Siska - Folge 57 - Die Guten und die Bösen - video Dailymotion

Markus Schäfer

Hauptkommissar Viktor Siska - Wolfgang Maria Bauer / Drehbuch - Albert Sandner / Regie _ Hans-Jürgen Tögel  #krimiserie #zdf #kommissar

Transcript

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00:04:29Das war's.

00:04:59Das war's.

00:05:29Hast du die Waffe geholt und eingesteckt?

00:05:32Hast du die Waffe geholt?

00:06:02Hast du die Waffe geholt?

00:06:32Guten Morgen.

00:06:48Guten Morgen, Herr Siska.

00:06:50Kollege Lessmann?

00:06:52Morgen.

00:06:53Das dachte ich mir.

00:06:54Was?

00:06:55Dass Sie hier der Kollege mit der Uhr sind.

00:06:57Alter Reflex lässt sich nicht mehr abstellen.

00:06:59Sieh mal einer an, Victor.

00:07:00Büro mit Zentralheizung.

00:07:02Das hatten wir schon lange nicht mehr.

00:07:03Und keine einzige Tarantel an der Decke.

00:07:05Ich sitz hier?

00:07:08Ja.

00:07:17Gutes Licht.

00:07:19Mein Hobby.

00:07:20Sie müssen aufpassen.

00:07:21Mit einem geht's los und plötzlich sind Sie überall.

00:07:23Das ist...

00:07:34Das war sein Büro?

00:07:36Ja.

00:07:37Ah.

00:08:01Sie haben mir die Akte schon hingelegt.

00:08:03Sie wollen allein sein.

00:08:18Sie haben mir die Akte schon gesagt.

00:08:48Das ist er.

00:08:50Der Mörder meines Bruders.

00:08:53Ja.

00:09:04Ich will ihn sehen.

00:09:07Sie meinen heute noch?

00:09:08Jetzt.

00:09:22Und worüber wollen Sie mit ihm reden?

00:09:25Das weiß ich selber nicht.

00:09:27Das wird sich ergeben.

00:09:30Warum sind Sie hier?

00:09:32Ich bin der Bruder des Mannes, den er getötet hat.

00:09:46Da ist er.

00:09:46Ich bin der Bruder des Mannes.

00:09:48Ich bin der Bruder des Mannes.

00:09:49Ich bin der Bruder des Mannes.

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00:12:50Wie enttäuscht das Selbstmann? Wie starb er denn wirklich?

00:12:52Grüße Sie.

00:12:53Herr Drasselt, gestern wahrscheinlich am späten Abend.

00:12:55Der Täter dachte wohl, dass der Strick alle anderen Spuren überdecken würde.

00:12:59Bis morgen haben Sie alles korrekt vom Labor.

00:13:01Danke.

00:13:09Na, was sagt die Nachbarschaft?

00:13:11Die nächsten Häuser stehen leer.

00:13:13Weiter oben an der Straße wohnt allerdings eine ältere Frau. Sie hatte Angst vor ihm.

00:13:17Angst? Warum?

00:13:18Er war ein komischer Kauz. Hasste alles und jeden. Sprach auch nicht mit den Leuten.

00:13:23Wieso hat man ihn dann so schnell gefunden? Ich meine, der hätte ja wochenlang ja unbemerkt hängen können.

00:13:27Genau das hat sich sein Mörder vermutlich auch erhofft. Aber da kam heute der Gerichtsvollzieher.

00:13:33Da gibt's nämlich einen ganzen Haufen unbezahlter Rechnungen. Und der ließ aufbrechen.

00:13:38Der Mann muss ein Optimist sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es hier was zu pfänden gibt.

00:13:42Zu pfänden vielleicht nicht. Zu sichten jede Menge.

00:13:45Er hat einen Brief geschrieben.

00:13:46Ressmann!

00:13:49Das da ist Sprengstoff und das ist eine Briefbombe.

00:13:53Das überlassen wir aber besser den Kollegen vom LKA.

00:13:56Danke.

00:13:57Ihr geht jetzt bitte raus hier.

00:13:59Bitte.

00:14:00Bitte.

00:14:01Nein, nein, nein, nein, nein. Da muss ich Ihnen vehement widersprechen. Lassen Sie mich das mal auf einen Punkt bringen.

00:14:16Es ist doch so, Gesetze sind hauptsächlich für Dumme da. Leute mit Verstand helfen sich selbst.

00:14:31Also, ich glaub, das war jetzt doch ein bisschen überspitzt, oder?

00:14:34Es stimmt aber trotzdem. Ein paar Gesetze weniger und freie Menschen könnten sich freier entfalten.

00:14:48Achsel, ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie sich von jemand an Ihrer Entfaltung hindern lassen.

00:14:57Es gibt genug, die es versuchen.

00:15:08Simone!

00:15:09Die Leute fragen sich, wo du bleibst.

00:15:14Nein. Nein, das tun sie nicht. Außerdem bin ich sicher, saugt deine Mutter schon für die richtige Stimmung. Schließlich sind es ja ihre Gäste.

00:15:21Aber es ist dein Haus.

00:15:28Was stimmt denn nicht?

00:15:30Es wäre besser, wenn du das selber siehst.

00:15:32Guten Abend, Frau Werner, ich begrüße Sie.

00:15:49Guten Abend, Dr. Scholz.

00:15:51Guten Abend.

00:15:56Axel Pittrich.

00:15:58Na, das nenne ich eine Überraschung.

00:16:02Ich sehe, Sie amüsieren sich.

00:16:04Ja, ich fühl mich wie zu Hause.

00:16:06Schön. Dagmar, entschuldige. Kann ich dich kurz sprechen?

00:16:17Was macht Pittrich hier?

00:16:19Das hast du doch eben selbst gesagt. Er amüsiert sich.

00:16:22Hast du ihn eingeladen?

00:16:24Ich hab mit ihm telefoniert. Er hatte Zeit.

00:16:26Dagmar, der Mann war mein Mandant.

00:16:28Und?

00:16:29Ich will ihn hier nicht sehen, nicht in unserem Haus.

00:16:30Ich hatte keine Ahnung, dass es sich wirklich interessiert, wen ich einlade.

00:16:35Sag mal, du kannst natürlich machen, was du willst.

00:16:40Aber ich habe angenommen, dass du noch einen Rest von Anstand hast.

00:16:45Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll.

00:16:49Du hast den Mann verteidigt, er wurde freigesprochen.

00:16:52Was hast du gegen einen unschuldigen Menschen im Haus?

00:16:54So naiv bist du nicht.

00:16:57Wenn's der Richter glaubt, warum sollte ich's nicht glauben?

00:17:00Jeder hier mag ihn.

00:17:02Dagmar.

00:17:05Woher kennst du ihn?

00:17:07Durch dich natürlich.

00:17:08Wie bitte?

00:17:10Ich sah ihn vor Gericht.

00:17:12Du weißt es doch so gerne, wenn ich bei deinen Auftritten im Saal sitze.

00:17:16Da fiel er mir auf. Ich mochte seinen Stil.

00:17:18In Ordnung, Dagmar. Und jetzt?

00:17:21Schick ihn weg.

00:17:25Ich denke nicht daran.

00:17:34Bei dir auch nichts?

00:17:36Keine Angehörigen, keine Bekannten, kein Schriftverkehr.

00:17:37Der Mann lebt in seiner eigenen Welt.

00:17:40Ja.

00:17:42Und zwar in einer ohne Seife.

00:17:45Die Kollegen haben jetzt den Sprengstoff sichergestellt. Brauchen wir sie noch?

00:17:49Eins, weil nicht, danke.

00:17:51Wir telefonieren.

00:17:52Gute Nacht.

00:17:54Gute Nacht.

