- 5 months ago
Herr Waginger zieht von Kiel nach München und wird bei der Familie Korin als Gärtner und Chauffeur eingestellt. Alles beginnt gut, doch dann kommt es zu einem Mord.
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00:00Untertitelung des ZDF für funk, 2017
00:30Untertitelung des ZDF für funk, 2017
00:59Untertitelung des ZDF für funk, 2017
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01:30Kann ich die Telefonbücher mit drauf nehmen?
01:34Bitte.
01:40Komm, Hoppy.
01:59Entschuldigen Sie, aber Sie müssen mir schon Ihren...
02:12Was ist denn?
02:14Jemand möchte Sie sprechen, sagt aber seinen Namen nicht.
02:17Dann legen Sie auf.
02:18Er sei ein alter Bekannter von Ihnen.
02:22Wer so redet, ist es bestimmt nicht.
02:27Ja, Corinne?
02:30Hallo.
02:33Dora.
02:34Wer ist da? Sprechen Sie laute.
02:36Ich bin es, Dora.
02:37Karl.
02:39Ich bin in München.
02:42Gerade angekommen.
02:44Ja, von Kiel.
02:47Ich habe gehört, dass du in München hohnst.
02:51Nein.
02:52Aus einer Pension.
02:55Einen Augenblick.
02:57Die Pension, wie heißt sie? Und die Straße draußen.
02:59Ja, ja.
03:05Ist gut, ich weiß, wo das ist.
03:09Bitte bleib dort.
03:10Ich...
03:11Ich komme vorbei.
03:12Ich bin in einer...
03:15Ich bin in einer halben Stunde bei dir.
03:26Guten Tag.
03:27Ja.
03:29Ich möchte zu Herrn Waginger.
03:31Der ist oben im Zimmer 35.
03:34Wenn Sie einen Fahrstuhl suchen, wir haben keinen.
03:37Da geht's rauf.
03:38Dora.
04:08Weißt du, was dieser Augenblick für mich bedeutet?
04:38Wann bist du entlassen worden?
04:44Schon vor zwei Monaten.
04:47Aber ich wusste ja nicht, wo du warst.
04:50Ich, ähm...
04:51Du musst es verstehen, ich...
04:54Ich war in einer schwierigen Lage.
04:58Aber das weiß ich ja.
05:00Wenn du dich die ganzen Jahre nicht gemeldet hast...
05:04Ich verstehe das.
05:06Ich hatte immer Verständnis dafür.
05:09Hattest du?
05:11Aber natürlich.
05:13Du musstest auf deine Weise mit allem fertig werden.
05:15Ich...
05:19Ich freue mich, dass du das so siehst.
05:25Ich bin...
05:27Erleichtert.
05:30Aber ich sag dir ja.
05:32Mir war das völlig klar.
05:34Du musstest mich aus deinem Gedächtnis streichen einfach...
05:36Um wieder Fuß zu fassen.
05:38Wie hast du mich denn gefunden?
05:43Durch dein Bild in der Zeitung.
05:47Du bist Schauspielerin geworden.
05:50Ja?
05:51Naja.
05:53War ja immer dein Traum.
05:59Karl?
06:02Ich weiß, was du sagen willst.
06:04Du bist verheiratet.
06:20Das ist natürlich Bigami.
06:26Bigami, Bigami.
06:29Du musst das anders sehen.
06:31Ich, ähm...
06:32Ich war in einer ganz besonderen Lage.
06:34Mein Mann...
06:36Der Mann, den ich geheiratet habe,
06:37hätte das nie verstanden.
06:39Ich meine...
06:40Ich hätte ihm nie sagen können,
06:42dass ich mit einem Mann verheiratet bin,
06:43der...
06:44Der im Gefängnis sitzt.
06:49Du hast damit einen Fehler gemacht, Dora.
06:52Du hättest meine Situation kennen müssen.
06:54Ich war absolut am Ende.
06:56In einer ganz verzweifelten Lage.
06:58Das hast du schon gesagt.
06:59Du hast dich trotzdem falsch verhalten.
07:04Aber das hast du ja nie gekonnt.
07:07Was habe ich nie gekonnt?
07:09Dich richtig zu verhalten.
07:12Du hast Verhältnisse,
07:13wenn sie dir nicht passten,
07:14einfach ignoriert.
07:16Sie beiseite geschoben,
07:17so als gäbe es für dich keine Realitäten.
07:18Was willst du tun?
07:28Nichts.
07:30Nichts, Dora.
07:35Jedenfalls nichts, was dir schadet.
07:39Was du mir hoffentlich glauben wirst.
07:41Ich meine, ich habe bewiesen,
07:42dass man mir glauben kann, nicht wahr?
07:43Aber es muss doch irgendetwas geschehen.
07:49Ich meine,
07:50du hast dir doch sicher Vorstellungen gemacht.
07:54Ich will nur dein Bestes.
07:58Und was ist mein Bestes?
08:01Wenn ich hier bleibe.
08:04Hier in deiner Nähe.
08:07Ich meine, das kannst du mir nicht verwehren.
08:10Ich möchte dir so nah wie möglich sein.
08:12Wie stellst du dir das vor?
08:16Ich verspreche dir,
08:19niemand wird erfahren,
08:20dass du mit mir verheiratet bist.
08:24Ich möchte nur Anteil an deinem Leben haben.
08:30Das ist deine Bedingung.
08:39Du musst nochmal weg.
08:40Ja, ich muss nochmal ins Büro.
08:45Ist noch irgendwas?
08:48Ja.
08:51Wir haben doch neulich inseriert,
08:53nach einem Gärtner,
08:55nach einem Chauffeur.
08:56Ja, und?
08:57Da ist gerade jemand gekommen,
09:00um sich vorzustellen.
09:02Ach, da hat sich schon jemand gemeldet.
09:05Er wartet draußen.
09:08Ich habe ihm gesagt,
09:09dass mein Mann entscheiden muss.
09:10Ja, und?
09:12Wie sieht der aus?
09:13Was für einen Eindruck macht der?
09:14Und, soweit ich das beurteilen kann,
09:17ganz zuverlässig.
09:20Hast du dir seine Papiere zeigen lassen?
09:22Ja, ja, ja, die sind in Ordnung.
