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  • vor 2 Tagen

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Kurzfilme
Transkript
00:00:00Musik
00:00:30Musik
00:01:00Hallo?
00:01:21Hallo?
00:01:24Hallo?
00:01:26Sind Sie in Ordnung?
00:01:27Ja, natürlich bin ich in Ordnung. Was wollen Sie denn?
00:01:30Ja, wissen Sie, was passiert ist?
00:01:33Darf man jetzt nicht mal mehr spazieren gehen?
00:01:36Was soll das? Lassen Sie mich los. Sind Sie verrückt?
00:01:40Wie ist Ihr Name?
00:01:44Wissen Sie, wie Sie heißen?
00:01:45Musik
00:01:47Musik
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00:01:53Musik
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00:02:17Musik
00:02:19Das sieht so gut aus.
00:02:49Sie wissen ja, dass Sie einen Unfall haben.
00:03:19Sie wissen, dass Sie mit Ihrem Wagen von der Straße abgekommen sind.
00:03:23Das ist jetzt drei Tage her.
00:03:26Erinnern Sie sich eigentlich, wo Sie hinwollten?
00:03:32Wollte ich nicht ans Meer?
00:03:34Die meisten Unfallopfer erleiden eine sogenannte retrograde Amnesie, bei der das Unfallgeschehen und ein paar Stunden davor ausgelöscht sind.
00:03:41Aber ich bin etwas Besonderes, meinen Sie?
00:03:50Eine globale, transiente Amnesie ist umfassender. Sie bezieht sich auf fast jeglichen Gedächtnisinhalt.
00:03:56Aber ich kann ja denken und sprechen. Dazu braucht man doch auch Erinnerung.
00:04:04Welche Premierministerin war für den EU-Beitritt Norwegens?
00:04:08Gro Harlem Brundtland.
00:04:09Und wer sind Sie?
00:04:21Der Wagen, mit dem ich den Unfall hatte, auf wen war der zugelassen?
00:04:24Das ist nicht unser Problem. Sie hatten Papiere bei sich und selbst die wäre nicht unbedingt nötig gewesen.
00:04:32Sie sind Brigitta Nielebeck.
00:04:34Und bis vor etwa einem Jahr waren Sie eine der erfolgreichsten Frauen Norwegens.
00:04:40Und dann?
00:04:42Hörten Sie auf zu arbeiten.
00:04:44Es hieß, Sie wollten sich neuen Aufgaben zuwenden.
00:04:48Das klingt wie eine Presseerklärung.
00:04:51Das war eine Presseerklärung.
00:05:01Ja, bis dann.
00:05:03Und?
00:05:06Ihr Mann ist in Südafrika, auf Geschäftsreise.
00:05:11Sein Büro verspricht aber, ihn zu verständigen.
00:05:14Wo ist das Problem? Es gibt ja diese kleinen Dinger, die man telefoniert.
00:05:18Apropos, wo ist meinst du eigentlich?
00:05:19Erstens ist der Mann nicht irgendjemand, sondern der Mann, der das neue Museum und große Teile der Osloer Neustadt gebaut hat.
00:05:26Zweitens leben die beiden getrennt.
00:05:27Und drittens lässt dann vor, zu meiner Zwischenzeit nichts unversucht, mich wissen zu lassen, dass ich nur eine blöde Sekretärin bin.
00:05:36Verstehe.
00:05:38Und sonst gibt's niemanden.
00:05:41Ja, anscheinend nicht.
00:05:42Sie war wohl sozial total isoliert.
00:05:45Aber es gibt eine Tochter.
00:05:47Marie Nielebeck, 16 Jahre alt.
00:05:49Und was ist mit dir? Kann sie kommen?
00:05:51Diese Marie lebt bei Pflegeeltern.
00:05:52Aber sie ist informiert.
00:05:54Das Jugendamt Oslo prüft noch, ob wir unter diesen besonderen Umständen die Telefonnummer der Person erhalten,
00:06:00denen das Sorge- und Aufenthaltsbestimmungsrecht für Marie zugefallen ist.
00:06:04Und dann?
00:06:04Berklo?
00:06:16Berklo?
00:06:16Berklo?
00:06:30Hey!
00:06:32Nichts Schöneres als die Arbeit zu unterbrechen, um die eigene Frau zu küssen.
00:06:52Was ist denn los?
00:06:57Aber sie ist außer Lebensgefahr.
00:06:59Ja, das schon.
00:07:01Was sagt die Nieström?
00:07:02Die Nieström sagt, dass es unsere Entscheidung ist.
00:07:05Ich lege ihn unter dem Messen.
00:07:12Was soll das bringen?
00:07:13Außer, dass für Marie alles zurückkommt.
00:07:15Wenn das meine Mutter wäre, dann würde ich auch wissen wollen, was mit ihr passiert.
00:07:18Sie will das ganz bestimmt nicht wissen.
00:07:22Jakob!
00:07:52Marie?
00:07:55Ja?
00:08:04Ich habe dich angerufen.
00:08:06Ich habe dir dreimal auf die Mailbox gesprochen.
00:08:09Die höre ich nicht ab.
00:08:10Das ist doch der Sinn einer Mailbox.
00:08:12Dass man sie abhört, wenn man sieht, dass da jemand draufgesprochen hat.
00:08:15Stimmt.
00:08:18Dafür ist eine Mailbox da.
00:08:22Man spricht eine Nachricht drauf, der andere hört sie ab und ruft so schnell es geht zurück.
00:08:27Und dann hat alles seine Ordnung.
00:08:29Marie.
00:08:30Wir haben einen Anruf bekommen aus Nürnland.
00:08:33Vom Kreiskrankenhaus.
00:08:35Deine Mutter hat einen sehr schweren Autounfall gehabt.
00:08:37Und?
00:08:44Wie ist es gelaufen?
00:08:46Marie.
00:08:48Die Therapeuten haben gesagt, ich soll keine Gefühle vorspielen, die ich nicht habe.
00:08:52Sie hatte Hirnblutungen, aber die haben sie stillen können.
00:08:54Na also?
00:08:55Das eigentliche Problem ist, dass der Unfall eine schwere Amnesie bei ihr ausgelöst hat.
00:08:59Da gibt es mindestens drei Doktorhausfolgen drüber.
00:09:05Sowas geht vorbei.
00:09:07Bei ihr aber bisher eben nicht.
00:09:09Die Ärzte glauben, dass es helfen könnte, wenn du mit ihr sprichst.
00:09:24Marie, was genau machst du?
00:09:26Ich schaue, ob es noch Hackbraten gibt.
00:09:29Alter, hast du zugehört, was sie gesagt hat?
00:09:34Anscheinend ist sie in guten Händen.
00:09:36Und bekommt die beste medizinische Versorgung.
00:09:38Und im Übrigen bin ich mir so sicher, dass sie sich nicht an mich erinnern möchte.
00:09:43Sie hat ihr Leben vergessen.
00:09:46Das sollte sie auch.
00:09:49Und wenn es keinen Hackbraten gibt, ja, dann esse ich halt Hühnchen.
00:09:59Und schläft sie?
00:10:14Sie hat ihr Licht ausgemacht, damit wir es glauben.
00:10:16Im Grunde genommen hat sie doch recht.
00:10:21Brigitte ist in guten Händen, was soll Marie schon groß tun?
00:10:24Sie könnte bei ihr sein.
00:10:26Ihre Mutter weiß nicht mal, dass sie eine Tochter hat.
00:10:28Dann muss man sie daran erinnern.
00:10:30Wir waren uns doch einig, dass das ihr neues Leben ist, oder?
00:10:33Dass sie es verdient hat, neu anzufangen, dass sie ein Recht darauf hat.
00:10:37Jakob, wenn...
00:10:38Es ist auch überhaupt nicht unsere Entscheidung.
