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00:00Musik
00:30Musik
01:00Musik
01:30Ja, Tag Frau Fischer
01:54Guten Tag Frau Witz
01:55Ich habe eine Frage, haben Sie in den letzten Tagen mal Herrn Knoll gesehen?
02:00Herr Knoll?
02:02Nein, den habe ich schon längere Zeit nicht mehr gesehen
02:03Entschuldigen Sie, Dieter, du musst zur Schule, hier ist dein Apfel, beeil dich
02:07Ja, und renn nicht immer so, gell?
02:10Ja, Sie sagen, Herr Knoll, naja, vielleicht ist er verreist
02:12Aber nein, der sagt nur immer vorher Bescheid, wenn er verreist
02:15Weiß gar nicht, was Sie machen sollen
02:17Will man die Polizei anrufen?
02:20Na ja, gleich die Polizei, also ich weiß nicht
02:24Ja, andererseits
02:26Das kann man nicht machen, ne?
02:28Ach, warum eigentlich nicht, wäre ja möglich, dass dem alten Herrn was zugestoßen ist
02:32Ja, wenn das aber nun nicht der Fall ist
02:35Vorwurf kann man Ihnen keinen daraus machen
02:38Und am allerwenigsten die Polizei
02:40Die zahlen wir schließlich mit unseren Steuern
02:42Ja, Sie grüßt Sie
02:46Da bin ich einfach zum Hausbesitzer
03:08Ich habe gesagt, ich erwarte, dass die Reparatur im Badezimmer bis zum Wochenende gemacht ist
03:12Und es könnte auch nicht schaden, wenn Sie die Fenster wieder mal streichen lassen
03:16Da blättert doch schon seit letztem Sommer die Farbe ab
03:18Also wissen Sie, wenn man sich das so überlegt, dass die alle paar Monate die Miete erhöhen
03:22Dann werden Sie schließlich genug Geld übrig haben, um endlich was zu tun in diesem Haus
03:26Na ja, das war bei Ihnen drüben, bei Knoll
03:31Das würde nicht etwa schon die Polizei leiden
03:34Das wäre aber schnell gegangen
03:37Grüß Gott
03:38Grüß Gott
03:39Haben Sie die Polizei gerufen?
03:41Nein, nein, das war Frau Wies
03:42Ach so, ja, Holzmüll ist mein Name
03:43Es ist wegen Herrn Knoll, was ist da?
03:45Ach ja, der ist schon länger Zeit
03:47Aber kommen Sie doch bitte rein
03:48Ich hoffe, ich entschulde
03:49Wiedersehen, wiedersehen
03:50Jeden zweiten Montag
04:03Schon länger?
04:05Ja, seit zwei Jahren
04:06Immer montags, alle 14 Tage
04:07Brauche ich so zwei bis drei Stunden, bis ich alles sauber habe
04:10Und er hat mir ja einen Schlüssel für die Wohnung gegeben, wenn er verreist
04:12Also vor 14 Tagen, da habe ich mir eh nichts gedacht
04:15Aber jetzt sind es ja schon vier Wochen, dass er weg ist
04:17Ja, können Sie nichts ändern
04:18Ja, Sie sehen doch, jeder Aschenbecher steht noch so, wie ich ihn hingestellt habe
04:21Das Bett ist auch nicht benutzt
04:23Herr, ich meine, könnte es nicht sein, dass der vielleicht verreist ist, der Herr Knoll
04:26Aber, darf ich mal?
04:27Ja, bitte, bitte
04:27Ich meine, so in Urlaub oder so Bekannte vielleicht
04:30Ach, da sagt er vorher Bescheid, wenn er verreist
04:33Also, der älteste Brief ist am 4. August abgestempelt
04:38Na, wie Sie ihn gesagt haben, das sind jetzt vier Wochen, dass er weg ist
04:41Wie alt ist denn der Herr Knoll?
04:4474, aber er sieht noch nicht so alt aus, er hat sich gut gehalten
04:47Ja, und wovon lebt er oder rennt er oder sowas?
04:49Ja, er hat Pension, er war ja Beamter
04:51Ach so, ja, ja
04:52Wohnt er hier allein?
04:54Ja, Junggesell
04:55Ja, und seit wann wohnt er schon hier in Thüringen?
04:58Ja, zwei bis drei Jahre
04:59Vorher hat er ja in Warnberg gewohnt
05:01Ach so
05:01Ach, bitte nehmen Sie doch Platz
05:02Dankeschön
05:03Was wissen Sie denn eigentlich noch über den Herrn Knoll?
05:08Nicht viel
05:09Aber Herr Knoll hat oft gesagt, nächste Woche fahre ich zu meinem Bruder
05:12Die haben Sie überhaupt gut verstanden
05:15Die waren auch zusammen im Urlaub
05:16Aha
05:17Wissen Sie zufällig die Adresse vom Herrn?
05:19Oh ja, der hat mir gegeben
05:20Ich kann mich nicht schreiben, wenn irgendwas los ist hier
05:24Okay
05:25Erwin Knoll, Petersreuth, Schützenstraße 12
05:29Darf ich das behalten?
05:30Ja, bitte
05:31Ist er da mit dem eigenen Wagen hingefahren?
05:33Nein, er hat ja keinen Wagen
05:34Er nimmt immer die Bahn, fährt erster Klasse
05:37Und ja, ich finde immer die Fahrkarten in seinen Anzügen
05:39Also eigenen Wagen hat er gar keinen?
05:41Nö, wozu auch nicht
05:42Petersreuth ist ja 90 Kilometer entfernt
05:45Und Verbindung ist sehr gut
05:47Tja, Frau Ries
05:48Sie haben also alle zwei Wochen hier geputzt
05:52Ja, ich habe ihn ja sauber gemacht
05:54Na ja, ich meine, es gibt ja nicht viel zu putzen
05:57Herr Knoll ist sehr ordentlich und sauber
05:59Was man halt so macht
06:01Staub putzen und Fenster putzen
06:03Bettwäsche wechseln
06:04Und die Blumen?
06:07Ja, die werden gegossen
06:08Das dauert immer so drei bis vier Stunden
06:11Ja, das dauert schon seine Zeit
06:15Ja
06:16Wer kommt denn sonst noch in die Wohnung?
06:20So viel, ich weiß niemand
06:21Na, wer kocht dann für ihn?
06:24Herr Knoll sorgt für sich selbst
06:26Na, nur zum Mittag, dann geht er außer Haus
06:28Wissen Sie zufällig, in welches Lokal?
06:30Ja, immer fast in den weißen Rahmen
06:32Ah ja
06:32Ja gut, im Augenblick habe ich eigentlich keine Fragen mehr
06:36Heute, Ihr Adresse bitte noch
06:39Gerne
06:39Reuter Straße 61
06:41Reuter 61, ja
06:43Ja
06:44Gut
06:46Ach, ist das ja eine stiegige Luft
06:49Man merkt doch, dass 14 Tage kein Fenster aufwacht
06:51Sagen Sie mal
06:53Da sind einige Briefe von der Sparkasse
06:56Hat der Herr Knoll ein Konto
06:58Ja, wahrscheinlich
06:59Aber Zeitungen hat er keine abonniert
07:01Nö, nö, also das wüsste ich nicht
07:03Ich würde immer so
07:04Na, haben wir es
07:05Ja
07:05Also
07:07Na, ich bleib noch hier
07:08Zu was?
