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  • vor 2 Tagen

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Kurzfilme
Transkript
00:00Musik
00:30Ach, Frau Eckhardt. Na, das ist ja eine schöne Überraschung.
00:58Ich weiß nicht, ob das so schön ist. Ihre Kanzlei wird verklagt.
01:02Weswegen?
01:03Ich glaube, das sollten wir lieber zusammen mit Ihrer Partnerin sprechen.
01:09Wie ich Ihnen ja schon bei unserer letzten Begegnung gesagt habe, vertrete ich Frau Seifert, die, um es mal vorsichtig zu formulieren, nicht sehr zufrieden mit ihrer Vertretung war.
01:18Sie wollte einen Gefallen von mir und den habe ich ihr erwiesen. Als Freund und nicht als Anwalt.
01:24Frau Seifert hatte Angst, dass ihr Mann sein gesamtes Vermögen verschleudert und wollte, dass ich ihm ins Gewissen rede.
01:30Das habe ich getan. Aber dann hat sie versucht, ihn für unzurechnungsfähig zu erklären. Also hat er mich mit seiner Vertretung beauftragt.
01:37So kann man das sehen. Aber Frau Seifert hat es so gesehen, dass sie sie in einem Konflikt zwischen ihr und ihrem Mann als Anwalt um Rat gebeten hat und dass sie sich, was typisch ist, auf die Seite des Mannes gestellt haben.
01:51In diesem Fall die Gegenpartei. Und das ist ein klassischer Fall vom Parteiverrat.
01:56Das sehe ich nicht so. Also nicht, wenn es sich so abgespielt hat, wie mein Partner das gerade beschrieben hat. Und nur weil jemand Anwalt ist, ist nicht jede seiner Handlungen notwendigerweise die eines Anwalts.
02:09Außerdem war das, wie Sie schon sagten, sein Vermögen, das sie auch bei einer Scheidung nicht bekommen hätte. Und soweit ich weiß, hat Herr Seifert seine Frau und seine Kinder großzügig versorgt, bevor er sich zurückgezogen hat.
02:23Ja, meine Mandantin war ja auch bereit, das auf sich beruhen zu lassen. Aber dann hat sie von der Stiftung erfahren. Und das lässt die Sache völlig anders aussehen.
02:31Damit sieht das Ganze nämlich so aus, als sei der Parteiverrat vorsätzlich geschehen und durch eine Art Bestechung motiviert gewesen.
02:38Also hat sie mich beauftragt, Strafanzeige gegen sie zu erstatten. Und nur weil sie sich schon so gut kennen, hat sie mich gebeten, sie vorher zu informieren, bevor ich Klage einreiche.
02:48Entschuldigung, ich weiß jetzt im Moment gar nicht, wovon Sie reden. Um was für eine Stiftung geht es da?
02:54Herr Seifert hat den größten Teil seines Vermögens in eine Stiftung überführt und Ihre Kanzlei mit der Betreuung dieser Stiftung beauftragt. Das bringt Ihrer Kanzlei einen erheblichen Zugewalt.
03:03Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.
03:06Wie kann denn das sein? Der Notar, den Herr Seifert beauftragt hat, muss sich schon längst angeschrieben haben.
03:12Es tut mir leid, ich weiß von nichts. Und ich würde gerne mit Ihnen und Frau Seifert reden, bevor das Ganze ausufert.
03:17Ja, das halte ich doch für eine sehr, sehr gute Idee.
03:19Frau Seifert hat mich nicht nur beauftragt, Klage gegen Sie einzureichen, sondern auch die Anwaltskammer über diesen Vorgang zu informieren.
03:25Und Sie wissen, wie das am Ende ausgehen kann.
03:28Ich rede mit ihr.
03:30Und ich werde sobald wie möglich ein Termin vereinbaren.
03:34Thomas, weißt du irgendwas von einer Stiftung, mit deren Betreuung wir beauftragt werden sollen?
03:49Ja.
03:50Letzte Woche kam ein Schreiben vom Notariat Fritsche und Heilbach mit der Bitte, dass wir uns dringend bei Ihnen melden sollen.
03:56Das ging an Herrn Gellert.
03:58Warum haben Sie mir nichts davon gesagt?
04:00Ich habe es Ihnen vorgelegt.
04:02Es war im Ordner wichtig, sofort bearbeiten.
04:04So was können Sie doch nicht in irgendwelchen Ordnern begraben.
04:07Das müssen Sie mir in die Hand drücken.
04:09Jasmin macht das immer so.
04:11Also ich möchte ja nicht schwierig sein, aber ich bin Referendar und keine Anwaltssekretärin.
04:17Ja, so was müssen Sie mir sagen.
04:19Außerdem waren Sie in den letzten Wochen nicht wirklich ansprechbar.
04:22Ja, da hat er wirklich recht.
04:24Und ich meine, wir können froh sein, dass Thomas uns hilft, jetzt wo Jasmin im Mutterschutz ist.
04:28Ja, natürlich.
04:30Es tut mir leid.
04:31Das war ungerecht.
04:32Ich bin einfach erschrocken.
04:34Suchen Sie mir bitte dieses Schreiben raus.
04:37Ich rufe Gudrun an.
04:38Wir müssen dringend Herrn Seifert finden.
04:43Lüg mich doch nicht an.
04:45Du hast keine Freistunde.
04:47Hm?
04:48Ich habe gerade mit der Schule telefoniert.
04:50Du hättest seit einer Stunde da sein müssen.
04:52Warum machst du das, hä?
04:54Warum lügst du mich an?
04:55Was soll ich denn machen?
04:57Soll ich mir jede Änderung deines Stundenplans von der Schule schriftlich bestätigen lassen,
05:00oder was?
05:01Soll ich dich da hinbringen und abholen?
05:03Wie wie so ein Kleinkind?
05:04Geht das auch ein bisschen leise und ein bisschen weniger aggressiv?
05:07Nein!
05:08Offensichtlich versteht sie es ja nicht anders.
05:10Du bist der, der dich zersteht.
05:12Die haben rausgefunden, dass ich ein scheiß Pflegekind bin.
05:15Wollen wissen, wer meine Mutter ist.
05:17Wollen wissen, ob sie ein Junkie ist.
05:18Oder ob sie im Knast sitzt.
