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Kurzfilme
Transkript
00:00:00Musik
00:00:30Musik
00:01:00Blumen?
00:01:10Mhm, hab verstanden.
00:01:13Ja, wir machen uns gleich auf den Weg.
00:01:17Danke, Frau Sandrock.
00:01:18Musik
00:01:19Musik
00:01:20So klein warst du gerade.
00:01:33Und jetzt muss ich schon raus ins Leben.
00:01:36Mhm.
00:01:38Na, komm.
00:01:38Musik
00:01:40Musik
00:01:42Musik
00:01:44Musik
00:01:46Musik
00:01:48So, mein Name ist Braun, ich bin der Schulleiter und das hier ist die gute Frau Steiner, eure Klassenlehrerin.
00:01:58Sie wird euch die nächsten zwei Jahre in Deutsch und Sport unterrichten.
00:02:02Ja, und um euch ein bisschen die Aufregung zu nehmen, habe ich mir was ausgedacht.
00:02:07Eure Eltern sollen euch mal zeigen, dass Schule nicht wehtut.
00:02:10Bitte, liebe Eltern, nehmen Sie Platz.
00:02:13Mein schlimmster Albtraum wird warm.
00:02:15Wollen wir mal sehen, was sie so verlernt haben.
00:02:17Wie viel ist denn fünf plus zwei?
00:02:20Na, das sieht doch ganz vielversprechend aus.
00:02:23Sie bitte.
00:02:23Und wenn Sie mir gleich auch Ihren Namen sagen würden.
00:02:25Ja, Peter Ascher.
00:02:26Äh, fünf plus zwei ist sieben.
00:02:28Sehr gut.
00:02:29Versuchen wir es mal mit dem Ein mal eins.
00:02:31Drei mal drei.
00:02:33Wie ist es denn mit Ihnen da unter dem Tisch?
00:02:37Leni.
00:02:38Ich heiße Leni Blum.
00:02:40Ich bin die Mutter vom Dominik Blum.
00:02:42Frau Blum, wie viel ist drei mal drei?
00:02:43Vier.
00:02:50Wie ihr seht, sind eure Eltern auch nicht perfekt.
00:02:52Ich verteile jetzt einen Stundenplan.
00:02:54Er kann seine Lehrerin gut leiden.
00:02:56Das ist schon mal wichtig.
00:02:58Sie müssen mal seine Schultasche tragen.
00:03:00Die ist viel zu schwer.
00:03:01Ich nehme mal die Hälfte von den Büchern raus.
00:03:03Mensch, Leni, wer will sie wissen, welches die richtigen sind?
00:03:06Sie kriegen noch das ganze Geld von mir.
00:03:08Für die Schulsachen und die ganzen Bücher.
00:03:10Nein, das war ein Geschenk für Niki.
00:03:13Frau Sandrock, ich habe doch extra gespart.
00:03:15Kein Wort mehr davon.
00:03:16Hallo, ihr zwei.
00:03:19Macht ihr das da auch schön ordentlich?
00:03:21Hallo, Hagen.
00:03:22Guten Morgen.
00:03:23Du kommst ja jeden Tag früher.
00:03:26Von allen Blumen in meinem LKW ist das die schönste.
00:03:29Danke.
00:03:30Wie wäre es mit einer Spritztour am Samstag?
00:03:36Mit meinem Moped.
00:03:42Komm, ich nehme dir die Lieferung ab.
00:03:47Ich frage dich morgen wieder.
00:03:48Hallo, Kundschaft.
00:04:02Guten Tag.
00:04:03Hallo.
00:04:04Ich brauche Chlorophyll.
00:04:06Das haben wir nicht.
00:04:07Ich muss irgendwas Grünes haben.
00:04:08Für mein Büro.
00:04:09Meine Sozia droht andernfalls mit Trennung.
00:04:12Sie sagt, bei uns sieht es tot aus und das ist schlecht fürs Image.
00:04:14Was?
00:04:15Was ist mit der Palme da?
00:04:17Die braucht wenigstens nicht dauernd Wasser.
00:04:18Agave.
00:04:21Das ist eine Agave.
00:04:22Ich kenne mich in der Botanik nicht so aus.
00:04:25Menschen, die keine Blumen und Kinder mögen, können nicht wirklich schlecht sein.
00:04:27Von wem ist das nochmal?
00:04:29Das weiß ich nicht.
00:04:30Aber wenn Sie was wollen, dass es nicht mehr so tot ist.
00:04:33Zimmerlinden sind schön.
00:04:35Und wie sieht es denn mit dem Pflegeaufwand aus?
00:04:39Die Zimmerlinde mag Licht.
00:04:41Und wenn sie Durst hat, dann gehen die großen Blätter hier so ein bisschen zusammen.
00:04:47Und dann müssen Sie gießen.
00:04:50Scheint ihr Idioten sicher.
00:04:52Sie müssen noch ein bisschen mit ihr sprechen.
00:04:56Dann nehme ich drei Stück.
00:04:58Die können sich dann untereinander unterhalten.
00:05:00Können Sie die Pflanzen liefern?
00:05:01Mhm.
00:05:03Schauen Sie mal auf.
00:05:05Anwaltskanzlei Zörnig und Vogel.
00:05:08Arndt, Straße 17.
00:05:09Und wenn die Dinge eingehen, komme ich auf Sie zurück, Frau?
00:05:15Blum.
00:05:17Künstlernamen oder echt?
00:05:18Sie müssen bei der Lieferung bezahlen.
00:05:20Nichts ist umsonst.
00:05:21Er will drei Zimmerlinden.
00:05:26Anwaltskanzlei Zörnig und Vogel.
00:05:28Arndt, Straße 17.
00:05:31Lähnchen, lange schaue ich mir das nicht mehr mit an.
00:05:35Dann verabredest du dich endlich mit ihm.
00:05:37Du magst ihn doch.
00:05:39Ja.
00:05:41Ach, Lähnchen.
00:05:42Muss mal wieder an dich denken.
00:05:43Was war das?
00:05:44Arndt, Straße 17.
00:05:4617.
00:05:46Fertig.
00:05:52Das ist das Sisse.
00:05:54Das sollten wir in alten Farben malen.
00:05:56Das hast du toll gemacht.
00:06:06Du, ich möchte kurz mit dir sprechen.
00:06:12Sag mal, hilft dir zu Hause niemand bei den Hausaufgaben?
00:06:16Haben Sie Kinder?
00:06:23Nein.
00:06:25Nein, habe ich nicht.
00:06:27Warum nicht?
00:06:30Dominik, wenn das mit deinen Hausaufgaben nicht besser wird,
00:06:32muss ich mit deiner Mutter sprechen.
00:06:34Frau Steiner, ich muss mich hier erst mal gewöhnen.
00:06:37Ich war ja noch nie in der Schule.
00:06:41Na dann, zisch ab.
00:06:46Hey, Dieter, ist voll dumm.
00:07:00Ja, mein Schatz, alles gut?
00:07:05Ja.
00:07:06Ja.
00:07:06Ja.
00:07:06Ja.
00:07:06Ja.
00:07:07Ja.
00:07:07Ja.
00:07:07Ja.
00:07:08Ja.
00:07:08Ja.
00:07:09Ja.
00:07:09Ja.
00:07:09Ja.
00:07:10Ja.
00:07:10Ja.
00:07:11Ja.
00:07:11Ja.
00:07:11Ja.
00:07:12Ja.
00:07:13Ja.
00:07:13Ja.
00:07:14Ja, mein Schatz, alles gut?
00:07:15Da kommt die Briefmarke drauf und dann geht's ab nach Schlummerland.
00:07:22Du musst mich nicht mehr von der Schule abholen.
00:07:26Die Schule ist kein Kindergarten.
00:07:29Was ist denn los?
00:07:33Ich bin nur so müde.
00:07:35Ich muss noch was sagen, wegen heut' Abend.
00:07:43Vielleicht findest du das ganz komisch, aber ... aber ... manchmal wird eben was anders.
00:07:54Hey, du siehst toll aus.
00:08:05Du musst ganz leise sein.
00:08:06Dominik schläft schon.
00:08:07Dominik schläft schon.
00:08:08Keine Sorge.
00:08:09Ich bin der leiseste Koch der Welt.
00:08:13Mein Vater war Chef in der Großküche.
00:08:17Ich bin da immer zwischen den Töpfen rumgerannt.
00:08:21Ich hab alles von ihm gelernt.
00:08:22Und wo ist dein Vater jetzt?
00:08:23Der ist schon tot.
00:08:24Und deine Mutter?
00:08:25Sie ist ...
00:08:27Sie ist ...
00:08:28Sie ist ...
00:08:29Oh, ja ...
00:08:29... nicht, ich bin ...
00:08:31Du siehst toll aus.
00:08:32Hallo, Hagen.
00:08:33Du musst ganz leise sein.
00:08:34Dominik schläft schon.
00:08:35Keine Sorge.
00:08:36Ich bin der leiseste Koch der Welt.
00:08:37Mein Vater war Chef in der Großküche.
00:08:39Ich bin da immer zwischen den Töpfen rumgerannt.
00:08:41Ich hab alles von ihm gelernt.
00:08:42Und wo ist dein Vater jetzt?
00:08:44Der ist schon tot.
00:08:45Und deine Mutter?
00:08:47– Ah, die ist weg. – Hm.
00:08:51Ja, sie ist weggegangen, als ich sechs Jahre alt war. Hast du ein Korkenzieher?
00:08:54Wie kann einer das machen?
00:08:57Sie mochte mich eben nicht besonders und meinen Vater noch viel weniger.
00:09:01Am allerersten mochte sie wohl sich selber nicht.
00:09:09Lecker, genial. Ich platze gleich.
00:09:13– Was ist das? – Ach, das ist Emma.
00:09:17Die Birne ist in Ordnung. Das muss an der Fassung liegen.
00:09:21– Du kannst wohl alles. – So schön.
00:09:26– Was? – Du. Und alles.
00:09:31Ich will dich schon seit Monaten küssen.
00:09:34Ich auch.
00:09:40Du musst jetzt nach Hause.
00:09:43Ich bin aber noch nicht satt.
00:09:47Ich bin aber noch nicht.
00:09:48Ich bin aber noch nicht.
00:09:51Mama, du hast schon wieder vergessen, mich zu wecken.
00:09:53Ich bin schon über mich.
00:10:00Mama.
00:10:01Untertitelung. BR 2018
00:10:31Jetzt habe ich schon wieder verschlafen und Dominik ist ohne Frühstück in der Schule.
00:10:44Er kriegt das schon hin. Hast du keine Milch mehr?
00:10:49Donnerstags ist Einkaufstag. Dominik ist jetzt ganz böse.
00:10:54Na ja, er hatte dich bis jetzt immer für sich alleine. Ich will aber auch ein Stück von dir.
00:11:05Ich bin kein Kuchen.
00:11:06Na dann. Tschüss.
00:11:19Oh Gott, ich glaube es nicht. Was ist denn das für eine Sauerei?
00:11:21Es tut mir leid.
00:11:27Kannst du ja nichts dafür. Und die ist noch nie mal abbezahlt.
00:11:36Dominik Blum war heute nicht in meinem Unterricht.
00:11:38Bei mir war er auch nicht.
00:11:40Vielleicht ist er einfach nur krank.
00:11:41Mich wundert es überhaupt nicht, dass Dominik schwänzt.
