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Oberinspektor Derrick - Horst Tappert /
Drehbuch - Herbert Reinecker /
Regie - Theodor Grädler
#krimiserie #zdf #kommissar #tatort

Kategorie

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TV
Transkript
00:00Untertitelung des ZDF, 2020
00:30Habt ihr gehört? Los, Jochen, komm raus!
00:34Sind die anderen schon unten?
00:35Ja, schon seit einer halben Stunde.
00:36Was?
00:37Quatsch. Mach mal Schlüssel.
00:39Schon alles passiert.
00:41Ey, was macht denn unser Kleiner?
00:43Alles in Ordnung, Kleiner?
00:47Darf man mal reinschauen?
00:49Achtung!
00:51Er hat sich angeschlossen. Oder sie lässt ihn nicht raus?
00:56Komm, zeig dich mal! Und erzähl uns, wie es gegangen ist.
01:00Was ist mit ihm?
01:01Vielleicht ist er gar nicht mehr da. Längst auf der Flucht.
01:05Nein, nein, es ist noch voll was los.
01:07Hey, Kleiner!
01:08Was macht er denn da?
01:10Ruft er nach seiner Mutter?
01:13Moment noch.
01:16Die Schweine lernt fliegen.
01:18Mensch, kann man da nicht zugucken?
01:20Er hat wieder abgeschlossen.
01:21In fünf Minuten unten.
01:24Okay, Jungs.
01:25Okay, Jungs.
01:26Jetzt ist es noch eins für die Aufmerksamkeit.
01:34Ah, da ist er ja.
01:39Hallo, Schweine.
01:41Na, wie sieht er aus?
01:43Sie aus dem Les gefallen.
01:44Wieso denn? Er hat endlich eins gefunden.
01:47Los, Jungs.
01:48Happy Birthday to you.
01:51Happy Birthday to you.
01:53Happy Birthday, lieber Hors.
01:56Happy Birthday to you.
01:59Und ein Schlachtruf.
02:01Bist du zu einem Hahn geworden?
02:02Und wie melden sich die Häne?
02:03Kikiriki.
02:07Kikiriki!
02:11Auf die Schwalbe, die fliegen gelernt hat.
02:15Das erste Mal, mein Junge.
02:17Weißt du, dass er einen ausgeben muss?
02:19Das weiß er.
02:20Prost!
02:26Er hat eine Menge gelernt heute.
02:28Das lernt er auch noch.
02:30Und jetzt mal raus mit der Sprache.
02:32Na, wie war's?
02:33Das hat sie dir alles beigebracht.
02:35Bring ihn doch nicht in Verlegenheit.
02:37So was kann man nicht in Worte fassen.
02:39Muss er auch nicht.
02:40Aber, was ist er jetzt?
02:42Na, einer von uns.
02:44Einer von uns.
02:46Und wir haben wieder einen in unseren Club aufgenommen.
02:48Spielen wir unser Vereinslied.
02:49Üb im, üb immer Treu und Edlichkeit
02:55Bis an dein kühles Grab
02:58Du bist einfach
02:59Du bist einfach
03:02Wenn ein Pfehlschweinchen ist,
03:04wenn ein Pfehlschweinchen ist.
03:06Oh, oh ...
03:18Also, Leute, passt auf.
03:20Wir gehen noch rauf zu mir, aber leise.
03:22Die im Haus haben schon dreimal die Polizei geholt.
03:24Beim vierten Mal fliege ich
03:26und verliere eine sturmfreie Bude.
03:28Okay?
03:32Pssst, okay Jungs, zieh doch die Schuhe aus und danach staunen wir noch hoch.
03:36Oh Mann!
03:38Gasmaske!
03:42Okay, und rauf!
03:54Okay Jungs, ich habe jede Menge zu trinken! Bertram, Küche!
03:58Aber schnell, Mann!
03:59Und du machst Musik, such dir was aus. Aber nicht so laut, du weißt, die Leute sind nett, aber haben wir so einen Ohr.
04:04Klar!
04:05Mein Kleiner, das ist dein Abend heute. Du hast die Kindheit abgestreift!
04:10Setz dich!
04:11Ich habe meine erste Frau mit zwölf gehabt.
04:14Das war meine Tante, sie sagte,
04:16Junge, ich führe dich ein in das Land des reinen Vergnügens.
04:21Aber die Seele hat auch was davon. Glaub's mir.
04:24Seine Seele sagt ihm, morgen schreibst du einen Brief an Mama.
04:29Was soll ich denn schreiben?
04:31Du schreibst einfach, Mama, ich bin gefallen.
04:34Gefallen ist gut.
04:36Wieso gefallen?
04:38Es gibt gefallene Mädchen. Warum nicht auch gefallene Jungs?
04:42Auf welchem Feld ist er denn gefallen?
04:45Auf dem Feld der Unehre, du Dusse!
04:47Nachdem uns niemand mehr sagen kann, was das Feld der Ehre eigentlich ist, versuchen wir auf welchem Feld auch immer zu Ehren zu kommen.
04:58Und du rufst es an?
04:59Kleiner Waldstein. Ich werde dir sagen, dass unser Verein ein neues Mitglied hat.
05:05Inge Waldstein?
05:06Sie steht auf dich, das weißt du doch.
05:08Ich habe mal Gedichte von ihr gelesen.
05:10Den Gegenstand ihrer Verehrung singt sie dann an.
05:12Die Liebe, die Liebe ist eine Himmelsmacht.
05:16Oder hast du was dagegen?
05:18Nein, nein, aber was willst du ihr denn sagen?
05:21Geht's so ran?
05:36Wer ruft denn da so spät noch an?
05:40Hallo, hier ist Albert.
05:43Wieso zu spät?
05:45Liebst du schon im Bett?
05:47Ich war im Bett.
05:48Erst bin ich zum Telefon gerannt.
05:50Und wie?
05:51Was heißt und wie?
05:53Ja, weißt du, wir sind ja alle zusammen.
05:55Anton, Bertram, Jochen, Josef und ich.
05:58Und wir würden uns gerne vorstellen, wie du zum Telefon gegangen bist.
06:03Nackt?
06:05Du bist verrückt.
