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  • vor 1 Woche
Jill wird von Marks Lehrerin zu einem Elterngespräch gebeten und erfährt, dass ihr Sohn in letzter Zeit häufig unaufmerksam und in sich gekehrt ist. Niemand kann sich die nachlassenden Leistungen des bisher guten Schülers erklären, und Jill macht sich große Sorgen um ihren Sohn. Doch auch ihr intensives Nachfragen bringt kein Licht in die Angelegenheit. Erst Nachbar Wilson gelingt es, Mark zum Sprechen zu bringen: Der Kleine hat Probleme, zu erkennen, was auf der Tafel in der Schule geschrieben steht. Offenbar braucht er eine Brille, fürchtet sich jedoch davor, von seinen Mitschülern verspottet zu werden und als Brillenträger „uncool“ zu wirken. Natürlich weiß Wilson Rat.

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😹
Spaß
Transkript
00:00Abschließend lässt sich sagen, und das möchte ich nochmal wiederholen,
00:07danke Heidi, dass im wenig belasteten Wohnbereich die einfachste Lösung ein Velour-Teppichboden sein dürfte.
00:14Wie Sie sehen, ist er sehr leicht und flauschig.
00:17Da kann man fast schlafen.
00:18Unsere Zuschauer sind schon eingeschlafen.
00:23Das glaube ich nicht, Tim.
00:25Die Wahl des Fußbodens ist eine wichtige Sache.
00:27Sie werden ihn jahrelang sehen und mit Füßen treten.
00:30So was kennst du, hä?
00:33Wenn Sie allerdings Ihren Teppichboden erheblich stärker belasten wollen,
00:37brauchen Sie einen Bouclet mit Berberschlinge.
00:39Und hier haben wir ein sehr hübsches Beispiel.
00:41Eine weizengelbe Berberschlinge.
00:44Aber passen Sie auf, sonst verschlingt Sie der Berber.
00:48Hast du jetzt endlich ausgewitzelt?
00:50Ja, ich wollte nur wach bleiben, bis der gute Teil beginnt.
00:53Das Werkzeug.
00:54Erl, stell uns das Werkzeug vor.
00:55Okay, wir sehen hier das Werkzeug, das wir zum Verlegen brauchen.
00:59Da wäre erstmal ein Nahtroller,
01:01eine Schnabelschere.
01:04Wozu das? Legst du einen Hühnerstall aus?
01:07Ja, ich lege einen Hühnerstall aus.
01:09Und dafür nehme ich natürlich einen speziellen Kükenfußboden.
01:12Tja, lassen wir den Teppichhumor mal beiseite.
01:23Also, was wir hier sehen, nennt man einen Nahtroller.
01:25Ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja.
01:26Das Ding ist gut, wenn man Teppichboden im Flur verlegen will.
01:29Aber wie verlegt man eine große Fläche?
01:32Und wo zum Beispiel?
01:33Im Stadion.
01:34Also, wie lang würde es dauern, einen Kunstrasen zu verlegen, wenn man so ein Zeug benutzt?
01:39Da kannst du die Saison glatt vergessen.
01:42Opas Mini-Nahtroller, das wäre ein Witz bei so einer großen Fläche.
01:45Dazu braucht man einen Turbo-Power-Nahtroller.
01:48Heidi, meinen Turbo-Power-Nahtroller bitte.
01:50Hier ist der Tim.
01:59Danke, Heidi.
01:59Keine Ursache.
02:02Das ist doch Unsinn. Solche Hammerdinger gibt es doch überhaupt nicht.
02:06Da möchte ich auf deine Mutter hinweisen.
02:15Und jetzt verlegen wir unseren hübschen Boklet mit Berberstinge in Schlaf.
02:20Oh, reife Leistung, Tim.
02:36Und wie würdest du das nennen?
02:41Das sind die Werberitzen.
02:50Das ist die Werberitzen.
03:17Oh, reikenne dich.
03:17Den Brief hat meine Lehrerin an Mom und Dad geschrieben.
