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Global Queen: Gründen, dranbleiben, Zukunft aufbauen
DW (Deutsch)
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15.2.2025
Gründen ist leicht, aber Durchhalten ist schwierig, sagt Sarah Fleischer, CEO des Münchner Start-ups "tozero". Ihr Unternehmen will in Europa führend im Lithium-Ionen-Recycling werden. Das Ziel: 80% der Rohstoffe aus Autobatterien zurückgewinnen.
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Keine Musik, keine Podcasts, kein geheimes Netflix. Es geht nur um mich, meinen Atem,
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meine Bewegung und darum diese Linie auf dem Boden zu sehen. Das ist so meditativ und setzt
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bei mir eine Menge Ideen frei. In diesen Momenten sehe ich die Dinge in meinem Kopf viel kreativer,
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und plötzlich lösen sich Probleme. Ich bin Sarah, ich bin Mitgründerin und CEO von 2ZERO,
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wo wir Lithium-Ionen-Batterien recyceln. Ich bin 32 Jahre alt, es ist mein drittes Unternehmen und
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wir sitzen in München. Ich würde sagen, das Wort Work-Life-Balance existiert nicht für eine
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Mitgründerin. Das Start-Up ist mein Leben. Ich muss mich ständig daran erinnern, ich habe einen
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Körper und ich muss mich um ihn und um meine geistige Gesundheit kümmern. Es gibt tausend
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Aufgaben jeden Tag, die man erledigen muss. Dinge gehen schief, man muss einspringen,
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man muss mit den Kunden oder den Lieferanten telefonieren. Es gibt Pannen, die im Start-Up-Leben
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ganz normal sind. Meine Mitgründerin Xenia und ich, wir wussten früh, dass wir zusammen ein
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Unternehmen gründen wollen. Wir waren uns schnell einig, wir müssen die Klimakrise
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bekämpfen. Sie hat viel dazu geforscht, wie man den CO2-Ausstoß der Industrie reduzieren kann.
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Sie hat eine bahnbrechende Technologie entwickelt, die es uns jetzt ermöglicht,
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Lithium mit einer sehr hohen Rückgewinnungsrate zu extrahieren. Wir nehmen Altbatterien und durch
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unseren chemischen Prozess gewinnen wir daraus die wichtigen Rohstoffe. Wir verwenden keine
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aggressiven Chemikalien. Der Trick ist, dass wir stattdessen organische Zusatzstoffe nehmen und so
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chemische Abfälle vermeiden können. Wir werden zu ziemlich vielen Start-Up-Wettbewerben eingeladen.
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Dieser Preis ist so wichtig und hat uns große internationale Aufmerksamkeit verschafft. Das war
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ein weltweiter Wettbewerb nur für Deep Tech Start-Ups und wir haben gewonnen.
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Es ist mein drittes Unternehmen. Mir hat es geholfen, dass ich schon früher gescheitert bin,
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auch wenn es hart ist. Wem gibt man die Schuld? Normalerweise geben sich Gründerinnen selbst die
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Schuld. Ich auch. Ich fing an, mir die Schuld zu geben. Ich sei nicht gut genug. Man zweifelt an
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sich und das Selbstvertrauen sinkt. Ich muss sagen, dass ich definitiv in ein Loch gefallen bin.
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Wie bin ich da rausgekommen? Indem ich zurück zur Uni gegangen bin. Meine Mutter hat nie
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verstanden, was ich damals gemacht habe. Sie meinte, warum tust du dir das an, deine eigene Firma zu gründen?
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Sie war ziemlich froh, dass ich meinen Masterabschluss gemacht habe. Sozusagen zurück in den sicheren Bereich.
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Mit all den studentischen Initiativen hier an der Technischen Universität haben wir weltweit
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viele Preise gewonnen. Wir haben super Plätze gegenüber anderen Top-Unis belegt. Das hat mir
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auf jeden Fall Selbstvertrauen zurückgegeben. Zum einen als Ingenieurin, zum anderen als
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Teamplayerin und auch wieder Spaß und keine Angst vor dem Versagen zu haben.
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Ich habe Maschinenbautechnik studiert. Vom ersten Tag an war ich mit dieser
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Kluft zwischen Männern und Frauen konfrontiert. Im Studium waren wir 11 Prozent Frauen.
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Am ersten Tag sagten die Männer, hey, warum bist du hier? Wirklich? Ja, wirklich. Aber tatsächlich waren es die Frauen,
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die nicht durch die Prüfungen gefallen sind. Vielleicht erinnern sich einige noch daran,
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wer in der Schule Mathe, Physik, Biologie am besten konnte. Bei mir waren es die Mädchen.
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Ohne zu verallgemeinern, ich merke, dass viele Frauen sich selbst blockieren, weil sie zu viel
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nachdenken. Ich glaube, wir sind fantastische menschliche Wesen, die in der Lage sind,
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komplexe Dinge zu verstehen. Und wir denken manchmal zu kompliziert und versuchen, alle
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Szenarien durchzuspielen, wie alles scheitern könnte. Und das hält uns dann davon ab, es überhaupt zu tun.
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Die meisten Menschen tun sich schwer, überhaupt ein Unternehmen zu gründen. Es ist schon beängstigend.
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Ich habe meinen vorigen Job gekündigt, um mit Fundraising zu beginnen, ohne zu wissen,
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ob ich überhaupt gründen werde oder nicht. Der Wille, die Entschlossenheit und der Glaube an sich selbst sind super wichtig.
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Wenn man in Deutschland scheitert, ist es das Einzige, worüber die Leute reden. Nach dem Motto,
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oh, warum hast du versagt? Dir haben wohl die nötigen Fähigkeiten gefehlt. Warum hast du die
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Firma so jung gegründet? Du bist einfach noch nicht erfahren genug. Wenn man dann scheitert,
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wird einem das alles um die Ohren gehauen. Wir haben es dir ja gesagt. Ich stelle lieber jemanden ein,
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der schon mal gescheitert ist. Jemanden, der wirklich widerstandsfähig ist. Du kannst dein
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Leben nicht planen. Lass dich von deinem Spürsinn leiden. Nutze die Gelegenheit, bei der dein
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Bauchgefühl sagt, hey, das ist cool. Und ignoriere, was die anderen sagen. Und dann geht's los.
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Wenn ich mein jüngeres Ich treffen würde, würde ich der Person sagen, sei nicht zu streng mit dir.
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Alles, was du im Leben tust, ist gut genug. Ich persönlich habe diesen Druck, mich jeden Tag
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selbst zu übertreffen. Aber für wen? Warum tue ich das? Ich muss mich immer wieder daran erinnern,
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bei allem, was du tust, sei dir bewusst, du gibst dein Bestes. Schätze dich selbst,
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denn alles, was du tust, ist gut genug.
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