06:07Was willst du denn?
06:09Ja, weißt du, wir sind ja alle zusammen. Unser Club und...
06:12Was soll mich denn daran interessieren?
06:14Dass Horst Wiegand dabei ist.
06:16Den haben wir heute...
06:18Den haben wir heute getauft.
06:19Getauft?
06:20Getauft?
06:22Was heißt das?
06:23Wir haben ihn mit dem Puff genommen.
06:25Warum sagst du nichts?
06:27Ey Mädchen, sag doch was.
06:31Warte, ich geb dir Horst.
06:33Nein, nein.
06:34Warum denn nicht?
06:35Sag doch ein paar Worte.
06:37Ich... ich... möchte nicht.
06:38Er möchte nicht, er geniert sich.
06:40Er... hallo?
06:41Bist du noch da?
06:46Auf Horst!
06:47Auf Horst!
06:48Auf Horst!
06:49Und Musik!
06:50Auf Horst!
06:56Nein, nein, geht doch nicht.
06:57Ich mach nur was zu essen.
06:58Komm Leute, so spät ist es noch gar nicht.
06:59Ich setz euch mehr allein.
07:00Ich bin müde.
07:01Augenblick.
07:02Wollt ihr Rühreier, ja?
07:06Seht ihr, es kommen noch Gäste.
07:08Bernd, mach mal auf.
07:09So.
07:23Da war keiner.
07:25Einen Moment.
07:27Der Haus ist abgeschlossen.
07:28Ich geh mal schnell runter.
07:29Bleibt hier.
07:39Was war denn das?
07:41Schüsse.
07:42Ja, der ist geschossen worden.
07:43Nee, wie wohl denn?
07:45Das geht's doch gar nicht.
07:53Albert!
07:55Hey, Albert!
07:57Hey, Albert!
07:58Mensch!
07:59Mensch!
08:00Mensch, Albert!
08:02Albert, wie ist denn das passiert?
08:04Blut!
08:06Ja, das geht's doch gar nicht.
08:08Das geht's doch gar nicht.
08:10Albert!
08:11Hey, Albert!
08:13Hey, Albert!
08:17Mensch!
08:19Mensch, Albert!
08:21Albert, wie ist denn das passiert?
08:24Blut!
08:26Blut!
08:28Überall Blut!
08:30Albert!
08:32Albert!
08:34Ich hätte es nie für wirklich gehalten.
08:39Es ist echt irre.
08:40Das ist echt irre.
09:04So, wir möchten jetzt gerne oben die Wohnung sehen.
09:07Bitte.
09:10Sie sind alle Schüler aus einer Klasse, Oberstufe-Gymnasium, das ist richtig.
09:25Ja.
09:27Gute Freunde?
09:29Ja.
09:30Und Sie haben hier oben, haben Sie eine Fete gehabt, ja?
09:34Wir treffen uns öfter hier.
09:35Hier, bei ihm.
09:38Weil seine Wohnung, er hat sie allein.
09:42Und da ist man immer irgendwie...
09:45Ungestört?
09:47Ja.
09:48Und, äh, dann ist ja etwas passiert.
09:53Es hat geklingelt.
09:55Wo hat's geklingelt?
09:58Na, an der Tür.
10:00Ich dachte, es ist hier oben, ich hab aufgemacht, aber da war keiner.
10:04Ja, und dann hat Albert gesagt, es war unten, die Haustür ist abgesperrt, ich geh mal runter.
10:09Wurde denn jemand erwartet?
10:14Nein.
10:15Ja, ich mein, es war...
10:16Nach Mitternacht, äh, war er nicht verwundert?
10:19Nein.
10:21Ja, und von Ihnen hat niemand gefragt, wer da noch kommt?
10:23Wissen Sie, zum Krumme, da konnte man immer kommen.
10:29Wann man wollte.
10:31Auch nachts.
10:33Der Krumme, der hat doch noch was gesagt, bevor er starb.
10:37Können Sie mir das wiederholen?
10:40Es war ganz merkwürdig.
10:46Er hat gesagt, ich hätte das nie für möglich gehalten.
10:51Es ist echt irre.
10:53Ich hätte das nie für möglich gehalten, es ist echt irre.
10:58Mir nicht.
11:00Hat er nicht noch gesagt, der und der hat geschossen?
11:06Er muss den Mörder doch gesehen haben.
11:07Er wollte noch was sagen, aber...
11:13Er hat kein Wort mehr über die Lippen gebracht.
11:17Ich jedenfalls hab nichts mehr verstanden.
11:21Jemand von euch?
11:32Na gut.
11:34Wir haben Ihre Namen, Ihre Adressen.
11:37Sie können jetzt nach Hause gehen.
11:38Wer bringt Thorsten nach Hause?
11:39Ich mach das schon.
11:40Ich mach das schon.
11:41Ich mach das schon.
11:42Wer bringt Thorsten nach Hause?
11:43Ich mach das schon.
11:44Ich mach das schon.
11:45Ich mach das schon.
11:46Ich mach das schon.
11:47Ich mach das.
11:48Ich mach das schon.
11:50Ich mach das schon.
11:51Ich mach das schon.
11:52Ich mach das schon.
11:55Ich mach das schon.
11:56Ich mach das schon.
11:57Ich mach das schon.
12:01Ich mach das schon.
12:02Ich mach das schon.
12:08Ich mach das schon.
12:09Ich mach das schon.
12:10Ich mach das schon.
12:11Ich mach das schon.
12:12Ich mach das schon.
12:13Wer kann das getan haben?
12:36Keine Ahnung.
12:39Auf jeden Fall hat einer wie wild drauf losgeschossen.
12:42Und mich einmal, dreimal einfach drauf los.
12:48Das war furchtbar.
12:54Ja, du hast einen tollen Tag erwischt.
12:59Kikiriki.
13:03Mann, Mann, war da Blut auf einmal.
13:06Kommst du noch mit rein?
13:14Na klar.
13:16Ich muss ihr ja schließlich erklären, wo du so lange abgeblieben bist.
13:20Ja.
13:22Sie macht sich immer große Sorgen um mich.
13:23Sie ist noch wach, es ist noch lichter.
13:38Na, was ist? Hast du keinen Schlüssel?
