- vor 2 Tagen
Hochstapler als Feuerwehrmann , Raub, S Bahn Schubser
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MotorTranskript
00:00Ja, Sonntagabend ist Fahndungszeit hier im RWB. Schön, dass Sie bei uns sind.
00:19Die Polizei hofft wieder auf Ihre Hilfe bei der Aufklärung von Verbrechen in Berlin und Brandenburg.
00:24Und gerade im ersten Fall heute sind Ihre Hinweise besonders wichtig, denn vieles ist mysteriös.
00:28Das Opfer für H.D. war in seinem Kiez in Berlin-Kreuzberg sehr beliebt.
00:33Latzhose und Arbeitskleidung, so kannten ihn die meisten. Ein Handwerker, der Autoscheiben repariert hat.
00:39Doch warum wurde er umgebracht? Anfang August an einem Freitagabend.
00:46Als er in den Keller geht, wird für H.D. das letzte Mal lebend gesehen.
00:52Was dann in dem Berliner Altbau genau passiert, das ist bisher unklar.
00:56Stunden später wird für H.D. tot im Keller aufgefunden.
01:01Zum Stand der Ermittlungen treffen wir Michael Thomas Petzold von der Berliner Staatsanwaltschaft.
01:06Es handelt sich hier tatsächlich bislang um ein ungeklärtes Tötungsdelikt, wo die Hinweislage sehr dünn ist, muss man wirklich so ausdrücken.
01:16Die Ermittlungen aber dennoch vorangetrieben werden sollen.
01:19Die Staatsanwaltschaft Berlin und Polizei Berlin sind dringend auf Hinweise der Bevölkerung angewiesen.
01:25Wer weiß also etwas über den Tod von Verhat D.
01:28Der 52-Jährige war Geschäftsführer einer Werkstatt in Berlin-Kreuzberg, die auf Autoglas spezialisiert ist.
01:36Im Internet erinnern Kunden daran, wie zufrieden sie mit der Arbeit waren, als Verhat D. noch lebte.
01:43Am 8. August macht er wie so oft gegen 20 Uhr Feierabend.
01:47Er verlässt die Werkstatt, geht über den Hof und dann in den Keller, der sich im Nachbarhaus befindet.
01:55Dabei wird er wahrscheinlich schon verfolgt.
01:58Derzeit ist völlig ungewiss, ob es sich um ein oder mehrere Täter handelt, was gewiss ist, dass der Geschädigte gewaltsam ums Leben gekommen ist.
02:08Doch von wem wird Verhat D. an jenem Freitag angegriffen?
02:11Und so schwer verletzt, dass er niemanden mehr um Hilfe bitten kann.
02:19Gegen 20 Uhr stirbt er dort, wo er attackiert wurde.
02:23Der Fundort der Leiche ist ein Keller eines Mehrfamilienhauses.
02:28Es handelt sich hierbei um eine sehr belegte Gegend in Berlin-Kreuzberg.
02:31Hierbei ist eigentlich noch zu erwarten, dass um 20 Uhr Zeugen, insbesondere Anwohner oder Passanten, noch anwesend sind.
02:40Hier könnte jemand also etwas gesehen haben. In der Mittenwalder Straße.
02:46Die Werkstatt von Verhat D. liegt im Hinterhof. Genauso wie der Keller, den er nutzte.
02:52Polizeifotos zeigen den Eingang zum Keller und die Stelle, wo der 52-Jährige später von einem Nachbarn gefunden wurde.
02:59Die genaue Todesursache ist derzeit noch Täterwissen.
03:03Der oder die Täter sind unerkannt verschwunden. Aber womöglich hat jemand etwas beobachtet.
03:08Mitten in Berlin. In Kreuzberg. In der Nähe vom U-Bahnhof Hallesches Tor.
03:15Werkstatt und Keller von Verhat D. befinden sich in der Mittenwalder Straße 4.
03:20Hier wird er am 8. August gegen 20 Uhr angegriffen.
03:23Danach könnte jemand aus dem Haus geflüchtet sein.
03:26Entweder in Richtung Blücher Straße oder Gneisenau Straße.
03:29Auch im Kiez bittet die Polizei mit Plakaten um Mithilfe.
03:36Verhat D., der Mann mit der Latzhose, war bekannt und beliebt in der Nachbarschaft.
