- vor 2 Tagen
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KurzfilmeTranskript
00:00:00Guten Morgen Rosenburg, auch heute erwarten wir wieder einen herrlichen Hochsommertag.
00:00:07Lassen Sie es sich gut gehen und passen Sie auf sich auf, wo immer Sie auch sind, was immer Sie auch tun.
00:00:12Ihr Radio Rosenburg Team.
00:00:14Entweder vom 15. bis 25. oder vom 23. bis 5.
00:00:31Morgen ist der allerletzte Termin, sonst sind garantiert alle Flügel weg, hat sie gesagt.
00:00:44Du hast mir wieder nichts zugehört.
00:00:50Mein Engel, ich höre dir doch immer zu.
00:00:52Na klar.
00:00:56Frage. Wann weiß man, dass ein Politiker lügt?
00:01:00Keine Ahnung, wenn er den Mund aufmacht.
00:01:04Sehr gut.
00:01:05So. Guten Morgen, ihr zwei. Ich habe euch lieb.
00:01:16Ich mache euch auch gerne jeden Morgen euer Frühstück.
00:01:18Okay, fast jeden Morgen.
00:01:20Ist es da wirklich zu viel verlangt, dass ihr mir zuhört, wenn ich mit euch rede?
00:01:25Also Alice, ich muss sagen, deine Mutter hat wieder mal vollkommen recht.
00:01:28Ne, dann müssen wir beide mehr Einsatz zeigen.
00:01:30Mein liebes Kind, falls du noch Interesse an den Marokko-Urlaub hast.
00:01:38Alice, deine Mutter redet mit dir.
00:01:40Dann sei bitte so gut und sag deinem Vater, dass er seinen Terminkalender aufklappen soll
00:01:45und sich für einen der Termine entscheidet, den ich seiner Majestät seit drei Wochen vorschlage.
00:01:51Sonst fahre ich nämlich alleine.
00:01:53Dann habt ihr den Salat.
00:01:55Oder nein, den habt ihr nicht, weil ja niemand da ist, der euch welchen macht.
00:01:57Schönen Tag noch.
00:02:05Oh, äh, Nina?
00:02:06Kannst du mir bitte mit der Krawatte helfen?
00:02:08Ich habe heute eine sehr wichtige Pressekonferenz.
00:02:09Ich habe heute eine sehr wichtige Pressekonferenz.
00:02:09Ich habe heute eine sehr wichtige Pressekonferenz.
00:02:15Wahnsinnsfrau, deine Mutter. Wahnsinnsfrau.
00:02:17Als ich sie kennengelernt habe, da wollte sie Bürgermeisterin werden.
00:02:19Habe ich das eigentlich schon mal erzählt?
00:02:21Nur ungefähr zwölf Millionen Mal.
00:02:22Und eins sage ich dir, sie hätte gewonnen.
00:02:24Das ist so sicher wie...
00:02:24Wie das Arm in der Kirche, schon klar.
00:02:26Genau.
00:02:27Morgen.
00:02:38Morgen, Frau von ממ� metaph em.
00:02:48Morgen.
00:02:48Morgen.
00:02:49Morgen.
00:02:49Morgen, Frau von remindem.
00:02:49Von der Heiden, hallo?
00:03:10Ja.
00:03:13Das ist ja großartig.
00:03:16Am Donnerstag, nein.
00:03:18Das ist überhaupt kein Problem.
00:03:20Gut.
00:03:22Ja, ich freue mich auf unser Treffen. Danke.
00:03:27Ja!
00:03:28Wirklich schon ein paar Jahre.
00:03:29Du hast doch aufgewandt.
00:03:31Mach's mal gut. Bis morgen.
00:03:34Liebe Zuschauer, die kürzlich anberaumte Pressekonferenz live aus dem Rathaus.
00:03:39Das war ja die Krawatte.
00:03:41Danke, danke.
00:03:43Bitte.
00:03:44Herr Bürgermeister, eigentlich wollten Sie ja nach dieser Amtszeit aufhören.
00:03:46Was hat Sie zu diesem Sinneswandel bewogen?
00:03:49Ich habe mir die Kandidaten für meine Nachfrage...
00:03:52Das glaube ich nicht.
00:03:54Und ich muss sagen, ich erkenne einfach keine Vision.
00:03:56Keine Vision für den Arbeitsmarkt.
00:03:59Keine Vision fürs Investorenklima.
00:04:00Keine Vision für die Sicherheit in dieser Stadt.
00:04:02Keine Vision für...
00:04:02Ach, ist ja nicht fantastisch.
00:04:06Hat das Energische von Obama und das Würdevolle von Papst Benedikt.
00:04:11Also wenn ich auch jemand wäre...
00:04:13Sie haben bereits konkrete Pläne, wie Sie diese Themen angehen wollen.
00:04:16Oh, Frau Bürgermeister.
00:04:18Sie müssen so stolz auf ihn sein.
00:04:21Ja, danke.
00:04:23Auf Wiedersehen, Frau Bürgermeister.
00:04:24Ja, ich bin's.
00:04:47Nina, was ist denn?
00:04:48Komm mal raus.
00:04:50Nina.
00:04:51Sofort.
00:04:51Steht es hier richtig, dass das Projekt Industriepark Ost für Sie auch weiterhin aktuell ist?
00:04:55Ja, natürlich.
00:04:56Das Projekt Industriepark Ost steht weiterhin ganz oben auf unserer Prioritätsliste.
00:05:00Das Projekt kam ja kurz vor dem Wahlkampfbeginn in Stocken.
00:05:03Fürchtet Herr von der Heiden um sein Vermächtnis als Bürgermeister?
00:05:06Bumme.
00:05:07Ja, da fragen Sie den Herrn Bürgermeister vielleicht besser selbst.
00:05:10Ja, ich hab doch gesagt, ich zähle mich...
00:05:13Nina, würdest du mich mal...
00:05:17Ja, Liebes, ich dich auch.
00:05:20Bis dann.
00:05:21Ciao.
00:05:25Ja, Entschuldigung.
00:05:27Aber Familie geht vor.
00:05:29Das wird sich auch in meiner vierten Amtszeit nicht ändern.
00:05:33Ja, also die Frage war, ob das Projekt Industriepark Ost...
00:05:37Das Projekt Industriepark Ost für Sie ein Vermächtnis bedeutet und Sie sich deshalb erneut...
00:05:44Erneut zur Kandidatur aufstellen lassen.
00:05:51Der Industriepark ist ganz klar ein Meilenstein.
00:05:54Aber nicht in erster Linie für mich, sondern für Rosenburg.
00:05:59Immerhin geht es hier um über 300 Arbeitsplätze für die Bürger in dieser Stadt und ich denke, das reicht dann erstmal.
00:06:04Bitte.
00:06:06Danke.
00:06:07Wie war unsere Abmachung?
00:06:29Unsere... wie? Was meinst du?
00:06:30Vor zwölf Jahren. Was haben wir da abgemacht?
00:06:32Wo fahren wir eigentlich hin?
00:06:34Ich habe Alice versprochen, sie zur Chorprobe zu bringen. Ihr Fahrrad ist kaputt.
00:06:37Sag mal, wie kommst du eigentlich dazu, so eine Erklärung abzugeben, ohne mit mir vorher zu sprechen?
00:06:42Ach, daher weht der Wind. Hör zu, mein Engel. Ich hatte zwei...
00:06:45Drei. Drei Amtszeiten. Das war immer unsere Abmachung.
00:06:48Nina, bitte.
00:06:49Kannst du dich an die Bewerbung erinnern, die ich nach Berlin geschickt habe?