13:40Nein.
13:42Sie sagt, ich brauche nur zu klingeln.
13:46Also, dann klingeln wir mal.
13:47Guten Abend, ich bringe Haus nach Hause.
14:01Es tut uns leid, dass es so spät geworden ist.
14:04Ich war sehr in Sorge, wo bist du gewesen?
14:07Ich war schon versucht, die Polizei zu verständigen.
14:09Es ist etwas passiert.
14:12Kommt rein.
14:13Also.
14:30Wir waren noch bei einem Freund.
14:33In der Wohnung von Albert Krumme.
14:36Bei Albert Krumme. Aha.
14:39Ich habe dir gesagt, das ist nicht der beste Umgang.
14:42Sie waren dabei?
14:43Ja, Frau Doktor.
14:46Huber, Robal und Liebig waren auch dabei.
14:48Schöne Gesellschaft.
14:49Sie wissen, was ich von denen halte.
14:52Ja.
14:53Irgendwie mögen sie uns nicht besonders.
14:55Wenn ich sie kritisiert habe, dann habe ich immer gesagt, warum.
14:59Jemand hat Albert Krumme heute Nacht an seiner Haustür erschossen.
15:03Drei Schüsse in den Bauch.
15:07Na ja, dann ist die Polizei gekommen.
15:10Deswegen hat alles so lange gedauert.
15:12Krumme ist tot.
15:15Wo warst du, als das passiert ist?
15:20Wir alle waren oben in seiner Wohnung.
15:22Wir haben nur die Schüsse gehört.
15:24Da siehst du, worauf du dich einlässt.
15:30In solcher Gesellschaft.
15:32Sie eingeschlossen, Becker.
15:34Ja.
15:34Ich bin ja nur hier, um zu sagen, warum Horst nicht früher nach Hause kommen konnte.
15:40Die Polizei hat eine Menge Fragen gestellt.
15:44Kann ich dann gehen, Frau Doktor?
15:47Horst kann ja noch erzählen, wenn da was für Sie interessant sein sollte.
15:50Ja, ja, gut.
15:51Kennen Sie jetzt.
15:52Gute Nacht.
15:54Gute Nacht.
15:54Um Gottes Willen, was bist du da reingeraten?
16:09Deine Mutter hat schon zweimal angerufen.
16:12Ich musste ihr sagen, dein Sohn ist nicht da.
16:14Und ich weiß nicht, wo er ist.
16:16Kannst du dir vorstellen, wie unangenehm mir das war?
16:17Ich trage doch die Verantwortung für dich.
16:20Soll ich meine Mutter nochmal anrufen?
16:22Also jetzt doch nicht mehr.
16:23Willst du ja mit deiner Mordgeschichte kommen?
16:26Nein, nein, geht's schlafen.
16:29Ja, Frau Doktor.
16:34Dusch dich erst.
16:36Ja, Frau Doktor.
16:47Horst, darf ich nochmal reinkommen?
17:09Ja, ja, kommen Sie noch herein.
17:13Nein, nein, bleibt nur liegen.
17:17Du hast etwas Entsetzliches erlebt.
17:24Ich frage mich, wie du damit fertig wirst.
17:29Ein Mord.
17:32Damit ist auch in dir etwas getötet worden.
17:36Etwas, das nicht verloren gehen sollte.
17:39Auf keinen Fall so früh.
17:42Die Kindheit wird immer irgendwann über Bord geworfen.
17:45Und mit der Kindheit alles, was sie schön gemacht hat.
17:51Wozu auch Träume gehören.
18:00Deine Mutter und ich sind befreundet.
18:04Deshalb komme ich nochmal zu dir, um dir meine Hilfe anzubieten.
18:08Du verstehst das?
18:11Ja, Frau Doktor.
18:12Erzähl mir morgen von dieser Mordgeschichte,
18:20damit wir wissen, wie viel davon wir deiner Mutter sagen können.
18:24Ist das in Ordnung?
18:25Ja, Frau Doktor.
18:27Dann gute Nacht.
18:29Gute Nacht, Frau Doktor.
18:30Entschuldigen Sie, Frau Doktor, ich habe verschlafen.
18:44Womit ich gerechnet habe.
18:46Du konntest sicherlich nicht einschlafen.
18:49Ja, so war es.
18:51Danke.
18:52Ein Polizist war heute Morgen schon da.
19:00Was ist das?
19:02Eine Vorladung.
19:04Bevor wir zur Schule fahren, setze ich dich dort ab.
19:09Präsidium.
19:10Großer Name.
19:13Mordkommission.
19:13Du hast was mit der Polizei zu tun.
19:17Wie erkläre ich das deiner Mutter?
19:20Sie schickt dich nach München, damit du erfährst, was eine Großstadt ist.
19:24Na und, was lernst du da?
19:28Weißt du es jetzt?
19:39Lass dich jetzt nicht irritieren.
19:40Du hast mit den anderen nichts zu tun.
19:42Du gehörst nicht in diesen Kreis.
19:45Das ist ein reiner Zufall, dass du gestern Abend mit denen zusammen gewesen bist.
19:48Du musst das ganz deutlich zum Ausdruck bringen.
19:51Hast du mich verstanden?
20:09Hallo.
20:10Du auch?
20:12War bei dir auch ein Bulle zu Hause?
20:24Am frühen Morgen?
20:26Ja.
20:27Na, bei mir zu Hause.
20:29Bei mir zu Hause haben sie gleich Manschetten gekriegt.
20:32Warum wollen die denn nochmal mit uns sprechen?
20:35Wir haben doch schon alles gesagt.
20:37Gut.
20:37Gut.
20:38Du bist the first.
20:55Wie geht es?
20:56Ist das die, die ich mir nicht?
20:57Äh, das ist das.
20:58Wie geht es?
20:58Wie geht es?
21:00Danke.
21:00Wie geht es?
21:01Wie geht es?
21:01Wie geht es?
21:02Wie geht es?
21:03Wie geht es?
21:03Guten Morgen.
21:08Morgen.
21:11Wir sagen Guten Morgen, obwohl es natürlich kein guter Morgen ist.
21:16Bitte setzen Sie sich.
