- 6 days ago
Arnold Bothe erleidet ein schweres Schädeltrauma und stirbt im Krankenhaus. Er schafft es jedoch, sich zum Telefon zu schleppen und Hilfe zu rufen.
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00:00Musik
00:30Ach, grüß dich.
00:41Ja, wer bist du?
00:42So, na, warum bist du noch mal röntgen?
00:44Was, doch, du sagst, ist alles in Ordnung.
00:45Ich will eben ganz sicher sein.
00:47Hast du noch die Rückenschmerzen?
00:48Nee.
00:49Überhaupt nicht.
01:00Ja, streng dich die Gymnastik zu sehr an?
01:05Wieso, ich mach sie ja nicht.
01:07Komm schon.
01:11Guten Tag, Herr Derrick.
01:12Guten Tag, Frau Doktor.
01:13Meine Kollegin, hier bringe ich Ihnen unseren Patienten.
01:16Es wird ihm alles viel zu langsam gehen.
01:18Bitte nehmen Sie keine Rücksicht auf.
01:20Vielen herzlichen Dank, Doktor.
01:22Danke sehr.
01:23Also noch mal die Wirbelsäule.
01:24Ja, LBS da.
01:27Frau Doktor, wie lange wird es dauern?
01:30Stefan, Telefon für dich.
01:39Dein Assistent Harry.
01:41Danke.
01:46Das ging mal verdammt schnell vor Ort.
01:51Danke, danke.
01:52Aber die lassen dich ja nicht mal im Handhaus in Ruhe.
01:54Nee, auf Harry kann ich mich verlassen.
01:57Danke sehr.
01:58Ja, Harry.
01:58Ja, Stefan, wir haben hier einen Mordversuch in Pullach.
02:01Ein Mann ist am Kopf schwer verletzt worden.
02:03Hatte gerade noch die Kraft, den Notruf zu wählen.
02:06Ist der Mann tot?
02:07Ja, der Notarzt sagte, es sieht nicht gut aus.
02:09Konnte man ihn noch vernehmen?
02:10Das war nicht möglich.
02:11Er musste dringend versorgt werden.
02:12Aber wenn er noch lebt, sollten wir versuchen, mit ihm zu sprechen.
02:15Der hat den Täter gesehen.
02:17Welches Krankenhaus?
02:19In dem du gerade bist.
02:20Das ist, äh, Doktor?
02:22Wie heißt der Mann?
02:24Doktor Arnold Bote.
02:25Dank dir, Harry.
02:27Doktor, du musst mich schnell zu dem Notfall bringen, der so jemand eingeliefert wurde.
02:30Offiziell?
02:30Ja, dringend.
02:38Sie können hier jetzt nicht rein.
02:40Doktor, ich müsste mit dem Patienten sprechen.
02:44Sie sehen doch, dass es nicht geht.
02:46Den Patienten kann man nicht mehr vernehmen.
02:48Sie können nur noch zusehen, wie er stimmt.
02:49Doktor, ich muss ihn aus einem ganz bestimmten Grunde sehen, ja?
02:52Na gut, kommen Sie.
02:54Danke.
03:17Was für Verletzungen hatte er?
03:20Eine Impressionsfraktur der Schädeldecke.
03:21Was ist das?
03:24Ein Loch im Kopf.
03:32Ich hatte das Gefühl, er sah mich an.
03:35Glaub mir, das täuscht.
03:37Sein Gehirn arbeitet nicht mehr.
03:40Der Patient ist gerade gestorben.
03:42Vielen Dank, Schwester.
03:51Servus, Herr.
04:04Servus, Stefan.
04:05Als wir hier ankamen, stand sein Wagen mit laufend Motor hier vor der Garage.
04:08Die Garagentür war offen.
04:11Anscheinend wollte Doktor Bote nochmal zurück ins Haus.
04:13Und wahrscheinlich mit seinem Mörder.
04:16Ist er verheiratet?
04:18Ja, er ist verheiratet.
04:19Er hat einen Sohn aus erster Ehe, der manchmal hier wohnt.
04:22Und beide hier?
04:24Nee, die werden beide gesucht.
04:26Die Frau ist unterwegs in der Stadt.
04:27Das halbe Büro Bote ist unterwegs, um sie zu suchen.
04:30Und der Sohn, der ist Fotograf, der ist beruflich unterwegs irgendwo an einem See.
04:33Und wie alt ist die Frau?
04:36Die Frau ist 25.
04:38Wie alt ist der Sohn?
04:3926.
04:40Ja, die beiden könnten Geschwister sein.
04:46Gibt es Hauspersonal?
04:48Eine Haushälterin, die zur Tat nicht im Haus war.
04:51Wo ist sie jetzt?
04:53Die arbeitet in der Küche.
05:03Also, niedergeschlagen wurde er hier.
05:10Dann hat er sich hierher geschleppt, bis zum Telefon.
05:13Hat seinen Namen und seine Adresse durchgegeben.
05:16Aber nicht den Namen des Mörders.
05:20Dazu kam er nicht mehr.
05:25Autodesigner, was?
05:26Ja.
05:28Siehst du den Pavillon da?
05:29Mhm.
05:30Da hat er gearbeitet, sagt die Haushälterin.
05:32Er hat eben nachgedacht über Stuhlstangen, Scheinwerfer, Kotflügel, Autoschlüssel und was weiß ich noch.
05:39Frau Bote kommt!
06:03Das ist nicht extrem.
06:12junge Mann-Germat.
06:14Das ist schon immer so.
06:17Verlag oder so zu dürfen.
06:19Und nun, posten Sie, wie auch direkt schon hinzugehen sind.
06:24Das ist nicht wichtig.
06:25Ist es wahr?
06:43Ja, es ist wahr, ja.
06:46Verbote von...
06:48Von wem haben Sie es erfahren?
06:51Ich...
06:52Ich habe im Büro angerufen.
06:57Wollte meinen Mann sprechen, da sagte man es mir.
07:00Stefan, das ist Frau Lohse, die Haushälterin.
07:03Guten Tag, Frau Lohse.
07:13Ich sagte Ihnen, dass ich nicht einkaufen muss.
07:16Es bestand keine Notwendigkeit, wir hatten genug.
07:19Der Kühlschrank war voll, die Speisekammer war voll.
07:24Warum haben Sie mich weggeschickt?
07:26Was soll Ihre Frage, Frau Lohse?
07:28Das werden Sie wohl wissen.