09:26Empfehlungsscheiben?
09:27Hat er auch.
09:30Na gut, dann stell ihn ein.
09:31Du musst dir den Mann doch wenigstens ansehen.
09:35Schließlich werden wir zusammen
09:36unter einem Dach liegen.
09:38Wieso?
09:40Kriegt er nicht die Wohnung
09:41in dem Gärtnerhaus?
09:43Natürlich kriegt er die.
09:47Aber...
09:47Aber?
09:50Er gehört damit zum Haus.
09:54Na gut, dann schick ihn mir mal rein.
09:55Bitte kommen Sie.
10:13Guten Tag.
10:15Guten Tag.
10:18Aha.
10:20Sie sind also der neue Gärtner?
10:24Chauffeur.
10:26Können Sie das denn beides?
10:28Sind ja verschiedene Berufe.
10:30Ich hoffe, Sie in beiden Bereichen
10:32zufriedenzustellen.
10:34Was haben Sie denn gelernt?
10:36Ich war Buchdrucker.
10:38Na, das ist ja ganz was anderes.
10:41Hatte aber auch Gelegenheit,
10:42mich in anderen praktischen Berufen
10:44zu bewähren.
10:45Zum Beispiel?
10:47Ich war viel in der frischen Luft.
10:49Woran ich mich gewöhnt habe
10:50und es nicht mehr missen möchte.
10:53Gelärmter Gärtner
10:54sind Sie also nicht.
10:56Nein.
10:57Aber ich werde mich einsetzen
10:58bis zum Letzten.
11:01Bis zum Letzten.
11:03Das muss nicht sein.
11:06Sie sind eingestellt.
11:08Natürlich nur mit einer Probezeit.
11:10Machen Sie alles andere
11:11mit meiner Frau aus.
11:12Danke.
11:12Besten Dank.
11:13Ja, das ist schon gut.
11:14Gehen Sie einen Moment heraus.
11:15Ja.
11:16Bitte.
11:17Sehr gerne.
11:20Und nochmal vielen Dank.
11:25Das ist ja ein eigenartiger Vogel.
11:27Wieso?
11:28Ein bisschen überschwänglich.
11:29Der Mann soll sich normal verhalten,
11:31nicht anders.
11:31Werf ihn raus,
11:32wenn er sich nicht normal verhält.
11:33Was ist normal?
11:35Er soll sich benehmen,
11:36wie es üblich ist.
11:38Daran ist man gewöhnt,
11:39darauf ist man eingestellt.
11:41Normale Menschen sind
11:42bequeme Menschen.
11:45Wenigstens in den meisten Fällen.
11:47Dora.
12:06Kommst du mal bitte?
12:13Ich zeige ihm gerade,
12:14wo er wohnen wird.
12:15Wie heißt er eigentlich?
12:20Waginger.
12:21Karl Waginger.
12:23Ich habe gar nicht gefragt.
12:24Hat er Familie?
12:26Danach habe ich ihn auch nicht gefragt.
12:28Dann tust du doch.
12:31Wiedersehen.
12:45Oh, eine schöne Wohnung.
12:57Hey, freundlich.
13:01Ich habe immer noch den Zähnenkomplex
13:02und bin hingerissen,
13:04wenn ich so etwas sehe.
13:05Ich bin glücklich, Dora.
13:11Ich bin es nicht.
13:13Ich habe es gemerkt.
13:17Du warst nervös.
13:19So nervös,
13:19dass ich dachte,
13:20na, merkt er das nicht?
13:22Aber er hat nichts gemerkt.
13:25Er ist nicht sehr sensibel.
13:26Ich möchte mich mit dir darüber nicht unterhalten.
13:32Aber warum denn nicht?
13:34Ich hatte doch einen Eindruck gehabt.
13:37Ich war ungeheuer neugierig,
13:39wer dieser Mann ist.
13:40Das wirst du doch sicher verstehen.
13:47Ein Kaufmann, ein Mann,
13:49umgeben von Zahlen,
13:50die er beherrscht,
13:50mit denen er umzugehen versteht
13:52und damit umgeben von Schwierigkeiten.
13:54Also man sieht sofort,
13:55an diesem Mann hängt viel.
13:56Du hörst doch,
13:56ich möchte nicht darüber reden.
13:58Entschuldige, Dora.
14:00Entschuldige.
14:01Ich versichere dir noch einmal,
14:02du bist in keiner Zwangslage.
14:04Natürlich bin ich in einer Zwangslage.
14:10Das ist ein Zustand,
14:15der nicht andauern kann.
14:17Ganz ausgeschlossen.
14:20Ich verstehe dich, Dora.
14:22Ich verstehe dich.
14:33Du wirst so lange hierbleiben,
14:35bis wir eine Lösung für dich gefunden haben.
14:38Arbeit.
14:40Eine Wohnung.
14:43Und
14:43bist du zur Ruhe gekommen bist?
14:47Ja, Dora.
14:49In Ordnung, Dora.
14:52Dürfen wir mal reinkommen?
14:53Was höre ich,
14:54wer meinen neuen Gärtner?
14:55Ich zeige ihm gerade die Wohnung.
14:57Guten Tag.
14:58Guten Tag.
14:59Guten Tag.
14:59Freut mich,
15:00dass wir wieder einen Gärtner haben.
15:01Der Garten sieht ja ziemlich wüst aus.
15:02Ich habe schon gesehen.
15:03Da ist einiges zu machen.
15:05Ich freue mich schon darauf.
15:06Mechaniker sind Sie auch?
15:08Mechaniker?
15:08Ich habe gehört, Sie sind doch Chauffeur.
15:10Ach ja, Chauffeur.
15:12Hier der Chauffeur ist.
15:13Mit ein paar technischen Kenntnissen,
15:15die hoffentlich ausreichen.
15:16Ach, meinen Wagen müssten Sie mal nachsehen.
15:18Das mache ich gerne.
15:19Ich versichere Ihnen,
15:21dass ich mich hier so nützlich wie möglich machen werde.
15:23Guten Abend, Frau Hänseler.
15:28Guten Abend, Herr Kuri.
15:30Komme ich zu spät?
15:32In fünf Minuten wird gegessen.
15:36Guten Abend.
15:37Guten Abend, Papst.