21:30Ich sehe, Sie wissen schon, was heute Nacht passiert ist.
21:34Einer Ihrer Klassenkameraden ist tot.
21:38Gestorben auf eine Weise, ja, die man als tragisch bezeichnen kann.
21:44Es fehlen noch Bertram Becker, Jochen Huber, Anton Roball, Josef Liebig und Horst Wiegand.
21:52Sie werden heute Morgen von der Polizei als Zeugen verhört, wodurch Ihr Fehlen entschuldigt ist.
21:58Ich nehme an, dass es Ihnen schwerfallen wird, sich jetzt auf den Unterrichtsstoff zu konzentrieren.
22:05Ich lasse daher die Stunde ausfallen.
22:07Vielleicht gehen Sie so lange auf den Hof.
22:08Bleiben Sie mal, Inge.
22:24Sie haben noch keine Vorladung bekommen?
22:36Nein.
22:36Sie wissen sicher, dass die Teilnehmer der kleinen Feier, die Albert Krumme in seiner Wohnung veranstaltet hat, noch einmal verhört werden.
22:46Vielleicht wird zur Sprache kommen, dass Krumme Sie angerufen hat.
22:50Ich bin eigentlich ganz sicher, dass es zur Sprache kommen wird.
22:54Dann wird man auch Sie vorladen.
22:58Man wird Sie nach dem Inhalt des Gesprächs fragen, den ich erkenne, dass Sie mich gleich danach angerufen haben.
23:05Wir beide wollen doch sicher vermeiden, dass die Rede auf Horst Wiegand kommt.
23:13Sie mögen ihn.
23:15Mir ist er anvertraut worden.
23:18Und auch ich würde sehr ungern hören, dass diese Zusammenkunft eine Art Siegesfeier war.
23:24Man hat einen sehr jungen und sehr unschuldigen Menschen bekannt gemacht mit dem Dreck dieser Welt.
23:35Wenn es irgendwie geht, sollten Sie, sollten wir vermeiden, dass über diesen scheußlichen Vorfall geredet wird.
23:46Sind Sie da nicht einer Meinung?
23:47Ja, Frau Doktor.
23:49Wenn vielleicht sogar die Presse davon erfährt.
23:52Sie können sich denken, wie solche Themen dargestellt werden.
23:56Das hätte der Junge nicht verdient.
23:59Darin sind wir doch einer Meinung, nicht wahr?
24:01Ja, Frau Doktor.
24:02Gut, dann gehen Sie jetzt.
24:04Nein, warten Sie noch.
24:08Sie werden tun, worum ich Sie bitte.
24:12Nicht wahr?
24:13Ich kann mich darauf verlassen.
24:14Ja.
24:16Also, vorher waren Sie in einem Bordell, Alemann, sozusagen als Vereinsausflug, um einen neuen gebührend einzuführen.
24:23Ein Club, der sogar einen eigenen Vereinsspruch hat.
24:25Üb immer toll und Redlichkeit.
24:27Bis an dein kühles Grab.
24:28Das klingt nach Ionie.
24:30Könnte auch Zynismus sein, aber junge Leute, die neigen zum Zynismus.
24:33Weißt du, das ist gar nichts Besonderes.
24:34Überhaupt nicht.
24:41Nehmen wir uns den Neuen nochmal vor.
24:43Warum?
24:45Warum?
24:48Ne, die anderen hatten rausgekriegt, dass ich, dass ich noch nie mit einer, dass ich noch nie mit einer Frau zusammen war.
24:57Na ja, Krummer hat gemeint, es ist kein Problem und ich würde auch schnell merken, dass es kein Problem ist.
25:07Na ja, war es ja dann noch nicht.
25:10Ja, jedenfalls kein großes.
25:11Sie wohnen bei Frau Dr. Hohner?
25:16Ja.
25:18Das ist unsere Klassenlehrerin.
25:21Sie wohnen bei Ihrer Klassenlehrerin?
25:24Bisschen ungewöhnlich?
25:26Das ist eine Freundin von meiner Mutter.
25:28Ich wohne da, bis ich was gefunden habe.
25:31Mhm.
25:32Und die Jungs da sind mit Ihnen in einer Klasse?
25:35Ja.
25:41Wenn es Ihnen schwerfällt, sich zu konzentrieren.
25:58Ich habe dafür Verständnis.
25:59Wollen Sie hinausgehen?
26:01Nein.
26:02Nein.
26:05Kommen Sie bitte mal, Frau Doktor.
26:07Die Herren von der Polizei sind bei mir im Zimmer.
26:10Gehen Sie an Ihre Plätze, ja?
26:14Bitte.
26:24Kommst du mal mit raus, Herr?
26:38Wir sind von der Polizei vernommen worden.
26:40Sie wollen rausfinden, was gestern Nacht eigentlich los war.
26:45Wir haben nicht gesagt, dass Albert dich gestern Nacht noch angerufen hat.
26:50Weißt du,
26:52wir machen uns natürlich auch unsere eigenen Gedanken.
26:55Und es gibt da einen Punkt, mit dem sind wir noch nicht klargekommen.
27:00Sag mal, hast du gestern Nacht noch jemand angerufen?
27:01Es wäre wichtig für uns, das zu wissen.
27:09Ich habe Frau Doktor Hohner angerufen.
27:11Was hast du ihr gesagt?
27:18Was Krumme mir gesagt hat.
27:21Dass ihr Horst mitgenommen habt, dass ihr ihm eine Nutte gegeben habt.
27:23Mit eurem scheiß Kikeriki, das habe ich ihr gesagt.
27:27Okay, okay.
27:30Das wollte ich nur wissen.
27:31Das war's.
27:32Und jetzt geh wieder rein.
27:41Ja, Albert Krumme war mein Schüler.
27:43Ich kenne ihn seit vielen Jahren.
27:44Und wenn ich ihn beurteilen soll,
27:48ein sehr intelligenter Schüler.
27:51Aber wie alle oder die meisten intelligenten Menschen
27:53neigte er dazu, diese Intelligenz zu überschätzen.
27:58Er liebte es, alles in Frage zu stellen.
28:00Er suchte immer die Kehrseite.