07:29Nein, das weiß ich nicht.
07:30Nur eine Sekunde.
07:32Frau Lohse, wollen Sie damit sagen,
07:35Frau Bothe, haben Sie absichtlich aus dem Haus geschickt?
07:39Darüber nachzudenken, überlasse ich Ihnen.
07:41Na gut, dann lassen Sie uns bitte einen Augenblick allein, Frau Lohse, ja?
07:45Bitte.
07:46Danke.
07:46Danke.
07:46Danke.
07:48Danke.
07:49Ja, kann ich Ihnen ein paar Fragen stellen, Frau Bothe?
07:58Natürlich.
08:00Wie lange sind Sie verheiratet?
08:03Seit einem Jahr.
08:06Ihr Mann, der hat einen Sohn, nicht?
08:10Ja, Eberhard.
08:12Aus erster Ehe.
08:14Ja, aber er wohnt nicht ständig hier im Haus.
08:16Nein, er wohnt nicht hier.
08:18Das heißt, er hat ein Zimmer hier im ersten Stock, aber er benutzt es nicht.
08:26Oder nur sehr selten.
08:30Frau Bothe, können Sie mir sagen, wo sich Eberhard Bothe jetzt, jetzt im Moment, aufhält?
08:34Ich glaube, er wollte zum See.
08:39Aufnahmen machen, er ist Fotograf.
08:41Er ist das einzige Kind?
08:43Ja.
08:44Wie stand er zu seinem Vater?
08:45Was fragen Sie mich?
08:53Mein Mann ließ seine Überlegenheit spüren.
08:58Jedem gegenüber seinem Sohn war da keine Ausnahme.
09:01Wieso?
09:02Lebten Sie denn im Streit?
09:04Ach, nein.
09:09Dazu war ja...
09:11War mein Mann viel zu überlegen.
09:14Er hat sich mit niemandem gestritten.
09:16Es genügte ihm, zu zeigen, wie überlegen er war.
09:20War er es denn?
09:23Ja, er war es.
09:25Er war sehr ungewöhnlich in dem, was er dachte, was er tat und wie er sich verhielt.
09:36Ja, das ist mir zu allgemein.
09:40Wie soll ich das verstehen?
09:46War Ihre Ehe glücklich?
09:52Frau Bothe, ich habe Ihren Mann sterben sehen.
09:54Ich war zufällig im selben Kantenhaus.
09:56Und das eigentlich, wodurch er sah mich an.
10:03Verstehen Sie in einer Weise, die...
10:05Es war so intensiv, als wolle er mir unbedingt irgendetwas sagen.
10:10Der Arzt sagt natürlich, sei eine Einbildung.
10:13Könnte mir gar nichts sagen.
10:14Seine Hirnfunktion, die...
10:18Na ja.
10:20Und woher sollte er wissen, wer ich bin?
10:24Wo waren Sie heute Morgen gegen elf Uhr?
10:28Im Zoologischen Garten.
10:31Im Zoo?
10:33Ja, ich...
10:35Eberhard gibt ein Buch heraus mit Tieraufnahmen und...
10:38Ich...
10:39Ich mache den Text.
10:40Oh.
10:42Ich war früher Journalistin.
10:44Um fachliche Fehler zu vermeiden, wollte ich mir den Rat bei einer Tierpflegerin holen und...
10:50Na ja, dann wird jemand bezeugen können, dass er gegen elf da war.
10:53Na, das glaube ich nicht.
10:56Ich habe die Frau, mit der ich sprechen wollte, nicht angetroffen.
10:59Der Bruder des Ermordelassenfahrend, der ist schon unterwegs.
11:02Ja, ich danke dir.
11:12Frau Lohse?
11:14Was für ein Interesse könnte Frau Bote heute Morgen daran gehabt haben, Sie aus diesem Haus zu entfernen?
11:19Ich will nichts sagen.
11:21Ich habe kein Recht, Mutmaßungen zu äußern.
11:24Ich glaube an Gott.
11:25Gott wird es an den Tag bringen.
11:27Ja, sicher.
11:27Was für eine Vermutung haben Sie?
11:29Ich sage nichts.
11:31Ich bin seit 23 Jahren in diesem Haus.
11:34Und ich möchte nicht, dass irgendjemand die Gelegenheit hat, mir zu kündigen.
11:40Ich möchte nur zusehen, wie Gott Sie bestraft.
11:47Ich habe es gerade erfahren.
11:50Ich war wie gelähmt.
11:55Wer ist in der Lage, eine so entsetzliche Tat zu begehen?
11:59Das ist ja furchtbar.
12:03Hier ist es passiert.
12:07Womit wurde er erschlagen?
12:09Ja, das Tatwerkzeug ist bis jetzt noch nicht gefunden.
12:12Ihr Bruder muss den Täter gekannt haben, denn er ist mit seinem Mörder nochmal zurück ins Haus.
12:20Konntest du etwas dazu sagen?
12:24Nein.
12:24Es gibt noch keinen Hinweis.
12:30Nein, bis jetzt noch keinen.
12:36Wissen Sie, dass mein Bruder seit Leben lang ein Glückskind gewesen ist?
12:42Der hat nie Sorgen gehabt, nie Schwierigkeiten erlebt.
12:44Alles lief immer so, wie er sich das wünschte.
12:49Naja, vielleicht gibt es so eine Art Waage, nicht?
12:52Und eines Tages passiert ihm etwas, was die Waage wieder ins Gleichgewicht bringt.
12:58Herr Bote, wie war denn Ihre Beziehung zu Ihrem Bruder?
13:02Sehr gut.
13:10Nicht?
13:15Ach, wissen Sie, mein Bruder brauchte mich in vielerlei Hinsicht.
13:21Als Vertraut und als Freund.
13:23Na ja, auch als eine Art Diener.
13:28Die Bezeichnung ist nicht falsch.
13:29Ich hatte immer für ihn da zu sein.
13:32Wissen Sie, dass er mir nicht erlaubte, abends auszugehen, ohne dass ich mich vorher bei Ihnen telefonisch abmeldete?
13:38Ich musste immer für ihn erreichbar bleiben.
13:40Na ja, das war so seine Art.
13:45Wo waren Sie denn heute Morgen gegen 11 Uhr?
13:49Ein Alibi wird verlangt.
13:52Von mir.
13:55Hast du das gehört?
13:58Hat man von dir auch eins verlangt?