00:10:42Wir sind nicht ihre Eltern, das werden wir auch nie sein.
00:10:48Was soll das überhaupt heißen?
00:10:50Dass wir es dabei belassen?
00:10:52Dass sie allein auf der Welt ist?
00:10:53Dass sie allein auf der Welt ist.
00:11:23Dass sie allein auf der Welt ist.
00:11:53Was soll das denn?
00:11:54Dieser Mann da...
00:11:55Kurt.
00:11:57Kurt Mielebeck.
00:12:04Er sieht gut aus.
00:12:06Aber wir sind nicht mehr zusammen?
00:12:08Nicht mehr.
00:12:09Was ist passiert?
00:12:11Ich nehme an, das Leben ist dazwischen gekommen.
00:12:15Und?
00:12:15Gibt es denn sonst niemanden?
00:12:16Der Ex-Mann muss sich um seine Geschäfte kümmern.
00:12:26Und die Tochter scheint auch keinen besonderen Wert draufzulegen, ihre Mutter zu sehen.
00:12:31Ich meine, was sind das für Menschen?
00:12:35Gewöhnliche Menschen unter außergewöhnlichen Umständen.
00:12:40Dann könntest du trotzdem noch mal mit der Pflegemutter sprechen.
00:12:43Das habe ich doch schon.
00:12:44Sie hat es ja versucht, aber um mir was zu sagen.
00:12:55Die Polizei war noch mal bei mir.
00:13:14In Mathe hatten wir heute Kurvendiskussionen.
00:13:20Und Kunst-Expressionismus.
00:13:23Sport, Volleyball und Geschichte Norwegen im Zweiten Weltkrieg.
00:13:28Frau Leven hat gesagt, dass ich das noch mit der Vier schaffe.
00:13:31Also, jedenfalls, wenn ich mich anstrenge.
00:13:35Ihr Arzt hat noch mal angerufen.
00:13:37Das hatten wir doch.
00:13:39Marie, war es so schrecklich.
00:13:40Schrecklich genug, oder?
00:13:43Sonst wäre ich jetzt nicht hier.
00:13:45Bei meinen neuen Eltern.
00:13:47Aber hat das irgendjemand verdient, nicht mehr zu wissen, wer er ist?
00:13:51Nicht mehr er selbst sein zu können?
00:13:53Bestimmt.
00:13:54Wie konnte ich nur so gedankenlos sein?
00:13:56Was hat denn der Arzt gesagt?
00:14:12Geht's ihr besser?
00:14:15Der Arzt hat gesagt,
00:14:17dass die Auswertung des Unfalls jetzt abgeschlossen ist.
00:14:20Scheinbar hat es keine Bremsspuren gegeben.
00:14:23Und offenbar war sie auch nicht angeschnallt.
00:14:27Verstehst du, was ich dir sage, Marie?
00:14:30Deine Mutter ist absichtlich von der Straße abgekommen.
00:14:33Das war kein Unfall.
00:14:34Das war ein Selbstmord.
00:14:35Das habe ich schon verstanden.
00:14:37Vielen Dank.
00:14:39Das kann nicht alles sein, was dir dazu einfällt.
00:14:41Nein.
00:14:42Da fällt mir eine Riesenmenge zu ein.
00:14:44Da fällt zum Beispiel ein,
00:14:45dass ich mir das nicht mehr gefallen lasse,
00:14:47mir die Schuld in die Schuhe zu schieben,
00:14:48weil sie es so oft versucht haben.
00:14:50Und mir fällt dazu ein,
00:14:52dass es nämlich genau ihr Ding ist,
00:14:53einfach in ein scheiß Auto zu steigen
00:14:55und nach mir die Sintflut zu sagen.
00:14:58Aber weißt du was?
00:15:01Damit habe ich überhaupt nichts mehr zu tun.
00:15:05Wenn sie aus so einer scheiß Kurve fliegen will, ja?
00:15:08Dann soll sie das machen.
00:15:11Und sie hatte mit Sicherheit
00:15:12ihre verdammt guten Gründe dazu.
00:15:20Hey, hey, hey, hey, hey, pssst, ist alles gut, ist alles gut.
00:15:36Ist alles gut.
00:15:40Warum macht sie denn so was?
00:15:42Warum kann sie mich nicht einfach in Ruhe lassen?
00:15:47Warum kann sie mich nicht einfach in Ruhe lassen?
00:15:47WDR mediagroup GmbH im Auftrag des WDR
00:16:17WDR mediagroup GmbH im Auftrag des WDR
00:16:48Hallo, mein Name ist Wiebeke Berglund. Ich hatte mit Dr. Branstorp telefoniert.
00:16:53Meine Tochter möchte mit ihrer Mutter sprechen.
00:16:58Als Brigitta und Kurt Nielebeck heirateten, waren sie das Traumpaar von Oslo.
00:17:03Jeder wusste, zusammen können sie es weit bringen.
00:17:06Und als sie dann auch noch Marie bekamen, schien ihr Glück perfekt.
00:17:08Aber so kam es nicht.
00:17:11Die ersten Jahre liefen gut. Aber dann hat sich Marie immer mehr von ihnen entfernt.
00:17:16Es fing an mit kleinen Diebstählen, Drogenkonsum und schließlich zwei Raubüberfälle.
00:17:21Und ihre Eltern waren überfordert?
00:17:23Vollkommen. Die Nielebecks wurden zu einem Fall fürs Jugendamt.
00:17:27Dysfunktionale Familie. Es folgten Therapeuten, Sozialarbeiter.
00:17:32Und als die Ehe dann zerbrach, entsprach das Jugendamt Maries Wunsch,
00:17:35dass keines der beiden Elternteile das Saugerecht bekommen sollte.
00:17:38Und so kam sie dann zu uns.
00:17:39Aber wissen Sie warum?
00:17:42Mein Mann und ich, wir können keine Kinder bekommen.
00:17:44Nein, nein. Entschuldigung, das meinte ich nicht.
00:17:48Warum beginnt eine Tochter aus Bestumhaus plötzlich Drogen zu nehmen?
00:17:52Wieso bricht eine Familie, die alles zu haben scheint, auseinander?
00:17:55Was ist passiert?
00:17:56Sie erzählt uns nichts.
00:17:58Aber von Anfang an so ein Mich kriegt er nicht.
00:18:00Mich gibt es überhaupt gar nicht.
00:18:02Vielleicht ist sie ihrer Mutter ähnlicher, als sie möchte.
00:18:04Wie geht es dir denn jetzt?
00:18:05Es geht ihr vollkommen unverändert.
00:18:08Psychogener Amnesie bedeutet, unser Geist will uns vor etwas schützen,
00:18:11das zu wissen, zu schmerzhaft wäre.
00:18:14Bei manchen Menschen sogar so schmerzhaft,
00:18:16dass es leichter ist, nicht mehr zu wissen, wie man isst.
00:18:22Marie, kommen Sie bitte mal.
00:18:24Ja.
00:18:25Ja.
00:18:25Ja.
00:18:26Ja.
00:18:27Ja.
00:18:28Ja.
00:18:29Ja.
00:18:30Ja.
00:18:31Ja.
00:18:32Ja.
00:18:33Ja.
00:18:34Ja.
00:18:35Ja.
00:18:36Ja.
00:18:37Ja.
00:18:38Ja.
00:18:39Ja.
00:18:40Ja.
00:18:41Ja.
00:18:42Ja.
00:18:43Ja.
00:18:43Ja.
00:18:44Und was bedeutet das, nicht mehr zu wissen, wer man ist?
00:18:50Ein berühmter Kollege hat einmal gesagt, es heißt, dass das Bewusstsein die Anker gelichtet
00:18:54hat und auf dem Weg zu neuen Ufern ist.
00:18:56Und wird Sie das nicht zu sehr aufregen?