03:44Wir dürfen ihn doch nicht heimlich aufmachen.
03:47Das tun wir nur dir zuliebe, du Trottel.
03:49Ja, wenn du den Brief nicht liest, weißt du nicht, was du den Alten vorspinnen sollst.
03:54Ich muss nicht spinnen.
03:55Ich habe nichts getan.
03:57Klar, Mark, Lehrerinnen schreiben immer sowas wie,
04:00Liebe Mrs. und Mr. Taylor, Mark hat nichts gemacht, außer seinen Kuli ausprobiert.
04:07Hey, Jungs, was haben wir über das heimliche Öffnen von Briefen gesagt?
04:11Ihr sollt das mit dem Wasserkessel machen. Aus dem Ding kommt wesentlich mehr Dampf raus.
04:17Sehr gut, Tim. Bring ihnen doch am besten auch noch bei, wie man Saves knacken kann.
04:22Glaubst du, die sind soweit?
04:24Lasst mich raten, ein Brief von der Schule. Um wen von euch geht's diesmal?
04:28Um mich nicht.
04:30Auch nicht um mich.
04:32Es geht um mich.
04:34Um dich?
04:35Dein erster Verweis von der Schule. Klasse.
04:39Jetzt bist du ein Mann.
04:42Du steckst in der Patsche, aber du bist ein Mann.
04:46Mark, was ist denn los?
04:48Gar nichts.
04:49Warum will deine Lehrerin mit uns reden?
04:52Keine Ahnung. Ich habe nichts getan.
04:54Mark, den Spruch versuche ich immer bei deiner Mutter. Es klappt fast nie.
04:59Nein, es klappt nie.
05:03Sag, was los ist.
05:04Gar nichts. Nichts ist los.
05:08Was glaubst du, was die von uns will?
05:10Er ist doch gut in der Schule. Vielleicht mag sie ihn einfach nicht.
05:14Aber wie kann sie ihn denn nicht mögen? Mark ist unheimlich süß.
05:17In der vierten war ich auch unheimlich süß. Mein Lehrer hat mich gehasst.
05:20Mein Lehrer in der fünften mochte mich auch nicht.
05:22Mein Lehrer in der sechsten hat mich verabscheut. Und die siebte war ein Albtraum.
05:26Aber du glaubst, das war ein Zufall?
05:29Ich hatte immer miese Lehrer.
05:33Wo ist der elektrische Dosenöffner?
05:35Tim.
05:36Oh ja, der Raketenantrieb.
05:40Der ist jetzt bestimmt in der Umlaufbahn.
05:43Okay, wir erfahren spätestens morgen, was mit Mark los ist, wenn wir mit der Lehrerin reden.
05:47Wann sollen wir da sein?
05:48Um drei Uhr.
05:49Drei Uhr kannst du vergessen. Ich habe bis halb vier Tooltime. Verschiebst auf Viertel nach vier.
05:53Nein, geht nicht. Ich habe um halb fünf Unterricht.
05:56Kannst du nicht schon früher gehen und um halb vier bei der Schule sein?
05:59Nein, nicht, wenn ich Randy um Viertel vor vier zum Football-Training fahre.
06:02Und Brad hat um vier Saxophon.
06:04Und soll Mark nicht morgen zur Staupeimpfung?
06:09Grippeimpfung.
06:09Keinetwegen.
06:10Da habe ich gar nicht mehr dran gedacht.
06:11Okay, okay, okay. Wir machen es so, Hase.
06:14Ich werde mich um drei mit Marks Lehrerin treffen und rausfinden, was los ist.
06:17Und weil ich schon mal da bin, greife ich mir Brad und Randy.
06:20Dann setze ich um Viertel vor vier Randy beim Football und um Viertel nach vier Brad beim Musiklehrer ab, bevor ich zur Uni fahre.
06:26Du bringst Mark um vier Uhr zur Ärztin.
06:28Oh, und merkt ihr, dass sie sein rechtes Ohr untersuchen soll?