07:09Blumen gießen
07:10Ach so, ja
07:11Wiederschaum
07:12Wiederschaum, danke
07:13Na ja, vielleicht ein Unfall
07:24Dafür gibt es keinen Hinweis
07:27Ja, er kann ja irgendwo im Krankenhaus liegen
07:28Ich habe doch überall rum telefoniert
07:30In keinem der Krankenhäuser liegt ein Herr Knoll
07:33Was soll ich denn jetzt machen, Schorsch?
07:36Ja, das weiß ich im Moment auch nicht
07:37Mach mal, was du für richtig eins magst
07:39Ja, ich bin jetzt gerade in seinem Stammlokal
07:41Vielleicht bringe ich da was raus
07:42Servus dabei, Schorsch
07:44Verzeihen Sie, Fräulein
07:54Holzmüller ist mein Name
07:55Ich hätte eine Frage
07:56Kennen Sie zufällig einen Herrn Knoll?
07:59Ja, den kenne ich
08:00Warum?
08:01Ja, warum?
08:02Weil ich bin ein guter Bekannter von ihm, wissen Sie?
08:04Ach so
08:05Ja, der Herr Knoll ist ein häufiger Gast
08:08Was meinen Sie mit häufig?
08:11Ach
08:11Manchmal kommt er eine Woche lang jeden Mittag
08:13Und dann bleibt er wieder längere Zeit weg
08:15Wann war er denn zum letzten Mal hier?
08:18Ach, das ist bestimmt schon einen Monat her
08:20Wir haben ihn schon gefragt, wo er bleibt
08:22Er war ein sehr angenehmer Gast
08:24Im Gegensatz zu mir, was?
08:26Wie bitte?
08:27Ich meine, weil ich noch nichts bestellt habe
08:28Aber ich trinke gleich was
08:29Ja, wissen Sie
08:31Es gibt ja nicht so viele Leute, die von Essen was verstehen
08:33Die meisten futtern doch nur so in sich hinein
08:36Aber der Herr Knoll, der hat gespeist
08:38Verstehen Sie?
08:39Suppe, Vorspeis, Hauptgericht, Nachspeis
08:42Und dazu eine halbe Flasche Burgunder
08:43Der Mann hat eine Lebensart
08:45Wissen Sie?
08:46Ja, verstehe
08:47Ja, verstehe
08:51Ja, verstehe
08:55Musik
08:56Musik
08:57Musik
08:58Musik
09:08Musik
09:11Musik
09:13Ja, bitte.
09:30Grüß Gott. Verzeihen Sie die Störung.
09:32Ihr möchtet Herrn Knoll, aber ich kann seinen Namen hier nicht finden.
09:35Herr Knoll?
09:35Ja, Erwin Knoll.
09:37Wissen Sie nicht, dass der vor drei Wochen gestorben ist?
09:39Was ist der? Gestorben?
09:41Ja, die Wohnung ist schon wieder vermietet.
09:43Grüner.
09:44Es sind zwei junge Leute, die gerade geheiratet haben.
09:46Sie ist schwanger, deswegen haben sie so dringend eine Wohnung gebraucht.
09:49Und woran ist er gestorben?
09:51Kann ich Ihnen nicht sagen.
09:52Aber in seinem Alter, lieber Gott, da ist man halt irgendwann dran.
09:55Sagen Sie mal, der Herr Knoll hat doch sicher häufig Besuch gehabt, ne?
09:59Besuch? Ganz selten.
10:02Warum?
10:02Sein Bruder wird ihn doch öfters besucht haben.
10:04So, hatte der einen Bruder?
10:05Ja, in Dürmühl.
10:07Ist mir neu.
10:08Ich kenne nur den Sohn.
10:09Aber der hat sich zu Lebzeiten des Vaters auch kaum sehen lassen.
10:14Nur um die Erbschaft, da hat er sich gekümmert.
10:16Da war er oft zweimal am Tag da.
10:18Was von der Einrichtung noch brauchbar war, hat er auf der Stelle verscherbelt.
10:21War der reinste Ausverkauf.
10:23Wissen Sie zufällig, wie der Sohn geheißen hat?
10:26Hans Knoll.
10:27Wohnt in der Blücherstraße.
10:29Warum fragen Sie das alles?
10:30Kriegen Sie noch Geld von ihm?
10:31No, nicht direkt.
10:34Jedenfalls vielen Dank für die Auskunft.
10:35Wiederschauen.
10:36Wiedersehen.
10:36Ja, gut.
10:48Ja, ich notiere mir das mal.
10:49Moment.
10:51Also, gestorben.
10:53Hm?
10:5312. August.
10:55Ja, was?
10:57Im 75. Lebensjahr.
10:58Hm?
11:00Bestattet am 14. August.
11:03Ja.
11:04Ja, danke, Max.
11:05Wiederhören.
11:06Also, bei seinem Bruder ist er nicht.
11:10Ja, wo ist er dann?
11:11Vielleicht hat er Selbstmord begangen und wurde bisher nicht gefunden.
11:14Das ist doch denkbar.
11:16Er erfährt, dass er zum Beispiel, dass er unheilbar krank ist und zieht die Konsequenzen.
11:20Tja, das ist nicht alles denkbar.
11:23Ja, ich sehe, du kennst mich nicht neu.
11:30Ich bin ja so neu in.
11:31Ja, ich weiß schon.
11:32Danke.
11:32Ja, ich bin ja so.
11:33Ja, ich bin ja so.
11:33Ja.
11:33Ja.
11:34Ja.
11:34Ja.
11:35Ja.
11:35Ja.
11:36Ja.
11:36Ja.
11:37Ja.
11:38Ja.
11:39Ja.
11:40Ja.
11:41Ja.
11:42Ja.
11:43Ja.
11:44Ja.
11:45Ja.
11:46Ja.
11:47Ja.
11:48Ja.
11:49Ja.
11:50Ja.
11:51Ja.
11:52Ja.
11:53Ja.
11:54Ja.
11:55Ja.
11:56Ja.
11:57Ja.
11:58Ja.
11:59Ja.
12:01Ja.
12:02Ja.
12:04Ja, ja.
12:05Ja.
12:06Ja.
12:07Ja.
12:08Ja.
12:11Und ich habe mich schon gewundert, warum er nicht zur Beerdigung von meinem Vater gekommen
12:16ist.
12:17Wann haben Sie Ihren Onkel zum nächsten Mal gesehen?
12:19Ja, das ist schon ein paar Jahre her.
12:20Fünf bis sechs bestimmt. Das war damals, als ich mit meiner Frau zurückkam, von der Mosel. Da bin ich durch Bramberg gefahren.
12:28Ja, und in Dürrmühl haben Sie ihn nie besucht.
12:30In Dürrmühl?
12:32Wissen Sie das nicht? Seit zwei Jahren wohnt ja Unke in Dürrmühl.
12:35Das höre ich zum ersten Mal.
12:36Er hat Ihnen das Ihr Vater nie erzählt.
12:38Ach, wissen Sie, mein Vater und ich, wir haben uns nicht allzu häufig getroffen.
12:43Nicht, dass wir uns nicht vertragen hätten, aber sehen Sie, solange ich mich zurückerinnern kann,
12:47haben wir uns in unserer Familie nie viel um einander gekümmert.
12:50Sagen Sie mal, können Sie uns nicht mehr?
12:52Wollen Sie dann auch weiter unterhalten?
12:53Selbstverständlich, kommen Sie mit.
12:55Furcht und keis, wissen Sie.
12:57So, ich glaube, hier ist ein bisschen angenehmer, nicht?
12:59Das kann man wohl sagen.
13:01Ich bringe den Masse ruhig da hin.
13:03Wollen Sie gehen?
13:04Ja, danke.
13:07Wie viel Grad hat es denn da draußen?