05:20Die mobben mich.
05:21Ich gehe da nicht mehr hin.
05:22Und du meinst, das hilft, wenn du schwänzt?
05:25Damit bestätigst du nur die Vorurteile, die die Leute gegen dich haben.
05:28Wenn ich euch zu schwierig bin, dann gib mich doch einfach wieder weg.
05:30Nee, nee, nee, nee, Fräulein.
05:31Ja?
05:32Nicht auf die Tour.
05:33Weißt du was?
05:34Wenn du meine richtige Tochter wärst, dann müsstest du dir das ganz genauso anhören.
05:37Ja.
05:38Ich verstehe.
05:39Ich bin gleich da.
05:41Echt jetzt?
05:42Das ist nicht dein Ernst, oder?
05:44Muss ich das hier wieder alleine durchziehen?
05:46Warum denn nicht?
05:47Du bist doch gerade so schön in Fahrt.
05:48Dafür hole ich Tina nachher von der Schule ab und spreche mit der Lehrerin darüber.
05:52Okay?
05:53Nein, du darfst nicht!
05:54Das ist mega peinlich.
05:55Dann machst du mich nur noch mehr zum Opfer.
05:57Du machst dich selbst zum Opfer, wenn du dich nicht wehrst.
06:00Und damit meine ich nicht, jemandem eine reinzuhauen, bloß weil er einen blöden Spruch macht.
06:03Das sagt genau die Richtige.
06:05Wenn sie das macht, dann gehe ich überhaupt nicht mehr zur Schule!
06:09Da könnt ihr euch drauf verlassen!
06:10Weißt du, was dann als nächstes passiert?
06:12Da kommt die Polizei und holt dich ab und bringt dich zur Schule!
06:14Willst du das?
06:15Ja, danke.
06:19Seifert ist zwar noch polizeilich im Hotel Alster Panorama gemeldet, aber ich habe da gerade angerufen
06:27und man hat mir gesagt, dass er in absehbarer Zeit nicht zu erreichen ist.
06:32Was auch immer das heißt.
06:33Wir müssen den unbedingt finden.
06:35Er muss bestätigen, dass er mit mir nie über diese Stiftung geredet hat.
06:39Dass das nicht der Grund war, warum ich seine Vertretung übernommen habe.
06:42Außerdem hat er damals dieses Vermittlungsgespräch, das ich zusammen mit ihm und seiner Frau geführt habe, aufgezeichnet.
06:48Also das brauchen wir unbedingt!
06:50Hat er nicht gesagt, dass er sich auf seine Finca nach Spanien zurückziehen will?
06:54Thomas, du machst das Hotel, ich flieg nach Spanien und mach die Recherche vor Ort.
06:58Mach das mal schön von hier aus.
07:00Scherz!
07:01Wir sind gerade nicht zu Scherzen aufgelegt.
07:03Vielleicht habe ich das nicht deutlich genug gemacht.
07:05Es geht hier um die Existenz der Kanzlei.
07:07Und ganz nebenbei geht es auch noch um die Zulassung von Herrn Gellert, die er natürlich verlieren könnte, wenn wir nicht erfolgreich sind.
07:14Thomas, ich würde vorschlagen, wir zwei übernehmen mal das Hotel.
07:19Der hat da bestimmt eine Adresse hinterlegt, wo er sich die Post nachschicken lässt.
07:22Es könnte natürlich sein, dass sich der Hotelmanager nicht sonderlich kooperativ zeigt, wenn es um Informationen über einen seiner Gäste geht.
07:28Der ist nicht nur Gast, der ist der Besitzer des Hotels.
07:31Echt?
07:32Ja, ein paar Gäste haben sich beschwert, dass er im Bademantel zum Frühstück kommt und da hat er das Hotel gekauft, damit er machen kann, was er will.
07:38Vielleicht hätte man den doch entmündigen sollen.
07:40Ja, so nennt man das nicht mehr.
07:42Klugscheißer.
07:43Ähm, ich muss noch mal weg, okay?
07:45Ja.
07:46Ah, Penny.
07:47Da waren wir los.
07:48Äh, Frau Wohlers, wollten Sie zu mir?
08:05Äh, nee, ich wollte Tina abholen.
08:07Aber die war doch gar nicht in der Schule, deshalb habe ich ihren Mann doch heute Morgen angerufen.
08:11Ja, ich weiß.
08:12Und daraufhin hat er sie selber hier vorbeigebracht.
08:14Tja, dann muss sie gleich wieder hinten raus.
08:17Also im Unterricht war sie jedenfalls nicht.
08:20Ich hörte ja sagen, wir müssen ernstes Wort mit ihr reden, aber das haben wir längst getan.
08:23Mehrfach.
08:24Tina hat mir erzählt, dass sie gehänselt wird, weil sie ein Pflegekind ist.
08:28Ich werde mit ihr reden und Sie bitten, dass sie mir die Namen der entsprechenden Schüler nennt.
08:34Wir nehmen sowas hier nicht auf die leichte Schulter.
08:36Danke.
08:41Tut mir leid, da kann ich Ihnen leider nicht behilflich sein.
08:46Ach, Sie können schon.
08:47Sie wollen nur nicht.
08:48Ich kann mir nicht vorstellen, dass Herr Seifert Ihnen keine Adresse gegeben hat, an die Sie seine Post nachschicken.
08:54Natürlich hat er das.
08:55Aber Sie werden verstehen, dass ich diese Adresse nicht jedem mitteilen kann.
08:58Ähm, ich will ja nicht schwierig sein, aber wir sind ja nicht irgendjemand.
09:02Wir sind die Anwälte von Herrn Seifert.
09:04Das habe ich schon verstanden, aber ich gehe davon aus, dass Herr Seifert Ihnen die Adresse gegeben hätte, wenn er gewollt hätte, dass Sie ihn erreichen.
09:11Sie haben Herrn Seifert doch erlebt.
09:13Können Sie sich nicht vorstellen, dass er das einfach vergessen hat?
09:16Und dass Sie sich jetzt vielleicht in große Schwierigkeiten bringen könnten, wenn Sie uns nicht helfen?
09:21Ich kann mir vieles vorstellen, aber deswegen kann ich auch trotzdem nicht die Privatsphäre meiner Gäste verletzen.