06:31Ich glaube, dass diese Ohrenschmalz-Affäre wieder losgeht.
06:33Dann spült sie das Ohr wieder aus.
06:35Und wenn du bei der Ärztin warst, fahr zum Footballplatz, schnapp dir Randy, komm her und mach Essen.
06:40Damit wirst du etwa um fünf fertig sein.
06:42Ich nehme Brad auf dem Rückweg mit heim. Wir sind dann so gegen sechs zurück.
06:45So könnte es doch klappen.
06:46Ja.
06:49Nochmal von vorn.
06:54Linoleum wurde 1860 in England von Frederick Walton erfunden.
07:01Er fand damals heraus, dass Leinöl, das mit Luft in Kontakt kommt, zu einer gummiartigen Substanz wird,
07:08die sich hervorragend für Fußbodenbeläge eignet.
07:12Und weil Leinöl aus Flax gewonnen wird, beschloss Mr. Walton, seine Entdeckung Linoleum zu nennen.
07:24Nach den lateinischen Worten Linum für Flax und Oleum für Öl.
07:31Er erfand außerdem eine industrielle Produktionsstraße, die ihm erlaubte, sein Linoleum in diversen Farben herzustellen.
07:40Tja.
07:40Und das war unsere Geschichte des Linoleums.
07:46Oder willst du noch was dazu sagen, Tim?
07:53Na schön, wir fahren dann also morgen fort mit dem bereits sehnlichst von allen erwarteten Höhepunkt,
08:01Fußbodenbeläge der Zukunft oder der Vormarsch des Vinyls.
08:05Wach auf, wach auf, wach auf.
08:17Ich bin wach, ich bin wach.
08:19Starke Show, Al. Ich hab total viel gelernt.
08:21Oh, danke, Heidi.
08:22Wenigstens ein Mensch würdigt meine Arbeit für die Linoleum-Show.
08:26Die war echt gut.
08:27Und? Was hat dir am besten gefallen?
08:30Ja, Miss Keppert, was hat Ihnen am besten gefallen?
08:32Tja, ich fand die ganze Show durchgehend faszinierend.
08:37Wirklich?
08:38Ja.
08:38Wollen wir nicht zusammen essen gehen?
08:40Dann verrate ich dir, was morgen in meiner Lektion über Vinyl drankommt.
08:44Oh, gern.
08:45Was auf Latein Schnarchen heißt.
08:49Mark, in genau fünf Minuten fahren wir zur Ärztin.
08:52Dad, vergiss nicht, mich sofort nach dem Football abzuholen.
08:55Beth kommt zum Lernen her und ich will vorher noch mal duschen.
08:57Wieso willst du vorher noch duschen?
08:59Mach so wie ich, das tönt deine Mutter unheimlich an.
09:02Cool, wie geht das?
09:03Mach dir einen Luftreiniger fürs Auto um den Hals.
09:08Kiefer, der Duft der frischen Natur, das lieben die Frauen.
09:12Der Duft der frischen Natur.
09:14So natürlich wie ein frischer Schweinestall.
09:17Mark, hol deinen Bruder.
09:20Hallo.
09:20Hallo.
09:21Grant, wo bleibst du? Deine Saxophonstunde.
09:24Randy, Beeilung.
09:25Wie war das Treffen mit Marks Lehrerin?
09:26Tja, sie war unheimlich nett und macht sich wirklich Sorgen um Mark.
09:30Sie sagt, er sei ziemlich oft abgelenkt und Gedanken verloren.
09:34Das ist besser als laut und frech wie ich früher.
09:37Versteh das nicht, der ging doch immer gern zur Schule.
09:40Brad!
09:40Randy!
09:41Mark!
09:43Was glaubt sie denn, was mit ihm los ist?
09:45Sie hat keine Ahnung.
09:46Sie hat mich gefragt, ob es zu Hause Veränderungen gibt.
09:48Glaubst du vielleicht, dass er verwirrt ist?
09:49Er könnte sich womöglich verlassen fühlen, weil ich wieder zur Uni gehe.
