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  • vor 7 Wochen
Junge Kameruner, die in Russland nach besseren Perspektiven suchen, landen auf ukrainischen Schlachtfeldern. Eine Mutter berichtet der DW vom Verschwinden ihres Sohnes.

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Transkript
00:00Beatrice Changon trauert.
00:05Ihr Sohn Briz Yondu verließ Kamerun im Dezember.
00:10Er ging nach Russland und meldete sich freiwillig zur Armee.
00:13Im Februar erhielt die Familie einen Brief, in dem stand, er werde in der russischen Region Kursk vermisst.
00:20Seine Mutter glaubt, dass er getötet wurde.
00:23Er war auf der Suche nach einem besseren Leben, nach einer besseren Zukunft.
00:27Hier hatte er keinen festen Job, arbeitete als Subunternehmer oder Tagelöhner in der Zementfabrik.
00:34Er nahm jede Arbeit an, die er finden konnte und war froh, das Land verlassen zu können.
00:39Mein Kind wollte einfach nur seinen Lebensunterhalt verdienen, etwas aus seinem Leben machen.
00:44Aber am Ende hat er dort nur den Tod gefunden.
00:49Alles, was von Briz in Russland blieb, sind einige Fotos und Videos, die er über WhatsApp schickte.
00:55Der 34-Jährige hatte keine militärische Erfahrung.
00:59Seine Mutter glaubt, dass er nicht wirklich wusste, worauf er sich einließ.
01:06Sie zwangen ihn, einen Vertrag auf Russisch zu unterschreiben.
01:10Kann er Russisch? Er kann Französisch und Englisch, aber kein Russisch.
01:15Sie schickten ihn in den Krieg. Nur vier Tage Ausbildung. Was kann man da lernen?
01:19Es ist unklar, was mit Briz passierte.
01:28Berichten zufolge gehörte er zu einer wachsenden Zahl ausländischer Söldner, die für Russland kämpfen.
01:37In Kamerun sind Jobs und Perspektiven für junge Leute rar.
01:42Viele sind empfänglich für Versprechen von Geld und einem besseren Leben in Russland.
01:46Agenten werben per Social Media oder Mundpropaganda, um neue Soldaten für Russlands Krieg gegen die Ukraine zu rekrutieren.
01:56Offizielle Zahlen, wie viele Kameruner für Russland kämpfen, gibt es nicht.
02:01Ein kamerunischer Whistleblower schätzt jedoch, dass seit vergangenem Jahr etwa 100 Kämpfer ums Leben kamen.
02:06Zu ihnen zählen sowohl Zivilisten als auch ausgebildete Soldaten.
02:14Im März warnte Kameruns Verteidigungsminister, dass Soldaten und Polizisten ihre Posten verlassen würden, um in Russland zu kämpfen.
02:22Russland bietet diesen Soldaten mindestens 2500 Euro im Monat.
02:32Mehr als das Zehnfache ihres Gehalts in Kamerun.
02:37Viele nutzen ihre militärische Erfahrung aus verschiedenen Einsätzen, um sie an den meistbietenden zu verkaufen.
02:44Momentan ist das Russland.
02:52Brice Yondu hat für dieses Geld womöglich mit seinem Leben bezahlt.
02:57Seine Mutter Beatrice Changon sagt, Russland habe ihr weder Geld noch Hilfe angeboten.
03:03Und sie weiß bis heute nicht, was genau mit ihrem Sohn passiert ist.
03:07Nun muss sie seine Kinder alleine großziehen.
03:09Ich brauch jetzt viel glücklich mit dem Messer.
03:15Untertitelung des ZDF, 2020
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