28:03Und wenn er sie gefunden hatte, dann ließ er nur sie gelten.
28:06Ich weiß nicht, ob Ihnen das etwas sagt.
28:07Frau Doktor Hohner, einer der Mitschüler,
28:10die gestern Abend mit Arbeit Krumme zusammen waren.
28:13Er heißt Horst Wiegand.
28:15Ich habe gehört, er wohnt bei Ihnen.
28:16Ja, der Sohn einer Freundin.
28:18Er wohnt bei mir seit drei Monaten.
28:20Bis er ein eigenes Zimmer irgendwo gefunden hat.
28:23Was in München ja nicht so einfach ist.
28:26Ja, da haben Sie recht, ja natürlich.
28:29Hat er Ihnen gestern Abend erzählt, was sich so ereignet hat?
28:31Ja.
28:32Hat er Ihnen noch gesagt,
28:34dass was dieser tödlich Verletzte noch gesagt hat,
28:37bevor er starb.
28:39Er hat noch etwas gesagt?
28:40Ja.
28:42Schauen Sie, er hat seinen Mörder gesehen.
28:47Und er sagte im Sterben, er erstaunend nehme ich an.
28:52Ich hätte es nie für möglich gehalten.
28:57Das ist echt irre.
29:01Das ist sehr ungewöhnlich.
29:04Aber es sagt auch etwas aus.
29:05Selbst in einem solchen Augenblick
29:08stellte er sich noch über den Augenblick.
29:12Ja, wissen Sie, ich sehe das etwas pragmatischer, etwas konkreter.
29:16Nein, nein, ich glaube...
29:18Schauen Sie, diesen Mörder,
29:22der da vor ihm stand,
29:25den hatte der nicht erwartet.
29:26Und darum war sein Erstaunen noch größer als sein Erschrecken, nicht?
29:31Ist klar.
29:33Was halten Sie denn davon, Frau Doktor?
29:35Na, ich habe diesen jungen Mann nie verstanden.
29:38Verstehen auch jetzt nicht.
29:40Er verbreitet Irritationen bis zuletzt.
29:43Ja, vielleicht haben diese Irritationen jemanden zum Mörder gemacht.
29:47Das ist möglich.
29:48Aber vielleicht ist es auch nur eine Schülertragödie.
29:50Denn dieser Albert Krumme war ja nicht bei allen beliebt, nicht?
29:56Soll ich dazu etwas sagen?
29:58Ach, das würde uns helfen.
29:59Albert Krumme war ein Tyrann.
30:02Jemand, der anderen seine Wertmaßstäbe aufdrängte.
30:06Er nahm seinen Mitschülern das Denken ab,
30:09womit sicher nicht jeder einverstanden war.
30:11Also, es geht um Ihren ermordeten Klassenkameraden.
30:18Seine Beziehungen, seine Freundschaften, seine Feindschaften.
30:20Wer war Albert Krumme?
30:23Was tat er?
30:24Was dachte er?
30:25Wenn jemand von Ihnen etwas dazu sagen kann,
30:28so sollte er das tun.
30:30Äh, nein, nein.
30:32Nicht jetzt und nicht hier.
30:33Mein Kollege schreibt Ihnen unsere Telefonnummer an die Wandtafel.
30:36Sie können uns jederzeit erreichen.
30:38Ja, das war's schon.
30:50Ich bedanke mich recht herzlich.
30:52Wiederschauen.
30:53Auf Wiedersehen.
30:54Auf Wiedersehen.
30:59Ich bin mal gespannt, ob sich da jetzt jemand meldet.
31:01Aber es ist doch immer das alte Spiel.
31:03Man sitzt vor einem Schachbrett, wagt nicht den ersten Zug,
31:06weil noch nicht alle Figuren auf dem Brett sind.
31:08Sollen wir die Blumen wegnehmen, Frau Doktor?
31:30Nein, aber man sollte sie vielleicht in eine Vase stellen.
31:33Sorgst du mal eine Vase, Inge?
31:38Wohin sollen wir sie denn stellen, Frau Doktor?
31:41Auf Ihren Tisch?
31:43Vielleicht auf der Fensterbank?
31:45Sie meinen, dort stören Sie am wenigsten.
31:48Sie können auch heute da liegen bleiben.
31:51Bleiben Sie sitzen, Inge.
31:52Griechische Philosophie.
31:59Wir wollen uns heute mit Epikur beschäftigen.
32:03Geboren 341 vor der Zeitrechnung.
32:06Na, lauf mal los, Kleiner.
32:28Deine Freundin wartet schon auf dich.
32:29Du hast heute viel mitgemacht.
32:50Du weißt, dass du mit mir über alles sprechen kannst.
32:51Ja, Frau Doktor.
32:55Und noch etwas, es ist nicht nötig, dass du ständig Frau Doktor sagst.
32:58In der Klasse, ja, aber unter uns ist das nicht nötig.
33:03Nehme an, das ist auch im Sinn deiner Mutter.
33:05Du kannst mir in der Küche helfen?
33:18Ja.
33:19Deine Mutter hat mir gesagt, er soll dir ruhig in der Küche helfen.
33:22Er kann das.
33:23Kannst du es wirklich?
33:25Ich habe zu Hause auch mal mithelfen müssen.
33:28Dann muss ich mir vorwerfen, dass ich davon noch keinen Gebrauch gemacht habe.
33:32Kannst du Kartoffeln schälen?
33:34Ja, wenn Sie dicke Schalen akzeptieren.
33:37Dann schälen die Kartoffeln.
33:42Aber nicht viereckig.
33:45Viereckig?
33:46Das wäre das Bequemste.
33:49Hier sind die Messer.
33:51Aber schneid dir nicht in den Finger.
33:53Nein.
33:55Das wird deine Mutter sein.
33:58Wir haben uns gestern Abend nicht mehr gesprochen.
33:59Nein.
34:04Hallo, Agnes.
34:06Ja, wir sind gerade nach Hause gekommen.
34:08Er hilft mir in der Küche.
34:10Ja, ich probiere es heute das erste Mal aus.
34:14Ja, ich werde es ihm sagen.
34:16Moment mal.
34:17Mach mal die Tür zu.
34:18So, jetzt kann ich offen sprechen.