15:39Guten Abend, Dora.
15:41Hallo.
15:41Ne?
15:42Wie waren die Proben heute?
15:45Es ging so.
15:45Guten Abend.
15:46Guten Abend, Frau Hänseler.
15:46Ich war einfach nicht konzentriert genug.
15:49Ich hätte beinahe meinen Text gegessen.
15:51Was meine Vermutung bestätigt,
15:54du mutest dir zu viel zu.
15:56Ach, hör doch auf.
15:57Es wird doch nicht gleich fütend.
15:58Ich meine nur,
16:00du nimmst da eine große Anstrengung auf dich.
16:02Es muss erlaubt sein,
16:03zu fragen,
16:03ob du dieser Anstrengung gewachsen bist.
16:05Aber ja, Vater.
16:07Woher weißt du das?
16:08Dora hat mich mal zu einer Probe mitgenommen.
16:10Sie ist fantastisch.
16:11Ich meine,
16:12ich finde sie fantastisch.
16:13Sie ist echt begabt.
16:14Ich war ganz hingerissen.
16:15Schon gut, schon gut.
16:17Weißt du, was dein Fehler ist?
16:19Du bist zu schnell zu begeistern.
16:21Aber wieso ist das ein Fehler?
16:23Sehr ganz unbesorgt.
16:24Es ist kein Fehler.
16:26Mir gefällt das, was du sagst.
16:28Und was er sagt,
16:29das brauche ich jetzt.
16:30Ja, und wann werde ich denn mal mitgenommen ins Theater?
16:32Bei nächster Gelegenheit.
16:36Es ist angerichtet.
16:41Wie finden Sie unseren neuen Gärtner, Frau Ensela?
16:47Ein sehr angenehmer Mann, Herr Koring.
16:49Und ganz begeistert,
16:51dass er die Stellung hier bekommen hat.
16:52Wo ist er jetzt?
16:53Schon wieder rübergegangen.
16:56Wollte mir noch beim Abwaschen helfen.
16:58Das habe ich natürlich abgelehnt.
17:00Scheint ja ein Wunder zu sein, der Mann.
17:02Ja, ich gehe mal rüber.
17:05Heute Morgen hatte ich ja kaum Zeit,
17:06ihn mir richtig anzusehen.
17:11Wir haben uns ja heute Morgen noch flüchtig gesehen,
17:38weil ich...
17:40Du musst ja drängen ins Büro.
17:42Bitte nehmen Sie auch Platz.
17:44Danke.
17:44Aber ich höre,
17:46Sie fühlen sich wohl hier?
17:49Ja, danke.
17:50Ich fühle mich ganz ausgezeichnet.
17:53Zufrieden mit der Unterkunft?
17:56Besser, als ich erwartet hatte.
17:57Noch ein bisschen kahl hier.
18:04Na ja,
18:05die persönlichen Kleinigkeiten,
18:06die fehlen noch.
18:07Aber ich vermisse nichts.
18:09Ich bin voll aufzufrieden.
18:11Na, sowas hört man selten.
18:14Ach, das war ein langer Tag.
18:16Gehen wir noch was trinken?
18:17Das wäre mir recht.
18:18Willi, wir sind weg.
18:19Ich habe verstanden.
18:20Moment, Moment.
18:21Da ist ein Gespräch.
18:23Dringend.
18:24Nehmen Sie mal ab.
18:25Wir sind doch schon weg.
18:26Ich stelle es rüber.
18:34Ja, Derek?
18:37Kann das nicht der Schröder machen?
18:40Ah ja, na gut.
18:41Gib die Adresse.
18:43Ja?
18:45Ja, in Ordnung.
18:47Nichts mit Trinken.
18:48Es gibt Arbeit.
18:49Wer, wo, wie.
18:50Der Mann heißt Quorin.
18:53Ist im Garten seines Hauses ermordet worden.
18:55Wahrscheinlich durch einen Messerstich.
18:57Und wahrscheinlich durch einen Messerstich.
18:58UNTERTITELUNG
19:29War der Notarzt schon da?
19:31Ja, aber es war leider nichts mehr zu machen.
19:33Danke.
19:39Ihr Mann sagte also, ich gehe mal ins Gärtnerhaus.
19:43Er wollte sich den Mann noch mal ansehen, den Sie heute Morgen eingestellt haben in dem Sprechen.
19:48Ja.
19:50Und dieser Gärtner, wie heißt er?
19:58Waginger.
20:00Es war also der Letzte, der Ihren Mann lebend gesehen hat?
20:05Ich weiß es nicht.
20:08Wo ist er jetzt?
20:11Ich glaube, in der Küche.
20:15Guten Abend, Herr Wagner.
20:18Das bin ich. Ich möchte mit Ihnen sprechen.
20:20Würden Sie bitte rausgehen?
20:24Bitte setzen Sie sich.
20:28Herr Waginger, Herr Korin, der war heute Nacht bei Ihnen im Gärtnerhaus.
20:34Ja.
20:36Er wollte wissen, wie es mir gefallen.
20:39Ich sagte, danke, sehr gut.
20:41Und wie lange dauerte das Gespräch?
20:44Ein paar Minuten, nicht sehr lange.
20:47Dann gab er mir die Hand, wünschte mir alles Gute.
20:50Ich sagte, das wünsche ich mir auch.
20:53Dann ging er wieder.
20:54Erzählen Sie mal weiter, was passierte.
20:58Dann hörte ich einen Schrei.
21:01Ich lief sofort zum Fenster, konnte aber nichts erkennen, es war ja dunkel.
21:06Plötzlich ging das Licht an im Garten.
21:09Der junge Mann erschien, rannte herum und sah mich am Fenster.
21:14Er rief, was ist denn los?
21:17Hat hier nicht jemand geschrien?
21:20Ich sagte, ja, das habe ich auch gehört.
21:23Er rannte weiter herum, suchte, während ich hinausging.
21:27Dann rief er plötzlich, kommen Sie schnell, hier liegt mein Vater.
21:34Hm.
21:36Sie haben heute Morgen erst die Erstellung eingetreten, nicht?
21:39Ja. Warum?
21:41Nichts, das war nur eine Frage. Danke.
21:43Ich verstehe es. Ich verstehe es einfach nicht.
21:55Was...