00:18:59Marie weiß, was Sie sagen darf und was nicht.
00:19:02Alles, worauf wir hoffen, ist irgendeine Reaktion.
00:19:04Wenn man eine loslässt, bewegt sich auch nur eine. Die dazwischen bleiben vollkommen ruhig. Wissen Sie warum?
00:19:31Die zusammenliegenden Kugeln bilden eine Einheit, durch die der kinetische Impuls auf die Kugel am anderen Ende übertragen wird.
00:19:41Das ist so, wie wenn Sie zwei Steine ins Wasser werfen.
00:19:45Die Wellen durchdringen einander, ohne sich zu beeinflussen.
00:19:49Das bringt ja auch nicht viel, das zu wissen.
00:19:57Geht's Ihnen gut?
00:20:04Bekommen Sie alles, was Sie brauchen?
00:20:06Ich denke schon, oder?
00:20:08Zu trinken, dreimal am Tag zu essen, ein Bett, ein Fernseher, eine schöne Aussicht.
00:20:14Der Arzt scheint sehr bemüht um mich.
00:20:16Möchten Sie sich setzen?
00:20:26Wenn man nicht weiß, wer man ist, dann braucht man auch nicht viel.
00:20:31Das hier haben Sie mir auch noch gegeben, zur besseren Koordinierung der Hirnhälften.
00:20:46Wie es aussieht, sind Ihre Hirnhälften ausgezeichnet koordiniert.
00:20:54Dann sollten Sie mich mal beim Flippern sehen.
00:21:00Sie sind der erste Mensch, der hier mit mir spricht.
00:21:03Also außer den Ärzten und Schwestern.
00:21:07Sollte ich Sie kennen?
00:21:08Und?
00:21:24Wie war's für Sie, Marie?
00:21:32Sie möchte wissen, was du gefühlt hast.
00:21:38Was willst du eigentlich noch?
00:21:42Ich bin hier, oder?
00:21:45Und ich hab mit ihr geredet, aber ich hätte auch mit dem Tisch da reden können.
00:21:49Sie ist aber nicht der Tisch da.
00:21:51Wie ist deine Mutter?
00:21:54Ich dachte, das bist du jetzt.
00:21:56Ich weiß nicht, ob Sie beide die Situation wirklich verstehen.
00:21:59Marie, die Leber wird ihrer Mutter deuten auf langen, systematischen Alkoholmissbrauch hin.
00:22:04Dazu kommt die regelmäßige Einnahme von Medikamenten.
00:22:09Und da sie versucht hat, sich das Leben zu nehmen, muss ich vollkommen verzweifelt gewesen sein.
00:22:14Das hatte ich schon verstanden.
00:22:15Aber erstens scheint sie sich auch daran nicht erinnern zu können.
00:22:19Und zweitens bin ich kein Psychiater.
00:22:24Also aus medizinischer Sicht gibt es keine Gründe, Frau Niedelbeck weiter hier zu behalten.
00:22:28Wir gehen davon aus, dass die Erinnerung zurückkommt.
00:22:31Aber wenn sie zurückkommt, dann kommt alles zurück.
00:22:37Ihre Angst und ihre Verzweiflung.
00:22:40Und dann sollte jemand bei ihr sein.
00:22:52Nein!
00:22:53Hört mir hier keiner zu.
00:22:55Ich mach das nicht. Ende.
00:22:57Ich hätte schon zu viel für diesen ganzen Therapeuten-Scheißen.
00:23:01Marie, keiner will dich hier.
00:23:03Nein!
00:23:11Ich glaube, keiner will dich hier.
00:23:13Nein!
00:23:13Nein!
00:23:27Auf mich haben schon ein Dutzend von ihrer Sorte eingequatscht.
00:23:49Was immer sie sagen wollen, das können sie vergessen.
00:23:54Okay.
00:23:58Niemand kann oder wird sie zu irgendetwas zwingen.
00:24:01Dann haben wir ja kein Problem.
00:24:03Marie, wir beide haben sowieso kein Problem.
00:24:12Aber was wäre das Schlimmste daran?
00:24:15...
00:24:15...
00:24:44Untertitelung des ZDF, 2020
00:25:14Kenn ich diese Straße? War ich schon mal hier?
00:25:23Du wolltest zum Ferienhaus.
00:25:33Als ich klein war, sind wir hier jeden Sommer in Gefahr.
00:25:44Das war's für mich.
00:26:14Nur in den Ferien
00:26:17Danke
00:26:23Tragen kannst du ja wohl noch, oder?
00:26:28Natürlich
00:26:44Tragen kannst du ja wohl noch, oder?
00:26:46Ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja.
00:27:14Soll ich euch mal oben zeigen, wo die Schlafzimmer sind?
00:27:44Also ich habe mal hier geschlafen und Mama und Papa da drüben.
00:27:54Wie oft waren wir hier?
00:28:09Jeden Sommer.
00:28:15Wir waren jeden Sommer hier.
00:28:16Wir waren jeden Sommer hier.
00:28:46Musik
00:29:16Mach es mal leichter, man.
00:29:37Geht nicht.
00:29:37Die letzten Meter.
00:29:42Okay.
00:29:43Okay?
00:29:45Okay.
00:29:46Oh, wie schön hier ist.
00:29:52Kommen Sie mal, ich mache ein Foto.
00:30:00Lassen Sie mich das machen.
00:30:27Aber das kann ich doch.
00:30:29Das war ein langer Tag und die haben gesagt, sie sollen viel schlafen.
00:30:32Ich schätze, Sie haben recht.
00:30:36Und wenn irgendwas ist, ich bin ja da.
00:30:39Danke.
00:30:40Gute Nacht.
00:30:49Ja, Gute Nacht.
00:30:52Ich schätze, ich bin ja da.
00:31:09Herrgott, was?
00:31:30Du hast so gut wie kein Wort mit dir gewechselt
00:31:32Das wird sich nicht umhauen
00:31:33Sie ist hart
00:31:34Vielleicht war sie das mal
00:31:36Was hätte ich denn sagen sollen?
00:31:37Psst!
00:31:37Was hätte ich denn sagen sollen?
00:31:39Sie sind meine Mutter
00:31:40Haben sie aber total verkannt
00:31:41Nein, jetzt sag doch mal
00:31:44Sie ist es, die im Moment Hilfe braucht
00:31:46Vielleicht ist das eine Gelegenheit
00:31:47Sagen wir ja
00:31:50Mutter Teresa
00:31:52Du, was immer da ist zwischen euch beiden
00:31:54Du kannst das den Reiz deines Lebens mit dir rumtragen
00:31:56An mir soll es nicht liegen
00:31:56Was weißt du denn schon?
00:32:01Was kann ich denn wissen, wenn du nicht mal den Mund aufkriegst?
00:32:05Aber wenn du unbedingt darauf bestehst
00:32:06Der bedauernswerteste Mensch auf der ganzen Welt zu sein
00:32:08Ich werde dich nicht so erhindern
00:32:10Das war's für heute.
00:32:40Das war's für heute.
00:33:10Das war's für heute.
00:33:12Das war's für heute.
00:33:14Das war's für heute.
00:33:16War ich denn jemals in Hongkong?
00:33:19Das war's für heute.
00:33:21Jedenfalls, wir gingen über einen Markt.
00:33:24Marie ging immer ein paar Schritte vor mir.
00:33:26Sie ging etwas zu schnell.
00:33:28Ich versuchte aufzuholen, aber dann ging sie noch schneller.
00:33:31Plötzlich merkte ich, wir gingen da nicht zusammen.
00:33:35Sie versucht vor mir wegzugehen.
00:33:37Ich begann zu laufen.
00:33:39Und sie ging ganz normal weiter.
00:33:40Ich lief und lief und trotzdem holte ich sie nicht ein.