00:17:55Äh, Hanne?

00:17:58Hat sich Neues ergeben zur Person.

00:18:01Kohler war dreimal vorbestraft.

00:18:03Dreimal wegen solcher Briefbomben.

00:18:05Ja.

00:18:06An wen schickte er denn diese Briefe?

00:18:08Vorzugsweise an Behörden. Einmal auch an eine hiesige Sparkasse.

00:18:12Er war da nicht wählerisch. Er hasste alle.

00:18:14Kam denn mal jemand zu Schaden dabei?

00:18:17Bei dem Brief an die Sparkasse wurde jemand schwer verletzt.

00:18:21Trotzdem kam er bei Gericht milde davon. Ich vermute, er hatte einen guten Anwalt.

00:18:25Und wohin sollte die Post diesmal gehen?

00:18:27In die Stadtwerke.

00:18:29Ja. Die hatten ihn mehrfach angemahnt.

00:18:31Das nahm ihn wohl übel.

00:18:33Sie machen's Licht aus.

00:18:36So, dann fassen wir mal zusammen, wie viel brauchbare Spuren haben wir denn bis jetzt?

00:18:40Null?

00:18:42Genau. So weit habe ich auch schon gezählt.

00:18:44Sie fahren jetzt ins Hotelkoffer auspacken?

00:18:47Bei mir gibt's nicht allzu viel auszupacken.

00:18:50Ah, Moment!

00:18:56Das hier, habe ich schon die ganze Zeit bei mir im Ball.

00:19:07Das Kö von meinem Bruder.

00:19:09Damit nahm er immer eine Auszeit zum Nachdenken.

00:19:15Also, bis morgen.

00:19:19Wo hat er denn gespielt?

00:19:36Ja, du lieber Himmel. Sie können's ja wirklich.

00:19:39Ja, wir hatten denselben Vater.

00:19:40Also, wo setzt man an bei einem Opfer, das überhaupt kein soziales Umfeld hat?

00:19:47Bei den Fakten.

00:19:48Das heißt in dem Fall bei all dem, was sich schon mal mit höchster Wahrscheinlichkeit jedenfalls ausschließen lässt.

00:19:55Raubmord war's wohl keiner.

00:19:56Der Mann besaß gerade mal das, was er zum Leben brauchte.

00:20:00Wenn man überhaupt Leben sagen kann zu sowas.

00:20:02Gläßmann.

00:20:03Na, ist doch wahr.

00:20:04Ist jedenfalls sehr unwahrscheinlich, dass sein Mörder in dem Haus noch irgendetwas gesucht hat.

00:20:07Der Staub lag überall fingerdick. Die Spurensicherung hätte sicher irgendetwas entdeckt.

00:20:10Nein, nein, ich denke...

00:20:13Die Tat geschah im Flur.

00:20:15Der Täter kam gar nicht erst bis ins Wohnzimmer.

00:20:17Im Grunde entfallen hier sämtliche zwischenmenschliche Motive.

00:20:20Abbegier, Neid, Eifersucht.

00:20:22Deswegen haben wir auch keinen Ansatz.

00:20:24Ich sag Ihnen, wo wir ansetzen.

00:20:28Bei den beiden Leuten, die Sie vorhin erwähnt haben.

00:20:31Was?

00:20:32Wie, ich habe zwei Leute erwähnt?

00:20:34Ja, Sie sagten bei den Briefbomben, da gab's einen Schwerverletzten.

00:20:37Wir sollten feststellen, was aus ihm wurde.

00:20:38Läßmann, das ist schon mal deine Aufgabe.

00:20:40Alles klar.

00:20:41Ach, Sie denken an Rache als mögliches Motiv.

00:20:43Na, besser als gar keins.

00:20:44Und, äh, wen habe ich noch erwähnt?

00:20:47Sie sagten,

00:20:49Cola müsse einen ausgezeichneten Anwalt gehabt haben.

00:20:53Ich wüsste gern, wie heißt der Mann.

00:20:55Das lässt sich machen.

00:20:56Ich komme ja sowieso nicht zum Spielen.

00:21:14Da, also bei den Ausgleichen.

00:21:15So sind diese Anwalt helt ausge живet,

00:21:16Sie sind noch nicht zum Schwerverletzten.

00:21:17Oder wo ist der Mann?

00:21:18Ich bin kein Schwerverletzten.

00:21:19So ist das schon ganz so.

00:21:20Töne Knie.

00:21:21Aber ein Schwerverletzten habe im Schwerverletzten.

00:21:22Aber ein Schwerverletzten wird.

00:21:23Sonst hat das nur zum Schwerverletzten.

00:21:24Ich gehe jetzt nicht zum Schwerverletzten.

00:21:26Ob ich ihn buchstabiert haben will, soll das ein Witz sein?

00:21:54Na ja, also trotzdem, danke.

00:21:59Kohlers Anwalt ist der Scholz, Dr. Philipp Scholz.

00:22:04Der Name sagt Ihnen offenbar was.

00:22:05Ja, das ist ein Strafverteidiger von Rang, kein Unbekannter.

00:22:11Sie wollen mitkommen?

00:22:12Oh, sehe ich so aus?

00:22:14Ja.

00:22:15Lestmann ist unterwegs zu dieser Sparkasse?

00:22:17Natürlich.

00:22:18Der ist aber fix.

00:22:20Lestmann war auf einer internationalen Polizeischule.

00:22:22Und er hatte einen hervorragenden Ausbilder.

00:22:26Sie?

00:22:31Gut, gut.

00:22:35Entschuldigung, können Sie mir sagen, ob ich Frau Pfahl finde?

00:22:37Ja, hier drüben, bitte.

00:22:38Danke.

00:22:48Frau Pfahl?

00:22:49Ja?

00:22:50Mein Name ist Lestmann.

00:22:52Bitte.

00:22:52Kriminalpolizei.

00:22:55Mir wurde gesagt, dass Sie die Person sind, die hier vor fünf Jahren in einem Anschlag zum Opfer fiel?

00:23:00Ja, das bin ich.

00:23:01Die Person.

00:23:03Entschuldigung.

00:23:03Das ist schon okay.

00:23:04Sie öffneten damals eine Briefbombe, richtig?

00:23:07Nein, das war mein Kollege.

00:23:09Als er begriff, was es war, da konnte er sie gerade noch wegwerfen.

00:23:12Dummerweise war es in meine Richtung.

00:23:15Sie wurden schwer verletzt?

00:23:16Mhm.

00:23:16Ich lag ein halbes Jahr im Krankenhaus.

00:23:19Aber ist lange her.

00:23:21Aber ist lange her.

00:23:22Ja.

00:23:24Was haben Sie vorgestern Abend gemacht?

00:23:26Vorgestern Abend?

00:23:28Da war ich schwimmen in Europa.

00:23:29Wie lange?

00:23:29Bis bald nach Mitternacht.

00:23:32Wieso fragen Sie?

00:23:34Der Mann, der den Brief schickte, kam letzte Nacht ums Leben.

00:23:38Ich kannte ihn nicht.

00:23:39Wollten Sie ihn denn nie kennenlernen und wissen, was er für ein Mensch ist?

00:23:42Wozu denn?

00:23:43Das hätte mich alles nur wahnsinnig aufgeregt.

00:23:45Und außerdem hatte er ja nichts gegen mich persönlich, sondern er hatte was gegen die ganze Welt.

00:23:51Wissen Sie, ich habe mich einfach damit abgefunden und weitergelebt.

00:23:55Sie haben sich bemerkenswert gut erholt.

00:23:57Danke.

00:23:59Naja, solange ich nicht darüber nachdenke, dass ich mal Beine hatte.

00:24:07Das Leben läuft vorwärts.