21:57Was hat dieser Wahrgänger gesagt?
22:00Er war ganz erschüttert.
22:03Er sagte nur, mein Gott, dann hat er mir sofort geholfen, den Arzt zu holen und die Polizei zu verständigen.
22:08Irgendwas ...
22:36Du siehst blass aus, Dora.
22:49Bist du etwas drin?
22:52Es hat dir doch immer gut getan, wenn du etwas getrunken hast.
22:56Konjak.
23:06Ich kann es nicht mit ansehen, wenn du so dastehst.
23:17Wie tot.
23:23Trink.
23:29Bitte.
23:36Man sieht, dass du Farbe kriegst.
23:43Ich habe Frau Corinne gerade einen Konjak gegeben. Sie erlauben doch.
23:49Aber natürlich. Am besten, Sie geben mir auch gleich einen.
23:52Sehr gerne.
23:53Weit und breit ist niemand zu sehen, der Grund gehabt hätte, meinen Vater umzubringen.
24:07Wir haben keine Feinde.
24:09Maria?
24:11Nein, das ist ganz ausgeschlossen.
24:13Dass irgendjemand meinen Vater aus privaten Gründen gehasst haben könnte.
24:17Er ist Kaufmann. Er hat eine Firma.
24:19Da gab es immer mal wieder Schwierigkeiten. Streit manchmal mit Konkurrenten.
24:23Aber nicht zwar so, dass man sagen könnte, da greift jemand zum Messer.
24:26Aber irgendjemand, der hat es ja schließlich getan.
24:29Nichts. Keine brauchbaren Spuren.
24:35Das ist gut. Ihr könnt jetzt fahren. Gute Nacht.
24:39Gute Nacht.
24:41Gute Nacht.
24:42Gute Nacht.
24:44Gute Nacht.
24:46Gute Nacht.
24:47Gute Nacht.
24:48Gute Nacht.
24:49Gute Nacht.
24:50Gute Nacht.
24:51Gute Nacht.
24:52Gute Nacht.
24:53Gute Nacht.
24:54Gute Nacht.
24:55Gute Nacht.
24:59Tja.
25:01Der Fall wird schwierig.
25:04Warum wird das schwierig?
25:06Du sagst doch immer, jeder Fall hat eine Tür.
25:10Entweder ist sie auf oder sie ist zu.
25:13Die Tür ist zu.
25:16Ja.
25:20Ich geh noch mal rein, um mich zu verabschieden.
25:29Wir besprechen gerade etwas.
25:30Sagen Sie, müssen wir nicht Angst haben, solange wir nicht wissen, wer der Täter ist und warum er es getan hat?
25:34Ich meine, sind wir nicht auch in Gefahr?
25:36Die Frage kann ich Ihnen wirklich nicht beantworten. Lassen Sie Licht brennen.
25:40Halten Sie Türen und Fenster verschlossen. Ich nehme an, dass Sie im Haus eine Alarmanlage haben.
25:44Schalten Sie sie ein. Ich kann im Moment nicht mehr für Sie tun, als die nächste Polizeistation zu bitten,
25:49nachts ab und zu einen Wagen vorbeizuschicken, die Umgebung zu kontrollieren.
25:54Ich meine, wenn Sie Wert darauf legen, könnte ich zu Ihrem Schutz hier im Hause bleiben.
25:58Das ist nicht nötig.
25:59Aber wenn Herr Waginger es anbietet? Wenn es Ihnen nichts ausmacht?
26:03Mir wäre es auch lieber, wenn noch ein Mann im Haus ist.
26:05Ich mag es sehr gerne.
26:06Das Gästezimmer. Ich könnte sofort das Bett beziehen.
26:08Ich möchte das nicht.
26:10Gibt es denn einen Grund dafür?
26:12Nein, nein. Das ist ganz und gar nicht. Aber ich möchte das nicht.
26:17Aber warum denn nicht? Mir wird es auch die Angst nehmen.
26:21Ich habe nämlich Angst, weil ich mir das alles überhaupt nicht erklären kann.
26:25Ich habe schreckliche Angst plötzlich.
26:27Machen Sie das Gästezimmer fertig, Frau Hänsela.
26:29Ja, gern.
26:30Herzlichen Dank, Herr Wagner.
26:31Aber ich bitte Sie.
26:32Kommt Sie.
26:34Ja, ich darf mich dann verabschieden.
26:36Gute Nacht.
26:39Was geschieht denn jetzt weiter?
26:42Wir werden die Ermittlungen fortsetzen.
26:46Es hat einen Mörder gegeben und er hat ein Motiv gehabt.
26:50Beides müssen wir finden.
26:52Gute Nacht.
27:00Hier, die Protokolle, Fotos, Ermittlungsberichte, Tatortzeichnungen und so weiter und so weiter.
27:07Danke.
27:17Ein völlig eingefriedetes Grundstück.
27:20Der Täter ist vermutlich über das Tor gekommen.
27:22Wirklich.
27:25Also im Haus waren die Familie.
27:27Herr Korin, seine Frau, die Haushälterin.
27:30Sohn und Tochter.
27:31Vermutlich aus erster Ehe.
27:33Ja, die Mutter ist vor Jahren gestorben.
27:35Korin war zum zweiten Mal verheiratet.
27:38Sie ist jedenfalls eine sehr hübsche, ganz attraktive Person.
27:43Sollte eine hässliche heiraten.
27:45Und Schauspielerin.
27:47Na und?
27:49Vielleicht liegt da was.
27:50Sie ist sehr jung, sehr hübsch, wesentlich jünger als ihr Mann.
27:54Solche Ehen gibt es doch zu Tausenden.
27:55Was ist mit dem anderen eigentlich, mit diesem Herrn Warginger?
28:01Das muss doch schon sein.
28:03Der Mörder ist immer der Gärtner.
28:05Warum nicht?
28:07Ja.
28:09Warum eigentlich nicht?
28:10Herr Warginger hat angeboten, hier im Zimmer zu bleiben.
28:17Damit Sie in Ruhe schlafen können.
28:20Nur wenn es recht ist, natürlich.
28:23Wir sind Ihnen sehr dankbar, wenn Sie das tun wollen.
28:26Das ist doch selbstverständlich.
28:29Vielen Dank, Herr Warginger.