09:25Tut mir leid.
09:26Ey, jetzt warten Sie mal ganz kurz.
09:28Vielleicht sollten Sie sich klar machen, dass Herr Seifert gerade dabei ist, sein gesamtes Vermögen in eine Stiftung zu führen, wozu bestimmt auch dieses Hotel gehört.
09:37Ja, und unsere Kanzlei wurde damit beauftragt, diese Stiftung zu leiten. Ja, was wiederum heißt, dass Frau von Brede hier quasi bald Ihre neue Chefin ist.
09:46Und da Sie sich so viel vorstellen können, vielleicht können Sie sich dann auch vorstellen, wie lange Sie dann noch hier die Leitung haben.
09:56Ich hole Ihnen die Adresse.
09:58Hey, was war das denn?
10:00Ich weiß auch nicht. Wahrscheinlich bin ich zu viel mit Ufer zusammen.
10:04Ja, das war prima. Das war super.
10:06Ja, wirklich. Danke.
10:11Das ist ein Postfach. Und dafür haben Sie so eine Welle gemacht?
10:16Ja, warte mal kurz.
10:17Tina! Tina!
10:20Ich habe jetzt alle Plätze abgefahren, wo sie sein könnte, aber da ist sie nicht.
10:25Das ist doch auch viel zu kalt, um lange draußen zu sein.
10:28Ja, könntest du Ihr Handy orten lassen?
10:31Ja, ich bin jetzt wieder in der Wohnung, aber hier ist sie nicht.
10:37Ich weiß, dass sie das schon öfter gemacht hat, aber da wollte sie doch im Grunde immer gefunden werden.
10:43Ich weiß, ich übertreibe, aber ich...
10:46Ich habe ein echt schlechtes Gefühl.
10:50Ja, okay, mach das.
10:52Hey! Ich bin's nur, tut mir leid. Noch nichts von ihr gehört?
11:08Nee.
11:09Komm mal her.
11:13Es wird alles gut. Sie taucht bestimmt wieder auf.
11:17Soll ich dich noch ein bisschen rumfahren? Wenn ich am Steuer sitze, dann kannst du dich besser umsehen.
11:21Nee, ich habe echt alles abgefahren. Aber du könntest mir anders helfen.
11:24Ich muss an Tinas Kontakte und ihre Mails ran. Aber ich kriege ihr Passwort nicht geknackt.
11:40Ich, ich weiß, das ist, als würde ich in Ihrem Tagebuch lesen. Aber diesmal ist es echt anders. Ich mache mir wirklich Sorgen um sie.
11:53Okay.
11:55Danke.
11:56Danke dir.
12:06Hallo.
12:07Hey.
12:08Und?
12:09Ich habe mit dem Notar gesprochen. Die Stiftung existiert noch gar nicht. Die ist nur geplant.
12:14Ja, dann? Dann ist doch alles gut.
12:16Gar nichts ist gut. Seifert hat es dem Notar gegenüber so dargestellt, als sei das alles mit uns verabredet
12:22und hatte beauftragt, das Ganze mit uns zusammen auf den Weg zu bringen.
12:26Das Versprechen, uns in den Vorstand der geplanten Stiftung zu berufen, wäre ein ausreichendes Motiv für einen vorsätzlichen Parteifahrer.
12:33So wie ihn Frau Seifert mir vorwirft.
12:35Hat der Notar die Seifertsadresse gegeben?
12:37Es gibt nur ein Postfach.
12:39Das ist leider auch alles, was wir im Hotel bekommen haben.
12:41Der Notar hatte außerdem eine spanische Mailadresse. Die habe ich sofort angeschrieben, aber bisher keine Antwort.
12:48Ja, also dieses Postfach ist ja in der Stadt. Da muss ja jemand hingehen und die Post nach Spanien nachschicken.
12:53Ja, sonst hätte er ja gleich einen Nachsendeantrag an seine spanische Adresse gestellt.
12:57Ja, ja, schon klar. Offensichtlich will er nicht gefunden werden. Vor allem nicht von seiner Frau.
13:01Ja, da muss Gudrun das Postfach observieren.
13:03Ach, da habe ich noch eine schlechte Nachricht. Gudrun hat mir eine SMS geschickt, dass sie gerade passen muss,
13:08weil sie wieder Probleme mit ihrer Pflegetochter hat.
13:11Keine Details.
13:13Ich kann das machen.
13:15Du?
13:16Sie?
13:17Ja, warum nicht? Eigentlich bin ich prädestiniert für sowas. In der Regel ignorieren mich die Menschen.
13:23Das ist eigentlich immer so.
13:26Ich habe das Gefühl, wir haben als Eltern total versagt.
13:29Zuerst haben wir uns zu wenig um Tina gekümmert und als sie versucht hat, uns das klarzumachen,
13:33da haben wir total falsch reagiert. Entweder zu streng oder zu lasch, ich weiß es gar nicht.
13:39Und dann hat sie uns erzählt, dass sie Probleme in der Schule hat.
13:43Und was machen wir, statt das erstmal zu klären? Wir schicken sie da trotzdem wieder hin.
13:48Was heißt hinschicken?
13:50Gerd hat sie da hingefahren, als wäre sie verhaftet worden.
13:53Gut, und hör mir zu. Ich weiß, du machst dir Sorgen. Das ist auch völlig in Ordnung, ja.
13:56Aber du darfst jetzt nicht übertreiben. Tina ist ein Heimkind, sie kommt aus einer Problemfamilie
14:01und ihr wusstet, dass es nicht einfach werden würde.
14:03Und du kannst jetzt nicht erwarten, dass ihr von heute auf morgen zu Supereltern werdet. Das sind wir alle nicht.
14:07Wart mal ab, wenn Marcel in das Alter kommt, wie Lars und ich dann doof aus der Wäsche gucken.
14:12Also mach dir bitte nicht solche Vorwürfe.
14:22Ich hab's.
14:23Echt?
14:24Echt?
14:25Ja.
14:26Und was war's?
14:27Tina?
14:28Nichts. Ich versteh den Mann nicht. So kann man doch keine Stiftung gründen.
14:42Die muss von der Aufsichtsbehörde überprüft werden. Ein Vermögensverwalter muss gesucht werden, der das Vermögen gewinnbringend anlegt.