00:06:52Ja, du hast ja mal was fallen lassen.
00:06:53Nein, ich habe es dir haarklein erzählt. Aber wahrscheinlich warst du wieder mal zu beschäftigt mit dir und deinem Amt.
00:06:59Können wir bitte sachlich bleiben?
00:07:01Okay. Ich bin unter den letzten drei Kandidaten. Am Donnerstag habe ich mein Bewerbungsgespräch. Es ist mein Traumjob als Juristin bei Provi Redis.
00:07:09Und wenn die mich nehmen, dann bin ich weg.
00:07:11Nina, lass uns bitte nicht zu überstürzen.
00:07:14So was will in Ruhe, durchdacht und ausdiskutiert werden.
00:07:18Wann?
00:07:19Morgen, nach dem Frühstück.
00:07:26Okay, dann. Tschüss.
00:07:29Na, meine Häschen?
00:07:30Hier ist ja voll peinlich.
00:07:32Entschuldigung, ich bin immer noch dein Vater.
00:07:34Jetzt knall dich so mit der Tür.
00:07:36Mama, können wir fahren?
00:07:38Nina, unsere Tochter redet mit dir.
00:07:40Hör auf, mich zu belehren. Ich bin nicht deine säuselnde Assistentin.
00:07:43Hauptsache, ich werde jeden Tag von meinen Eltern abgeholt.
00:07:46Hallo, mein Schatz.
00:07:47Was soll denn das jetzt?
00:07:48Ich werde auf keinen Fall aller Welt vorspielen, dass Eitel-Sonnenschein ist. Und schon gar nicht unserer Tochter.
00:07:52Aber du tust ja gerade so, als ob ich mich immer grinsend abwende, wenn es Probleme gibt.
00:07:56Ja, das tust du ja auch.
00:07:57Nein, das tue ich nicht.
00:07:58Gut, dann besprechen wir unser Problem jetzt.
00:08:02Ah, der Herr Direktor.
00:08:06Immer am Wirken.
00:08:07Fasziniert mich jedes Mal, wenn ich hier vorbeikomme und Ihre Schüler sehe, lauter kleine Genies.
00:08:11Die Zukunft unserer Gemeinde, was?
00:08:13Sollte mein Budget auch dieses Jahr wieder vom Rathaus gekürzt werden,
00:08:16dann sieht es mit der Zukunft dieser kleinen Genies und dieses altehrwürdigen Gebäudes nicht rosig aus.
00:08:22Dann machen Sie Ihr Kreuz mal an der richtigen Stelle.
00:08:24Und ich verspreche Ihnen, es wird kein Cent gekürzt.
00:08:27Rechnen Sie beim Wort.
00:08:28Gruß an die Gattin.
00:08:29Alice, wann fängt denn eigentlich deine Chorprobe an?
00:08:37Alice?
00:08:38Das war das Magazin am Morgen von Radio Rosenburg.
00:08:48Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Tag und vergessen Sie nicht, heute Abend singen unsere Purple Roses auf dem Gospel Festival.
00:08:55Danke, mein Schatz.
00:09:03Gerne.
00:09:03Deine Tochter und ich, wir haben auch was für dich, nicht wahr, Häschen?
00:09:06Äh, Alice.
00:09:09Wir haben uns wegen des Marokko-Urlaubs Gedanken gemacht.
00:09:12Und wir finden, der beste Zeitpunkt für eine Abreise wäre der Tag nach der Bar.
00:09:16Können wir gleich feiern.
00:09:16Wenn es was zu feiern gibt.
00:09:18Davon gehe ich doch mal aus.
00:09:20Hast du dir die Opposition mal angesehen?
00:09:22Das ist klärglich.
00:09:24Und dein alter Freund Philipp, tut mir leid, aber der ist wirklich eine Witzfigur.
00:09:28Also vom 25. bis zum 3.
00:09:30Ja, ganz genau.
00:09:32Gut, schauen wir mal, ob es klappt.
00:09:34Das klappt.
00:09:35Ich sage meinen Leuten gleich nachher Bescheid.
00:09:37Bis später.
00:09:39Stopp!
00:09:43Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag und ich freue mich riesig auf deinen Auftritt heute Abend.
00:09:46Und ich habe dich lieb.
00:09:47Ich dich auch.
00:09:50Also?
00:09:54Also was?
00:09:56Du hast gesagt, wir reden nach dem Frühstück.
00:09:58Ja, richtig.
00:10:02Worüber noch mal genau?
00:10:03Ich habe gerade so viel um die Ohren.
00:10:05Über meine Bewerbung und deine Kandidatur.
00:10:09Ich habe nachgedacht.
00:10:11Mach deinen Wahlkampf, wenn du ihn unbedingt brauchst.
00:10:14Aber dann ohne mich.
00:10:17Entschuldigung, was hast du gerade gesagt?
00:10:18Ich mache das nicht noch mal mit.
00:10:21Mich ständig aufdonnern für irgendwelche Anlässe.
00:10:23Small Talks mit Leuten, die sich sowieso nur für den Herrn Gemahl interessieren.
00:10:27Und lächeln.
00:10:28Immer zu lächeln.
00:10:30Mir tun schon meine Gesichtsmuskeln weh nach zwölf Jahren lächeln.
00:10:32Aber heute ist der Fototermin für meine Wahlkampagne.
00:10:35Da brauche ich dich an meiner Seite.
00:10:37Das erwarten die Leute so.
00:10:38Es tut mir leid, Ticke.
00:10:40Ehrlich.
00:10:43Ich wünsche dir einen schönen Tag.
00:10:46Und denk dran, deine Tochter singt heute Abend.
00:10:49Aber Nina, die Frau des Bürgermeisters kann doch nicht einfach so in einer anderen Stadt arbeiten.
00:10:54Ich brauche dich doch.
00:10:57Hier, bei mir.
00:11:08Boah, nicht so schlimm.
00:11:10Kannst sowieso was Neues gebrauchen.
00:11:12Immer du, Nina, nebeneinander.
00:11:15Ist das Klischee?
00:11:16Langweilig.
00:11:17Provinziell.
00:11:19Wir machen was anderes.
00:11:19Augen zu, Herr Bürgermeister.
00:11:23Hintergrund, Ellblau.
00:11:24Nur du.
00:11:25Portrait.
00:11:26Klassisch und direkt.
00:11:28Die Leute kennen dich.
00:11:29Sie wissen, was sie bekommen.
00:11:31Intelligenz, Pragmatik, Verlässlichkeit und Hammer-Aussehen.
00:11:37Okay, fertig.
00:11:39Danke.
00:11:41Wer war das denn?
00:11:44Ah, ich.
00:11:46Furchtbar.
00:11:47Hast du das Wahlprogramm der Opposition gelesen?
00:11:52Ja.
00:11:53Und wir mittelheilenswert.
00:11:54Warum steigen wir uns eigentlich so an, wenn wir E-Gewinnen?
00:11:57Wo willst du in fünf Jahren sein?
00:11:59Ah ja, stimmt, hast recht.
00:12:02Wir machen einen professionellen Wahlkampf, nehmen unsere Gegner ernst, erzielen ein Rekordergebnis.
00:12:08Ein besseres Sprungbrett auf die Landesbühne gibt es gar nicht.
00:12:10Oder willst du dein Leben lang als Bürgermeister in Rosenburg versauern?
00:12:22Hola, mon ami.
00:12:24Abends, Blitzlicht.
00:12:25Mailbox, Robert von der Heiden.
00:12:27Nachrichten bitte nach dem Signalton.
00:12:29Hallo, Liebling.
