- vor 9 Stunden
Dass Electronic Arts für 55 Milliarden Dollar an ein Investment-Konglomerat verkauft wird, ist wohl die wichtigste Branchennews des Jahres. Doch was bedeutet das überhaupt für EA und seine Studios? Wohin fließen die Milliarden, was bewirkt der Wechsel vom börsennotierten zum privaten Unternehmen und warum könnte Bioware zu den größten Verlieren gehören? Darum geht es in der heutigen Folge von DevPlay.
Bei DevPlay sprechen erfahrene deutsche Entwickler zusammen mit ihren Gästen über ihre Erfahrungen in der Spielebranche oder geben ihre professionelle Einschätzung zu aktuellen Themen. Dieses Mal sind mit dabei:
- Jan Theysen ( King Art Games , Bremen)
- Adrian Goersch ( Black Forest Games , Offenburg)
- Björn Pankratz ( Pithead Studio , Ruhrgebiet)
Über diese Serie
Auf dem Youtube-Kanal DevPlay geben deutsche Spieleentwickler einen Blick hinter die Kulissen: Wie funktioniert die Spielebranche in Deutschland? Wie stehen die Designer zu Trends à la Open World und Künstliche Intelligenz? Wie lief die Arbeit an Spielen wie Lords of the Fallen oder Risen 3 ? Neue Folgen ihrer Talkrunde veröffentlichen die Designer vorab exklusiv auf GameStar Plus , und zwar im Regelfall jeden Sonntag.
Bei DevPlay sprechen erfahrene deutsche Entwickler zusammen mit ihren Gästen über ihre Erfahrungen in der Spielebranche oder geben ihre professionelle Einschätzung zu aktuellen Themen. Dieses Mal sind mit dabei:
- Jan Theysen ( King Art Games , Bremen)
- Adrian Goersch ( Black Forest Games , Offenburg)
- Björn Pankratz ( Pithead Studio , Ruhrgebiet)
Über diese Serie
Auf dem Youtube-Kanal DevPlay geben deutsche Spieleentwickler einen Blick hinter die Kulissen: Wie funktioniert die Spielebranche in Deutschland? Wie stehen die Designer zu Trends à la Open World und Künstliche Intelligenz? Wie lief die Arbeit an Spielen wie Lords of the Fallen oder Risen 3 ? Neue Folgen ihrer Talkrunde veröffentlichen die Designer vorab exklusiv auf GameStar Plus , und zwar im Regelfall jeden Sonntag.
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VideospieleTranskript
00:00Hallo und herzlich Willkommen zu einer neuen Folge von DevPlay. Ich bin Jan Theisen von King
00:06Art aus Bremen. Ich bin Adrian von Black Forest Games. Ich bin Björn von Pitted Studio aus
00:13Boroport. Und wir haben gedacht, es ist viel los in der Games-Branche, große Veränderungen mal
00:19wieder. Und wir wollen einfach mal drüber sprechen, okay, was ist los, was laufen wir,
00:23wo geht es hin? Einer der großen Aufhänger aktuell, EA. Adrian, vielleicht erstmal für die Leute,
00:30die es noch nicht gehört haben, erzähl, was ist los bei EA?
00:33Ja, EA ist ja das Größte, mit dem größten Börsenwert, größte Games-Unternehmen der Welt.
00:43Die haben siebeneinhalb Jahre Umsatz gemacht, irgendwie im letzten Geschäftsjahr. Ist an der
00:49Börse notiert. Ist ein amerikanisches Unternehmen, welcher gegründet worden. Und die haben jetzt
00:57praktisch das Firma verkauft an einem Konglomerat, wo Saudi-Arabien drin ist als wesentlicher Anteilseigner
01:07und noch ein Investment Fund, wo der Schwiegersohn von Trump mit drin ist. Damit sicher schon mal
01:15sichergestellt ist, dass es keine Bedenken gibt über den Verkauf von der Börse.