03:42Dort finden sich bis heute Zeichen der Anteilnahme. Und viele fragen sich, warum er getötet wurde.
03:47Die Motivlage ist derzeit tatsächlich noch völlig ungewiss.
03:51Erst wenn der Täter gefunden ist, kann etwas konkret zur Motivlage ermittelt werden.
03:57Für die 7. Mordkommission, die in dem Fall ermittelt, sind auch Informationen wichtig zum persönlichen Umfeld von Verhat D.
04:05Mit wem hatte der 52-Jährige Kontakt?
04:10Hatte er Streit mit jemandem? Wer weiß etwas darüber?
04:13Jeder Hinweis ist wichtig, um das Tötungsdelikt aufzuklären.
04:17Es soll sich jeder bei den Strafverfolgungsbehörden oder der Polizei berliehen werden, der etwas Suspektes gesehen hat, dem irgendwas verdächtig vorgekommen ist.
04:25An jenem Freitag, Anfang August, als Verhat D. nur kurz in den Keller wollte und nie wieder zurückkam.
04:34Der Berliner wurde bei dem Angriff so schwer verletzt, dass er keine Chance hatte.
04:39Wer ist dafür verantwortlich?
04:43Also noch einmal, dieser 8. August war ein Freitag, ein warmer Sommerabend.
04:49Wem ist etwas aufgefallen, was bei der Aufklärung der Tat helfen könnte?
04:52Wer hat zur Tatzeit gegen 20 Uhr vielleicht gerade Fotos gemacht oder Videoaufnahmen hier in der Mittenwalder Straße?
04:58Und wer weiß etwas über das Opfer für HD, über Konflikte, über Streit, den er vielleicht hatte, über Menschen, die er öfter getroffen hat?
05:06Ihre Hinweise dazu bitte an die 7. Mordkommission in Berlin unter Vorwahl 030 und an die 46 64 9 11 3 mal die 7 oder an jede andere Polizeidienststelle.
05:17Wer von unserer Sendung regelmäßig sieht, wird sich vielleicht an die Stichworte erinnern.
05:26U-Bahn-Steig, Rosa-Luxemburg-Platz, Albtraum.
05:29Denn genau das war es, was ein Rentner im Frühjahr 2024 erleben musste.
05:33Der 22-Jährige wurde hinterrücks ins Gleisbett gestoßen, hat nur ganz knapp überlebt.
05:38Jetzt gab es ein Urteil gegen den Täter und Klaus B., das Opfer, war im Gericht mit dabei.
05:45Es ist unübersehbar. Klaus B. ist gezeichnet von dem Angriff, der sein Leben für immer verändert hat.
05:53Er will dabei sein, wenn dem Angeklagten das Urteil verkündet wird und hofft,
05:57dass die Strafe angemessen ist, dass der nicht ungesünd dann so wegkommt.
06:02Dass er also schon hinter Gitter etliche Jahre kommt.
06:06Und dass das Gericht sich auch die Ausgaben, die er nun verursacht hat,
06:13also schließlich meine Schmerzensgeld und meine Unkosten, die Kliniken gekostet haben,
06:19die Behandlungen gekostet haben, dass er auch das könnte zahlen.
06:25Klaus B. erzählt unserem Reporter von dem Tag,
06:28als er in einem Berliner U-Bahnhof angegriffen wurde.
06:33Es ging ganz schnell. Derjenige kam eben entgegen,
06:37weil ich Roseluxenburgplatz umsteigen musste.
06:40Und dann hat er gedreht, um 180 Grad, und ging hinter mir.
06:44Und mit Mal merke ich dann, dass ich dann fliege.
06:47Er hat dann da feige von hinten einen Schubs gegeben.
06:50Das alles passierte am 20. April vergangenen Jahres.
06:56Klaus B. wollte an jenem Abend nur mit der U-Bahn fahren.
07:00Als er auf dem Bahnsteig wartet,
07:02wird er plötzlich von hinten mit voller Wucht gestoßen
07:04und stürzt auf die Skier.
07:09Er hat keine Chance zu reagieren.
07:12Der damals 72-Jährige überlebt nur,
07:14weil Zeugen schnell handeln und ihn unter Einsatz des eigenen Lebens
07:18wieder auf den Bahnsteig heben, kurz bevor die U-Bahn einfährt.
