:45Sie sind hier gut aufgehoben.
07:47Kommen Sie.
07:48Kommen Sie mit.
07:49Machen Sie sich keine Sorgen.
07:50Die Bornholmer ist dicht.
08:08Da kommt keiner mehr rüber.
08:11Wer lässt denn hier Rias laufen?
08:13Sei da noch bei Trost.
08:15Radio DDR bringt keine Meldungen.
08:17Bloß Tanzmusik.
08:18Wo ist Schwester Paula?
08:20Schwester Iris, Anke Dorothea?
08:22Ich brauche jede Kraft.
08:23Die sind alle nicht zum Dienst erschienen.
08:26Die aus dem Westen werden nicht mehr durchkommen.
08:28Und die anderen haben wahrscheinlich noch versucht rüberzukommen.
08:31Gut, dann kommen Sie mit.
08:33Und Sie auch.
08:34Und ich brauche die Binnen.
08:39Mama!
08:40Hallo!
08:41Hallo!
08:42Hallo!
08:42Hallo!
08:42Hallo!
08:42Hallo!
08:42Hallo!
08:42Hallo!
08:42Hallo!
08:42Hallo!
08:42Hallo!
08:42Hallo!
08:42Hallo!
08:43Hallo!
08:43Hallo!
08:44Hallo!
08:44Hallo!
08:45Hallo!
08:45Hallo!
08:46Hallo!
08:46Hallo!
08:47Hallo!
08:48Hallo!
08:48Hallo!
08:49Hallo!
08:50Hallo!
08:51Hallo!
08:52Hallo!
08:53Hallo!
08:54Hallo!
08:55Hallo!
08:56Hallo!
08:57Hallo!
08:58Hallo!
08:59Hallo!
09:00Hallo!
09:01Hallo!
09:02Hallo!
09:03Hallo!
09:04Hallo!
09:05Hallo!
09:06Hallo!
09:07Hallo!
09:08Hallo!
09:09Hallo!
09:10Hallo!
09:11Hallo!
09:12Hallo!
09:13Hallo!
09:14Hallo!
09:15Hallo!
09:16Hallo!
09:17An der Bornholmer sind jetzt auch noch Panzer aufgefahren. Wir haben schon einen ersten Suizidversuch auf Station.
09:25Sie haben das wirklich durchgezogen.
09:30Eine leere Weinflasche hat sie jedenfalls nicht aufgehalten.
09:33Ja, das pfeifen die Spatzen von den Dächern, dass da ein Typ im roten Pullover eine Flasche nach den Grenzpolizisten geworfen hat.
09:39Habt ihr außerordentlich gut hinbekommen. Gratulation.
09:42Die sperren uns einfach ein.
09:49Kurte, das ist jetzt einfach nur ein Denkzettel. Ein Schuss vor dem Bug des Westberliner Senats, oder?
09:57Nein, zwei Wochen sind die Zäune wieder weg. Ist doch gar nicht durchzuhalten. 1400 Kilometer Staatsgrenze.
10:03Sie haben die ganze lange Grenze zugemacht. So hieß es gerade im Rias.
10:12Hier sind sie. Auf Station ist die Hölle los und drei Ärzte, wo sagen wir zweieinhalb, halten ein Pläuschchen.
10:28Fachgespräch.
10:31Kommen sie. Ich brauch sie.
10:35Bleib du ruhig liegen.
10:39Bin bald wieder da.
10:40Kann man nicht übergangsweise Medizinstudenten verpflichten?
10:52Fänden sich jetzt noch welche aus den Semesterferien zurückmelden?
10:55Haben sie das Blut auf der Reihe abgenommen?
10:57Die müssen erst ins Labor.
10:58Mach das, mach das. Kann auch andere Aufgaben übernehmen.
11:00Kindchen, haben sie schon mal in den Spiegel gesehen?
11:03Nicht etwa ihr Blut demnächst ernsthaft untersuchen müssen.
11:06Deine Nachtschichten im Labor dürfen sich ohnehin erledigt haben, wenn Prokop nicht mehr da ist.
11:11Wieso?
11:13Prokop hat seinen österreichischen Pass, der kann jederzeit über die Grenze.
11:16Kann er. Aber will er das?
11:19Der soll sich nach Wien abgesetzt haben.
11:20Auch vom Westen ist kein Rüberkommen mehr.
11:24Wir sind gerade noch so durchgeflutscht.
11:26An der Humboldt-Brücke haben Grenzpolizisten Pflastersteine rausgerissen.
11:29Ich war noch nie so froh, so zu sehen.
11:31Schnell, schnell, Frühstück.
11:33Die Leutchen sollen wissen, das ja alles seinen gewohnten Jan geht.
11:36Der Charité bleibt der Charité.
11:38Egal, was vor der Türe passiert.
11:40So ist es.
11:42Aber ich muss nicht stabilisieren.
11:46Ich kann die Fettchen.
11:47Ich kann die Fettchen.
11:47Ich kann hier noch nicht zu meiner Mutter.
11:51Ich muss zu meiner Mutter.