28:31Gut, dann gehen wir jetzt schlafen.
28:34Es hat doch keinen Sinn, noch länger aufzubleiben.
28:37Komm, ich bring dich hier hinauf.
28:39Gute Nacht.
28:40Gute Nacht.
28:53Gute Nacht.
29:13Ich habe Angst.
29:15Dann sieht es dir an.
29:16Ich verstehe dich, wir sind ja alle entsetzt.
29:46Leg dich jetzt hin.
29:55Du wirst zwar nicht schlafen können, aber ruh dich wenigstens aus.
30:02Wir haben hier jemanden unten, der aufpasst.
30:09Schick ihn weg.
30:13Wenn du darauf bestehst, natürlich.
30:23Danke.
30:28Ich danke dir.
30:40Herr Waginger, Sie sollten vielleicht doch lieber ins Gärtnerhaus hinübergehen.
30:52Es macht mir wirklich nichts aus.
30:54Ich habe immer nur wenig Schlaf gebraucht.
30:56Ich weiß das zu schätzen, Herr Waginger.
30:58Das ist sehr liebenswürdig von Ihnen.
30:59Aber wir sind der Meinung, dass Sie wieder hinübergehen sollten.
31:04Frau Corinne, nicht wahr?
31:06Sie ist ängstlich.
31:08Es richtet sich nicht gegen Sie, Herr Waginger.
31:10Aber sie hat Angst.
31:12Auch vor mir.
31:14Das hat Sie damit sicher nicht sagen wollen.
31:16Es würde mich kränken.
31:18Bitte sagen Sie ihr, dass sie keine Angst zu haben braucht.
31:22Na ja, schon gut, Herr Waginger.
31:24Ich werde das sagen.
31:26Ja, bitte gehen Sie jetzt.
31:28Ist er gegangen?
31:52Er wollte erst nicht.
31:54Er hat gefragt, ob du Angst vor ihm hast.
31:56Ich habe jetzt vor jedem fremden Menschen Angst.
32:01Die du nicht zu haben brauchst, sagt er.
32:04Das würde ihn kränken.
32:15Ulrich.
32:26Ich würde mich ungeheulich verlassen.
32:30Das bist du nicht.
32:32Wir hätten gerne Einsicht in die Akten, um zu wissen, worum es geht und was für ein Typ das ist.
32:53Ja, er hat ein Psychogramm. Das wäre natürlich ganz toll.
32:57Gut, danke.
32:59Waginger.
33:01Verstehe ich das richtig? Der war im Gefängnis.
33:03Kaum zu glauben, aber es ist so.
33:05In Kiel hat er gesessen.
33:07Vier Jahre wegen schweren Diebstahls.
33:09Drei davon hat er abgesessen.
33:11Und seit zwei Monaten ist er entlassen worden.
33:13Na?
33:15Keine Reaktion?
33:16Ich gebe zu, ich bin überrascht.
33:19Das haut mich nicht vom Sessen.
33:21Willst du denn gar nichts essen?
33:24Ich kann nicht.
33:26Aber du musst etwas essen, Dora.
33:28Willst du uns theateren oder sollen wir absagen?
33:32Das geht nicht.
33:34Wir können keine Probe verlieren.
33:36Aber man wird ja Verständnis haben, wenn man hört, was gestern Abend hier passiert ist.
33:41Ich muss hin.
33:43Es hängt zu viel davon ab.
33:45Guten Morgen.
33:47Guten Morgen.
33:48Ich wollte nur fragen, ob Sie heute besondere Arbeiten für mich haben.
33:51Ich muss in die Firma.
33:53Wenn du wirklich ins Theater willst, Herr Waginger wird dich fahren.
33:57Nein.
33:58Ich fahre selbst.
34:01Aber Dora, wenn wir nun schon einen Chauffeur haben, dann...
34:06Du bist doch viel zu nervös jetzt.
34:09Herr Waginger, Sie fahren Frau Corinne ins Theater.
34:11Aber sehr gerne.
34:31Du kannst ja nicht hinein gehen.
34:34Ich hätte dich wahnsinnig gerne auf der Bühne gesehen.
34:37Aber irgendwann werde ich das ja erleben.
34:47Guten Morgen.
34:48Dora.
34:49Dora.
34:54Du musst nicht hier sein.
34:56Wir probieren ohne dich heute, hm?
34:58Nein, nein.
35:00Ich...
35:01Ich brauche das.
35:03Genau das brauche ich.
35:05Ich ziehe mich nur Stellung.
35:06Hallo, Kino.
35:07Wie weit waren wir?
35:08Welche Seite?
35:09Gefühl sagst du?
35:22Ich habe kein Gefühl.
35:24Lass mich fragen.
35:25Ich stelle die Frage ernsthaft.
35:26Was sind Gefühle?
35:27Welche Gefühle darf man haben?
35:40Welche muss man haben?
35:42Welche sind statthaft und welche nicht?
35:46Muss ich Gefühle haben, die du erwartest?
35:50Ist es mir nicht gestattet, ganz andere zu haben?
35:55Oder...
35:57gar keinen?
36:05Nein.
36:07Ist da keine zu haben Krankheit?
36:14Oder ist es im Gegenteil...
36:17Stärke?
36:22Du siehst, ich bin mitten in Überlegungen, die mir helfen sollen.
36:28Und kann dich kränken, was mir helfen soll?
36:34Was ist denn los?
36:35Sagen Sie, sind Sie verrückt geworden?
36:37Entschuldigen Sie, wenn ich gestört habe.
36:39Das wollte ich nicht.
36:40Aber mein Beifall war ehrlich gemeint.
36:43Wer ist denn das?
36:48Mein Chauffeur.
36:56Sie begrüßen Maria zu Hause?
36:57Ja.
36:58Die Polizei ist auch da.
36:59Polizei?
37:00Ich bin ganz klar dabei.
37:04Dann kommst du mal dabei.
37:05Wir haben es heute Morgen erfahren. Die Akten sind unterwegs.
37:24Vorbestraft. Wir haben einen Mann eingestellt, der im Gefängnis gesessen hat.
37:29Du hast es in der Papiere gesehen. Stand da nichts drin?
37:32Nein. Weswegen hat er im Gefängnis gesessen?
