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Argentinien: Abfallreduzierung und Jobs auf dem Zentralmarkt
DW (Deutsch)
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24.3.2025
Viele Frischwaren auf dem Zentralmarkt von Buenos Aires gelten als unverkäuflich, auch wenn sie noch genießbar sind. Jetzt gibt es dort ein Programm gegen die Verschwendung der Lebensmittel, das außerdem bezahlte Arbeitsplätze schafft.
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00:00
Der Zentralmarkt von Buenos Aires, einer der größten in Südamerika.
00:08
Fast ein Drittel aller argentinischen Frischwaren wird hier gelagert und an Geschäfte und Restaurants im ganzen Land verteilt.
00:18
Vieles davon wird weggeworfen, weil es als unverkäuflich gilt, obwohl es noch genießbar ist.
00:25
Die argentinische Wirtschaft steckt seit Jahren in der Krise, viele Menschen sind arbeitslos, durch die Inflation steigen die Kosten.
00:34
Oft bleibt ihnen nichts anderes übrig, als in den Abfällen nach Essbarem zu suchen.
00:39
Tomasa Chavez war eine von ihnen, doch was sie einst aus Verzweiflung tat, ist heute ihr Job.
00:46
Früher hatte ich keine Arbeit, ich kam immer hierher auf den Markt und suchte nach Lebensmitteln.
00:55
Ich sammelte sie ein, einen Teil behielt ich, den Rest habe ich verkauft.
01:02
Ich habe das aus der Not herausgetan.
01:08
Heute arbeitet sie für das Programm zur Abfallvermeidung, das Lebensmittel rettet und Menschen aus der Armut befreit.
01:17
Ich habe 35 Jahre damit verbracht, nach Essen zu suchen.
01:24
Ich war arbeitslos. Und dann habe ich diesen Job bekommen.
01:29
Und ich kümmere mich darum, ihn zu behalten.
01:33
Ich komme immer früh.
01:37
Jeden Tag sortiert die 64-Jährige essbare Produkte aus, den Rest muss sie entsorgen.
01:47
Es gefällt mir nicht sehr gut. Es ist schade, es wegzuwerfen.
01:54
Es tut mir leid, weil viele Menschen es brauchen.
01:58
Viele Leute kommen, um Lebensmittel zu sammeln, so wie ich früher.
02:01
Es hat mich sehr verändert. Ich bin glücklich hier. Ich habe eine feste Anstellung, Gott sei Dank.
02:07
Ich bin seit vier Jahren hier und habe noch keinen einzigen Tag gefehlt.
02:11
Das Programm zur Rettung von Lebensmitteln wurde von Mitarbeitern des Zentralmarktes während der Covid-19-Pandemie ins Leben gerufen.
02:19
Sie wollten etwas gegen die Verschwendung und die wachsende soziale Not tun.
02:24
Fabian Reynoldi ist Akronom, früher hat er in der Verwaltung des Marktes gearbeitet, heute leitet er das Programm.
02:31
Das Hauptziel der integrierten Abfallbewirtschaftung besteht darin, freiwillige Spenden von Verkäufern zu nutzen,
02:39
die noch für den menschlichen Verzehr geeignet sind und einen Nährwert haben.
02:43
Sie werden aufbereitet und als Spenden an Gemeinschaftsküchen ausgeliefert.
02:48
Die organischen Abfälle, die nicht für den menschlichen Verzehr geeignet sind, werden zu Kompost verarbeitet, also in eine Ressource verwandelt.
02:59
Das Programm wird vom Zentralmarkt finanziert, aber es geht nicht nur um Wohltätigkeit, die Abfallvermeidung hat auch wirtschaftliche Vorteile.
03:11
Die Logistikkosten, die der Markt zu tragen hat, sinken.
03:15
Wenn man weniger Müll an die Abfallentsorgungsfirma schickt, zahlt man weniger, man zahlt eine am Ende geringere Entsorgungsgebühr.
03:22
Für Fabian Renoldi ist die Rettung der Lebensmittel wichtig, doch die Mitarbeiter des Programms bedeuten ihm noch viel mehr.
03:37
Einige von ihnen konnten ihre Häuser fertigstellen, andere sind jetzt sozial versichert und können sich besser medizinisch versorgen lassen.
03:47
Sie gewinnen ihre Menschenwürde zurück und haben die Möglichkeit, sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln.
03:58
Jeden Tag werden im Rahmen des Programms etwa 2500 Kilogramm essbare Produkte aus den Müllcontainern gerettet.
04:06
Das Team sortiert sie in Tüten, die an Bedürftige verteilt werden.
04:10
Heute haben wir Birnen, Kürbis, Karotten, Auberginen und Petersilie. Jede Tüte enthält 8 Kilogramm an Produkten.
04:21
Die Menschen kommen dafür aus ganz Buenos Aires. Die Armut ist unter Präsident Javier Meley stark angestiegen.
