Auch nach dem Ende der Sowjetunion lebt in Russland der Geist des berühmt-berüchtigten KGB weiter. Im Inland entwickelte der Geheimdienst ein System der Angst und organisierte unzählige Straflager, im Ausland warb er Spione an und attackierte seine Gegner. "ZDF-History" lässt ehemalige Agenten und Opfer zu Wort kommen. Zugleich analysieren Historiker, welche ideologischen Vorgaben und praktischen Herausforderungen den Geheimdienst prägten.
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00:00Wladimir Putin, russischer Präsident, strenger Autokrat und Ex-KGB-Offizier.
00:18Über Jahrzehnte verbreitet der Geheimdienst Terror gegen Andersdenkende und war ein wichtiges Herrschaftsinstrument. Damals wie heute.
00:27Der KGB, Moskaus geheime Macht. Jetzt in ZDF History.
00:37Er ist der mächtigste Mann Russlands, Wladimir Putin.
00:42Der ehemalige Geheimdienstoffizier führt als Präsident eine atomare Supermacht.
00:49Seine steile Karriere beginnt zu Sowjetzeiten im KGB.
00:53Der Geheimdienst. Schwert und Schild des kommunistischen Regimes.
01:04Er prägt seit mehr als 100 Jahren die Geschicke im Kreml und im ganzen Land.
01:09Die Geschichte des KGB beginnt mit einer Revolution.
01:18Nach der Machtergreifung der Bolschewiki 1917 gründet ihr Anführer Lenin eine provisorische Geheimpolizei.
01:27Die außerordentliche Kommission zur Bekämpfung von Konterrevolution, Spekulation und Sabotage.
01:33Russisch abgekürzt Tschekka.
01:37Dieser Geheimdienst wird in den folgenden Jahrzehnten mehrfach den Namen wechseln.
01:43Er nennt sich OGPU, NKWD, MGB, KGB.
01:49Und heute heißt er FSB und SWR.
01:56Doch immer noch nennen sich die Geheimdienstler Tschekisten.
02:00So wie der frühere KGB-Oberst Anatoli Sachnu.
02:05Ein Tschekist, sagte man uns, braucht einen kühlen Kopf, ein warmes Herz und saubere Hände.
02:11So wurden wir vom ersten Tag an gedrillt. Man hämmerte es in unsere Köpfe.
02:23Spielfilme machen Helden aus ihnen.
02:26Erzählen die Geschichte der russischen James Bonds.
02:30So wie Nikolai Kuznetsov.
02:37Für angehende KGB-Agenten ist er das Vorbild.
02:41Auch dieser Junge will so ein KGB-Held werden.
02:47Wladimir Putin.
02:50Schon als Schüler ging er zu einer KGB-Dienststelle und fragte, wie er aufgenommen werden könnte.
02:56Aber dort war man nicht direkt begeistert und wimmelte ihn ab.
02:59Absolviere erstmal die Universität, dann sehen wir weiter.
03:02Als junger Mann wollte ich unbedingt für den Geheimdienst arbeiten.
03:13Ich war durch die damaligen Bücher und Filme beeinflusst, die diese Arbeit sehr romantisch darstellen.
03:18Ich war sehr patriotisch und wollte unbedingt Spione fangen, also in der Spionageabwehr arbeiten.
03:29Wie sich junge Leute das eben so romantisch vorstellen.
03:34Wir wollten die Patrioten sein, die das Land schützen.
03:37Dafür waren wir bereit, unser Leben zu opfern.
03:44Wer es schafft, angenommen zu werden, muss viel über das Handwerk von Spionage, Überwachung und Einschüchterung lernen.
03:52Der KGB-Offizier trägt normalerweise keine Uniform.
04:01Das sind die einzigen Fotos, die es von mir in Uniform gibt.
04:04Sie entstanden in der KGB-Hochschule in Taschkent.
04:09Tag und Nacht mussten wir lernen, auch Sprachen und natürlich Schießen.
04:17Für alle Fächer gab es geschulte Ausbilder und praktische Übungen.
04:22Wir lernten alles über Abwerbung, Erpressung, Bestechung oder Misshandlung.
04:31In diesem Trainingszentrum außerhalb Moskaus wird heute der Agentennachwuchs geschult.
04:37Sein Motto hat sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht geändert.
04:41Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Angeblich stammt dieser Satz von Lening.
04:46Unter ihm steigt Felix Zerzynski zum ersten Chef der Geheimen Staatspolizei auf.
04:54Der Sohn eines polnischen Adligen verdient sich bald den Namen der Eiserne Felix.
04:58Er galt für alle als Eiserner und Integra-Mann. Natürlich hat er ein Monster geschaffen.
05:08Es war eine furchtbare Organisation. Selbst einige der engsten Vertrauten Lenins hatten Angst vor der Tcheka.
05:14Zerzynski verkündet, wir stehen für den organisierten Terror. Das sollten wir offen zugeben.
05:27Terror ist in Zeiten der Revolution eine absolute Notwendigkeit.