00:12:30Wollt ihr nur hören, ob wir zusammenfahren oder ob wir uns dort treffen?
00:12:33Die Aufführung fängt in einer halben Stunde an.
00:12:34Also ruf mich zurück.
00:12:35Nachrichten bitte nach dem Signalton.
00:12:40Ja, ich nochmal.
00:12:42Ich fahr jetzt los, ne?
00:12:44Ich bin in fünf Minuten bei dir.
00:12:45Bis gleich.
00:12:45Bis gleich.
00:12:45Wunderschönen guten Abend, Frau Bürgermeister.
00:13:14Guten Abend, Blitz.
00:13:15Mein Mann steckt wohl immer noch in seiner Besprechung.
00:13:17Ja, sieht so aus.
00:13:18Rausgekommen ist er jedenfalls noch nicht.
00:13:20Hat halt immer viel zu tun.
00:13:22Ja.
00:13:22Ja.
00:13:24Guten Abend.
00:13:25Wunderschönen guten Abend.
00:13:55Robert?
00:13:58Nina!
00:14:07Wir treffen uns gleich unten.
00:14:11Und mach dir vorher die Hose zu.
00:14:18Nina, warte.
00:14:19Es ist natürlich unverzeihlich und vollkommen inakzeptabel.
00:14:23Nina, warte.
00:14:24Warte, warte. Fehler. Riesenfehler.
00:14:27Aber bitte, mach jetzt keine Szene.
00:14:31Unsere Tochter steht in ein paar Minuten auf der Bühne.
00:14:34Also halt deinen Mund und komm mit.
00:14:49Bürgermeister, brauchen Sie mich heute noch?
00:14:51Äh, nein, danke.
00:14:52Dann würde ich Ihnen wunderschön haben.
00:14:54Das wird ein feurischer Abend.
00:15:05Meine Damen, meine Herren, zur Eröffnung unseres Chorfestivals begrüßen Sie mit mir bitte unseren Rosenburger Gospelchor, die Purple Roses.
00:15:18Applaus
00:15:19Applaus
00:15:31Applaus
00:15:31Applaus
00:15:31Äh, Nina, du kannst hier nicht parken.
00:15:41Aussteigen.
00:15:43Ein Foto für den Stadtkurier, bitte.
00:16:06Danke.
00:16:07Danke.
00:16:09Danke.
00:16:09Applaus
00:16:10Applaus
00:16:22Applaus
00:16:23Applaus
00:16:35Applaus
00:16:36Applaus
00:16:48Applaus
00:16:49Applaus
00:16:50Applaus
00:17:02Applaus
00:17:03Applaus
00:17:15Applaus
00:17:16Applaus
00:17:17Applaus
00:17:18Applaus
00:17:44Applaus
00:17:45Applaus
00:17:47Applaus
00:17:51Applaus
00:17:52Applaus
00:17:53Applaus
00:17:54Applaus
00:17:55Applaus
00:17:56Applaus
00:17:57Applaus
00:17:58Applaus
00:17:59Applaus
00:18:01Ich bin okay.
00:18:03Ach komm, du konntest mich schon im Kindergarten nicht anbieten.
00:18:13Sehr schön.
00:18:15Wenn du trotzdem einen Kaffee mit mir trinken möchtest,
00:18:19bist herzlich eingeladen, ja?
00:18:21Ja.
00:18:31Oh, happy day.
00:18:35Oh, happy day.
00:18:36Oh, happy day.
00:18:38Oh, happy day.
00:18:40When Jesus falls,
00:18:43Jesus falls,
00:18:48Oh, Jesus falls.
00:18:52My sins away,
00:18:54Oh, happy day.
00:18:56Happy day, happy day, happy day, happy day.
00:19:26Alice? Können wir dann nach Hause?
00:19:31Ach, entschuldige, Schätz.
00:19:34Jetzt habe ich dir gar nicht zu deinem tollen Auftritt gratuliert. Das war wirklich großartig.
00:19:38Du hast doch gar nicht zugehört.
00:19:40Doch, habe ich. Wir waren nur ein bisschen verspätet.
00:19:42Hallo, Jonas.
00:19:43Guten Tag, Frau von Deinem.
00:19:44Kannst ruhig Nina sagen. Wie geht es dem Herrn Pfarrer?
00:19:46Gut, danke.
00:19:47Schön. Dann komm.
00:19:49Äh, Mama, wir wollten noch ein bisschen feiern gehen.
00:19:54Können wir das kurz mal unter vier Augen besprechen?
00:19:57Mama, bitte tu mir das jetzt nicht an.
00:19:59Du hast mir kein Wort gesagt.
00:20:01Mann, das hat sich gerade eben erst so ergeben.
00:20:03Nein, ich meine nicht das mit dem Feiern. Ich meine, du und Jonas, dass ihr beide...
00:20:07Wir beide sind gar nichts. Ich möchte jetzt wirklich nicht drüber reden.
00:20:11Du musst morgen zur Schule.
00:20:12Ja, das müssen wir doch alle.
00:20:14Alice, ich habe doch gesehen, wie sehr du Jonas magst, ja?
00:20:18Und er ist ein lieber Junge und der Sohn des Pfarrers.
00:20:21Jonas ist kein Junge. Jonas ist 18.
00:20:23Eben. Er ist 18. Und da spielt bei Männern das Testosteron verrückt.
00:20:28Und das wird mit jedem Jahr verrückter. Je älter sie werden, das ist wissenschaftlich bewiesen und ich...
00:20:34Mama, ist irgendwas mit dir?
00:20:36Das kann ich dir jetzt nicht erzählen. Ich will, dass du auf dich aufpassen, bitte.
00:20:43Wie eine Nachtigall. Ach, was sag ich? Wie ein Engel.
00:20:48Oh, hör auf. Ja bitte, hör auf.
00:20:52Sie will mit ihren Freunden ausgehen.
00:20:54Ja, richtig so. Wir müssen doch feiern. Unsere Tochter ist kein Kind mehr.
00:20:58Gut. Dann bist du spätestens um halb zwölf zu Hause. Okay?
00:21:01Danke.
00:21:03Halb zwölf.
00:21:04Nina, ich möchte dir gerne klipp und klar sagen...
00:21:22Ich gebe dir eine halbe Stunde, um deinen Kram zu packen.
00:21:24Bitte, Nina. Gib mir doch wenigstens die Chance, darüber zu reden.
00:21:2630 Minuten.
00:21:27Willst du denn gar nicht, dass wir darüber reden?
00:21:29Was ich will? Du fragst mich, was ich will? Siehst du die Heckenschere da?
00:21:35Was ist denn, Herr Scherer da?
00:22:05Ich habe den Kopf, oder ich werde ihn gehen?
00:22:25Was da?
00:22:27Was da?
00:22:30Was machst du hier zur Nacht schlafen in der Zeit?
00:22:41Magst du?
00:22:43Es gibt nichts Erfrischendes, also ein paar Abschläge um Mitternacht.
00:22:46Ehrlich gesagt bin ich nicht in der Stimmung.
00:22:52Lächerlich.
00:22:53Du bist der Bürgermeister, du wohnst im Bürgermeisterhaus.
00:22:56Wenn jemand dieses Haus zu verlassen hat,
00:22:58dann ist es ja wohl diese undankbare Bürgerliche.
00:23:03Und ja, es gab da ein kleines Malheur.
00:23:08Aha. Wie heißt die Dame?
00:23:11Jacqueline, meine PR-Frau.
00:23:14Überrascht mich nicht.
00:23:16Intelligent, attraktiv, teilt dein Interessen.
00:23:20Nahezu perfekt, mal abgesehen von dem französischen Blutsanteil.