14:48Alles nicht passiert.
14:49Was sagt der Notar?
14:50Seifert hat ihm gesagt, dass wir uns um alles kümmern und ist abgetaucht.
14:54Das ist genau die Art, wie er seine Frau und seine Kinder hat im Regen stehen lassen.
14:58Deswegen ist sie auch auf Rache aus. Und da sie ihn nicht kriegen kann, sind wir dran.
15:02Also wenn die uns vor die Anwaltskammer bringt, dann sind wir verratzt.
15:05Ich mein, das hatten wir doch schon mal. Nochmal lassen sie uns nicht davon kommen.
15:09Vorsätzlicher Parteiverrat wird mit Gefängnis bis zu fünf Jahren bestraft.
15:14Ja, ja.
15:15Ja.
15:20Ich will Ihnen ja keine Angst machen.
15:22Vielleicht ist das Ganze auch total harmlos, aber wenn ein Kind vermisst wird, sind doch die ersten Stunden entscheidend.
15:27Klar.
15:28Sollten wir Ihr Foto nicht an die Medien geben?
15:30Unbedingt. Allein durch die Online-Zeitung wäre Ihr Bild dann überall sofort präsent.
15:33Ich brauche auf jeden Fall eine Liste aller Freunde, Mitschüler und Lehrer.
15:39Habe ich längst alle angerufen.
15:41Ist was anderes, wenn die Polizei anruft, glauben Sie mir.
15:45Außerdem müssen wir uns mit ihren Nachbarn unterhalten und uns Tinas Zimmer und ihren Computer ansehen.
15:50Wieso das denn?
15:51Habe ich längst durchsucht.
15:53Wir haben da Spezialisten, die darin geübt sind, Hinweise zu erkennen.
15:57Ich weiß, Sie sind selbst Polizisten, Sie arbeiten als Ermittlerin, aber wir haben da die längere Erfahrung.
16:03Und Sie sind emotional viel zu beteiligt, als dass Sie da klar sehen können.
16:15Sieht das hier immer so aus?
16:16Ja. Leider.
16:18Wir bestehen darauf, dass Tina ihr Zimmer selber aufräumt.
16:20Nicht sehr erfolgreich.
16:22Das war keine Kritik.
16:23Es wäre nur gut zu wissen, ob sie nochmal hier war, um Sachen mitzunehmen, die sie braucht.
16:27Das wäre ein Hinweis dafür, dass sie möglicherweise weggelaufen ist.
16:31Soweit ich das beurteilen kann, hat sie nur Sachen mitgenommen, die sie für die Schule braucht.
16:35Die Beschreibung habe ich den Kollegen schon durchgegeben.
16:38Herr Hansen?
16:44Ist das Blut?
16:45Das kann schon sein. Tina kriecht sehr leicht Nasenbluten.
16:53Es scheint noch relativ frisch zu sein und hier wird doch sich ab und zu mal sauber gemacht.
16:56Ja, hier wird ab und zu sauber gemacht.
16:58Soweit
17:24Die Nachbarn haben meinen Kollegen erzählt, dass sie schon öfter lautstarke Auseinandersetzungen zwischen Ihnen und Ihrer Pflegetochter mitbekommen haben, auch heute Morgen.
17:34Ja, weil Tina ständig die Schule schwänzt.
17:37Und die Eltern der Mietschüler haben ausgesagt, dass Tina in der Schule erzählte, dass sie zu Hause misshandelt wird.
17:43Ja, aber das hat sie sich nur ausgedacht, um sich wichtig zu machen. Das haben wir längst alles aufgeklärt.
17:47Und doch haben wir hier Blut. Und Nachbarn wollen gehört haben, dass Tina heute Morgen laut geschrien hat.
17:53Moment. Nein, tu das nicht.
17:57Ja, weil ich gesagt habe, dass ich mit Ihrer Lehrerin sprechen werde.
18:01Ich muss Sie das jetzt fragen. Gab es hier heute Morgen eine körperliche Auseinandersetzung?
18:06Halt! Das ist jetzt kein Gespräch mehr, das ist eine Vernehmung. Du sagst jetzt kein Wort mehr.
18:12Das ist nicht sehr hilfreich.
18:13Uns zu verdächtigen, statt uns zu helfen, auch nicht.
18:18Wir werden uns mit einem Anwalt beraten, bevor wir uns zur Sache äußern.
18:21Das können Sie gerne tun, aber dann müssen Sie morgen um 10 Uhr aufs Revier kommen, damit wir Ihre Aussage aufnehmen können.
18:26Ich möchte Sie jetzt witz zu gehen.
18:28Gut.
18:28Sie haben uns gebeten, Ihnen zu helfen, also bringen wir das jetzt hier noch zu Ende.
18:32Ich muss Sie darauf hinweisen, dass wir das Zimmer als möglichen Tatort behandeln.
18:35Und Sie beide, so leid es mir tut und bis wir mehr wissen, verdächtigen, etwas mit dem Verschwinden Ihrer Tochter zu tun zu haben.
18:41Wir müssen das Zimmer Ihrer Tochter bis auf Weiteres für Sie geben.
18:56Teddy hat die Abende auf dem Sofa vermisst.
18:59Ich auch.
19:00Ja, es ist schon blöd, dass erst so eine Krise passieren muss, bevor wir hier wieder sitzen.
19:11Das stimmt.
19:13Das ist so, als würde man sich einen Hammer auf den Fuß fallen lassen, damit man nicht mehr merkt, dass man Kopfschmerzen hat.
19:20Das ist ja nur ein alberner Vergleich.
19:21Ich bin ein alberner Mensch.
19:23Ich nehme an, das ist einer der Gründe, warum du mich lieber nicht geheiratet hast.
19:34Nein.
19:36Nein.
19:37Ich habe das deshalb nicht getan, weil wir beide die falschen Gründe hatten.
19:46Beide nicht mehr ganz jung, beide einsam.
19:51Aber es reicht ja nicht.
19:52Das ist doch nicht wahr.
19:55Da ist doch mehr zwischen uns.
19:57Bezuneigung, Vertrautheit, Respekt.
20:01Bestimmt.
20:03Ja, sonst wären wir gar nicht in die Situation gekommen.
20:07Aber es ist eben keine Liebe.