11:52Ich lasse doch nicht.
11:53Hallo?
12:04Hallo?
12:07Vermittlung.
12:08Ja, ich wollte Wien erreichen.
12:10Professor Prokop.
12:11Er ist dort an der Gerichtsmedizin.
12:12Nein, nein.
12:13Hier ist die Charité in Ostberlin.
12:17Ich...
12:18Unterbrochen.
12:19Die Leitungen sind schon seit Stunden überlastet.
12:22Wann wollte er denn zurückkommen?
12:23Ja, so genau lässt sich der Professor da nicht festlegen.
12:26Aber normalerweise ruft er wenigstens einmal am Tag an.
12:36Das gibt's doch nicht.
12:38Es gibt wieder eine neue Garte.
12:41Wir sind hier und die Frauenklinik ist hier.
12:43Die Absperrungen sind aber hier.
12:45Das heißt, wenn die Rettung zu uns kommen will,
12:46dann muss sie einmal außen um den Kuchen fahren.
12:49Um den Pudding.
12:50Hm?
12:52Wir sagen Pudding.
12:53Ah.
12:53Das heißt, die Gynäkologie ist jetzt mehr als einen Kilometer von uns entfernt.
12:58Genau.
12:59Frau Rösler.
13:01Entschuldigung, ich wollte nicht stören.
13:03Kommen Sie rein.
13:03Mein Mann kann nicht herkommen.
13:15Er ist Grenzgänger.
13:16Das sind doch viele.
13:18Er ist als Schandling eingestuft.
13:21Wenn Linchen nicht so früh gekommen wäre, wäre ich schon lang bei ihm.
13:23Mein Mann steht hier auf der schwarzen Liste.
13:34Warum denn?
13:35Na ja, als Journalist beim Tagesspiegel hat er klar artikuliert,
13:39dass er das, was in diesem Land gerade vor sich geht, sehr kritisch sieht.
13:41Wir haben anonyme Drogen erhalten und wurden als Parasiten beschimpft.
13:47Das hier ist nicht mehr unser Land.
13:51Das kenne ich.
13:53Ich bin 1938 geflohen.
13:55Sie sind Jüdin?
13:56Meine Mutter war Jüdin.
13:59Ich bin dann nach Amerika gegangen und habe dort meinen Mann kennengelernt.
14:03Und wir haben uns dann dort gemeinsam eine neue Heimat aufgebaut.
14:06Und warum sind Sie doch wieder hier?
14:09Weil wir unter McCarthy wieder gehen mussten.
14:13Ich wollte eigentlich nie mehr nach Deutschland zurück.
14:16Aber mein Mann hat mich überzeugt, dass die DDR ein anderer Staat ist.
14:21Nicht mehr das Land, das sechs Millionen Juden umgebracht hat.
14:24Sondern ein Neubeginn.
14:28Ich weiß nicht, ob dieser Neubeginn so ausgereift ist.
14:31Ja, das mag sein.
14:32Aber ich mag den Ansatz.
14:33Den Gedanken des Miteinander.
14:38Füreinander.
14:40Dass wir alle gemeinsam einen neuen Staat aufbauen, der für alle da ist.
14:44Ja, aber dieser Staat gibt uns als Familie keine Chance mehr.
14:49Und deswegen müssen wir uns eine neue Heimat suchen.
14:57Warum wollten Sie sich das Leben nehmen?
15:00Weil der Liebste drüben ist?
15:03Ich möchte jetzt nach Hause gehen.
15:09Kollegen von der Psychiatriebein einschätzen, wann Sie, wohin gehen können.
15:16Ich wollte mich nicht umbringen.
15:18Ich bin nicht verrückt.
15:20Jetzt ziehen Sie erst mal ein frisches Nachtgeber.
15:21Dr. Nowak, kommen Sie mal bitte.
15:35Entschuldigen Sie, was ist denn das Problem?
15:38Die Patientin hat Brüstung und sofort wie ein Penis.
15:43Deshalb bin ich aber noch lange kein Ungeheuer.
15:45Das behauptet ja auch niemand.
15:50Warum starren Sie mich dann so an?
15:51Und?
16:11Wie geht's dir?
16:13Die da draußen werden nicht zögern, auf alles zu schießen, was sich dem Staat widersetzt.
16:22Und du fragst, wie es mir geht.
16:24Mach mal halb lang.
16:27Niemand schießt.
16:27Ich habe damals mit eigenen Augen gesehen, wie Sie im Juni 1953 auf die eigenen Leute geschossen haben.
16:38Der Bürgeraufstand, das war ein ganz anderes Kapitel.
16:43Das war der erste Schritt.
16:51Diese Grenze da draußen wird noch wesentlich mehr Menschen umbringen.
17:00Senkball und all die anderen haben es genau richtig gemacht.
17:07Ich hätte schon längst gehen sollen.
17:09Ich bin eigentlich ganz froh, dass du noch hier bist.
17:24Und die Charité, sie ist auch.
17:27Wir brauchen hier gerade jede Kraft.