00:11:47Bei der Familiengeschichte.
00:11:49Oma hat sich totgesoffen, Vater gibt es nicht und die Mutter ist geistig zurückgeblieben.
00:11:54Stand er so in seiner Schulanmeldung.
00:11:57Ich bin hier aufgewachsen.
00:11:59Da kennt man die sozialen Brennpunkte.
00:12:01Na und? Das heißt doch nicht, dass Dominik die Familientradition fortsetzen muss.
00:12:04Der Junge wird nie richtig lesen und schreiben lernen.
00:12:07Mit zwölf wird er sein erstes Auto knacken, dann kommen Alkohol, Drogen, Jugendgefängnis.
00:12:12Man muss ihn nur richtig fördern.
00:12:14In der Halbjahreskonferenz wird sowieso entschieden, dass Dominik auf eine Sonderschule kommt.
00:12:19Das werde ich verhindern.
00:12:25Woher hast du das?
00:12:26Gab's im Supermarkt für zwölf Euro.
00:12:30Für sowas hast du dein gespartes Geld ausgegeben?
00:12:33Kevin hat das auch.
00:12:36Du hast doch gesagt, du magst den nicht.
00:12:42Das mit Haaren.
00:12:45Es tut mir leid.
00:12:47Ich wollte es dir ja vorher sagen.
00:12:51Ich muss dir mal die Haare kämmen.
00:12:53Das kann ich selber.
00:13:03Die Nester müssen raus.
00:13:05Sonst ziehen dir noch die Vögelein.
00:13:08Ich weiß jetzt alles.
00:13:11Du willst nur noch mit Hagen zusammen sein.
00:13:14Deshalb muss ich immer in diese blöde Schule gehen.
00:13:18Das stimmt nicht.
00:13:21Ich bin ganz alleine, wenn du mit denen zusammen bist.
00:13:26Dominik, wenn du das willst, dann sehe ich Hagen nicht mehr.
00:13:30Mama, ich habe da was an Hagen seinem Motorrad gemacht.
00:13:39Ich weiß.
00:13:42Das machen wir zusammen wieder gut, ja?
00:13:44Ja.
00:13:46Kommen wir her.
00:13:46Tag, Frau Blum.
00:14:03Entschuldigen Sie, dass ich so unangemeldet komme.
00:14:05Guten Tag.
00:14:06Hallo, Dominik.
00:14:08Ich würde gerne mit Ihnen sprechen, Frau Blum.
00:14:10Ohne Dominik.
00:14:11Dominik, gehst du mal raus zum Spielen?
00:14:16Hm?
00:14:28Klasse, wie die Monsterabba in Wäckst.
00:14:30Mir ist jetzt schon die dritte eingegangen.
00:14:32Sie mag warmes Wasser.
00:14:34Auch auf die Blätter.
00:14:35Danke für den Tipp.
00:14:39Dominik war heute nicht in der Schule.
00:14:41Doch.
00:14:44Haben Sie eine Erklärung dafür?
00:14:47Vielleicht haben Sie ihn nicht gesehen.
00:14:50Dominik liegt außerdem mit seinen Leistungen deutlich unter dem Klassendurchschnitt.
00:14:54Wo drunter?
00:14:56Gerade bei den Schulanfängern sind wir Lehrer auf die Unterstützung durch die Eltern angewiesen.
00:15:00Ich verstehe Sie so schlecht.
00:15:04Sie müssen seine Aufgaben kontrollieren.
00:15:06Sie müssen ihm die richtigen Bücher mitgeben.
00:15:08Und Sie müssen für seine Pünktlichkeit sorgen.
00:15:11Es ist bloß nur, morgens geht manchmal die Zeit zu schnell vorbei.
00:15:15Kann es sein, dass Sie damit überfordert sind?
00:15:17Es gibt für diesen Zweck soziale Einrichtungen.
00:15:20Ich habe meinen Sohn sechs Jahre lang allein großgezogen.
00:15:23Ich brauche überhaupt niemals keine Einrichtung.
00:15:26Frau Blum, ich will dumm...
00:15:27Ich habe gar keine Zeit.
00:15:28Ich habe die Kinder in der Schule nach ihren Berufswünschen gefragt.
00:15:34Dominik will ein furchtloser Ritter werden.
00:15:39Das geht Sie überhaupt gar nichts an, was Dominik werden will.
00:15:43Dominik ist mein Schüler.
00:15:44Ich trage auch Verantwortung für ihn.
00:15:51Die will ihn mir wegnehmen.
00:15:53Unsinn.
00:15:54Das ist gut, wenn sich eine Lehrerin so um Dominik kümmert.
00:15:57Ich kann die nicht leiden.
00:15:59Die ist die...
00:16:00Die hat...
00:16:01Die hat was Eisernes im Herz.
00:16:03Leni, du mit deinen Eingebungen.
00:16:05Pass auf die Wurzeln auf.
00:16:08Entschuldigung.
00:16:10Wo war er denn überhaupt den ganzen Vormittag?
00:16:16Erst hat er gar nichts gesagt.
00:16:18Und dann...
00:16:20Auf dem Spielplatz.
00:16:21Du musst besser aufpassen mit Dominik.
00:16:23Hallo.
00:16:25Ist für dich.
00:16:27Danke.
00:16:31Was ist denn das?
00:16:32Das ist eine Fassung.
00:16:33Für die Lampe über dem Tisch.
00:16:35Na, Niki?
00:16:37Wollen wir mal gucken, ob wir noch Schokolade im Büro finden?
00:16:40Das mit deinem Motorrad.
00:16:43Das war Dominik.
00:16:44Ist jetzt ein Witz.
00:16:47Ich war heute Morgen bei der Polizei.
00:16:49Bei der Polizei?
00:16:51Wegen Dominik?
00:16:52Nee.
00:16:53Wegen der Versicherung.
00:16:54Die zahlt sonst nicht.
00:16:56Ich glaube, ich muss mein ernstes Wörtchen mit Dominik reden.
00:16:59Das habe ich schon genug gemacht.
00:17:02Soll ich heute Abend mal vorbeikommen?
00:17:04Ich kann dann auch gleich die Lampe reparieren.
00:17:06Erstmal nicht.
00:17:09Wieso erst mal?
00:17:10Hagen.
00:17:10Was ich mache.
00:17:12Einer ist böse.
00:17:16Leni.
00:17:18Ich bin nicht böse.
00:17:23Ich gehe jetzt mal.
00:17:25Wo willst du denn hin?
00:17:27Ich habe ein Fußballspiel in der Schule.
00:17:29Ich bin aufgestellt.
00:17:30Als Mittelstürmer.
00:17:32Ehrlich?
00:17:33Hey, genial.
00:17:37Und was ist mit deinen Hausaufgaben?
00:17:40Wieso willst du das denn plötzlich wissen?
00:17:45Ich bin deine Mutter.
00:17:48Die habe ich gemacht.
00:17:51Zeig mal.
00:17:56Hier.
00:17:57Du lügst.
00:18:08Mama, ich muss jetzt wirklich los.
00:18:10Bitte, wenn ich zu spät komme.
00:18:11Lesen, schreiben und rechnen.
00:18:13Das muss einer lernen.
00:18:15Kannst du doch auch nicht.
00:18:17Du bleibst jetzt in deinem Zimmer und machst deine Hausaufgaben.
00:18:20In der Schule lachen alle über dich.
00:18:22Du bist doch dumm.
00:18:22Du bleibst jetzt hier und du machst deine Hausaufgaben.
00:18:28Du bleibst jetzt hier und du machst deine Hausaufgaben.
00:18:28Du bleibst jetzt hier und du bist.
00:18:58Hallo Dominik, du bist mal wieder zu spät.
00:19:22Tut mir leid.
00:19:22Was ist denn los?
00:19:25Bist du hingefallen?
00:19:29Wo tut's denn weh?
00:19:33Wenn du verletzt bist, kannst du unmöglich aufs Feld.
00:19:36Das ist nichts.
00:19:43Dominik?
00:19:44Ich will mich wieder vertragen.
00:19:45Ich hab Lachreis gemacht.
00:19:50Dominik, das muss sich ein Arzt ansehen.
00:19:54Rainer?
00:19:55Ja?
00:19:56Mein Mann soll sich das mal ansehen.
00:19:57Kommst du hier alleine klar?
00:19:59Sicher.
00:20:03Komm, mein Kleiner.
00:20:05Dominik.
00:20:13Dominik.
00:20:13So, ganz tapfer.
00:20:22Dominik.
00:20:24Die nächsten Tage.
00:20:25Kein Rumtoben, kein Sport.
00:20:27Verstanden?
00:20:28Ja.
00:20:29Krass.
00:20:30Nimm deine Sachen und warte nebenan.
00:20:32Hm?
00:20:32Ich finde es merkwürdig, dass Dominik nicht sagt, wie er sich verletzt hat.
00:20:42Die Brillungen können schon auf eine Misshandlung hinweisen.
00:20:45Ich hab's gewusst.
00:20:46Ja, kann aber eine ganz harmlose Ursache haben.
00:20:51Ich muss das Jugendamt einschalten.
00:20:53Sag mal, wäre es nicht fair, erstmal mit der Mutter zu sprechen?
00:20:56Hast du die Nummer vom Jugendamt da?
00:21:05Mensch, Marge.
00:21:07Das ist ja gar nicht mehr zu bremsen.
00:21:09Jugendamt.
00:21:10Hast du Dominik gesehen?
00:21:23Verstehst du nicht?
00:21:24Dominik.
00:21:26Der ist vorhin mit der Frau Steiner weggegangen.
00:21:29Was?
00:21:30Obwohl er aufgestellt war.
00:21:33Wir haben 3-0 verloren.
00:21:36Ich hab's doch gewusst.
00:21:46Die Steiner hat mir Dominik weggenommen.
00:21:49Was?
00:21:50Was redest du da?
00:21:5123 Euro bitte.
00:21:53Er ist aus dem Fenster geklettert.
00:21:55Und sie hat ihn einfach mitgenommen.
00:21:57Leni, niemand nimmt dir dein Kind weg.
00:21:59Und sieben zurück.
00:22:04Hallo?
00:22:07Hallo?
00:22:08So komisch.
00:22:09Frau Blum?
00:22:10Frau Blum?
00:22:29Dominik, bist du da?
00:22:34Was machen Sie hier?
00:22:36Ach, die Tür stand offen.
00:22:38Wieso sind Sie hier reingegangen?
00:22:40Wir sind vom Jugendamt.
00:22:41Sind Sie Frau Blum?
00:22:43Mein Name ist Petra Wismann.
00:22:44Das ist mein Kollege Herr Berger.
00:22:45Tag.
00:22:46Wo ist Dominik?
00:22:48Frau Blum?
00:22:50Frau Blum, bei Ihrem Sohn wurden starke Prellungen im Schulter- und Hüftbereich festgestellt.
00:22:54Können Sie uns das erklären?
00:22:55Nein.
00:22:57Was denn für Prellungen?
00:22:59Wir haben Hinweise darauf, dass Ihr Sohn in Ihrer Obhut an Leib und Seele gefährdet ist.
00:23:03Ist er verletzt?
00:23:05Schlimm.
00:23:05Nein, es geht Ihrem Sohn gut.
00:23:07Ich muss Sie bitten, dieses Formular zu unterschreiben.