14:02Und hattest du eins?
14:05Wo es überhaupt eh war hat?
14:06Na ja.
14:12Werden wir alle nach unseren Alibis gefragt?
14:16Ich auch.
14:21Darüber hätte mein Bruder herzlich gelacht.
14:24Ja, also haben Sie eins.
14:26Ach, wissen Sie.
14:28Mein Bruder hat mich so daran gewöhnt, jede Minute des Tages belegen zu müssen.
14:32Das ist mir in Fleisch und Blut übergegangen.
14:34Der heutige Tag macht da keine Ausnahme.
14:38Herr Bote, wo wohnen Sie?
14:42In der Stadt, in der Arno-Straße.
14:45Eine Wohnung im vierten Stock.
14:46Ich kann über das ganze Bahnhofsgelände sehen.
14:49Der Fahrplan der Bundesbahn, den.
14:52Ich habe euch im Ohr.
14:53Das ist auch ein.
14:55Der Fahrplan der Bundesbahn.
14:55Musik
15:25Darf ich?
15:34Nein.
15:39Sehen Sie es?
15:41Sehen Sie es jetzt?
15:43Er ist ja nicht blind, nicht?
15:45Er sieht ja, dass es sich hier
15:47um ein Liebespaar handelt.
15:50Ich glaube, ich kann die Entwicklung der Dinge
15:52auch zu Hause abwarten.
15:53Jeder weiß, wo ich zu erreichen bin.
15:56Darf ich?
16:04Ich habe im Büro erfahren,
16:06dass Vater tot ist.
16:23Guten Tag, Frau Lohse.
16:36Ich weiß alles
16:37von meiner Stiefmutter.
16:42Alles?
16:45Wollt Sie mir Fragen stellen?
16:46Sie wussten Ihren Vater davon?
16:55Ja.
16:56Ja und?
16:56Hat er es akzeptiert?
17:00Nein.
17:05Er hatte eine Art von Verständnis,
17:07ohne einverstanden zu sein.
17:10Sie kannten meinen Vater nicht.
17:14Er beherrschte etwas,
17:15tödliche Ironie.
17:21Seit fünf Wochen bin ich zum ersten Mal
17:23wieder in dem Haus.
17:25Wo waren Sie heute Morgen
17:27um elf Uhr?
17:30Am See?
17:31Ich bin Fotograf.
17:33Gut.
17:33Haben Sie einen Zeugen dafür?
17:34Ich fotografiere Landschaft,
17:38keine Menschen.
17:38Naja, das ist mir schon klar,
17:39aber es wäre ganz gut,
17:41wenn Sie einen Zeugen hätten.
17:42Ich habe aber keinen.
17:44Sie haben keinen Zeugen,
17:45Frau Bote hat keinen Zeugen.
17:46Frau Lohse,
17:47der Haushalt drin hat ausgesagt,
17:48das Verbot,
17:48die Sie heute Morgen
17:49zum Einkaufen geschickt habe.
17:51Und das unnötigerweise.
17:54Unnötigerweise zum Einkaufen geschickt?
17:56Was erzählt diese Frau denn da?
17:59Wissen Sie eigentlich,
18:00dass die Frage nicht ganz richtig
18:01im Kopf ist?
18:05Kommen Sie mal her.
18:07Was erzählen Sie da eigentlich?
18:09Man hat sie weggeschickt
18:09und das unnötigerweise?
18:11Was wollen Sie damit sagen?
18:12Ich sage nichts.
18:15Schönen Sie.
18:20Die Frau ist geistig nicht in Ordnung.
18:23Das kann man wirklich
18:23mit ernst nehmen,
18:24was die da sagt.
18:27Ja.
18:28Ich habe wirklich keine Zeugen.
18:29Doch, Sie haben einen.
18:31Nein, mir hat es niemand begegnet.
18:32Ach, Sie haben ja Fotos gemacht.
18:34Am Sonnenstand
18:35kann man die Zeit bestimmen.
18:37Ganz einfach.
18:40Ja, da haben Sie recht.
18:43Da kann auch nur ein Polizist draufkommen.
18:46Am Sonnenstand, ja.
18:49Ja, ich werde da nie draufgekommen.
18:51Ich gebe Ihnen die Filme.
18:52Sehr schön.
18:53Und Sie werden sich ja auch
18:53noch einen Zeugen finden.
18:54Der Zoo ist voller Menschen.
18:56Doch, Sie kennt da einige Leute.
19:02Tierpfleger.
19:03Hast du die Geschichte erzählt?
19:07Du musst dich doch
19:08jemanden auftreiben lassen.
19:09Nein, überhaupt.
19:12Das ist doch nicht möglich.
19:19Du musst nur nachdenken.
19:22Geh den ganzen Weg
19:23nochmal in Gedanken durch.
19:27Konzentrier dich.
19:28Ich, das, das habe ich doch versucht.
19:33Ich flehe dich an, Helene.
19:35Sie erinnert sich bestimmt.
19:47Da bin ich ganz sicher.
19:49Ich meine, der Zoo, wie Sie sagen,
19:50der ist ja voller Menschen.
19:53Ich hole die Filme.
19:55Ja, gut.
19:55Willi?
19:59Da gibt doch zumindest
20:00ein klassisches Mordmotiv vor.
20:02Am besten, wir nehmen Sie mit
20:03ins Präsidium.
20:04Nein.
20:05Wir wissen noch zu wenig.
20:16Wenn der Fahrstudio oben hält,
20:18dann weiß ich, das gilt mir.
20:19Wir wohnen nämlich alleine hier.
20:21Wer wir?
20:22Mein Sohn, Ralf und ich.
20:24Aber kommen Sie da rein.
20:26Ich habe mir schon gedacht,
20:27dass Sie kommen.
20:29Danke.
20:29Sie werden mir sicher ein paar Fragen stellen wollen.
20:38Da haben Sie nicht ganz Unrecht.
20:39Das ist eine alte Wohnung.
20:41Es ist eine alte Wohnung.
20:44Das Beste daran ist zentral gelegen,
20:46der Bahnhof gleich gegenüber.
20:49Wie Sie hören.
20:52Mein Bruder bevorzugte die vornehme Stille.
20:56Seinen Pavillon im Park.
21:00Da sah er den Libellen zu.
21:01Und wie die Libellen flogen seine Gedanken
21:05durch seine technische Welt.
21:08Ja.
21:11Entschuldigen Sie.