05:31Lenin lässt sich von seinem Geheimdienstchef überzeugen. Auch er glaubt, dass überall Saboteure lauern. Und befiehlt eine Säuberung.
05:41Während des Bürgerkriegs von 1918 bis 1920 richtet die Tcheka über 100.000 Menschen hin.
05:49Es sind die Jahre des sogenannten Roten Terrors.
05:52Der rote Terror wurde wahllos eingesetzt. Mal erschoss man Häftlinge in den Kellern der Lubyanka, mal brannte man ganze Dörfer wieder.
06:03Gefangene wurden auf ein Boot getrieben, das man dann versenkte, oder man schickte sie in Lager und ließ sie verhungern.
06:11Nach Lenins Tod 1924 übernimmt Josef Stalin die Macht.
06:15Der neue Herrscher ist entschlossen, die Sowjetunion mit aller Kraft zu modernisieren. Koste es, was es wolle.
06:23Die Tcheka heißt jetzt OGPU, doch am Terror, den sie verbreitet, ändert sich nichts.
06:28Als Stalin die Modernisierung erzwang, wurde der Geheimdienst OGPU noch wichtiger. Sein Gulag war dafür von kolossaler Bedeutung.
06:37Der Gulag begann mit Straflagern für die Feinde der Partei und der Revolution.
06:43Bald jedoch kam eine wirtschaftliche Bedeutung hinzu.
06:50Die Bolschewiki erkannten, dass sie damit massenweise kostenlose Arbeitskräfte hatten, die sonst keinen Nutzen für die Gesellschaft darstellten.
06:59Daher liess man sie für den Staat arbeiten.
07:04Hunderttausende politische Gegner, aber auch kriminelle und zahllose unschuldige Menschen schuften in Arbeitslagern.
07:09Das System des sogenannten Gulag untersteht dem Geheimdienst.
07:15Früher konnte man allein wegen eines Witzes verhaftet werden. So wie ich.
07:22Die ehemalige Lehrerin Vera Golubeva bezahlt für eine einzige ironische Bemerkung einen hohen Preis.
07:28In Moskau pflanzte man an der Tvaskaya-Straße Bäume.
07:39Ich sagte im Scherz, die ganze Welt rüstet auf, aber wir pflanzen Bäume.
07:45Mehr nicht.
07:46Am Abend kamen sie und verhafteten mich.
07:55Ich war im achten Monat schwanger und freute mich, bald Mutter zu sein.
08:05Stalins Geheimdienstler kennen keine Gnade.
08:08Aus einem harmlosen Spaß kann in der Sowjetunion bitterer Ernst werden.
08:12Die junge Frau wird ihr Kind im Gefängnis zur Welt bringen.
08:17Doch es gibt Komplikationen.
08:19Als sie mir mein totes Kind brachten, wurde ich wieder ohnmächtig.
08:31Sie zeigten mir meinen Sohn kurz.
08:34Das war alles.
08:35Heute ist Vera Golubeva 99 Jahre alt.
08:46Das habe ich bis heute nicht überwunden.
08:50Ich fühle mich so, als ob ich ganz allein auf der Welt wäre.
08:55Ohne ihn.
08:56Sie hat ihr einziges Kind verloren und kommt für acht Jahre in ein Arbeitslager.
09:12Stalin verschärft 1937 sein Regime der Verfolgung.
09:17Der sogenannte große Terror beginnt.
09:20Sein Auftrag an Geheimdienst und Geheimpolizei, jegliche Opposition vernichten.
09:27Nikolai Yeschov wird dabei Stalins oberster Henker.
09:31Ein gewissenloser und sadistischer Mann, der auch vor den eigenen Leuten nicht Halt macht.
09:37Bald erreichte der große Terror auch Leute innerhalb der Partei.
09:44Führende Parteifunktionäre, die jetzt plötzlich für Verräter gehalten wurden.
09:48In beinahe jeder Parteizelle fand ein hysterischer Prozess der Suche nach den Feinden in den eigenen Reihen statt.
10:00Die meisten Personen verstanden es ja als Kommunisten und wussten gar nicht, wie ihnen geschieht.
10:06Dann kommen sie in dieses Reederwerk, was eine Person sofort entschmenschlicht.
10:10Man wird sozusagen nackig ausgezogen, man wird sozusagen in eine Zelle gesperrt, man kommt nicht zum Schlafen.
10:15Man wird mit den abstrusesten Vorstellungen bombardiert, dass man irgendwie Agente, Engländer, Amerikaner, Deutschen, Polen, Franzosen, Japaner, Chinesen, alles zusammen ist.
10:28Und dann auch noch gleichzeitig einen Mordanschlag auf Stalin vorbereiten soll.
10:32Das kommt in die Köpfe der Leute gar nicht rein.
10:35Und man glaubt immer, es ist doch irgendwie ein Fehler, es muss doch irgendwie aus diesem Albtraum herauskommen.