20:16Was passiert?
20:17Haben Sie Tina gefunden?
20:19Nein, leider noch nicht.
20:20Aber wir haben inzwischen die Kripo eingeschaltet.
20:21Ja, und jetzt werden wir plötzlich von Hansen verdächtigt.
20:23Als ob wir was mit Tinas Verschwinden zu tun hätten.
20:26Er hat uns gebeten, morgen aufs Revier zu kommen und eine Aussage zu machen.
20:29Ja, nur weil die ein bisschen Blut auf ihrem Schreibtisch gefunden haben.
20:33Tina hat nun mal öfter Nasenbluten.
20:34Also was die Vernehmung betrifft, da gehen Sie gar nicht hin.
20:36Sie müssen als Beschuldigte nicht zur Sache aussagen.
20:39Sie brauchen jeder einen Anwalt.
20:41Können Sie uns nicht beide vertreten?
20:43Da kann es immer Interessenskonflikte geben.
20:45Deswegen ist es besser, wenn jeder von uns einen von Ihnen vertritt.
20:48So, und jetzt müssen wir mal ganz ruhig überlegen, wie wir Tina finden können.
20:52Wir sollten versuchen, uns in Tinas Situation hineinzuversetzen.
20:56Wenn die weggelaufen ist, wo ist sie dann hin?
20:57Das wissen wir eben nicht.
20:59Wie war denn zum Beispiel ihr letztes Gespräch?
21:03Wir haben uns gestritten.
21:03Eigentlich habe ich mich mit ihr gestritten.
21:06Sie wollte halt nicht mehr zur Schule gehen, weil ihre Mitschüler schlecht über ihre richtige Mutter gesprochen haben.
21:11Ja, Sie haben gesagt, sie wäre eine Säuferin oder ein Junkie oder so.
21:14Kennt Tina Ihre Mutter?
21:16Nicht wirklich.
21:16Sie ist mit fünf Jahren aus der Familie genommen worden.
21:19Viel Erinnerung wird sie daran wohl kaum haben.
21:21Deswegen trifft sie das ja so.
21:22Und kann es denn sein, dass sie ihre leibliche Mutter sucht?
21:29Ja klar, das kann natürlich sein.
21:33Sie sollten versuchen, rauszufinden, wer und wo Tinas Mutter ist.
21:37Das machen wir.
21:37Tut mir leid, dass ich im Moment ausfalle.
21:42Das machen wir.
22:12Das ist alles meine Schuld.
22:23Ich hätte sie nicht so anschreien dürfen.
22:36Das hat doch schon viel früher angefangen.
22:38Wir haben beide zu viel gearbeitet und uns zu wenig um sie gekümmert.
23:01Kein Wunder, dass sie das Gefühl hat, dass wir sie nicht wollen.
23:07Get recrukt online.
23:10Vielen Dank.
23:36Es tut mir leid, aber diese Information kann ich Ihnen leider nicht geben.
23:58Da haben wir ganz feste Regeln.
24:01Ich glaube, Sie verstehen nicht, worum es hier geht.
24:02Wir fragen das ja nicht aus Neugierde, sondern weil wir uns in einer akuten Notsituation befinden.
24:08Wir vermuten, dass Tina weggelaufen ist, um ihre leibliche Mutter zu suchen.
24:11Wir müssen sie finden, bevor ihr was passiert.
24:14Das ist mir schon klar.
24:15Aber diese Regeln haben nichts mit Bürokratie zu tun.
24:18Oder mit diesem überzogenen Datenschutz, dem man neuerdings begegnet und der alles tut, nur nicht unsere Daten zu schützen.
24:24Bei den leiblichen Eltern, sofern man ihnen die Kinder entzogen hat, handelt es sich um Menschen, die in irgendeiner Form gescheitert sind und die jede Erschütterung wieder aus der Bahn werfen kann.
24:35Das ist schon klar. Aber egal, wo Tina jetzt ist, sie ist vielleicht in großer Gefahr.
24:40Es tut mir leid, aber ich kann Ihnen da leider nicht helfen.
24:44Wenn sich die Polizei an das Jugendamt wendet, wird sie die Information wahrscheinlich bekommen, wenn ein entsprechender richterlicher Beschluss vorliegt.
24:51Aber so kann ich leider nichts für Sie tun.
24:54Entschuldigen Sie mich kurz.
25:24Wie schon gesagt, ich kann hier leider nichts für Sie tun.
25:37Dankeschön. Wiedersehen.
25:44Danke.
25:44Hallo.
25:54Guten Tag. Warum treffen wir uns hier im Hotel?
25:58Weil meine Mandantin wollte, dass Herr Gellert sich daran erinnert, wie er sie hier getroffen hat und sie ihn damit beauftragte, ihr mit ihrem Mann zu helfen.
26:05Sie wissen, dass das nicht stimmt. Ich habe Ihnen damals gesagt, es sei keine Aufgabe für einen Anwalt, Ihren Mann zur Vernunft zu bringen. Und Sie sagten, ich bitte Sie nicht als Anwalt, sondern als Freund der Familie.
26:16Sie waren also des Öfteren mit Herrn Seifert Golf spielen und regelmäßig bei der Familie zum Essen und zu Feiern eingeladen?
26:21Also das eher nicht.
26:22Woher kennen Sie die Familie?
26:23Weil ich Sie mehrfach beraten habe.
26:25Ah, also doch eher eine Beziehung von Mandant zu Anwalt und keine freundschaftliche.
26:30Sagen Sie mal, was wird das hier? Sind wir schon vor Gericht?
26:33Da werden wir aber landen.
26:34In diesem Fall habe ich betont, dass ich das als Freund tue. Deswegen gab es ja auch keine Vertretungsvollmacht und keine Rechnung für meine Dienste.
26:40Wollen Sie im Ernst, dass ich bei einem Verfahren Dutzende von Mandanten aufrufe, um zu belegen, wie oft Sie tätig geworden sind, ohne dass eine solche Vollmacht vorlag?
26:47Und wie lange Ihre Kanzlei braucht, um eine Rechnung zu schreiben?
26:50Ich denke, hier geht es vor allem um die Stiftung. Und ich möchte Ihnen versichern, dass wir beide nichts davon wussten.