13:0936 Grad.
13:10Danke, das genügt.
13:12Um darauf zurückzukommen, hätte ich noch eine Frage, was war denn Ihr Amte vom Beruf eigentlich?
13:17Ja, mein Onkel war im bayerischen Finanzministerium, der musste ein hohes Tier gewesen sein.
13:22Ah ja, und hat er aus Ihrem Vater noch andere Geschwister gehabt?
13:26Ja, zwei ältere Schwestern, aber die sind schon lange tot.
13:30Ein bisschen trockene Luft hier, was?
13:31Hey, Entschuldigung.
13:32Ulrike?
13:33Ja?
13:33Komm doch mal hin.
13:37Hat Ihr Onkel...
13:38Ach, sind Sie doch... Darf ich Sie jetzt mal selber?
13:41Ja, für eine Limmau habe ich schon Zeit.
13:42Bitte eine Limmau und eine Reißbier für mich, ja?
13:44Hat Ihr Onkel Freunde gehabt oder bekannt?
13:49Dafür habe ich mich eigentlich nie sehr interessiert, Herr...
13:52Holzmüller.
13:53Ja, schauen Sie, Herr Holzmüller.
13:55Ich mochte ihn nicht besonders, das sage ich Ihnen ganz offen.
13:58Ja, und warum nicht?
13:59Weil er so trocken und so langweilig ist, so ein richtiger Grießrahmen ist.
14:04Dass der nicht verheiratet ist, das ist kein Wunder.
14:06Außerdem habe ich eine Abneigung gegen Menschen, die so wenig Freude am Leben haben.
14:11Verstehen Sie?
14:11Das kann ich gut verstehen, Zigarette.
14:13Nein, danke schön, jetzt nicht.
14:14Wie standen eigentlich Ihr Vater zu seinem Bruder?
14:17Also in der Beziehung waren wir ausnahmsweise einer Meinung.
14:20Mein Vater fand ihn zumindest genauso langweilig wie ich.
14:23Dankeschön.
14:24Ja, und warum ist er dann mit ihm in Urlaub gefahren?
14:26Ja, danke.
14:28Sehen Sie, das hat eine menschliche Seite.
14:31Mein Vater, der war Metallarbeiter und was der an Rente bekam, das war nichts Meisterwerk.
14:37Onkel Friedrich, der hat als ehemaliger Beamter eine Pension gekriegt, die konnte sich wirklich sehen lassen.
14:43Ja, und dann hat er ihn zu einer Reise eingeladen, das hat ihm bestimmt nicht wehgetan.
14:48Und mein Vater, der hat sich gesagt, wenn er mich schon mitnimmt, dann soll er auch bezahlen.
14:51Und da wehkommt.
14:52Ja.
14:53Sind die eigentlich öfter mitsammen verreist?
14:55Ja, ja, ein paar Mal schon.
14:56Vor drei Jahren, da war sie in Spanien und im Jahr darauf in Jugoslawien, dann war sie bei den Tunis und jetzt im Frühjahr auf den Kanarischen Inseln.
15:07Nicht schlecht, ne?
15:08Nein, das kann man nicht sagen.
15:09Aber es steht einfach fest, dass Ihr Onkel seit vier Wochen spurlos verschwunden ist.
15:15Ja, ja.
15:15Und ich muss ehrlich bewirken, dass ihm was zugestoßen ist.
15:18Das haben wir doch nicht gehofft.
15:20Aber ich weiß nicht, wie ich Ihnen da helfen soll.
15:22Beim besten Willen nicht.
15:23Ja.
15:26Also hier ist nichts.
15:44Ja, da ist nur Geschirr drin.
15:49Ist da hier ein Foto, Apparat?
15:50Ja.
15:51Darf ich mir den mal ansehen?
15:52Ja, gerne, bitte.
15:52Ja, das wär's ja.
15:53Ist da ein...
15:56Ich dachte, ich drehe ich.
16:00Nee, da ist kein Film drin.
16:02Aber wenn er einen Fotoapparat besitzt, dann wird er ja auch Bilder gemacht haben.
16:05Und die müssen doch irgendwo zu finden sein, in einem Album oder in einer Schachtel.
16:08Also ich bin schon so lange hier und hab noch nie Bilder gefunden.
16:12Aber wir müssen ein Bild finden, Frau Ries.
16:14Eine Suchmeldung ohne Bild, das ist jetzt eine aussichtslose Sache.
16:17Na ja, ist mir ja klar.
16:18Kommen Sie doch mit, wir suchen drüben mal weiter.
16:20Ja, bitte.
16:20Hast du deine Apfelbäume noch gar nicht abgeleert?
16:28Nein, nein, nein.
16:29Komm ja nicht dazu bei der vielen Arbeit und was auch eben bei dem Wetter.
16:32Was macht denn dein Garten?
16:34Also wie letzt bei der Heimbar, da waren die Äpfel da oben, aber vielleicht haben sie
16:37den Nachbarsblumen schon runtergestohlen.
16:39Ach komm rein, mir wird kalt.
16:42Oh, das ist ja ganz anders Klima da.
16:43Ja.
16:45Dann trinkst du einen Schluck mit?
16:46Ja, gerne, klar.
16:47Bist du nicht ablehend?
16:50Du, das rentiert sie nicht.
16:52Ich bin bei der Gertrud zum Abendessen.
16:53Ja.
16:54Ja, heute gibt's Schweinsbraten und Kartoffeln.
16:56Oh, ist das nicht ein bisschen üppig für abends?
16:58Ach du, einmal am Tag muss man doch richtig essen, nicht?
17:00Ja.
17:01Und in der Kantine, man, du weißt das ja.
17:02Ja, ja.
17:03Ruh, fast.
17:04Was gibt's denn eigentlich bei dir heute Abend?
17:10Ja, außer der Tagesschau, Viertel von Aufschnitt.
17:12Drum hast du so eine gute Figur.
17:15Na, aber im Ernst schaust, warum heiratst du eigentlich nicht wieder?
17:18Da brauchst du bloß eine Notiz aufgeben in der Zeitung, gut aussehender, mittelalterlicher
17:22Beamter, verwitwet, ohne Kinder.
17:24Ja, ja, ja, das kann ja alles noch kommen, Max, nicht?
17:27Du, sag mal, der Knoll, der hat also wirklich nicht gewusst, dass sein Onkel aus Bamberg
17:32weggezogen ist und schon seit zwei, zwei Jahren ganz in seiner Nähe wohnt.
17:36Na, das schockt eher.
17:39Was mich außerdem irritiert ist, dass der Seidel in der ganzen Wohnung kein einziges
17:44Foto gefunden hat.
17:47Ist doch merkwürdig, nicht?
17:54Entschuldigen Sie bitte.
18:14Ich bin von der Kriminalpolizei, ich bin mit Herrn Kreitmaier, ich wohne schon.
18:19Ach, Sie sind der Herrzeit.
18:21Genau.
18:21Ja, jetzt kommen Sie bitte mal mit.
18:23Dankeschön, Jan.
18:24Ich höre hier schon alle Unterlagen über Herrn Knoll herausgesucht, ich hoffe, ich kann
18:46Ihnen behilflich sein.
18:47Ja, ich will Sie gar nicht lange aufhalten.
18:48Sagen Sie, seit wann wird denn Herr Knoll vermisst?
18:51Seit etwa einem Monat.
18:52So lange schon?
18:53Na ja, zu Anfang hat das gar keiner gemerkt und warum hat es zunächst auch gar keiner
18:56gemeldet.
18:58Sie kennen Knoll länger?
19:00Was heißt länger?