21:17Sie stehen auf den Einzeichnungen.
21:18Wischen Sie es doch weg.
21:22Hören Sie, Sie sollen es wegwischen.
21:23Er hatte großes Vertrauen zu mir.
21:31Wir haben uns sehr gut ergänzt.
21:38Er war das Genie und ich, na ja, Sie sehen ja.
21:49Was wollen Sie trinken?
21:51Tee oder Alkohol?
21:53Wie alt ist der Sohn?
21:56Ralf ist, äh, 28.
22:01Musiker.
22:04Klavierspieler.
22:07Ich weiß nicht, woher er diese künstlerische Hade hat.
22:12Von mir jedenfalls nicht.
22:16Ein Geschenk meines Bruders übrigens.
22:19Plötzlich kam er mit diesem wertvollen Flügel an.
22:22Sehr großzügig.
22:25Finden Sie nicht auch?
22:26Wo spielt der Sohn?
22:28Tja.
22:30Wo spielt er denn?
22:33In der Bar, im Palast, ab zwei Uhr nachmittags.
22:39Mein Sohn ist nur ein mittelmäßiger Klavierspieler.
22:42Verstehen Sie jetzt diesen Flügel?
22:47Reine Ironie.
22:52Mein Bruder ließ sich seine Ironie etwas kosten.
22:56Ich fragte Sie schon, Tee oder Alkohol?
23:03Tee, bitte.
23:10Von Tee verstehe ich etwas.
23:15Seit Java.
23:18Was, in Java waren Sie auch?
23:19Für Ihren Bruder?
23:22Ich habe dort für ihn eine Teeplantage gekauft.
23:27Unser Tee, unser eigener Tee.
23:32Er hat ihn, glaube ich, nicht einmal probiert.
23:36Mein Bruder war nicht dankbar.
23:39Er war der Meinung, dass ihm alles Glück zusteht.
23:42Er hielt es für selbstverständlich, Glück zu haben.
23:44Hatten Sie keins?
23:51Nein.
23:53Ich hatte keins.
23:55Ich hatte zu Glück nie eine Beziehung.
24:00Auch zur Ordnung nicht.
24:02Ich befand mich immer mein ganzes Leben lang
24:05im Stande von Unordnung,
24:08die mein Bruder nicht vertragen konnte.
24:10Da hat er mich gegriffen
24:11und in die Ordnung hineingesetzt.
24:14in seinem Büro.
24:19Und seitdem bin ich ein Teil seiner Ordnung
24:23und werde behandelt
24:26wie ein Stein
24:29auf einem Spielbrett.
24:34Herr Bruder, danke.
24:37Erzählen Sie mir doch was
24:38über das Verhältnis Ihrer Schwägerin
24:39zu deren Stiefsohn.
24:41Tja.
24:41Ich sagte,
24:44mein Bruder hat immer Glück gehabt,
24:48bis er vor einem Jahr
24:49Helene kennenlernte.
24:52Und schon eine Woche später
24:53beschlossen sie zu heiraten.
24:57Eberhard war gerade in Frankreich
24:58und fotografierte dort Landschaften.
25:00und es war ziemlich schwierig,
25:02ihn aufzufinden.
25:04Er rief sofort an
25:05und sein Vater sagte,
25:06ich heirate morgen.
25:07Eberhard warf sich in seinen Wagen
25:10und raste nach München.
25:12Aber er kam zu spät,
25:14es war alles schon passiert.
25:16Die Hochzeitsgesellschaft
25:18saß schon beim Essen.
25:19Eberhard erschien
25:22und rasiert müde.
25:27Und ich habe es gesehen,
25:28sein Blick flog wie ein Pfeil,
25:30den man wirft
25:31ans andere der Tafel.
25:33Und Helene
25:33hofft den Kopf
25:36und sah ihn an.
25:37Sie sahen sich beide an.
25:39Und wenn Sie mich fragen,
25:44in diesem Augenblick
25:46ist es passiert.
25:52Der Blitz hat er Sie getroffen.
25:56Guten Abend.
25:59Ich verstehe eines nicht.
26:01Was verstehen Sie nicht, Frau Lohse?
26:03Dass niemand verhaftet wird.
26:05Wo ist Frau Bote?
26:07Sie versucht zu telefonieren.
26:09Ich versuche, Eberhard zu erreichen,
26:29aber er ist nicht zu Hause.
26:31Oder er geht nicht ans Telefon,
26:32ich weiß es nicht.
26:33Sie telefonieren fort, Herr.
26:37Lieben Sie Eberhard.
26:39Ja.
26:40Und Sie wollten sich
26:41von Ihrem Mann trennen.
26:43Ja.
26:43Aber Ihr Mann wollte das nicht.
26:45Nein, er wollte es nicht.
26:47Er sagte,
26:48das würde vorbeigehen.
26:50Es läge in der Natur des Menschen,
26:52jedem Gefühl gleich nachzugeben,
26:53aber
26:53darin läge auch
26:55sein größter Fehler.
26:57Und es hat nie,
26:58niemals
26:58Streit gegeben.
27:00Nein, es war unmöglich.
27:04Seine Ansicht war,
27:06nur Dummköpfe streiten sich.
27:10Frau Bote,
27:11wie sehr lieben Sie Eberhard?
27:13So sehr,
27:13dass Sie alles für ihn tun würden?
27:16Alles.
27:17Haben Sie Ihren Mann umgebracht?
27:19Morgen, Harry.
27:32Morgen, Stefan.
27:34Der Autopsiebericht
27:35ist gerade gekommen.
27:36Es muss sich um
27:37ein sehr merkwürdiges
27:37Instrument handeln.
27:39Durchmesser
27:39ein Zentimeter.
27:41Der Wundkanal
27:41ist nicht sehr tief.
27:42Ich weiß nicht,
27:42was das ist.
27:43Vielleicht ein kleiner Hammer
27:44oder sowas.
27:45Eberhard Bote ist da.
27:47Ja, soll man reinkommen.
27:48Herr Bote, bitte.
27:49Guten Morgen, Herr Bote.
27:51Morgen.
27:51Morgen.
27:52Ach ja,
27:53ich habe Ihre Fotos hier.
27:57Das ist ein sehr guter Fotograf.
27:59Ist ausgezeichnet.
28:02Und wie ist das
28:02mit dem Sonnenstand?
28:04Bitte?
28:05Naja,
28:06das müssen wir jetzt
28:07natürlich überprüfen.