17:39Es tut mir leid, aber dazu müssen wir uns irgendwie verhalten.
17:45Keine Ahnung, wo man so jemanden hinlegen soll.
17:55Frau Weiser, entschuldigen Sie das hin und her.
17:59Hier ist gerade ziemlich viel los.
18:01Laut Angaben in Ihrem Pass sind Sie eine Frau und darüber gibt es jetzt keine Diskussion mehr.
18:05Sie bleiben hier auf Station.
18:06Und Sie kommen erst mal wieder zu Kräften.
18:12Versuchen Sie ein bisschen zu schlafen, ja?
18:14Ihr Körper braucht das jetzt.
18:21Wieso machst du das?
18:22Das ist ein Fall für die Psychiatrie.
18:24Alex, die Frau hat ein körperliches Problem.
18:26Und ein psychisches dazu.
18:27Sie ist suizidal.
18:29Ja, weil ihr ihre Umwelt das Leben zur Hölle macht, sobald jemand davon Wind bekommt.
18:33Du hast doch selber gerade gesehen, was los ist.
18:35Sie ist verschreckt, sie hat Angst und die müssen wir ihr nehmen.
18:38Aha, und wie machen wir das?
18:39Sollen wir ja auch in der Drainagepuppe legen?
18:42Jetzt hätten wir nicht gerade genug Probleme.
18:46Wir brauchen zehn Kochsalzlösungen.
18:48Und der Patient auf der sieben, der kriegt weiter Schmerzmittel.
18:52Und die Patientin auf der zwei, die bleibt nüchtern.
18:54Was machen wir denn jetzt mit der Verrückten?
18:58Das besprechen Sie am besten mit Frau Wendt.
19:01Die Infusionen für die Eins, die muss sofort erneuert werden.
19:04Ach nee.
19:06Was will die Firma denn?
19:07Was war das heute Morgen?
19:09Das frage ich mich auch.
19:11Wie soll das da draußen jetzt eigentlich weitergehen?
19:14Herr Dr. Numback.
19:15Ihr flapsiger Ton heute Morgen gegenüber der Staatsgewalt.
19:29Ich weiß, die Nerven liegen blank.
19:39Ist nicht ohne, was der Charité gerade abverlangt wird.
19:41Aber subversive Tendenzen sind natürlich meldepflichtig.
19:48Ärzte wie Sie sind es, die den Laden ja auch frech erhalten.
19:52Nicht ihr eigenes Wohl an erste Stelle setzen.
19:54Wenn ich irgendwas für die Abteilung tun kann.
19:59Schicken Sie einen neuen Oberarzt.
20:01Das Schiff braucht dringend wieder einen Kapitän.
20:04Dr. Nowak, ich brauch's auf der Fünf.
20:24Gibt's Neuigkeiten von Professor Prokop?
20:46Wenn er wenigstens eine Frau hier gelassen hätte.
20:48Ich muss Ihnen meine Ergebnisse zeigen.
20:52Die Haptoglobin-Werte sind bei allen Proben von Krebspatienten stark erhöht.
20:57Meine These hat sich bestätigt.
21:00Dann brauchen Sie nur noch die entsprechenden Gegenproben dazu.
21:03Ja.
21:04Kann man nicht nochmal in Wien anrufen?
21:07Frau Dammerau hat es den ganzen Tag über probiert.
21:11Professor Prokop ist nicht zu erreichen.
21:12Von Kennedy schweift sich aus.
21:31Das wird sich auch nicht ändern.
21:33Die Mauer hält den Amis doch nur Ärger vom Hals.
21:37Guten Morgen, Herr Professor.
21:39Dr. Schwenke.
21:40Die Ereignisse überschlagen sich.
21:42Unglaublich.
21:42Wir haben's geschafft.
21:43Ja.
21:44Dr. Keller, guten Morgen.
21:46Guten Morgen.
21:47Guten Morgen.
21:49Entschuldige, darling.
21:52Ich werde noch eine Einlieferung aus dem Kreiswerdung, bis Sie da sind.
21:54Kein Problem.
21:55Du bist ja jetzt da.
21:57Die Kinder können übrigens vorerst im Ferienlager bleiben.
21:59Oh, Gott sei Dank.
22:00Ist das geregelt.
22:01Ist der Riesenabend?
22:03Das ist verheerend.
22:04Mit Personalschlund.
22:06Viel zu wenig Ärzte.
22:08Zu wenig Stresstern.
22:09Ah, Frau Kollegin.
22:11Haben Sie auch mit den Personalschuhen zu kämpfen, ja?
22:14Oh, im Moment habe ich viel mehr zu kämpfen mit den unzumutbaren Verzögerungen, die durch
22:17die Entfernung zwischen unseren Abteilungen entstehen.
22:20Warte Kollege, vielleicht können Sie Ihrer Gatti mal die gewachsenen Strukturen unserer Charité erklären.
22:25Helmut, meine Frau, geht es doch nicht um die Sache.
22:29Machen wir die Ritikolozyten, denen geht es prächtig.
22:32Das ist doch schön.