37:35Diebstahl.
37:36Ein Dieb? Was war er? Einbrecher?
37:39Wir werden es bald wissen.
37:41Aber der Mann ist doch kein Mörder. Das ist doch ganz ausgeschlossen.
37:45Oder glauben Sie das?
37:47Vorläufig glaube ich gar nichts.
37:49Wir werden ihn natürlich entlassen.
37:51Wo ist er? Ist er mit dir gekommen?
37:53Ja, er ist mit mir gekommen. Aber deswegen müssen wir ihn doch nicht entlassen.
37:57Aber er hätte uns das zumindest sagen müssen.
38:00Er mag vorbestraft sein, aber deswegen müssen wir ihn nicht entlassen.
38:04Hat er uns bestohlen? Uns hat er doch nicht bestohlen.
38:08Bis jetzt nicht, Dora. Bis jetzt noch nicht. Kein Grund, dich aufzuregen.
38:12Auf mich hat er einen sehr guten Eindruck gemacht. Auf dich doch auch.
38:17Wollen Sie ihm das jetzt vorhalten?
38:18Ich? Na, ich doch nicht. Diebstahl ist nicht mein Ressort.
38:25Sie können schon essen, wenn Sie wollen.
38:27Nein, nein, ich kann warten.
38:29Ich habe mein Essen heute noch gar nicht verdient.
38:31Ich bin ja bloß mit dem Wagen herumgefahren.
38:35Herr Waginger, kommen Sie bitte.
38:37Die Polizei weiß, dass du im Gefängnis warst.
38:50So? Weiß sie es?
38:53Aber sie weiß doch sonst nichts.
38:56Nein.
38:57Keine Angst, Dora.
39:01Die musst du nicht haben.
39:04Das habe ich dir doch bewiesen.
39:13Bitte gehen Sie hinein.
39:15Herr Waginger, wir haben festgestellt, dass Sie in Kiel im Gefängnis waren.
39:34Ja, das ist richtig.
39:36Sie sind wegen Diebstahls verurteilt worden.
39:40Ein Brillant Collier.
39:43Aus Anlass einer Schmuckmesse.
39:45Man hat es dann bei mir gefunden und
39:47Leugnen wäre sinnlos gewesen.
39:50Wann sind Sie entlassen worden?
39:52Das ist jetzt sechs, sieben Wochen her.
39:56Herr Waginger, der Diebstahl interessiert mich natürlich nicht.
40:00Aber ich möchte doch sehr gerne wissen,
40:02wo waren Sie in diesen sechs bis sieben Wochen?
40:06Da, wo früher mein Zuhause war.
40:09Aber es war mir alles fremd geworden.
40:12Meine Wohnung, meine alte Wohnung, war längst vermietet.
40:18Es erinnerte mich an nichts mehr und es hielt mich auch nichts mehr.
40:23Und dann sind Sie nach München gefahren?
40:26Ja.
40:27Warum gerade hierher?
40:30Warum?
40:31Warum?
40:33Weil es der weiteste Weg weg von zu Hause war.
40:37Tja.
40:40Gehen wir mal in Ihre Wohnung.
40:42Bitte.
40:43Man hat mir eine sehr schöne Wohnung gegeben, wie Sie sehen.
41:04Ich habe noch gar nicht richtig ausgepackt.
41:06Darf ich mich noch ein bisschen umsehen?
41:08Aber bitte.
41:09Danke.
41:12Ich besitze fast nichts.
41:15Man ist schnell damit zu Ende.
41:17Ich brauche aber auch nichts.
41:18Außer etwas Essen und Trinken
41:20und einen Platz, wo man sich hinlegen und etwas nachdenken kann.
41:23Wer hätte das nicht gern?
41:24War Sie immer schon so gescheit?
41:38Ich konnte es mir nicht aussuchen.
41:41Tja, und?
41:42Was machen wir mit dem Mann?
41:44Der kann doch unmöglich bei uns bleiben.
41:46Was heißt bei uns bleiben?
41:48Ich sehe keinen Grund, ihn zu entlassen.
41:52Oder meinen Sie?
41:53Das ist Ihre Entscheidung.
41:55Die Frage ist doch nur, könnte er der Täter sein?
41:58Wenn ich das mit Sicherheit wüsste, hätte ich ihn längst festgenommen.
42:01Bis jetzt spricht nichts, aber auch gar nichts dafür,
42:03dass er etwa mit dem Mord zu tun hat.
42:06Ja, so mag sein, dass ich ihm Unrecht tue,
42:07aber ich will diesen Mann nicht mehr im Haus haben.
42:10Und ich meine, dass wir ihn nicht entlassen sollten.
42:12Es wäre ungerecht.
42:13Und ich möchte mir ungern nachsagen lassen, dass ich ungerecht bin.
42:17Dann sehen Sie erst mal und zwar nur einmal mit dem Gesetz in Konflikt geraten.
42:25Und Diebstahl ist etwas anderes als Mord.
42:29Entschuldigen Sie bitte.
42:36Ich möchte mich nur bei Ihnen bedanken.
42:37Wofür?
42:38Es ist doch sicher jetzt bekannt, dass ich aus dem Gefängnis komme.
42:41Sie hätte uns das sagen müssen.
42:42Dennoch fanden Sie darin keinen Grund, mir diese Stellung zu kündigen,
42:45wofür ich mich bedanke.
42:46Bedanken Sie sich bei Frau Corrine.
42:47Wer ist da?
43:04Wer ist da?
43:06Ich bin's, Dora.
43:07Du schließt ab?
43:18Warum?
43:21Weil ich Angst habe.
43:23Aber Dora.
43:25Die Haustür ist abgeschlossen.
43:27Alle Fenster sind geschlossen.
43:28Die Alarmanlage ist eingeschaltet.
43:31Ich kontrolliere doch alles.
43:35Setz dich.
43:37Kannst du nicht hierbleiben?
43:49Hierbleiben?
43:53Nicht nur, weil ich Angst habe.
43:59Dora.
43:59Dora.
44:00Musik
44:29Herr Waginger ist da. Ja, soll reinkommen.
44:36Guten Morgen. Grüß Gott.
44:38Guten Morgen, Herr Waginger. Ich lese gerade Ihre Akten. Ich bin da an einer erstaunlichen Stelle.