10:41Aber der einzige Ausweg aus diesem Albtraum ist sozusagen das Erschießungskommando oder Sibirien.
10:46Und als man da ist, dann ist es schon zu spät.
10:52Für das Todesurteil genügt schon ein bloßer Verdacht.
10:55Die Vernichtungswelle kann jeden erfassen.
11:00Die Opfer werden vom Geheimdienst zusammengetrieben und per Lastwagen zu den Hinrichtungsstätten gebracht.
11:07So wie zu diesem Wald südlich von Moskau.
11:111937-38 werden rund 700.000 Menschen ermordet und über eine Million in den Gulag geschickt.
11:21Gesichter der Opfer werden aus offiziellen Fotografien getilgt.
11:26Lieber leiden zehn Unschuldige, als dass ein Spion entkommt, sagt Geheimdienstchef Jechow.
11:34Und wird Anfang 1939 selbst beseitigt.
11:39Stalin schiebt ihm kurzerhand die Schuld für die Exzesse zu.
11:42Sein Nachfolger wird Lavrenti Beria.
11:47Er steht nun an der Spitze der Geheimdienste und des Lagersystems.
11:53Er ist stets gut informiert, so auch im Kriegsjahr 1941.
11:59Er hat einen Maulwurf in den Rängen der deutschen Gestapo.
12:02SS-Hauptsturmführer Willi Lehmann ist dort mit der Spionageabwehr gegen die Sowjetunion betraut.
12:09Spioniert aber selbst schon länger für Beria.
12:11Am 19. Juni 1941 informiert Lehmann die Sowjetunion über den bevorstehenden deutschen Angriff.
12:21In drei Tagen gehe es los, warnt er. Stalin will das nicht glauben.
12:26Weil genau das, das ist, was er nicht lesen möchte.
12:29Der Stalin hat sozusagen ein vorgefertigtes Bild und hofft auf der Grundlage der ihm vorgelegten Dokumente, dieses Bild bestätigt zu bekommen.
12:39Alles, was an Dokumenten es nicht schafft, dieses Bild zu bestätigen, ist entweder Desinformation oder sozusagen wird von inkompetenten Leuten vorgelegt.
12:5022. Juni 1941.
12:5320. Unternehmen Barbarossa. Hitlers Vernichtungskrieg im Osten.
13:00Die Sowjetunion ist weitgehend unvorbereitet.
13:03Doch Berias deutscher Meisterspion Willi Lehmann hat er recht.
13:08Er wird entdeckt und wegen Spionage für die Sowjets 1942 zum Tode verurteilt.
13:16Beria baut seinen Geheimdienst im Krieg massiv aus.
13:20Der heißt jetzt NKWD und hat eine halbe Million Männer und Frauen unter Waffen.
13:27Sie kämpfen an und hinter der Front.
13:30Gleich zu Kriegsbeginn übernahm der NKWD die Leitung der Wirtschaft, des Transportwesens und der Verlagerung der Produktion hinter den Ural.
13:38Er organisierte die Partisanenbewegung, stellte eigene Brigaden auf, verfolgte Deserteure und organisierte Ausbrüche aus belagerten Städten.
13:48Alles Aufgaben des Geheimdienstes.
13:50Auf Stalins persönlichen Befehl deportiert der NKWD ganze Volksgruppen nach Sibirien und Zentralasien, weil er sie der Kollaboration mit den Deutschen verdächtigt.
14:02NKWD-Einheiten wachen hinter den Frontlinien, um zu verhindern, dass Truppen der Roten Armee zurückweichen oder desertieren.
14:15Allein in der Schlacht um Stalingrad töten sie zur Abschreckung mehr als 13.000 Deserteure.
14:20Die Zahl der Weltkriegsopfer in der Sowjetunion beläuft sich auf geschätzte 27 Millionen, davon 18 Millionen Zivilisten.
14:38Das Kriegsende 1945.
14:41Die Feier des Sieges krönt den heldenhaften Weg unseres Volkes unter der Führung unseres großen Stalin.
14:48Im Augenblick des Triumphes feiert die Sowjetunion auch die Geheimdienstler des NKWD als Helden.
14:56Als treue Diener Stalins und seiner Politik der harten Hand.
15:01Der Geheimdienstchef Lavrenti Beria wird mit Auszeichnungen belohnt und zum Marschall befördert.
15:06Er gilt als erfolgreicher Organisator, als hochintelligenter politischer Funktionär und zugleich als konsequenter und brutaler Massenmörder.
15:15Manche bewundern ihn bis heute.
15:18Beria hatte sicherlich positive und negative Eigenschaften.
15:25Seine Qualitäten in der Staatsführung und als Organisator sind unbestreitbar.
15:29Man kann Beria kaum anders als einen besonders schrecklichen Menschen bezeichnen.
15:35Doch er war unglaublich effizient.
15:37Manche wollen Beria und Konsorten inzwischen wieder ein wenig rehabilitieren, aber er war ein Massenmörder.