09:53Verlassen? Das stimmt doch überhaupt nicht.
09:54Ich hab nicht mehr so viel Zeit für ihn wie früher.
09:56Ich muss zum Unterricht, in die Bücherei, lernen.
09:59Nein, nein, nein, daran liegt es nicht.
10:00Er braucht dich nicht zu Hause. Hier braucht dich keiner.
10:06Was ich damit meine, ist, dass wir uns freuen, wenn du dir einen Traum erfüllst.
10:09Mark!
10:11Grant! Randy! Beeilung!
10:13Ich komm zu spät zur Uni!
10:14Du glaubst also nicht, dass ich was falsch mache?
10:16Nein!
10:16Dann machst du was falsch.
10:17Ich hab nicht einfach meinen armen Sohn verlassen.
10:23Gib zu, das denkst du doch, oder?
10:24Denk ich nicht!
10:25So was hab ich befürchtet.
10:26Du meinst, ich soll erst anfangen zu studieren, wenn sie 30 sind.
10:28Nicht doch. Hallo!
10:29Schatz, das war ein Scherz, okay?
10:31Ich rede mit ihm und finde raus, was los ist.
10:33Jungs!
10:36Wo ist Mark?
10:37Er denkt noch nach, welche Socke auf welchen Fuß passt.
10:41Hey!
10:42Randy, du riechst ja fast wie dein Vater.
10:44Das wird Beth mögen.
10:47Mach schon, Mark. Wir kommen zu spät zur Ärztin.
10:55Dad, ich will keine Spritze kriegen.
10:58Ach was, so eine Praxis macht Spaß. Im Wartezimmer sind Bauklötze.
11:02Dad, nur Babyspielen mit Bauklötzen.
11:05Nenn du mich nicht Baby.
11:07Komm jetzt, Mark, Tempo.
11:09Sofort. Randy und Brad haben meine Schuhe zusammengeknotet.
11:13Die haben ganze Arbeit geleistet.
11:14Oh Mann, deine Mutter hat heute mit der Lehrerin geredet.
11:21Die hat gesagt, dass du in der Stunde nicht aufpasst.
11:23Ich passe in der Stunde auf.
11:26Ist dir die Schule zu schwer geworden?
11:27Nein.
11:28Zu einfach?
11:29Nein.
11:30Stört dich, dass Mom wieder studiert?
11:32Nein.
11:33Nervt dich der Junge vor dir wieder?
11:35Nein.
11:35Der neben dir?
11:36Nein.
11:37Leidest du unter erblichem Haarausfall?
11:41Dad, hör auf, mir 50 Millionen Fragen zu stellen.
11:44Es ist alles völlig in Ordnung.
11:46Stopp.
11:46Schluss jetzt.
11:48Wir gehen nicht aus dem Haus, bis du mir verrätst, was los ist.
11:51Gut, dann fällt die Grippespritze eben aus.
11:53Von wegen.
11:54Die Spritze fällt nicht aus und ich spiele im Wartezimmer mit Bauklötzen.
11:57Vielleicht findet die Ärztin raus, was du hast.
11:59Die macht das natürlich mit Elektroschocks.
12:01Hör endlich auf damit, Brad.
12:07Du kriegst kein eigenes Telefon.
12:09Doch, nicht für mich.
12:10Weißt du, Mom, ich will das für dich.
12:13Was will ich denn davon, wenn du dein eigenes Telefon bekommst?
12:17Tja, du weißt doch, dass ich immer die Leitung blockiere.
12:21Dann flippst du aus, schreist mich an und schämst dich deswegen.
12:24Wenn ich meinen eigenen Anschluss hätte, dann wärst du diese Sorge los.
12:28Ich bin zutiefst ergriffen, Brad, aber ich schrei dich momentan gern an.
12:34Das ist sehr erholsam für mich.
12:37Oh, hallo Tim.
12:38Wie war's bei der Ärztin?
12:42Langweilig war's.
12:44Ein paar Vierjährige haben ihr alle Bauklötze weggeschnappt.