00:23:10Es geht darum, im Rahmen einer Kurzzeitpflege die Verantwortung für den Aufenthalt des Kindes dem Jugendamt zu übertragen.
00:23:16Muss er in ein Krankenhaus?
00:23:18Nein, nein, das nicht.
00:23:20Sie müssen hier unterschreiben.
00:23:24Na ja, Sie wollen doch sicherlich, dass Ihr Sohn optimal versorgt und untergebracht wird.
00:23:28Kann ich jetzt zu Dominik?
00:23:39Nein, das ist nicht vorgesehen.
00:23:41Würden Sie Ihnen bitte ein paar Sachen einpacken?
00:23:47Die Frau hat gesagt, ich soll das unterschreiben.
00:23:51Damit er versorgt ist.
00:23:53Wegen der Prellung.
00:23:55Ich kann das gar nicht glauben!
00:23:56Was steht da denn?
00:23:59Geht's Dominik schlecht?
00:24:01Nein.
00:24:04Wo kann ich ihn denn jetzt abholen?
00:24:07Das geht nicht so einfach.
00:24:08Das Jugendamt darf jetzt über ihn bestimmen.
00:24:11Ich bestimme über Dominik.
00:24:14Das Ganze muss ein Missverständnis sein.
00:24:17Ein Missverständnis?
00:24:19Ach so.
00:24:20Dann gehe ich ihn jetzt wieder abholen.
00:24:22Vom Jugendamt.
00:24:24Das kannst du nicht allein.
00:24:26Hiermit übertrage ich, Leni Blum, aus Gründen des Kindeswohls für die Möglichkeit einer Kurzzeitpflege das Aufenthaltsbestimmungsrecht dem Jugendamt.
00:24:36Ja, warum haben Sie das unterschrieben, Leni Blum?
00:24:41Ich wusste nicht, was da steht.
00:24:43Wieso? Können Sie nicht lesen?
00:24:46Nein.
00:24:46Sie haben doch neulich in der Gärtnerei meine Adresse aufgeschrieben.
00:24:56Kompliment?
00:24:57Sah aus wie echt.
00:24:59Was ist denn mit meinem Sohn?
00:25:01Warum zweifelt das Jugendamt am Kindeswohl Ihres Sohnes?
00:25:09Weiß ich nicht.
00:25:13Ich habe ihm eine Ohrfeige gegeben.
00:25:16Das habe ich noch nie gemacht.
00:25:17Warum nicht?
00:25:20Weil ich kein Kind hau.
00:25:22Ja.
00:25:22Aber Erwachsene schon.
00:25:25Was?
00:25:28Was für eine Ohrfeige war denn das genau?
00:25:31Ich verstehe Sie so schlecht.
00:25:33Frau Blum, es gibt Ohrfeigen und Ohrfeigen.
00:25:35Ne, seh mal.
00:25:36Ich kann Ihnen zärtlich mahnend die Wange tätscheln.
00:25:38Ich kann Ihnen aber auch eine Scheuern, dass Sie da hinten horizontal an der Wand kleben.
00:25:42Warum wollen Sie das machen?
00:25:44Sie sind anstrengend, Leni Blum.
00:25:49Hat Ihnen das schon mal jemand gesagt?
00:25:53Sie sind doch vom Beruf Anwalt.
00:25:55Sie sollen Dominik nach Hause holen.
00:25:57Können Sie das machen oder nicht, Herr Zörnig?
00:26:01Ich habe gespart es.
00:26:03Tja, eigentlich bin ich ja auf Meißenerscheidungen spezialisiert.
00:26:08Da nach dem Porzellan, mit dem die Konter Händen werfen.
00:26:14Sie sind sowieso kein guter Anwalt.
00:26:21Das sagt man mir normalerweise immer erst nach dem Prozess.
00:26:24Wenn ich die armen Zimmerlinden hier sehe,
00:26:27dann glaube ich, Sie sind gar nicht gut.
00:26:34Sie können Dominik nicht wiederholen.
00:26:37Und jetzt mal nicht so eilig, Frau Blum.
00:26:38Ich habe allen gesagt, dass du nichts gemacht hast.
00:26:47Du darfst nicht aus dem Fenster gehen.
00:26:50Ich habe mich so erschrocken.
00:26:52Das mache ich nie wieder.
00:26:54Es tut mir so leid.
00:26:56Die Uhrfeige.
00:26:58Das tat gar nicht weh.
00:26:59Gehen wir jetzt nach Hause?
00:27:04Das geht noch nicht.
00:27:05Aber ich habe einen Anwalt, der macht das alles.
00:27:08Das ist nur ein falsches Missverständnis.
00:27:10Wir müssen nur kurz warten, ja?
00:27:13So, Frau Blum, die Besuchszeit ist jetzt vorbei.
00:27:16Dominik, kommst du bitte?
00:27:18Am Dienstag.
00:27:20Da hört sich das Gericht alles an.
00:27:21Und dann kommst du wieder nach Hause.
00:27:23Versprichst du mir das?
00:27:26Ja.
00:27:28Tschüss, Mama.
00:27:30Tschüss, Dominik.
00:27:47Ich finde den Jungen glaubwürdig.
00:27:49Und die Mutter macht doch einen ganz guten Eindruck.
00:27:51Haben wir da nicht zu früh eingegriffen?
00:27:54Ich kannte meine Mutter, die machte auch einen sehr guten Eindruck.
00:27:58Bis sie ihr Kind aus dem Fenster geworfen hat.
00:28:02Luisa ist im Krankenhaus gestorben.
00:28:04Das war mein erster Fall.
00:28:08Und ich dachte immer, das wäre ihre Nichte.
00:28:12Frau Blum scheint geistig etwas zurückgeblieben.
00:28:15Bis zum Gerichtstermin brauchen wir ein psychiatrisches Gutachten.
00:28:18Machen Sie bitte einen Termin bei Dr. Boreas.
00:28:23Das hast du doch nicht ernsthaft angenommen.
00:28:25Ein Fall, bei dem du Prozesskostenhilfe beantragen musst?
00:28:28Darf ich deshalb.
00:28:29Vogel, solche Sozialfälle mit Herz sind gut fürs Image unserer Kanzlei.
00:28:34Dein Zynismus macht auch von nichts halt.
00:28:37Du setzt auf Blumentöpfe, damit die Mandanten glauben, dass wir gute Menschen sind?
00:28:40Ich versuch's mal mit dem Tränendrüsenfaktor.
00:28:43Manfred Zörnig, die Stimme der Schwachen und Ernährten.
00:28:46Na, wie klingt das?
00:28:47Falsch.
00:28:48Gehst du schon?
00:28:52Ist irgendwie schlecht.
00:28:54So ist die Welt schlecht und ungerecht.
00:28:58Vittorio, noch ein Körper.
00:28:59Leni, dieser Zörnig hat mich angerufen. Das ist ja vielleicht ein komischer Kerl.
00:29:09Also, ich werde bei dieser Anhörung nur das Beste über dich sagen.
00:29:13Du bist eine gute Mutter, da gibt's ja überhaupt keinen Zweifel.
00:29:16Legen Sie sich mal hin, Frau Sandruck. Ich mach das hier allein fertig.
00:29:27Hallo.
00:29:27Tag, Leni. Wie geht's?
00:29:29Ich muss zu so einem komischen Arzt.
00:29:31Einen Psychiater. Und der soll feststellen, ob du deinen Sohn erziehen kannst.
00:29:34Wie soll das denn gehen?
00:29:36Wie soll das denn gehen? Ein Schmetterling.
00:29:38Und hier?
00:29:41Noch ein Schmetterling.
00:29:52Kranker Schmetterling.
00:29:53Haben Sie denn gar keine anderen Bilder?
00:29:59Jedes Bild ist anders. Sehen Sie keinen Unterschied?
00:30:02Doch. Bloß ist es immer ein Schmetterling.
00:30:05Schreiben Sie bitte hier Ihren Namen auf.
00:30:15Ist das eine Unterschrift?
00:30:17Das ist dann Ihre Unterschrift, ja.
00:30:24Ich mach das nicht.
00:30:26Können Sie das nicht?
00:30:28Doch. Bloß ich mach das nicht.
00:30:29Setzen Sie bitte diese Zahlenreihe fort.
00:30:38Wie ich will.
00:30:40So, wie es rechnerisch logisch ist.
00:30:45Ich...
00:30:46Ich verstehe Sie so schlecht.
00:30:49Wann fängt denn jetzt die Untersuchung an?
00:30:52Was ist das Gegenteil von neu?
00:30:57Kaputt.
00:30:59So, jetzt geht sie wieder.
00:31:06Eleni, das klappt schon morgen.
00:31:10Ich weiß.
00:31:12Ich weine nur.
00:31:14Dominik war noch nie weg von mir.
00:31:16Ich hab so Haar im Wienerrie.
00:31:18Eleni.
00:31:19Was meinst du, wie viele Eltern ich schon hatte?
00:31:32Manche sind eben besser, manche schlechter.
00:31:36Mama ist eine Blume.
00:31:37Was?
00:31:38Ich hab nur eine Mutter.
00:31:40Und die ist die beste.
00:31:45So, Nacht.
00:31:46Nacht.
00:31:47Ich stelle fest, dass alle Parteien anwesend sind.
00:31:51Die Anhörung in der Sorgerechtssache Dominik Blum ist hiermit eröffnet.
00:31:54Frau Wissmann, dann tragen Sie uns mal vor, warum Sie Dominik Blum in Ihre Obhut genommen haben.
00:31:59Ja, das Jugendamt ist davon überzeugt, dass Dominik Blum von seiner Mutter vernachlässigt wird.
00:32:04Also wir haben eindeutige Aussagen der Klassenlehrerin von Frau Steiner.
00:32:09Und außerdem gibt es Hinweise auf Misshandlungen.
00:32:12Mehrere Prellungen sind dokumentiert.
00:32:13Die Prellungen zog sich der Junge zu, als er das Haus verbotswidrig durch ein Fenster verließ.
00:32:18Warum kletterte Ihr Sohn denn durch das Fenster?
00:32:25Ich hab ihn eingeschlossen, damit er Hausaufgaben macht.
00:32:30Das ist ja auch nicht gerade die feine erzieherische Art.
00:32:32Helfen Sie Ihrem Sohn nicht bei den Hausaufgaben?
00:32:37Ich geb mir immer Mühe.
00:32:39Ich bin auch immer da.
00:32:40Es ist bloß, nur manchmal verstehe ich so schlecht, was Dominik machen soll.
00:32:47Meine Mandantin hat eine etwas lückenhafte Schulbildung.
00:32:52Ihre Mandantin kann nicht mal den Stundenplan Ihres Sohnes lesen.
00:32:56Bei einem IQ von 67 kann man nicht davon ausgehen, dass die Kindsmutter in der Lage ist, ein Kind aufzuziehen.
00:33:02Geschweige denn, es entwicklungsgerecht zu fördern.
00:33:04Ihr Psychologe, Frau Wissmann, hat Frau Blum eine Stunde lang befragt.
00:33:08Das ist nicht ausreichend für eine umfassende Persönlichkeitsanalyse.
00:33:12Richterin Hanisch, ich zweifle die Aussagekraft des Intelligenztests an.
00:33:16Außerdem hat meine Mandantin gar nicht gewusst, worum es bei diesem Test überhaupt ging.
00:33:22Natürlich kann Leni Ihren Sohn erziehen.