00:33:43Der Boden unter meinen Füßen war wie Wasser.
00:33:46Dann bin ich schweißgewaltig aufgewacht.
00:33:48Jakob und ich, wir haben jahrelang versucht, ein Kind zu bekommen.
00:34:08Es gab nichts auf der Welt, was wir uns mehr gewünscht hätten als ein Kind.
00:34:14Wir sind zu allen möglichen Ärzten gegangen.
00:34:17Aber physiologisch waren wir beide in Ordnung.
00:34:19Es schien keinen Grund zu geben, warum es nicht klappte.
00:34:22Ja, es tut mir leid.
00:34:23Wir haben uns immer mehr gestritten.
00:34:26Uns hätte nicht viel gefehlt.
00:34:29Wir werden uns getrennt.
00:34:31Aber das habt ihr nicht.
00:34:33Ihr seid zusammen.
00:34:34Sie haben jemanden.
00:34:45Wie ist es, ihre Mutter zu sein?
00:34:48Doch, genau das sind sie.
00:34:49Manchmal schwer, manchmal ausweglos.
00:34:58Wie wundervoll.
00:35:03Und wie fühlt sich das an?
00:35:06Innendrin?
00:35:19Und wie fühlt sich das an?
00:35:38Und wie fühlt sich das an?
00:35:42Wie gut sie das kann.
00:36:08Einmal im Schwimmbad hat sie mir erzählt, dass sie hier immer mehr im Wasser war als an Land.
00:36:14Dass sie Stunden um Stunden geschwommen ist.
00:36:18Es gab ein vereinbartes Zeichen, wenn das Essen fertig war.
00:36:23Dann mussten sie für sie das Badehandtuch ausbreiten und dann kamen sie aus dem Wasser.
00:36:32Sie müssen das nicht tun.
00:36:36Was meinen Sie?
00:36:39Ich meine, dass das alles sehr sentimental klingt.
00:36:42Badetücher, sonnige Tage am Meer, Kuchenbacken und eine glückliche Familie.
00:36:47Ich kann mich zwar nicht erinnern, aber ich kann sehen, wie sie mich ansieht, diesen ständigen riesigen Vorwurf darin.
00:36:52Ich will mich ja erinnern.
00:36:56Auch wenn ich Angst davor habe, mich an Dinge zu erinnern, die nicht sehr angenehm zu sein scheinen.
00:37:04Ich weiß selbst nicht viel.
00:37:07Sie hat uns nie viel erzählt.
00:37:09Aber es gab Schwierigkeiten.
00:37:11Es gab Schwierigkeiten.
00:37:12Große Schwierigkeiten.
00:37:14Was genau habe ich falsch gemacht?
00:37:15Bitte sagen Sie es mir.
00:37:16Ich weiß nur, dass Sie, Ihr Mann und Marie es nicht geschafft haben, trotz all der sonnigen Tage am Meer, trotz des ganzen Kuchenbackens.
00:37:24Kuchenbackens.
00:37:25Kuchenbackens.
00:37:26Kuchenbackens.
00:37:27Kuchenbackens.
00:37:28Kuchenbackens.
00:37:58Oh nein. Tut's weh? Kannst du stehen? Zeig mal.
00:38:13Sieht ja schlimm aus. Ist okay, ist okay.
00:38:15Ich mach das, ich mach das. Aber das kann ich doch.
00:38:19Nein, dass Sie das machen.
00:38:20Es ist wirklich nicht so schlimm. Und was ist so schrecklich, wenn ich dich berühre? Warum darf ich das nicht?
00:38:25Vielleicht fällt es dir ja wieder ein. Deswegen sind wir ja hier. Mama.
00:38:38Marie, bitte. Nein. Aber ich brauche dich.
00:38:42Ich garantiere dir, dass du niemanden außer dich selbst brauchst.
00:38:45Marie, fass mich nicht an.
00:38:47Ich will dir doch nicht wehtun.
00:38:55Was fühlst du da? Dass alles wieder von vorne losgeht?
00:38:59Ich will wissen, wer ich war.
00:39:01Wer ich bin. Lese ich.
00:39:03Geh ich ins Kino? Hab ich geraucht? War ich ein guter Mensch?
00:39:05Was, wenn nicht?
00:39:06Dann will ich es wenigstens wissen.
00:39:07Vielleicht kann ich mich ändern, vielleicht auch nicht.
00:39:09Aber dazu muss ich mich erinnern.
00:39:11Gib mir doch irgendwas.
00:39:12Das ist unser Wagen?
00:39:31Ihr habt einmal gesagt, unsere Kutsche.
00:39:34Weil eine Prinzessin natürlich eine Kutsche braucht.
00:39:37Sobald wir hier waren, sind wir nur noch da mitgefahren.
00:39:53Wir sind immer nach Neuköppingen gefahren.
00:39:55Papa fuhr, du saßt vorne und ich hinten.
00:39:58War da noch ein Kind?
00:40:02Ulla, die Tochter von dem Brunewerts.
00:40:05In Neuköppingen war ein Rummel.
00:40:07Das ist mit Sommerwesten.
00:40:10Gab es da rosa Wolken?
00:40:13Blödsinn.
00:40:13Rosa Zuckerwatte.
00:40:16Ja?
00:40:18Papa schoss mit seinem Gewehr Rosen ab.
00:40:20Für jede von uns eine.
00:40:23Und bei Hau, den Lukas, hat er sich immer so angestrengt,
00:40:25dass er umgefallen ist.
00:40:27Und auf der Rückfahrt mussten wir alle immer so lachen,
00:40:30dass wir Tränen in den Augen hatten.
00:40:35Wir waren glücklich, oder?
00:40:47Ja.
00:40:50Damals waren wir glücklich.
00:40:51Jetzt habe ich dir was gegeben.
00:41:04Und wenn du willst, kann ich dir noch viel mehr geben.
00:41:06Viele kleine süße Rührgeschichten, die alle davon erzählen,
00:41:08wie verdammt glücklich wir waren.
00:41:11Marie, bitte.
00:41:13Sag mir, was passiert ist.
00:41:15Marie, wie soll ich mich erinnern,
00:41:20wenn du immer nur diese dunklen Andeutungen machst?
00:41:28Du erzählst mir von dem Rummelplatz,
00:41:30also erzähl mir auch den Rest.
00:41:32Der Rest ist schnell erzählt.
00:41:34Ihr habt alles kaputt gemacht,
00:41:35was jemals schön war in unserem Leben.
00:41:37Du sagst, du willst mir helfen.
00:42:01Aber ständig sagst du Dinge wie,
00:42:03dass ich irgendwas nicht wissen will.
00:42:05Dann wieder, dass wir glücklich waren.
00:42:06Und dabei siehst du mich an,
00:42:07als hätte ich dir dein Leben genommen.
00:42:10Vielleicht hast du das ja auch.
00:42:12Dann sag mir jetzt endlich, was ich getan habe.
00:42:17Oder sagen Sie es mir.
00:42:18Wozu sind Sie denn sonst mitgekommen?
00:42:23Ich bin mitgekommen, um zu sagen,
00:42:24dass es jetzt Essen gibt.
00:42:26Und weil Marie mir sehr lieb ist
00:42:27und weil ich glaube, dass es wichtig ist für Sie beide.
00:42:30Aber was bringt das denn?
00:42:32Die Ärzte sagen, es braucht Zeit.
00:42:34Sie brauchen Zeit.
00:42:35Und dass es gut ist, wenn jemand bei Ihnen ist.
00:42:41Und außer Marie haben Sie niemand.
00:42:43Kommt jetzt wieder das Wort zum Sonntag?
00:43:03Keine Angst.
00:43:03Ich wollte bloß sagen,
00:43:04dass wir morgen wieder abreisen.
00:43:08Was hält das denn auf einmal?