12:49Ich meine mit Mark.
12:51Ist er geimpft worden?
12:52Hatte ich recht?
12:53Was war im Ohr?
12:54Hatte er wieder diese Ohrenschmalz-Geschichte?
12:55Kein Schmalz, da hat bloß ein Eichhörnchen Winterschlaf gehalten.
12:59Hast du den Jungen mal gefragt, was ihm Sorgen macht?
13:02Ja, was Mark Sorgen macht, ist, dass wir ihn ständig fragen, was ihm Sorgen macht.
13:05Und das soll alles sein? Es macht ihm gar nichts aus, dass ich wieder studiere?
13:08Es macht ihm nichts. Er hat auf alle meine Fragen geschwiegen.
13:11Aber wie hast du ihn gefragt? Warst du feinfühlig? Hat er sich dabei wohlgefühlt?
13:16Oh ja, er hat sich wohlgefühlt. Ich hab Snacks serviert, einen trockenen Martini gemixt.
13:20Und dann hab ich ihm noch eine Fußreflexzonen-Massage verpasst.
13:26Das ist mein Ernst. Es kommt immer darauf an, wie man Mark anspricht.
13:29Du darfst nicht so rumfrotzeln wie bei den anderen Jungs.
13:32Ich hätte mit ihm reden sollen, Tim.
13:33Du hättest nichts anderes fragen können.
13:35Tja, in einigen Sachen sind Mütter einfach besser.
13:38Ich kann sehr gut mit den Jungs umgehen. In manchen Fällen besser als du.
13:42Im Ernst?
13:43Ja, die können noch so dumme Sachen machen. Ich hab immer was Dümmeres gemacht.
13:47Tja, da ist was dran.
13:52Wie du vielleicht weißt, gibt es zwischen Vätern und Söhnen ein gewisses Band.
13:55Es gibt auch ein gewisses Band zwischen Müttern und Söhnen. Dies Band bezeichnet man als Nabelschnur.
14:01Hallo, erst neun. Er funktioniert schnurlos.
14:07Es ärgert mich einfach, wenn du denkst, dass du besser mit den Jungs klarkommst.
14:10Das hab ich niemals behauptet.
14:11In meinen Ohren klang das aber so.
14:13Ich verbringe sehr viel mehr Zeit mit meinem Nachwuchs als andere Väter.
14:16Ich bin fürsorglich, verständnisvoll und verantwortungsbewusst.
14:22Hallo, Beth.
14:23Tag, Mr. Taylor. Ich möchte zu Randy.
14:25Randy?
14:26Hast du Randy vom Football abgeholt?
14:29Nein, das wollte sein fürsorglicher, verantwortungsbewusster Vater machen.
14:36Mach mich auf den Weg.
14:37Ich glaube, die beiden kommen bald zurück.
14:44Na, hoffentlich.
14:49Was macht die Schule?
14:51Geht so.
14:55Hat Randy erzählt, dass ich wieder studiere?
14:58Oh, ja. Und wir finden das beide sehr komisch.
15:03Oh, wie schön. Du bist ehrlich.
15:04Du bist ehrlich.
15:07Wenn du möchtest, dann warte auf Randy doch lieber oben in seinem Zimmer, bis wir essen.
15:13Okay, danke.
15:15Gut. In Ordnung.
15:18Oh, Mark. Hallo. Wie geht's dir denn?
15:21Gut.
15:22Ich hab ein paar Kekse. Willst du welche?
15:24Ja, gern.
15:26Ich hab ein ganz schlechtes Gewissen. Dauernd hab ich so viel zu tun.
15:29Wir haben kaum noch Zeit, um miteinander zu reden. Wie geht es dir?
15:33Gut.
15:33Ich hab mit deiner Lehrerin geredet.
15:38Und sie ist ein wenig besorgt. Sie denkt, du machst vielleicht irgend so eine schwierige Phase durch.
15:45Das stimmt nicht. Dad hat schon gefragt.