00:24:09Nicht rückwärts, Herr...

00:24:11Lessmann.

00:24:12Lessmann.

00:24:15Mordkommission mit 20 Minuten einer Verhandlung.

00:24:21Oh, wir können uns kurz fassen.

00:24:22Dann tun Sie es bitte.

00:24:25Das ist meine Tochter, sie macht ihr Praktikum.

00:24:26Also, worum handelt es sich?

00:24:29Um einen ehemaligen Mandanten von Ihnen, Erwin Kohler.

00:24:32Er verschickte Briefbomben.

00:24:35Ach ja, der.

00:24:36Ja, was ist mit ihm?

00:24:38Er starb vorletzte Nacht.

00:24:40Wie?

00:24:40Mein Vater, denn er hängt.

00:24:43Und warum kommen Sie zu mir?

00:24:44Sie sind vermutlich der Einzige, der ihn näher erkannte.

00:24:47Näher?

00:24:48Sie haben kaum mehr als zehn Worte miteinander gewechselt.

00:24:50Er war der schweigsamste Mann dann, den ich je hatte.

00:24:52Trotzdem hatten Sie einen Einblick in seine Persönlichkeit.

00:24:55Da gab es nicht viel zu blicken.

00:24:57Der Mann lebte völlig zurückgezogen.

00:24:58Ohne geglichen Bezug zur Realität.

00:25:00Wirr.

00:25:00Aber nicht wirr genug für eine geschlossene Anstalt.

00:25:02Hatten Sie denn einen besonderen Grund, seine Verteidigung zu übernehmen?

00:25:07Das war eine Herausforderung.

00:25:09Herausforderungen reizen mich immer.

00:25:10Die Art von Fallen, mit der man sich einen Namen macht.

00:25:13Das schadet nie.

00:25:15Ich konnte dem Gericht glaubhaft machen, dass mein Mandant aus einem Gefühl der Verzweiflung

00:25:19herausgehandelt hatte.

00:25:20Wenn Sie meine persönliche Meinung wissen wollen.

00:25:22Ja.

00:25:24Kohler war genau die Art von Mensch, die früher oder später zum Strick greift.

00:25:27Aber warum gehen Sie dem Fall nach?

00:25:33Sieht ganz so aus, als hätte er kurz vor seinem Tod Besuch bekommen.

00:25:38Also das wage ich zu bezweifeln.

00:25:40Wieso?

00:25:41Kohler empfing grundsätzlich niemanden in seinem Haus.

00:25:44Nicht mal Sie.

00:25:45Nicht mal mich.

00:25:47Kannten Sie den Mann?

00:25:51Wie käme ich dazu?

00:25:52Meine Tochter ging damals noch zur Schule.

00:25:53Also was soll das?

00:25:54Ersparen Sie uns unnötige Fragen.

00:25:56Noch was?

00:25:57Hane, Sie wissen doch sicher, wo sich das Grundbuch anbefindet.

00:26:11Willst du noch was haben?

00:26:13Champagner?

00:26:15Nein, danke.

00:26:17Ich ruf dich an, ja?

00:26:19Ruf mich nicht mehr an.

00:26:22Ruf mich nie wieder an.

00:26:25Warum nicht?

00:26:26Weil ich genau weiß, warum du wirklich hier bist.

00:26:30Oha!

00:26:31Oh, vorhin hat es dir gefallen.

00:26:32Vorhin, war vorhin.

00:26:34Du willst nur eins.

00:26:35Du willst deinem Mann wehtun und du denkst, ich bin der nützliche Idiot, der dir dabei hilft.

00:26:39Was?

00:26:39Du willst ihm erzählen, wo du gewesen bist.

00:26:42Du willst zuschauen, wie er sich abquält, wie er langsam kaputt geht.

00:26:46Lass mich los!

00:26:50Komm nie wieder.

00:26:52Für solche Spielchen will ich nicht zu haben.

00:26:56Und mach die Tür leise zu.

00:26:57Ich hab's natürlich nicht dabei belassen.

00:27:11Ich hab auch noch mit den Kollegen geredet, dort in der Sparkasse.

00:27:14Um festzustellen, ob sie vielleicht Angehörige hat oder Freunde, die zu solch einem Racheakt fähig werden.

00:27:20Fehlanzeige.

00:27:21Ist ausgeschlossen, dass diese Frau mit der Sache was zu tun hat.

00:27:24Unwahrscheinlich, Lassmann, unwahrscheinlich.

00:27:25Ausgeschlossen ist ein Begriff, den man sich in unserem Job ziemlich bald abgewöhnt, glaub mir.

00:27:30Unwahrscheinlich, dass diese Frau mit der Sache was zu tun hat.

00:27:33Somit sind wir dann noch keinen Schritt weiter.

00:27:36Wie man's nimmt, ich war mit Hane bei diesem Anwalt Scholz und da die Tochter.

00:27:41Die Tochter von diesem Anwalt, die war ausgesprochen nervös. Warum?

00:27:45Hane war noch unterwegs?

00:27:46Ja, ich hab ihn aufs Grundbuchamt geschickt.

00:27:48Hane geht sehr gerne auf Ämter.

00:27:50Wir haben eine Entwicklung, eine ächste Entwicklung.

00:27:52So, schön, dass Sie's so spannend machen.

00:27:55Das Gelände draußen, wo Kohlers Haus steht, ist projektiert für eine Neubausiedlung.

00:28:00Der Grund wird bald eine Menge wert sein.

00:28:02Das ist dann gut für die Stadt, oder?

00:28:03Wenn's keine Erben gibt, fällt sowas doch an die Stadt.

00:28:05Das ist es ja. Es gibt einen Erben.

00:28:08Wen?

00:28:10Wir kennen ihn bereits.

00:28:19Sie wollen das nicht anders.

00:28:20Es ist immer das Gleiche. Die wollen doch alle nur dasselbe.

00:28:23Das ist nun wirklich das Allerletzte, was Sie sagen sollten.

00:28:26Ich empfehle dringend, Sie lassen mich reden.

00:28:29Zu mir?

00:28:30Ja.

00:28:32Noch was in der Sache Kohler?

00:28:34Ja.

00:28:35Moment, warten Sie.

00:28:37Und was?

00:28:38Wir haben festgestellt, dass Kohlers Grundstück an seinen Anwalt fällt, also an Sie.

00:28:44Das ist richtig.

00:28:45Stadthonorar.

00:28:46So war die Abmachung.

00:28:47Kohler konnte ja nie seine Rechnungen zahlen.

00:28:49Aber das ist doch sicherlich nicht so wichtig, dass Sie mich hier im Gericht...

00:28:52Doch, doch, doch.

00:28:52Ich bitte Sie, Kohlers Zeug, der draußen ist völlig wertlos.

00:28:55Ganz falsch.

00:28:56Sie kennen das Projekt Siedlung am Wildpark?

00:28:59Das soll demnächst dort entstehen.

00:29:00Sie wundern sich, dass wir das wissen?

00:29:03Nein.

00:29:04Ich wundere mich nur, dass ich das nicht weiß.

00:29:07Aber Ihnen ist doch klar, was das bedeutet.

00:29:09Das Gelände ist nicht wertlos.

00:29:10Nein, ganz und gar nicht.

00:29:12Das konnte aber damals keiner von uns beiden vorhersehen.

00:29:15Damals vielleicht nicht, aber Tatsache ist, das Grundstück gehört jetzt Ihnen.

00:29:17Wo waren Sie vorgestern Abend?

00:29:19In meiner Kanzlei.

00:29:20Allein.

00:29:21Allein? Hören Sie, was soll das?

00:29:23Denken Sie, ich hätte Kohler dazu gebracht, sich aufzuhängen?