26:57Wir haben das überhaupt erst durch Ihre Anwältin erfahren. Ihr Mann hat das Ganze auf den Weg gebracht, ohne sich mit uns zu besprechen.
27:02Das würde Ihr Mann auch jederzeit so aussagen. Außerdem gibt es einen Mitschnitt unseres gemeinsamen Gesprächs, bei dem ich Ihnen gegenüber noch einmal betont habe,
27:10dass es sich bei meinem ersten Einsatz um einen Freundschaftsdienst gehandelt hat. Und Sie haben das bestätigt.
27:17Sie haben also Kontakt zu meinem Mann?
27:21Sagen wir mal so, wir arbeiten dran, ja?
27:26Dann treiben Sie ihn auf. Ich möchte das gerne selber von ihm hören.
27:32Schönen Tag noch.
27:38Tja.
27:47Sie und Ihre Frau sind nicht zu unserem Gespräch gekommen.
27:51Nein. Auf anwaltlichen Rat werden wir uns nicht zu der Sache äußern.
27:55Kann Sie nicht zwingen, aber das sieht nicht besonders gut aus.
28:06Sie haben uns um Hilfe gebeten und wir können erwarten, dass Sie alles tun, um uns zu unterstützen.
28:10Ich meine, wenn Sie nichts zu verbergen haben, macht es doch überhaupt gar keinen Sinn.
28:15Herr Hansen, nehmen Sie es mir nicht übel, aber ich werde mich an den Rat unserer Anwälte halten.
28:23Und eins kann ich Ihnen sagen.
28:25Mein Kind ist irgendwo da draußen und wenn Sie nicht mit aller Kraft nachher suchen,
28:29weil Sie stattdessen irgendwelchen Hirngespinsten nachjagen und ihr passiert irgendwas,
28:33dann werde ich Sie persönlich zur Rechenschaft ziehen.
28:36Haben Sie das verstanden?
28:36Ich hatte nichts anderes vor, als einen Bericht zu schreiben und das Ganze vor, es zu vergessen, bis wir mehr wissen.
28:42Aber das liegt nicht mehr in meiner Hand.
28:44Staatsanwältin Geldermann hat von den Ermittlungen erfahren und den Fall an sich gerissen.
28:47Und wenn die Sie beide vorlädt, dann müssen Sie hingehen.
28:56Was Ihre Pflegetochter angeht, wir suchen mit allem, was uns zur Verfügung steht.
28:59Das sollten Sie eigentlich wissen.
29:06Was ist das, was wir tun, was wir tun, was wir tun, was wir tun, was wir tun.
29:36Was ist das, was wir tun, was wir tun, was wir tun, was wir tun.
30:06Was ist das, was wir tun, was wir tun, was wir tun, was wir tun, was wir tun.
30:36Was ist das, was wir tun, was wir tun, was wir tun.
31:06Also, laut Akte ist Tina ihrer alleinerziehenden Mutter wegen schwerer Alkoholprobleme weggenommen worden.
31:34Ja, das habe ich auch gelesen.
31:35Die gute Nachricht ist aber, dass sie hier in Hamburg immer noch an derselben Adresse gemeldet ist.
31:40Also, wenn Tina sich an irgendwas erinnert, dann ist sie vielleicht zu ihr gefahren.
31:43Ich gebe dir die Adresse durch.
31:44Alles klar. Ich fahre da jetzt sofort hin.
31:47Okay. Ciao.
31:48Ja, bis dann.
31:51Ja, das ist ja nun wohl allmählich klar, dass es hier weder um Parteienverrat noch um diese Stiftung geht.
31:56Na ja, die Frau will sich an ihren Mann rechnen und weil sie nicht an ihn rankommt, hält sie sich an uns.
32:01Das ist nämlich genau der Grund, warum er dafür sorgt, dass man ihn nicht findet.
32:04Ich hab sie. Ich hab sie gefunden.
32:11Was wen?
32:13Eine junge Dame, die seit von's Post abgeholt hat.
32:15Und, was sagt sie?
32:17Ich hab nicht mit ihr gesprochen.
32:20Warum nicht?
32:21Weil ich wusste nicht. Ich hab sie bis zu ihr nach Hause verfolgt.
32:24Und außerdem dachte ich, dass es besser ist, wenn Sie mit ihr sprechen denken.
32:29Ja, das denke ich auch.
32:34Was kann ich für Sie tun?
32:38Danke. Wir haben schon gefunden, was wir suchen.
32:40Herr Seifert!
32:41Hey, hey, hey. Ich wollte Ihnen einen Gefallen tun mit der Stiftung.
32:51Ja, vielen Dank. Aber das hat zur Folge, dass Ihre Frau uns anklagt.
32:55Ja, und deswegen musste ich auch so schnell untertauchen. Die hätte mich nie in Ruhe gelassen.
32:59Finden Sie das in Ordnung? Einfach alles hinzuschmeißen und den anderen die Scherben zu hinterlassen?
33:03Es ist doch kein Wunder, dass Ihre Frau sauer ist. Nur jetzt lässt sie es leider an uns aus.
33:08Ich dachte, Sie wollten nach Spanien.
33:11Ja, wollte ich auch. Aber dann habe ich Probleme mit dem Herzen bekommen.
33:14Und dann wollte ich einfach ein bisschen näher an meinem Arzt bleiben.
33:19Ach, das ist jetzt die Medizin, die er Ihnen verordnet hat.
33:24Das Babs. Sie ist Tänzerin. Sie ist so nett und lässt mich bei sich wohnen.
33:29Wollen Sie vielleicht auch was trinken?
33:31Danke. Das ist für uns noch ein bisschen früh.
33:33Okay. Könnten Sie mir vielleicht kurz helfen? Bitte?
33:42Ja.
33:54Glauben Sie mir, ich würde lieber heute als morgen hier verschwinden.
33:58Aber das kann ich ihr nicht antun. Sie steht total auf mich.
34:00Aber ich langeweile mich zu Tod. Mir fehlt die Firma.
34:06Ich habe das Gefühl, das werde ich mir die ganze Zeit beim Altwerden zugucken.
34:09Können Sie vielleicht irgendwie dafür sorgen, dass er hier verschwindet?
34:13Er ist zwar sehr großzügig, aber ich habe noch was vor mit meinem Leben.