15:47Ja, klar. Ich weiß. Ich dachte, du willst vielleicht lieber mit mir sprechen.
15:51Nein.
15:51Komm schon, Kleiner. Du fühlst dich doch immer viel besser, wenn du mir sagst, was los ist.
15:59Gar nichts ist los, Mom. Du bist ja noch schlimmer als Dad.
16:04Das Wort Nabelschnur bedeutet dir wohl gar nichts.
16:06Hey, Brad.
16:18Ja?
16:18Kann ich dich mal was fragen?
16:20Was?
16:21Wie kommt man von der hintersten Reihe in der Klasse in die vorderste Reihe?
16:25Warum willst du unbedingt vorne sitzen? Ist dir da nicht was aufgefallen?
16:28Vorne sind immer die Lehrer.
16:31Ich muss aber vorne sitzen.
16:34Oh, Mist.
16:35Warum?
16:39Versprichst du, dass du Mom und Dad nichts sagst?
16:42Versprochen.
16:44Ich erkenne nicht, was auf der Tafel steht.
16:46Und warum stört dich das?
16:52Weil ich eine Brille tragen sollte.
16:55Hallo, Nachbarskinder.
16:57Brad, ich glaube, das ist deiner.
16:59Oh, vielen Dank, Wilson.
17:00Wilson?
17:01Haben Sie das eben mitgekriegt?
17:03Nur, dass du die Tafel nicht mehr erkennst und eine Brille brauchst.
17:07Das werden sie doch nicht meinen Eltern sagen, oder?
17:10Nein, warum sollte ich?
17:12Ich hoffe, nur du sagst es ihnen.
17:14Kann ich nicht.
17:15Dann bekomme ich eine Brille und sehe wie der letzte Trottel aus.
17:18Mark, darf ich dich daran erinnern, dass Benjamin Franklin, Sigmund Freud und Mahatma Gandhi Brillen getragen haben?
17:25Und die würde keiner als Trottel bezeichnen.
17:27Ich schon.
17:31Ich will aber nicht wie ein Trottel aussehen.
17:35Tja, dann wüsste ich noch eine andere Möglichkeit, wie du deiner Sehkraft auf die Beine helfen kannst.
17:39Ich habe einen kleinen Trick von einem russischen Augenarzt gelernt, den ich beim Kaviar-Wettessen getroffen habe.
17:46Man nimmt ein Blatt Papier, macht ein winzig, winzig, winzig kleines Loch rein und hält es dann direkt vor das Auge.
17:54Das korrigiert die Kurzsichtigkeit, weil es dem Auge erlaubt, das Licht auf der Netzhaut zu refokussieren.
18:01Was?
18:02Damit siehst du besser.
18:04Wow, das funktioniert wirklich.
18:08Na klar. Und wenn du zwei nimmst, funktioniert's doppelt so gut.
18:15Ist ja stark. Ich muss keine Brille tragen. So geht es auch. Und ich sehe nicht wie ein Trottel aus.
18:24Mark, Mark, Brüderchen. Nur eine Frage. Wie sehe ich aus?
18:32Wie ein Trottel.
18:34Mom?
18:42Hallo, Mark. Ich habe nachgedacht.
18:46Ich will dich nicht unter Druck setzen. Also, wenn du reden willst, bin ich immer für dich da.
18:50Aber wenn nicht, ist das für mich genauso in Ordnung.
18:53Ich will jetzt reden.
18:54Gut, setz dich. Schütte dein kleines Herz aus.
18:56Ich kann die Tafel nicht mehr erkennen. Ich glaube, ich muss eine Brille kriegen.
19:06Und deshalb machst du dir Sorgen? Ist doch nicht schlimm.
19:09Doch, für mich ist das schlimm.
19:10Schätzchen. Viele Kinder müssen Brillen tragen.
19:14Du verstehst das nicht. Ein paar Jungs halten mich jetzt schon für einen Trottel.
19:19Und wenn ich eine Brille trage, halten mich alle dafür.
19:21Niemand hält dich für einen Trottel.