07:24Mit dieser Bahn kann der Täter erst mal flüchten.
07:30Aber es gibt später Bilder von ihm,
07:32die wir aus rechtlichen Gründen jetzt unkenntlich machen müssen.
07:36Mit den Fotos wurde auch bei uns in der Sendung
07:38mehrfach nach ihm gefahndet.
07:42Nach Hinweisen konnte der Mann im Oktober 2024 verhaftet werden.
07:48Im April begann der Prozess gegen den 37-Jährigen mit der Frage,
07:53kann er für einen Mordversuch verantwortlich gemacht werden.
07:57Die Staatsanwaltschaft erklärt damals,
07:59je nachdem, wie die Beweisaufnahme sich ergibt,
08:02kann also unter Umständen eine lebenslange Freiheitsstrafe herauskommen.
08:08Denn der Angeklagte habe sein Opfer
08:10durch den heimtückischen Stoß lebensgefährlich verletzt.
08:13Klaus B. hat sich zwar ins Leben zurückgekämpft.
08:18Doch seit dem Angriff ist jeder Schritt für ihn eine Herausforderung.
08:22Vorher konnte ich 30 oder mehr Kilometer am Stück laufen.
08:27Der Angeklagte aus Albanien schweigt bis zum letzten Tag.
08:31Aber die Indizien sind eindeutig.
08:34Trotzdem gibt es dann eine Wende im Prozess,
08:37die selbst seinen Verteidiger überrascht.
08:39Dieses Verfahren hatte tatsächlich eine Eigendynamik,
08:44wie ich sie und ich glaube, die anderen Verfahrensbeteiligten
08:47auch so noch nie erlebt habe,
08:49nachdem der psychiatrische Gutachter zunächst gesagt hat,
08:53keinerlei Einschränkung der Schuldfähigkeit zum Tatzeitpunkt.
09:00Dann hat der Sachverständige das Gutachten neu gefasst.
09:04Da war man dann immerhin bei der verminderten Schuldfähigkeit.
09:06Und am Ende war das Ergebnis,
09:10dass der Angeklagte zum Tatzeitpunkt gesichert schuldunfähig war.
09:15Auch für den Staatsanwalt geht es nun nicht mehr um einen Mordversuch.
09:19Denn...
09:20Der Gutachter hat sich festgelegt, es liegt vor Schizophrenie.
09:25Deshalb gibt es für den 37-Jährigen am Ende einen Freispruch,
09:29so das Gericht.
09:31Freigesprochen worden ist er deswegen,
09:32weil das Gericht davon ausgeht, dass der Angeklagte an einer psychischen Erkrankung leide
09:38und deswegen nicht verantwortlich gemacht werden könne für diese Tat.
09:43Das Urteil bedeutet aber nicht, dass der Mann,
09:46der einen völlig ahnungslosen gestoßen und schwer verletzt hat,
09:49freigelassen wird.
09:51Für die Staatsanwaltschaft ist klar...
09:52Meiner Meinung nach ist völlig unberechenbar sein Verhalten.
09:58Und es kann auch jederzeit jeden anderen Bürger in Deutschland, in Berlin treffen,
10:03dass er beispielsweise getreten, geschlagen wird
10:06oder halt schlimmstenfalls dann beispielsweise vor die U-Bahn gestoßen wird von hinten.
10:14Und ich finde den Angeklagten sehr gefährlich.
10:18So sieht es am Ende auch das Gericht.
10:22Und hat deswegen...
10:23Die Unterbringungen an einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet.
10:27Dabei handelt es sich um eine besonders gesicherte und geschlossene Anstalt.
10:32Solche Unterbringungsanordnungen sind immer unbefristet.
10:36Eine Anordnung, die für Klaus B. trotzdem schwierig ist.
10:40Denn mit dem Freispruch des Täters hat er nicht einmal Anspruch auf Schadenersatz.
10:46Entmutigen lässt er sich aber nicht.
10:50Ja.
10:52Dann müssen wir eben das akzeptieren.
10:56Ich denke immer mehr nach vorne, nicht was zurückliegt.
11:02Für seine Zukunft hat er einen Wunsch.
11:05Dass ich also wieder frei laufen kann und Reisen machen kann.
11:08Und dass ich auch dazu wieder mal komme.
11:10Wir hoffen sehr, dass dieser Wunsch in Erfüllung geht.
