Etwa die Hälfte der Energieimporte Finnlands stammte früher aus Russland. Jetzt liegt der Anteil bei fast null. Möglich machen das eneuerbare Energien und die Kernenergie.
00:00Das ist das Reaktorgebäude. Als nächstes gehen wir zur Turbine dort.
00:05Finnlands neues Atomkraftwerk ist eines der größten der Welt.
00:08Es heißt Olkiluoto 3 und wurde 2023 in Betrieb genommen.
00:13Zusammen mit Olkiluoto 3 decken die AKWs Finnlands rund 38% des heimischen Strombedarfs.
00:19Das sind 10% mehr als noch vor drei Jahren.
00:24Kernenergie ist beliebt, weil sie für Energiesicherheit steht.
00:27Es gibt zuverlässiger Strom rund um die Uhr.
00:30Besucher aus vielen Ländern fragen uns nach unseren Erfahrungen damit.
00:36Der große Nachteil von Olkiluoto 3, die Baukosten beliefen sich auf 11 Milliarden Euro.
00:43Viel mehr als geplant. Der Bau dauerte 18 statt 4 Jahren.
00:49Wegen der enormen Ausgaben verzichtete der Betreiber auf den Bau eines weiteren Reaktors.
00:54Ja, der Bau ist teuer. Aber der Nutzen kommt den Verbrauchern zugute.
01:01Jetzt profitieren die Verbraucher von niedrigen Strompreisen.
01:06Die Kernenergie macht Finnland unabhängiger von russischen Energieimporten.
01:11Noch vor wenigen Jahren wurde die Hälfte des Energiebedarfs mit russischen Importen gedeckt.
01:16Jetzt wird fast nichts mehr aus Russland importiert.
01:18Anlass für diesen drastischen Rückgang ist der Angriff Russlands auf die Ukraine im Jahr 2022.
01:26Doch Experten betonen, dass Uran nach wie vor aus Russland importiert wird.
01:31Das finnische Energieunternehmen Fortum hat in den letzten drei Jahren versucht, russische Uranlieferungen zu ersetzen, hat es aber nicht geschafft.
01:42Und der Bau von Atomkraftwerken ist heute wegen der hohen Sicherheits- und Schutzstandards sehr teuer.
01:47Wir haben Alternativen. Biokraftstoffe, Windenergie, andere erneuerbare Energien.
01:53All das macht uns wirklich unabhängig in Sachen Energiesicherheit.
02:01Auch die erneuerbaren Energien haben ihren Anteil an der Stromproduktion vergrößert.
02:06Onshore-Windparks machen nun 24 Prozent aus, statt 14 im Jahr 2022.
02:12Nichtsdestotrotz glaubt der Atomkraftwerksbetreiber an eine Zukunft mit weiteren Reaktoren.
02:17Das Unternehmen wird bald diese Endlagerstätte für Atommüll eröffnen, an der seit Jahrzehnten gebaut wird.
02:25Ein Tunnelsystem 400 Meter unter der Erde, in dem die Abfälle dauerhaft gelagert werden sollen.
02:33Wir können die abgebrannten Elemente hier sicher entsorgen.
02:38Und natürlich kann diese Art der Lagerung von fast jedem anderen Land übernommen werden.
02:42Wichtig ist, dass dies in Felsgestein gemacht wird. Und davon haben wir genug.
02:51Die finnische Regierung hält am Bauen neuer Atomkraftwerke fest.
02:56Gleichzeitig plant sie aber auch die Stromerzeugung aus Windkraft bis 2030 zu verdoppeln.
03:02Erneuerbare Energien sind die wichtigste Stromquelle im Land und bleiben es auch in den kommenden Jahren.
03:12Erneuerbare Energien sind die wichtigste Stromerzeugung aus Windkraftwerke fest.
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