00:23:24Verstehe hier nicht, wo das Problem liegt.
00:23:26Nina hat uns ertappt.
00:23:29Ja, mein Gott.
00:23:32Sie ist die Frau eines begehrten Mannes aus exzellentem Hause.
00:23:36Sie durfte dir ein Kind schenken.
00:23:38Sollte sich mal ein Beispiel an Hillary nehmen.
00:23:40Da kennst du Nina aber schlecht.
00:23:43Ach was.
00:23:44Ich rufe sie jetzt an und drücke ihr den Kopf gerade.
00:23:49Nein, bitte nicht.
00:23:51Na gut.
00:23:53Dann erledige das selbst.
00:23:54Wenn es wirklich nicht anders geht, kannst du Jacqueline ja immer noch entlassen.
00:23:58Aber unterstehe dich, es von dir aus anzubieten.
00:24:01Das ist nämlich deine Trumpfkarte.
00:24:02Mutter, kann das nicht bis morgen warten?
00:24:06Die Emotionen sind doch noch sehr...
00:24:07Hör zu, mein Sohn.
00:24:09Ich kann dich heute Nacht nicht hier behalten, selbst wenn ich es gern täte.
00:24:14Ein von der Heiden steckt den Kopf nicht in den Sand.
00:24:19Ein von der Heiden kämpft.
00:24:23Frag mich mal, wie viele Affären dein Vater hatte, der alte Füstling.
00:24:28Und?
00:24:31Habe ich mich je beschwert?
00:24:34Habe ich je auch nur einen Piep gemacht?
00:24:42Na also.
00:24:46Gerhard, haben Sie die Güte und löschen Sie das Licht, wenn mein Sohn geht.
00:24:50Ich brauche sie heute nicht mehr.
00:24:58Guten Morgen Rosenburg.
00:25:10Und wieder herrscht Bilderbuchwetter in unserer schönen Stadt.
00:25:14Genießen Sie den Tag.
00:25:15Ihr Radio Rosenburg Team.
00:25:16Morgen Morgen Häschen.
00:25:43Ich meine Alice.
00:25:44Papa, was machst du hier? Wieso schläfst du auf der Couch?
00:25:48Die Couch? Oh.
00:25:50Mein Rücken macht mich zurzeit fertig.
00:25:52Die Matratze im Schlafzimmer ist einfach zu weich.
00:25:54Da bin ich auf die Couch umgezogen.
00:25:56Und für den Umzug hast du dir deinen Koffer gepackt?
00:25:59Der Koffer?
00:26:02Ja, das ist eine ziemlich verrückte Geschichte.
00:26:06Warum sagst du ja nicht die Wahrheit?
00:26:09Wieso? Was ist los? Habt ihr Stress?
00:26:11Ja. Nein.
00:26:15Die Erklärung würde ich zu gerne hören, aber ich muss los.
00:26:17Mein Zug geht um acht. Alice, Pausenbrot und Frühstück sind auf dem Tisch.
00:26:21Nina, warte. Nina, warte. Bring das in Ordnung. Gleich nachher.
00:26:25Wenn ich im Rathaus bin, schmeiß ich sie acht kann nicht raus.
00:26:29Wen schmeißt du raus?
00:26:30Was ist denn hier los?
00:26:32Deine Mutter und ich, wir haben momentan ein paar kleine Kommunikationsschwierigkeiten.
00:26:40Ach so. Na gut. Ich dachte, das war's schön.
00:26:43Ich muss los. Ciao.
00:26:44Ciao.
00:26:45Ciao.
00:26:58Wiedersehen.
00:26:59Nina, komm doch mal rüber.
00:27:12Hallo.
00:27:15Wow.
00:27:17Du siehst scharf aus.
00:27:18Hör auf.
00:27:19Rattenscharf.
00:27:21Und so bio.
00:27:22Du sollst aufhören.
00:27:23Hast du dich nur für mich so in Schale geschmissen, um mit mir einen Kaffee zu trinken?
00:27:26Das hättest du wohl gern.
00:27:29Ich hab'n Termin in Berlin.
00:27:31Beim Scheidungsanwalt.
00:27:33Philipp.
00:27:34Hey.
00:27:35Ich seh doch, wie's dir geht.
00:27:37Was ist los mit dir und Robert?
00:27:39Nichts. Gar nichts ist los.
00:27:41Wir haben uns mal geschworen, dass wir dem anderen immer aus der Patsche helfen.
00:27:44Egal wie dick es kommt.
00:27:45Das hast du wahrscheinlich auch vergessen.
00:27:48Nein, das hab' ich nicht.
00:27:49Aber wir waren damals noch Kinder.
00:27:52Wir waren Anfang 20.
00:27:53Und sehr neugierig.
00:27:55Nicht nur aufeinander.
00:27:58Philipp, ich hab' jetzt echt keine Zeit von alten Zeiten zu träumen.
00:28:01Komm halt einfach nicht drüber weg.
00:28:05Nach 20 Jahren?
00:28:07Darüber, was aus dir geworden ist.
00:28:08Du warst politisch saugut.
00:28:10Leidenschaftlich.
00:28:11Fundiert.
00:28:12Weißt du noch, gegen was wir gekämpft haben?
00:28:14Raketenstationierung.
00:28:15Chemieabwässer, Atommüll und Gott weiß was.
00:28:17Und jetzt?
00:28:18Jetzt unterstützt dein Mann genau die Leute, die unser Umland mit ihrem Industriepark zubetonieren wollen.
00:28:23Und du?
00:28:24Stehst seit zwölf Jahren daneben und lächelst.
00:28:26Ja, was soll ich denn machen?
00:28:28Soll ich auf die Barrikaden gehen gegen meinen eigenen Mann?
00:28:30Gegen deinen eigenen Mann?
00:28:31Wo bleibt denn deine Emanzipation?
00:28:32Komm doch mal aus dem Quark.
00:28:33Auf dem Papier bist du immer noch Mitglied bei uns.
00:28:35Ja und?
00:28:36Soll ich vielleicht zum Wahlkampf antreten als Bürgermeisterin oder was?
00:28:42Das wär der Wahnsinn.
00:28:44Stell dir das mal vor.
00:28:45Mein Zug geht.
00:28:50Überleg doch mal, du könntest wirklich was bewegen.
00:28:54Für dich würde ich meine Kandidatur sofort zurückziehen.
00:28:58Sofort!
00:28:58Was natürlich nichts, aber auch gar nichts mit deinen beruflichen Fähigkeiten zu tun hat.
00:29:05Im Gegenteil.
00:29:07Du bekommst eine super Empfehlung und eine hübsche Abfindung dazu.
00:29:11Bin ich blond?
00:29:17Wie?
00:29:18Siehst du hier an?
00:29:19Nein, sie ist blondes Haar.
00:29:20Nein, wieso?
00:29:22Warum servierst du mir dann eine so schlampig gemachte Abschiedsrede?
00:29:25Wieso schlampig?
00:29:26Weil du etwas Entscheidendes übersehen hast?
00:29:31Und das wäre?
00:29:32Mich.
00:29:35Die ideale Ergänzung zu dir.
00:29:38Intellektuell, kulturell, politisch.
00:29:43Sei kurzem auch sexuell.
00:29:44Wenn du den letzten Punkt abheften willst, kein Problem.
00:29:50Aber deine Kampagne gehört mir und sonst niemandem.
00:29:56Es wäre schön, wenn du das von selbst begreifst.
00:29:58Nicht, als wenn du morgen eine böse Schlagzeile liest.
00:30:00Zum Beispiel Liebesspiele.