00:33:25Sie ist eine ganz normale Mutter.
00:33:26Herr Frey, haben Sie nicht gerade selbst erlebt, dass Frau Blum Ihren Sohn nicht im Griff hat?
00:33:35Ich weiß nicht, was Sie meinen.
00:33:37Nein?
00:33:40Sie haben doch Dominik angezeigt.
00:33:42Wegen Sachbeschädigung an Ihrem Motorrad.
00:33:44Ja, nein, das stimmt so nicht.
00:33:46Die Anzeige ging gegen unbekannt.
00:33:48Dominik war böse wegen mir.
00:33:53Ich bin schuld.
00:33:56Für mich ist der Junge auf dem besten Wege, kriminell zu werden.
00:33:58Ach, das war kein krimineller Akt, sondern die Affekttat eines Kindes.
00:34:03Ich verstehe nicht, wo Frau Sandrohr bleibt.
00:34:05Sie muss ja längst da sein.
00:34:06Darf ich mal kurz telefonieren?
00:34:07Bitte.
00:34:08Das ist alles ein falsches Verständnis.
00:34:26Sie müssen sagen, Dominik darf wieder nach Hause, Frau Richterin.
00:34:30Bitte.
00:34:32Das hier ist kein Wunschkonzert, Frau Blum.
00:34:34Daher setze ich fest, dass dem Jugendamt das Aufenthaltsrecht für Dominik Blum
00:34:39bis zur Entscheidung in der Hauptsache vorläufig übertragen wird.
00:34:42Es wird ein Besuchsrecht für die Kindsmutter vereinbart werden.
00:34:47Ja, gerne.
00:34:51Ich habe es Ihnen doch versprochen und Sie haben nichts gemacht.
00:34:54Sie haben mir versprochen, dass Frau Sandrock für Sie aussagt.
00:34:56Sie haben gar nichts gemacht?
00:34:58Nein, jetzt beruhig dich jetzt.
00:34:59Nein, das dürfen die doch nicht.
00:35:00Wozu haben Sie denn Ihren Beruf?
00:35:02Sie müssen es Ihnen doch sagen.
00:35:03Ich hatte es Ihnen doch versprochen.
00:35:04Sie hat es ja nicht.
00:35:07Wie geht es ihr jetzt?
00:35:11Ja, danke.
00:35:12Das war das Krankenhaus.
00:35:13Frau Sandrock hatte einen Herzanfall.
00:35:14Oh Gott.
00:35:15Ist sie tot?
00:35:16Der Anfall war nicht schwer.
00:35:17Dafür war der Zeitpunkt extrem ungünstig.
00:35:23Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg.
00:35:25Jetzt müssen wir nur noch die geeignete Pflegefamilie für Dominik finden.
00:35:33Ich mache alles, damit du zu mir zurückkommst.
00:35:36Frau Blum, verabschieden Sie sich bitte.
00:35:42Mama, du bist eine Blume.
00:35:44Und du bist mein Herz.
00:35:45So, bis zur Verhandlung haben wir noch sechs Monate.
00:36:00Erst in sechs Monaten?
00:36:01So weit.
00:36:05So lang.
00:36:07Keine Sorge.
00:36:09Die Zeit rast.
00:36:10Haben Sie das noch nicht gemerkt?
00:36:12Außerdem werden wir dieses halbe Jahr nutzen.
00:36:14Sie werden am Ende nicht wissen, wo Ihnen der Kopf steht, Frau Blum.
00:36:17Oh, Entschuldigung.
00:36:21Ich dachte, du wärst allein.
00:36:26Ich soll noch mal zu so einem Arzt.
00:36:28Dafür muss ich immer üben.
00:36:30Und ich soll an eine Schule für Erwachsene.
00:36:32Du schaffst das, Leni.
00:36:36Ich darf nur noch Cholesterin frei.
00:36:38Schrecklich.
00:36:40Leni, ich muss die Gärtnerei verkaufen.
00:36:44Null Prozent Fett.
00:36:45Wie soll das schmecken?
00:36:47Was?
00:36:49Ich ziehe zu meinem Sohn nach Dortmund.
00:36:51Sie wollen weg?
00:36:53Das fällt mir auch nicht leicht.
00:36:56Dann bin ich ja ganz allein.
00:36:59Ach, Länchen.
00:37:00Du hast doch Haar.
00:37:01Der lässt dich nicht im Stich.
00:37:04Miki kommt auch wieder nach Hause.
00:37:09Kopf hoch.
00:37:13Und wenn der Hals auch schmutzig ist.
00:37:17Also nächste Frage.
00:37:36Was gehört nicht dazu?
00:37:38Mund, Auge, Apfel, Stirn oder Ohren?
00:37:44Diese Fragen sind so blöd, so blöd ist kein Mensch.
00:37:47Also Frau Blum, wie lautet die Antwort?
00:37:49Ohren.
00:37:50Ohren.
00:37:53Ach so, ganz klar.
00:37:56Kannst du mir das mal erklären?
00:37:57Mhm.
00:37:58Mit den Ohren kann man hören, das kann man mit den anderen Sachen nicht.
00:38:03Leni.
00:38:05Apfel.
00:38:06Apfel wäre es gewesen.
00:38:07Ein Apfel ist kein Körperteil.
00:38:10Oder hast du da irgendwo einen Apfel oder zwei Apfel versteckt und ich hab's gar nicht gemerkt.
00:38:15Jetzt frag doch mal weiter.
00:38:17Puh, mir brummt schon der Schädel vor so viel Intelligenz.
00:38:20Frag weiter, bitte.
00:38:21Okay.
00:38:22Drei mal vier.
00:38:28Sechs.
00:38:29Leni, konzentrier dich mal.
00:38:31Zwölf.
00:38:32Zwei mal vier.
00:38:35Neun.
00:38:36Acht, Leni.
00:38:38Wie viel ist denn ein mal vier?
00:38:40Mir ist schlecht.
00:38:42Die Sache schlägt dir, glaube ich, auf den Magen.
00:38:47Dass sie Niki nur einmal in der Woche sehen darf.
00:38:50Nicht mal Weihnachten darf er nach Hause.
00:38:52Das ist eine echte Sauerei.
00:38:56Weihnachtslied, Weihnachtsbaum, Weihnachtsduft in jedem Raum.
00:39:05Warum kann ich heute nicht nach Hause?
00:39:09Zu Hause ist es ganz ungemütlich.
00:39:11Weil es ist ganz kalt.
00:39:13Überall.
00:39:15Die Heizung ist kaputt.
00:39:16Da macht Weihnachten gar keinen Spaß.
00:39:19Man darf nicht lügen.
00:39:25Pack mal aus.
00:39:30Super, Mama.
00:39:31Damit bin ich ungesiegbar.
00:39:33Äh, Frau Blum.
00:39:35Kriegsspielzeug wird im Heim nicht so gern gesehen.
00:39:39Das ist nicht für den Krieg.
00:39:41Das ist gegen Draffen.
00:39:43Ja, kommt her, böse Ungeheuer.
00:39:45Eure Stunden sind gezählt.
00:39:50Für dich, Mama.
00:39:53Danke.
00:39:54Fröhliche Weihnachten.
00:40:07Fröhliche Weihnachten.
00:40:20Heute sollte ich zu meinem Chef und ich dachte, jetzt bin ich dran.
00:40:24Der schmeißt mich direkt an Heiligabend raus.
00:40:26Aber nee, er hat gesagt, Herr Frey, Sie sind mein bester Mitarbeiter.
00:40:29Und da hat er mich gelobt wegen meiner Zuverlässigkeit und mich gefragt, ob ich in Zukunft nicht auch Touren ins Ausland machen möchte.
00:40:37Wie?
00:40:38Ja, das heißt, richtig große Europatouren machen.
00:40:41Und man verdient natürlich viel mehr Geld.
00:40:43Und was ist nicht so gut daran?
00:40:49Ja, dass ich viel weg bin.
00:40:55Dann vergisst du mich.
00:40:58Lini, ich hab ja noch nicht zugesagt.
00:41:02Hier.
00:41:06Das ist für dich.
00:41:07So was Schönes.
00:41:17Warte, ich mach's dir da dran.
00:41:19Der große Zeiger, der zeigt die Minuten.
00:41:23Und der kleine zeigt die Stunden.
00:41:25Wann ist es der 21. Mai?
00:41:30Kannst du auch mal an was anderes denken?
00:41:31Das ist für mich.
00:41:38Du kannst blöd fragen.
00:41:48Oh.
00:41:50Der ist ja gestreift.
00:41:52Ja.
00:41:53Damit du hier nachts was zum Anziehen hast, wenn du hier schläfst.
00:41:56Damit du nicht immer dein T-Shirt anziehen musst.
00:41:59Der ist hübsch.
00:42:01Du kannst dir nicht leiden.
00:42:05Doch.
00:42:12Lini, was ist denn los?
00:42:14War mein Essen nicht in Ordnung?
00:42:16Doch.
00:42:17Ich hab doch nur
00:42:18hunderttausend Marzipankartoffeln gegessen.
00:42:23Hier, Lini.
00:42:26Haben Sie sich schon mal Gedanken darüber gemacht,
00:42:28was Ihr Sohn
00:42:29für einen Beruf ergreifen soll?
00:42:35Dominik will ein furchtloser Ritter werden.
00:42:39Es gibt keine Ritter mehr.
00:42:45Wenn Dominik einer wird,
00:42:46dann gibt's wieder einen.
00:42:51Dominik soll werden, was er will.
00:42:52Und jetzt will er nun mal Ritter werden.
00:42:55Sie würden also auf seine Berufswahl
00:42:57nicht den geringsten Einfluss nehmen wollen.
00:43:03Hat Ihre Mutter Ihnen gesagt,
00:43:04was Sie werden sollen?
00:43:07Meine Mutter ist hier völlig irrelevant.
00:43:12Ihre Mutter ist verrückt?
00:43:13Wenn Sie es genau wissen wollen,
00:43:17meine Mutter wollte,
00:43:17dass ich Friseur werde.
00:43:19Meine Eltern hatten einen Salon.
00:43:24Naja,
00:43:25so oder so machen Sie die Leute am Kopf rum.
00:43:27Nur,
00:43:28dass die hier nicht mit einer neuen Frisur rauskommen.
00:43:32Erzählen Sie mir mal was
00:43:32über Ihr Verhältnis
00:43:34zu Ihrer Mutter.
00:43:35So, Herr Fäustel,
00:43:40und das ist unsere Mitarbeiterin,
00:43:42Frau Blum.
00:43:43Guten Tag, Frau Blum.
00:43:47Leni,
00:43:48das ist Herr Fäustel,
00:43:49der Filialleiter der Edenlandkette.
00:43:52Frau Blum arbeitet seit über...
00:43:54Ich habe mir Ihre Personalakte
00:43:55schon angesehen, Frau Blum.
00:43:57Geht's da hinten zum Freigelände?
00:43:59Ja.
00:44:04Kannst du nicht freundlicher sein?
00:44:05Was für eine Nase.
00:44:10Damit will er hier wohl alles umgraben.
00:44:13So launisch kenne ich dich gar nicht.
00:44:16Er hat mir versprochen,
00:44:17dass er dich nicht entlässt.
00:44:21Leni,
00:44:22wenn irgendwas ist,
00:44:23dann rufst du mich in Dortmund an.