28:09Ja,
28:10wir können leicht
28:11um elf Uhr am See sein.
28:12Wir nehmen unseren Fotografen mit.
28:14Der fotografiert
28:15das Ganze noch einmal
28:16und anhand der Schatten
28:18können wir dann
28:19die Zeit bestimmen.
28:40Wo waren Sie heute Nacht?
28:44Wo ich war?
28:47Ihre Stiefmutter
28:48hat ständig versucht,
28:49Sie zu erreichen.
28:49Ich übrigens auch.
28:50Sie waren nicht zu Hause.
28:53Oder haben Sie nur
28:53den Hörer nicht abgenommen?
28:56Warum fragen Sie das?
28:58Wollten Sie nicht
28:58mit Ihrer Stiefmutter
29:01geliebten
29:01sprechen?
29:02Ich war nicht zu Hause.
29:14Ich bin in ein Hotel gezogen.
29:17Ach so,
29:18in ein Hotel.
29:23In welches?
29:24Begreifen Sie nicht?
29:37Ich befinde mich nicht
29:38in besonders guter Verfassung.
29:39Nach dem Obduktionsbefund
29:58wurde der Schädel
29:59Ihres Vaters
30:00von einem Gegenstand
30:03durchschlagender
30:04mit der eine
30:08eine kleine,
30:10sehr kleine
30:11Aufschlagfläche hatte.
30:12So was wie das hier.
30:28Das ist ein Schlüssel
30:29für Ratmuttern.
30:32Meinen Sie,
30:33mein Vater ist mit
30:33so was umgebracht worden?
30:35Das habe ich nicht gesagt.
30:36Ich meine nur,
30:37dass der Gegenstand
30:38diese Form gehabt
30:38haben könnte.
30:40Hören Sie,
30:40ich bringe doch
30:40meinen Vater nicht um.
30:43Ich weiß genau,
30:44was Sie denken.
30:46Gut,
30:47ich habe ihn ge...
30:48Ich habe seine Art gehasst.
30:52Als ich zu ihm ging
30:53und sagte,
30:54Vater,
30:56Helene will dich verlassen
30:57und mit mir zusammenleben.
31:00Da hat er gelächelt.
31:02Sie haben richtig gehört,
31:03gelächelt.
31:06Du siehst bleich aus,
31:09sagte er,
31:09oder ein Schnaps.
31:10Komm,
31:10setz dich,
31:11trink erst.
31:13Ich sage,
31:13Vater,
31:13du hast mich nicht richtig verstanden.
31:16Doch,
31:16natürlich habe ich dich
31:17richtig verstanden.
31:19Ihr seid beide verwirrt.
31:21Zieht Konsequenzen
31:22zu schnell,
31:22viel zu schnell.
31:25Was für euch spricht.
31:26Ehrlichkeit,
31:27Aufrichtigkeit.
31:30Er wusste genau,
31:30was er sagte.
31:31Er hat uns lächerlich gemacht.
31:44Hat sich nichts ergeben am See?
31:46Er war der Mörder.
31:49Oder sie ist es.
31:50Ich werde jetzt mal
31:54den Bruder des Toten anrufen.
31:55Das ist nicht nötig.
31:56Der hat hinterlassen,
31:57wo er sich befindet.
31:59Er ist ab 14 Uhr im Hotel Palace.
32:01Guten Morgen, Herr Bruder.
32:03Herr Derrick,
32:04da sind Sie ja.
32:07Herr Eberhardt erzählt mir gerade,
32:08dass Sie beinahe am Seehufer waren.
32:11Ich sage,
32:11mit dem Fokus.
32:12Also auf die,
32:13die wäre ich nicht gekommen.
32:15Aber ich bin zu groß.
32:16Danke.
32:18Ja,
32:19ich hatte mir schon
32:19Sorgen gemacht um Eberhardt,
32:21weil einem war nicht zu erreichen.
32:23Bis mir einig fiel,
32:25dass er vielleicht bei Ralf sein könnte.
32:35Moment.
32:38Sie waren Polizei.
32:48Man hat sie mir beschrieben.
32:50Und Sie sehen genauso aus,
32:51wie man sie beschrieben hat.
32:53Ralf Bote.
32:54Freut mich, Sie kennenzulernen.
32:55Sie haben Eberhardt
32:56ungeheuer zugesetzt.
32:57Hab ich?
32:58Ja.
32:59Ich denke,
32:59Sie ließen keinen Zweifel daran,
33:01dass Sie ihn für den Mörder halten.
33:03Das ist absolut absurd.
33:05Ist es das?
33:07Hören Sie,
33:07ich bin einig.
33:08Ich kenne meinen Onkel,
33:09Eberhards Vater.
33:10Er war ein Mensch,
33:12der durch seine Art,
33:13ich meine,
33:14die Art,
33:15die er hatte,
33:16sich unzählige Feinde geschaffen hat.
33:19Irgendeiner von diesen Leuten,
33:20die meinen Onkel
33:21auf den Tod nicht ausstehen konnten,
33:24hat ihn umgebracht.
33:25Das sage ich Eberhardt
33:26schon die ganze Zeit.
33:28Wenn er doch nur hören wollte.
33:30Ich kann das nicht mehr hören.
33:31zahlst du für mich
33:32oder wollen Sie noch was von mir?
33:36Sie können gehen.
33:37Eberhardt,
33:39die ihm nach.
33:41Entschuldigung.
33:41Nein.
33:42Er ist ja nicht mehr zurechnungsfähig.
33:44Kommen Sie,
33:46setzen wir uns.
33:49Eine verrückte Geschichte,
33:51die uns alle
33:52aus dem Gleis geworfen hat.
33:54Sie auch?
33:55Nicht sehr.
33:58Warum eigentlich nicht?
33:59Gehören Sie nicht auch zur Familie?
34:01Ich hatte keinen besonderen Kontakt
34:03zu meinem Onkel.
34:05Eine Zeit lang
34:05habe ich ihn sehr
34:07geschätzt als Person,
34:10als Persönlichkeit.
34:11Aber dann
34:12habe ich seinen Anspruch
34:14nicht mehr akzeptiert.
34:17Welchen Anspruch?
34:19Er war so etwas wie der Gipfel.
34:21Ein olympischer Gipfel.
34:23Der größte Stein der Weisheit.
34:26Jemand,
34:27der sich nicht irren konnte.
34:31Ja, und das habe ich nicht
34:32besonders gemocht an ihm.