11:18Und Klaus B. auf dem Weg dorthin jede Unterstützung bekommt, die er braucht.
11:22Inzwischen ist das Urteil rechtskräftig und der Täter hinter Gittern.
11:25Auch wenn es ein Krankenhaus ist.
11:27Ob mit oder ohne KI, eins ist klar, wer heute beruflich erfolgreich sein will, muss flexibel sein.
11:37Einmal eine Ausbildung gemacht oder studiert und dann ein Leben lang im selben Job, das war einmal.
11:42Bunte Lebensläufe sind gefragt.
11:44Man sollte es nur nicht übertreiben, so wie im Cartoon heute, im kuriosen Fall der Woche.
11:49Wer hochstapelt, kann tief fallen.
11:50Oder was bin ich und wenn ja, seit wann?
11:55Thorsten kann eine Sache richtig gut.
11:58Er weiß, wie man überzeugen kann.
12:01Deshalb schaut er mit inzwischen 50 auch schon auf ein wechselvolles Berufsleben zurück.
12:06Zum Beispiel war er schon Jurist, der gern zur Seite stand.
12:09Aber auch schon Heilpraktiker, der gern Wundermittel vermittelte.
12:13Nein, eine Uni hat Thorsten dafür nie besucht.
12:17Er liest sich einfach intensiv ein und genau, kann dann echt als Experte überzeugen.
12:23Damit ist er zwar immer mal wieder aufgeflogen und auch im Gefängnis gelandet.
12:28Das hält ihn aber nicht davon ab, neue Berufsfelder zu suchen und auch zu finden.
12:32Wie wäre es denn mal mit Sachverständiger für Brandursachen?
12:36Super, denkt sich Thorsten und nutzt für sich eine Lücke im System.
12:41So kann sich rein rechtlich jeder nennen.
12:43Also ändert er mal wieder seinen Nachnamen, entwirft ein cooles Firmenlogo und überzeugt.
12:50Natürlich.
12:51Selbst Gerichte glauben, dass er in Sachen Feuer was drauf hat und bestellen ihn als Gutachter.
12:56Von nun an kann er bis zu 10.000 an Honorar kassieren.
13:00Thorsten ist im Euro-Himmel.
13:02Wäre da nicht die Konkurrenz, also die echte Gutachter-Riege.
13:07Einer davon will gegen Thorsten auch vorgehen.
13:10Doch der schaltet auf Attacke und zeigt den Mann an.
13:13Der hat keine Ausbildung, erklärt Thorsten.
13:15Das wiederholt er auch vor Gericht und glaubt an seine Überzeugungskraft.
13:20Schließlich hat ihn der Richter ja auch schon als Gutachter beauftragt.
13:23Doch diesmal hat sich Thorsten verschätzt.
13:26Und er fliegt auf.
13:28Samt Vorstrafregister.
13:29Der Richter hat im Prozess wörtlich gesagt, wir wussten ja alle nicht, dass sie ein mehrfach vorbestrafter Krimineller sind.
13:38Wie auch immer, Thorsten wurde am Ende nicht wegen der Gutachtertätigkeit bestraft.
13:41Die war rechtlich erlaubt, aber wegen falscher Verdächtigung des Kollegen.
13:45Denn der war vom Beruf Polizist und hatte eine Ausbildung.
13:49Das Urteil 16.000 Euro Geldstrafe.
13:51In der Fahnen und Kompakthotte sucht die Polizei in Pritzweig nach einem Taschendieb und Betrüger seine Beute einige Tausend Euro.
14:03Er hatte ein Portemonnaie gestohlen, nebst Geldkarte.
14:05Und leider war im Portemonnaie auch die passende Geheimzahl auf einem Zettel.
14:09Wir schauen zunächst mal, wo das passiert ist.
14:11Wir sind hier im Nordwesten Brandenburgs in der Prignitz und ganz genau in Pritzweig.
14:17Dort tauchte der Täter am 14. April einem Montag gegen 10.30 Uhr in diesem Supermarkt im Schwalbenweg auf.
14:25Hier gelang es ihm, das Portemonnaie zu stehlen.
14:28Daraufhin verließ er offenbar Pritzweig und hob eine knappe Stunde später das Geld ab.
14:32Und zwar in Heiligengrabe. Wie gesagt, einige Tausend Euro.