00:43:10Marie, wenn du bloß mitgekommen bist,
00:43:12um dich in dunklen Andeutungen zu ergehen,
00:43:14dann vergeude ich hier meine Zeit.
00:43:15Was hält das denn?
00:43:45Untertitelung. BR 2018
00:44:15Sehr feinfühlig von Ihnen, mich wissen zu lassen, dass ich vollkommen allein bin auf der Welt.
00:44:25Da sind Sie nicht. Marie ist da. Und ich bin auch da.
00:44:32Tja, meine Tochter gibt mir das Gefühl, dass ich ein Ungeheuer sein muss und Sie,
00:44:38dass neben Ihrem Edelmut sich hier um eine wildfremde Frau zu kümmern, sowieso niemand bestehen kann.
00:44:42Glauben Sie, ist es leicht für mich, Sie und Marie zu sehen?
00:44:46Diese Vertrautheit, mit der Sie miteinander umgehen? Zu sehen, wie Sie hinbekommen, wo ich offenbar versagt habe?
00:44:51Ich bin eben auch nicht Ihre Mutter.
00:44:54Du bist Ihre Mutter.
00:45:01Ich bin auch nicht.
00:45:08Ich bin auch nicht.
00:45:10Ich bin auch nicht.
00:45:14Musik
00:45:44Musik
00:46:14Es ist jetzt genau zwei Jahre her. Zwei Jahre, drei Monate und einen Tag.
00:46:28Erwachsene denken, wenn man jung ist, weiß man nicht, was Liebe ist.
00:46:32Aber in Wirklichkeit ist es genau andersrum.
00:46:34Wenn man jung ist, weiß man es noch ganz genau.
00:46:36Es sind die Erwachsenen, die es vergessen.
00:46:40Als ich ihn kennenlernte,
00:46:42machten sie einen auf Tolerant.
00:46:46Schließlich war ich schon 14.
00:46:48Aber ihr passt auf, hat Mama immer gesagt.
00:46:51Aber wir passten nicht auf.
00:46:54Wir wollten auch gar nicht aufpassen.
00:46:56Wir wollten uns einfach nur lieben, verstehst du?
00:47:01Und dann war ich schwanger.
00:47:03Und dann brach die Hölle los.
00:47:07Du bist 14.
00:47:08Du kannst dir nicht dein ganzes Leben kaputt machen.
00:47:12Das volle Programm.
00:47:15Und dann?
00:47:17Ich stand dazwischen.
00:47:19Ich war 14 und sollte mich entscheiden.
00:47:24Aber das konnte ich doch gar nicht.
00:47:27Ich wollte einfach nur mein Kind haben.
00:47:39Aber sie waren so wahnsinnig stark.
00:47:42Und irgendwann konnte ich nicht mehr.
00:47:49Und dann ging das mit den Drogen los.
00:47:51Und mit den Dingen, die man eben so tut, wenn man das Geld dafür braucht.
00:47:57Ich wurde zum Problem.
00:47:59Und dieses Problem versuchten sie mit Geld zu lösen.
00:48:02Mich in irgendwelche teuren Kliniken zu schicken.
00:48:04Möglichst weit weg.
00:48:05Hauptsache, sie mussten ihre Aufgaben nicht vernachlässigen.
00:48:10Aber wie man es uns erzählt hat, haben deine Eltern doch alles versucht, um dir zu helfen.
00:48:16Klar.
00:48:18Wie zum Beispiel auf mich loszugehen oder sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen oder sich zu trennen.
00:48:23Aber das ist auch nicht einfach für Eltern.
00:48:42Ja.
00:48:44Vor allen Dingen dann nicht, wenn es nur darum geht, dass alles wieder so in Gang geht.
00:48:49Ja.
00:48:53Wie zum Beispiel.
00:49:23Guten Morgen!
00:49:47Guten Morgen!
00:49:48Wieso kann ich das?
00:49:51Wann habe ich das gelernt?
00:49:53Bei deinem Vater.
00:49:56Er hatte eine Autowerkstatt in Bergen.
00:49:59Du bist also mit Autos groß geworden.
00:50:02Ich kann das, aber wieso weiß ich nichts mehr davon?
00:50:07Vielleicht, weil du noch keinen Kaffee hattest.
00:50:11Danke.
00:50:23Ich kann das, aber ich kann das, was ich nicht mehr davon ausprobieren.
00:50:26Ich kann das, was ich nicht mehr davon ausprobieren.
00:50:28Musik
00:50:58Musik
00:51:28Ja, ja, das sagen Sie doch immer
00:51:35Weil das eben nur Dörben ist und nicht Kapstadt oder Johannesburg, sondern eben Dörben
00:51:41Die Nummer drei
00:51:42Live, weil ich nicht mehr 30 Jahre alt bin
00:51:45Wie sieht das denn aus, wenn ich an einer Ausschreibung von der Oper in Dörben teilnehme?
00:51:51Eben
00:51:52Ja
00:51:54Kurt Nelebeck? Hallo
00:52:01Dann würde ich Ihnen vorschlagen, du tust dein Bestes, um es Ihnen klarzumachen
00:52:05Ja
00:52:05Okay, bis dann
00:52:08Was?
00:52:10Ja, morgen früh geht
00:52:11Okay
00:52:13Haben wir telefoniert?
00:52:15Ja
00:52:15Die Bücke Berglund, hallo
00:52:17Ich habe es mir jünger vorgestellt, sind Pflegeeltern, nicht normalerweise junge Paare
00:52:22Ich freue mich auch
00:52:25Ja, ja
00:52:28Also, wo sind Sie denn?
00:52:31Das hast du mir beigebracht
00:52:45Das habe ich dir beigebracht
00:52:46Nein
00:52:49Das erzähle ich dir nur, weil es mir so viel Spaß macht, dass du nichts mehr weißt
00:52:54Wir haben hier jedes Jahr eine Sandburg hingebaut
00:52:58Genau hier
00:53:00Wenn die Sandburg fertig war, holte Papa immer den kleinen Hocker, der vor dem Kamin steht
00:53:08Und dann habt ihr die rote Decke darüber gelegt und den Hocker in die Burg gestellt
00:53:13Weil ich die Prinzessin war
00:53:15Und dann habe ich mich auf den Thron gesetzt und euch mit einem Stock zu meinen Rittern geschlagen
00:53:22Ihr seid auf die Knie gegangen und habt mir ewige Treue geschworen
00:53:26Gegen die ganze Welt, habt ihr gesagt
00:53:32Gegen die ganze Welt
00:53:51Vergiss es
00:54:08Und warum war es dann auf einmal so schrecklich, mit uns hierher zu fahren?
00:54:17Irgendwann sind wir nicht mehr hierher
00:54:18Plötzlich gab es dafür keine Zeit mehr
00:54:22Papa musste seine Häuser bauen und du musstest seine Autos verkaufen
00:54:27Und jedes Jahr wurden es mehr Autos und mehr Häuser
00:54:29Und irgendwann waren sie wichtiger als ich
00:54:32Es tut mir leid
00:54:34Unser Leben war nicht dieser ewige Sommer
00:54:36Sie sollten gleich kommen
00:54:51Ich komme direkt aus Südafrika
00:54:53Ich habe mehrere Termine in London verschoben, um hierher kommen zu können
00:54:56Was ich übrigens direkt vom Flughafen aus getan habe
00:54:58Wenn das mein Anschlussflug um 19 Uhr geht, habe ich mir nicht ausgesucht
00:55:01Herr Niedeberg, Ihre Ex-Frau hat versucht, sich das Leben zu nehmen
00:55:05Das ist ein freies Land, oder?