01:19Top-Leute.
01:20Genau. Für 55, für schlappe 55 Milliarden, was eine Menge Geld ist. Und dieses Geld geht
01:28ja nicht ins Unternehmen, sondern das Geld geht an die Aktionäre von Electronic Arts. Und
01:35das heißt, eines der größten und bedeutendsten Games-Unternehmen wird privat. Unterliegt dann
01:44auch nicht mehr irgendwelchen Börsenvorschriften, sondern müssen sich dann nur noch nach ihren
01:49Investoren richten. Die sitzen dann eben in Saudi-Arabien. Das Unternehmen selber wird
01:56belastet mit, glaube ich, 20 Milliarden Schulden. Das heißt, die finanzieren nur 30 Milliarden und
02:0320 Milliarden muss dann je selber als Kredit aufnehmen oder als Schulden. Und jetzt kann
02:10man sich auch mal ausrechnen, siebeneinhalb Milliarden Umsatz. Sie haben relativ unertragt,
02:15muss ich mal gucken, so zweieinhalb Milliarden Ertrag. Das muss man sich ausrechnen. Alleine,
02:20um diese Schulden abzutragen, ohne Schuldendienst, müssen die erst mal zehn Jahre lang den Profit
02:24abgeben.
02:25Ja. Und Björn, ich denke, wir sind uns einig, dass wir jetzt davon ausgehen können, dass
02:30als nächstes, keine Ahnung, von Bioware ein schönes Singleplayer-Dragon Age kommt.
02:36Genau.
02:36Weil wahrscheinlich ihr jetzt die Kehrtwende macht und sehr stark auf Qualität und Singleplayer-Content
02:44für Core-Gamer setzen wird.
02:46Ist das so? Ich habe keine Ahnung. Ich habe keine Ahnung von diesem ganzen Konzern-Gerötzel.
02:51So, ja. Aber ich weiß zumindest, dass wenn solche Sachen passieren, dass sich dann auch
02:57grundlegend Dinge ändern. Und dann kommt es dann immer darauf an, was die Spielerschaft
03:02damit macht. Also wenn jetzt das nicht mehr schick ist, irgendwie ein EA-Spiel zu kaufen
03:08oder so, dann kann das schon mal sein, dass die Fangemeinde von beiden Spielen, zumindest
03:12anfänglich, darauf reagiert, auf solche Dinge. Dass man nicht so richtig weiß, was
03:18jetzt passiert. Ja, also der letzte Dragon Age fand ich nicht gut. Also habe mich nicht
03:25gekascht. Keine Ahnung. Hat wahrscheinlich irgendwelche Gründe so. Aber es gibt halt auch
03:30so Sachen. Ist Outlaws nicht auch EA gewesen?
03:33Ja. So was mag ich. So Sachen, das sind schon irgendwie Dinge, wo ich sage, okay, auf solche
03:43Sachen warte ich dann auch so. Und naja gut, Konzern, ich weiß nicht so genau, als Endkunde
03:49ist anders wichtig. Also weiß ich nicht. Das ist schwierig zu sagen, weil wir normalen
03:57Consumer, die dann Spiele kaufen oder so, wir wissen gar nicht, von wo das kommt. Und ich
04:01glaube, das interessiert uns auch eigentlich gar nicht. Kann das sein?
04:04Also ich glaube, wenn es, ich sage mal so Saudi-Arabien und Trump und so weiter, ich glaube schon,
04:08dass das Potenzial hat, vielleicht ein paar Leute ein bisschen gegen den Strich zu gehen.
04:12Das glaube ich auch, ja.
04:13Aber ob die dann aufhören, deswegen nicht mehr FIFA, wie immer das Ding jetzt heißt,
04:18zu spielen, weiß ich nicht.
04:21Outlaws war Ubisoft. Ubisoft war das, ja. Richtig, ich war nicht EA.
04:26Okay. Und ja, also insofern so, also ja, ich weiß nicht.