15:42Wieder andere versuchen zu differenzieren. Die damalige Zeit habe leider eben solche Verbrecher erfordert.
15:49Dieser Revisionismus ist in gewisser Weise noch schädlicher.
15:52Berias Meisterstück folgt nach dem Ende des Krieges.
16:00Als der amerikanische Präsident Truman bei der Potsdamer Konferenz im Juli 1945 Stalin stolz über die neue Superwaffe der USA informiert,
16:11wirkt der Sowjetführer wenig beeindruckt.
16:13Weder Truman noch Churchill wissen, dass Stalins Schattenmann Beria längst wichtige Informationen über die Atombombe hat.
16:22Die Baupläne des Manhattan-Atomprojekts sind Moskau zugespielt worden.
16:31Von Informanten aus dem Kreis der beteiligten Wissenschaftler.
16:36Die Amerikaner geben Unsummen aus, um die Atombombe zu entwickeln.
16:41Doch der NKWD unter Beria kommt mit seinem Spionagenetzwerk für einen Bruchteil der Kosten an diese Informationen.
16:48Wichtig war die Figur Berias, der Verstand, was für Informationen man brauchte.
17:03Brisante technische Details liefert vor allem einer. Der deutsche Wissenschaftler Klaus Fuchs.
17:11Er war als Kommunist 1933 aus Deutschland geflohen.
17:15Seit 1944 arbeitet er am US-Atomprojekt mit.
17:21Klaus Fuchs engagierte sich dafür, den Sowjets die Bombe zu beschaffen.
17:25Eher aus einem Gefühl der Fairness heraus, als aus Loyalität gegenüber dem Sowjetstaat.
17:31Er war der Meinung, eine solche Waffe sollte nicht nur dem Westen allein gehören.
17:37August 1949.
17:40Drei Sonderzüge rollen durch die Sowjetunion in Richtung kasachische Steppe.
17:45Hier soll der erste Atomtest stattfinden.
17:50In einem Zug reisen die Wissenschaftler und Beria selbst an.
17:56Der zweite Zug ist mit Soldaten besetzt.
18:01Der dritte transportiert die Atombombe.
18:03Sie ist ein fast identischer Nachbau jener Bombe, mit der die Amerikaner Nagasaki zerstört haben.
18:16Im Bunker in Kasachstan fragten die Wissenschaftler nervös, was passiere, wenn das Experiment schief ginge.
18:24Beria lachte.
18:25Dann werdet ihr alle erschossen.
18:26Es blieb den Beteiligten unklar, ob er das als Scherz meinte oder nicht.
18:32Die militärische Zukunft der Sowjetunion hängt nun von einem einzigen Augenblick ab.
18:3929. August 1949.
18:50Die Sowjetunion ist jetzt Atommacht.
18:55Als sich die sensationelle Nachricht verbreitet, ist der Westen geschockt.
18:59Wie haben die Sowjets so schnell aufholen können?
19:01Bis heute ist unklar, ob ihre Wissenschaftler oder Spione die entscheidende Rolle gespielt haben.
19:09Doch das Agentennetz des NKWD hat geholfen, die Sowjetunion zur Supermacht zu machen.
19:15Diese ausländischen Agenten in den USA wie Klaus Fuchs, sie waren die Stärke der sowjetischen Spionage.
19:20Als Stalin 1953 stirbt, ist die Sowjetunion mit den USA militärisch auf Augenhöhe.
19:36Und ein aussichtsreicher Kandidat für Stalins Nachfolge spricht zum trauernden Volk.
19:47Geheimdienstchef Lavrenti Beria.
19:50Schon glaubt er sich an der Spitze des Staates.
20:08Aber Beria hat nicht mit den Ambitionen des Mannes rechts im Bild gerechnet.
20:14Nikita Khrushchev.
20:15Er dachte sozusagen, Khrushchev, das ist so ein ukrainischer Bauerntöp und der beschäftigt sich nur mit der Partei.
20:25Ich habe sozusagen alle Machtmitte in der Hand und er hat ihn, glaube ich, als Gegner gar nicht wahrgenommen.
20:32Doch Khrushchev hat sich die Unterstützung des Militärs gesichert.
20:36Und das ist noch mächtiger als der Geheimdienst.
20:39Khrushchev lässt Beria vor den Augen des Zentralkomitees als Spion verhaften.
20:45Er wird verurteilt und exekutiert.
20:49Khrushchev schränkt fortan die Macht des Geheimdienstes ein und gibt ihm einen neuen Namen.
20:55Komitee für Staatssicherheit. KGB.
20:57Die Strukturen werden ganz massiv zusammengestrichen.
21:02Und das zeigt zumindest den Versuch Khrushchevs, sozusagen diese Superbehörde zu begrenzen.
21:1264.000 Mitarbeiter des Geheimdienstes wurden entlassen.
21:16Man verurteilte sie auch moralisch und verspottete sie als Berias Hunde.
21:23Man kann sich vorstellen, wie sehr das unserer Organisation schwächte.