19:02Wir haben uns hin und wieder mal am Schalter ein bisschen unterhalten.
19:06Sehr netter Herr.
19:07So.
19:08Na ja, ich hatte Ihnen ja schon am Telefon gesagt, dass ich gerne einige Informationen von Ihnen
19:12habe.
19:13Richtig, ja.
19:13Was möchten Sie wissen?
19:15Ja, also seit wann stehen Sie mit Herrn Neugensche zu?
19:17Seit zwei Jahren.
19:20Ja, seit zwei Jahren.
19:21Als er nach Dürmel zog, kam er zu uns und eröffnete ein laufendes Konto.
19:25Auf dieses Konto wird auch seine Pension überwiesen.
19:28Abgebucht werden vor allem Daueraufträge.
19:31Also Dauerauftrag beziehungsweise Bankeinzug für Miete für Strom.
19:36Na ja, das Übliche.
19:37Das Übliche, ja.
19:39Daneben hat er dann jeden Monat eine größere Summe im Bar abgehoben.
19:43Eine größere Summe?
19:44Mhm.
19:45Wie hoch ist denn seine Pension?
19:47Knapp 3000.
19:48So hoch?
19:48Ja.
19:50Aha.
19:51Kann denn über sein Konto noch irgendjemand anders verfügen?
19:54Hm, Moment.
19:56Nein, hier liegt nichts vor.
19:58Außer dem Kontoinhaber niemand.
20:00Wann hat er denn das letzte Mal Bargeld abgehoben?
20:02Ich sag Ihnen doch, er kam jeden Monat und holt eine Kontoinhaber.
20:04Ja, ich, vielleicht etwas präziser.
20:06Das war am 2. Juli.
20:10Nein, Moment, Moment, Moment.
20:12Am 3. August vor 5 Uhr.
20:14Dann steht die Pension, die er am 1. September bekommen hat,
20:18die steht noch auf seinem Konto.
20:19Natürlich.
20:20Aha.
20:21Haben Sie mit ihm sonst irgendwelche Geldgeschäfte gemacht?
20:23Nein, nie.
20:25Ach, Entschuldigung, möchten Sie rauchen?
20:29Die Zigarren, die raucht, riechen nicht schlecht.
20:31Na ja, sind ja auch nicht billig.
20:33Das ist ja, ja.
20:34Todesanzeige seines Bruders.
20:36Die wurde ihm in Bamberg umadressiert und ihm nachgeschickt.
20:40Ja, was sind die Leute so alles aufheben, bitte?
20:43Haben die Leute auch noch länger zu tun?
20:45Na ja, ein bisschen wird schon noch dauern.
20:47Wie ist denn das für Kaffee?
20:48Oh, das wäre lieb von ihm.
20:51Ist das für Sie?
20:52Ja, es kann sein.
20:53Unser Chef, der Herr Zapf.
20:54Ja, nein, ich bin verboten.
20:56Guten Tag.
20:58Guten Tag.
20:58Kriminalkommiss.
20:59Ich bin die Frau Ries.
21:00Deine Kollegen sind drin.
21:01Danke, ja.
21:02Ah, ja, da seid ihr jetzt.
21:04Herr Chef.
21:04Was Besonderes?
21:05Na, eigentlich nicht.
21:07In seinem Kleiderschrank hat er nur drei Anzüge.
21:09Zwei davon sind alt.
21:10Alt?
21:10Ja, aber schon sehr alt.
21:12So merkwürdig.
21:14Ich meine, dass einer, der 3000 Mark Pension kassiert, dass er nicht besser ausstoffiert ist,
21:18das verstehe ich nicht.
21:19Na, er hat eben sein Geld lieber ins Restaurant getragen.
21:21Und das gefällt mir.
21:22Na, ja, typisch, Max.
21:23Was ist das denn?
21:24Postsparbuch.
21:25Postsparbuch.
21:25So, der Kaffee wäre fertig.
21:27Bitte?
21:27Ja, danke.
21:29Jede Menge.
21:33Na, was ist?
21:33Magst du keinen?
21:34Oh ja, komm gleich.
21:52Was haben wir denn da alles?
21:57Reise, bitte.
21:58Costa Brava, Dalmatien.
22:00Sammeln.
22:00Rommelkarten.
22:02Schachspiel, Mühle, Dame.
22:04Das ist aber ein ganz neugieriger.
22:06Ja, der sammelt.
22:08Was?
22:08Information.
22:14Das könnte ein Knoll sein.
22:15Soll ich auch machen?
22:16Das sind so gut.
22:17Ja.
22:22Guten Tag.
22:25Guten Tag.
22:25Ich bin der Neffe des Herrn Knoll.
22:27Ah, ich bin die Frau Ries.
22:28Tag, Frau Ries.
22:28Sind die Herren von der Kriminalpolizei schon da?
22:30Sie werden schon erwartet.
22:31Danke schön.
22:34Ah, grüß Sie gut.
22:35Ich darf mich vorstellen, meine Kollegen, Herr Zapf.
22:37Knoll.
22:39Herr Seidl.
22:40Knoll.
22:40Vielen Dank, dass Sie gekommen sind.
22:42Aber das ist doch selbstverständlich.
22:43Meine Herren, es ist ein bisschen eng.
22:45Gehen Sie ruhig ins Wohnzimmer.
22:46Ja, dann bin ich vorgegangen.
22:47Komm, bitte, Knoll.
22:48Bitte schön.
22:49Auch den Kaffee bringe ich Ihnen.
22:51Danke.
22:51Ja, um es gleich vorweg zu sagen, Herr Knoll, wir sind auf der Suche nach Ihrem Onkel
23:00noch keinen Schritt weitergekommen.
23:02Aber vielleicht können Sie uns behilflich sein.
23:04Gerne, aber ich weiß gar nicht, wie.
23:06Sie waren nie hier, ne?
23:07Nein, nein, die Wohnung kenne ich nicht, aber die Möbel sind mir natürlich bekannt.
23:11Tja, dann sehen Sie sich mal genau um, nicht?
23:14Vielleicht fällt Ihnen was auf.
23:16Nein.
23:21Was sollte mir da auffallen?
23:24Es ist ja nicht auszuschließen, dass Ihr Onkel das Opfer eines Verbrechens geworden ist.
23:28Leider wissen wir so wenig von ihm.
23:30Das erschwert unsere Nachforschung.
23:32Ich glaube, wir kennen seine Lebensgewohnheiten nicht.
23:35Wir wissen nicht, ob er größere Wertgegenstände besaß und so weiter.
23:40Wertgegenstände?
23:42Hier, das Bild, darauf war er sehr stolze.
23:45Angeblich soll es echt sein und sehr wertvoll.
23:47Tja, also, Sie vermissen nichts in der Wohnung.
23:55Verständlich nicht.
23:56So, ich habe mal ein bisschen.
23:57Ja.
23:58Ich sagte Ihnen doch, ich kenne die Wohnung gar nicht.
24:01Und die Einrichtung, die habe ich gar nicht so genau in Erinnerung.
24:07Ja, aber ich möchte Ihnen doch auch noch das Schlafzimmer zeigen.
24:10Kommen Sie mit.
24:10Seid, kommen Sie drauf.
24:12Wissen Sie, wir müssen da ganz sicher gehen.
24:13Wir müssen hier die Informationen sammeln.
24:15Was ist denn los?
24:17Haben Sie den Ring gesehen?
24:19Nein.
24:20Na, den er in einer linken Hand trägt.
24:22Warum, was ist mit dem?
24:23Der gehört ihm.
24:24Wem?
24:24Dem alten Herrn Knoll, den hat er immer getragen.