14:37Vielleicht war er gerade auf dem Weg Richtung Autobahn.
14:41Hier sieht man den Mann in der Bank. Er hatte eine weinrote Jacke an und trug einen dunklen Schnurrbart.
14:47Auffällig bei ihm ist vor allem das Basecap mit dem M als Logo.
14:51Das steht für die Miami Marlins, eine amerikanische Baseballmannschaft.
14:55Dem kommt dieser Mann bekannt vor und wo ist er vielleicht noch gesehen worden, ob mit oder ohne Basecap?
15:02Ihre Hinweise dazu bitte an die Polizeiinspektion Prignitz.
15:07Untervorwahl Perleberg 03876 und dann die 7150 oder an jede andere Polizeidienststelle.
15:18Auch wenn im Südosten Berlins alle Haushalte wieder Strom haben, die Folgen des Brandeinschlags vor knapp zwei Wochen werden noch lange Zeit zu spüren sein.
15:27Es war der längste Stromausfall seit Ende des Zweiten Weltkrieges.
15:31Die Reparaturarbeiten sind und bleiben aufwendig.
15:33Umso wichtiger ist es jetzt, die Täter zu finden.
15:35Die Polizei hofft weiter auf ihre Hilfe.
15:38Sie kommen früh am Morgen.
15:43Wahrscheinlich sind es mehrere Täter, die sich gut auskennen müssen.
15:47Denn sie wissen, wie Strommasten in Brand gesetzt werden können und die Versorgung gleich ganzer Stadtteile in Berlin zu unterbrechen.
15:56Um 3.30 Uhr wird die Feuerwehr alarmiert.
16:00Dutzende Einsatzkräfte machen sich auf den Weg nach Johannistal.
16:03Als sie eingetroffen sind, brannten bereits mehrere Stromkabel, beziehungsweise die Gummiummantelung dieser Kabel.
16:11Unsere Einsatzkräfte müssen dann hier einen Abstand halten, wenn sie das löschen wollen, damit sie nicht selber einen Stromschlag bekommen.
16:17Das haben sie dann auch gemacht, hier an diesen zwei Strommasten, sodass nach gut einer Stunde dann hier der Brand gelöscht war.
16:23Erst am Morgen des 9. September wird das Ausmaß der Schäden deutlich.
16:27Es gibt keinen Strom mehr im Südosten Berlins, fast drei Tage lang.
16:31Krisenzentren werden eingerichtet, denn es trifft zehntausende Haushalte.
16:37Nichts fährt mehr. Läden, Pflegeeinrichtungen und Betriebe können, wenn nur eingeschränkt arbeiten.
16:43Die Reaktionen darauf?
16:45Kaltes Wasser, kein warmes Trinken, mit nassen Haaren zur Schule kommen, Kinder, die man betreuen muss.
16:52200.000 Euro, die mir jeden Tag verloren gehen. Jeder Tag.
16:55Auf Deutsch gesagt zum Kotzen.
16:57Ohne Strom geht gar nichts.
16:59Sofort beginnen die Reparaturarbeiten an den beiden Strommasten.
17:04Auch die Polizei nimmt den Tatort unter die Lupe.
17:07Dabei wird klar, der Brand wurde gezielt gelegt.
17:11Nun geht es darum, doch etwas zu finden, was Täter zurückgelassen haben könnten.
17:16DNA zum Beispiel, so die Polizei vor knapp zwei Wochen.
17:19In diesem Sinne sind jetzt unsere Kollegen und Kolleginnen der kriminalpolizeilichen Dauerdienstes und des polizeilichen Staatsschutzes hier vor Ort, um die Ermittlungen zu übernehmen und zu prüfen, inwieweit möglicherweise eine politisch motivierte Tat hier vorliegt.
17:35Die Bestätigung für einen Anschlag auf die Berliner Stromversorgung kommt kurz danach.
17:41Ein Bekennerschreiben taucht auf, auf dieser Internetplattform, die laut Verfassungsschutz dem linksextremistischen Spektrum zugeordnet wird.
17:50Unter der Überschrift Angriff auf militärisch-industriellen Komplex, Blackout in Europas größtem Technologiepark, bekennen sich bisher unbekannte Personen dazu, so wörtlich den Saft abgedreht zu haben.