21:27Hier in der Zentrale des KGB gilt Khrushchev vielen als Verräter.
21:35Ich kann Khrushchevs Verhalten nicht anders sehen.
21:38Mein Gewissen, meine Erfahrungen als KGB-Offizier lassen keine andere Bewertung zu.
21:46Eine neue Anweisung lautet, weniger hart gegen die politische Opposition vorzugehen.
21:53Doch der KGB hält sich nicht daran.
21:57Er findet eigene Wege, Häftlinge gefügig zu machen.
22:06Sie erfanden neue Methoden, die Leute zu foltern.
22:10Dies hier waren sogenannte Gummizellen, in denen man einen Gefangenen raffinierter quälen konnte.
22:15Sie führten ihn herein, packten ihn an Armen und Beinen und schleuderten ihn gegen die Wand.
22:26Äußerlich hatte das Opfer keine Anzeichen von Gewaltanwendung, aber die inneren Organe waren geschädigt.
22:32In den späten 60er Jahren gewinnt der KGB wieder an Bedeutung.
22:44Khrushchevs Nachfolger ist Leonid Brezhnev.
22:471967 wird Yuri Andropov neuer Chef des KGB. Er geht wieder härter gegen die Opposition vor.
23:00Ein Mittel, Dissidenten zum Schweigen zu bringen, war, sie nicht in Gefängnissen, sondern in psychiatrischen Einrichtungen einzusperren.
23:11Das sollte den Staat zum Teil auch besser aussehen lassen.
23:18Andropov achtete sehr darauf, wie der Rest der Welt das sah.
23:21Deshalb signalisierte er damit, wir haben gar keine politischen Gefangenen, nur ein paar Verrückte, die wegen ihrer geistigen Verwirrung die Größe der Partei nicht sehen.
23:33Am Moskauer Serbski-Institut für forensische Psychiatrie diagnostiziert man bei Dissidenten eine erfundene Krankheit.
23:41Schleichende Schizophrenie.
23:44Das Prinzip lautet, wer nicht an die sowjetischen Werte glaubt, muss geisteskrank sein.
23:51Semyon Glussmann ist Selbstpsychiater.
23:55Er kritisiert damals offen diesen Umgang mit politisch Andersdenkenden.
24:00In diesem Institut hätten sie sogar bei Laborratten Schizophrenie diagnostiziert, das war ihnen egal.
24:10Für seine Kritik landet er selbst im berüchtigten Lager Perm 36, am Rande des Ural.
24:21Ein Mithäftling drängt ihn, über den Umgang mit psychiatrischen Patienten einen Bericht zu verfassen.
24:30Er wird kapitelweise aus dem Lager geschmuggelt. Kein leichtes Unterfangen.
24:35Wir hatten unter uns fähige Leute, die den Text in winziger Schrift auf Papierstückchen schrieben, die dann gerollt und im After versteckt wurden.
24:48KGB-Chef Andropov ist ein Hardliner. Er will die kleinen Freiheiten aus der Khrushchev-Ära wieder beschneiden.
25:00Andropov war besonders berüchtigt dafür, gegen jeden vorzugehen, der irgendwie von Demokratie sprach.
25:11Selbst ganz kleine, unbedeutende Dissidentengruppen wurden in den 1980er Jahren zur Zielscheibe der Geheimpolizei.
25:18Andropov hielt jegliche Abweichung für eine Gefahr, aus der sich etwas Größeres entwickeln konnte.
25:25Gerade als ich das Haus verlassen hatte, schaltete ein Auto in der Nähe die Scheinwerfer an.
25:35Und ich ging im Lichtkegel.
25:43Ich verstand gleich, was man mir sagen wollte. Du stehst unter Kontrolle. Sie folgten uns überall hin.
25:54Miroslav Marinovic ist Mitbegründer einer Dissidentengruppe. Auch er landet in Perm 36.
26:05Viele erhielten keine vernünftige ärztliche Versorgung.
26:12Ein beliebter Spaß der Lagerärzte war, einen Zahnarzt zu holen, der die Zähne aufbohrte und Arsen reintat.
26:22Dann hieß es, er käme in ein paar Tagen wieder, um die Behandlung abzuschließen.
26:29Aber er kam nie wieder.
26:32Da kann man selbst gar nichts machen.
26:35Es war permanentes Leiden.
26:42Erst 1985 keimt in der Sowjetunion Hoffnung auf.
26:47Der neue Partei- und Staatschef Michael Gorbatschow reagiert mit seinem Reformprogramm der Perestroika auf den wirtschaftlichen Niedergang.
26:55Die Sowjetunion war bei alten Technologien sehr gut. Kohle oder Stahl.
27:04Aber bei Kunststoffen, neuen, chemischen Stoffen und Computern fiel sie erstaunlich rasant hinter den Westen zurück.
27:11Die Geheimdienstführung verstand ihr Land am besten.
27:16Der KGB wird sogar als die ursprünglich treibende Kraft hinter der Perestroika gesehen.