34:36Nun ja,
34:37er hat ihn ja,
34:39ich meine immerhin,
34:40er hat ihn einen Flügel geschenkt.
34:43Ach, Sie wissen es?
34:44Nein.
34:45Ja,
34:47eines Tages stand es da,
34:49dieses wertvolle Instrument.
34:51Einfach so,
34:53ohne Anmeldung.
34:55Ein Geschenk.
34:57Ja, und dann
34:58wurde ab und zu
34:59der Flügel bei ihm
35:00aufgeklappt.
35:02Immer wenn er Gäste hatte,
35:03dann ließ er mich kommen.
35:05Er stellte sich dann hin
35:06und sagte,
35:07mein Neffe,
35:08der ein bedeutender Musiker ist,
35:11möchte uns jetzt
35:12etwas zu Gehör bringen.
35:13Ich bin kein bedeutender Musiker.
35:19Ein unbedeutender.
35:20Eines Tages kam er
35:21und fragte mich,
35:23sag mal,
35:24welche Chancen
35:24siehst du eigentlich
35:26für dich als Musiker?
35:27Ich sagte,
35:28keine besonders großen,
35:29ich bin
35:29mittelmäßig.
35:32Er sagte,
35:32wieso?
35:34Was brauchst du?
35:34Fehlt dir was?
35:36Brauchst du einen Lehrer?
35:37Soll ich dir einen engagieren?
35:38Wen willst du haben?
35:39Rubinstein.
35:44Bisschen zynisch, nein?
35:47Rubinstein,
35:47das...
35:50Sagen Sie bitte,
35:52was ist das
35:54zwischen Eberhard
35:54und seiner Stiefmutter?
35:56Was ist das
35:57für eine Beziehung?
35:59Ach, großer Gott,
36:00das ist so eine
36:00Jahrhundertbeziehung.
36:04Entschuldigen Sie,
36:05wenn ich das so erkläre,
36:06es ist eine Beziehung,
36:07die
36:07die äußerst selten ist.
36:11Beziehung, die
36:12wenn sie mich betreffe,
36:16ich für ein großes
36:17Unglück erachten würde.
36:20Warum?
36:22Man verliert
36:22seine Persönlichkeit,
36:24seinen freien Willen,
36:26man ist ausgeliefert.
36:29Jetzt entschuldigen Sie mich,
36:30ich muss zurück ans Klavier,
36:31dafür werde ich bezahlen.
36:32Moment.
36:34Haben Sie eine Ahnung,
36:35wer der Mörder sein könnte?
36:37Keine.
36:43Was für einen Beruf
36:44haben Sie eigentlich?
36:45Überall, wo Sie auftauchen,
36:46verbreiten Sie Angst und Schrecken.
36:47Und das alles im Namen von...
36:50Wie würden Sie das nennen?
36:52Im Namen des Gesetzes?
36:54Gott sei Dank.
36:55Ich dachte schon,
36:56im Namen der Gerechtigkeit.
36:58Ach, ich habe noch eine Frage.
37:00Wie stehen Sie eigentlich
37:01zu Eberhard?
37:02Ich meine Sie ganz persönlich.
37:04Das ist mein Freund.
37:04Fast wie ein Bruder.
37:12Ich danke Ihnen.
37:24Harry wartet auf mich im Büro, ja?
37:26Ja, kannst du es dafür
37:27in Grund nennen?
37:28Es könnte sein,
37:29dass ich den Mord
37:29heute noch klären kann.
37:30Polizei ist da.
37:42Frau Bote,
37:43das wird gern Sinn haben.
37:44Eberhard hat sie
37:44ein Hotelzimmer genommen.
37:47Warum denn?
37:48Ich weiß es nicht.
37:50Aber Sie werden ihn
37:50heute Abend sehen.
37:51Ich bring Sie hin.
37:52gut.
38:00Gut.
38:00Ja, wen seh' ich denn da?
38:23Helene, schön, dass du da bist.
38:26Guten Abend.
38:30Komm, setz dich hin.
38:31Ja, komm, setz dich hin, iss was mit uns.
38:33Eine ausgezeichnete Küche.
38:35Danke.
38:38Danke, ich esse nicht, ich hab keinen Bock.
38:40Ja, ich möchte auch nicht essen, bitte nur...
38:42Ja, vielleicht Mineralwasser?
38:43Danke schön.
38:46Seit wann hast du nichts mehr gegessen?
38:49Seit gestern nicht.
38:51Ich bin auch kaum zum Essen gekommen.
38:55Im Büro kommen ja jetzt ganz andere
38:57Verantwortlichkeiten auf mich zu.
39:01Ich überlege mir, warum das so ist.
39:05Dein Vater hat sich um die Geschäfte nie gekümmert.
39:09Aber er war immer irgendwie da vorhanden.
39:16Und das fällt nun weg.
39:22Und alle spüren, dass...
39:26...dass er nicht mehr da ist.
39:28Ja, das ist wahr.
39:33Naja, er war eben ein...
39:36...nicht gewöhnlicher Mensch.
39:41War er das nicht?
39:42Was sagst du, Ralf?
39:47Nein, er war bestimmt kein gewöhnlicher Mensch.
39:50Es erhebt sich allerdings die Frage,
39:52ob dieser Mensch seine Genialität
39:55zu einem Ausnahmezustand proklamieren darf.
39:59Ja, das ist wahr.
40:06Wenn wir alle kämpfen mit uns...
40:10...mit unseren Schwierigkeiten...
40:13...die mein Vater offenbar nicht hatte...
40:16...oder nicht kannte...
40:19...und das machte ihn manchmal unmenschlich.
40:22Ich habe gehört, du hast versucht, mich anzurufen.
40:35Ja.
40:36Jede Stunde habe ich es versucht.
40:38Jede Stunde?
40:44Nee, ich...
40:46...ich war nicht zu Hause.
40:48Ich bin nicht ganz München gerannt.
40:50...die halbe Nacht.
40:56Die halbe Nacht.
40:58Du musst es verstehen.
41:01Ich werde einfach nicht fertig mit der Tatsache,
41:03...dass er tot ist.
41:09Niemand mochte meinen Vater.
41:13Ich selbst, ich selbst sagte zuweilen,
41:15...dass er unmenschlich ist.
41:20...aber ich habe ihn geliebt.
41:28Es wurde mir gestern klar, als ich durch die Stadt lief,
41:30...wie ein Verrückter.