00:44:25Dann nehme ich den nächsten Zug und komme.
00:44:27Frau Sandrock,
00:44:29jetzt regen Sie sich doch nicht so auf.
00:44:31Ist doch nicht gut für Ihr Herz.
00:44:32Frau Sandrock!
00:44:35Noch 60 Mal schlafen,
00:44:47dann kommt Dominik zurück.
00:44:50Noch 60 Mal schlafen
00:44:51und du bist wieder da.
00:44:53Hallo?
00:44:54Bist du da?
00:45:10Gott,
00:45:10diese Schuhe bringen mich um.
00:45:13Aber was tut man nicht alles,
00:45:14damit sie einen hinfinden?
00:45:15Hallo?
00:45:22Hast du die Karten für heute Abend geholt?
00:45:25Ist was?
00:45:26Hast du die Karten oder nicht?
00:45:28Nö.
00:45:29Ich habe was Besseres.
00:45:31Und ich habe mich total aufs Theater gefreut.
00:45:33Ich glaube nicht,
00:45:34dass du heute viel vom Faust mitkriegen würdest.
00:45:37Vom Jugendamt?
00:45:42Bernd.
00:45:46So.
00:45:47Guten Tag, Frau Blum.
00:45:49Wo ist Dominik?
00:45:51Ist er krank?
00:45:52Nein, nein.
00:45:53Es geht ihm gut.
00:45:54Er ist vor ein paar Tagen
00:45:55zu einer Pflegefamilie gekommen.
00:45:57Was für eine Familie.
00:46:01Ich bin seine Familie.
00:46:02Bald ist er zu Hause.
00:46:04Er ist dort besser aufgehoben
00:46:05als im Heim.
00:46:09Besser ist er zu Hause aufgehoben.
00:46:13Nächste Woche,
00:46:14da können wir einen Termin machen.
00:46:15Und dann können Sie sich selber davon überzeugen,
00:46:17dass er dort optimal untergebracht ist.
00:46:19Frau Blum.
00:46:22Da höre ich mir ein halbes Jahr lang von ihm an,
00:46:23was für eine gierige, verwöhnte
00:46:25und lymphomane Tussi seine Frau ist.
00:46:26Allerdings kriegen wir eine üppige Bezahlung.
00:46:28Und dass er sie hasst auf der ganzen Linie.
00:46:29Und da fallen die beiden sich
00:46:30beim Scheidungstermin tränen nass in die Arme.
00:46:33Und große Versöhnung ist ausgebrochen.
00:46:35So was macht mir wohl Angst.
00:46:36Was?
00:46:37Und ausgerechnet heute
00:46:38vergesse ich meine Magentabletten im Büro.
00:46:39Herr Zirnig, es ist was passiert.
00:46:41Ja, ich weiß es seit heute Morgen.
00:46:43Ich habe versucht, Sie telefonisch zu erreichen.
00:46:46Es tut mir leid,
00:46:46dass Sie es ausgerechnet
00:46:47von unserer Freundin Wissmann erfahren mussten.
00:46:49Sie müssen telefonieren, wo er ist.
00:46:52Kann ich leider auch nicht machen.
00:46:53Ich will ihn sehen.
00:46:55Ich will diese Leute sehen.
00:46:56Ja, nächste Woche können Sie ihn sehen.
00:46:57Dann suche ich meinen Sohn allein.
00:47:00Ist Ihnen doch sowieso egal,
00:47:01was mit mir und Dominik ist.
00:47:03Sie sind eben doch ein schlechter Anwalt.
00:47:05Sie machen über alles Ihre Witze.
00:47:07Immer nur Witze.
00:47:09Bei Ihnen, da geht man ein.
00:47:14Frau Blum wird langsam lästig.
00:47:16Das heißt, du fängst an, sie zu mögen?
00:47:18Weißt du wirklich nicht,
00:47:18wo der Junge ist?
00:47:19Natürlich.
00:47:20Aber meinst du, ich gefährde unsere Verhandlung?
00:47:23Wenn es um eure Kinder geht,
00:47:24seid ihr Frauen doch nicht mehr zurechnend.
00:47:26Die typischen Erscheinungsformen der Mutterschaft
00:47:28kann ich leider nicht beurteilen.
00:47:29Ich dachte, das Thema wäre abgehakt.
00:47:31Du hast das abgehakt.
00:47:32Falsch.
00:47:33Ich hatte den Punkt Kinder gar nicht erst auf meiner Liste.
00:47:35Ja, was steht denn auf deiner Liste?
00:47:37Mittwochs und Samstags Sex.
00:47:38Dreimal in der Woche Essen im Tasso.
00:47:40Einmal im Jahr gemeinsamer Urlaub.
00:47:42Du hast das vergessen.
00:47:43Gemeinsamer Besuch kultureller Veranstaltungen nach Wahl.
00:47:46Frau Blum hat recht.
00:47:47Bei dir geht man ein.
00:47:49Bist du prämenstruell?
00:48:00Sag ich doch.
00:48:01Prämenstruell.
00:48:06Hey, du überholst mich ja schon wieder.
00:48:09Achtung.
00:48:10Sie sind tot.
00:48:11Ich hab schon wieder sie.
00:48:13Du kannst das wirklich nicht besonders.
00:48:15Das ist ja auch Bernspiel.
00:48:18Aber warte es nur ab.
00:48:19Ich werde heimlich trainieren.
00:48:20Dann besiege ich dich.
00:48:22Es hat geklingelt.
00:48:35Frau Blum.
00:48:36Wo ist Dominik?
00:48:37Ich weiß es nicht.
00:48:38Sie sind wieder.
00:48:39Jetzt beruhigen Sie sich doch.
00:48:41Mama.
00:48:41Dominik.
00:48:43Was haben Sie vor?
00:48:46Das machen Sie nicht mit mir.
00:48:49Kommst du mit mir mit?
00:48:50Ja.
00:48:51Okay.
00:48:52Dominik, du bleibst hier, ja?
00:48:55Frau Blum.
00:48:56Das hat doch keinen Zweck.
00:48:57Sie tun sich und Dominik doch keinen Gefallen.
00:48:59Guck mal, Mama.
00:49:08Hier stehen die Abfahrtszeiten und hier stehen die Orte, wo der Zug hinfährt.
00:49:12Um 14.20 Uhr fährt ein Zug nach Nauenburg vom Gleis 4.
00:49:18Genial machst du das.
00:49:20Das ist doch babyleicht.
00:49:22Komm, jetzt zeige ich dir die Fahrkartautomaten.
00:49:24Kannst du das etwa auch?
00:49:30Ich garantiere Ihnen, dass meine Mandantin ihren Sohn zurückbringen wird.
00:49:35Sie hat ihn doch nicht entführt.
00:49:38Jetzt lassen Sie doch die Polizei aus dem Spiel.
00:49:41Frau Blum ist doch keine Schwerverbrecherin.
00:49:45Frau Wissmann, wir sind hier nicht im wilden Westen.
00:49:47Auch wenn ich Sie jetzt gerne zum Duell fordern würde.
00:49:50Hallo?
00:49:50Hallo?
00:49:54Scheiße.
00:49:55Ich weiß es nicht.
00:49:56Ich war heute Nachmittag mit ihr verabredet, aber sie ist nicht nach Hause gekommen.
00:50:00Wohnen Sie hier?
00:50:02Nicht direkt.
00:50:03Herr Frey, das ist keine Bagatelle.
00:50:07Das ist ein ernstzunehmendes Delikt.
00:50:09Also, wo sind die beiden?
00:50:14Augenblick.
00:50:18Bagatelle!
00:50:19Bagatelle!
00:50:19Ich bin das Eisnerz!
00:50:24Oh, kämpft mein Ritter!
00:50:28Oh, nein!
00:50:32Was habe ich getan?
00:50:35Mein Ritter!
00:50:36Ich werde ein fahrender Rittersmann.
00:50:44Und du kommst mit mir.
00:50:46Also, Ravioli-Küchen!
00:50:48Ab und zu schreiben wir an Frau Sandrock.
00:50:50Und an Hagen.
00:50:52Wir werden alle besiegen, die was Böses von uns wollen.
00:50:56Ich habe mein Zauberschwert bei Frau Steiner gelassen.
00:50:59Das macht nichts.
00:51:00Wir kaufen dir ein neues.
00:51:01Und von dem Rest vom Geld, da gehen wir in ein Hotel.
00:51:06Ganz woanders.
00:51:09Frau Blum, jetzt kommen Sie doch da runter.
00:51:13Dominik, kommst du zu mir?
00:51:16Mama.
00:51:22Machen Sie doch keinen Unsinn!
00:51:24Ja, sie sitzt hier bei mir.
00:51:45Okay, ich schicke sie gleich nach Hause.
00:51:48Ja, mir da nicht.
00:51:51Das war ihr Freund.
00:51:52Er macht sich anscheinend Sorgen um Sie.
00:51:57Ja, und das mit Recht.
00:52:01Sie sind in die Volkshochschule marschiert.
00:52:03Sie haben gerechnet und geschrieben, bis Sie ihm die Pfoten wehgetan haben.
00:52:05Sie haben sich bei diesem Dr. Conrad auf die Couch gesetzt.
00:52:08Sie haben alles brav mitgemacht.
00:52:09Und dann diese fatale Aktion.
00:52:13Ihren Sohn dürfen Sie jetzt erstmal nicht mehr sehen.
00:52:19Ich konnte nicht anders.
00:52:20Ich wäre sonst gestorben.
00:52:22Ach, so schnell stirbt man nicht, Frau Blum!
00:52:26Also, ich werde den Fall jetzt abgeben.
00:52:28So wie Sie sich benehmen, haben wir vor Gericht keine Chance.
00:52:31Hier.
00:52:32Alles Gute, Frau Blum.
00:52:38Haben Sie mich nicht verstanden?
00:52:39Das meinen Sie gar nicht so.
00:52:44In Wahrheit sind Sie lieb.
00:52:47Lieb?
00:52:48Also, jetzt reicht's.
00:52:49Lieb.
00:53:16Lieb.
00:53:17Wo willst du denn hin?
00:53:29Von Schnaps wird mir schlecht.
00:53:46Meine Mutter hat immer so viel davon getrunken.
00:53:49Leben Ihre Eltern noch?
00:53:52Mein Vater weiß ich nicht.
00:53:54Meine Mutter, die ist gestorben, wie ich sieben war.
00:53:58Da lag sie morgens in der Küche mit dem Radio an.
00:54:01Sie hat immer Radio gehört, immer Musik an.
00:54:05Manchmal hat sie mit mir getanzt.
00:54:07Bloß meistens nicht.
00:54:08Und dann sind Sie in ein Heim gekommen.
00:54:13Und die Schule war schwer.
00:54:16Die anderen, die waren immer so schnell.
00:54:18Ich musste dann auf die Sonderschule.
00:54:23Und dann war ich groß.
00:54:25Ich hab bei Sandrock gearbeitet.
00:54:28Die waren am nettesten auf der Welt.
00:54:30Und Dominiks Vater?
00:54:31Der hat auch mal da gearbeitet.
00:54:36Der war immer so lustig.
00:54:38Bloß, als ich dann schwanger war, da wollte er nicht mehr.
00:54:43Plötzlich war er schon weggezogen.
00:54:45Männer sind feige.
00:54:50Alle?
00:54:53Gut.