27:21Denn er wusste genau, wie weit die Sowjetunion zurückgefallen war und wie schwierig es wäre, wieder zum Westen aufzuschließen.
27:28Doch die Stimmung beim Geheimdienst schlägt schnell wieder um.
27:35Sommer 1991.
27:37In der Geheimdienstzentrale Lubyanka in Moskau sehen einige KGB-Führer Gorbatschows Reformkurs jetzt als Bedrohung für das System.
27:45Meine Kollegen und ich merkten, dass da eine große Aktion vorbereitet wurde.
27:53Man legte Listen an, Handschellen wurden bestellt und Gefängniskapazitäten erweitert.
28:01Wir sollten mitarbeiten. Aber einige Offiziere wollten damit nichts zu tun haben.
28:11Zu denen gehörte ich auch. Und deshalb habe ich gekündigt.
28:15Der damalige KGB-Chef Wladimir Krutschkow bestellt eine Viertelmillion Handschellen und lässt 300.000 Haftbefehle vorbereiten.
28:30Der gesamte KGB-Apparat hat Urlaubssperre.
28:34Erst als Panzer durch die Straßen rollen, bemerken die Moskauer, was hier geschieht.
28:39Der Ausnahmezustand an verschiedenen Orten der UdSSR wird für sechs Monate verhängt.
28:4719. August 1991. Die Hardliner in Geheimdienst und Armee putschen.
28:58Die Bevölkerung bemerkt, dass die Reformen und die Regierung in Gefahr sind.
29:03Tausende gehen zu ihrer Verteidigung auf die Straße.
29:06Sie sind entschlossen, den Staatsstreich aufzuhalten.
29:09Die Panzerbesatzungen zögern. Sollen sie das eigene Volk in Schach halten? Oder sich lieber mit ihm verbünden?
29:18Die Konfrontation dauert zwei Tage und Nächte.
29:34Boris Yeltsin, gewählter neuer Präsident der Russischen Republik, führt den Widerstand gegen den Putsch an.
29:41Parteichef Gorbatschow, zunächst auf der Krim festgehalten, kommt frei und kehrt nach Moskau zurück.
29:49Der Putsch ist gescheitert. Doch auch die Ära Gorbatschow ist vorbei.
29:54Boris Yeltsin ist der neue starke Mann.
29:56Eine Demütigung für Gorbatschow. Am 25. Dezember 1991 hört die Sowjetunion auf zu existieren.
30:21Über dem Kreml weht nun die Flagge der Russischen Föderation.
30:26Boris Yeltsin ist der neue Staatspräsident.
30:33Doch seine Amtsjahre sind von einem dramatischen Anstieg der Gewalt und Korruption geprägt.
30:39Russland wird zum wilden Osten.
30:42Verschiedene Mafia-Organisationen übernehmen Firmen und Geschäfte.
30:46Wer nicht zur Mafia gehört, muss Schutzgelder an sie zahlen.
30:50Die Bevölkerung will ein Ende der Rechtlosigkeit und des Chaos.
30:54Der Inlandsgeheimdienst von Yeltsin zum Föderalen Sicherheitsdienst, kurz FSB, umbenannt, übernimmt diese Aufgabe.
31:02Ehemalige KGB-Offiziere übernahmen Mitte der 90er Jahre viele Unternehmen.
31:13Damit stellten sie angeblich Ruhe und Ordnung wieder her, doch zugleich wurde der Sicherheitsapparat selbst Teil des organisierten Verbrechens.
31:21Auch ein Oberstleutnant des früheren KGB nutzt die günstige neue Lage.
31:31Geheimdienstoffiziere sind jetzt wieder gefragt.
31:35Wladimir Putin wird in seiner Heimatstadt Leningrad zur rechten Hand des Bürgermeisters Anatoly Sobchak.
31:42Er wurde der Problemlöser für Sobchak, derjenige, der mit den mächtigen Syndikaten des organisierten Verbrechens in Kontakt war, der alles am Laufen hielt.
31:57Putin war typisch für eine ganze Generation von KGB-Offizieren, die ihre Macht aus der Vergangenheit nutzten, um sehr reich zu werden.
32:06Und zum Jahrtausendwechsel waren sie dann auch soweit, wieder eine politische Rolle einzunehmen.
32:13Der Zerfall der Sowjetunion hat einige Männer sehr reich gemacht.
32:18Oligarchen nennt man sie.
32:20Boris Berezovsky ist einer von ihnen.
32:22Putin, inzwischen in Moskau, ist sein Freund.
32:26Dort arbeitete Putin für einige der korruptesten Regierungsmitglieder, als ihr loyaler Handlanger.
32:33So begann sein Aufstieg.
32:36Putins damaliger Freund Berezovsky hat in Moskau viel Einfluss.
32:41Er finanziert Jelzins Wiederwahl und behauptet später, es sei seine Idee gewesen, Putin für den Posten des FSB-Chefs vorzuschlagen.
32:50Putin bekommt den Top-Job im Juli 1998.