24:27Wenn Sie so etwas behaupten.
24:28Das behaupte ich nicht, das weiß ich.
24:30Täuschen Sie sich wirklich nicht?
24:32Ausgeschlossen.
24:34Also nichts, Sie können sich ja nicht schenken.
24:36Also, hier kenne ich wirklich nichts.
24:38Sagen Sie mal, was seine Gewohnheiten angeht.
24:42Und beispielsweise ging er gern spazieren, ging er gern alleine spazieren.
24:46Das kann ich Ihnen nicht sagen.
24:48Ich habe ihn in den letzten zehn Jahren vielleicht dreimal gesehen.
24:52Und über seinen Gesundheitszustand können Sie auch keine Auskunft geben.
24:55Nein, da bin ich überfragt.
24:57Na gut, will ich Sie nicht länger aufhalten.
24:59Vielen Dank, dass Sie gekommen sind, Herr Knoll.
25:01Widerschauen, Herr Knoll.
25:02Jetzt zu danken.
25:03Widerschauen.
25:03Herr Knoll, auf Widerschauen.
25:04Danke schön, dass Sie kommen.
25:06Sagen Sie mal, der hübsche Ring da, der gefällt mir.
25:09Der Ring?
25:10Ja.
25:10Ach so, das.
25:11Das ist ein Erbstück von meinem Vater.
25:13Ah ja.
25:14Widerschauen.
25:14Wiedersehen, Herr Knoll.
25:15Widerschauen.
25:20Sag mal, was ist denn los mit dem Ring?
25:23Der gehört dem alten Herrn Knoll.
25:26Wer sagt das?
25:27Ich.
25:29Na, Bernd, was sagst du dem, was?
25:43Was meinst du, was so was kostet, hä?
25:46Mindestens 30.
25:47Und was verdient der Baudemeister?
25:50Eben.
25:59Schnell wieder, Herr Knoll.
26:05Stell dich das auf.
26:05Ja.
26:07Okay.
26:07Gut.
26:08Gut.
26:08Hans-Gloll, Besersreuth, Lücher Straße 11.
26:26Genau, den meine ich.
26:27Darf ich da mal anfangen?
26:28Ja, bitte, Herr Zweiler.
26:30Sagen Sie, wissen Sie, seit wann er den Wagen hat?
26:34Ob ich das weiß?
26:36Vor 14 Tagen genau auf dem Dach.
26:37Das war ein großer Armischlimm.
26:40Danke.
26:42Er ist eigentlich alt, dass ich diesen Worte.
26:44Danke, Herr Präsident.
26:45Bis zum nächsten Mal.
26:53Glockenheil.
26:53Ja?
26:54Wenn du den Bodenmeister meinst.
26:56Ja, eben denn.
26:56Das ist doch ein prima Kumpel.
26:58Hat der je mit uns was zu tun gehabt?
26:59Ach, doch nie im Leben.
27:01Erst doch in Ordnung.
27:02Na, ist gut. Dankeschön.
27:03Also, wie geht's denn?
27:07Ja, das ist richtig.
27:19Herr Knoll hat bei mir einen Sportwagen gekauft.
27:21Aha.
27:22Was hat der denn gekostet?
27:23Die Zentrale soll zurückrufen, bitte.
27:25Ich hab's eilig.
27:26Was hat Herr Knoll für den Wagen bezahlt?
27:28Der Wagen hat 16.000 Mal gekostet.
27:3016.000 Mal?
27:32Ein schön teurer Schlitten.
27:33Ja, es war kein Neuwagen.
27:35Ach, es war ein Gebrauchwagen.
27:36Ja.
27:37Wie hat er denn bezahlt?
27:38In Bar oder in Raten?
27:40Herr Knoll hat Bar bezahlt.
27:41Bar bezahlt?
27:4116.000 Mal?
27:43Ist aber es nicht in Ordnung mit dem Geschäft?
27:45Nein, nein, es ist alles in bester Ordnung.
27:47Vielen Dank für die Auskunft.
27:49Entschuldigen Sie bitte hier sich raus.
27:51Machen Sie sich doch keine Umstände, liebe Frau.
27:53Ich bleibe ja nicht lange.
27:55Herr Knoll, entspricht Ihnen, dass ich Sie überfalle hier zu Hause.
27:58Aber ich hab da noch eine Information nötig.
28:01Und zwar, was ist denn mit der Wohnung Ihres verstorbenen Vaters passiert?
28:05Ja, die Wohnung, die mein Vater bewohnt hat, die war sehr preiswert.
28:09Das Haus gehört der Stadt.
28:11Er war kaum unter der Erde, da waren schon die ersten Interessenten da.
28:15Und 24 Stunden später, da war sie schon vermietet.
28:17Wir haben bis zum Monatsende räumen müssen.
28:20Ja, und was ist denn mit dem Nachlass Ihres Vaters geschehen?
28:22Darf ich Ihnen gleich ein paar Gäste?
28:23Oh, danke sehr, Lieben.
28:24Entschuldige, danke schön.
28:26Was ist mit dem Nachlass Ihres Vaters?
28:28Ja, und was wir von der Wohnungseinrichtung brauchen konnten, das haben wir mitgenommen.
28:32Und was wir nicht brauchen konnten, das haben wir verkauft.
28:35Den Rest, den haben wir der Müllabfuhr mitgegeben.
28:38Aha.
28:39Ja, und woraus bestand der Nachlass noch?
28:41Ich meine, waren zum Beispiel Wertgegenstände dabei?
28:44Hm, nicht viel.
28:47Nur dieser Ring hier und ein paar Manschettenknöpfe.
28:51Das war doch alles, nicht, hat er?
28:52Ja, da war noch was.
28:55Ah ja, eine goldene Krawattennadel war noch da.
28:56Ja, stimmt, die goldene Krawattennadel, die hätte ich fast vergessen.
29:00Kann ich den Ring mal sehen?
29:01Meinen Ring?
29:02Ja.
29:03Tja, bitte.
29:05Danke.
29:09Wollen Sie mir nicht endlich sagen, was Sie mit Ihren Fragen bezwecken?
29:12Ja, Herr Knoll, das will ich Ihnen gerne sagen.
29:21Frau Ries, Frau Ries, das interessiert mich doch gar nicht, was die gesagt hat.
29:26Sie glauben doch nicht etwa, dass ich meinen Onkel umgebracht habe?
29:29Also das hat bisher jedenfalls noch niemand behauptet.
29:31Ich habe doch gar nicht gewusst, dass er in Dürrmüll wohnt. Das habe ich doch gar nicht gewusst.
29:34Ja, ja, das haben Sie bereits ausgesagt.
29:36Ja, das habe ich auch nicht gewusst.
29:37Nur weil ich diesen Ring von meinem Vater geirbt habe?
29:39Ja, aber die Putzfrau hat doch nun mal ausgesagt, dass der Ring Ihrem Onkel gehört.
29:42Dann hat sie sich eben geirrt.
29:43Ja, ist gut, Herr Knoll, ist gut. Etwas anderes. Hatte Ihr Vater ein Sparbuch oder ein Bankkonto?
29:50Ja, wir haben eine Kassette mit Bargeld gefunden.
29:53Mit Bargeld?
29:53Ja, 16.000 Mark.
29:55Oh.
29:56Und da Sie alles so genau wissen wollen, da kann ich Ihnen auch sagen, ich habe mir von dem Geld einen Wagen gekauft.
30:00Das war schon lange mein Wunsch.
30:01Als hätten wir nicht nötigere Anschaffungen gehabt.