18:06Doch wer sind diese Personen, die bereit sind, wichtige Infrastruktur lahmzulegen und so einen Millionenschaden zu verursachen?
18:16Gibt es Zeugen, die dazu etwas wissen?
18:20Der Tatort liegt im Südosten Berlins im Ortsteil Johannesthal, am Königsheideweg, Ecke Spätsfelderweg.
18:29Hier schlagen die Brandstifte am 9. September zu, vor 3.30 Uhr.
18:33Ihr Ziel ist die zentrale Stromversorgung für den Technologiepark Adlershof.
18:39Hat jemand vielleicht etwas beobachtet, das damit zu tun haben könnte?
18:44Sind die Täter vielleicht auch für andere Anschläge verantwortlich?
18:49Ermittler gehen dem gerade nach, suchen nach Ähnlichkeiten bei anderen Fällen.
18:55Und die gibt es, wie diese Originalbilder belegen.
18:58Sie halten einen Brandanschlag auf einen Strommast in Brandenburg fest.
19:02Im März 2024.
19:06Auch damals gab es auf der Indy-Media-Seite ein Bekennerschreiben zum Anschlag auf die Stromversorgung.
19:14Sind die Täter von damals dieselben?
19:17Oder gehören sie zur selben Gruppe, die nun auch für den aktuellen Berliner Fahndungsfall verantwortlich ist?
19:23Dem längsten Stromausfall in Berlin seit dem Zweiten Weltkrieg.
19:26Wenn Sie etwas zu dem Brandanschlag wissen, melden Sie sich bitte beim Landeskriminalamt Berlin unter dieser Mailadresse.
19:35Sie können Ihre Hinweise jederzeit auch anonym mitteilen.
19:41Mehr Informationen dazu finden Sie online auf unserer Fahndungsseite.
19:45Wer hat die Kontrolle über Ihr Handy?
19:48Im besten Fall natürlich Sie selbst.
19:50Denn wenn nicht, kann es teuer werden.
19:52In den USA erbauten Verbrecher etwa 70 Millionen Dollar pro Jahr mit einem Trick, der es erlaubt, fremde Telefonnummern zu übernehmen.
19:59Wir erklären gleich, wie das funktioniert.
20:01Leider aus schlechtem Grund.
20:03Denn diese Masche ist jetzt offenbar auch hier bei uns angekommen.
20:05Es beginnt ganz harmlos.
20:10Eine junge Brandenburgerin ist zu Hause und entspannt sich, als sie jemand anruft.
20:16Die Nummer ist unterdrückt.
20:19Sie wundert sich zwar, geht aber trotzdem ran.
20:22Es könnte ja etwas Wichtiges sein.
20:25Was dann passiert, kann die Polizei Brandenburg inzwischen rekonstruieren.
20:29Ja, der Anrufer hat sich als Paketbote ausgegeben, hat gesagt, ich möchte gerne ein Paket ablegen an einem Ablageort, brauche dafür eine Genehmigung.
20:38Ich schicke Ihnen das für eine SMS mit einem Code. Sagen Sie mir bitte diesen Code.
20:44Weil die junge Frau tatsächlich ein Paket erwartet, glaubt sie dem Mann am Telefon.
20:49Dann kommt auch schon die SMS mit dem Zahlencode.
20:53Den gibt sie wie gefordert an den Anrufer weiter.
20:56Der Code ist die 57-81.
21:04Für sie ist die Sache damit erledigt.
21:10Doch dann passiert etwas Ungewöhnliches mit ihrem Handy.
21:15Nach dem Telefonat stellte sie fest, dass ihr Handy keine Anrufe mehr entgegengenommen hat,
21:19sondern auch angezeigt hat, keine SIM-Karte eingelegt.
21:23Und da ist sie erst mal stutzig geworden.
21:24Übers Festnetz ruft sie ihren Mobilfunkanbieter an und erfährt dort,
21:31ihre Handynummer wurde an jemand anderen übertragen.
21:35Die Brandenburgerin wurde Opfer vom sogenannten SIM-Swapping.
21:42Ja, im Grunde ist es so, als hätte die Dame dem Gesuchten ihr Handy in die Hand gedrückt,
21:47mit ihrer Telefonnummer und damit konnte er natürlich Nachrichten unter ihrer Nummer schreiben.