19:24Und wieso nennen die mich Trottel?
19:30Weil manche von denen einfach nur mies sind.
19:33Die Blödmänner halten gemeine Spitznamen für cool.
19:37Aber ich sage dir, was wirklich cool ist.
19:40Wirklich cool sein heißt, sich gut zu fühlen, wie man ist und darauf zu pfeifen, was andere sagen.
19:47Was meinst du damit?
19:48Nehmen wir als Beispiel einfach mal deinen Vater.
19:54Dein Vater macht manchmal Sachen, die viele vielleicht für trottelig halten.
19:59Er friert mit der Zungenspitze am Hammer fest oder bleibt mit dem Kopf an der Tischplatte kleben.
20:06Aber das, das ist ihm ganz egal.
20:10Und weißt du warum?
20:11Warum?
20:12Weil er sich so gut fühlt, wie er ist.
20:15Und du solltest dich so gut fühlen, wie du bist.
20:18Sollte ich?
20:19Ja, du bist ein toller Junge.
20:20Total aufgeweckt.
20:22Danke.
20:22Es macht Spaß, mit dir zusammen zu sein.
20:24Und du kümmerst dich um andere Menschen, stimmt's?
20:26Äh, ja.
20:29Okay.
20:30Morgen lassen wir prüfen, ob du eine Brille brauchst.
20:32Und wenn ja, dann sorgen wir dafür, dass du ein total cooles Modell bekommst.
20:39So eine Art Fliegerbrille wäre stark.
20:41Oh ja, klar. Das wird dir stehen.
20:43Dann lasse ich mich gern von dir fliegen.
20:46Danke mal.
20:48Schätzchen.
20:50Weißt du, ich bin wirklich unwahrscheinlich froh, dass zwischen uns noch dieses Band ist und dass du dich wohlfühlst, wenn du mir alles erzählen kannst.
21:00Außer dir ist ja keiner zu Haus.
21:01Okay, Sie sind vorgefahren. Wenn Marc mit der Brille reinkommt, kein Kommentar. Kein Brillenschlange, kein Kneifauge, gar nichts.
21:14Oh, Kneifauge klingt gut. Habe ich noch nie gehört.
21:19Sowas nennt sich Taylor.
21:22Hi.
21:23Hallo.
21:24Hey, Marc.
21:25Und, wie war's denn so beim Augenarzt?
21:27Ach, halb so wild. Die Augen sind gar nicht so schwach.
21:30Der Arzt sagt, er braucht die Brille nur, wenn er von der Tafel abschreibt, Kinofilme sieht und Auto fährt.
21:37Setz mal auf.
21:38Die steht dir gut.
21:46Ja, die Brille ist cool.
21:47Ja, die sieht stark aus.
21:49Danke.
21:49Und wenn jemand Trottel zu dir sagt, dann bekommt er es mit uns zu tun, klar?
21:54Genau. Wir sind die einzigen, die dich Trottel nennen dürfen.
21:58Ist mir egal, wie ihr mich nennt. Mom sagt, Dad ist ein Trottel und ihm geht's gut dabei.
22:12Ha, ha, ha.
22:16Du nennst mich Trottel?
22:17Ich wollte nur an Marks Selbstwertgefühl appellieren.
22:22Was ist mit meinem Selbstwertgefühl?
22:29Du hättest nichts anderes fragen können.
22:32Tja, in einigen Sachen sind Mütter einfach besser, Tim.
22:35Ich kann ziemlich gut mit den Jungen Sprenner schicken.
22:42Mach schon, Marc. Wir kommen zu spät zur Ärztin.
22:44Ich will keine Grippespritze kriegen.
22:47Ach, was? So eine Spritze ist...
22:49Oh, nee. Das machen wir nochmal.
22:51Okay.
22:51Ja, bitte.
22:52Ja, bitte.
22:53Danke.
22:53Hm, danke.
22:54Ja, danke.
22:54Danke.
22:56Danke.
22:57Untertitelung des ZDF, 2020
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