22:38Entschuldigung.
22:44Ist Professor Kratz nicht ausgewiesener Experte auf dem Gebiet des Hermaphroditismus?
22:48Vielleicht können wir ihm unsere Patientin mal zeigen.
22:50Ja, dafür legen wir sie aber lieber auf die Psychiatrie.
22:53Ich glaube kaum, dass der besonders einfühlsam ist.
22:54Sein Kasernenhof-Ton ist berühmt berüchtigt.
22:57Danke nochmal für Ihre Unterstützung.
22:59Sehr gerne.
22:59Viel Glück.
23:07Liebe Genossen, wie Sie wissen, haben in der Nacht zum Sonntag Baubrigaden der Bereitschaftspolizei
23:13aus dem ganzen Land einen Schutzwall errichtet.
23:17Schutzwall?
23:17Der leidige Adalas von Mitarbeitern der Charité hat damit sein Ende gefunden.
23:22Die Grenze ist geschlossen.
23:28Die Charité ist durch ihre exponierte Lage in besonderer Weise von der neuen Situation betroffen.
23:35Wir sind ab sofort Grenzgebiet.
23:39Zu unserem eigenen Schutz werden die Gebäudeteile zum Humboldthafen und Alexanderufer wasserseitig zugemauert.
23:45Was genau heißt das jetzt?
23:48Das heißt ganz einfach, dass jeder Einzelne von uns ab sofort doppelte Verantwortung trägt.
23:55Für eine stabile politische Situation und für geordnete medizinische Abläufe.
24:00Wir sind, was wir eigentlich schon immer waren, eine eingeschworene Gemeinschaft.
24:06Wohl eher Schicksalsgemeinschaft.
24:07Um unsere Position zu stärken, haben wir einen Brief aufgesetzt, den alle leitenden Ärzte unterschreiben sollten.
24:17Charité-Ärzte begrüßen den Mauerbau.
24:21Das wird immer absurder.
24:24Lassen Sie mich daraus zitieren.
24:27Der 13. August hat im Leben unserer Fakultät eine Wende hervorgerufen.
24:32Alle Ärzte und Mitarbeiter unserer Kliniken und Institute können nunmehr ohne Störungen durch fremde Einflüsse ihre Pflicht erfüllen.
24:43Dankbar erkennen wir den Einsatz unserer Mitarbeiter an, die dafür sorgten, dass unsere Bevölkerung in keiner Sekunde ärztliche Versorgung entbehren musste.
24:55In Übereinstimmung mit der Grundsatzerklärung des Senats rufen wir alle Mitarbeiter und Studenten auf.
25:01An der Erhaltung des Weltfriedens aktiv mitzuarbeiten.
25:06Und aus der deutschen Geschichte die richtigen Lehren zu ziehen.
25:10Diese Mauer sperrt diejenigen ein, die treu do vier geblieben sind.
25:14Herr Wittenberg, ich rufe Sie zur Ordnung.
25:15Wer weggehen wollte, der ist doch schon längst weg. So sieht es doch aus.
25:18Das sehe ich etwas anders, Herr Kollege.
25:20Wer ist wieder da?
25:24Charité ist das erste Krankenhaus des Landes.
25:27Wenn wir aufgeben, geht hier das Licht aus.
25:29Und nicht nur wegen einem Stromausfall.
25:34Wir haben es in der Hand, die Charité wissenschaftlich und medizinisch dahin zu heben, wo Sie einmal waren.
25:41250 Jahre Barmherzigkeit.
25:44Hier an der Charité geht es nicht um Politik.
25:46Hier geht es um die Patienten.
25:47Und die kann man gerade jetzt nicht im Stich lassen.
25:50Also, die nächste Schicht fängt in zehn Minuten an.
25:53Ganz genau. Auf geht's, an die Arbeit.
26:00Herr Professor?
26:03Herr Professor?
26:05So schön, ich weiß gar nicht, was ich sagen würde.
26:11Schau, dass du mit Graz sprechen kannst.
26:13Herr Professor?
26:17Wenn der Herr Professor so freundlich wäre, unseren Brief der Ärzteschaft zu unterschreiben,
26:21Sie ganz oben, das wäre ein Signal.
26:22Ich unterschreibe grundsätzlich nur Sektionsberichte.
26:25Ich bin wieder hier, das sollte in der Unterschrift genug sein.
26:27Ich kann bloß nicht den Fehler machen, dass man Medizin mit Politik vermählt.
26:30Wir sind keine Politiker.
26:31Herr Professor, entschuldigen Sie.
26:32Wir haben auf unserer Station eine Geschlechtsinkonkurrenz.
26:34Die Frau behauptet, eine Frau zu sein, ist aber im Genitalbereich auffällig.
26:37Und ähnelt einem Mann.
26:39Lassen Sie die Patienten ihn zugebringen.
26:41Ja.
26:44Danke für das Gespräch auch.
26:49Niemand hat die Absicht, in der Mauer zu errichten.
26:51Ich war ja ganz genau.
26:53Naja.
26:55Und, was mit den Bluttests?