04:32Allgemein würde ich dazu stimmen, das glaube ich, die meisten Leute wissen ja auch nicht
04:34wirklich immer, wer jetzt dahinter steckt oder wo, welches Geld herkommt und so weiter.
04:38Ich gehöre dazu, ganz offensichtlich.
04:41Aber ich sage mal, in dem konkreten Fall kann ich mir das schon vorstellen.
04:45Aber es ist natürlich dann die Frage, okay, was sind dann die Projekte oder was sind die
04:49Produkte, auf die sich konzentrieren?
04:51Weil, ich sage mal, EA hatte ja schon lange nicht den besten Ruf bei vielen Gamern, was
04:58jetzt, ich sage mal, Innovationen angeht oder halt irgendwie, keine Ahnung, sondern die
05:03haben halt, die machen ihre Fußballgames und die machen Battlefield und nicht so schrecklich
05:09viel anderes.
05:09Und ich meine, klar, sollen sie machen, ist nicht das Problem, aber die haben, wie gesagt,
05:16auch noch ein paar Entwickler unter ihrem Dach, von denen man immer noch mal hofft, dass
05:20da vielleicht doch noch mal was Cooles kommt.
05:21Und ich glaube, die Hoffnung wird nicht unbedingt größer, wenn du da jetzt halt irgendwelche
05:25Investment-Heinis drin sitzen hast, die halt irgendwie natürlich, dir das relativ egal
05:30ist, was gemacht wird, solange am Ende das Geld rauskommt.
05:33Woran liegt das denn?
05:35Also, um das transparenter zu gestalten, was genau ist denn der Grund dafür, dass solche
05:41Teams dann nicht das tun, was sie am besten können?
05:44Wie viele Schüler sehen?
05:48Letztlich kommt es von den Zahlen.
05:50Wie gesagt, schau dir an, was die jetzt allein an Schulden abtragen müssen.
05:55Und da steckt natürlich auch ein Renditegedanke dahinter.
05:58Und die schauen sich jetzt natürlich an, EA, wo macht EA sein Geld?
06:01Die haben ein BioWare, die letzte Spiele jetzt nicht so mega performt haben.
06:10Also, Dragon Age hat sein Geld gemacht.
06:16Aber jetzt das Letzte, aber nicht in dem Maße, wie ein Investor sagt, okay, ich brauche
06:22diesen Hebel, um diese 50 Milliarden irgendwie wieder reinzubekommen, die ich jetzt ausgegeben
06:27habe.
06:27Der Hebel liegt woanders.
06:29Der Hebel liegt natürlich in den Sportspielen, die die haben.
06:33Liegt vor allen Dingen in dem Free-to-Play-Teil.
06:36Also, dieses FIFA, Ultimate FIFA.
06:44Oder FIFA.
06:44Ja, nicht mehr FIFA, aber wie immer das jetzt heißt.
06:47Betten natürlich, was sie haben.
06:49Ja, aber so ein BioWare, also meine Wette wäre, dass BioWare entweder verkauft wird,
06:55selbstständig wird oder eben aufgelöst wird.
06:57Ja.
06:58Dann kannst du sicher, oder man kann natürlich vermuten, dass überhaupt schon mal das Thema
07:03mit Rollenspiele, selbst bei einem Mass-Effekt, was ja doch sehr divers auch von den Charakteren
07:13ist, ja, wo es auch, wo es auch nicht hetero Liebesbeziehungen, sowas, das wird bei Saudi-Arabien
07:23sicherlich nicht ganz oben auf der Agenda stehen.
07:26Und ein Riesenthema wird natürlich sein, dass die wir schauen, okay, jeder ist ja gerade
07:31auf diesem KI-Hype und sagt, okay, wenn ich jetzt bei EA 20 Prozent sparen kann, weil
07:36ich überall KI einsetze, ja, dann kann ich mal 20 Prozent der Leute einfach mal querbeet
07:41entlassen, ja, und so hole ich meine Kohle wieder rein, ja.