32:55Seine Aufgabe? Er soll von der Zentrale des Geheimdienstes aus den Präsidenten und seine Familie vor Korruptionsermittlungen schützen.
33:06Denn die Jelzins geraten 1999 ins Visier des Generalstaatsanwalts Yuri Skuratov.
33:15Putin lässt vom FSB angefertigte Sexaufnahmen von Skuratov mit zwei Prostituierten im nationalen Fernsehen ausstrahlen.
33:22Skuratov bestreitet die Echtheit des Videos vehement, reicht aber seinen Rücktritt ein und die Korruptionsermittlungen gegen den Präsidenten wandern zu den Akten.
33:33Jelzin ernannt Putin bald darauf zum russischen Ministerpräsidenten.
33:39Kaum im Amt zeichnet Putin ein Bild Russlands im Belagerungszustand.
33:49Durch äußere Feinde und separatistische Extremisten im Inneren.
33:52Nur einen Monat nach seinem Amtsantritt schockieren Sprengstoffanschläge in vier Wohnblocks und einem Einkaufszentrum die Menschen in Russland.
34:08Schnell gelten tschetschenische Rebellen als die Täter.
34:10Der frühere KGB-Mann Michael Trepaschkin glaubt, dass Putin die Anschläge nutzten.
34:20Diese Bombenanschläge könnten eine absichtliche Provokation gewesen sein, um im Kaukasus einen Krieg zu beginnen und für die nächste Wahl daraus Kapital zu schlagen.
34:31Nach dem Motto, nur ich kann den Terrorismus bekämpfen.
34:34Seht nur, die Tschetschenen werden zu frech und legen schon mitten in Moskau Bomben.
34:39Wir sollten zurückschlagen.
34:41Wer den Terrorismus energisch bekämpft, wird sofort zum Helden.
34:45Und das spielte auch jahrelang bei Putins hohen Umfragewerten eine Rolle.
34:51Diese Anschläge sind nicht tiefergehend untersucht worden.
34:55Es kursierten alle möglichen Anschuldigungen und viele, die sie geäußert haben, sind ebenfalls zu Tode gekommen.
35:00Aber dieses Rätsel wurde nie ganz gelöst.
35:05Doch die Attentate überzeugen viele Russen davon, dass ihr Land in Gefahr ist.
35:11Und, dass es einen starken Mann an der Spitze braucht.
35:18Keine drei Monate nach den Bombenanschlägen übergibt Yeltsin das oberste Präsidentenamt an Wladimir Putin.
35:25Als er im Dezember 1999 erfuhr, dass er zum Präsidenten ernannt würde, hielt er in der Lubyanka eine Rede vor versammelten Geheimdienste-Offizierungen.
35:39Es gab Applaus und Gelächter, aber es ist nicht ganz klar, ob er scherzte oder nicht.
35:56In Putins Russland ist jeder, der aus der Reihe tanzt, in großer Gefahr.
36:052003 werden die Milliardäre, die bei seinem Aufstieg zum Präsidenten die Fäden gezogen hatten, in den Katharinensaal im Kreml zitiert.
36:13Michael Chodokowski, der reichste der Oligarchen, erlaubt sich kritische Bemerkungen über die grassierende Korruption im Staat.
36:25Putin ist wütend und kritisiert seinerseits Chodokowskis Ölimperium Yukos.
36:44Chodokowski bekommt seine Kritik schlecht. Er wird bald danach verhaftet und verurteilt.
37:07Der ehemalige Milliardär verbringt insgesamt zehn Jahre im Lager in Sibirien. Sein Imperium wird zerschlagen.
37:14Es ist ein Signal an alle Oligarchen, wer im Land das Sagen hat.
37:21Mutige Journalisten prangern ebenfalls Missstände an. Ein gefährliches Unterfangen.
37:26Sie werden gewarnt. Und wenn diese Warnungen ignoriert werden, bringt man sie um.
37:32Die Morde sollen sie nicht nur beseitigen, das spielt auch eine Rolle.
37:37Sie sind ein Signal an die Journalisten. Das wird mit euch passieren, wenn ihr mutig sein wollt.
37:44Die Journalistin Anna Politkovskaya lässt sich nicht einschüchtern.
37:54Sie setzt sich für die Menschenrechte von Minderheiten ein und schreibt gegen den Tschetschenienkrieg an.
38:01Dann bringt man auch sie zum Schweigen.
38:05Putins Geburtstag wird ihr Sterbedatum.
38:07Wer den Mördern den Auftrag gab, ist bis heute ungeklärt.
38:12Auch Kritik aus den eigenen Reihen wird nicht toleriert.
38:19Der FSB-Oberst Alexander Litvinenko gerät ins Visier der Behörden.
38:23Sie lassen ihn verhaften, nachdem er sich als Whistleblower zu Wort meldet.
38:27Sie missbrauchen ihre offizielle Position, indem sie illegal befehlen, Terrorakte und Morde auszuführen,
38:34Lösegelder mittels Geiselnahmen zu erpressen und Unternehmen große Geldsummen zu entziehen.