41:32Niemanden sehen, niemanden hören wollte.
41:35Ich habe ihn geliebt.
41:45Trotz allem, ich habe ihn geliebt.
41:55Entschuldigt.
41:56Jetzt muss ich mich entschuldigen für das Benehmen.
42:01Genau.
42:04Sehen Sie, wie hier eine Tafel aufgehoben wird?
42:07Einer nach dem anderen verschwindet. Wortlos.
42:14Haben Sie mitgekriegt, um was es hier eigentlich geht?
42:20Sie war es.
42:23Sie hat meinen Bruder umgebracht.
42:26Sie sagt, sie war es nicht, aber Eberhard glaubt ihr nicht.
42:31Deswegen handt er nachts durch die Straßen.
42:35Zwischen ihnen steht Mord.
42:42Er sagt, er liebt seinen Vater.
42:45Und ich liebe meinen Bruder.
42:49Es kann sein, dass ich das Gegenteil gesagt habe.
42:52Aber nun, da er tot ist, empfinde ich eine große Leere.
43:00Und wünsche ihn mir ins Leben zurück.
43:03Sie sagen, Helene Bruder hat ihren Mann umgebracht.
43:11Aber können Sie es beweisen?
43:13Beweisen, beweisen. Haben Sie keine Augen im Kopf?
43:16Entschuldigen Sie, Herr Dirk, mir ist auf der Appetit vergangen.
43:18Hier ist noch nie bar bezahlt worden.
43:22Die Rechnungen gehen seit Jahren automatisch an das Büro.
43:26Mein Bruder hat Sie eingeladen.
43:28Was ist los mit Ihnen?
43:29Ich nehme an, Sie haben sich heute einen Eindruck verschafft.
43:48Ja.
43:49Welchen?
43:51Alles deutet darauf hin, dass Helene Bruder ihren Mann umgebracht hat.
43:55Das habe ich befürchtet, dass Sie darauf kommen.
43:58Aber Sie haben ja nicht ganz Unrecht.
44:01Eberhard denkt tatsächlich, dass Helene ihn umgebracht hat.
44:06Er hat es ihr auf den Kopf zugesagt, obwohl sie schwört.
44:09Sie hat es nicht getan.
44:11Aber er lässt sich einfach nicht davon abbringen.
44:14Warum nicht? Wird ja wohl einen Grund dafür haben, nicht?
44:16Ja.
44:19Das ist es ja gerade.
44:22Sie haben natürlich bestimmte Überlegungen angestellt,
44:27sich aus dieser Zwangslage zu befreien.
44:30Mein Onkel ging ja jedem Gespräch darüber aus dem Wege,
44:34lächelnd aus dem Wege, so als gäbe es dieses Problem.
44:38Überhaupt nicht.
44:40Da haben Sie natürlich gewisse Überlegungen angestellt.
44:43Möglichkeiten.
44:45Was?
44:47Mit der Möglichkeit Mord?
44:50Er denkt, sie hat es getan.
44:55Was könnte Helene entlasten?
45:00Was für ein Alibi hat sie?
45:05Sie hat keins.
45:07Sie war doch im Zoo.
45:09Es gibt keine Zeugen dafür.
45:11Ist das so schwerwiegend?
45:13Schwerwiegend? Nein.
45:15Kein Alibi zu haben, das wird zunächst mal registriert.
45:18Wichtig wird das erst, wenn andere Verdachtsmomente hinzukommen.
45:25Gibt es die?
45:26Überlegen Sie mal.
45:27Frau Lohse, die Haushälterin.
45:30Sie hat gesagt, dass Helene Bothe sie aus dem Haus geschickt habe zum Einkaufen.
45:35Sinnlos, zwecklos.
45:37Mein Gott, das könnte doch eine Zufälligkeit gewesen sein,
45:41die die Haushälterin falsch interpretiert hat.
45:44Diese Frau ist bigott, hasserfüllt.
45:47Ich könnte das belegen.
45:49Würde Ihnen das helfen?
45:50Es wird nicht nötig sein, das weiß ich schon.
45:53Was spricht noch gegen Helene?
45:55Psychologische Motive.
45:57Reichen die aus?
45:59Für einen Verdacht, für mehr nicht.
46:02Der Täter hat sich doch offen gezeigt.
46:06Er traf meinen Onkel vor der Tür seines Hauses.
46:11Das ist richtig, ja.
46:13Der Täter ist mit ihrem Onkel ins Haus gegangen.
46:15Ja.
46:17Er hat viel riskiert.
46:19Es konnte ja sein, dass der zu diesem Moment noch gar nicht wusste,
46:23ob er zum Täter wird.
46:25Ach ja.
46:27Ja, das wäre möglich.
46:30Nehmen wir einmal an.
46:32Helene wäre es gewesen, die ihren Mann vor dem Haus getroffen hat.
46:38Sie geht also mit ihm ins Haus.
46:40Könnte es nicht sein, dass durch diese monatelange Quälerei
46:46es zu einer spontanen Reaktion kommt.
46:51Einer Explosion.
46:53Einverstanden?
46:55Ja, damit bin ich einverstanden.
46:57Ja, gut, gut, gut.
46:58Aber von jetzt an stimmt überhaupt nichts mehr.
47:01Ich meine, hat man den Toten untersucht?
47:04Ja, natürlich. Es wurde eine Autopsie vorgenommen.
47:07Was hat man festgestellt?
47:08Ein Loch in der Schädeldecke hervorgerufen durch einen Gegenstand mit einer,
47:12ja, es war eine kleine Schlagfläche.
47:15Wissen Sie, über den Gegenstand sind wir uns eigentlich einig?
47:18Ja, was, was, was? Das ist doch sehr wesentlich.
47:23Was für ein Gegenstand könnte das gewesen sein?
47:25Er war aus Metall. Er war, äh, naja, es muss sich um seine Art, äh, es muss sich um ein Werkzeug gehandelt haben.
47:36Ja, aber das ist doch sehr wichtig. Das entlastet Helene.
47:40Tut es das?
47:43Ja, äh, wir unterstellen mal eine spontane Handlung, ja, die einer Explosion gleichkommt.
47:52Der Täter ergreift den nächstliegenden Gegenstand oder irgendetwas, was es im Hause gibt, aber was ist das?
48:02Und, gibt es das dort?
48:05Wir haben nichts dergleichen gefunden.