44:45Wollen Sie platzen?
44:47Ja, danke.
44:48Kaffee?
44:50Ja, bitte, mit Milch.
44:52Willi.
44:53Mit Milch.
44:55Herr Waginger, Staatsanwalt und Richter.
44:59Beide waren damals der festen Überzeugung, hier steht's, den Diebstahl des Brillant-Coliers, den haben nicht Sie begangen, sondern Ihre Frau.
45:13Alle Hinweise damals führten nicht zu Ihnen, die führten zu Ihrer Frau.
45:18Staatsanwalt und Richter waren fest davon überzeugt, dass Ihnen das falsch war, dass Sie Ihre Frau nur entlasten wollten.
45:22Und dass Sie schließlich sogar die Strafe für Sie übernommen haben.
45:29Denn da Sie nicht zu bewegen waren, Ihr Geständnis zu widerrufen, mussten Sie schließlich verurteilt werden.
45:34Was sagen Sie denn dazu, Herr Waginger?
45:41Nichts.
45:42Was soll ich denn dazu sagen?
45:44Die Herren haben sich geirrt.
45:46Aber Ihre Frau war doch eine der Damen, die auf der Messe den Schmuck vorgeführt hat.
45:49Ja, ja.
45:51Was sie sehr gut machte.
45:53Sie war sehr schön.
45:54Und verstand sich zu bewegen.
45:56Sie trug den Schmuck mit einer natürlichen Würde.
45:58Aber gefunden wurde das Brillant Collier bei mir zu Hause in meinem Schreibtisch.
46:05Ich bin also völlig zu Recht verurteilt worden.
46:08Naja, der Richter sagte damals, ich zitiere jetzt mal aus dem Kopf.
46:13Herr Waginger, Sie lieben Ihre Frau schön und gut, aber es ist eine falsch verstandene Liebe,
46:20gerade zu stehen für das, was Ihre Frau getan hat.
46:22Ich weiß ganz genau, was dieser Dummkopf sagte.
46:24Ich habe seine Worte noch im Ohr.
46:27Entschuldigung.
46:29Aber es ist nach wie vor meine Meinung, dass diese Herren alle Dummköpfe sind.
46:32So.
46:32Ja.
46:33Wo ist Ihre Frau denn heute?
46:35Was weiß ich?
46:37Sie hat sich nicht mehr gemeldet.
46:40Der Prozess hatte damals ein gewisses Aufsehen erregt.
46:44Und ich sagte ihr gleich, das Beste sei wegzugehen, alle Verbindungen abzubrechen.
46:48Auch zu mir.
46:49Ja, warum haben Sie sich dann nicht scheiden lassen?
46:52Sie wollte nicht.
46:54Und warum nicht?
46:57Sie kennen sie nicht.
46:59Sonst würden Sie das verstehen.
47:01Sie ist eine Frau, die trotz allem zu mir hielt.
47:03Eine Frau mit großen Gaben und Begabungen, die es nicht verdient hatte, in einer Gefängniszelle
47:07zu verschwinden.
47:08Ja, aber damit geben Sie doch zu.
47:09Ich gebe nichts zu.
47:10Ich gebe überhaupt nichts zu.
47:11Sie haben mich gefragt, ich habe geantwortet.
47:13Das ist alles.
47:14Und Sie haben nie wieder etwas von Ihrer Frau gehört?
47:18Nie wieder.
47:21Das gibt's doch gar nicht.
47:22Ich habe Ihnen alle Fragen beantwortet, aber jetzt müsste ich eigentlich Frau Corinne vom Theater abholen.
47:28Wenn Sie erlauben.
47:29Bitte gehen Sie nur.
47:35Guten Tag.
47:36Guten Tag.
47:40Das ist doch irre.
47:44Ich bin fest überzeugt, er hat sich für seine Frage einsperren lassen.
47:47Für eine Frau, die sich dann aus Dankbarkeit nie wieder gemeldet hat.
47:50Das gibt's ja.
47:50Was wundert dich daran?
47:52Wie weit es um ein Gefühl gehen kann.
47:53Wenn es sich um wirkliche Liebe handelt, Harik.
47:59Ja, war das wirklich nur Liebe?
48:02Das wollte ich nicht sagen.
48:03Liebe, ich meine, was ein Mensch aus übergroßer Liebe tut oder lässt, das ist nicht berechenbar.
48:09Das wollte ich sagen.
48:10Also wenn das kein Erfolg wird.
48:12Machst du verrückt.
48:13Mach den Teufel nicht an den Hand.
48:16Entschuldige.
48:17Du bist noch mal von der Polizei verhört worden.
48:25Ja.
48:26Und, was wollten Sie denn wissen?
48:29Sie haben sich die Akten kommen lassen und mir vorgehalten, was der Staatsanwalt und der Richter damals gesagt haben.
48:35Und?
48:36Keine Angst, Dora.
48:38Du bist wieder einmal viel zu aufgeregt.
48:40Mit Recht bin ich das.
48:43Wenn da was rauskommt, bin ich erledigt.
48:45In jeder Hinsicht.
48:47Alles kann ich abschreiben, was endlich mein Leben gewesen wäre.
48:52Du denkst immer nur an dich.
48:55Das ist ein Fehler, Dora.
48:58Weißt du, wo du heute wärst, wenn ich dieses eine Mal nur an mich gedacht hätte?
49:05Aber mich wirst du nicht los.
49:10Niemals.
49:13Ja, einen Moment bitte.
49:14Stefan?
49:15Ja?
49:15Der Psychologe aus Kiel, Professor Bruns.
49:17Danke.
49:18Guten Abend, Herr Professor.
49:19Das ist Oberinspektor Derrick.
49:20Entschuldigen Sie bitte die späte Stunde.
49:23Das macht doch nichts.
49:25Ich komme gerade nach Hause und finde die Nachricht vor.
49:27Es geht um den Fall Waginger.
49:30Ja, mit dem hatte ich seinerzeit zu tun.
49:34Ich war Gutachter in dem Prozess.
49:36Ein hochinteressanter Fall.
49:38Ein Mann, der geradezu mit Begeisterung die Schuld seiner Frau auf sich nahm.
49:41Aber wissen Sie, die eigentlich interessante Figur war sie.