38:41Doch Litvinenko's größter Fehler ist wohl, über Putins Privatleben zu schreiben.
38:46Er thematisierte Homosexualität unter den FSB-Chefs und veröffentlichte sogar persönliche Details.
38:56Putin und Litvinenko waren beide Absolventen des KGB.
39:02Sie kannten sich.
39:04Litvinenko wusste einiges aus Putins Privatleben und veröffentlichte es.
39:07Ich habe ihn aus Washington angerufen und gewarnt, Alexander, Putins Privatleben sollten Sie nicht ansprechen, da kriegen Sie Probleme.
39:18Sie ahnen nicht, mit wem Sie sich da anlegen.
39:21Sechs Monate später war er tot, verstrahlt mit Polonium.
39:28Litvinenko war nach London entkommen.
39:30Doch dort wird er 2006 Opfer eines Giftanschlages.
39:37Radioaktives Polonium zersetzt seinen Körper 22 Tage lang von innen.
39:43Er stirbt qualvoll.
39:47Offizielle britische Ermittlungen zum Mordfall Litvinenko kommen zum Ergebnis,
39:51die FSB-Operation sei wahrscheinlich vom FSB-Chef Nikolai Patrushev und wohl auch von Präsident Putin genehmigt worden.
40:01Russland kümmert nicht mehr, dass seine Dementis wenig plausibel sind und ob man ihm glaubt.
40:07Die Vergiftung des abtrünnigen Geheimdienst-Veteranen Sergej Skripal und seiner Tochter mit dem Nervengift Novichok in England schockiert 2018 die Welt.
40:19Zwei Männer gelten als dringend tatverdächtig.
40:23Es sind Offiziere des GRU, des russischen Militärgeheimdienstes.
40:27Aus Russland heißt es nur, die beiden seien privat in der Nähe gewesen.
40:35Man hat sich keine Mühe gegeben, für die beiden eine plausible Geschichte zur Tarnung zu erfinden.
40:40Doch solche Anschläge stammen aus der Geheimdienstwelt von gestern.
40:47Moderne Methoden bieten ganz andere Möglichkeiten.
40:51Das Internet ist das neue Schlachtfeld der Geheimdienste.
40:56Russland merkt, wie es die Vernetzung und die Geschwindigkeit ausnutzen kann,
41:00mit der sich Verschwörungstheorien im Internet verbreiten, um die Menschen in den Zielländern gegeneinander aufzubringen.
41:06Informationskrieg, nennt man das.
41:10Experten sind sich sicher, dass Russlands Geheimdienste mit Hackergruppen wie Cozy Bear, Office Monkey oder Fancy Bear in die Datennetze westlicher Regierungen eindringen.
41:22Auch Banken, Krankenhäuser, Kraftwerke, Militäreinrichtungen.
41:27Sie alle sind schon Opfer bösartiger Softwareattacken geworden.
41:31Viele dieser Angriffe haben ihren Ursprung in russischen Geheimdiensten, glauben Fachleute.
41:36Es sieht das als Nullsummenspiel.
41:39Selbst eine kleine Schwächung des Gegners macht Russland ein wenig stärker.
41:45Um das heutige Russland zu begreifen, muss man die KGB-Mentalität verstehen.
41:52Denn bei Putin und seiner Umgebung, der ganzen Führungsschicht Russlands, herrscht diese Mentalität immer noch vor.
41:59Jegliche Bedrohung oder nur Kritik kann aus ihrer Sicht niemals als loyale Opposition von Leuten betrachtet werden, die Russland besser machen wollen.
42:08Sie gilt als Landesverrat.
42:09Mit Putin an der Spitze übernahm der KGB die Macht. Eine einzigartige Situation.
42:18In der Sowjetzeit ruhte das System noch auf drei Säulen.
42:22Der Kommunistischen Partei, den Geheimdiensten und dem militärisch-industriellen Komplex.
42:31Nach dem Untergang der Sowjetunion ist der KGB nun die Nummer eins und stellt den Präsidenten des Landes.
42:38Einen früheren KGB-Offizier aus St. Petersburg. Ich meine Herrn Putin.
42:42Unter Wladimir Putin beherrscht der Geheimdienst Russland mit eiserner Hand.
42:52Vor mehr als einem Jahrhundert schuf Lenin den Geheimdienst Tschecha als provisorische Maßnahme zur Verteidigung der Revolution.
43:00Die Zeiten und das System haben sich geändert.
43:04Doch die Mentalität der Tschechisten hat den Kommunismus und alle Krisen überdauert.
43:10Die Sowjetunion war ein Staat, der auf seinen Geheimdienst setzte.
43:16Im modernen Russland hat sich der Geheimdienst einen Staat geschaffen.
43:21Mit dem ehemaligen KGB-Mann Putin an der Spitze.
43:24Mit dem ehemaligen KGB-Shirt.
43:28Doch die