00:54:55Es gibt auch Männer, die sich eine Familie wünschen.
00:54:58Und ein paar von denen stehen dann sogar dazu.
00:55:00Wenn es ernst wird.
00:55:03Wodran sehe ich das?
00:55:06Am Auto.
00:55:08Ob da genug Platz ist für eine ganze Familie.
00:55:12Was haben Sie für ein Auto?
00:55:15Ich habe gar kein Auto.
00:55:18Ich habe nicht meinen Führerschein.
00:55:19Schlau, was?
00:55:21Ihre Freundin tut mir leid.
00:55:26Wissen Sie, Frau Blumen,
00:55:28warum ich Ihren Fall angenommen habe?
00:55:31Zum Geldverdienen.
00:55:34Dafür habe ich andere Mandanten.
00:55:37Nein.
00:55:40Ich wollte auch mal ein guter Mensch sein.
00:55:45Einer kann nur so gut sein, wie er ist.
00:55:50Ja.
00:55:52Bei Ihnen ist das so.
00:55:54Lady Blumen.
00:55:57Kriege ich meinen Sohn wieder?
00:55:58Vielleicht sind unsere Karten gar nicht so schlecht.
00:56:05Sie haben eine geregelte Arbeit.
00:56:08Sie leben in einer funktionierenden Beziehung.
00:56:11Herr Zörnig,
00:56:13ich muss noch was sagen.
00:56:16Wir sind schwanger.
00:56:17Ach,
00:56:20und das dir.
00:56:21Darf ich reinkommen?
00:56:23Also, wenn es um berufliche Dinge geht,
00:56:25meine Bürozeiten kennst du ja
00:56:26und privat stehe ich dir nicht mehr zur Verfügung.
00:56:28Leni,
00:56:44wo war es nur so lang?
00:56:47Ich war mit Herrn Zörnig was essen.
00:56:49Will der was von dir?
00:56:51Nein.
00:56:53Hagen,
00:56:54ich muss mal reden.
00:56:56Ich mit dir auch.
00:56:56Dann,
00:56:58dann sag du zuerst.
00:57:02Okay.
00:57:03Ich habe heute meinem Chef zugesagt.
00:57:06Da ist einer abgesprungen und...
00:57:07Die weiten Fahrten?
00:57:10Naja,
00:57:12ich komme ja immer wieder zu dir zurück.
00:57:15Und die Bezahlung ist Wahnsinn.
00:57:17Und das Geld,
00:57:18das können wir doch gut gebrauchen.
00:57:22Warum ist das hier?
00:57:23Ach,
00:57:26die Wismann war heute hier
00:57:29mit zwei Polizisten.
00:57:31Du hast denen das gezeigt?
00:57:34Ja.
00:57:35Ich habe mir gedacht,
00:57:36dass ihr vielleicht da hingefahren seid.
00:57:37Leni,
00:57:42was soll ich denn machen?
00:57:44Die hätten euch doch früher oder später
00:57:45sowieso gefunden.
00:57:46Das war eine Schwachsinsaktion.
00:57:49Ich mache Schluss.
00:57:51Das meinst du nicht im Ernst?
00:57:53Du,
00:57:54du hast uns verraten.
00:57:55Ich will nicht mit so einem.
00:57:57Du bist ungerecht.
00:58:00Geh weg!
00:58:01Wie willst du denn ohne mich klarkommen?
00:58:03Allein!
00:58:12Das sind die Mengen,
00:58:13das sind die Preise.
00:58:14Das ist wichtig.
00:58:15Also,
00:58:15das ist nicht viel zu haben.
00:58:16Herr Fäustel,
00:58:18morgen muss ich frei haben.
00:58:19Morgen ist ja die Verhandlung.
00:58:21Das ist kein Problem,
00:58:22Frau Blum.
00:58:23Gut.
00:58:23Im Gegenteil.
00:58:26Was?
00:58:28Ich hätte sie ohnehin
00:58:29bald angesprochen.
00:58:30Ich hätte sie ohnehin
00:59:00Mensch, Leni, Mädchen, du bist blass.
00:59:05Hallo, Frau Sandruck.
00:59:06Bist du krank?
00:59:07Ich freue mich so, jetzt dauert es nicht mehr lange.
00:59:09Ach komm, lass dich drücken.
00:59:12Sag mal, hast du dir zugenommen oder?
00:59:16Oder.
00:59:18Lenchen, warum hast du nichts gesagt?
00:59:21Sie sind ja weggezogen.
00:59:23Na, alles von der Zuversicht?
00:59:25Und denk daran, vor Gericht oder vor See, kann alles passieren.
00:59:28Also, lassen wir uns mal überraschen.
00:59:29Ist der Frey noch nicht da?
00:59:31Herr Zöll, ich will Anwalt.
00:59:33Seit einem halben Jahr lebt Dominik nun von seiner leiblichen Mutter getrennt.
00:59:37Und die regelmäßigen Kontrollen haben ergeben, dass er sich altersgerecht entwickelt.
00:59:42Dominik fühlt sich bei uns sehr wohl.
00:59:44In der Schule ist er in allen Fächern gut.
00:59:47In Deutsch ist er der Klassenbeste.
00:59:49Ich konnte mir in den letzten Monaten ein genaues Bild von Frau Blum machen.
00:59:54Sie legt ein rennetend naives Verhalten an den Tag.
00:59:57Sie meinen, sie hat Ihnen ordentlich Paroli geboten?
01:00:00Dieses Verhalten lässt keinen Zweifel an Ihrer geistigen Beschränktheit zu.
01:00:03Ich plädiere für eine dauerhafte Übersiedlung des Kindes in eine intellektuell anspruchsvolle, intakte Kleinfamilie.
01:00:11Ja, wollen wir denn nicht alle in eine derartige Familie übersiedeln?
01:00:15Hm?
01:00:15Ich halte Ihre Äußerungen für weltfremd, Dr. Konrad.
01:00:18Nur weil lauter Hölderlin lesen, können Sie noch lange keine Kinder erziehen.
01:00:22Hier haben wir doch aber einen Beweis für Ihre Unfähigkeit. Dominiks Entführung.
01:00:26Ich würde das eher als notwendigen Kurzurlaub für Mutter und Kind bezeichnen.
01:00:31Ja.
01:00:31Wie immer Sie das nennen wollen.
01:00:34Die Aktion zeigt deutlich Frau Blums fehlende Verantwortungsfähigkeit.
01:00:40Als Dominik Vier war, musste er wegen einer Ohrengeschichte operiert werden.
01:00:44Er hatte solche Angst.
01:00:45Ja, aber die Operation musste sein. Da hat Leni den Ärzten so lange zugesetzt, bis sie mit in den Operationssaal durfte.
01:00:55Und Dominik war dann ganz ruhig. Später hat mir eine der Ärzte erzählt, dass sie jeden Schritt überwacht hat.
01:01:02Das ist ganz meine Mandantin.
01:01:04Ah, eine medizinische Koryphäe.
01:01:08Frau Blum weiß, dass sie Defizite hat. Sie ist aber bereit, etwas dagegen zu unternehmen.
01:01:12Sie hat im letzten halben Jahr ihre Einsicht und Lernfähigkeit bewiesen.
01:01:16Sie hat einen Volkshochschulkurs besucht.
01:01:19Und der zweite Intelligenztest ist wesentlich besser ausgefallen.
01:01:23Das Ergebnis liegt knapp über der Grenze zu geistig zurückgeblieben.
01:01:27Frau Blum meistert eine feste Arbeit.
01:01:29Frau Blum wurde gekündigt.
01:01:34Sie hat bereits eine neue, entsprechende Anstellung in Aussicht.
01:01:38Außerdem, die Hauptsache ist doch der familiäre Status.
01:01:40Frau Blum, Sie leben jetzt seit sechs Monaten mit Hagen Frey zusammen.
01:01:44Erzählen Sie uns doch einmal, was Ihr Partner macht.
01:01:48Hagen ist nach Europa gefahren. Ich habe Schluss gemacht.
01:01:55Ich bitte um eine Pause.
01:01:59Sie haben das mit den Überraschungen etwas zuwörtlich genommen.
01:02:02Mit diesen neuen Voraussetzungen gehen wir hier als Verlierer raus.
01:02:04Ich muss Dominiks richterliche Anhörung beantragen.
01:02:08Nein.
01:02:09Die Situation zwingt mich dazu.
01:02:12Das darf nicht sein. Dominik darf da nicht sitzen.
01:02:15Die Luft ist so schlecht da drin.
01:02:17Dann machen wir ein Fenster auf.
01:02:20Leni, ich weiß nicht, ob Ihnen das klar ist.
01:02:22Dominiks Anhörung, sein unmittelbarer Eindruck auf die Richterin,
01:02:25das ist unsere einzige Chance.
01:02:27Nein. Trotzdem. Nein.
01:02:29Ich verstehe Sie nicht.
01:02:33Wenn er was sagt
01:02:34und wenn ich ihn dann trotzdem nicht zurückbekomme,
01:02:38dann wird er immer denken, er ist schuld.
01:02:41Dominik wird dann gar nicht mehr glücklich.
01:02:46Da denken Sie weiter als ich.
01:02:49Na gut, versuchen wir es.
01:02:50Frau Blum,
01:02:54glauben Sie, dass Sie in der Lage sind, Ihren Sohn zu erziehen?
01:02:57Ja.
01:02:59Ich meine, ihm Werte zu vermitteln?
01:03:02Viel Geld habe ich nicht.
01:03:04Ich spreche von ideellen Werten.
01:03:06Was?
01:03:08Können Sie Dominik zeigen, wie man ein guter Mensch wird?
01:03:12Ich versuche es immer.
01:03:15Manchmal ist er frech.
01:03:17Bloß er weiß schon genau, was man darf und was nicht.
01:03:21Was glauben Sie passiert,
01:03:23wenn Ihr Sohn besser lesen, rechnen und denken kann als Sie?
01:03:29Das ist gut, wenn er das besser kann.
01:03:33Was können Sie Ihrem Sohn dann geben?
01:03:35Ja, was kann er Regen im Wasser geben?
01:03:38Ich möchte, dass Frau Blum mir die Frage beantwortet.
01:03:44Ich, ich weiß nur, dass ich seine Mutter bin.
01:03:48Seine Mutter.
01:03:57So klein war er gerade.
01:03:59Und jetzt ist er so gewachsen.
01:04:01So ein Stück, seit er nicht zu Hause ist.
01:04:09Ich, ich gehe immer in sein Zimmer rein.
01:04:12Das Bett und seinen Schreibtisch.
01:04:15Alle seine Spielsachen, die, die sind wie gestorben.
01:04:18Ich denke, wo ist er jetzt?
01:04:23Was macht er jetzt?
01:04:25Ob er lacht?
01:04:26Ich habe Angst, er verdurstet.
01:04:28Also der Sohn muss zurück zur Mutter.
01:04:33Die Situation ist für beide Teile gleichermaßen quälen und traumatisierend.
01:04:36Frau Blum, meine letzte Frage fürs Protokoll.
01:04:42Sind Sie schwanger?
01:04:42Ich, ich will nur, dass das keiner Dominik sagt.
01:04:53Das will ich selber machen.
01:04:56Aufgrund von Frau Blums Geisteszustand, aber auch wegen ihrer familiären Situation,
01:05:00sie ist alleinerziehend und arbeitslos,
01:05:02wird das Sorgerecht für Dominik der Familie Steiner zugesprochen.