00:55:13Genau das meinte Marie auch
00:55:14Sie scheint nach Ihnen zu kommen
00:55:17Ich denke, sie hat von uns beiden etwas
00:55:20Weil sie ja unabkömmlich war, musste sie zu ihr
00:55:23Um zu sehen, dass ihre Mutter sich nicht mehr daran erinnern kann, wer sie ist
00:55:26Da versäumt sie nicht viel
00:55:28Wenn sie das wirklich so sehen, dann dürfte es vielleicht besser sein, wenn sie wieder fahren, bevor die beiden zurückkommen
00:55:33Mit welchem Recht denken Sie eigentlich, mir hier Ratschläge geben zu können?
00:55:36Das kann ich Ihnen sagen
00:55:36Ich bin die Frau, die sich um ihre Tochter kümmert, weil sie das nicht geschafft haben
00:55:40In dem Moment kümmere ich mich auch noch um ihre Ex-Frau, weil Ihnen offenbar die Zeit oder der Wille dazu fehlt
00:55:45Aber es geht hier um Ihre Familie und ob Ihnen das nun passt oder nicht
00:55:47Oder ob das in Ihren heiligen Zeitplan passt oder nicht
00:55:50Die beiden gehören zu Ihnen
00:55:51Und deshalb werden Sie mit Ihnen reden
00:55:55Reden
00:55:58Ich habe mehrere Jahre meines Lebens mit Ihnen geredet
00:56:02Mit Marie, mit Brigitta, mit Therapeuten, mit Sozialarbeitern
00:56:07Am Ende auch mit Anwälten und mit Familienrichtern
00:56:10Was hat es gebracht?
00:56:14Es hat gebracht, dass meine Tochter nun bei fremden Leuten lebt, die sie wahrscheinlich Papa und Mama nennt
00:56:18Das hat es gebracht
00:56:19Und es hat gebracht, dass diese ganze Scheiße mir immer noch hinterherkommt
00:56:23Wie bekommt Jakob?
00:56:47Was?
00:56:49Sie sagt nicht Mama und Papa zu uns
00:56:51Sie nennt uns Wiebekund Jakob
00:56:54Saykob
00:56:56Das hat er nasal
00:56:56Das hat er bellschИm
00:56:57Das hat's gebracht, dass diese mamies
00:56:57Wie kann man nichts
00:56:58Wie kann man alles suo
00:56:58arson hat?
00:56:59heißt es, dass Du
00:57:00Weißt Du viel
00:57:01πisp clam
00:57:01Du bistBy ie
00:57:02Saykob
00:57:03Schip
00:57:11Ich bin mir immer wieder
00:57:13es utf
00:57:14Aber dann läuft sie
00:57:15Donner
00:57:16Ist er das?
00:57:21Ja, das ist Papa.
00:57:23Er ist grau geworden, oder?
00:57:26Die Psychologin hat mir ein Foto von der Hochzeit gezeigt.
00:57:33Bleibst du dabei?
00:57:36Bitte.
00:57:39Okay.
00:57:46Hey, Marie.
00:57:58Hey.
00:58:03Hey.
00:58:04Hey.
00:58:06Weißt du wieder, ich meine, erkennst du mich?
00:58:10Ich weiß, dass sie, dass du kurz sein musst.
00:58:16Ich möchte dir was zeigen.
00:58:43Aber wieso kannst du das überhaupt?
00:58:44Ich mache einfach automatisch das Richtige.
00:58:47Die in der Klinik nennen das prozessuales Gedächtnis.
00:58:51Dinge wie Zähneputzen.
00:58:56Jetzt versuch mal die Zündung.
00:59:04Klingt schon nicht schlecht.
00:59:05Die brauchen jetzt die Zeit.
00:59:10Mach dir keine Sorgen.
00:59:13Die kriegen das hin.
00:59:15Komm mit rein, komm.
00:59:28Als Marie plötzlich weg war...
00:59:29Wie waren wir?
00:59:34Wie wir waren?
00:59:36Verzweifelt.
00:59:37Wütend.
00:59:38Traurig, nehme ich an.
00:59:39Es war, wie wenn sie tot wäre.
00:59:46Schlimmer.
00:59:49Denn wo da draußen war unser Kind.
00:59:52Und gleichzeitig war sie das genau eben nicht mehr.
00:59:55Unser Kind.
00:59:58Es war, wie wenn man mir etwas herausgerissen hätte.
01:00:01Und die Wunde heilt nicht mehr.
01:00:02Egal, was wir gemacht haben.
01:00:06Und was haben wir gemacht?
01:00:08Wir haben es versucht.
01:00:10Am Anfang.
01:00:12Sind zu Paartherapeuten.
01:00:15Am Ende war nur noch Krieg.
01:00:16Und deshalb haben wir uns getrennt.
01:00:20Wir haben uns getrennt.
01:00:22Um vielleicht irgendwie weiterzuleben.
01:00:26Wir haben beide getrunken.
01:00:28Dann kamen Tabletten bei dir noch dazu.
01:00:30Ich hab dich geschlagen.
01:00:32Dreimal.
01:00:33Keiner von uns hätte es auch nur einen Tag länger mit dem anderen ausgehalten.
01:00:42Aber wir müssen uns doch mal geliebt haben.
01:00:46Das haben wir.
01:00:55Am Anfang.
01:00:56Haben wir uns geliebt.
01:00:57Du hast gesagt.
01:00:59Plötzlich war sie nicht mehr unser Kind.
01:01:03Und wenn sie das wieder werden könnte?
01:01:07Brigitta.
01:01:08Das will sie doch gar nicht.
01:01:10Und ich will es auch nicht.
01:01:12Das ist keine Option mehr.
01:01:16Ich habe nur die großen Gabeln gefunden.
01:01:39Keine Probleme.
01:01:39Sie auch?
01:01:50Möchtest du auch, Kaffee?
01:01:51Und jetzt?
01:02:00Wie lange soll es hier noch gehen?
01:02:03Wir bleiben noch bis Ende der Woche.
01:02:05Und dann muss Marie wieder zur Schule und ich zur Arbeit.
01:02:09Und du?
01:02:10Ich habe mit einer Frau gesprochen, die angeblich früher meine Sekretärin war.
01:02:15Anna Röller-Sidner.
01:02:17Genau.
01:02:18Sie kann für einige Wochen zu mir in mein Haus ziehen.
01:02:21Und sie klingt sehr nett.
01:02:24Zweimal die Woche habe ich Termin bei der Klinikpsychologin.
01:02:27Anscheinend gibt es Übungen, die mir helfen können.
01:02:29Ja.
01:02:30Die helfen bestimmt.
01:02:31Wann wirst du zurück sein?
01:02:35Ich werde überhaupt nicht zurück sein.
01:02:39Wozu auch?
01:02:42Marie, das wäre nochmal ein anderes Thema.
01:02:46Du findest, das geht dich hier alles nicht mehr an, oder?
01:02:50Ganz genau.
01:02:51Ich finde, das geht mich hier nichts mehr an.
01:02:53Das wollte ich einfach nur nochmal klarstellen.
01:03:00Dass der berühmte Kurt Nielebeck eben doch den Schwanz einzieht, wenn es wichtig wird.
01:03:07Weißt du was?
01:03:09Denk doch einfach, was du willst.
01:03:12Das kannst du sowieso am besten.
01:03:23Das ist die Nummer, unter der ich die nächsten Tage zu erreichen bin.
01:03:32Ich dachte, das geht sie alles nichts mehr an.
01:03:35Nicht, was Brigitte angeht.
01:03:37Aber Marie ist meine Tochter.
01:03:39Was auch immer sie denken mag.
01:03:41Sie sind ein harter Mann.
01:03:45Ja, ja.
01:03:50Menschen ändern sich.
01:03:51So wie ihre Frau, meinen Sie?
01:03:53Ganz genau.
01:03:59Ich habe mit diesem Arzt geredet, Dr. Bransfeld.
01:04:01Brans, drück.