34:27Nein, er belastet mich überhaupt nicht.
34:29Du hast ihn sehr gut erzogen.
34:32Er hat Anstand, Manieren.
34:34Man merkt, dass er vom Land kommt und ein gutes Zuhause gehabt hat.
34:38Nein, nein, das Land hat schon etwas damit zu tun.
34:40In gewisser Weise ist er das auch.
34:44Die Unschuld vom Land.
34:45Aber das ist etwas, worüber ich nicht lache.
34:51Nein, nein, glaube mir.
34:52Er ist wirklich etwas Besonderes.
34:58Deine Mutter ist noch am Apparat.
35:00Sie möchte dich sprechen.
35:04Sag ihr nichts von der Polizei.
35:05Jetzt?
35:19Gleich von hier aus.
35:20Gebt mir mal das Telefon rüber.
35:32Klein?
35:35Einen Moment bitte, Stefan.
35:38Der Schüler möchte eine Aussage machen.
35:43Derrick?
35:44Hier ist Becker.
35:46Mir ist da noch etwas eingefallen,
35:47das vielleicht von Bedeutung sein könnte.
35:50Als wir alle zusammengesessen sind,
35:51da oben bei Albert Krumme,
35:53da hat Albert zwischendurch mal telefoniert.
35:55Mit einer Klassenkamerade.
35:58Sie heißt Inge Waldstein.
36:01Naja, die ist ein bisschen verschossen in Horst Wiegand.
36:03Und er wollte ja nur sagen,
36:06den schminkt ihr mal ab,
36:07mit dem waren wir gerade im Puff.
36:09Wie viel Zeit verging denn von dem Anruf bis zum Mord?
36:12Mehr als eine Stunde.
36:14Vielleicht zwei.
36:17Ist das wichtig für Sie?
36:25Und wir trinken noch was.
36:26Genau.
36:26Ja, ich war ganz entsetzt darüber,
36:32dass Sie Horst mitgenommen hatten in ein Bordell.
36:35Sie haben alle gewusst,
36:37dass Sie damit etwas kaputt machen.
36:40Warum haben Sie es ja gemacht?
36:43Haben Sie nach diesem Gespräch nochmal das Haus verlassen?
36:45Nein.
36:47Ich hatte doch schon geschlafen.
36:50Ich verstehe Ihre Frage nicht.
36:52Meine Eltern sind nach Hause gekommen.
36:54Ich saß noch am Telefon.
36:57Ich hatte doch gerade noch mit Frau Dr. Hohner telefoniert.
37:01Sie haben mit Frau Hohner gesprochen?
37:03Weil ich ganz durcheinander war.
37:05Ich war so wahnsinnig enttäuscht.
37:07Ich musste einfach loswerden, was ich gehört hatte.
37:11Er wohnt doch bei ihr.
37:12Ich habe sofort angerufen.
37:16Sie haben mir alles erzählt, ja?
37:18Alles?
37:19Ja, alles.
37:21Und wie hat sie reagiert?
37:23Sie war genauso entsetzt wie ich.
37:27Nein, nein, Sie stören gar nicht.
37:30Sie wollen dem Jungen sprechen.
37:31Er ist nicht im Haus.
37:32Nein, ich möchte gerne mit Ihnen sprechen.
37:35Bitte kommen Sie.
37:36Danke.
37:41Ja, ja, das ist richtig.
37:43Die kleine Waldstein hat mit mir telefoniert.
37:45Und das war in der Mordnacht?
37:47Ja, in der Mordnacht.
37:49Sie hat Ihnen sicher erzählt, was Albert Krum und seine Freunde mit ihrem...
37:54Entschuldigen Sie bitte, mit ihrem Schützling da angestellt haben.
37:57Ja, ja, sie war ganz erschüttert.
38:00Und ich auch.
38:02Ich war außer mir.
38:03Da wird ein junger Mensch, ein Hilfloser dazu, hineingestoßen in die dreckigste Situation, die ich mir nur vorstellen kann.
38:13In einer Gefühlswelt, die voller Geheimnisse sein kann.
38:17Und er hat sie betreten durch die letzte Gossentür.
38:19Ja, ja, ich gebe ja zu.
38:21Ich meine, ein Bordell ist nicht gerade ein schöner Ort.
38:23Nicht, das ist...
38:25Sie sagten Geheimnisse.
38:28Was verstehen Sie da unten?
38:30Liebe.
38:33Liebe.
38:33Du, liebe Zeit, was für ein Gespräch führen wir da.
38:48Können Sie damit etwas anfangen?
38:49Ja, ich versuch's auf jeden Fall.
38:52Bei unendlich ist es bitte was.
38:54Die Formel für die Schöpfung selbst.
38:58Diese Nähe zur Schöpfung.
39:01Oder zu Gott, wenn Sie wollen.
39:03Hat das jetzt noch eine Chance?
39:05Ist das nicht für immer vorbei?
39:08Weil die Gefühle auf den Kopf gestellt wurden durch dieses lächerliche Kikeriki.
39:14Dieses so, jetzt bist du ein Mann.
39:16Du, liebe Zeit, dieses Kind und ein Mann.
39:20Sie sagten, dieser junge Mann, der wohnt jetzt und lebt bei Ihnen seit drei Monaten, ja?
39:25Ja, er kam, sagte ich das schon, vom Land.
39:31Noch sehr jung.
39:33Jeder Mensch durchlebt in seiner Kindheit Traumphasen, in denen noch alles möglich ist.
39:39Das Beste, das Schönste, das Ungewöhnliche.
39:44Sogar das Außergewöhnliche.
39:45Er kam hier an und diese Traumphase war noch da.
39:52Noch nicht ganz weg.
39:54Sicher schon in Auflösung, aber selbst die Reste machten aus diesem Jungen,
40:01einen ganz besonderen jungen Menschen.
40:04Frau Dr. Hohner, jetzt hab ich natürlich eine Frage an Sie.
40:07Haben Sie Albert Krumme erschossen?
40:12Nein.
40:15Nein.
40:16Nein.
40:17Störe ich?
40:20Stört er?
40:22Nein, nein.
40:22Kommen Sie nur noch rein.