07:45Und die interessiert dann nicht im Studio, die werden sich konzentrieren auf diese großen
07:53Marken.
07:53Ich hatte da noch eine naive Frage, und zwar, wenn das so ist, ja, warum haben die das
07:59dann gekauft, wenn die Zahlen nicht gestimmt haben?
08:03Warum, wie kommt dann ein solcher Mensch, der da so viel Geld dann investiert, dazu, die
08:0855 Milliarden in die Hand zu nehmen und zu sagen, so, ich kaufe den Bums jetzt?
08:13Also, es ist schon mal so, dass jetzt diese Summe gar nicht mal so überraschend ist, weil
08:21schon vor, ich glaube, drei Jahren oder so Saudi-Arabien, die es aus Staatsfond gesagt hat, wir wollen
08:2735 Milliarden in Games investieren, ja, uns irgendeinen Publisher holen, weil wir mit unserem
08:37Geld, und wir machen halt ein Schweinegeld mit Öl, ja, dieses Geld wollen wir irgendwas machen.
08:43Und Games ist eben ein Bereich, wo wir schon stark investiert sind.
08:52Wir sind ja schon in vielen Bereichen drin, wo wir, da gibt es ein Wort dafür, nicht Greenwashing,
09:00sondern, keine Ahnung, es geht eben darum, auch in einen Bereich vorzudringen, der bei jungen
09:04Leuten angesagt ist, wo man die Defizite, die Saudi-Arabien beim Thema Menschenrechte
09:11und so weiter hat, dann schön übertünchen kann, ja, da lädt man mal alle ein zum E-Sports-Event
09:16und da kümmert sich mal keiner drum, dass irgendwie jedes Jahr immer mehr Leute getötet
09:22werden, dass mal, ich meine, der, der, der, ich habe einen ganz bösen Spruch gelesen, wo
09:28einer gesagt hat, okay, wenn es nicht klappt, ja, dann machen sie es wie beim Khashoggi,
09:34wo sie sie zerteilen, sie zerteilen ihr E-E und verkaufen dann die Reste, ja, weil dieser
09:40Prinz, der jetzt sich da verantwortlich ist, der Typ, der diesen Regime-Kritiker hat umbringen
09:46lassen in der Botschaft, ich meine, das sind natürlich schon, das versuchen die eben, bei
09:51uns funktioniert auch gut, ja, weil Games-Bereich ist jetzt erstmal sehr unpolitisch, ja.
09:58Und es ist ja nicht nur Games, sondern Games ist das eine, das andere ist Sport machen sie
10:02jetzt halt sehr viel, die versuchen halt alle möglichen großen Sport-Events ins Land zu
10:06holen und so weiter und da passt EA natürlich dann auch wieder gut rein, weil EA Sports ist
10:11halt eines der Sachen, die halt wirklich gut funktionieren bei EA und halt sehr viel Geld
10:15anbringt und die werden sich, wie gesagt, umgucken nach Fußball-Clubs und nach
10:21Weltmeisterschaften und was immer sie kriegen können und werden dann halt Sport-Events
10:27und Games und vielleicht noch ein paar andere Sachen halt alles zusammen verrühren und halt
10:32eben hoffen, damit sozusagen, keine Ahnung, ja, ein anderes Image zu bekommen, wie auch
10:37immer und wie gesagt, die Kohle haben sie und das ist natürlich immer das Problem, ne,
10:41wenn du dann halt sagst, okay, du machst ein E-Sport-Turnier und guess what, bei uns verdienst
10:45du, kriegst das Zehnfache, dann ist das natürlich, ich sag mal, verlockend.