34:17Und ich hätte ganz gerne mal wieder meine Wohnung für mich.
34:20Tja, ich meine, warum werfen Sie mich einfach aus?
34:25Ich bin zwar berechnend, aber nicht herzlos.
34:27Ach so.
34:35Ach so, das Handy. Keine Ahnung, wo das abgeblieben ist.
34:38Es ist schon eine Ewigkeit her, dass ich das benutzen habe.
34:40Ja, dann suchen Sie es bitte. Ich brauche die Aufnahme, um mich zu entlasten.
34:44Und wir brauchen Ihre Aussage.
34:46Oh, bitte nicht. Ich habe keine Lust, mich mit meiner Frau anzulegen.
34:48Das ist jetzt nicht mehr Ihre Entscheidung.
34:51Parteiverrat ist eine Straftat, die mit Gefängnis bestraft wird.
34:54Und Anstiftung zum Parteiverrat wird fast genauso hart bestraft.
34:57Also wenn Sie nicht ins Gefängnis wollen, dann kriegen Sie jetzt Ihren Arsch hoch und suchen das Handy.
35:11Babs, wir müssen erst das Handy suchen.
35:13Ich bin die Pflegemutter von Bettina.
35:40Tina ist verschwunden und wir machen uns große Sorgen.
35:42Und ich hatte mich gefragt, ob Sie vielleicht von ihr gehört haben oder Sie gesehen haben.
35:48E?
35:49Nein.
35:52Nein, wir haben keinen Kontakt.
35:54Darf ich ja nicht.
35:59Ich glaube auch nicht, dass Sie sich noch an mich erinnert.
36:01Das ist ja schon so lange her.
36:04Es tut mir leid, ich wollte Sie nicht aufregen.
36:07Ich hatte nur gehofft, dass Sie sich vielleicht bei Ihnen gemeldet hat.
36:11Nein.
36:12Das ist meine Karte.
36:18Würden Sie mich anrufen, wenn Sie irgendwas von Tina hören?
36:21Wir haben Angst, dass hier was passiert ist.
36:24Danke.
36:26Warten Sie mal.
36:29Kann ich das mal sehen?
36:30Sie ist groß geworden.
36:40Ich war selber noch so jung, wo ich sie hingekriegt habe.
36:46Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie sie gefunden haben, damit ich weiß, dass alles in Ordnung ist.
36:50Das mache ich.
36:52Das mache ich.
36:52Das mache ich.
36:52Was machst du denn hier?
36:55Was machst du denn hier?
37:00Was machst du denn hier?
37:22Man hat mir nahegelegt, Urlaub zu nehmen, bis diese Sache mit Tina geklärt ist.
37:27Ich war bei Ihrer Mutter, aber da ist sie nicht.
37:37Ich hoffe, ich habe die Frau jetzt nicht so durcheinandergebracht, dass sie wieder anfängt zu saufen.
37:44Ja, die Kollegen haben auch noch nichts.
37:50Dafür habe ich das hier.
37:53Was ist das?
37:53Wir haben einen Termin bei der Staatsanwaltschaft.
37:55Für wann?
37:58Heute.
38:02Diese Beschuldigungen sind doch völlig absurd.
38:05Das sehe ich anders.
38:06Wir haben Zeugen für eine lautstarke Auseinandersetzung.
38:09Wir haben Blutspuren auf dem Schreibtisch des Kindes, die dem Kind zugeordnet werden können.
38:14Wir haben eine Pflegemutter, die für ihre übertriebene Gewaltbereitschaft bekannt ist.
38:18Und einen Pflegefater, der bereits wegen übertriebener Gewaltanwendung vom Dienst suspendiert wurde.
38:25Dieser Vorwurf wurde damals entkräftet und unser Mandant hat die Kripo selbst um Hilfe bei der Suche nach seiner Tochter gebeten.
38:31Sonst hätten Sie diese Zeugen und angeblichen Beweise doch gar nicht.
38:37Wir wissen doch alle, wie Polizisten sich gegenseitig absprechen, um gewisse Vorwürfe zu entkräften.
38:43Und dass Eltern, die ihren Kindern etwas angetan haben, sich immer wieder als Opfer darstellen und sich intensiv bei der Suche beteiligen,
38:48das dürfte auch hinlänglich bekannt sein.
38:51Wir haben Tina nichts angetan.
38:53Merken Sie nicht allmählich, dass Sie immer viel zu schnell sind mit Ihren Beschuldigungen, die sich kurz darauf als haltlos erweisen?
38:59Ich glaube ja auch, dass das der Grund ist, warum Sie nicht zur Oberstaatsanwältin befördert worden sind und nicht irgendwelche männlichen Seilschaften.
39:06Ich danke Ihnen, dass Sie sich um meine Karriere sorgen.
39:10Aber Sie werden feststellen, dass ich mich hier nicht auf den Rücken lege und vor Angst erstarrere,
39:13nur weil Sie und Ihr Partner hier als Verteidiger antreten.
39:18Wiedersehen.
39:18Bis zum nächsten Mal.
39:48Ich meine, das hat auch geschrieben.
40:04Alle Leute schreiben, dass es ihnen leidtut, aber keiner hat sie gesehen.
40:06Ich verstehe das nicht.
40:08Ich kann sie doch nicht unsichtbar machen.
40:10Irgendwer muss sie doch gesehen haben.
40:13Hörst du mir überhaupt zu?
40:14Sag mal, hast du denn den Schmelzkäse gegessen? Ich dachte, du hast das Zeug.
40:18Nein, ich habe den Schmelzkäse nicht gegessen.
40:20Er ist aber weg.
40:21Hast du keine anderen Sorgen?
40:23Doch, die Salamisticks fehlen auch. Die waren gestern noch da, das weiß ich ganz genau.
40:26Die Matrice ist jetzt einfach durch.
40:27Die Nachos fehlen auch.
40:44Hörst du jetzt bitte auf damit? Du machst mir langsam Angst.
40:47Ja, Wohler ist hier. Wann war das?
40:55Und wieso melden die sich jetzt erst?
40:58Diese Scheiß-Provider, ey.
41:00Wo?
41:03Das ist hier?
41:04Okay. Äh, ja, danke.
41:07Sie war hier.