00:29:26Er wurde zuvor erdrosselt.

00:29:30Dann bin ich der Einzige, der aus seinem Tod einen Vorteil hat.

00:29:34Sie bringen es auf den Punkt, Herr Dr. Scholz.

00:29:35Das war schon immer meine Stärke.

00:29:37Hören Sie, ich hatte keine Ahnung von diesem Wildparkprojekt.

00:29:41Das können Sie mir jetzt glauben oder nicht, das liegt ganz bei Ihnen.

00:29:43Jedenfalls lasse ich keinen Richter warten.

00:29:45Das ist schlechter Stil.

00:29:46Guten Tag, die Herr.

00:29:49Arne.

00:29:51Sie kennen doch sicher ein paar Leute hier.

00:29:53Zwangsläufig in all den Jahren.

00:29:55Da wird bestimmt einer dabei sein, der uns ein bisschen mehr erzählen kann

00:29:57über diesen sehr freundlichen Anwalt.

00:29:59Der Gerichtsreporter vom Abendblatt, der stand vorhin irgendwo rum.

00:30:02Ja, dann reden Sie mit dem Mann, machen Sie sich ein Bild von diesem Scholz.

00:30:06Und Sie?

00:30:07Ich rufe Lessmann an und wir machen uns ein Bild vom Rest der Familie.

00:30:17Guten Tag.

00:30:18Guten Tag, Siska, Kriminalpolizei.

00:30:20Es tut mir leid, mein Mann ist nicht zu Hause, er ist im Büro.

00:30:22Das ist Pech.

00:30:23Dürfen wir trotzdem kurz reinkommen?

00:30:25Warum geht es?

00:30:35Wir führen eine Ermittlung durch im Umfeld Ihres Mannes.

00:30:38Dann kommen Sie hierher.

00:30:40Arbeitet er viel?

00:30:41Ja, er lebt in dem Wahn, dass sein Leben einen Sinn hat.

00:30:48Simone, du bist hier.

00:30:50Wir können auch ins Esszimmer.

00:30:52Sie nehmen es nicht so genau mit Ihrem Praktikum.

00:30:54Ich kam früher heim.

00:30:57Ich habe noch was zu studieren.

00:30:59Und Sie?

00:30:59Was wollen Sie hier?

00:31:00Mehr über Ihren Vater wissen.

00:31:02Das wollen wir.

00:31:03Warum?

00:31:05Wir ermitteln.

00:31:06Da sind Sie hier falsch.

00:31:08Gehen Sie in seine Kanzlei und fragen Sie seine Mitarbeiter.

00:31:10Das machen wir ohnehin.

00:31:11Wir befragen immer das gesamte Umfeld.

00:31:13Freunde, Familie.

00:31:17Entschuldigung, ich muss immer lachen, wenn ich das Wort Familie höre.

00:31:20Wieso?

00:31:22Wie groß ist Ihre Familie denn?

00:31:25Wir sind die Familie.

00:31:27Mehr gibt es nicht.

00:31:28Verzeihung, wann ich da widerspreche, aber ich zähle hier bis vier.

00:31:30Wer ist der junge Mann?

00:31:38Wolf, mein Sohn.

00:31:39Unser Sohn.

00:31:40Und er wohnt nicht mit Ihnen hier im Haus?

00:31:42Nein.

00:31:44Sondern?

00:31:45Südfriedhof.

00:31:46Dritte Reihe links vom Eingang.

00:31:49Entschuldigung.

00:31:50Es tut mir wirklich leid.

00:31:55Wann starb er denn?

00:31:57Vor 17 Monaten.

00:31:58Unter welchen Umständen?

00:32:01Ein Unfall.

00:32:02Er ist von Auto gelaufen.

00:32:04Geht das ein bisschen präziser, bitte.

00:32:07Er stand unter Drogen, lief im Rausch auf der Straße rum und wurde überfahren.

00:32:12Na, mal öfter mal Drogen?

00:32:14Er suchte einen Ersatz.

00:32:16Wie das so ist, wenn Kinder keinen Vater haben.

00:32:19Das war ein Schwachsinn.

00:32:20Natürlich hat er einen Vater.

00:32:22Einen Vater, der Tag und Nacht geschuftet hat, damit er seiner Familie was bieten kann.

00:32:25Er hat Tag und Nacht geschuftet, weil ihm das Schuften lieber war als seine Familie.

00:32:30Ach komm.

00:32:31Wenn er wirklich so gewesen wäre, dann hättest du ihn doch gar nicht erst geheiratet.

00:32:34Ich hatte ja keine Ahnung, wozu er mich braucht.

00:32:40Wozu braucht er sie denn?

00:32:45Als Puppe.

00:32:46Noch Fragen?

00:33:10Nein.

00:33:14Gläßmann.

00:33:26Sag mal, warum lässt du sich nicht einfach scheiden?

00:33:28Dann wäre ja der Spaß vorbei.

00:33:29Diese Frau will leiden.

00:33:31Am liebsten ist es ihr, alle anderen leiden gleich mit.

00:33:34Ich hoffe, Sie haben das gerade richtig verstanden.

00:33:36Gab es denn was falsch zu verstehen?

00:33:38Das Weltbild meiner Mutter, das ist völlig verzerrt.

00:33:41Sie hat meinen Bruder maßlos geliebt.

00:33:42Seit er nicht mehr da ist, da hast du meinen Vater ebenso maßlos.

00:33:50Ein ganz simples psychologisches Muster.

00:33:52Danke.

00:33:53Man könnte natürlich sagen, in Ihrem Fall ist das psychologische Muster genauso simpel, aber das wissen Sie vermutlich selbst.

00:34:02Na, war es das jetzt oder kommt da noch was?

00:34:12Ja, die Rechnung.

00:34:14Tag, Herr Baum.

00:34:18Scholz verantworten Sie es mir die Liebsten.

00:34:20Das hat was von Unterhaltungswert.

00:34:22Da habe ich schnell ein paar Zeilen voll.

00:34:24Das heißt, er beißt jeden raus.

00:34:27Er ist ein Fachmann für Formfehler.

00:34:29Inwiefern?

00:34:30Ja, er findet sie.

00:34:31Bei den anderen.

00:34:32Es gibt eine Menge Staatsanwälte, die wären glücklich, wenn Sie ihn nie kennengelernt hätten.

00:34:36Also ich denke, der hat mehr Paragraphen im Kopf als irgendein anderer Mensch auf der Welt.

00:34:42Unermüdlich im Kampf für die Gerechtigkeit.

00:34:44Nein, das auch wieder nicht.

00:34:45Im Grunde geht es dem Mann immer nur um eins.

00:34:48Zu gewinnen und der Beste zu sein.

00:34:50Die Gerechtigkeit zählt ja nur am Rande.

00:34:52Und manchmal bleibt sie völlig außen vor.

00:35:00Bessmann, Hane, kommt ihr mal?

00:35:06Mann fiel vom Balkon.

00:35:08Mann starb bei Wohnungsbrand.

00:35:11Alles in den letzten Wochen, alles Mandanten von Scholz.

00:35:13Alles Unfälle sozusagen.

00:35:16Das hier ist von heute.

00:35:17Mann erhängt aufgefunden.

00:35:19Wenigstens in dem Fall wissen wir es besser.

00:35:21War in diesen beiden Fällen irgendwas verdächtig?

00:35:23Nicht unmittelbar, nein.

00:35:25Warum waren Sie Mandanten von Scholz?

00:35:27Was hatten Sie angestellt und aus welchem Grund trittst du ständig von einem Bein aufs andere?

00:35:31Lässt man, ich...

00:35:31Die Läden schließen gleich.

00:35:33Ich wollte noch schnell was zu essen kaufen für die nächsten Wochen.