04:29
Er hatte nach seinem Amtsantritt Ende 2023 Subventionen und Preiskontrollen für viele grundlegende Güter und Dienstleistungen gestrichen.
04:37
Rentner gehören zu den am stärksten Betroffenen.
04:43
Ja, sehr. Es kommen viele Leute aus dem Rentnerclub hierher. Deshalb bin ich auch hier.
04:50
Die derzeitige Situation in Argentinien ist nicht gut. Wir müssen an Lebensmitteln sparen, an allem, um Medikamente zu kaufen.
04:59
Präsident Meley sagt, seine harten Sparmaßnahmen seien notwendig, um die jahrzehntelange Misswirtschaft zu korrigieren.
05:10
Nichts ändert sich. Nichts. Im Gegenteil, es ist sogar noch ein bisschen schlimmer als vorher.
05:16
Früher gab es mehr Dinge. Jetzt gibt es viele Gemeinschaftsküchen. Vieles ist geschlossen. So ist das eben.
05:22
Später am Tag kommen Fahrzeuge, um Produkte für mehr als 300 Gemeinschaftsküchen abzuholen.
05:29
Sie versorgen zehntausende Menschen in der Stadt kostenlos mit Lebensmitteln.
05:34
Nancy Ponce leitet eine davon. Sie sagt, das tägliche Leben sei schwieriger geworden.
05:40
Obwohl die offiziellen Zahlen zeigen, dass die Inflation zurückgegangen ist.
05:44
Mit dieser Regierung hat die Nachfrage stark zugenommen. Viel mehr Familien melden sich, um Lebensmittel zu erhalten.
05:52
Wir sehen nicht weniger Inflation. Es gibt weniger Beschäftigung und die Dinge werden teurer.
05:58
Wir wissen, dass es viel mehr Bedarf gibt. Wir sehen mehr und mehr arme Menschen.
06:03
Es gibt viele Familien, die ihre Arbeit verloren haben. Viele wurden entlassen.
06:07
Man sieht immer mehr Karren auf der Straße. Menschen, die Müll sammeln. Menschen, die um Hilfe bitten, weil sie sich nichts mehr leisten können.
06:14
Sie bekommen immer weniger Geld und die Dinge werden immer teurer.
06:23
Das Programm kann nicht alles retten. Nur etwa 45 Prozent dessen, was das Team erhält, ist zum Essen geeignet.
06:30
Ein großer Teil der Organe in den Gemeinschaftsküchen, die in den Gemeinschaftsküchen arbeiten,
06:34
ist zum Essen geeignet. Ein großer Teil der organischen Abfälle wird zu Kompost verarbeitet.
06:40
Der wird für den Anbau weiterer Produkte verwendet und kann schließlich auch verkauft werden.
06:46
Durch die interne Abfallbehandlung auf dem Zentralmarkt verringern wir die Menge, die auf die Mülldeponie gelangt.
06:55
Auf diese Weise verkleinern wir unseren CO2-Fußabdruck, reduzieren den Ausstoß von Treibhausgasen und schonen die Umwelt ein wenig mehr.
07:08
Bisher nimmt das Programm nur etwa 6,5 Prozent der gesamten Abfälle des Marktes auf.
07:15
Renoldi hofft auf eine Ausweitung auf dem Markt selbst und darüber hinaus.
07:20
Andere Gemeinden in Argentinien und Uruguay übernehmen bereits das Programm.
07:26
Sogar Experten aus Deutschland sind schon vorbeigekommen.
07:31
Trotz ihrer Bemühungen suchen immer noch viele Menschen, sogar Kinder in den Abfällen nach Nahrung.
07:38
Dieser Mann kommt zweimal in der Woche hierher, um seine Familie zu ernähren.
07:43
Heute hat er eine Tüte mit Gemüse gesammelt.
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Das ist ein Teller voll mit Essen. Wenigstens gehen wir nicht mit leerem Magen ins Bett.
07:52
Aber was er und andere hier suchen, ist eine anständig bezahlte Arbeit.
07:59
Eigentlich bin ich hier, um Arbeit zu suchen. Und ich nehme ein wenig mit nach Hause, damit wir genug zu essen haben.
08:07
Aber ich suche wirklich nach einem Job.
08:09
Seit ich hier angekommen bin, habe ich an allen Ständen nach Arbeit gefragt. Das ist es, was ich wirklich brauche.
08:16
Nur so kann ich die Miete bezahlen, die Schildhusen-Medikamente meiner Frau, die Behandlung meines Sohnes und alles andere, was ich brauche.
08:25
Das Programm kann nicht allen Bedürftigen helfen und auch nicht alle Abfälle beseitigen.
08:32
Aber in Argentinien ist es zu einem Symbol der Hoffnung in schweren Zeiten geworden.
08:37
Untertitel der Amara.org-Community
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