40:23Gibt es noch irgendetwas?
40:28Nein, nein.
40:29Wir haben nur noch mal über alles gesprochen.
40:30Wo warst du?
40:32Ich hab noch ein paar aus meiner Klasse getroffen.
40:34Wir waren zusammen auf dem Sportplatz.
40:36Haben wir noch irgendwas?
40:38Nein.
40:38Ich glaube, ich habe Ihnen alles gesagt.
40:40Alles, was für Sie von Interesse sein dürfte.
40:43Es ist schon spät.
40:44Ich müsste das Abendessen richten.
40:46Der Junge wird hungrig sein.
40:47Sie liebt den Jungen.
40:49Vielleicht weiß ich es nicht, aber so ist es.
40:52Glaubst du, sie war es?
40:56Ja.
40:58Ich glaube, sie könnte es gewesen sein.
41:01Ja, du hättest sie festnehmen sollen.
41:03Sie war ja hier.
41:05Du hättest sie verhören können.
41:07Ich will sie nicht da auf dem Stuhl sitzen sehen.
41:09Angstschweiß auf der Stirn, aufgeregt, ratlos,
41:13sich in Notlügen verstricken.
41:15Sie ist eine sehr intelligente Frau.
41:17Sie hat echte, tiefe Gefühle.
41:19Aber wenn sie es war, kannst du dir doch solche Gefühle nicht erlauben.
41:22Du bist doch Polizist.
41:23Harry, wenn sie die Mörderin ist,
41:26so ist das Ganze ein verdammt trauriger Vorgang.
41:30Hallo, Ross.
41:32Aha, da bist du ja.
41:35Hallo.
41:36Weißt du, dass wir Wetten abgeschlossen haben,
41:38ob du kommst oder nicht?
41:39Ich hab verloren.
41:41Ich hab gewettet, sie lässt dich nicht gehen.
41:45Wollte sie auch nicht.
41:47Wohin gehst du?
41:48Mit wem triffst du dich?
41:50Willst du nicht doch lieber zu Hause bleiben?
41:52Die Freunde, die du hast, sind keine guten Freunde.
41:54Du solltest jetzt wirklich einige Tage das Haus nicht verlassen.
41:58Na klar will sie dich nicht gehen lassen.
42:00Weißt du noch immer nicht, was mit dir los ist?
42:03Was meinst du?
42:04Er hat tatsächlich keine Ahnung.
42:07Nein, was denn?
42:07Sie ist scharf auf dich.
42:10Menschenskind, das weißt doch schon die ganze Klasse.
42:13Nur du nicht?
42:14Ach was, was denn?
42:16Das ist doch Unsinn.
42:19Wie kommt ihr denn darauf?
42:20Wie weit hinter dem Mond lebst du eigentlich?
42:22Mann, Mann, Mann, die schwänzelt doch um dich herum wie sonst was.
42:25Es gibt ein Sprichwort.
42:26Altes Holz brennt besonders gut.
42:28Mein lieber Junge,
42:29Du weißt noch was ganz anderes nicht.
42:32Da wirst du erst Augen machen.
42:35Sag's ihm noch nicht.
42:49Guten Abend.
42:51Du kommst spät nach Hause.
42:52Es ist etwas später geworden, als ich wollte.
42:54Entschuldigen Sie.
42:55Ja, komm.
42:59Dann, gute Nacht.
43:10Darf ich dich noch etwas fragen?
43:14Ja.
43:15Warst du...
43:17Warst du wieder in einem Bordell, oder?
43:21Nein.
43:22Nein.
43:24Ich hoffe es.
43:27Ich hoffe es sehr.
43:28Dass es für dich kein gutes Erlebnis war.
43:32Sondern eines, das dir zusetzt.
43:35Und das noch etwas verlangt.
43:37Eine richtige Bewertung.
43:41Es gehört zum Menschen, dass er lernt,
43:45Dinge richtig zu bewerten.
43:48Die wichtigste Einteilung ist ganz einfach.
43:52Es ist die in Plus und Minus.
43:54Es gibt im Leben Minuserlebnisse.
44:09Man kann ihnen manchmal nicht ausweichen.
44:12Aber dann sollte man auch wissen, dass es welche sind.
44:15So dass man sie nicht schließlich für normal hält.
44:17Denn wenn das der Fall ist,
44:21dann leben wir alle in einer Minuswelt.
44:29Ja, geh dann schlafen.
44:33Gute Nacht.
44:36Gute Nacht.
44:36Gute Nacht.
45:06Das sollte kein langer Aufsatz sein.
45:35Versuchen Sie, in etwa 20 Zeilen wiederzugeben, was Epikur meint, wenn er seine Lehre als die Philosophie der Freude bezeichnet.
45:46Darf man mal was fragen, Frau Doktor?
45:49Bitte, fragen Sie nur.
45:52Darf man auch schreiben, was man davon hält?
45:57Sie sollten erst mal Epikur reden lassen.
46:01Er sagt, der Mensch soll seine Begierden bekämpfen.
46:03Ist das nicht völlig unrealistisch?
46:06Die neue Psychologie sagt doch, der Mensch lebt in und mit seinen Begierden.
46:11Ohne seine Begierden sei er so gut wie tot.
46:15Die Warnanhänger Epikurs, wo liegen die denn nach?
46:19Auf dem Friedhof.
46:21Dem einzigen Platz, wo der Mensch seine Begierden los ist.
46:24Aber vielleicht, Frau Doktor, halten auch Sie den Friedhof für den Warnplatz der Glückseligkeit.
46:36Halten Sie sich an das, was ich Ihnen gesagt habe.
46:3820 Zeilen.
46:40Und versuchen Sie, das Wesentliche in Worte zu fassen, so knapp wie möglich.
46:43Und dann, was ich Ihnen gesagt habe.
47:13Warum sind Sie denn nicht in der Klasse?
47:29Ich wollte Ihnen noch was sagen.
47:32Ich war es, der die letzten Worte von Albert gehört hat.
47:37Er hat gesagt, ich hätte es nie für möglich gehalten.
47:40Es ist echt irre.
47:41Und dann hat er noch was gesagt.
47:44Ganz leise.
47:46Ich konnte ihn kaum noch verstehen.