41:09Es fehlen nicht nur der Käse und die Nachos, es fehlen auch eine Decke und ein Kissen ganz unten aus dem Schrank.
41:14Pausen hat sich gemeldet. Tinas Handy hat sich gestern in diesem Quadranten eingewählt.
41:19Wann denn?
41:20Als wir bei Geld am Mann waren. Und dann war es wieder offline.
41:24Äh, aber das macht doch gar keinen Sinn.
41:26Warum sollte sie hier reingehen, ihr Handy einschalten und es dann wieder ausschalten, wenn sie geht?
41:31Vielleicht ist sie irgendwo, wo sie keinen Empfang hat.
41:44Der Kellerschlüssel ist weg.
41:46Herrgott, wie blöd sind wir eigentlich?
41:47Wir durchsuchen die ganze Stadt, aber nicht unser eigenes Haus.
42:01Wir durchsuchen die Stadt, aber nicht unser eigenes Haus.
42:31Ui, er kommt.
42:47Mein Gott, Herr Seifert, was ist denn mit Ihnen passiert?
42:50Ja, bin wieder hier eingezogen.
42:53Babs muss hier nicht unbedingt erwähnt werden.
42:55Hatte es satt, mich weiter so gehen zu lassen?
42:58Fällt ihr hier früh ein?
42:59Ich freue mich, dich zu sehen.
43:08Ja, also ich habe die Aufnahme schon mal so weit vorgespult, wo wir sie brauchen.
43:12Ja.
43:13So wie es aussieht, vertritt er ja jetzt wohl dich.
43:16Ich habe ihn dir nicht als Anwalt geschickt, sondern als jemanden, der dich kennt.
43:21Und der dir vielleicht klar machen kann, wie absurd dein Verhalten ist.
43:26Aber von mir aus, nimm es auf.
43:28Ich habe eh vor, dir ein paar Dinge zu sagen.
43:30Ja.
43:30Ich denke, das ist wohl eindeutig, oder?
43:34Das ändert nichts daran, dass du ihn mit deiner Stiftung dazu gebracht hast, dass er sich auf deine Seite schlägt.
43:39Das finde ich auch.
43:41Ich habe Ihnen nicht von der Stiftung erzählt.
43:43Das würde ich jederzeit unter Eid aussagen.
43:45Die Idee ist mir erst später gekommen.
43:47Ich wollte nur einfach die Verantwortung loswerden, ohne zusehen zu müssen, dass alles, was ich aufgebaut habe, verschleudert würde.
43:53Ich habe einfach nur nach einem Weg raus aus der Tretmilde gesucht.
43:57Obwohl sie mir längst fehlt.
44:01Ja.
44:03Ich möchte nur noch mal betonen, dass mein Partner und ich, Herrn Seifert, im Moment nicht anwaltlich vertreten, auch nicht, was die Stiftung betrifft.
44:12Trotzdem, Herr Seifert, würde ich Ihnen gerne einen Rat geben wollen.
44:16Herr Seifert, ich gehe mal davon aus, dass Sie mit Ihrer Stiftung weder Ihrer Frau noch Ihren Kindern schaden wollten.
44:21Sie wollten ja nur, dass das Vermögen nicht verschwendet wird und dass die Kinder auch aus eigener Kraft mal was schaffen müssen, oder?
44:30Das ist richtig.
44:31Und Ihre Stiftung, die ist ja noch gar nicht unter Dach und Fach.
44:33Die liegt ja noch nicht mal der Aufsichtsbehörde vor.
44:36Also, Sie hätten jetzt noch die Möglichkeit, sich anders zu entscheiden.
44:42Und in welcher Form?
44:43Ja, Sie könnten zum Beispiel einen Teil Ihres Vermögens in die Stiftung geben und einen anderen Teil in eine sogenannte Familienstiftung.
44:51Damit wäre Ihre Familie über Generationen abgesichert.
44:55Aber nicht so, dass sich der Einzelne auf die faule Haut legen kann.
44:58Und an die Substanz des Vermögens käme ja keiner von Ihnen heran.
45:02Das bliebe erhalten.
45:03Ja, und Sie würden damit beweisen, wie wertvoll Ihnen Ihre Familie ist.
45:08Und wenn Ihnen die Firma fehlt, dann können Sie ja vorher festlegen, dass Sie dort noch ein Mitspracherecht haben.
45:18Also, ich wollte dir und Ihren Kindern wirklich nie schaden.
45:21Hast du aber.
45:23Nicht finanziell, aber auf eine andere Art.
45:27Ja, das tut mir auch sehr leid.
45:30Ja, ich habe eigentlich nur überlegt, wie ich einen harten Strich ziehen kann, um aus dieser ganzen Sache rauszukommen.
45:38Und jetzt fehlt es mir.
45:40Ich glaube, das ist der Moment, wie die Anwälte sich zurückzunehmen.
45:54Stimmt, alles andere können wir später besprechen.
45:55Stimmt, alles andere können wir späteren, wie die Anwälte sich zurückzunehmen.
46:25Ja, ich denke, wenn es hart auf hart gekommen wäre, da hätte sie uns trotz der Aufnahme dran.
46:55Es sieht so aus, als hätte sie jetzt etwas bekommen, was ihr wichtiger war.
47:06Gibt es was Neues von Tina?
47:08Nee, leider nicht.
47:09Hallo.
47:12Ach, hallo, Jasmin.
47:13Ich war gerade in der Nähe und wollte fragen, ob Sie was von Gudrun gehört haben.
47:16Kannst du, Herr Brede und Gellert?
47:17Ich kann sie nicht erreichen.
47:19Ach, Gott sei Dank.
47:22Ja, ich riech's aus.
47:23Tschüss.
47:24Das war Gudrun.
47:25Sie haben Tina gefunden.
47:26Ach, Gott sei Dank.
47:28Tja, und was machen wir jetzt?
47:36Oh, für mich ist es eindeutig.
47:39Ich gehe jetzt mit Teddy raus.
47:42Äh, was dagegen, wenn ich mitkomme?
47:46Äh, nein.
47:49Ja, dann.
47:49Die Gassi, ne?
47:52Ja, ich komme.
48:04Sieht so aus, als ob der Friede wieder hergestellt ist.
48:06Die Gassi, ne?
48:36Bis zum nächsten Mal.
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