21:53Er konnte auch gucken, ist diese Handynummer irgendwo mit einem Konto verknüpft,
21:58sei es in den sozialen Medien oder sei es bei einem Internetshop.
22:03Genau darauf haben es die Täter abgesehen.
22:05Die Daten und Konten ihrer Opfer nutzen, um auf deren Kosten Waren zu bestellen oder Geld abzuzocken.
22:12Entscheidend für die Masche SIM-Swapping ist neueste Handy-Technik, denn …
22:17Sie kennen das ja sicher, in jedem Telefon steckt so eine kleine Karte drin.
22:22Das ist die sogenannte SIM-Karte, die ist mit meiner Telefonnummer verknüpft.
22:26Bei modernen Geräten gibt es diese Karte in physischer Form nicht mehr.
22:29Das ist dann eine sogenannte elektronische SIM, eine E-SIM, die mit meiner Nummer verknüpft ist.
22:36Diese E-SIM kann digital beliebig übertragen werden.
22:40Die Handydaten dazu bekommen Betrüger, zum Beispiel im Darknet.
22:44Damit wird bei Mobilfunkanbieter eine Nutzeränderung beantragt.
22:48Die dann mit einem Code bestätigt werden muss.
22:51So wie bei der jungen Frau aus Brandenburg.
22:53Und in dem Fall konnte der Täter halt diesen Zahlencode abfangen, der dazu diente, gegenüber dem Anbieter zu sagen, er ist berechtigt, diese SIM-Karte zu bekommen.
23:05Und damit der Frau aus Brandenburg den Zugriff auf ihr Handy und ihre Daten zu nehmen.
23:11Die böse Überraschung kommt einige Tage später.
23:14Mit den Daten der Frau wurden Gutscheine gekauft von den Betrügern.
23:18Sie wurde also doppelt betrogen.
23:20Erst wurde ihr Handy gekapert.
23:22Und dann wurde auch noch auf Kosten der Frau eingekauft.
23:28Was heißt das für uns?
23:30Geben Sie bitte niemals persönliche Daten, Zahlencodes oder Passwörter weiter, wenn Sie dazu per Anruf, E-Mail oder SMS aufgefordert werden.
23:38Das wird kein seriöser Anbieter von Ihnen verlangen.
23:40Einfach auflegen, einfach löschen und nicht reagieren.
23:43Dann sind Sie halbwegs auf der sicheren Seite.
23:46Das war es fast für heute.
23:47Jetzt schnell und sicher noch der Blick zurück auf die Fahrzeuge.
23:50Verhandlungsfälle an diesem Sonntag.
23:51Hier kommt unsere Zusammenfassung.
23:53Er wollte nur kurz in den Keller, doch von dort kommt er nie wieder zurück.
24:00Ferrad D. wird in Berlin-Kreuzberg in einem Mietshaus angegriffen und stirbt am Tatort.
24:05Wer ist für den Tod von Ferrad D. verantwortlich?
24:10Bilder einer Überwachungskamera zeigen diesen Mann beim Geldabheben.
24:14Kurz nachdem in der Prignitz im Pritzwalk ein Portemonnaie samt Geldkarte gestohlen wurde.
24:18Erkennt jemand den Mann mit dem Schnurrbart?
24:22Und wer steckt hinter dem Brandanschlag auf die Strommasten in Berlin-Johannesthal?
24:27Hier am Königsheideweg, Ecke Spätsfelderweg, schlagen die Täter zu.
24:31Wurden sie dort vielleicht beobachtet?
24:33Wer weiß etwas darüber?
24:35Also Ihre Hinweise sind jetzt gefragt, gerne noch per E-Mail oder über die Online-Wache der Polizei.
24:41Alles Wichtige dazu, alle Kontakte und alle Fakten zur Sendung finden Sie noch einmal auf unserer Täter-Opfer-Polizei-Fahndungsseite.
24:48Danke fürs Zuschauen.
24:49Hier folgen gleich das Wetter und die Nachrichten.
24:51Und am nächsten Sonntag geht es dann weiter mit neuen Fahndungsfällen, wie immer um 19 Uhr.
24:56Bis dahin alles Gute.
24:57Achten Sie auf Ihr Handgepäck.
24:58Und am Schluss noch eine Empfehlung für Sie.
25:00Es gibt einen neuen Crime-Podcast hier am RBB mit netten Kollegen.
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