00:35:36Na, dann mach mal.

00:35:37Danke.

00:35:38Essen einkaufen.

00:35:40Einen Haufen Dosen vermutlich.

00:35:42Nicht nur.

00:35:42Meistens nehme ich auch was in Tüten.

00:35:44Das geht noch schneller.

00:35:45Also, der Tote bei dem Wohnungsbrand hieß Otto Henrichs.

00:35:53Zwei Verfahren wegen Brandstiftung.

00:35:56Man nimmt an, dass er seiner eigenen Zündelei zum Opfer fiel.

00:36:00Und der andere?

00:36:01Richard Wechsler fiel betrunken nachts von seinem Balkon.

00:36:06Er wurde gerade renoviert.

00:36:07Es gab keine Brüstung.

00:36:09War der Mann allein zu Hause?

00:36:11Seine Frau war im Urlaub.

00:36:13Und er allein mit zwei Flaschen Tequila.

00:36:17Aber warum brauchte er diesen Scholz als Anwalt?

00:36:19Er war ein notorischer Raser, mehrfach vorbestraft.

00:36:24Es stand gerade ein Verfahren bei ihm an, wegen Unfall mit Todesfolge, da zu Fahrerflucht.

00:36:29Wer kam denn zu Tode?

00:36:31Eine junge Frau.

00:36:33Ich weiß, was Sie jetzt denken.

00:36:35Ein Racheakt von Angehörigen.

00:36:38Negativ.

00:36:39Ihr Ehemann und ihr Bruder wären in Frage gekommen.

00:36:42Beide wurden überprüft.

00:36:43Beide hatten eine Alibi.

00:36:43Es könnte sich eben tatsächlich um ganz alltägliche Todesfälle gehandelt haben.

00:36:49Könnte.

00:36:50Hätte man auch im Fall von diesen Briefbomben, im Fall Cola, gedacht.

00:36:55Hanne, eins sollten wir auf jeden Fall feststellen.

00:36:57Ob dieser Anwalt irgendeinen Vorteil davon hat.

00:37:02Danke.

00:37:13Hallo.

00:37:19Ach, hallo.

00:37:21Sie sind aber nicht...

00:37:22Nein, nein.

00:37:23Ich bin mit einer Freundin hier vom Sportverein.

00:37:25Sie besorgt gerade was.

00:37:27Und Sie?

00:37:28Wie läuft es so mit Ihrem Fall?

00:37:30Wie ermitteln.

00:37:32Ah ja.

00:37:33Lernt man das so in der Ausbildung?

00:37:35Was denn?

00:37:36Na, der Blick und dann die Worte wie ermitteln.

00:37:40Das hört sich so aufgesagt an.

00:37:41Das interessiert mich ehrlich gesagt nicht wirklich.

00:37:44Es ist nur, ähm, naja, mir fällt nichts Besseres ein.

00:37:51Ah, Katja, hast du schon wieder einen neuen Verehrer?

00:37:55Was wollen Sie denn hier?

00:37:56Gar nichts.

00:37:57Ich bin zufällig hier.

00:37:58Ach, zufällig.

00:37:59So wie vorhin bei uns daheim.

00:38:00Nein, zufällig, zufällig.

00:38:03Sie beide sind also im gleichen Verein?

00:38:05Ja.

00:38:06Ich weiß nicht, was Sie daran so seltsam finden.

00:38:08Gehen Sie sich schon lang?

00:38:10Gerade zwei Jahre, seitdem wir Sport machen.

00:38:11Und das haben Sie auch letzten Dienstag gemacht.

00:38:15Den ganzen Abend lang?

00:38:17Zusammen mit 15 anderen.

00:38:20Ihre Gedanken sind ein bisschen durchsichtig.

00:38:23Und außerdem völlig abwegig.

00:38:26Duschen Sie öfter mal kalt.

00:38:27Das war's.

00:38:48Na, zurück vom Sport?

00:39:09Polizei. Überall ist heute Polizei.

00:39:11Ja, ja, es gibt so Tage.

00:39:13Dreimal schon haben sie mir ihre Fragen gestellt.

00:39:15Das ist ihre Aufgabe. Wenn sie dich was fragen, dann antworte.

00:39:19Es gibt keinen Grund, nichts zu antworten.

00:39:23Und du willst gar nicht wissen, was sie gefragt haben?

00:39:27Komm, mach dir keine Gedanken.

00:39:28Ich mach sie mir aber.

00:39:30Simone.

00:39:34Du bist jung. Siehst du, dass du lebst?

00:39:36Alles andere kommt von selbst.

00:39:39Solange ich da bin, sorg dich um nichts.

00:39:43Warum sagst du das?

00:39:50Mami ist gerade danach.

00:39:54Dagmar geht's nicht gut.

00:39:56Ist ja ganz was Neues.

00:39:58Ja, ich glaube, es geht ihr noch schlechter als sonst.

00:40:00Dagmar?

00:40:22Dagmar?

00:40:22Dagmar.

00:40:33Wie viel hast du denn diesmal genommen?

00:40:36Nein, nein.

00:40:42So kann das doch nicht weitergehen.

00:40:45Diese Rollstuhlfahrerin Katja Pfahl und Simone Scholz sind also befreundet?

00:40:48Vielleicht ist sie ja doch in irgendwas verwickelt.

00:40:49So oder so ist ihr Verhalten nicht ganz stimmig.

00:40:51Wieso nicht?

00:40:52Na, sie sind an ihr vorbei.

00:40:54Aber die junge Frau hat sie angesprochen.

00:40:57Wenn sie in was verwickelt wäre, dann hätte sie sich doch bestimmt nicht bemerkbar gemacht.

00:41:01Fest steht, die beiden kennen sich.

00:41:03Und jeder hat am Rand was mit dem Fall zu tun.

00:41:05An sehr unterschiedlichen Rändern, Lässmann.

00:41:08Trotzdem, da frage ich mich doch, ob nicht irgendein tieferer Zusammenhang besteht.

00:41:11Jetzt frag dich mal weiter und wenn du gleichzeitig noch Auto fahren kannst, dann kommst du jetzt mal mit.

00:41:14Ich möchte noch ein paar Details klären über den Mann, der vom Balkon fiel.

00:41:17Sie, Hane.

00:41:17Ich versuche mal festzustellen, wie es bei Scholz um die Finanzen steht und ob er diese Erbschaft von dem Grundstück überhaupt nötig hat.

00:41:25Schön.

00:41:25Muss es gewesen sein.

00:41:37Ganz schöne Strecke.

00:41:38Wenn ich mir sowas vorstelle, dann kriege ich sofort so eine Art so ein bisschen Höhenangst, Lässmann.

00:41:43Wir sehen mal, ob die Witwe zu Hause ist. Komm.

00:41:52Ja, bitte?

00:41:52Frau Wechsel, guten Tag. Polizeihauptkommissar Siska, mein Kollege Lässmann.

00:41:57Morgen.

00:41:58Können wir bitte kurz hochkommen?

00:41:59Ja.

00:42:01Danke.

00:42:15Sie kommen beruflich, fürchte ich.

00:42:18Es geht um Ihren verstorbenen Mann.

00:42:19Das dachte ich fast. Kommen Sie doch bitte rein.

00:42:22Danke.

00:42:26Ja, Sie auch.

00:42:31Tja, so ist das Leben. Kaum heilen die Wunden, schon reißt sie jemand wieder auf.

00:42:38Das ist Nico. Für Sie nicht von Belang. Wir kennen uns erst seit vorgestern.

00:42:42Nico, zieh dir was an.

00:42:44Ich wusste gar nicht, dass immer noch Fragen offen sind.

00:42:49Doch.