30:03Wir haben doch nicht schon wieder mit diesem Thema an. Darüber haben wir doch weiß Gott genug gestritten.
30:06Ja, weil alles immer nur nach deinem Kopf gehen muss.
30:08Also 16.000 Mark, Donnerwetter. Hatten Sie mit einer Erbschaft in dieser Höhe gerechnet?
30:13Nein, keine Ahnung. Ich habe doch nicht gewusst, dass er so viel auf der hohen Kante hatte.
30:17Aber wie erklären Sie sich das?
30:20Mein Vater war immer sehr sparsam. Alte Leute stellen eben nicht mehr so hohe Ansprüche.
30:26Und wenn er sich wirklich was Besonderes leisten wollte, wie seine Urlaubsreisen zum Beispiel, die hat halt seinen Bruder bezahlt.
30:32Ja, kann ich den Ring mal mitnehmen?
30:36Ja, wenn es sein muss.
30:37Danke.
30:38Sie glauben, dass ich lüge.
30:41Dass ich ihn gar nicht aus dem Nachlass meines Vaters habe.
30:46Äh, Frau Knoll.
30:49Haben Sie bei Ihrem Schwiegervater jemals diesen Ring gesehen?
30:55Ich kann mich nicht daran erinnern.
30:58Von ein Knoll.
31:00Sie auch nicht?
31:02Nein.
31:03Er hat ganz selten Besuch gehabt. Aber das habe ich Ihnen doch schon erzählt.
31:06Ja, ich meine, wer war denn bei ihm, als er krank wurde? Hat denn da jemand gepflegt?
31:11Sie meinen den Schlaganfall?
31:12Ja.
31:13Aber das haben wir Nachbarn rechtzeitig bemerkt.
31:15Wir haben einen Arzt verständigt und der hat ihn gleich ins Krankenhaus geschafft.
31:18Ach, entschuldigen Sie.
31:20Ich bin sehr, hat eine ganz kurze Frage.
31:23Hey, kennen Sie diesen Ring?
31:25Ja.
31:26Ja, den hat Herr Knoll betragen.
31:28Setzen Sie sich ab.
31:29Ja, ja.
31:30Ja, das haben wir gleich.
31:31Ja.
31:32Er wurde am 9. August eingeliefert.
31:40Er wechselt am 12. August.
31:44Todesursache Apoplexie.
31:46Apoplexie, das heißt, so ist ein Schlaganfall.
31:48Gefäßverengung im Gehirn, verbunden mit halbseitiger Lähmung.
31:54Sprachverlust, Bewusstlosigkeit.
31:56Also, nichts zu leiden.
31:57Sehen Sie sich den Ring mal genauer an.
32:06Ja, ja, den kenne ich.
32:09Den hat er mal getragen.
32:11Was ist denn damit?
32:13Ja, ja, mit Erwin Knoll, da war ich sehr gut bekannt.
32:17Das hat er Ihnen richtig erzählt.
32:19Und ich muss sagen, also so einen guten Freund kriege ich nicht so bald.
32:23Und wann haben Sie uns das letzte Mal gesehen?
32:25Ja, das musste etwa acht Tage vor seinem Tod gewesen sein.
32:29Er hatte mich noch mal zum Essen eingeladen und spendiert, was gut und teuer war.
32:34Und wenn ich an die Weine denke, eine Flasche besser als die andere.
32:40Selten haben wir uns aufrecht verabschiedet.
32:42Wie bitte?
32:43Na, selten aufrecht.
32:44Verstehen Sie nicht?
32:45Ach so, ja.
32:46Und dann zum Abschied hat er mir immer so eine Handvoll Zigarren in die Tasche gesteckt.
32:49Und mit der Hand auf die Schulter geklopft.
32:51Hat gesagt, lass dir es gut gehen, Altes, aus.
32:53Ja, Herr Knoll, hier ist der Ring zurück.
32:56Vielen Dank.
32:57Nicht zu Dank.
32:58Hoffentlich hat er Ihnen was genützt.
32:59Na ja, wir haben Ihnen zwei Leuten gezeigt, die Ihrem Onkel oft begegnet sind.
33:03Und die haben ihn erkannt auf Anhieb.
33:05Das ist doch gar nicht möglich.
33:06Das scheint aber so.
33:08Haben Sie keine Erklärung dafür?
33:10Erklärung?
33:11Was soll ich Ihnen denn da erklären?
33:13Na, vielleicht hatten die beiden Brüder den gleichen Ring noch.
33:16Ach so, na ja, das wäre natürlich möglich.
33:18Seid theoretisch.
33:19Ja, annehmen Sie doch bitte.
33:21Danke schön.
33:21Herr Zappmann, ja, bitte schön.
33:23Da ist ja überall noch Platz.
33:25Wir haben übrigens auch einen alten Freund Ihres Vaters geschmogen.
33:30Also so sparsam, wie Sie das geschildert haben, hat Ihr Vater nicht gelebt.
33:34Ganz im Gegenteil.
33:35Wir wissen jetzt auch, wie hoch die Rente war, die er bezog.
33:38541 Mark und 60 Pfennig.
33:42Haben Sie die 16.000 Mark wirklich in einer Kassette gefunden?
33:47Aber ja, wie ich es Ihnen gesagt habe.
33:50Frau Knoll, sagen Sie, waren Sie dabei?
33:53Nein.
33:55Aber Hans hat mir die Kassette gleich gezeigt, nachdem er sie im Kleiderschrank gefunden hatte.
33:58Aha, so.
34:00Das stimmt.
34:01Mein Vater lügt nicht.
34:03Ja, ja.
34:03Mein Großvater hatte Geld.
34:06Viel mehr, als wir gedacht haben.
34:08Vor einem Jahr hat er mir 2.000 Mark geschenkt.
34:12Und jetzt im Frühjahr wieder 3.000.
34:15Tatsächlich?
34:15Wieso erfahre ich das erst jetzt?
34:17Weil ich ihm versprechen musste, Euch nichts davon zu sagen.
34:20Na, das ist aber eine schöne Geschichte.
34:22Was sagst Du denn dazu?
34:25Mir hat er zu Weihnachten auch 1.000 Mark geschenkt.
34:27Was?
34:28Ja.
34:29Ich habe ihm auch versprechen müssen, Dir nichts zu sagen.
34:32Das ist eine Familie.
34:34Das ist doch nichts zu passen.
34:35Ganz schön mies von dem Alpen.
34:37Ja, aber wie kam er denn zu so viel Geld?
34:39Hat er noch geschäftigt?
34:41Weiß ich nicht.
34:42Keine Ahnung.
34:43Also, früher, da hat er öfter gestöhnt, dass ihm sein Geld nicht reicht, nicht?
34:47Aber in den letzten Jahren habe ich eigentlich nichts mehr davon gehört.
34:50Als er mir den Tausender gehabt, habe ich es ja gar nicht glauben wollen.
34:53Da hat er nur gelacht.
34:55Was ich mir leisten kann, weiß ich besser als Du.
34:58Also, dass Du mir davon nichts gesagt hast, Hertha, also.
35:00Ja, 1.000 Mark haben oder nicht, ne?
35:04Möglicherweise hat er irgendwelche Geschäfte gemacht und er wollte eben nicht, dass wir...
35:08Vermuten Sie das nur, oder?
35:09Sehen Sie, vor 2, 3 Jahren, da habe ich ihm angeboten, bei uns zu wohnen.
35:14Aber da hat er gar nicht mit sich reden lassen.
35:16Ich habe versucht, ihn zu überzeugen, dass es unvernünftig ist, wenn ein Mann in seinem Alter allein wohnt.
