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Nach der Jahrtausendflut vor einem Jahr erhöht die Stadt Wien den Hochwasserschutz am Wienfluss. Nach Ende der Sanierungsarbeiten an den Wehrmauern der Rückhaltebecken in Auhof sei die Stadt für ein Hochwasser gewappnet, das statistisch gesehen nur alle fünftausend Jahre vorkomme, so der Leiter der für die Wiener Gewässer zuständigen Magistratsabteilung MA 45, Gerald Loew, im Interview.

Credits: APA/mhr; APA/Roland Schlager

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Transkript
00:00Nach der Jahrtausendflut im Herbst 2024 erhöht die Stadt Wien den Hochwasserschutz am Wien-Fluss.
00:09Nach Ende der Sanierungsarbeiten an den Rückhaltebecken in Auhof sei die Stadt nun für ein Hochwasser gerüstet,
00:17das statistisch gesehen nur alle 5000 Jahre vorkomme.
00:22So der Leiter der für die Wiener Gewässer zuständigen Magistratsabteilung 45.
00:27Wir haben Glück oder Pech gehabt, dass wir vor dem Hochwasser hier in die Baustelle angefangen haben,
00:34nämlich die Sanierung aller Wehrmauern, das wird hier alles saniert, bis Ende nächsten Jahres werden diese Bauarbeiten dauern.
00:41Und das haben wir genützt und haben gesagt, na nützen wir das gleich und erhöhen die Mauern.
00:45Und das bietet uns dann einen Schutz auf ein 5000-jähriges Hochwasser, also nochmal mehr.
00:52Aber wie gesagt, es gibt keine absolute Hochwassersicherheit, leider.
00:57Wir haben ja mehrmals das durchgerechnet, den Wien-Fluss.
01:00Und viele Ziviltechniker haben gesagt, das sind Werte, das haben wir nie, das ist einfach illusorisch und so weiter.
01:09Aber genau die Wasserstände, die wir vorher in den Modellen gehabt haben, haben wir jetzt auch gesehen.
01:16Also es war wirklich verblüffend eigentlich, dass das so gut funktioniert hat.
01:21Und einfach, wie wir auch gesehen haben, wir wissen, da sind wir in so einem Schwachpunkt und da hat es den ersten angeschlagen.
01:26Bei den Regenfällen im vergangenen Herbst hatte die 1899 fertiggestellte Hochwasseranlage in Auhof ihre Grenzen erreicht.
01:36Das war schon wirklich spektakulär.
01:39Also das war dann wirklich beim Top, also am Samstag am Vormittag war dann wirklich der absolute Top.
01:45Da waren wir dann bei der Autobahn dort, wo wirklich ein Meter nur bis zur Autobahn war,
01:50wo wir dann die Westausfahrt sperren mussten.
01:53Wir haben gesagt, wir wissen nicht, wie lange es noch dauert.
01:56Also wirklich dann um Haaresbreite, wo wir gesagt haben, naja, wenn der Regen noch 20 Minuten länger ist,
02:01dann fluten wir die U-Bahn.
02:04Neben der neu erhöhten Abgrenzung zur U-Bahn soll im Jahr 2026 auch eine Mauer gebaut werden,
02:12die die im Vorjahr stark betroffene Ludwiggasse in Wien-Penzing schützt.
02:18Eine weitere Idee sei es auch, den Wiener Waldsee dauerhaft abzusenken.
02:24Die Sache ist halt, der Wiener Waldsee ist Strom auf, mehrere Kilometer auswärts
02:30und wirkt sich für Wien bei kleineren Hochwässern aus.
02:34Und daher ist es für Wien sekundär eher für die Strecke vom Wiener Waldsee bis nach Wien.
02:40Das niederösterreichische Gebiet wird dadurch entlastet.
02:43Aber die Überlegungen gibt es.
02:45Ist auch eine Budgetsache im Endeffekt.
02:47Eine kurzfristige Absenkung des Wasserspiegels sei vor einem Hochwasser nicht möglich.
02:53Sprechen und Absenken kann man nur dann, wenn eine entsprechende Vorlaufzeit da ist.
02:57Bei uns ist das nicht so.
02:59Da geht es um Stunden.
03:00Die Info war, innerhalb von zwei Stunden waren alle Becken voll.
03:04Also da gibt es keine Zeit, etwas vorweg abzuwassen,
03:07weil einfach bei uns die Situation einfach so speziell ist.
03:13Und daher auch alle unsere Anlagen im Wiener Waldbereich sind automatisch angelegt.
03:18Wenn ein Hochwasserschiff beginnt, ist das eine Kontrolle.
03:20Wenn etwas kaputt ist und nicht funktioniert, müssen wir eingreifen.
03:24Das passiert auch immer wieder.
03:25Aber prinzipiell müssen die Anlagen automatisch passieren, weil einfach keine Zeit ist, um zu reagieren.
03:31Obwohl die Situation im Vorjahr gut gemeistert wurde, dürfe man sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen.
03:39Denn...
03:40Wir wissen, dass mit der Erwärmung die Regenereignisse immer kleinräumiger und kürzer sind.
03:47Das sind so intensive Regenmengen auf kleinstem Bereich.
03:51Wenn die direkt über der Stadt abgehen, dann hilft auch das Gewässer dem nicht,
03:57weil die ganze Infrastruktur, also Dachrinnen, Kanal, Straßeneinläufe,
04:01auf diese Regenmenge nicht ausgelastet sind und du hast auf der Straße einen Fluss.
04:07Das muss ein Bewusstsein mit der Klimawandel und das kommt auf uns zu.
04:10Ich glaube, wir müssen den Hochwasserschutz immer weiter vorantreiben,
04:15weil einfach das nächste Hochwasser ist stärker als das alte.
04:18Ich glaube, wir müssen den Hochwasserschutz wiederholen sein.
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