00:42:50Dürften wir die Unfallstelle in Augenschein nehmen.

00:42:53Bitte sehr.

00:42:53Nehmen Sie.

00:42:54Danke.

00:42:55Danke.

00:43:07Danke.

00:43:07Vor fünf Wochen war hier nur ein provisorisches Geländer.

00:43:21Man nimmt an, er beugte sich zu weit vor und verlor das Gleichgewicht.

00:43:30War Ihr Mann denn so leichtsinnig?

00:43:31Je nach Promille.

00:43:33Passiert ist es abends gegen zehn.

00:43:35Da stand sein Pegel meist auf 1,5.

00:43:38In den Akten steht, Sie waren zum Zeitpunkt des Unfalls verreist.

00:43:42Ja, ich war im Urlaub.

00:43:43Wissen Sie, ich lebe nicht gern auf einer Baustelle.

00:43:46Wo waren Sie denn im Urlaub?

00:43:48Marbea. Nachweislich.

00:43:49Ich gehöre immer zu den Leuten, an die man sich erinnert.

00:43:53Und während Sie weg waren, war Ihr Mann hier ganz allein?

00:43:56Das ist anzunehmen.

00:43:57Wir kamen nie Besuch.

00:43:58Ich schätze, er holte sich hin und wieder Gesellschaft ins Haus.

00:44:01Er konnte nicht allein sein.

00:44:03Bitte sehr.

00:44:04Welche Art von Gesellschaft?

00:44:06Ja, an jeder Ecke stehen x Damen herum, die gerne mal in ein schnelles Auto steigen.

00:44:12Näheres wissen Sie nicht darüber.

00:44:14Ach, das war seine Sache.

00:44:15Wir waren beide nicht kleinlich.

00:44:17Unsere Beziehung stand über solchen Details.

00:44:21Könnten Sie sich nicht setzen?

00:44:23Oh, Entschuldigung.

00:44:24Demnach könnte Ihr Mann an dem betreffenden Abend Besuch gehabt haben.

00:44:29Ihre Kollegen haben nichts dergleichen festgestellt.

00:44:33Suchen Sie keine Geheimnisse, wo keine sind.

00:44:35Er war allein, ertrank zu viel und stürzte in die Tiefe.

00:44:39Sie erben das hier alles ganz allein?

00:44:41Das können Sie sich gerne notieren.

00:44:43Keine Zahlungen mehr offen?

00:44:45Wie Zahlungen?

00:44:46Na ja, vielleicht kriegt sein Anwalt ja noch irgendwas.

00:44:48Der bestimmt nicht.

00:44:50Wieso bestimmt nicht?

00:44:52Gegen meinen Mann lief ein Verfahren.

00:44:55Und da hätte sein Anwalt natürlich eine Stange Geld gemacht.

00:44:57Und jetzt kommt es ja nicht mehr dazu.

00:44:59Ist auch besser so.

00:45:01Anwälte verdienen sowieso zu viel.

00:45:03Kennen Sie den Anwalt Ihres Mannes?

00:45:05Juristen.

00:45:06Juristen waren noch nie mein Fall.

00:45:08Beamte übrigens auch nicht.

00:45:10Aber wir könnten gerne mal über eine Ausnahme sprechen.

00:45:15Ich bin sehr alleine mit meinem Kummer.

00:45:20Der spendet auch nicht viel Trost.

00:45:21Danke für die Einladung.

00:45:24Damit ist doch schon mal was geklärt.

00:45:38Und was?

00:45:39Der Anwalt hat nichts mit der Sache hier zu tun.

00:45:41Es wäre doch unsinnig, jemanden umzubringen, bevor man Geld von ihm kriegt.

00:45:44Dann war es eben doch bloß ein Unfall.

00:45:46Ja.

00:45:47Sag mal, kann das sein, dass du mir gar nicht zuhörst?

00:45:49Ja, nein, doch, Lessmann, ich muss gerade ganz was anderes denken.

00:45:52Dein Gespräch gestern am Supermarkt mit Simone Scholz.

00:45:54Irgendwas macht da keinen rechten Sinn.

00:45:55Kannst du das nochmal wiedergeben?

00:45:57Wörtlich oder was?

00:45:58Ja, streng dich an, tut dir gut, nehm jungen Menschen.

00:46:00Es ist Training fürs Gehirn.

00:46:01Mach mal.

00:46:02Also sie hat gesagt, was wollen Sie von mir.

00:46:04Daraufhin habe ich gesagt...

00:46:05Ja.

00:46:06Aha, ne.

00:46:07Es gibt zweierlei.

00:46:08Erstmal das weniger Interessante.

00:46:11Scholz braucht tatsächlich Geld.

00:46:13Er ist vielleicht ein guter Jurist, aber ein lausiger Spekulant.

00:46:16Es ging ihm was mit Aktien, geweiht sich daneben.

00:46:19Das war das weniger Interessante?

00:46:20Ja.

00:46:21Es gibt schon wieder mal einen Todesfall.

00:46:24Wieder ein Mandant von Scholz.

00:46:26Richtig.

00:46:27Wieder ein Unfall?

00:46:29Keiner von den üblichen.

00:46:31Nein, ich fürchte, wir sind in nächster Zeit voll ausgebucht.

00:46:33Ja, natürlich, ich werde Ihre Anfrage weiterleiten, aber ich will Ihnen keine großen Hoffnungen machen.

00:46:40Ja, danke. Wiederhören.

00:46:44Es war doch richtig so. Du nimmst doch niemanden mehr.

00:46:47Ja, war richtig so.

00:46:57Stimmt was nicht?

00:46:58Simone, mir fehlen ein paar Akten.

00:47:07Welche?

00:47:10Unterlagen von Mandanten.

00:47:11Was für Mandanten?

00:47:13Simone, weißt du es oder weißt du es nicht?

00:47:16Sag mir, welche Mandanten, dann weiß ich es vielleicht.

00:47:18Okay.

00:47:28Grüß dich, mein Schatz.

00:47:45Was machst du denn hier?

00:47:48Dein Vater hat mir einen Zettel hinterlassen.

00:47:50Ich sollte vorbeikommen, wenn ich mich besser fühle.

00:47:53Aber ich fürchte, das wird noch eine Weile dauern.

00:47:56Ist er da?

00:47:57Was will er denn von dir?

00:47:59Das weiß ich selbst nicht.

00:48:01Aber lass dich nicht stören.

00:48:03Ich glaube, ich kenne noch den Weg.

00:48:10Ja, bitte.

00:48:11Er liegt hier wohl seit gestern früh.

00:48:36Seine Zugefrau fand ihn vor circa einer Stunde.

00:48:40Axel Pittrich, das war eine ziemlich große Nummer.

00:48:43Lange Liste, von Geldwäsche bis Waffenhandel.

00:48:47Erst im April stand er wieder mal vor Gericht.

00:48:49Es endete mit Freispruch, manges Beweisen.

00:48:53Dank Anwalt Scholz.

00:48:54Hallo Doc.

00:48:55Hallo Jessica.

00:48:56Dank Anwalt Scholz.

00:48:58Auf jeden Fall ist es diesmal eindeutig Mord.

00:49:00Wie man es nimmt.

00:49:01Der Mann steckte im organisierten Verbrechen.

00:49:03Da gilt sowas schon mal als normaler Betriebsunfall.

00:49:07Eine Abrechnung unter Brüdern?

00:49:09Könnte man denken.

00:49:10Oder jemand will, dass wir das denken.

00:49:13Einer wie Pittrich, das ist doch ein wachsamer Mann.

00:49:15Trotzdem lässt er seinen Mörder in die Wohnung.

00:49:17Falls die anderen Fälle ebenso Morde waren,

00:49:19ließen all diese Leute den Mörder in die Wohnung?