01:05:06Frau Blum darf Dominik im ersten halben Jahr nicht sehen,
01:05:08damit ihm die Eingewöhnung bei den Steiners leichter fällt.
01:05:11Leni, nun warte doch.
01:05:16Jetzt fängt die ganze Sache an, es hat mir Spaß zu machen.
01:05:18Den Fäustel nehme ich mir vor und Haben kriegt auch was zu.
01:05:21Fahren Sie doch nach Dortmund.
01:05:22Wir gehen in die zweite Instanz.
01:05:23Das ist meine Lieblingsdisziplin.
01:05:25Gehen Sie doch zurück zu Ihren toten Blumen.
01:05:28Wenn die Schlauen alle sagen, ich bin zu dumm für mein Kind,
01:05:30dann ist es eben so.
01:05:36In den Sommerferien fahren wir mit ihm an den Atlantik.
01:05:38Ich will übrigens so bald wie möglich die Adoption beantragen.
01:05:43Ich finde, Dominik sollte Klavierunterricht bekommen, wenn er will.
01:05:47Oder Trompete?
01:05:48Wir bauen ein Baumhaus in der Kastanie.
01:05:52Oh Gott, ich weiß gar nicht, auf was ich mich zuerst freuen soll.
01:05:55Bernd, sag was.
01:05:57Was soll ich sagen?
01:05:58Ich glaube, Dominik und ich, wir mögen uns.
01:06:03Natürlich mögt ihr euch.
01:06:06Mir tut nur seiner Mutter leid.
01:06:10Ich denke da gar nicht dran.
01:06:12Na?
01:06:15Was sagst du dazu, dass sie schwanger ist?
01:06:19Bei manchen klappt es eben immer.
01:06:21Entschuldigung, ich suche einen Frey.
01:06:31Der ist schon auf dem Bock.
01:06:32Der fährt gleich los.
01:06:34Danke.
01:06:37Hallo, Herr Frey.
01:06:42Schön, dass Sie noch erwischen.
01:06:43Darf ich?
01:06:44Ist was mit Lene?
01:06:47Schicken Laster haben Sie.
01:06:48Ist das nicht ein bisschen einsam?
01:06:51Immer so allein hier in der Kanzel?
01:06:55Wie ist die Verhandlung denn ausgegangen?
01:06:57Wir bereiten uns gerade auf die zweite Instanz vor.
01:07:02Ich habe versucht, Sie anzurufen.
01:07:04Sie geht nicht ans Telefon.
01:07:05Ich war bei ihr und habe geklingelt, aber...
01:07:07Ihre Beziehungskrise hat uns nicht gerade Punkte gemacht.
01:07:11Sie glaubt, ich habe Sie verraten.
01:07:13Haben Sie auch.
01:07:15Streng genommen.
01:07:15Wie viel PS hat denn der?
01:07:20Was wollen Sie hier?
01:07:23Wie...
01:07:24Lieben Sie Frau Blum?
01:07:29Wieso wollen Sie das wissen?
01:07:32Ich soll Sie heiraten, ja?
01:07:35Das geht auf keinen Fall.
01:07:36Ich...
01:07:37Ich kann sowas nicht.
01:07:39Heiraten.
01:07:40Verstehen Sie?
01:07:40Ich bin kein Mann, der heiratet.
01:07:44Das weiß jeder.
01:07:45Mir ist das neu.
01:07:49So.
01:07:50Ich muss jetzt auch los.
01:07:52Ich bin in Verzug.
01:07:54Ich halte Sie nicht auf.
01:07:56Ich habe eine Tour nach Hammerfest.
01:07:58Nordkap.
01:07:59Schön.
01:07:59Schön.
01:08:01Schön, wenn Sie weg.
01:08:02Wir sind hier.
01:08:02Wir sind in Verzug.
01:08:04Wir sind in Verzug.
01:08:05Nein, danke.
01:08:06Gute Fahrt.
01:08:15Traurig.
01:08:17Traurig ist das mit diesen bindungsunfähigen Männern.
01:08:20Und irgendwie lächerlich.
01:08:23Ich rede von Hagen Frey, Lenis Freund.
01:08:29Hast du ihm gesagt, dass er Vater hat?
01:08:31Der hat doch schon so die Flucht ergriffen.
01:08:33Na dann, so einen kannst du zu nichts überreden.
01:08:37Schon gar nicht, wenn du ihn unter Druck setzt.
01:08:40Sollen wir heute Abend was zusammen essen?
01:08:45Eine winzig kleine Berufung?
01:08:52Die steht selbst mir zu.
01:08:56Gut. Halb neun mit einem Tasso?
01:09:01Bei mir. Bei mir zu Hause.
01:09:04Ich darf deine Wohnung betreten?
01:09:06Ja. Ich hab gedacht, ich koch mal was für uns.
01:09:18Frau Blum, Sie sind doch da! Wachen Sie auf!
01:09:21Oder wollen Sie wirklich sehen, wie ich meine erste Tür aufbreche?
01:09:24Was ist denn los?
01:09:29Warum machen Sie nicht mal mit?
01:09:32Warum sind Sie nicht bei der Psychologin gewesen?
01:09:35Wie sieht's denn hier überhaupt aus?
01:09:37Sie gießen ja nicht mal mehr Ihre Blumen.
01:09:41Ich hatte Sie für eine Kämpfernatur gehalten.
01:09:46Offensichtlich hab ich mich in Ihnen getäuscht.
01:09:48Ich hab Ihnen einen Job besorgt, in einer Putzkolonne.
01:09:52Die Bezahlung wäre gut. Sie würde in verschiedenen öffentlichen Gebäuden sauber machen.
01:10:03Übrigens auch in Dominiks Schule.
01:10:07In Dominiks Schule?
01:10:08Ah, immerhin schon ein Echo. Darf ich?
01:10:13Vom Nordkap?
01:10:14Von Hagen.
01:10:17Übrigens, wenn Sie mich fragen, hatte Sie nicht verraten.
01:10:19Sondern genau das Richtige getan.
01:10:21Was ist das hier?
01:10:23Ich kann das nicht lesen. Das sind nicht die Wörter, die wir in der Schule gelernt haben.
01:10:31Warum hab ich davon keine Abschrift bekommen?
01:10:36Ich mache die Arbeit in Dominiks Schule.
01:10:38Das Wort perfide muss extra für Richterin Hanisch erfunden worden sein.
01:10:45Der ist vom Gericht?
01:10:48Ja, keine Angst. Damit kommen die nicht durch.
01:10:50Damit schaufeln die sich ihr eigenes Grab.
01:10:52Jetzt greift Manfred Zörnig zu Unfeindmethoden.
01:10:56Ich werd die Presse informieren.
01:10:58Das wird das Gericht schwer unter Druck setzen.
01:11:01Jedenfalls inoffiziell.
01:11:03Was steht denn da drin?
01:11:04Frau Blum, das ist ein richterlicher Beschluss.
01:11:09Demnach Sie...
01:11:13Sie sollen Ihr Kind gleich nach der Geburt dem Jugendamt übergeben.
01:11:18Die nehmen mir das Baby weg?
01:11:21Das ist doch noch nicht mal auf der Welt.
01:11:30Es wiegt jetzt schon über 2000 Gramm.
01:11:35Sehen Sie, Frau Blum.
01:11:37Hier ist das Köpfchen.
01:11:40Hier die rechte Hand.
01:11:42Es winkt uns zu.
01:11:44Hallo, hallo.
01:11:45Kleines Baby.
01:11:46Hallo.
01:11:51Ich habe Ihnen hier noch ein Eisenpräparat aufgeschrieben.
01:11:57Können Sie mir den Geburtstermin jetzt nennen, Dr. Karibi?
01:12:00Das kann man nicht so genau sagen.
01:12:03Ja, Frau Blum wird im Henriettenkrankenhaus entbinden und nach der Geburt findet dann die Übergabe des Neugeborenen statt.
01:12:11Sowas Grausames ist mir noch nicht vorgekommen.
01:12:14Ich kann Sie auch bei richterlichem Beschluss zu der Bekanntgabe des Geburtstermins zwingen.
01:12:19Hier haben Sie Größe und Gewicht des Kindes. Rechnen Sie sich den Termin selber aus.
01:12:2211 plus 8
01:12:28Ist gleich 19.
01:12:2919.
01:12:30Richtig.
01:12:32Lola.
01:12:3313 plus 7
01:12:35Ist gleich 20.
01:12:3620. Sehr gut.
01:12:38Und Dominik.
01:12:4014 plus 3
01:12:4217.
01:12:4317.
01:12:45Sehr gut.
01:12:47Kevin.
01:12:488 plus 9
01:12:5017.
01:12:51Auch 17.
01:12:53Richtig.
01:12:55So, nun ab in die Pause.
01:12:5715.
01:13:23Guten Tag, Frau Steiner.
01:13:25Guten Tag.
01:13:29Dominik kann jetzt gut rechnen.
01:13:31Ja.
01:13:33Er ist bloß nicht glücklich.
01:13:37Es geht ihm sehr gut.
01:13:39Er ist nicht glücklich. Sie müssen das wissen. Sie müssen ihm lachreichs machen. Sie müssen ihm am allerersten immer zuhören.
01:13:47Selbstverständlich höre ich Dominik zu. Aber er ist eben ein eher stilles Kind.
01:13:55Das stimmt gar nicht.
01:14:00Kämmen Sie ihm mal die Haare.
01:14:03Was soll das denn?
01:14:04Nein.
01:14:07Die Nester müssen raus.
01:14:10Kämmen.
01:14:11Und nichts sagen.
01:14:13Und bloß nichts fragen.
01:14:15Und dann warten Sie mal.
01:14:17Dann kommt das nämlich alles ganz von selbst aus ihm raus.
01:14:24Und...
01:14:26Und drücken Sie ihn mal vor mir.
01:14:28So richtig fest.
01:14:30Er fehlt mir so.
01:14:34Na?
01:14:35Hast du eure Sachkundearbeit wieder?
01:14:49Ich hatte zwei.
01:14:51Klasse!
01:14:55Dominik, du weißt doch, dass du mir alles sagen kannst.
01:14:58Oder nicht?
01:14:59Ich bin jetzt müde.
01:15:03Wollen wir noch Haare kämmen?
01:15:05Ja.
01:15:20Sie will mich nicht mehr wieder haben.
01:15:23Jetzt, wo sie ein anderes Kind kriegt.
01:15:26Da braucht sie mich nicht mehr.
01:15:29Deine Mutter liebt dich über alles.
01:15:32Das Gericht hat bestimmt, dass deine Mutter dich erst mal nicht sehen darf.
01:15:35Was ist denn nur falsch mit Mama?
01:15:37Mama!
01:15:51Herr Freund?
01:15:55Mein Name ist Frey.
01:15:56Ja.
01:15:57Frei, klar.
01:15:58Lang nicht gesehen.
01:16:00Ja, Zufall oder was?
01:16:02Wie geht's denn so?
01:16:06Nächste Woche ist Berufung.
01:16:08Berufung?
01:16:09Ach, die Blumengeschichte.
01:16:11Reine Formsache.
01:16:13Das wird nichts mehr.
01:16:15Sie verarschen mich.
01:16:17Sie kriegen das doch hin.
01:16:19Die Welt ist schlecht und ungerecht.