10:50Und da ist ein spannender Gedanke, den mir jemand erzählt hat, er sagt, er geht davon
10:55aus, dass jetzt auch relativ schnell, also EA hatte ja die FIFA-Lizenz gehabt für ihr
11:00Sportspiel, haben sich ja vor zwei oder drei Jahren getrennt und heißt ja jetzt FIFA Football,
11:07Sport FC oder so was, genau. Und er sagt, er geht davon aus, dass das sehr bald wieder
11:14FIFA heißen wird, ja, weil Saudi-Arabien dann natürlich auch extrem vernetzt mit der
11:19FIFA, ja, über dieses Sports-Event, die Weltmeisterschaft wird dahin geholt und so weiter, ja, sagt,
11:25okay, das wird ganz schnell, wird FIFA, wird das wieder FIFA heißen, ne. Auch ein interessanter
11:31Gedanke, ja. Da spielt auch viel Politik eine Rolle, was da hinten passiert.
11:35Ja. Aber ich meine, das ist schon spannend, ne, weil dann, ich meine, das ist halt, glaube
11:40ich, das ist zwar immer noch Games-Branche natürlich, aber das ist einfach sehr weit
11:43von dem entfernt, was wir machen, ne, weil das ist halt einfach, im Prinzip ist das halt,
11:48okay, du machst halt irgendwo mit Kohle und womit du die Kohle machst, ist auch egal,
11:53weißt du, und dann kommen halt Investmentfirmen kommen da hin und sagen, okay, wie könnt ihr
11:59die Rendite steigern, was könnt ihr, und was da am Ende das Spiel ist, ist halt sowas von
12:04scheißegal, weil ich einfach nur, okay, wie kriegen wir die meiste Kohle raus, so, ne.
12:10Ähm, ja, ich meine, klar, sie sind erfolgreich, also ich sag mal, die, ähm, das Fußball-Ding,
12:15das läuft halt wie blöde, Battlefield jetzt gerade Rekordzahlen gemacht, ähm, mit dem aktuellen
12:20Battlefield, insofern, ähm, ich sag mal, sie müssen was richtig machen oder sie müssen was
12:24machen, was, was Leuten gefällt, aber, ja, wie gesagt, ich bin gespannt, ob, ich sag mal, EA in, in,
12:29fünf Jahren, in, zehn Jahren, ähm, ich sag mal, noch als, als wirklich große, relevante
12:35Publisher da ist, oder ob das im Prinzip einfach nur noch die zwei, drei Marken sind, die sich
12:39rausgenommen haben und die halt pushen wie blöde und alles andere ist im Prinzip, ja, wie
12:44du sagst, verkauft oder dicht gemacht oder, ne, weil ich sag mal, die, die haben das Ding
12:48nicht gekauft wegen BioWare, weißt du, die haben das Ding gekauft wegen, wegen der Lizenzen
12:52oder wegen der Marken. Ja, ist schon spannend. Ähm, ansonsten, was ist los in der, in der
12:59Games-Branche, in der Games-Welt, ähm, ich glaub, wir sind immer noch so ein bisschen
13:04in der, in der, in der Kater-Stimmung, ähm, ich sag mal, die letzten paar Jahre waren
13:07auf jeden Fall, ähm, äh, sehr anstrengend für die Games-Branche, ähm, viel Geld ist
13:12rausgegangen aus der Branche, dementsprechend sehr schwierig, neue Projekte zu signen und so
13:16weiter, viele Publisher, ähm, äh, haben Probleme, viele Entwickler wurden dicht gemacht oder
13:22haben Probleme und, äh, das ist halt alles, ähm, relativ düster und auch nicht so richtig
13:27fun. Ähm, aber sehen wir Licht am Ende des Tunnels, geht's langsam wieder aufwärts,
13:34Adrian? Oh, danke.