00:49:21Lippenstift.

00:49:24Pittrichs letzte Nacht.

00:49:26Eine Frau war hier, so viel steht fest.

00:49:29Aber das ist noch nicht alles, was feststeht.

00:49:32Hier, das ist der letzte Anruf seines Lebens.

00:49:35Vorgestern Nachmittag.

00:49:37Axel, hallo, hier ist Dagmar Scholz.

00:49:39Ich hoffe, Sie haben nicht vergessen.

00:49:41Heute Abend um acht.

00:49:42Wir freuen uns sehr.

00:49:43Ich dachte mir schon, dass man Sie bald mal wieder sieht.

00:49:53Womöglich mit Vollmacht.

00:49:55Suchen Sie was Bestimmtes?

00:49:56Ja, Ihre Mutter.

00:49:59Meine Mutter?

00:50:00Na, bei Ihnen zu Hause antwortet niemand.

00:50:02Ja, die ist tatsächlich hier.

00:50:03Das ist das erste Mal seit Jahren.

00:50:04Wo ist sie denn?

00:50:05Na, da drinnen bei meinem Vater.

00:50:07Danke.

00:50:08Ja, aber...

00:50:09Moment, Sie können doch dann nicht einfach...

00:50:10Doch, können wir.

00:50:13Ich kenne niemanden, der so stören kann wie Sie.

00:50:16Ja, das gehört zum Beruf. Tut mir wahnsinnig leid.

00:50:20Wir sehen uns später.

00:50:24Nein, wir wollen ja gar nicht zu Ihnen.

00:50:25Wir wollen zu Ihrer Frau.

00:50:27Fragen stellen?

00:50:29Genau.

00:50:29Dann machen Sie es hier. Ich bin Ihr Anwalt.

00:50:31Simone, bist du bitte so lieb und wartest draußen?

00:50:40Frau Scholz.

00:50:40Wo verbrachten Sie die vorletzte Nacht?

00:50:45Ich war bei einem Mann namens Axel Pittrich.

00:50:48Wann gingen Sie von da weg?

00:50:50Ich hatte keine Uhr um, aber ich schätze, es war so gegen zehn.

00:50:54In welcher Verfassung befand sich der Mann, als Sie von ihm fortgingen?

00:50:57Es ging ihm gut.

00:51:01In der Zeit, in der Sie bei ihm waren, gab es da irgendwelche Anrufe, Besuche oder Störungen

00:51:05irgendwelcher Art?

00:51:06Nein.

00:51:07Hat er denn erwähnt, dass er Besuch erwartet?

00:51:09Nein.

00:51:11Der Grund für diese Fragen, bitte.

00:51:13Axel Pittrich wurde gestern Vormittag ermordet.

00:51:15Ja, es tut mir leid, ich kann Ihnen da nicht weiterhelfen.

00:51:25Als ich wegging, war er noch am Leben.

00:51:28Sehr sogar.

00:51:29Herr Dr. Scholz.

00:51:33Wo waren Sie gestern Vormittag, so gegen zehn?

00:51:38Ich war hier, sprach mit Ihnen.

00:51:41Ich glaube kaum, dass Ihr Gedächtnis so kurz ist.

00:51:43Danke, aber anschließend?

00:51:45Hatte ich einen Termin bei Gericht, auch das dürfte Ihnen nicht entgangen sein.

00:51:48Fuhren Sie allein zu diesem Termin?

00:51:49Ja.

00:51:51Pittrichs Wohnung liegt auf halber Strecke von hier zum Gericht.

00:51:54Sie hätten nicht mal einen Umweg fahren müssen.

00:51:55Und Sie wussten ja sicher, wo Ihr Mandant wohnt.

00:51:58Ich wäre ein schlechter Anwalt, wenn ich das nicht wüsste.

00:52:13Also jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr.

00:52:15Gestern noch so viel Hass und heute ein Herz und eine Seele.

00:52:19Den Grund dafür wüsste ich wirklich gern.

00:52:22Naja, wenigstens die Tochter war wie immer.

00:52:26Aber da weiß ich jedenfalls, woran ich bin.

00:52:33Jetzt weiß ich's.

00:52:35Jetzt weiß ich, was keinen Sinn machte bei Deinem Gespräch gestern mit Simone Scholz.

00:52:38Dass ich öfter mal kalt duschen soll?

00:52:39Nee, das macht Sinn. Ich meine was anderes.

00:52:44Du hast sie doch gefragt,

00:52:46ob sie auch am Dienstagabend mit ihrer Freundin da beim Sport war.

00:52:50Mhm.

00:52:52Und sie hat drauf geantwortet?

00:52:54Meine Gedanken wären zu durchsichtig.

00:53:00Sie konnte gar nicht wissen, was du denkst.

00:53:03Es sei denn...

00:53:04Es sei denn, sie wusste, dass es um Mord ging.

00:53:07Und dass ich sie nach ihrem Alibi gefragt habe.

00:53:21Wo ist Simone Scholz?

00:53:23Sie hat einen Anruf bekommen und musste dringend weg.

00:53:25Und das bleibt jetzt alles so?

00:53:41Ja, das bleibt so.

00:53:42Eigentlich wollte ich ja noch mal feucht durchwischen.

00:53:46Ich fürchte, das muss wachen.

00:53:48Wenn das erstmal richtig eintrocknet,

00:53:50dann bringt man es überhaupt nicht mehr weg.

00:53:52Ich weiß nicht, ob das wichtig ist,

00:54:05aber eine Frau war gerade da in einem Auto.

00:54:08Ja, und?

00:54:09Sie wollte wissen, was passiert ist.

00:54:12Sie haben es sicher wahrscheinlich gesagt.

00:54:13Aber ja und wie.

00:54:15Sie war richtig geschockt.

00:54:18Und wollte zweimal wissen,

00:54:20ob er auch wirklich tot ist.

00:54:22Was war das für ein Auto?

00:54:24Ein Taxi.

00:54:25Und ich glaube, es fährt gerade weg.

00:54:30Ich hätte das doch früher sagen sollen.

00:54:52Ich habe das für eine neue Auto.

00:54:53Ich habe das für ein Auto.

00:54:56Musik

00:55:26Musik

00:55:56Polizei war auch da

00:55:57Ja

00:55:57Und du hast sie gefragt, ja?

00:56:00Du bist dir ganz sicher?

00:56:01Ja, dann ist sie doch da, denn

00:56:03Er ist tot

00:56:04Ich kann es einfach nicht glauben

00:56:05Sprechen Sie ruhig weiter

00:56:06Frau Pfahl nehme ich an

00:56:08Das ist ein privates Gespräch

00:56:10Mit Ihnen rede ich ja auch noch nicht

00:56:12Frau Pfahl, was suchten Sie eben vor der Wohnung von Axel Pittrich?

00:56:17Das muss ich nicht sagen

00:56:18Also entweder du redest jetzt oder ich tu's

00:56:26Simone hat letzte Woche in der Kanzlei eine seltsame Entdeckung gemacht

00:56:30Sie hat die Ablage neu sortiert

00:56:32Die Akten von einigen Mandanten waren nicht am Platz

00:56:36Sie fand sie in einem separaten Fach

00:56:38Vier Akten von vier Mandanten

00:56:40Sie fand heraus, dass zwei von denen gerade erst verstorben waren

00:56:44Wechsler und der Henrichs?

00:56:48Und die zwei anderen Akten?

00:56:51Die eine war von Kohle

00:56:53Mit dem hatten wir seit fünf Jahren nichts mehr zu tun gehabt

00:56:55Ich fuhr hin und er war ebenfalls tot

00:56:59Und die vierte war die Akte von Pittrich, nicht?