47:49Er hat gesagt, Frau Dr. Hohner war es.
47:55Warum?
47:58Haben Sie das nicht längst der Polizei erzählt?
48:01Ja, warum?
48:04Wir haben gedacht, dass es vielleicht richtiger ist, das erstmal für uns zu behalten.
48:08Gehen Sie zurück in die Klasse.
48:20Frau Dr. Hohner.
48:27Sie sind nicht in der Klasse.
48:30Ist Ihnen nicht gut?
48:31Nein, mir ist nicht besonders.
48:34Die Kriminalpolizei hat angerufen.
48:38Man bittet um Ihren Besuch.
48:43Aber vielleicht, Frau Dr., halten auch Sie den Friedhof für den wahren Platz der Glückseligkeit.
48:50Frau Dr., ich möchte mich gerne mit Ihnen unterhalten, aber das machen wir nicht hier.
48:53Haben Sie etwas Zeit?
48:54Ja, ich habe Zeit.
48:57Gut.
48:58Guten Tag.
48:59Guten Tag.
49:00Wir gehen rüber ins Café.
49:02Kommen Sie.
49:02Ich muss aufpassen, dass er nicht merkt, dass ich kaum reden kann.
49:25Herrgott, hilf mir.
49:25Sind Sie gerne Lehrerin?
49:32Ja, ich bin gerne Lehrerin.
49:34Naja.
49:36Es geht ja auch nicht nur darum, Wissen zu vermitteln, sondern die Erziehung der jungen Menschen ist sehr wichtig.
49:42Es ist eine Aufgabe.
49:43Ich könnte mir vorstellen, es ist eine Lebensaufgabe, nicht?
49:47Ja.
49:47Haben Sie ja ein Idealbild von jungen Menschen?
49:53Ja, natürlich.
49:55Naja, wenn man ein Idealbild hat, hat man natürlicherweise auch ein Gegenbild.
49:59War Albert Krumme so ein Gegenbild?
50:02Pass auf.
50:05Pass auf jetzt.
50:07Was mache ich mir gegen diese irrsinnige Angst?
50:12Entschuldigen Sie, haben Sie mich verstanden?
50:14Ja, er war natürlich das Gegenbild.
50:22Dass Sie verabscheuten, ne?
50:24Verabscheuten?
50:25Ist der Ausdruck zu stark?
50:28Nein.
50:30Nein, nein.
50:31Ich glaube, ich sagte das schon.
50:33Ich mochte ihn nicht.
50:35Er war wirklich das Gegenbild.
50:37Dass es natürlich zu bekämpfen galt.
50:40Wie meinen Sie?
50:41Mit allen Mitteln, ja.
50:43Geht es Ihnen nicht gut?
50:52Nein.
50:55Ich bitte Sie um Entschuldigung.
50:56Ich habe irrsinnige Kopfschmerzen.
51:00Es tut mir leid.
51:05Du kommst zurück.
51:09Oh, der Ergebnis.
51:10Sie ist am Ende.
51:15Sie hat ihr Selbstwertgefühl verloren.
51:18Der richtige Zeitpunkt für ein Verhör.
51:21Ich möchte, dass sie ein Geständnis ablegt.
51:24Und das freiwillig.
51:26Sag mal, dieser Jüngling, der bei ihr wohnt,
51:29der hat doch eine Mutter.
51:31So.
51:32Und mit der möchte ich mal sprechen.
51:33Weiß Sie jetzt endlich Bescheid?
51:41Das Telefon.
51:47Wer rufst du denn an?
51:48Sie will ich anrufen.
51:50Und ihr sagen,
51:52dass wir kommen.
51:54Ja, wir besuchen Sie.
51:56Besuchen Sie?
51:58Glaubst du, sie wird es wagen, uns rauszuwerfen?
52:00Ja, ich hatte den ganzen Abend noch versucht,
52:02Frau Dr. Hohne anzurufen.
52:04Aber sie war offenbar nicht zu Hause.
52:06Um wie viel Uhr haben Sie angerufen?
52:09Zwischen elf und zwölf Uhr nachts.
52:11Warum interessiert sich die Kriminalpolizei dafür?
52:15Darüber werden wir sich später informieren.
52:17Wir bedanken uns aber recht herzlich.
52:19Guten Tag.
52:21Zur Tatzeit war sie also nicht zu Hause.
52:25Jetzt muss sie uns aber sagen, wo sie war.
52:26Das ist alles in Ordnung.
52:45Du machst doch mit, oder?
52:47Na komm, entscheide dich.
52:50Ja, natürlich mache ich mit, ja.
52:54Klingel mal.
52:56Klingel mal.
52:58ARD Text im Auftrag von Funk
53:28entschuldigen sie frau doktor wir wollten eigentlich anrufen uns anmelden aber dann
53:41haben wir uns gedacht wir gehen einfach hin rauswerfen wird sie uns ja nicht oder
53:46wenn wir nicht willkommen sind dann sagen sie es ich habe gewettet sie wird zwar nicht sagen
53:55herzlich willkommen aber sie wirft uns auch nicht raus wir wollen nur ein bisschen musik
54:02hören und ein bisschen was trinken wenn wir was kriegen wenn sie erlauben immer nur wenn sie erlauben
54:25bitte meine herren
54:29musik
54:59schön haben sie es hier frau doktor
55:02da gibt es ja auch einen haufen zu trinken
55:09hey horst machst du es mal ein paar drinks
55:11ja ja ich mache euch mal ein paar drinks aber frag erst ob du uns bewerten darfst
55:23ich
55:27ja ja
55:30ich gebe ihnen was zu trinken
55:31aber warum gehen sie denn weg ist doch gerade so gemütlich
55:53es ist ein offenes haus hier
55:58was machen sie denn hier um ehrlich zu sein
56:06genau weiß ich das auch nicht
56:09ja
56:12ja
56:16ja
56:18ja
56:20ja
56:22ja
56:24Vielen Dank.
56:54Warten Sie draußen.
57:20Was soll man sein?
57:24Man kann sagen, die Liebe ist umgebracht worden.
57:54Was soll man sein?
58:24Was soll man sein?
58:54Was soll man sein?
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