00:30:03Statt Wahlkunftsziele.
00:30:05Oder von der Eide.
00:30:07Von der Rolle.
00:30:08Oder schade, wenn das unser Abschiedsguss wäre, oder?
00:30:33Wir sehen uns später.
00:30:38Guten Morgen, Franz van der Heim.
00:30:51Guten Morgen.
00:30:51Guten Morgen.
00:31:08Mit ihm haben wir einen Ärger wegen der Zulassung.
00:31:27Das war der.
00:31:28Sehr geehrter Herr Bürgermeister.
00:31:29Danke.
00:31:30Sie entschuldigen mich einen Moment.
00:31:31Wo ist übrigens Ihre reizende Gattin?
00:31:33Ja, die ist, ähm, anderweitig verplant.
00:31:47Danke sehr.
00:31:49Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Freunde, liebe Gäste, sehr geehrter Herr Frings.
00:31:55Heute feiern wir einen Mann, der diese Stadt geprägt hat wie kein Zweiter.
00:32:01Einen Mann, der das Wohl der Gemeinde immer vor den eigenen Profit gestellt hat.
00:32:06Und dessen Unternehmergeist und imposanter wirtschaftlicher Erfolg gerade deshalb so beispielhaft sind.
00:32:13Einen Mann, von dem ich mit Stolz sagen kann, dass er wie ich ein Visionär ist.
00:32:18Und den ich zu meinen Freunden zählen darf.
00:32:21Meine Damen und Herren, erheben Sie mit mir Ihre Gläser auf.
00:32:25Mach weiter.
00:32:33Eduard Frings.
00:32:39Reiß dich zu sein.
00:32:41Herzlichen Glückwunsch und auf die nächsten 20 Jahre.
00:32:56Danke, Herr Bürgermeister, für diese wirklich bewegenden Worte.
00:33:06In unserer heutigen Zeit, wo man kaum noch einen Politiker beim Bord nehmen kann, sind Sie der eindrucksvolle Beleg dafür, dass es auch anders geht.
00:33:18Zu meinem Jubiläum konnten Sie mir kein besseres Geschenk machen als Ihre Ankündigung dieser Tage, sich auch bei der kommenden Wahl erneut für eine Fortsetzung unserer richtungsweisenden Zusammenarbeit einzusetzen.
00:33:28Danke dafür.
00:33:31Aber natürlich freue ich mich auch über die Glückwünsche der Oppositionspartei, Herr Rossinger.
00:33:35Sehr gerne, Herr Frings. Sehr gerne.
00:33:36Alles Gute.
00:33:40Ja, sehr geehrter Herr Frings, Herr Bürgermeister, liebe Gäste.
00:33:45Es ist wahr, Männer wie Eduard Frings sind selten geworden.
00:33:49Sein Werk in Stadt und Region spricht für sich.
00:33:53Dennoch haben wir Ihre Aktivitäten ja immer kritisch begleitet und werden das auch in Zukunft tun.
00:33:57Aber darüber kann jemand anders viel besser reden als ich.
00:34:02Meine sehr verehrten Damen und Herren, begrüßen Sie mit mir Nina von der Heiden.
00:34:15Meine Damen und Herren, sehr geehrter Herr Frings, auch ich möchte Ihnen auf das Herzlichste gratulieren und Ihnen ganz ehrlich meine Bewunderung aussprechen.
00:34:25Sie kennen mich seit vielen Jahren als engagierte Kämpferin für das Wohl unserer Stadt, an der Seite meines Mannes.
00:34:34Allerdings werde ich mein zukünftiges Engagement für ein ökologisches Konzept einsetzen, das ich zusammen mit der Oppositionspartei verwirklichen werde,
00:34:43die mich zur Spitzenkandidatin für das Bürgermeisteramt ernannt hat.
00:34:47Ich habe mich zu diesem Schritt entschlossen, weil ich meine Stadt liebe.
00:34:57Und weil ich zutiefst überzeugt bin, dass Rosenburg eine innovativere, zukunftsorientierte und integere Stadtregierung verdient hat.
00:35:07Ich werde alles dafür tun, um auch Sie, hochverehrter Herr Frings, von unseren Ideen zu überzeugen.
00:35:15Ich danke Ihnen.
00:35:16Sie sehen uns nächste Woche, im Lanz?
00:35:23Danke.
00:35:24Schönen Abend.
00:35:24Tschö.
00:35:28Frau Krüger, kann man mal klären?
00:35:34Mein Lieber, in der Kommunalpolitik kenne ich mich nur halb so gut aus wie Sie.
00:35:41Aber war Frau und da weiß ich Bescheid.
00:35:43Die braune, starke Hand.
00:35:49Herr Bürgermeister, wir kriegen das doch hin, oder?
00:35:54Ja, ja.
00:35:55Gut, es wäre bedauerlich, wenn unser Arrangement an solchen Immaginalen schattet.
00:36:00Keine Sorge, Herr Frings.
00:36:01Ich möchte es schaffen lassen.
00:36:04Auf Wundereiten der Wagen wartet.
00:36:07Herr Frings.
00:36:09Auf Wundereiten.
00:36:09Ah, schön, dass Sie noch da sind.
00:36:15Vielen Dank für die Einladung.
00:36:20Wie kann Sie mir das antun?
00:36:22Und genau so werden wir Sie den Willen zeigen.
00:36:25Als emotional verwirrte Frau.
00:36:26Ich meine, wer macht sowas, gegen den eigenen Mann umzutreten?
00:36:29Aber...
00:36:29Nichts aber.
00:36:30Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken-Unende.
00:36:33Ministerpräsident, wirst du mit dieser Frau nie.
00:36:37Das war Philipp, dieser Drecksack.
00:36:40Der hat ihren labilen Gemütszustand ausgenutzt, da bin ich mir sicher.
00:36:43Wir brauchen einen Psychiater, der Sie morgen in der Zeitung für hochgradig depressiv erklärt.
00:36:53Punkt 2, null politische Führungserfahrung.
00:36:57Punkt 3, war sie nicht mal in der Kommune?
00:37:01Ökologisches Landkollektiv.
00:37:02Sag ich doch.
00:37:03Also bestimmt hast du es geraucht.
00:37:05Wird gut zu ihr passen.
00:37:07Wie geht denn Frau eigentlich zur Kirche?
00:37:08Ach du großer Gott.
00:37:10Herr Burgemeister, gucken Sie mal da vorne.
00:37:11Es fehlt uns gerade noch.
00:37:15Halt sie mir vom Leib.
00:37:20Du kannst doch ein bisschen schöner lesen.
00:37:25Ich weiß es nicht.
00:37:26Denk mal an was Schönes.
00:37:28Auch wenn es schon lange her ist.
00:37:30Vielleicht...
00:37:30Sag mal, reicht es nicht langsam?
00:37:31Ja, wir sind fast fertig.
00:37:32Hier sind die Vorschläge von Apostolienz.
00:37:34Okay, leg es da vorne hin, ich komme gleich.
00:37:35Aber ich würde gerne noch mal was ausprobieren.
00:37:37Ein bisschen was Amazon-haftes.
00:37:40Machen wir die Hände so in die Seite.
00:37:41Okay, lächeln.
00:37:43Ein bisschen herausfordern.
00:37:47Ab zur Druckerei damit und die Stadt plakatieren.
00:37:51Mensch, Philipp.
00:37:53Worauf habe ich mich da bloß eingelassen?
00:37:58Auf die Wiedergeburt der begabtesten Politikerin der ganzen Region.
00:38:02Ja, aber die Gründe müssen stimmen.
00:38:06Die stimmen nicht.
00:38:07Wieso?