49:46Eine kalte, hartherzige Person.
49:49Ungeheuer attraktiv.
49:51Auf der anderen Seite von einer geradezu immensen Immoralität.
49:55Es macht ihr nicht das Geringste aus, ihren Mann für sich ins Gefängnis gehen zu lassen.
49:59Was nicht zu verhindern war.
50:01Sie spielten die Rollen perfekt.
50:04Eh?
50:04Was meinen Sie?
50:10Nein, war Ihrem Mann nie wieder gemeldet.
50:13Sie hatte ihn von heute auf morgen sozusagen aus dem Gedächtnis gestrichen.
50:17Als habe es ihn nie gegeben.
50:19Und wie hat der Mann darauf reagiert?
50:22Ja, das ist schwer zu sagen.
50:25Jedenfalls nicht in einer Weise, die einem Rückschlüsse erlauben würde.
50:28Er reagierte scheinbar überhaupt nicht.
50:31Worüber ich übrigens selber sehr erstaunt war,
50:33weil ich den Mann ja für äußerst labil halte.
50:35Danke, Herr Professor.
50:37Entschuldigen Sie nochmal die späte Störung.
50:40Hab gar nicht reagiert.
50:42Scheinbar nicht.
50:44Ein Mann, der andererseits so labil ist.
50:48Und wenn er nun reagiert hat,
50:51ohne dass es jemand gemerkt hat.
50:53Wie denn?
50:54Ein Mann, der seiner Frau so hörig ist, zugleich so labil ist,
50:57bei dem können doch alle Sicherungen durchbrennen.
50:59Ohne dass man das merkt?
51:00Warum nicht?
51:00Der Mann befindet sich zweifellos in einem Ausnahmezustand.
51:03Er wird aus dem Gefängnis entlassen,
51:05er wird sechs, sieben Wochen in der Gegend herum,
51:07er fährt dann nach München und...
51:10Du, lass nochmal sehen.
51:11Was müssen Sie?
51:12Frau Waginger ist doch aktenkundig.
51:14Wie heißt sie?
51:15Ihr, ihr Vorname?
51:17Dorothea.
51:17Dora.
51:23Genau wie Frau Corinne.
51:26Ja.
51:27Ich meine, es könnte ja auch ein Zufall sein, nicht?
51:29Zufall?
51:30Ich glaube jetzt nicht mehr an Zufall.
51:32Waginger hat seine Frau gesucht und er hat sie gefunden.
51:38Verheiratet, Stefan.
51:40Sie war doch gar nicht geschieden.
51:41War sie nicht.
51:42Klarer Fall von Bigamie.
51:43Dabei hätte sie mit einem Wort alles klären können.
51:48Und hätte da gestanden mit einer ungültigen Ehe.
51:50Verwöhnt wie sie ist, umgegen von Reichtum und Luxus.
51:52Sie hätte da gestanden mit einer gescheiterten Karriere als Schauspielerin.
51:56Sie hätte alles verloren, er nichts.
51:58Ja und der Mord?
52:00Der Mord?
52:02Der Mord?
52:02Na ja.
52:04Wir nehmen es ja als sicher an, Harry, dass Waginger sich in einem Ausnahmezustand befand.
52:08Aber was heißt das nun bei einem so labilen Menschen?
52:11Bei einem Menschen, der jeden festen Boden unter den Füßen verloren hat.
52:15Wenn er nun, wenn er nun ganz einfach berichtigen wollte, was seiner Meinung nach nicht in Ordnung ist.
52:24Verstehst du?
52:25Er ist der Mann seiner Frau.
52:27Kein anderer.
52:29Du meinst also, er ist der Mörder von Corinne?
52:31Da bin ich ganz sicher.
52:34Dann hätte er eigentlich genauso gut seine Frau umbringen können.
52:37Nee.
52:38Die liebt er.
52:55Keine Angst, Dora.
52:58Du brauchst keine Angst zu haben.
53:01Ich werde sie immer haben.
53:16Immer solange dieser Mann
53:18mein Mann lebt.
53:23Der deinen Vater getötet hat.
53:25Und der auch uns nicht so leben lassen wird, wie wir vorhin.
53:41Wo?
53:43Wo ist er jetzt?
53:48Drüben.
53:52Im Gärtnerhaus.
53:53Im Gärtnerhaus.
54:07Twas.
54:07Wer ist da?
54:33Kriminalpolizei Derrick.
54:35Was wollen Sie? Das ganze Haus schläft.
54:38Bitte öffnen Sie.
54:46Guten Abend, Frau Waginger.
54:49Wir werden jetzt Ihren Mann holen, zu einer Gegenüberstellung.
55:05Bitte öffnen Sie jetzt alle Hausbewohner.
55:22Tut mir leid, Frau Hänsela ist für zwei Tage zu Ihren Verwandten gefahren.
55:25Ja. Und die jungen Leute?
55:30Maria schläft heute Nacht bei einer Freundin.
55:33Und Ulrich Corinne, ist der im Haus?
55:37Nein.
55:43Herr Waginger?
55:44Herr Waginger?
56:03Herr Waginger?
56:04Stefan, also hier überschiebt er nicht.
56:06Ich habe eben geklopft und gerufen, aber der Waginger meldet sich nicht.
56:09Die Tür ist abgeschlossen, obwohl Licht brennt.
56:14Haben Sie einen Schlüssel zu dem Haus?
56:18Ich weiß nicht, wo der ist.
56:20Frau Hänsela ist nicht da.
56:22Ich weiß nicht, wo der ist.
56:52Ich habe einen Versuch von ihm.
56:54Ich habe einen Versuch von ihm.
57:18Ich habe Lust, du hier.
57:19Angeln.
57:22Ich habe nichts gemacht.
57:42Gar nichts!
57:44Da kommt der Mann aus Kiel und bringt meinen Mann um.
57:46Das und nur das habe ich Ulrich gesagt.
57:49Mich können Sie nicht belangen.
57:50Schlagen Sie sich das aus dem Kopf.
57:51Mich können Sie nicht belangen.
57:58Wenn Ihnen das hier gelungen wäre, wahrscheinlich nicht mehr.
58:21Denkst der Mann aus Kiel und loslassen.
58:29Untertitelung. BR 2018
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