01:16:22Ja, ich muss leider weiter.
01:16:24Ich habe Mandanten hier in der Nähe.
01:16:26Schönen Tag noch.
01:16:28Ja.
01:16:44Dominik!
01:16:45Mama, ich will dich abholen.
01:16:48Jetzt gehen wir in ein Land, wo wir immer zusammen sein können.
01:16:53Ein tapferer Ritter.
01:16:55Was machst du denn hier?
01:16:59Ach, Dominik.
01:17:01Es ist so schön, dass du hier bist.
01:17:03Aber du darfst auch nicht einfach weglaufen und zu mir kommen.
01:17:06Das ist nicht gut.
01:17:08Dann kommt wieder die Polizei.
01:17:10Wir müssen uns nur besser verstecken.
01:17:12Die finden uns immer.
01:17:17Dann werden wir bestraft.
01:17:19Und dann wird alles noch schlimmer.
01:17:22Hey.
01:17:24Außerdem musst du doch jetzt in die Schule.
01:17:26Ich habe mir solche Sorgen gemacht.
01:17:39Tschüss, mein Schatz.
01:17:40Tschüss, mein Schatz.
01:17:43Du denkst nicht mehr, dass ich wieder nach Hause kommen darf?
01:17:54Du bist dumm, ja, wenn du dir das alles gefallen lässt.
01:17:56Danke, dass Sie Dominik hergebracht haben.
01:18:02Hey, Dominik.
01:18:03Hast du Lust, eine Runde mitzufahren?
01:18:04Ich mache gerade eine Probefahrt. Ich bräuchte noch eine zweite Meinung.
01:18:07Hm?
01:18:09Nicht.
01:18:11Bist du angeschnallt?
01:18:12Klar.
01:18:13Gut.
01:18:14Ich habe mein Motorrad verkauft.
01:18:15Wie findest du das Auto?
01:18:16Willst du es kaufen?
01:18:17Weiß nicht.
01:18:18Warst du bei Mama?
01:18:19Nein.
01:18:20Nein.
01:18:21Nein.
01:18:22Nein.
01:18:23Nein.
01:18:24Nein.
01:18:25Nein.
01:18:26Nein.
01:18:27Nein.
01:18:29Nein.
01:18:30Nein.
01:18:31Nein.
01:18:32Nein.
01:18:33Nein.
01:18:34Nein.
01:18:35Nein.
01:18:36Nein.
01:18:37Nein.
01:18:38Nein.
01:18:39Nein.
01:18:40Nein.
01:18:41Nein.
01:18:42Nein.
01:18:43Nein.
01:18:44Nein.
01:18:45Nein.
01:18:46Nein.
01:18:47Nein.
01:18:48Nein.
01:18:49Nein.
01:18:50Nein.
01:18:51Nein.
01:18:52Nein.
01:18:53Nein.
01:18:54Nein.
01:18:55Nein.
01:18:56Nein.
01:18:57Nein.
01:18:58Nein.
01:18:59Nein.
01:19:00Nein.
01:19:01Nein.
01:19:02Nein.
01:19:03Nein.
01:19:04Nein.
01:19:05Nein.
01:19:06Nein.
01:19:07Nein.
01:19:08Nein.
01:19:09Nein.
01:19:10Nein.
01:19:11Nein.
01:19:12Nein.
01:19:13Du, Dominik, morgen musst du Daumen drücken. Das ist ganz wichtig.
01:19:43Wisman? Hallo? Wer ist denn da?
01:20:13Glauben Sie, dass ich den Prozess gewinne?
01:20:28Superleit, kein Kommentar.
01:20:32Na, Sie lösen ja direkt Glücksgefühle bei mir aus, Herr Frey.
01:20:36Sie ihn mir auch, reden die noch nicht da? Haben Sie sie nicht mitgebracht?
01:20:41Also, das ist jetzt aber nicht dein Ernst, Leni Blum.
01:20:52Herr Zörnig, ich muss Ihnen gratulieren. Sie haben mir ganze Arbeit geleistet.
01:20:56Und die Kamerateams da draußen gehen sicher auch auf Ihre Rechnung.
01:20:59Aber bilden Sie sich nicht ein, dass wir uns von einer negativen Presse beeinflussen lassen.
01:21:03Das höre ich gerne, wenn Richter nicht beeinflussbar sind.
01:21:06Frau Vorsitzende, ich muss leider um einen kleinen Aufschub der Sitzung bitten,
01:21:09da meine Mandantin nicht erschienen ist.
01:21:16Frau Blum, machen Sie auf!
01:21:20Sagen Sie was, brauchen Sie Hilfe!
01:21:22Ich glaube, ich habe hier irgendwo noch einen Schlüssel.
01:21:24Also, wo dauert so lange?
01:21:32Sie sind doch immer wieder für eine Überraschung gut.
01:21:34Was ist hier los? Ich meine, ich verstehe nicht.
01:21:36So kommt der Vater zum Kinde.
01:21:39Das Würmchen ist von Ihnen.
01:21:41Bleiben Sie bei ihr. Ich hole den Notarzt.
01:21:43Ich war hier. Ich hole den Notarzt.
01:21:45Ja.
01:21:50Hagen.
01:21:52Leni.
01:21:54Warum hast du nur nichts gesagt?
01:21:56Es ist ein ganz kleines Mädchen.
01:22:01Ich liebe dich, Leni.
01:22:02Ich, ich war ungerecht zu dir.
01:22:05Psch, psch, psch.
01:22:19Hallo, Frau Blum. Ich würde Sie gerne untersuchen.
01:22:22Geben Sie mir das Baby.
01:22:23Nein.
01:22:24Leni, gib mir das Baby.
01:22:26Ich gebe sie bestimmt nicht her.
01:22:27Okay?
01:22:45Sie muss sofort auf die Intensive.
01:22:51Wie sieht es denn aus?
01:22:52Nicht gut. Sie hat viel Blut verloren.
01:22:55Oh Gott.
01:22:57Frau Blum.
01:22:58Warum haben Sie das denn gemacht?
01:23:00Sie kann sie nicht hören.
01:23:01Wahrscheinlich der einzige Vorteil hier aus Zustands.
01:23:05Herr Frey, geben Sie mir bitte das Baby.
01:23:09Machen Sie sich keine Sorgen.
01:23:10Dr. Mai ist Kinderarzt.
01:23:12Nein, Sie kriegen unser Baby nicht.
01:23:16Zwingen Sie mich nicht, die Polizei zu holen.
01:23:18Ja, die Polizei.
01:23:20Die kann mich auch gleich mitnehmen.
01:23:22Weil ich Ihnen jetzt den Hals umdrehen werde.
01:23:25Haben Sie immer noch nicht genug?
01:23:27Reicht es Ihnen nicht, dass Sie vielleicht Frau Blum auf dem Gewissen haben?
01:23:30Und jetzt raus! Raus!
01:23:31Ja!
01:23:34Darf ich?
01:23:35Ja.
01:23:36Ja.
01:23:47Die Würde des Menschen ist unantastbar.
01:23:49Artikel 1 des Grundgesetzes.
01:23:51Ja.
01:23:52Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit.
01:23:55Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
01:23:57Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
01:24:00So, es gibt eine neue familiäre Situation.
01:24:03Leni und Herr Frei werden heiraten.
01:24:07Und wir haben für Dominik einen Platz in einer sozialen Einrichtung organisiert, wo er täglich nach der Schule zwei Stunden bei seinen Hausaufgaben betreut wird.
01:24:15Wir werden uns wohl kaum auf Absichtserklärungen verlassen.
01:24:18Und Ihr Alleingang bei der Geburt, Frau Blum, spricht nicht gerade für ein reifes Verhalten.
01:24:24Sie haben nicht nur sich, sondern auch Ihr Kind in Lebensgefahr gebracht.
01:24:27Frau Blums Impuls, das Baby zu Hause zu bekommen ist, unter den gegebenen Umständen ja wohl nachvollziehbar.
01:24:31Darf ich was sagen?
01:24:36Entschuldigung.
01:24:37Frau Richterin, wenn Sie sagen, dass ich keine Kinder haben darf, dann sollen beide zu Frau Steiner. Dominik und Sophie.
01:24:47Seit wann sind Sie denn so gut auf Frau Steiner zu sprechen?
01:24:53Sie hat sich verändert. Wie bei dem Heinrich. Mit den Ketten. In dem Märchen, die sind abgefallen.
01:24:59Ja, ja, das Märchen ist mir bekannt. Dann kommen wir zum Schluss, wenn Sie bitte Ihre Anträge stellen.
01:25:05Ich glaube, Frau Steiner möchte noch etwas sagen.
01:25:08Ja.
01:25:11Die psychologischen Entwicklungsberichte über Dominik, die sind unvollständig.
01:25:18Er ist zwar gut in der Schule, aber er lacht gar nicht mehr.
01:25:22Ihm ist eigentlich alles gleichgültig.
01:25:25Es ist, als ob er verdurstet.
01:25:30Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil.
01:25:33Die Antragstellerin Leni Blum erhält das alleinige Sorgerecht für ihre Kinder.
01:25:37Dominik!
01:25:38Mama!
01:25:42Jetzt ist alles gut.
01:25:43Ja!
01:25:47Sie wissen so gut wie ich, Herr Torrich, dass die meisten dieser Kinder wieder im Heim landen. Früher oder später. Oder im Jugendgefängnis.
01:25:52Ich sage Ihnen mal aus meiner Sicht, ja? Unsere Entscheidung ist ein Experiment.
01:25:57Jetzt verderben Sie mir doch nicht den Spaß.
01:26:04Sind Sie der Anwalt?
01:26:05Es gibt Situationen, in denen ich das leugne.
01:26:13Danke.
01:26:14Das Gericht hat sich tatsächlich nochmal die Entwicklungsberichte vorgenommen.
01:26:29Das wird letztlich für irrelevant erklärt.
01:26:32Wir haben Frau Steiner geglaubt.
01:26:34Es ist ein Urteil zum seelischen Wohl der Kinder gefällt worden.
01:26:37Der Hummer hier ist eindeutig besser als deiner.
01:26:41Wie man es macht, macht man es falsch.
01:26:45Weißt du, Elisabeth?
01:26:49Ich habe immer gedacht, ich weiß nicht genug.
01:26:52Aber es ist ganz anders.
01:26:54Ich lebe voll unter meinen emotionalen Möglichkeiten.
01:26:57Ich werde den Führerschein machen.
01:27:04Jetzt brauche ich einen Schnaps.
01:27:08Mama, was machst du denn da mit den Blumen?
01:27:12Ich dachte erst, ich träume.
01:27:15Mama, für diese dauernde Knutscherei bin ich schon langsam so alt.
01:27:21Hier ist aber noch jemand, der gerne rumknutscht.
01:27:24Außer man hat so viel Hunger.
01:27:25Die kriegt gleich was.
01:27:27Was machst du denn mit den Blumen?
01:27:30Manchmal seid ihr aber auch so dumm.
01:27:51Nein, Elisabeth, nein.
01:27:52Also zusammenziehen, ja.
01:27:55Kinder vielleicht.
01:27:57Aber heiraten?
01:27:58Niemals.
01:28:00Genau das habe ich auch immer gesagt.
01:28:01Nee, ich denke.
01:28:08Na, ich bin jetzt mal.
01:28:09Amen.
01:28:39Amen.
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