00:38:08Du hast politisch immer woanders gestanden als dein Mann.
00:38:12Außerdem hat er dir versprochen, dass nach drei Amtszeiten Schluss ist.
00:38:15Er hat dich also belogen.
00:38:16Nicht nur belogen.
00:38:27Habe ich was Falsches gesagt?
00:38:30Ich habe ihn gesehen mit seiner PR-Frau.
00:38:34Was mit der kleinen Französin?
00:38:36Wie kann er uns das mal tun?
00:38:49Ich habe ihn gesehen.
00:39:19Und ich habe ihn gesehen.
00:39:22Es ist eine Primeira.
00:39:23Alles ist ein Einwert.
00:39:23Ist meinst du also?
00:39:24Ich wurde das mal.
00:39:25Ich war um mich sehr wohlgekommen.
00:39:26Untertitelung des ZDF, 2020
00:39:56Untertitelung des ZDF, 2020
00:40:26Wir machen die Pressekonferenz auf dem Hof.
00:40:32Da kommst du her.
00:40:33Da ist deine politische Programmatik am klarsten verkörmert.
00:40:36Ich will nicht, dass die Leute dich als Utopästin verschreien.
00:40:38Die sollen ganz genau sehen, dass alles, was wir vorhaben, ganz konkret machbar ist.
00:40:44So, zurück zur Strategie. Hast du irgendwelche Tabuthemen?
00:40:46Ja, ich will nicht, dass die Sache mit Roberts Zeitensprung an die Öffentlichkeit kommt.
00:40:58Oh, gar keine Schlammschlacht?
00:41:00Nein, keine Schlammschlacht. Ich will Sachthemen und ehrlich politisch saubere Debatten.
00:41:05Gut, streiten wir über Themen und gewinnen mit den besseren Argumenten.
00:41:08Nachrichten bitte nach dem Piep.
00:41:14Ich verstehe ja, dass du wütend bist. Aber das hier, das geht entschieden zu weit.
00:41:19Wir müssen reden. Ruf mich an.
00:41:22Bitte.
00:41:22So, guten Tag. Schön, dass wir so zahlreich erschienen sind.
00:41:41Der Hundgang mit Nina von der Heiden geht also gleich los, ja?
00:41:44Nina!
00:41:45Mama!
00:41:46Nina!
00:41:47Ich bin so stolz auf dich.
00:41:49Endlich trittst du heraus aus Roberts Schaffin.
00:41:52Na ja, Warten ist ab.
00:41:54Wenn einer sein aufgeblasenes Ego zerpiksen kann, dann du.
00:41:58Danke für das Kompliment, Anja.
00:42:02Du weißt doch, wie gern ich dich immer als Schwiegersohn gehabt hätte.
00:42:06An mir hat's nicht gelegen.
00:42:08Jetzt hört doch mal auf, ihr beiden.
00:42:14Fast zehn Prozent mehr, als sie bei der letzten Wahl hatten.
00:42:17Chapeau.
00:42:18Keine Frage.
00:42:19Gutes Start.
00:42:20Bei Frustreten ausbauen wir deinen Frauen in neuen Punkten.
00:42:26Aber sofort kontern wir.
00:42:28Jetzt, wo es keinen Grund mehr gibt, sie zu schützen, schlagen wir voll zu.
00:42:31Ja.
00:42:31Das ist der falsche Ansatz.
00:42:40Pardon?
00:42:41Arbeitsplätze, der Industriepark, Kriminalitätsbekämpfung, Bildungspolitik.
00:42:46Das sind unsere Themen.
00:42:47Darauf müssen wir uns konzentrieren.
00:42:48Falls du es noch nicht gemerkt hast, die Welt hat sich ja gestern verändert.
00:42:51Wir befinden uns im Krieg.
00:42:52Ich fange trotzdem keine Schlammschlacht gegen meine eigene Frau an.
00:42:55Boah.
00:42:56Und wie willst du gegen das hier gewinnen?
00:43:02Ein Fernsehduell.
00:43:05Hier, live aus dem Rathaus.
00:43:08Eine faire und sachliche Diskussion, bei der sich jeder ein Bild davon machen kann, wer hier die besseren Argumente hat.
00:43:13Argumente, schön und gut.
00:43:14Und dass ich derjenige bin, daran zweifelt hier wohl hoffentlich keiner.
00:43:17Aber ganz entschieden ja.
00:43:19Denn als alle anderen noch darüber gelacht haben, wurde hier bereits mit einer Biogasanlage gearbeitet.
00:43:25Und genau mit dieser Weitsicht hat meine Mutter vor über 30 Jahren diesen Hof gegründet.
00:43:31Mein Zuhause.
00:43:31Bis heute kommt der Hof mit all seiner modernen technischen Ausrüstung komplett ohne CO2-Ausstoß zurecht.
00:43:38Der Bürgermeister erzählt gerne, dass der Industriepark solarbetriebene Parkohren haben wird.
00:43:46Hier, im Landkollektiv, wird der gesamte Strombedarf seit fast 30 Jahren mit Solarenergie bestritten.
00:43:55Sehen Sie?
00:43:56Auch so kann man den Arbeitsmarkt bewegen.
00:43:58Durch Investitionen in die Zukunft.
00:44:00Anstatt in gesichtslose, millionenschwere Großprojekte.
00:44:03Aber mein Mann ist, wie soll ich sagen, aufgrund seiner aristokratischen Herkunft natürlich an gewisse finanzielle Rahmenbedingungen gewöhnt.
00:44:14Wenn es nach diesen Ades-Heinis ginge, wären wir doch alle immer noch Leibeigene.
00:44:19Ja, Demokratie ist für die ein Schimpfwort.
00:44:21Sehr richtig.
00:44:24Vielleicht macht ihr beide einfach mal einen kleinen Waldspaziergang, bis wir hier fertig sind.
00:44:28Diese Leute sind nur interessiert am Erhalt ihrer feudalen Machtverhältnisse.
00:44:33Ja.
00:44:33Wie Sie hören, haben auch hier ein paar Relikte aus vergangenen Zeiten überlebt.
00:44:37Ich glaube, ich gehe diesmal überhaupt nicht so weit.
00:45:07Doch, doch, doch, doch, denn, schau mal, sie holt ja mächtig aus.
00:45:10Aber I gotta stay true.
00:45:13My morals got me on my knees.
00:45:16I'm begging please stop playing, yeah.
00:45:19Jetzt sagt doch mal, was ihr wollt.
00:45:30Jetzt sagt doch mal, was ihr wollt.
00:45:44Melone, Erdbeeren, Ananas, bitte.
00:45:49Und du, Alice, wie immer Schoko-Waldmeister.
00:45:53Schoko-Waldmeister, bitte.
00:45:56Komm, krass, ey.
00:45:57Wenn das meine Eltern werden, wird ich ja voll mit einer Tüte über den Kopf vom Rennen.
00:46:01Absolut feinlich, ja.
00:46:02Alice, dein Eis.
00:46:03Alice, dein Eis.
00:46:06Hallo, Herr Zastar.
00:46:19Ach, bin ich bestellt?
00:46:20Ich glaube schon.
00:46:22Wie steht's, von der Heiden.
00:46:24Okay, Moment.
00:46:26Hat dir irgendjemand von euch Pizza bestellt?
00:46:29Du weißt doch, dass ich so ein Zeug nicht esse.
00:46:31Trotzdem danke.
00:46:32Große Salame mit Oliven und extra Käse?
00:46:34Oh, Papa, wenn kein anderer hier Pizza bestellt hat, dann wird sie ja wohl für dich sein.