13:38Ja, bei dir ist doch, du bist doch jetzt im, ähm, im Indie-Himmel. Ja, also, alle Dinge
13:50verändern sich, verschieben sich, ja, und was, was ich jetzt überall höre, auch wenn es
13:56noch nicht konkrete Folgen hat, äh, ist, dass langsam jedem irgendwie bewusst wird, dass
14:04die, die Pipelines für, für 28 sehr leer aussehen, was Spiele anbelangt, ne, also weil
14:12keine Projekte abgeschlossen wurden in vielen Bereichen. Äh, auf Home-Level sieht man, dass, äh,
14:17einerseits, äh, eben so, Konstellationen stattfinden, wie jetzt, äh, mit EA, aber auch Tencent, die jetzt
14:25sich, äh, Ubisoft, äh, mit 70-Core-Marken geschnappt haben und Tencent ist ja eh extrem tief schon
14:31engagiert in, eben im Games-Bereich mit Anteilen, dann Epic, äh, und, äh, wo sie überall drin sind. Ja. Und auf der
14:40anderen Seite sieht man, was ich grundsätzlich erstmal als positiv sehe, dass viele, äh, Studios, sicherlich
14:47nicht unbedingt immer freiwillig, ja, aber auch, äh, sich wieder lösen aus Konzernen, ja. Ja. Man
14:52setzt zum Beispiel Splash Damage, die, äh, auch jetzt wieder bei Tencent raus sind. Und da sieht man überall, äh, Studios, die sich
14:59wieder selbstständig machen. Ja, was im Idealfall dazu führt, dass sie zumindest auf der kreativen Seite
15:05wieder mehr, mehr Möglichkeiten haben. Und, ähm, ich, was man immer vergisst bei diesem ganzen Drama, was wir
15:17haben, dass das eine wachsende, extrem starke Branche ist, ja, dass sicherlich, äh, ähm, gibt es da große
15:24Player und, äh, und Studios, wie wir bewegen uns natürlich in einem, in einem ganz kleinen
15:29Marktsegment, ja. Also ich meine, wenn du jetzt Roblox rausnimmst, Fortnite rausnimmst, Call of Duty
15:34oder so, dann ist es halt ein kleines Marktsegment. Aber es ist immer noch, ähm, Games mittlerweile
15:40die stärkste Medienform und man sieht eben auch coole Sachen. Und wenn ich mir jetzt anschaue, was wir
15:45auf der Gamescom hatten, als Deutschland zu allein, ja. Ich meine, angefangen mit, mit, äh, Dawn of War, ja, mit, äh,
15:54ähm, aber natürlich auch jetzt zu sehen, dass, äh, zum Beispiel ihr, äh, mit Grad und jetzt
16:00was Eigenes macht, ja, äh, entfesselt von, von, äh, irgendwelchen Konzerngeschichten. Ähm, ich
16:09glaube, also ich mache mir nicht grundsätzlich Sorgen, ja. Es war schon besser, es war aber auch
16:14schon, sagen wir mal, letztes Jahr war schlechter als dieses Jahr. Und es ist halt auch nicht das
16:18erste Mal, ne? Also ich sag mal, es ist heftig diesmal, aber es ist halt auch nicht das erste Mal,
16:22dass die Branche durch, durch sowas geht, ne? Ich glaube, das gehört vielleicht auch
16:25so ein bisschen dazu. Äh, Björn, wie würdest du das sagen? Es, siehst du das so ein bisschen
16:29als Chance für euch jetzt, dass vielleicht einfach, ähm, ich sag mal, weniger, das Ganze
16:35weniger heiß läuft momentan und vielleicht weniger große Projekte ständig auf den Markt
16:40geworfen werden mit gigantischen Werbebudgets und so weiter. Gibt es ein bisschen mehr Platz
16:44für euch und vielleicht andere Indie-Projekte, Aufmerksamkeit zu bekommen?