26:57Hat Ihnen da Wittenberg was Ordentliches rausgesucht?
27:01Also, alle untersuchten Tumorpatienten haben tatsächlich erhöhte Haptoglobin-Konzentration.
27:05Ich habe sie fotometrisch getestet.
27:07Und ich glaube, dass die Ursache der erhöhten Werte bereits in der Entzündungsreaktion liegen kann.
27:13Kein Gewebezerfall bei Metastasierung.
27:16Nein.
27:17Es passiert bereits viel früher.
27:19Ein Frühtest?
27:21Das wäre doch mal eine Ruhmenschaft.
27:23Gibt es weitere Proben?
27:25Dafür habe ich zu wenig Blut.
27:26Soll der Wittenberg was zusammenstellen?
27:28Frau Damrau, ruf es Inspektor Hertwig an.
27:31Ich habe interessante Neuigkeiten für ihn.
27:35Ja, vielleicht können Sie mich bitte mit der richtigen Abteilung verbinden.
27:51Hören Sie, es geht um einen gewissen Nils Rösler.
27:54Er ist Journalist beim Tagesspiegel.
27:56Ja, ich weiß, was gerade los ist. Ich lebe ja nicht auf dem Mond.
28:02Schauen Sie, die Frau hat gerade das gemeinsame Kind zur Welt gebracht.
28:08Ja.
28:08Ja, ich verstehe. Ja, ja. Ja, danke für die Antwort.
28:16Inge, was machst du da?
28:17Ich versuche, einer jungen Patientin mit ihrem Neugeborenen zu helfen.
28:21Der Mann ist Grenzgänger.
28:23Selbstschuld, wenn man Handlanger der Westberliner Monopolkapitalisten ist.
28:27Mitya, er steht auf der schwarzen Liste und darf nicht mehr einreisen.
28:29Und die Frau dürfte Schwierigkeiten haben, auszureisen.
28:32Und was hast du damit zu tun?
28:33Ich dachte, wir wollten zur Abwechslung ins Konzert gehen.
28:36Ja, Mitya, aber es geht jetzt hier um eine junge Familie.
28:38Und egal, was für eine Gesinnung sie haben, es steht uns doch nicht zu, sie zu trennen.
28:44Vielleicht kannst du bei Wollenweber an Bord für die Frau einlegen.
28:46Damit sie einem Mann nachreisen kann, der unseren Staat boykottiert?
28:50Es geht um das Kind. Es kann nichts für die Überzeugung seiner Eltern.
28:54Darlin, du magst eine ausgezeichnete Ärztin sein, aber du bist eine erbärmliche Politikerin.
29:00Bitte.
29:02Sonst mache ich es selber.
29:03Du solltest dich nicht auch noch mit Wollenweber anlegen.
29:06Ich denke, Kratz genügt.
29:08Ja, und den knöpfe ich mir auch noch mal vor, diesen halsstarrigen Kerl.
29:13Ja, das ist ein grausames Versteckspiel, das Sie da erleben.
29:17Ich nehme an, das ist von Ihren Eltern so anerzogen, um die Norm zu erfüllen.
29:21Ist ja auch peinlich.
29:23Nein, ist es nicht.
29:26Wissen Sie, der liebe Gott hat seine Schäfchen in allen möglichen Farben erschaffen.
29:35Und auch in allen möglichen Formen.
29:36Für die meisten Menschen bin ich leider Gottes ein Sonderling.
29:42Ein krankes Ungeheuer.
29:43Das sind Sie aber nicht.
29:48Sie sind ein medizinischer Sonderfall.
29:50Bei Ihnen handelt es sich um eine Anomalie Ihrer Geschlechtsmerkmale.
29:54Bitte.
29:55Und ich setze mich schon sehr lange mit diesem Thema auseinander.
29:58Und tausche mich auch international mit meinen Kollegen aus.
30:00Und auf dem Gebiet des Hermaphroditismus, also des Zwittertums, sehen wir schon weiter aus, Sie denken.
30:11Wohnen Sie als Mädchen erzogen?
30:16Ich bin eine Frau.
30:19Das ist doch schon mal ein ganz klarer Vorteil, dass Sie sich oder selbst so sicher sind.
30:25Das hilft uns ein ganz schönes Stück weiter.
30:30Sie wollen mir helfen?
30:34Werter Kollege, würden Sie Ihrer Gattin bitte noch mal die gewachsenen Strukturen der Charité erklären?
30:41Sehr gerne.
30:43Können wir das bitte bei einem Glas Cognac machen?
30:47Nur wenn du bei Wollenweber anrufst.
30:50Inge, nein!
30:52Nitya, du durftest aus den USA ausreisen und ich konnte dir nachfolgen.
30:57Stell dir vor, sie hätte mich nicht ausreisen lassen.
31:02Hättest du zugelassen, dass eine Grenze unsere Familie trennt?
31:11Also unserer Erfahrung nach handelt es sich um einen genetischen Defekt.
31:15Bei dem vermehrt Androgene in der Nebennierenrinde gebildet werden, also männliche Sexualhormone.