00:46:37Okay, ich komme gleich hoch.
00:46:40Er kommt gleich.
00:46:41Okay.
00:46:41Warum tut die mir das an?
00:46:50Warum?
00:46:52Komm mal her, mein Schatz.
00:46:53Mein Schatz, das ist sowas von verlogen.
00:46:56Das kannst du dir echt sparen.
00:46:57Fräulein, es gibt keinen Grund, ausfällig zu werden.
00:47:00Papa hockt da unten im Keller, wie so ein Penner.
00:47:03Der verhungert vor dem vollen Kühlschrank.
00:47:06Er ist mit Hauspersonal groß geworden.
00:47:09Ich finde das nicht lustig.
00:47:10Warum bist du so gemein zu ihm?
00:47:16Er hat dir nicht gesagt, was passiert ist?
00:47:19Er hat irgendwas von Kommunikationsproblemen erzählt.
00:47:21Und dass es alles nicht so einfach ist, oder so.
00:47:25Ja.
00:47:29Ja, du hast ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren.
00:47:32Ich denke, dass du dazu alt genug bist.
00:47:33Und obwohl es mir in der Seele wehtut und ich wirklich nicht will, dass du feindselige Gewin...
00:47:38Mama, kannst du mal bitte auf den Punkt kommen?
00:47:39Ich muss noch Chemie lernen.
00:47:41Okay.
00:47:46Dein Vater hatte, hat vielleicht noch immer, eine Affäre.
00:47:51Mit einer anderen Frau.
00:47:53Jacqueline aus seinem Büro.
00:47:54Ich habe die beiden erwischt, diese.
00:47:58Alice.
00:48:02Alice.
00:48:07Alice.
00:48:08Mach bitte auf.
00:48:16Alice, es tut mir wahnsinnig leid, dass du das alles mitmachen musst.
00:48:18Wirklich.
00:48:23Weißt du, Schatz?
00:48:25Wir Frauen, wir haben es nicht immer leicht.
00:48:27Wir wollen eigentlich nur einen Mann leben, fürs ganze Leben.
00:48:30Aber die Männer sind da einfach anders gestrickt.
00:48:36Die sind von Natur aus mehr auf ihre eigenen Bedürfnisse aus.
00:48:41Vielleicht können sie gar nichts dafür.
00:48:44Vielleicht sind unsere Erwartungen unrealistisch.
00:48:50Alice.
00:48:51Guten Morgen, meine Damen und Herren, live hier vom Rathaus Rosenburg.
00:49:12Beim Schlagwort Polit-Dynastie denken wir an die Clintons, die Nero-Gandhi-Familie in Indien, das Ehepaar Markus auf den Philippinen.
00:49:20Aber das, was sich hier im beschaulichen Rosenburg abspielt, ist in der Weltgeschichte wohl einmalig.
00:49:26Ein Wahlkampfduell zwischen Ehemann und Ehefrau.
00:49:29Jacqueline Kruger, Pressesprecherin des Rathauses, verrät uns die Hintergründe.
00:49:33Na, na, machen Sie Rosenburgs historischen Rang nicht kleiner als er ist.
00:49:38Immerhin ist dies die Heimatstadt des Munkuchens.
00:49:41Aber im Ernst, die Kandidatur hat uns ihr kaum überrascht.
00:49:45Frau von der Reiden ist, gelinde gesagt, für einen ausgeprägten Hang zur Dramatik bekannt.
00:49:49Sehr gelinde gesagt.
00:49:51Haben Sie eine Erklärung dafür, wo dieser Visier ist, einen ausgeprägten Hang zur Dramatik herrührt?
00:49:55Ja, bei Ihrer alternativen Sponsierkunft ist das nicht unbedingt überraschend.
00:50:01Du korrupte Kleiderpuppe!
00:50:03Aus dir mache ich gleich Apfelmus!
00:50:08Ja, das Ergebnis dann in einer Woche, wenn hier um 18 Uhr die Wahllokale...
00:50:14Dieses intrigante Miststück!
00:50:19Jetzt haben wir dieser Karriere-Zicke auch noch ein Millionenpublikum verschafft.
00:50:22Und wieso interviewt uns keiner?
00:50:24Tja, wer die Macht hat, hat das Wort, ne?
00:50:26Jetzt hör doch mal auf!
00:50:28Wir leben in einer Demokratie!
00:50:29Also, ich war noch niemals in meinem Leben ein Sponti!
00:50:35Lass mich doch nicht vor dem ganzen Land als emotional instabil hinstellen!
00:50:38Naja, so hat sie das ja auch nicht gesagt!
00:50:40Ja, aber so hat sie es gemeint!
00:50:42Ich kriege nicht mal die Chance zu reagieren!
00:50:44Komm mal mit!
00:50:45Wir müssen für die Debatte morgen die Strategie ändern!
00:50:53Wieso, was meinst du?
00:50:53Die A-Bombe!
00:50:58Was für ein Ding?
00:51:00A wie Affäre!
00:51:02Auf gar keinen Fall!
00:51:03Damit hast du den Mann auf einen Schlag demaskiert!
00:51:06Die Arroganz!
00:51:07Die ganze verdammte Doppelmoral!
00:51:09Vergiss es!
00:51:10Entweder die Leute glauben an mein Konzept oder gar nicht!
00:51:14Nina, ich muss dir doch nicht erklären, wie die Wähler hier funktionieren!
00:51:16Die lieben ihren erzkorrekten, erzkonservativen, erzreaktionären Bürgermeister!
00:51:25Du sprichst immerhin von dem Mann, mit dem ich seit fast 16 Jahren verheiratet bin!
00:51:30Keine A-Bomben!
00:51:33Versprich es!
00:51:37Ich mein's ernst!
00:51:40Schwöre!
00:51:41So wie früher!
00:51:42Ja!
00:51:46Das wird aber früher immer noch was anderes gehören!
00:51:54Philipp, ich hab jetzt echt keine Nerven für deine Scheinze...
00:51:56Ich auch nicht, im Gegenteil!
00:52:01Schwöre!
00:52:04Okay.
00:52:08Ich.
00:52:12Schwöre!
00:52:16Sag, ich geb dir mein Ehrenwort.
00:52:29Sag Ehrenwort.
00:52:34Ehrenwort.
00:52:37Die kleine Steele.
00:52:40Ihr Auftritt in den Nachrichten.
00:52:42Beachtlich.
00:52:43Überaus eloquent.
00:52:44Und das Gesicht gar nicht so französisch.
00:52:50Eher griechisch, römisch.
00:52:52Noch dazu im besten Alter.
00:52:54Magst du Kinder?
00:52:55Können wir bitte von was anderem reden?
00:52:57Ich versuche dir lediglich den Gedanken nahezubringen, dass ein Sohn,
00:53:00ein Stammhalter von einer Mutter mit erstklassigen Anlagen nicht das Schlechteste für uns wäre.
00:53:05Mutter!
00:53:07Ja.
00:53:08Ja, mein kleiner Prinz.
00:53:10Hast du dich nach ihrer Familie erkundigt?
00:53:14Die Franzosen haben mir leider den Adel abgeschafft mit ihrer dummen Revolution.
00:53:19Aber wenn ich sie so betrachte...
00:53:21Ja, ja.
00:53:23Gib schon Ruhe.
00:53:25Ich hatte eigentlich gehofft, wenigstens bei dir ein bisschen Frieden zu finden, um mich in Ruhe auf morgen vorbereiten zu können.
00:53:31Wozu?
00:53:33Es gibt keinen Zweifel, dass Nina auch nur im geringsten das Niveau besitzt, auch nur den Hauch einer Chance bei diesem Duell zu haben.