01:04:02Whatever.
01:04:03Er wirkte ziemlich überrascht darüber, dass sich Brigitte immer noch nicht erinnern kann.
01:04:07Oder sollte ich vielleicht sagen, angeblich nicht erinnern.
01:04:12Wie?
01:04:15So eine transiente globale Amnesie dauert im Regelfall 24 Stunden.
01:04:19Im allerhöchsten Fall 48.
01:04:20Von einer Amnesie, die 192 Stunden dauert, hat die medizinische Fachwelt noch nie gehört.
01:04:27Dafür musste erst Brigitte Nielebeck kommen.
01:04:30Was genau versuchen Sie mir hier gerade zu sagen?
01:04:34Gar nichts.
01:04:35Ich glaube ja sogar, dass sie verzweifelt war.
01:04:38Aber was wollte sie?
01:04:40Was wollte sie mehr als alles andere?
01:04:43Sie wollte, dass ihr Kind bei ihr ist.
01:04:46Und genau das hat sie erreicht.
01:04:48Brigitte Nielebeck hat noch immer erreicht, was sie wollte.
01:04:50Ich bin glücklich.
01:04:54Ich bin glücklich.
01:04:54Hilfst du uns mal?
01:05:23Hast du Lust mit uns zu grillen?
01:05:46Dankeschön.
01:05:50Danke.
01:06:09Danke.
01:06:11Danke.
01:06:11Danke.
01:06:12Ich komme!
01:06:28War immer so?
01:06:38Wie ist er denn?
01:06:43Hart.
01:06:44Wie ein Stück Stahl, das ich dich verbiegen lässt.
01:06:48Heute war er beinahe nett.
01:06:50Heute war er beinahe nett.
01:06:59Ja?
01:07:11Ja?
01:07:28Brauchst du noch irgendwas?
01:07:41Von einer Stunde hatt's aufgehört.
01:08:06Von einer Stunde hat's aufgehört.
01:08:09Davor hat's aber auch ganz schön geschüttet.
01:08:11Ja, ist doch schön.
01:08:13Aber es ziehen ein paar Wolken auf.
01:08:15Jakob?
01:08:17Was mache ich hier?
01:08:20Du bist da für sie.
01:08:25Weißt du noch, wie sie zu uns gekommen ist?
01:08:30Man konnte gleich sehen, wie tapfer sie ist.
01:08:33Nicht eine Sekunde lang hat sie sich anmerken lassen, wie anstrengend das für sie war.
01:08:40Ja, ich weiß.
01:08:43Wir haben zusammen aus dem Fenster geschaut.
01:08:48Da kommt unsere Tochter, hast du gesagt.
01:08:51Ich weiß, weil ich mir das so sehr gewünscht hatte.
01:08:55Vielleicht bedeutet Leben ja, dass man niemanden verlieren kann.
01:08:59Ich helfe ihrer Mutter, zu ihr zurückzufinden. Und dann?
01:09:03Aber wenn du sie liebst, dann kannst du sie nicht für dich behalten wollen.
01:09:06Für uns.
01:09:08Oder für uns.
01:09:11Ja, komm.
01:09:14Was ist, wenn ich ohne sie zurückkomme?
01:09:20Das wirst du nicht.
01:09:22Und was, wenn doch?
01:09:23Ich bin doch.
01:09:30Du, äh, von jetzt geht's ja auch los.
01:09:34Hm.
01:09:36Jetzt geh mal rein.
01:09:37Tschüss.
01:09:39Tschüss.
01:09:40Ich bin Brickitta Nelebeck.
01:09:54Ich bin Brickitta Nelebeck.
01:09:56Ich bin Brickitta Nelebeck.
01:09:57Ich bin Brickitta Nelebeck.
01:09:58Ich bin Brickher.
01:10:00Ich bin Brickitta Nelebeck.
01:10:02Musik
01:10:32Du darfst dich nicht so viel bewegen!
01:11:00Ja, das sagst du so, das sagst du so, jetzt mach du mal weiter, weil ich will Frühstück
01:11:09machen!
01:11:10Warte mal, du musst es halten, ich entdrehe es nochmal, ja?
01:11:18Warte, warte, warte, ich gehe runter.
01:11:21Oh!
01:11:22Haha!
01:11:23Ja!
01:11:53Das war's.
01:12:24Ei!
01:12:30Willst du Kaffee, oder?
01:12:32Kakao!
01:12:33Kakao!
01:12:53Ja, das hab ich schon verstanden.
01:12:55Aber ich brauche seine Nummer, es ist wichtig.
01:12:59Frau Wennerström, Sie und ich wissen, dass Sie immer mehr waren für meinen Mann als eine Sekretärin.
01:13:03Es gab Zeiten, da war das nicht einfach für mich, aber jetzt bitte ich Sie.
01:13:06Sagen Sie ihm, dass ich angerufen habe, um unserer Tochter willen!
01:13:13Seit wann?
01:13:17Wiebeke, guten Morgen.
01:13:21Seit wann?
01:13:23Ich dachte, ich versuche nochmal mit Kurt zu sprechen.
01:13:30Oh!
01:13:43Seit gestern Nacht am Strand.
01:13:47Davor waren es nur Bruchstücke, die sich nach und nach zu einem Bild zusammensetzen.
01:13:51Ich hab gedacht, ich kann sie nur hier behalten, wenn sie glaubt, dass sie für mich da sein muss.
01:13:59Das ist dir auch gut gelungen.
01:14:07Pack dein Zeug!
01:14:08Wiebeke, bitte!
01:14:09Und wenn ich beim Bahnhof rauslassen bin ich mir sicher, dass du jetzt ganz gut selber zurechtkommst.
01:14:12Aber wir sind endlich wieder, es ist nicht mehr getrennt, verstehst du?
01:14:17Von all den Menschen, die du triffst im Leben.
01:14:19Manche sind dir egal, manche magst du, ein paar liebst du vielleicht, aber sie sind alle getrennt von dir.
01:14:28Bis du ein eigenes Kind hast, das wird immer ein Teil von dir sein.
01:14:31Aber warum, warum ist sie euch denn dann davon gelaufen?
01:14:34Weil etwas passiert ist, dass ihr das Recht dazu gebt.
01:14:40Und wenn sie es dir nicht gesagt hat, werde ich es auch nicht tun.
01:14:44Und was jetzt?
01:14:55Zwei Tage. 48 Stunden. Das ist alles, worum ich dich bitte.
01:15:00Ich soll für dich lügen?
01:15:01Danach gehört sie dir.
01:15:03Brigitte, ein Mensch gehört niemandem.
01:15:09Nur zwei Tage. Mehr will ich doch nicht, als dass sie noch zwei Tage mein Kind ist.
01:15:22Da seid ihr.
01:15:24Wenn wir nach Nachköpingen wollen, müssen wir jetzt los.
01:15:28Wollen wir noch frühstücken?
01:15:33Das mache ich jetzt.
01:16:03Schuss.
01:16:05Einiges kommt mir bekannt vor.
01:16:06Wir waren hier jeden Sommer.
01:16:08Was soll ich denn mit?
01:16:10Ich erinnere dich.
01:16:11Ich bin heute Abend.
01:16:13Und ich bin heute Abend.
01:16:18Oder ich habe mich mal verkauft.
01:16:20Wie viele Tage langt habe ich jetzt?
01:16:22Oh, ich bin heute Abend.
01:16:24Worte mit drei Stunden.
01:16:26Aha.
01:16:28Danke.
01:16:29Ja.
01:16:30Hallo, Mann.
01:16:31Tut mir leid, ich weiß es nicht.
01:16:36Können wir nicht einfach Chaos helfen?
01:16:38Überleg, was tust du jetzt?
01:16:48Dreimal Zuckerwatte, bitte.
01:16:56Okay?