00:57:04Deswegen bin ich vorhin kurz vorbeigefahren

00:57:06Und da habe ich dann auch gehört, dass er nicht mehr lebt

00:57:08Sie wollen damit sagen

00:57:10Jemand hat diese Akten aussortiert und beiseite gelegt

00:57:14Noch bevor die Mandanten tot waren

00:57:16Vielleicht sind ja Fingerabdrücke drauf

00:57:21Ich habe die Akten vernichtet

00:57:23Was? Warum?

00:57:25Weil sie geglaubt hat, ihr Vater war es

00:57:27Und glauben Sie das immer noch?

00:57:31Ich weiß noch nicht mehr, was ich glauben soll

00:57:33Vier Akten

00:57:35Vier Menschen, die jetzt tot sind

00:57:37Ja

00:57:38Außer einer bei uns zu Hause

00:57:42Bitte?

00:57:46Die Akte Rauch

00:57:47Das ist der Mandant, den mein Vater gestern frei bekommen hat

00:57:50Er macht gerade seine Abschlussnotizen

00:57:52Fest steht

00:57:59Der Schlüssel zu all den Todesfällen liegt in der Kanzlei Scholz

00:58:02Der Sohn

00:58:04Bitte?

00:58:05Der Sohn von Scholz starb bei einem Autounfall

00:58:07Der Mann, der vom Balkon fiel

00:58:09War vorbestraft als notorischer Raser

00:58:12Du denkst an Zusammenhang?

00:58:14Da schaue ich doch gleich mal nach

00:58:16Dann könnten wir es wenigstens abhaken, ja

00:58:18Danke

00:58:18Du gehst jetzt also davon aus, dass es sich in allen vier Fällen um Mord handelt?

00:58:22Eigentlich ja

00:58:22Dann sag mir ein Motiv, das auf sämtliche Fälle passt

00:58:25Ah ne, das ging aber schnell

00:58:26Ja, weil es nichts festzustellen gibt

00:58:28Der Todesfahrer wurde damals nicht ermittelt

00:58:31Schluss für heute?

00:58:36Im Gegenteil, der Abend wird noch lang

00:58:38Ich sage euch jetzt, was ich denke

00:58:39Ich hab da ne Idee

00:58:42Dann wird sehr lang

00:58:44Ne, nicht setzen, Hane

00:58:52Sie stellen jetzt zunächst einmal fest, wo sich dieser Rauch gerade aufhält

00:58:54Der letzte Freispruch von unserem Anwalt Scholz

00:58:57Lestmann, komm

00:58:58Komm, Lestmann

00:59:10Ja

00:59:11Ich hoffe, wir entspacht

00:59:20Schantal, komm mal her

00:59:24Schön, dass du wieder da gewesen bist

00:59:28Okay, ciao

00:59:29Und, was ist?

00:59:37Ist das alles?

00:59:39Ja

00:59:39Und was ist das?

00:59:49Mach sowas nie wieder

00:59:50Und jetzt geh raus und mach weiter

00:59:54Soll noch mal einer sagen, ich hab's leicht

00:59:59Trinkst du's mit?

01:00:01Gerne

01:00:01Noch ein Glas

01:00:02Hast du mal fünf Euro für ein Trink

01:00:14Kennst du mein Gehalt?

01:00:16Kennst du meins?

01:00:17Nein

01:00:17Eben

01:00:18Hey

01:00:35Hier ist aber kein Eingang

01:00:38Kriminalpolizei, ich muss sofort Herrn Rauch sprechen

01:00:40Würden Sie den bitte schnell holen?

01:00:42Ja, kleinen Moment bitte

01:00:43Ja

01:00:46Lestmann

01:00:47Ja

01:00:49Ja

01:00:49Ja, ist ja genau wie wir erwartet haben

01:00:52Bleib auf deinem Posten

01:00:54Bis später

01:00:57Alles klar

01:00:59Ja, bleib mal ruhig, Lestmann

01:01:07Ich meld mich gleich wieder

01:01:08Ja, bis gleich

01:01:10Guten Abend, Herr Rauch

01:01:17Guten Abend

01:01:18Was wollen Sie?

01:01:20Ich will Ihnen einen Vorschlag machen

01:01:21Und worum geht's?

01:01:25Um Ihr Leben

01:01:26Guten Abend

01:01:55Guten Abend

01:01:55Frau Schulz

01:01:57Ja?

01:01:58Hane, Kriminalpolizei

01:01:59Ich hätte gerne Ihren Mann gesprochen

01:02:00Er ist nicht hier

01:02:01Wissen Sie, wo er ist?

01:02:03In seiner Kanzlei, ja

01:02:04Sind Sie sicher?

01:02:08Ich bin ganz sicher

01:02:09Ich hab eben mit Ihnen telefoniert

01:02:11Das glaub ich Ihnen nicht

01:02:12Wie bitte?

01:02:14Ihr Mann ist nicht in der Kanzlei

01:02:16Sie sagen das, um ihm ein Alibi zu geben

01:02:18Er hat Ihnen heute erzählt, was er wirklich macht

01:02:21Und deshalb stehen Sie jetzt zu ihm

01:02:23Das ist ja auch ein Alibi zu geben

01:02:28Untertitelung. BR 2018

01:02:58Untertitelung. BR 2018

01:03:28Hallo, Oskar. Hier ist Karin. Warum meldest du dich nicht? Ruf doch einen Fahrrad.

01:03:41Sie? Ja. Herr Dr. Scholz, ich nehme Sie vorläufig fest wegen versuchten Mordes und Verdacht des Mordes. In vier Fällen.

01:04:02Er stört nur zu, Ed. Mordes im Milieu. Kein Kümmerz. Akte geschlossen.

01:04:13Sie haben eine eigene Art, Ihre Akten zu schließen.

01:04:16Ich habe meine Fehler korrigiert. Ich empfand das als gerecht.

01:04:22Der erste von diesen Fehlern war Wechsler, nicht wahr?

01:04:24Vor ein paar Wochen, da sollten Sie ihn wieder mal verteidigen wegen Unfallflucht und dabei fanden Sie heraus, dass er es war, der Ihren Sohn zu Tode gefahren hatte, nicht wahr?

01:04:39Fahrzeugtyp, Unfallzeit, Verhaltensweisen. Alles passte auf ihn. Ich ging zu ihm, sagte es ihm ins Gesicht, er gab's zu.

01:04:47Er stand auf dem Balkon. Er war betrunken. Sie stießen ihn hinunter.

01:04:51Zwei Wochen vor Rolfs Tod hatte ich ihn frei bekommen. Wussten Sie das?

01:04:57Hätte ich es nicht getan. Mein Sohn wäre noch im Leben.

01:05:02Und fortan galt nur noch Ihr eigenes Recht. Sie drehten Ihr Leben um, töteten weitere Mandanten.

01:05:08Henrichs, diesen Brandstifter.

01:05:10Zwei Kinder starben durch ihn und er hätte es wieder getan.

01:05:13Und was war mit Cola?

01:05:14Jedes Mal, wenn meine Tochter ihre Freundin ins Haus brachte, sah ich, was seine Briefbombe angerichtet hatte.

01:05:19Und Pittrich?

01:05:20Ach, der Mann hatte doch kein Gewissen.

01:05:23Der bereute nie etwas. Das konnte ich nicht zulassen.

01:05:26Sie alle gehörten bestraft. Alle!

01:05:28Und die Gesetze dazu waren da. Nur...

01:05:31Durch mich, durch mich sind Sie eben alle freigekommen.

01:05:38Alles meine Fehler.

01:05:44Bitte.

01:05:48Untertitelung des ZDF, 2020

Siska - Folge 57 - Die Guten und die Bösen

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