48:06Entschuldigen Sie bitte, aber Sie haben doch gesagt, es wurde der Schädel durchschlagen.
48:13Ich meine, wie schwierig ist das oder wie einfach? Braucht es dazu nicht ungeheureue Kraft?
48:22Ich meine, die Kraft eines Mannes?
48:26Hm, nein, nicht unbedingt. Es kommt ganz auf die Mordwaffe an.
48:30Nein, nein, nein, nein. Ich bleibe dabei, das braucht die Kraft eines Mannes.
48:34Das müssen Sie Eberhard erklären. Ich habe schon die ganze Zeit versucht, ihm das klar zu machen, aber mir glaubt er ja nicht.
48:42Ihnen würde er glauben. Ich bitte Sie darum. Erklären Sie ihm das.
48:48Ja.
48:49Jetzt habe ich Lust, Klavier zu spielen. Und ich denke dabei an Rubin Stein, den mein Onkel für mich zu meinem Lehrer bestellen wollte.
49:03Ja.
49:04Ja.
49:05Ja.
49:06Ja.
49:07Ja.
49:08Ja.
49:09Ja.
49:10Ja.
49:11Ja.
49:12Ja.
49:13Ja.
49:14Ja.
49:15Ja.
49:16Ja.
49:17Ja.
49:18Ja.
49:19Ja.
49:35Ja.
49:36Sind Sie betrunken?
49:40Sie hat in Ruhe gebracht.
49:42Was ist? Was sagen Sie?
49:45Sie hat in Ruhe gebracht.
49:49Wo ist der Lähne?
50:06Sie hat in Ruhe gebracht.
50:36Da wollen Sie nicht aufstehen.
50:57Haben Sie, stehen Sie auf.
51:00Sie hat nur einen Vater umgebracht.
51:02Woher wollen Sie das wissen?
51:03Sie hat ihn umgebracht.
51:05Hat sie gesagt, ich war es?
51:07Hat sie gesagt, ich habe es getan?
51:09Sie hat ihn umgebracht.
51:10Du glaubst nicht, dass sie es war.
51:32Nein, mein gut, sie hat kein Geständnis abgelegt, aber du hast ja gehört.
51:37Sie hatten beide die Möglichkeit ins Auge gefasst.
51:46Derrick!
51:48Herr Derrick, gehen Bote hier.
51:53Mein Sohn hat mir gerade erzählt, was passiert ist.
51:55Eberhard hat Helene umgebracht.
51:58Er wollte Eberhard im Hotel aufsuchen, da hat er es gehört.
52:09Mein Sohn benimmt sich so merkwürdig.
52:14Ich weiß nicht, was los ist.
52:21Gehen Sie mal rein.
52:22Entschuldigen Sie.
52:35Entschuldigen Sie, ich hab den Flügel gestimmt. Ich bin zwar kein guter Klavierspieler, aber mein Gehör ist so gut, dass ich mich aufs Klavierstimmer durchs Leben schlagen könnte.
53:00Darf ich das mal sehen?
53:04Bitte.
53:05Eine Art Hammer.
53:11Ja, das ist ein Hammer. Ein Stimmhammer.
53:17Darf ich Ihnen die Handhabung des Geräts mal zeigen?
53:28Wie geht es Eberhard?
53:29Sein Arzt sagt, er wird wahrscheinlich bis an sein Lebensende psychisch gestört bleiben.
53:36Na ja, dann weiß er ja wenigstens, woran er leidet und wofür. So ist er doch wenigstens immerhin in einem tragischen Gleichgewicht, das niemand ihm nehmen sollte.
53:54Arbeiten Sie auch außerhalb des Hauses als Klavierstimmen?
54:00Ja, ab und zu hab ich auch den Flügel meines Onkels gestimmt. Kurz vor seinen Hauskonzerten.
54:05Stand eins bevor.
54:06Er wollte nächste Woche einen Empfang geben. Garniert mit klassischer Musik.
54:10Hat Eberhard noch irgendetwas gesagt?
54:18Nein.
54:19Er sagte immer wieder, sie hat meinen Vater umgebracht.
54:23Sie ... Sie überlegen, ob man damit einen Menschen töten kann?
54:42Ja.
54:43Sie überlegen, ob ich es gewesen bin, der seinen Onkel mit dem Gegenstand da umgebracht hat?
54:52Ja, das überlege ich.
54:54Wenn ich mir Ihre Gedanken mal zu eigen machen darf.
54:58Ich bin also vor dem Hause meines Onkels angekommen. Er will gerade abfahren.
55:02Ich könnte gesagt haben, lass ihn nicht aufhalten. Ich bin nur hergekommen, um den Flügel zu stimmen.
55:08Sind das Ihre Gedanken?
55:10Genau das sind Sie.
55:11Mein Onkel könnte gesagt haben, es ist niemand im Haus. Ich geh mit rein und geb dir den Hausschlüssel.
55:17Er könnte dann mit mir zusammen hineingegangen sein.
55:21Ich packe den Stimmhammer aus.
55:25Er könnte gesagt haben, ich habe für das Konzert nächste Woche einen Musikkritiker eingeladen.
55:31Es wäre mir sehr peinlich, wenn dieser Mann mich beiseite nehmen würde, um mir zu sagen, was Ihr Neffe da produziert.
55:37Das ist keine Musik.
55:39Das sind nur Geräusche.
55:44Er könnte noch hinzugefügt haben.
55:48Man kann natürlich auch Geräusche verkaufen.
55:50Solche Sätze können durchaus zu einer spontanen Handlung führen.
56:02Zu einem urplötzlichen, jede Hemmung wegschwimmenden Hezorn.
56:09Soeben haben Sie ein Geständnis abgelegt.
56:19Ich sage ja nicht, dass das die Tatwaffe ist.
56:23Die werden Sie nach dem Mord haben verschwinden lassen.
56:26Von was für einem Geständnis sprechen Sie denn?
56:36Wollen Sie, Eberhard, sagen, dass er die Frau, die er bis zum Wahnsinn liebt, grundlos umgebracht hat?
56:43Wäre das nicht das Entsetzlichste, was Sie ihm antun könnten?
56:49Der Junge tut mir leid, sehr.
56:52Sehr leid.
56:53Sie, Herr Bote, Sie nehme ich fest.
56:58Sehr leid.
57:02Untertitelung des ZDF, 2020
57:32Untertitelung des ZDF, 2020
58:02Untertitelung des ZDF, 2020
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