16:48Das kann ich gar nicht so sagen. Ich würde sagen, die Indies, die sind immer noch relativ, ähm, gut dabei, ne? Also ich habe sehr viele beobachtet, äh, in den Messen, auf denen ich war und so. Und, äh, es ist schwer geworden, ganz klar, sich zu etablieren. Aber es gibt immer mal wieder Lichtblicke, es gibt immer mal wieder irgendwelche, ähm, Singularitäten dabei, die sich auch tatsächlich wirklich, äh,
17:13Wishlists, die Millionen oder so, also tut riesige Zahlen da ein, äh, fahrende und, äh, Aufmerksamkeit haben, äh, obwohl sie einfache Spielprinzipien benutzen, obwohl sie nicht Triple-A sind, ne? Und, äh, das heißt also, es gibt unheimlich viele Menschen, die sich auch für diese
17:33kleineren Sachen interessieren. Ja.
17:35Diese großen Spiele, diese Kundenbindung, die gerade bei den Triple-A-Titeln so stattfindet, diese ganz großen Marken und, und zweiten, dritten, fünften, sechsten Teile, äh, das ist natürlich der große Markt, das ist die große Kohle und, äh, da stecken auch unheimlich viele Entwickler und auch Publisher und auch sonstige Investoren mit drin. Äh, das ist so der große Markt.
17:55Und der kleine Markt ist halt das, was wir gerade machen so, das heißt, kleinere Spiele und so auch weniger investieren und dafür dann, ähm, sag ich mal, ähm, davon leben können, ne?
18:06Was auf jeden Fall sehr, sehr leidet momentan, das ist zumindest meine, ähm, Beobachtung, wir waren selber immer in diesem Double-A-Sektor mit Piranha Bytes und unseren Spielen, ähm, der ist, der hat am meisten zu leiden momentan.
18:21Das ist so das Uncanny Valley der Games-Branche, nenne ich das gerne, ja. Das heißt also, gerade diese mittelgroßen Spiele, die sind sehr teuer, ja, und, und haben jetzt nicht mehr den Status irgendwie und werden sehr viel kritisiert, auch klar, ne, weil sie mit den großen, mit den riesigen Budgets mithalten möchten oder auch müssen, ne, und das ist halt so eine Geschichte, die, das kriegst du, ähm, momentan nur schlecht wieder rein.
18:48Und das ist, ähm, da gibt's auch Ausnahmen, keine Frage, aber, äh, da sehe ich momentan so die größten Probleme. Ähm, ich begreife das Ganze als Chance, auf jeden Fall weiterzumachen, weil, ähm, es gibt unheimlich viel, äh, zu tun auch, Anspruch wird größer, aber die Tools werden auch besser.
19:07Ja, ja, das heißt also, auch die Technik wird besser gucken, was mit AI irgendwann möglich ist, vielleicht auch nicht momentan, ähm, machen wir damit gar nichts, weil es alles sehr ungeklärt ist und sobald du einen Button AI auf dein Spiel machst, ähm, ja, es ist für ein Indie schwierig.
19:24Also, ich würde das nicht machen, auf gar keinen Fall, irgendwie AI da mit involvieren in, in so ein, ähm, Spiel, weil, ähm, das, aber die Tools, äh, die werden auf jeden Fall besser.
19:36Und das, wenn man sich anguckt, wo wir vor 20 Jahren gestanden haben, was wir da gemacht haben teilweise, für Prozesse hatten, alleine nur, um eine Version zu bauen, das ist heute sehr viel komfortabler und das funktioniert auch viel besser.
19:47Man kann sich mehr auf den kreativen Bereich konzentrieren und da, dann wird's dann auch wichtig, zu sagen, okay, wie erreicht man die Spielerschaft?
19:54Weil die größte Hürde, die wir nehmen müssen, wir Entwickler, ist tatsächlich, auf sich aufmerksam zu machen.
19:59Es gibt unheimlich viele Entwickler da draußen, es gibt unheimlich viele gute Spiele da draußen und die, die muss, diese Spiele müssen ihre, ihre Kunden finden.
20:09Das heißt, die müssen genau spezifisch den Spieler finden, ähm, den, den man anspricht und so.