35:21Da ist er mir über den Mund gefahren.
35:23Na, da habe ich es eben bleiben lassen, ne?
35:26Wenn ich ihn mal besuchen wollte, war er oft nicht daheim.
35:28Und die Nachbarin hat mir erzählt, dass er oft wochenlang weg war.
35:31Ja, aber haben Sie ihn da nicht selbst gefragt, warum...
35:34Na, hören Sie mal, das wäre doch wohl zu weit gegangen.
35:37Ein Mann in seinem Alter, der wird doch wohl tun und lassen dürfen, was er will.
35:39Wenn er wirklich irgendwo eine lustige Witwe gehabt hat, das war uns doch egal.
35:43Was geht es uns an?
35:44Komm, den Beunsen!
35:46Vorsicht!
35:46Den Beunsen!
35:48Komm, den Beunsen!
35:51Weiter!
35:54Los, da zuspringen!
36:02Komm, der ist halt...
36:03Ja!
36:09Was heißt denn, Maxl?
36:17Du weißt jetzt, Leber.
36:19Ja, was ich immer sage, du trinkst zu viel Bier.
36:21Den Bier hat doch mit der Leber nichts.
36:22Das ist doch gesund.
36:25Was soll ich sonst trinken?
36:26Nein, Wein natürlich.
36:28Schlechter Wein schmeckt man nicht, schau.
36:29Und den Gürten kann ich mir nicht leisten bei uns umgeheuert.
36:32Du, das zweite Spiel hätte man nicht verlieren müssen.
36:35Wenn du mir die Bälle besser zugespielt hättest.
36:37Ah ja, du hast ja Bomme in der Leben gehalten, sei ehrlich.
36:38Sagen wir, gehst du mit in den Ratzkeller?
36:41Nein, heute nicht.
36:42Ich bin mit meiner Frau verabreden.
36:43Oh, schönen Gruß.
36:44Richtig aus, dann.
36:46Servus.
36:46Servus.
36:47Servus.
36:47Servus.
37:12Ja, schau mal, ich bin ja sonst in der Zeit.
37:21Ja, gut, gut, ich mach's mir draußen, das ist sehr gemütlich.
37:42Ja, und wir machen es so, sobald ich Bescheid weiß, ruf ich Sie an, vorher können wir sowieso nicht übernehmen.
37:49Nicht? Wiedersehen.
37:50Herr Zapp.
37:50Herr Zapp.
37:51Grüß Sie.
37:51Ich kann Sie leider nicht reinbinden, ich habe jetzt hier in Gefahr.
37:54Mach du nichts, mach du nichts.
37:55Also der kurze Zwischenbericht, Knoll, ja.
37:58Am 4. oder 5. August war er zum letzten Mal in seiner Wohnung, seitdem ist er verschwunden als Staatsanwalt.
38:02Der einzige Mensch, mit dem der alte Herr noch Kontakt hatte, das war sein Bruder.
38:07Und ausgerechnet, der stirbt eine Woche später am 12.
38:09Und die Aussage von dem Neffen, die Geschichte mit dem Ring, halten Sie die für glaubwürdig?
38:15Ja, Herr Staatsanwalt, was der uns erzählt hat, das ist, dass der naiv, das kann man gar nicht erfinden, das kann nur wahr sein.
38:20Naja, und Ihre Suchmeldungen hatten wohl auch keinen Erfolg.
38:23Sie hatten nur einen einzigen Hinweis, ja, aber der hilft uns auch nicht weiter.
38:28Ja, und was gedenken Sie nun zu tun?
38:30Ja, was wir immer tun in solchen Fällen, wenn man keinen Anhaltspunkt hat, sammeln, Herr Staatsanwalt, Informationen, das alles.
38:36Ja, aber die Sache scheint doch schwieriger zu werden, als Sie uns vorgestellt haben.
38:42Nun, ich halte Sie auf dem Lauf.
38:43Ja, tun Sie bitte.
38:44Was macht denn Ihre Frau Gemahle?
38:45Ach ja, die ist wieder aus dem Rackenhaus.
38:46Ja, Frau Gemahle.
38:47Geht ja wieder besser.
38:48Meine Empfehlung, Herr.
38:49Danke, wieder.
39:00Margit, Moment einmal.
39:00Können Sie da mal ein bisschen tippen auf?
39:03Ja, was ist denn, Herr Holzmüller?
39:04Sagen Sie mal, wenn in einer Todesanzeige steht, er verstarb im 75. Lebensjahr, dann heißt das doch, er war 74, ne?
39:11Ja, klar.
39:12Na, jetzt aber die Aussage da von der Putzfrau.
39:14Wie alt war Herr Knoll?
39:16Antwort 74, er hat sich aber gut gehalten und so weiter und so weiter.
39:19Wen aber jetzt, jetzt kommt es nämlich.
39:21Wenn aber jetzt beide Brüder 74 sind, was dann?
39:25Margit.
39:27Ist das ein Quiz?
39:28Nein, nein, ehrlich, mal ernst jetzt.
39:30Was ist dann, wenn beide 74 sind?
39:32Ja, also dann gibt es ja nur zwei Möglichkeiten.
39:35Entweder ist der eine so zehn oder elf Monate jünger, das kommt schon mal vor, oder?
39:40Oder die beiden sind Zwillinge, ha?
39:43Stimmt, genau.
39:44Mädel, jetzt haben wir es.
39:45Wunderbar.
39:46Haha, dann wird das schon schauen.
39:54Und ein Testament hat der Alte anscheinend nicht gemacht.
39:56Nachdem wir in der Wohnung nichts gefunden haben, bin ich zum Gericht gegangen.
40:00Aber da liegt nichts vor.
40:01Die gleiche Auskunft habe ich von den Notaren erhalten.
40:03Tja, wenn kein Testament da ist, wer erbt denn dann?
40:07Der Bademeister?
40:08Entschuldigung, ich habe eine wichtige Entdeckung gemacht.
40:12Unser Knoll, der ist am 20. Februar 1901 geboren.
40:16Ah, wann?
40:16Und wisst ihr, wann sein Bruder geboren ist?
40:18Am gleichen Tag.
40:20Ach.
40:20Ja, dann, dann sind das ja Zwillinge.
40:26Zwillinge?
40:26Hä?
40:27Also auf die Idee hätten wir schon früher kommen können.
40:29Ich bin froh, dass ihr jetzt da...
40:30Was?
40:30Nein, ich habe jetzt keine Zeit.
40:31Ein Herr Knoll möchte Sie sprechen.
40:33Ja.
40:33Na, ein gewisser Herr Knoll.
40:34Ach, das ist der Neffe.
40:36Ja.
40:36Der soll mal reinkommen.
40:39Das ist Zwillinge.
40:43Sehr toll.
40:44Wie bist du denn darauf gekommen?
40:45Guten Tag, Herr Knoll.
40:46Guten Tag, Herr Knoll.
40:47Entschuldigung, ich möchte Sie noch mal sprechen.
40:48Ja, bitteschön.
40:49Herr Knoll.
40:49Tag.
40:50Nehmen Sie bitte.
40:51Guten Tag.
40:51Was haben Sie mal verherzen?
40:53Ja, ich bin nämlich durch einen Zufall drauf gekommen, dass mein Vater noch mehr Geld hatte.
40:57Was? Noch mehr?
40:58Ja.
40:59Er hatte bei einer Bank in Petersreuth Pfandbriefe deponiert, im Wert von 12.000 Mark.
41:03Wie sind Sie darauf gekommen?