31:21Ich bin kein Mann.
31:33Der erste Schritt wäre eine Chromosomenanalyse.
31:36Parallel dazu würden wir in Ihrem Blut den Hormonstatus messen.
31:39Und wenn ein weiterer Erklärungsbedarf besteht, dann würden wir einen kleinen Schnitt in Ihren Bauch machen
31:45und schauen, ob Sie Ovarien, also Eierstücke haben.
31:50Wissen Sie, ich habe als Kind sehr gerne geturnt.
31:54Ich war sogar richtig gut.
31:59Und dann haben mich meine Eltern plötzlich vom Sportunterricht befreit.
32:04Wie alt waren Sie da?
32:05Acht.
32:05Seit dem Tag weiß ich, dass ich anders bin.
32:11Seitdem achte ich auf jede Geste, die ich mache.
32:13Ich achte auf jedes Wort, das ich sage, damit ich nichts falsch mache.
32:21Ich will so nicht weitermachen.
32:28Um uns ein vollständiges Bild zu machen, wird viel Zeit vergehen.
32:35Ich werde Kollegen konsultieren müssen aus der Psychiatrie, aus der Chirurgie.
32:41Das wird Sie viel Kraft kosten.
32:44Aber wenn Sie durchhalten,
32:48dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch,
32:50dass ich Ihre äußeren Geschlechtsmerkmale an der Korrektur unterziehen kann.
32:54Die Leiche aus dem Waldviertel bei Wien weist exakt dieselben Merkmale auf.
33:12Ein und derselbe Täter.
33:13Mhm.
33:14Aber wie kann das sein?
33:16Ein Reisender,
33:18vielleicht ein Händler,
33:20ein Diplomat mit mehreren Pässen,
33:22so wie ich.
33:24Vielleicht bin es ich.
33:31Er findet seine Opfer beim Heurigen oder beim Sthof,
33:34macht sie betrunken,
33:34wie die toxikologische Analyse zeigt.
33:37Und wann?
33:38Beißt er zu.
33:42Zahnmuster aus Leipzig in Wien stimmen überein.
33:44Der Mann hat ein sehr auffälliges Gebiss.
33:49Sehr auffällig.
33:50Und er könnte jederzeit wieder zuschlagen.
33:52Den hättest du immer sehen sollen in Mittenberg.
34:15Der hat dem Lehmann richtig Kontra gegeben.
34:16Ja, trotzdem.
34:19Dieser Brief ist eine Frechheit.
34:22Ich hoffe, die Kollegen lassen sich nicht instrumentalisieren.
34:26Liegen bleiben.
34:32Weißt du was?
34:34Ich glaube, ich habe mich noch gar nicht dafür bedankt,
34:37dass du mir das Leben gerettet hast.
34:39Bestimmt.
34:44Da war ja noch was.
35:02Eine Patientin hat sich beschwert,
35:04dass sie nicht mit einem Zwitter auf dem Zimmer liegen will.
35:07Lieber will sie auf dem Gang schlafen.
35:08Aber das ist doch albern.
35:15Ja.
35:17Das sagst du ihr dann mal.
35:24Ja.
35:25Das sage ich jeder mal.
35:26Sei froh, dass du im Bett liegst.
35:41Meine lieben Bürger der Deutschen Demokratischen Republik
36:01und liebe Freunde in Westdeutschland und Westberlin.
36:06Ereignisreiche Tage liegen hinter uns.
36:09Hier und da gingen die Wogen etwas hoch.
36:13Sie glätten sich allmählich.
36:14Die von Schönebärs und Bonn künstlich geschürte Aufregung ist abgeebbt.
36:19Natürlich müssen wir weiterhin wachsam sein.
36:23Aber das Leben geht seinen ruhigen Gang.
36:26Das mache ich doch selber.
36:28Sind Sie noch oder schon wieder hier?
36:31Gleich fertig.
36:31Und, waren Sie erfolgreich?
36:36Nicht ganz.
36:42Zeig es mal her.
36:43Aber die Haptoglobinwerte sind doch bei allen Proben erhöht.
36:57Eben.
36:58Das ist ja das Problem.
37:01Blutprobe Nummer 23.
37:03Der Patient leidet an Rheuma.
37:05Nicht an Krebs?
37:06Haben Sie die Ähnlichkeiten nur bei Rheuma enttickt?
37:11Ich brauche mehr Gegenproben.
37:14Bei einer Erkältung zum Beispiel.
37:16Wittenberg, Arm her.
37:18Wir brauchen Ihr Blut.
37:19Frau Dr. Wendt ist in einer interessanten These auf der Spur.
37:22Wir müssen die Sache groß aufstellen.
37:24Wittenberg, jetzt machen es schon.
37:27Im Sinne der Wissenschaft darf einem nichts zu Schades sein.
37:29Gemma, Blut her.
37:30Los.
37:31Wir besprechen uns noch.
37:36Frau Weiser.
37:40Na?
37:41Was sind ganz kalte Hände?