20:15Und es gibt halt so viele subkulturartigen, äh, Blasen im Internet, dass man als Spieler, wenn man ein ganz konkretes Spiel sucht, schon echt Schwierigkeiten hat, das zu finden.
20:25Es wird bestimmt eins existieren, ich möchte jetzt, ich hab jetzt Bock auf genau so ein Spiel und, äh, dann sucht man danach und man muss schon intensiv suchen, ne, wenn man, wenn man das Spiel finden will.
20:35Es gibt es, garantiert, aber es ist halt immer schwer zu finden und das ist unsere größte Hürde, die wir nehmen müssen, auf uns aufmerksam zu machen.
20:43Ja, aber ich, ich glaub tatsächlich, dass ihr vielleicht auch so ein bisschen als Indies ein bisschen mehr isoliert seid von diesem ganzen, ähm, ne, Investment-Bullshit, weil, ich sag mal, wenn, wenn der ganze Bereich crasht, dann, äh, merken das halt Triple As und vielleicht auch noch Double As, aber ich sag mal, da die Indies jetzt sowieso nicht die dicke Kohle von irgendjemanden gekriegt haben und halt auch direkt da mit ihren, mit ihren, äh, Spielern sozusagen in Kontakt stehen und da sind nicht so viele Leute dazwischen und so, ähm, seid ihr da vielleicht tatsächlich einfach mal
21:13ein bisschen, betrifft euch das vielleicht, weil ich einfach weniger, ne?
21:17Das ist gut.
21:18Ähm, wir haben vorhin, ähm, Ubisoft gesagt, Adrian, glaubst du, dass diese Ubisoft-Kiste, was da gelaufen ist, oder inwiefern kann man das vergleichen mit den
21:27EA-Sachen, ähm, weil Ubisoft war ja auch so, dass im Prinzip, ich sag mal, ein bisschen das Unternehmen geteilt wurde, wenn man so wollte, in die wertvollen Marken und den Rest und, ähm, das ist ja auch ein bisschen das, was wir vorhin bei EA gesagt haben, vielleicht ist EA am Ende nur noch, ähm, fünf Marken und das war's, ähm, ja, was, was denkst du, ist das ähnlich, ist das unterschiedlich?
21:48Also, Tens hat viel Geld investiert, ähm, quasi auch irgendwie zusammengegangen, zumindest mit diesen Kernmarken und ich habe noch keinen, keinen Merger, kein großes Invest gesehen, wo nicht hinterher, ähm, Sachen gekürzt wurden, wo Mitarbeiter entlassen worden sind, also für den Teil, der noch übrig ist von Ubisoft,
22:12beyond, äh, diese, diese drei Kernmarken, die jetzt mit Tencent zusammengegangen sind, ähm, hätte ich Angst, wenn ich da arbeiten würde.
22:20Hm. Ja, schauen wir mal, hoffen wir, dass da jetzt nicht noch, doch noch wieder eine große Welle auf uns zukommt, was, äh, Entlassung und Schließung und so weiter angeht, ähm, ja, vielleicht sind wir durch, vielleicht noch nicht ganz, aber, äh, einzelsicher, ähm,
22:34ähm, Spielebranche wird immer überleben, da wird's immer irgendwas geben, die Frage ist nur, ähm, wer macht es und unter welchen Bedingungen machen sie es,
22:41und so weiter, aber mindestens Indies, die wird's immer geben, die kriegst du nicht kaputt.
22:46Gut, okay, dann, äh, war's jetzt noch mal den Bizeps, Björn.
22:50Genau.
22:53Genau, äh, ja, dann war's das für heute, ähm, wie immer, wenn ihr Kommentare, Abfragen habt oder Vorschläge habt für weitere Folgen, gerne unten in die Comments.
23:01Ansonsten sehen wir uns wieder in zwei Wochen, wie immer, bei GameStar und auf YouTube und überall, wo es gute Podcasts gibt. Bis dann, ciao.
23:08Danke, tschüss.
23:11Tschüss.
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