41:05Die Bank hat ihm einen Depotauszug geschickt und als der zurückkam mit dem Vermerk Adressat verstorben,
41:09hat sich die Bank nach dem gesetzlichen Erben erkundigt und dabei an mich gewandt.
41:13Aber ich komme nicht wegen der Pfandbriefe zu Ihnen.
41:17Mein Vater hatte bei der Bank auch einen Umschlag deponiert.
41:20Den hat man mir ebenfalls ausgehändigt und da drin steckten diese drei Papiere.
41:25Dem Datum nach sind Sie zwei Jahre alt.
41:28Der Text ist in einer slawischen Sprache und auf allen drei Papieren steht der Name meines Onkels.
41:33Das hier, das scheint eine Rechnung zu sein.
41:36Und das ebenfalls hier.
41:37Genau.
41:38Und hier, das ist ein amtliches Dokument.
41:42Unten rechts ist ein Stempel mit einer Unterschrift.
41:44Ja, aber in welcher Sprache ist das?
41:48Tschechisch vielleicht.
41:50Ja, vielleicht.
41:52Was meinst du, Max?
41:55Da müsste mir jemanden fragen, der was davon versteht.
41:57Ich kann nur bayerisch.
41:58Ja, aber das passt ja nicht überall hin.
41:59Ja, ja, ich weiß schon Bescheid.
42:26Ich werde es gleich mal probieren.
42:27Herr Zapf, der Herr Jani ist jetzt da.
42:34Ja, gut.
42:35Sie können reingehen.
42:36Danke.
42:42Grüß Gott.
42:43Tag, Herr Jani.
42:46Wir brauchen dringend Ihre Hilfe.
42:47Der Herr Holzmüller, der hat gesagt, dass Sie perfekt tschechisch sprechen.
42:51Stimmt das?
42:52Perfekt.
42:53Das war mal.
42:53So, ja, im Aufsieg.
42:54Ach.
42:56Aufsieg war das.
42:57Ja, mit der Zeit verliert man leider einiges.
42:59Ja, ja.
43:00Wenn ich heute fließend tschechisch reden soll, also, da tue ich mir schwer.
43:03Ah, ja, Sie sollen ja bloß ein paar Zeilen übersetzen.
43:06Übersetzen?
43:06Ja.
43:07Das ist kein Problem.
43:09Tja.
43:10Hm.
43:11Also.
43:11Das ist kein tschechischer Text.
43:13Nein.
43:14Das könnte eine Sterbeurkund sein.
43:19Ja, aber welche Sprache, das, was meinen Sie, könnte das polnisch sein, oder?
43:24Nein, polnisch, polnisch ist es nicht.
43:26Ja, was ist das?
43:27Moment, man.
43:30Ja.
43:31Möglicherweise.
43:32Hm?
43:33Hören Sie mal.
43:35Das könnte kroatisch sein.
43:38Sind Sie sicher?
43:39Ziemlich.
43:40Ach du lieber, wo finde ich denn jetzt jemanden, der kroatisch spricht?
43:45Kein Problem.
43:46So.
43:46Ich habe einen Freund, Matija Gundalic.
43:50Aha.
43:50Wie heißt er?
43:51Matija Gundalic.
43:53Gundalic.
43:54Ja.
43:55Balkan Restaurant.
43:56Ja.
43:57Wo ist er?
43:58Kralstraße.
43:59Kralstraße.
44:0034.
44:0134, ja.
44:02Schönen Dank, vielen Dank.
44:03Bitte, bitte.
44:04Jani.
44:11Herr Gundalic.
44:13Herr Gundalic, entschuldigung, dass ich Sie hier störe, aber ich hätte gerne.
44:16eine Frage an Sie gestellt.
44:18Ja, ich komme gleich.
44:19Ich, dann komme gleich.
44:20Ja, ich warte.
44:20Dankeschön.
44:22Pune Cuerba, die Fasole lau parte, Drager.
44:24Schiepune Schaschlik und unten und die Gähe.
44:32Hörst du nicht, was ich gesagt habe?
44:34Pune Cuerba, die Fasole lau parte.
44:36Schönen.
44:37Moment, nutze Pato, da.
44:38Warte, bitte.
44:41Ja, bitteschön, was gibt's?
44:43Herr Gundalic, mein Name ist Zapf.
44:45Ihr Freund, der Jani, der hat mich zu ihm geschickt.
44:48Ach, der Jani.
44:49Ja, ja.
44:50Na, wie geht's ihm?
44:51Na gut, ausgezeichnet, ausgezeichnet.
44:52Er war ja erst vor einer Stunde bei mir.
44:54Wissen Sie, was ich habe ihm neulich gesagt?
44:57Was suchst du bei der Polizei?
44:59Komm doch besser zu mir als Hilfskoch.
45:01Verdienst du mehr und wirst garantiert nicht erschossen.
45:04Na und, hat er das Angebot angenommen?
45:07Er überlegt sich's noch.
45:08Ich bin auch von der Kriminalpolizei, Herr Gundalic.
45:11Also, zwei Hilfskoch, die kann ich leider nicht gebrauchen.
45:14Ja, ja, ich komme aus einem Mann an, und, Herr Gundalic, ich wollte Ihnen gerne diese Papiere hier zeigen.
45:22Das ist ja kroatisch.
45:23Ja, ja, eben. Könnt ihr's lesen?
45:24Als gebildliche Kroater will ich halt lesen können.
45:28Ja, und?
45:29Also, das ist ja ziemlich eindeutig, das ist eine Krankenhausrechnung, das ist eine Rechnung über eine Bestattung, und das ist eine Sterbeurkunde.
45:42Die Sache war nämlich folgendermaßen, die beiden Brüder, Friedrich und Erwin Knoll, die sind vor zwei Jahren zusammen nach Jugoslawien gefahren in Urlaub.
45:49Und da wurde der Friedrich, der wurde krank, kam im Krankenhaus und starb dort an diesem Trieb.
45:55Das ist die Ruhe, nicht?
45:56Ja, ja, ja, und da wurde er bestattet auf dem Friedhof in, was steht da?
46:00Kirchpenitz, ja.
46:00Ja, bei Rijekas.
46:02Und weil es Zwillingsbrüder waren, haben Sie sich wahrscheinlich sehr ähnlich gesehen.
46:05Ja, da ist dem Erwin etwas Tolles eingefallen, er ist nach Deutschland zurückgekehrt, hat aber dort den Tod seines Zwillingsbruders verschwiegen.
46:12Ja, er hat sogar wechselweise in beiden Wohnungen gewusst.
46:14Und hat beide Renten kassiert, nicht? Seine eigene kleine und die große Pension von seinem Bruder.
46:19Genau.
46:19Aber Moment mal, soviel ich weiß, muss doch ein Rentner einmal im Jahr der Behörde eine Lebensbescheinigung vorweisen, oder?
46:25Ja, ja, das hat er ja auch getan. Er hat nämlich den Wohnsitz von Bamberg nach Dürrmühl verlegt.
46:31Da kannte ihn ja kein Mensch und da wurde es ihm sehr leicht gemacht, diese Bescheinigung, die notwendige Bescheinigung zu fälschen.
46:37Na ja, von dem Moment an, da ging es nun los, da hat er gelebt.
46:39Wir wissen ja, nur die ersten Lokale gegangen, die besten Beine getrunken, die teuersten Zigarren geraucht und Reisen gemacht und große Geschenke und so weiter und so weiter.
46:48Nicht schlecht. War ein ganz Gerissener, was?
46:51Genau.
46:53Ich sag's ja.
46:57Ideen muss man haben.
46:58Ich sag's ja.
47:06Ich sag's ja.
47:36Ich sag's ja.
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