37:43Sie brauchen mehr Angst zu haben.
37:45Das hat Routine eingriff.
37:47Nachdem die Chromosomenanalyse ja uneindeutig war.
37:51Schauen wir uns mal direkt, ob Sie Eierstöcke haben.
37:54Ja, während der Operation wird Publikum anwesend sein.
37:58Sie wollen mich vorführen.
38:03Ich bin nicht Ihr Zirkuspferd.
38:04Nein, aber Sie sind meine Patientin.
38:07Und um Ihnen eine genaue Diagnose stellen zu können,
38:09bin ich auf die Konsultation meiner Kollegen angewiesen.
38:14Bestehen Sie das?
38:17Haben Sie Vertrauen, Frau Weiser.
38:20Ich werde Ihnen die bestmögliche Behandlung zukommen lassen.
38:22Wenn Sie Hilfe brauchen.
38:41Wir haben eine ambulante Säuglingssprechstunde.
38:43Der kommt schon zurecht.
38:45Irgendwie.
38:45Frau Rössler?
38:54Auf Wiedersehen.
39:09Werden Sie damit in der Abteilung für innere Angelegenheiten vorstellig?
39:12Man weiß dort Bescheid.
39:16Warum tun Sie das für mich?
39:19Weil ich weiß, wie es ist, wenn eine Familie auseinandergerissen wird.
39:24Ich wollte eigentlich nie nach Deutschland zurück.
39:26Und trotzdem bin ich meinem Mann gefolgt.
39:29Glauben Sie mir, für mich ist das nicht leicht, das alles hier zu verlassen?
39:32Eins habe ich gelernt, egal wo man ist, wichtig ist, dass der innere Kompass funktioniert.
39:47Die Haltung.
39:52Danke.
39:55Von Herzen Dank für alles.
39:59Viel Glück für Sie und Ihre Familie.
40:00Die Gynäkologie hat eine Frühgeburt angekündigt.
40:1232. Woche.
40:13Gut, dann bereiten Sie bitte alles vor.
40:14Wärmelampe, Brotkasten.
40:16Wann haben die angerufen?
40:17Vor fünf Minuten.
40:18Ja, dann dauert es noch 25 Minuten, bis Sie hier sind.
40:20Dann lenken dieser Sturkopf endlich ein.
40:23Der Weg ist viel zu lang.
40:24Diese Bilder sind nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, Frau Weißer.
40:30Sie dienen allein der Dokumentation und helfen uns bei der Diagnose.
40:35Meine Damen und Herren, ich bitte um Ruhe.
40:36Ich erwarte von Ihnen äußerste Konzentration und Sensibilität.
40:45Und zwar während der Vorbereitung, als auch während der Durchführung der Operation.
40:53Denken Sie an das Ergebnis.
40:55In einer Stunde ist alles vorbei.
40:56Dann haben wir Gewissheit.
40:58Wir beginnen.
40:58Machst du mal halblang?
41:25Du bist noch nicht so weit.
41:26Elf Tage, das ist nicht genug.
41:27Der Pneu hat sich ausreichend zurückgebildet.
41:31Wer ist noch mal deine Ärztin hier?
41:35Wir werden hier nicht mehr zusammenfliegen.
41:37Klar.
41:39Klar fliegen wir wieder zusammen.
41:41Also vielleicht, vielleicht jetzt nicht da oben auf dem Dach.
41:45Das stimmt.
41:46Vielleicht auch nicht bis an das andere Ende der Welt.
41:48Aber die Ärzteschaft bietet Reisen an nach Ungarn.
41:54Das klingt total interessant.
41:56Budapest.
41:56Mit Klinikbesuch.
41:59Übrigens, Prokop hat mehr.
42:02Ich werde dieses verlogene Spiel nicht mehr mitspielen.
42:05Ich werde hier nicht bleiben.
42:06Kurt, wir sind Ärzte, keine Politiker.
42:18Wir sind Fachidioten, die nicht nach links und rechts schauen sollen.
42:21Das ist, was wir sind.
42:23Hör bitte auf, dir die ganze Zeit was vorzumachen.
42:25Nur damit du weiter brav im Prokops Labor kannst.
42:27Entschuldige bitte, aber niemand weiß genau, wie es hier weitergeht.
42:32Also hör du doch mal bitte auf, dich hier wie so ein Gott aufzuspielen die ganze Zeit.
42:35Hier geht bald das Licht aus, Ella.
42:38Dass hier noch nicht alles zusammengebrochen ist, ist einzig und allein dem Umstand geschuldet, dass wir improvisieren können.
42:44Flickwerke?
42:47Darauf lässt sich doch keine gesunde medizinische Versorgung aufbauen, geschweige denn ein Leben.
42:53Warum bist du denn nicht schon links gegangen dann, wenn hier alles so schrecklich ist?
42:57Ich finde dich so wunderbar um den Fingergedeckel, das gibt's doch gar nicht.
43:00Kurt, du bist so vernagelt.
43:02Dagegen ist die Mauer nichts.
43:10Scheiße.
