Zum Player springenZum Hauptinhalt springen
  • vor 1 Tag
Ab dem kommenden Schuljahr 2026/27 erhalten 400 Schulen den sogenannten "Chancenbonus". Konkret sind landesweit bis zu 800 zusätzliche Planstellen vorgesehen, gab Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) am Freitag bekannt. Es würden jene Schulen verstärkt, deren Schülerinnen und Schüler besonders häufig aus ärmeren Familien kommen oder einen Migrationshintergrund haben. Die Schulen sollen selbst wählen können, wie sie mit den zusätzlichen Personalressourcen umgehen.

Credits: APA/bes; Thumbnail: APA/Hans Klaus Techt

Mehr zum Thema und die neuesten Updates auf https://www.derstandard.at.

Kategorie

🗞
News
Transkript
00:00400 Schulen in Österreich erhalten ab dem kommenden Schuljahr einen sogenannten Chancenbonus.
00:06Dabei handelt es sich um bis zu 800 zusätzliche Planstellen für jene Schulen,
00:11deren Schülerinnen und Schüler besonders häufig aus ärmeren Familien kommen
00:15oder einen Migrationshintergrund haben, wie Bildungsminister Christoph Wiederkehr am Freitag bekannt gegeben hat.
00:21Das Ziel dieses Chancenbonusprogramms ist, dass der Bildungshintergrund der Eltern weniger Bedeutung hat
00:29und im Vordergrund die Talente und die Potenziale der Kinder stehen.
00:35Wir wissen aufgrund von internationalen Erhebungen in Österreich,
00:39beispielsweise aus der PISA-Erhebung aus dem Jahr 2022,
00:43dass wir in Österreich auch im europäischen Vergleich eine besondere Herausforderung haben.
00:48Und das ist, dass Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Familien besonders gefordert sind
00:56und damit schlechtere Leistungen in der Schule erbringen.
00:59Damit ist Bildungsvererbung in Österreich noch immer ein sehr aktuelles Thema
01:04und dadurch auch Bildungsungleichheit stark da in Österreich.
01:11112.000 Schülerinnen und Schüler sollen von dem Programm profitieren.
01:15Die meisten Schulen kommen aus dem urbanen Raum,
01:18die meisten ausgewählten Einrichtungen befinden sich in Wien.
01:21Ausgesucht wurden die Schulen 156 Mittelschulen und 244 Volksschulen
01:27nach dem sozioökonomischen Hintergrund der Schüler, konkret anhand der sogenannten Söll-Kategorien.
01:33Hier gibt es sechs Kategorien, von eins, nämlich mit sehr schwierigen Bedingungen,
01:39bis zu sechs mit sehr guten Bedingungen und einer guten Ausgangslage.
01:44Dementsprechend haben wir ein gutes Datenmaterial, um alle Schulen in Österreich
01:49aufgrund dieser objektiven Rahmenbedingungen beurteilen zu können
01:53und darum wissen wir, welche Schulen die meiste Unterstützung benötigen.
01:57Sie werden sich vielleicht fragen, wie diese Kategorie von eins bis sechs zusammengestellt wird.
02:04Hier gibt es drei Hintergründe, die relevant sind.
02:07Das ist erstens der Bildungshintergrund der Eltern,
02:10insbesondere die Frage, ob ein Pflichtschulabschluss oder ein höherer Bildungsabschluss der Eltern vorliegt.
02:16Das ist zweitens der ökonomische Hintergrund der Eltern,
02:20insbesondere die Frage, ob Arbeitslosigkeit in der Familie vorherrscht
02:23oder auch wie das Einkommen des Haushaltes ist.
02:27Und das ist drittens der Aspekt der Migration und der Erstsprache,
02:31nämlich ob die Eltern zugewandert sind und ob Deutsch die Erstsprache sind.
02:36Wir wissen aufgrund von wissenschaftlicher Evidenz und auch internationalen Vergleichen,
02:40dass die drei Elemente des Hintergrundes der Eltern die entscheidenden Faktoren sind,
02:45wie Lernen am Schulstandort durch die Kinder stattfindet.
02:51Und wir wissen, dass die drei Faktoren das Relevante sind,
02:55um insbesondere die Schulen von niedrigen Söhlkategorien zu unterstützen.
03:00Wichtig dabei ist anzumerken, dass eine niedrige Söhlkategorie nicht heißt,
03:06dass es an den Schulen schlechte Leistungen gibt.
03:08Und schon gar nicht, dass dort schlecht gearbeitet wird. Ganz im Gegenteil.
03:13Die Schulen sollen selbst wählen können, wie sie mit den zusätzlichen Personalressourcen umgehen.
03:19Die Schulen werden je nach Größe zwischen eins bis sieben Vollzeitequivalente bekommen,
03:25nämlich zusätzliches Personal am Schulstandort.
03:29Dieses soll autonom eingesetzt werden können und entwickelt werden mit einer Schulentwicklung,
03:36welche Personalkategorien an der Schule besonders gebraucht werden.
03:40Das kann eine Lehrperson sein, das kann aber auch psychosoziale Unterstützung sein,
03:44beispielsweise eine sozial arbeitende Person.
03:47Das heißt, hier wird es flexible Personalgruppen geben
03:50und denen nach Bedarf der Schule die richtige Personalgruppe auch genommen werden.
03:55Kosten soll die Maßnahme jährlich rund 65 Millionen Euro.
Schreibe den ersten Kommentar
Kommentar hinzufügen

Empfohlen