01:17:01Okay.
01:17:31Okay?
01:17:33Woo-hoo!
01:17:36Woo-hoo!
01:17:40Berghund? Ja.
01:17:48Okay.
01:17:50Ich muss echt sagen, du hast vieles, aber es hat mir nicht gedacht.
01:17:56Ja.
01:17:58Kann man von wie?
01:18:01Ja.
01:18:03Okay.
01:18:05Ich muss echt sagen, du hast vieles.
01:18:07Ja, kann man von Bibike nicht behaupten.
01:18:11Nein, ich fand es super. Ich fand auch böse, das ist eigentlich dieses Runterfahren.
01:18:17Aber was ich auch gut fand, waren diese Hubschrauber, weißt du, wo wir diese tolle Aussicht vorne hatten.
01:18:23Genau, genau das war toll.
01:18:30Das Boot, mit dem du aufgefahren bist, ist nach dir so ein Ding ins Boot gestiegen.
01:18:35Und hat dann voll die Dusche abbekommen.
01:18:39Wartet! Wartet!
01:18:42Kurt hat angerufen.
01:18:44Er kommt zurück, in etwa einer Stunde wird er hier sein.
01:18:47Ach, jetzt will er doch kommen?
01:18:50Und was will er hier, uns alles wieder kaputt machen, so wie immer?
01:18:53Ich denke, er hat ebenso ein Recht, hier zu sein wie du.
01:18:55Er hat doch selbst gesagt, dass es ihn nicht mehr interessiert.
01:18:59Das geht mich nichts mehr an, hat er gesagt.
01:19:01Und wo war er, als ich in der Klinik lag?
01:19:03Er ist immerhin ihr Vater, oder?
01:19:04Da hat er sich verleugnen lassen, weil ihm seine Geschäfte über alles gehen.
01:19:08Und Eva Wennerström hat ihn natürlich mal wieder gedeckt, so wie sie ihn all die Jahre gedeckt hat,
01:19:12in denen er der ganzen Welt vormachen wollte, dass sie nichts weiter als seine Sekretärin sei.
01:19:16Seit wann?
01:19:18Der Name war auf einmal da.
01:19:27Sag es mir.
01:19:30Ich weiß es nicht, es kam so stückweise.
01:19:33Seit wann?
01:19:35Ich wollte es dir sagen, aber...
01:19:37Wann wolltest du es mir sagen, hä? Nächstes Jahr oder so?
01:19:45Ich hatte Angst.
01:19:46Angst, wovor?
01:19:48Davor, dass deine Lügen nicht mehr erreichen, oder was?
01:19:51Nein, ich hatte Angst, dass du wieder gehst, dass du wieder weg gehst,
01:19:53und dass es dir wieder egal ist, wie es mir geht, und dass du mich spüren lässt, wie egal.
01:19:57Da kannst du es nur drauf wetten, dass es mir egal ist.
01:20:02Marie, du weißt nicht, wie das ist, wenn niemand mehr da ist,
01:20:06wenn alles, was dein Leben war, sich nach und nach direkt vor deinen Augen auflöst,
01:20:11wenn... wenn du nachts dein Kissen gegen den Bauch drückst,
01:20:14weil du dich an dein Kind erinnern möchtest, und am nächsten Tag doch wieder ein Kissen da ist.
01:20:19Und du weißt nicht, wie das ist, wenn alles nur noch leer und finster ist,
01:20:23und wann das Einzige, was diese sinnlose Leere füllen kann, der Gedanke ist, all dem endlich ein Ende zu machen.
01:20:29Ja, stimmt. Das weiß ich nicht. Aber das mit dem Kissen habe ich genauso gemacht.
01:20:45Marie! Warte! Warte, Marie!
01:20:49Was machst du da? Ich packe.
01:20:56Was sollen das jetzt werden?
01:20:58Ich gehe. Allein.
01:21:00Aber...
01:21:01Du hast es gewusst. Du bist auch nicht besser als sie.
01:21:04Ich dachte, es wäre gut.
01:21:05Ja, es war gut! Sie weiß wieder, wie man lügt. Sie weiß wieder, wer sie ist.
01:21:08Brigitta Nielebeck ist zurück.
01:21:10Sag mir, was wirklich passiert ist.
01:21:11Es ist doch einfach nur wichtig, dass es passiert ist, oder?
01:21:32Wohin fährt sie? Was macht sie?
01:21:34Zu Ende bringen, was sie das letzte Mal nicht geschafft hat.
01:21:37Komm!
01:21:41Marie, erzähl mir jetzt was!
01:21:42Das war nicht irgendeine Kurve!
01:21:43Marie, erzähl mir jetzt was!
01:21:44Das war nicht irgendeine Kurve!
01:21:45Sondern...
01:22:11Sie hatten den Termin gemacht.
01:22:21In der Klinik.
01:22:24Ich hatte Ja gesagt.
01:22:29Weil ich nicht mehr konnte.
01:22:32Aber eigentlich...
01:22:33fand ich...
01:22:34fand ich...
01:22:35immer noch...
01:22:37dass mein Kind lebt.
01:22:40Ich wollte nicht, dass es...
01:22:42dass es einfach so weggemacht wird.
01:22:46Und dann habe ich Tom angerufen.
01:22:49Ich habe ihm gesagt...
01:22:51Hilf mir!
01:22:53Bitte komm!
01:22:54Er wollte zu mir.
01:22:57Zu uns.
01:22:59Aber er kam nie an.
01:23:02Später...
01:23:04Sie haben mir gesagt, er sei viel zu schnell gefahren.
01:23:08Aber die...
01:23:10die wussten ja gar nicht, dass...
01:23:13dass er einfach nur sein Kind retten wollte.
01:23:17Sein Wagen...
01:23:19ist direkt aus der Kurve geflogen.
01:23:22In dieser Nacht...
01:23:24zwei Menschen gestorben.
01:23:27Oh mein Gott!
01:23:32Du kannst nicht glauben, dass deine Eltern wollten,
01:23:34dass dein Freund stirbt!
01:23:36Nein!
01:23:37Nein, natürlich nicht!
01:23:40Was glaubst du, warum sie das jetzt tut?
01:23:43Sie will auch bitte leisten!
01:23:44Nein, sie will dir etwas beweisen!
01:23:45Sie will eine Nachricht hinterlassen,
01:23:47dass sie nicht mehr liebt als ihr eigenes Leben!
01:23:55Ja?
01:23:57Papa!
01:23:58Hör mir zu, bitte!
01:24:00Was ist denn?
01:24:01Du bist jetzt der Einzige, der noch was tun kann!
01:24:02Bitte hör mir zu!
01:24:04Ich bin noch unterwegs.
01:24:15Ich werde mich sch告訴!
01:24:17Was bist du für?
01:24:18Untertitelung. BR 2018
01:24:48Das darf nicht passieren. Nicht nochmal.
01:25:18Untertitelung. BR 2018
01:25:48Hey!
01:25:58Es ist so kalt.
01:26:10Gleich wird dir wärmer.
01:26:11Ich hätte es besser machen müssen.
01:26:23Aber als dein Kind kam, da wusste ich nicht, was ich tun soll.
01:26:31Wir wollen nicht, dass du gehst.
01:26:33Natürlich nicht.
01:26:43Ich werde bei ihr bleiben.
01:26:54Bei Wiebeke und Jakob.
01:26:55Sie tun mir gut.
01:26:59Klar.
01:27:01Wenn du das so willst.
01:27:07Aber wir werden uns sehen.
01:27:10Manchmal.
01:27:11Ihr kommt mich besuchen und dann sind wir zusammen.
01:27:15Ja.
01:27:16Ja, so machen wir.
01:27:17Kommst du?
01:27:30Ja, so machen wir.
01:27:46Untertitelung des ZDF, 2020
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