43:13Mit den vorhandenen Eierstöcken ist es nun klar, dass es sich um einen genetischen Defekt handelt.
43:19Ein sogenannter Pseudo-Hämaphroditismus femininus.
43:23Das ist eine Form der Intersexualität, bei der das gonadale Geschlecht weiblich, das äußere Erscheinungsbild aber vermännlicht ist.
43:32In der Grundanlage also eine Frau?
43:35Ja.
43:36In Verbindung mit der Chromosomenanalyse und dem Hormonstatus ist der Befund nun eindeutig.
43:43Vielen Dank.
43:53Was macht Zapthoglobin von Wittenberg?
44:11Auch erhöht.
44:12Ach.
44:13Genauso wie hier Gastritis, Nephritis, Hepatitis B.
44:22Ich fürchte, ich bin auf ganzer Linie gescheitert.
44:24Alles andere hätte mich auch gewundert.
44:26Wir suchen die Nadel im Heuhaufen.
44:29In einer ganzen Scheune voller Heu.
44:31Wir müssen scheitern.
44:32Das ist unser Antrieb.
44:35Wittenberg.
44:37Hat Frau Dr. Wendt einen eigenen Schlüssel zum Labor?
44:39Selbstverständlich nicht.
44:43Dann bekommt sie jetzt einen.
44:44Selbstverständlich.
44:46Und raus aus der Ecke.
44:47Da kann man doch nicht arbeiten.
44:48Arbeiten Sie auf dem Schreibtisch.
44:53Aber ich...
44:53Sie haben einen sicheren Indikator für Entzündungen im Blut entdeckt.
44:57Das ist eine großartige Leistung.
45:01Jetzt müssen wir in die Tiefe gehen.
45:03Breiter werden.
45:04Systematisieren.
45:05Und was ist, wenn ich Sie wieder enttäusche?
45:07Ach Gott, enttäuschen Sie mich doch bitte.
45:10Auf ganzer Linie, enttäuschen Sie mich.
45:13Aber arbeiten Sie weiter mit mir.
45:15Am Hals wird erscheint ein Knochen gespürt.
45:20Entschuldigung.
45:22Ich bin jetzt.
45:23UNTERTITELUNG
45:53Die können stolz auf sich sein. Der erste Schritt wäre getan. Von meiner Seite aus stehen einer geschlechtsangleichenden Operationen und nichts mehr im Wege.
46:08Ja, Frau Rappaport.
46:21So, 36 Minuten von meiner Klinik bis zu Ihrer Klinik sind genau 35 Minuten zu viel.
46:26Liebe Kollegen, die meisten Kinder kommen gesund zur Welt. Und die Zahl der Lebendgeburten hier an der Charité ist im weltweiten Vergleich hervorragend.
46:41Ja, das mag sein. Aber was ist denn mit den Neugeborenen auf Ihrer Station, die Hilfe benötigen?
46:45Wollen Sie jetzt über meine Station reden?
46:46Nein, ich...
46:47Lassen Sie mich die kleinen Sozialisten doch erstmal holen. Und dann können Sie sich um die Kinderkrankheiten kümmern.
46:52Ja, aber wo führt das denn hin, wenn jeder immer sein eigenes Süppchen kocht? Lassen Sie uns doch zusammenarbeiten im Sinne eines ganzheitlichen Medizinbildes und zum Wohl der Kinder.
47:01Das sind doch zwei völlig unterschiedliche Fachgebiete.
47:04Ja, ignorieren Sie ruhig weiter. Immer schön nicht nach links und nicht nach rechts. Schauen immer stur geradeaus. Sind Sie hervorragend mitgefahren in Ihrem Leben bisher.
47:11Auf was spielen Sie an? Auf meine Vergangenheit unter den Nationalsozialisten? Dass ich nicht im Widerstand gekämpft habe?
47:18Haben Sie das, als Sie nach Amerika gegangen sind?
47:20Wir kommen vom Thema ab.
47:21Ja, das glaube ich auch. Jeder hat seinen Bereich, für den er Verantwortung trägt. Ich stehe auch nicht neben Ihnen. Kontrolliere Ihre Arbeit.
47:28Es geht mir doch nicht um Kontrolle.
47:30Ach nein. Übrigens für den Umweg seit dem Mauerbau bin ich ich verantwortlich. Dann wenden Sie sich bitte an den Parteisekretär.
47:38Kinderarzt auf der Gynäkologie. Ja. Dann muss man demnächst aufpassen, dass der Kinderarzt nicht gleich in den Uterus kriecht.
47:48Das ist ja irgendwann beim Eierstock. Dann kann er gleich die Empfängnis steuern.
47:51Schwester Peter, gibt es noch irgendwas Besonderes?
48:08Alles ruhig.
48:09Gut.
48:10Wenn das ist, rufen Sie mich, ja?
48:12Ich will noch mal nachher einen Rumpen sehen.
48:13Was war das?
48:23Das war ein Schüssel. Da hat jemand geschossen.
48:26Bis zum nächsten Mal.
48:46Bis zum nächsten Mal.