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Eine seit Juli 2024 vermisste 34-Jährige aus Syrien und deren zehnjährige Tochter sind am Freitag tot hinter einer Rigipswand in einer Tiefkühltruhe versteckt in einer Wohnung von Tirols Landeshauptstadt Innsbruck gefunden worden. Die beiden dürften einem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen sein, teilte die Polizei mit. Zwei Verdächtige, ein 55-jähriger Österreicher und dessen 53-jähriger Bruder, waren bereits im Juni festgenommen worden. Sie sind nicht geständig.

Credits: APA/bes; Thumbnail: APA/EXPA/Erich Spiess

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Transkript
00:00In Innsbruck hat die Polizei eine seit Juli 2024 vermisste 34-jährige Frau aus Syrien und deren 10-jährige Tochter
00:08tot in einer Wohnung der Tiroler Landeshauptstadt gefunden.
00:12Bei einer Pressekonferenz am Dienstag hat die Polizei weitere Details zu dem Fall bekannt gegeben.
00:18Akribische Ermittlungen der Tiroler Polizei führten elf Monate nach einer Abgängigkeitsanzeige im Juni diesen Jahres
00:26zur Festnahme von zwei Tatverdächtigen eines Kapitalverbrechens, wobei der Verbleib der Opfer eines Verbrechens
00:37eine 34-jährige syrische Frau und deren 10-jährige Tochter zu diesem Zeitpunkt unbekannt war.
00:45Vergangenen Freitag konnten die Leichen der beiden Personen in Kühltruhen verstaut,
00:51hinter einer Riegebswand einer Wohnung in Innsbruck versteckt vorgefunden werden.
00:57Die Abgängigkeit der Frau und ihrer Tochter wurde von einem in Deutschland wohnenden Cousin der 34-Jährigen gemeldet.
01:04Die ersten Erhebungen führten zum Ergebnis, dass die junge syrische Frau mit ihrer Tochter
01:09alleine in einer Wohnung in Innsbruck gewohnt hat, einer festen Arbeit nachging
01:16und ihrem Freundes- und Bekanntenkreis als sehr verlässlich galt, sie also regelmäßig Kontakt zu ihnen hielt.
01:25Sie unterhielt eine Beziehung mit einem Arbeitskollegen, der der letzte war,
01:29der sie am 21. Juli 2024 gesehen hatte und zu berichten wusste,
01:37dass sie mit ihrer Tochter auf eine längere Reise zu ihren Eltern in die Türkei begeben wollte.
01:43Auch wurde unmittelbar nach dem letzten persönlichen Kontakt mit der Abgängigen ihre Arbeitsstelle gekündigt
01:51und zwei Bezahlungen mit ihrer Bankomatkarte wurden durchgeführt.
01:57Aufgrund der verdächtigen Umstände wurde indes auch international intensiv ermittelt.
02:03Schließlich hat sich der Tatverdacht gegen den 55-jährigen Arbeitskollegen und dessen 53-jährigen Bruder erhärtet.
02:09Und zwar waren das Verhalten dieser beiden Beschuldigten, die sich sowohl schon vor der Tat als auch nach der Tat ereignet haben
02:18und das waren verschiedene Maßnahmen bzw. verschiedene Ermittlungsergebnisse.
02:24Einige Tage vor dem Verschwinden mietete zum Beispiel der Beschuldigte in Innsbruck einen Lagerraum für sechs Monate,
02:30wo dann auch sein Bruder folglich eine neue Kühltruhe in diesen Lagerraum einbrachte
02:35und diese Kühltruhe mittels Stahlkette und Vorhangschloss vor dem Öffnen eines Dritten verschlossen worden war.
02:43Unmittelbar nach dem 21. wurde auf dem Bruder des Beschuldigten mehrere neue Rufnummern aktiviert
02:49und von diesen Rufnummern wurden zwei ausschließlich zur Kommunikation zwischen diesen zwei Brüdern eine geraume Zeit verwendet.
02:57Zwei Tage nach dem Verschwinden der Opfer bot der Beschuldigte zum Beispiel Inventar aus der Wohnung
03:04auf einer Online-Verkaufsplattform zum Verkauf an, löschte aber am 25.07. diese Inserate wieder.
03:10Ebenso verkaufte er kurz nach dem Verschwinden bei einer privaten Goldankaufsstelle Schmuck,
03:16ebenfalls in einer vierstelligen Höhe.
03:18Und das Opfer hatte zum Beispiel während ihres Deutschlandsaufenthaltes kurz davor Goldschmuck erworben
03:24und dieser konnte nicht in der Wohnung aufgefunden werden.
03:27Die Ergebnisse dieser Maßnahmen konnten so weit verdichtet werden,
03:30dass zwar noch immer der Verbleib der beiden Abgängigen unklar war,
03:35jedoch schließlich der Tatverdacht derart erhärtet war,
03:39dass die Staatsanwaltschaft Innsbruck eine Anordnung zur Festnahme gegen beide Beschuldigte erließ,
03:45welcher mit 19. Juni bzw. 20. Juni 2025 in Innsbruck durch Kräfte des Landeskriminalamtes
03:53gemeinsam mit Kräften der Schnellen Interventionsgruppe vollzogen wurde.
03:59Daraufhin wurden Hausdurchsuchungen und weitere Sicherstellungen durchgeführt,
04:05was jedoch weiterhin keinen Hinweis auf den Verbleib der beiden Abgängigen erbrachte.
04:11Als im Rahmen einer Vernehmung vom 12. November diesen Jahres äußerte sich der Beschuldigte erstmals zu den Vorwürfen
04:19und räumte ein Unfallgeschehen sowie die Aufbewahrung der Leichen in zwei Tiefkühltruhen ein.
04:28Diese konnten nun bei einer Hausdurchsuchung am letzten Freitag in der Wohnung seines Bruders
04:33sehr gut hinter einer eigens durch die Beschuldigten errichteten Rehgipswand aufgefunden werden.
04:41Der genaue Tategang konnte noch nicht geklärt und auch die Todesursache vorerst nicht abschließend festgestellt werden.
04:48Die beiden Männer sind in den Justizanstalten in Innsbruck bzw. Salzburg in Untersuchungshaft.
04:53Untertitelung des ZDF für funk, 2017
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