00:53:41Womit sich das Thema deiner privaten Zukunft geradezu auftritt.
00:53:45Lass dir das eine Warnung sein.
00:53:59So geht's eben, wie man das falsche Weibchen wählt.
00:54:06Na also, sag ich doch.
00:54:09Du musst mir nur vertrauen.
00:54:11Du willst sehen, morgen früh knackst du wieder die Sächsisch.
00:54:14Ich verstehe Nina einfach nicht.
00:54:21Warum tun wir uns das an?
00:54:26Warum?
00:54:30Robert.
00:54:33Entspann dich.
00:54:37In zwei Stunden ist alles vorbei.
00:54:44Wie wär's, wenn wir danach zu mir gehen?
00:54:58Entschuldige.
00:54:59Oh, hey du.
00:55:13Was machst du hier?
00:55:14Auf dich warten.
00:55:15Ich dachte, vielleicht schauen wir zusammen die Debatte.
00:55:16Nee.
00:55:18Den Scheiß guck ich mir bestimmt nicht an.
00:55:20Okay.
00:55:21Und das machen wir stattdessen.
00:55:22Wieso müssen wir mal irgendwas machen?
00:55:27Ich will überhaupt nichts machen und schon gar nicht das, was du da gerade machst.
00:55:31Ich will doch nur für dich da sein.
00:55:33Ich dachte...
00:55:34Mit Denken hat es ja wohl herzlich wenig zu tun.
00:55:38Okay, wenn ich dich nerve, kann ich auch abhauen.
00:55:42Ja, dann geh doch.
00:55:43Dann hau doch ab.
00:55:46Ich verstehe dich nicht.
00:55:47Ja, klar.
00:55:47Mich versteht sowieso keiner.
00:55:50Alice.
00:55:50Philipp?
00:56:09Nein, ich bin's.
00:56:10Mach auf.
00:56:13Bitte.
00:56:20Du darfst es nicht zulassen.
00:56:29Sagt wer.
00:56:31Ich meine wir.
00:56:32Wir dürfen es nicht zulassen.
00:56:35Ich kann dich doch nicht vor der ganzen Stadt blamieren.
00:56:40Mir bitte.
00:56:41Nina, wir wissen beide, dass du nicht auf eine ernsthafte Debatte vorbereitet bist.
00:56:47Ich möchte einfach nicht, dass man dich als...
00:56:49Als was?
00:56:52Als die durchgeknallte Sponti-Tante sehen?
00:56:55Als dramatisch veranlagte Chaosfrau des grundintegreren Bürgermeisters?
00:57:00Ja gut, so extrem hätte ich das jetzt nicht ausgedrückt.
00:57:02Aber...
00:57:04Ja.
00:57:06Nina, ich verstehe doch.
00:57:08Ich möchte einfach nicht, dass man dir wehtut.
00:57:11Also, dass du einen Hang zur Arroganz hast, war mir schon immer klar.
00:57:13Aber, dass du so ein riesiges, selbstgefälliges, herablassendes Arschloch bist.
00:57:25Häschen.
00:57:25Oh, Schätzchen.
00:57:29Ihr seid sowas von bescheuert.
00:57:31Euren neurotischen Ehekrieg hier vor der ganzen Welt auszutragen.
00:57:35Wir wissen jetzt...
00:57:35Lach nicht ausreden.
00:57:37Denkt ihr, ihr seid jetzt irgendwas Besonderes wegen so einer blöden Affäre?
00:57:41Wisst ihr, was normale Menschen in so einer Situation machen?
00:57:43Sie gehen entweder zum Therapeuten oder zum Scheidungsanwalt.
00:57:46Aber sie schlagen sich nicht vor der ganzen Welt die Köpfe ein.
00:57:53Und noch was.
00:57:55Dein Rat in Sachen Jungs.
00:57:56Kannst du dir echt weiß, ich wohin stecken?
00:57:58Hat Jonas mit dir Schluss gemacht?
00:58:01Hast echt keine Ahnung.
00:58:04Robert, kommst du?
00:58:13Es geht los.
00:58:29Guten Abend, meine Damen und Herren.
00:58:31Und herzlich willkommen.
00:58:32In einer Woche findet die Bürgermeisterwahl in Rosenburg statt.
00:58:36Und damit Sie sich ein Bild von den beiden Kandidaten machen können,
00:58:40präsentieren wir Ihnen heute live aus dem Rathaus
00:58:42unsere Fernsehdebatte.
00:58:44Bemerkenswert dabei ist, dass die konkurrierenden Kandidaten
00:58:48miteinander verheiratet sind.
00:58:50Nina und Robert von der Heiden.
00:59:00Bitte, Frau von der Heiden.
00:59:02Vielen Dank.
00:59:04Guten Abend, meine Damen und Herren.
00:59:07Als mein Mann vor zwölf Jahren zu seiner ersten Wahl antrat,
00:59:12habe ich ihn natürlich unterstützt.
00:59:14Mit Leidenschaft.
00:59:15Denn er war ein Mann mit Vision.
00:59:17Und weil er dieser Vision treu geblieben ist,
00:59:20wurde er zweimal wiedergewählt.
00:59:22Nun sind zwölf Jahre vergangen.
00:59:24Und entgegen seiner ursprünglichen Planung
00:59:26tritt mein Mann nun ein viertes Mal an.
00:59:29Warum?
00:59:30Fragen wir uns immer wieder.
00:59:31Warum kleben Politiker an ihrem Amt?
00:59:34Ist es die Sucht nach Macht?
00:59:37Oder die Angst, in der Gesellschaft keine große Rolle mehr zu spielen?
00:59:42Oder ist es einfach nur der Glaube, dass ohne sie alles zusammenbricht?
00:59:47Ich denke, die Menschen hier haben einen Neuanfang verdient.
00:59:50Mit einer Bürgermeisterin, die die Vision der ersten Stunde nicht vergessen hat.
01:00:05Aber ich bin überzeugt, wer sich mit meinem Wahlprogramm vertraut macht,
01:00:09der wird sehen, dass wir gemeinsam den Wandel schaffen.
01:00:12Und genau deshalb bin ich heute Abend hier.
01:00:13Vielen Dank, Herr von der Heiden.
01:00:26Ja?
01:00:28Ja?
01:00:32Tja, Sie haben ja schon einiges von mir gehört.
01:00:37Ich diene Ihnen, den Bürgern dieser Stadt, seit nunmehr zwölf Jahren.
01:00:40Und so sehr ich meine Gegnerin auch respektiere,
01:00:46Visionen sind eine schöne Sache.
01:00:49Aber die Realitäten haben sich geändert.
01:00:52Angesichts der wirtschaftlichen und sozialen Gesamtlage in dieser Stadt
01:00:55hielt ich es schlicht und ergreifend für fahrlässig,
01:00:57Rosenburg und seinen Menschen in den Rücken zu kehren.
01:00:59Ich stehe zu meiner Stadt.
01:01:01Ich stehe zu meiner Verantwortung.
01:01:02Ich habe die Erfahrung und ich habe die Kompetenz.
01:01:05Und ich werde Rosenburg auf Erfolgskurs halten.
01:01:10Ja, vielen Dank.
01:01:19Wenden wir uns also nun den Sachthemen zu.
01:01:22Wer von Ihnen möchte den Anfang machen?
01:01:24Bitte?
01:01:25Ladies first.
01:01:28Natürlich wollen wir alle Arbeitsplätze schaffen.
01:01:31Aber nicht um jeden Preis.
01:01:33Wenn man seltenen Tierarten in unserer Region durch den Bau eines Industrieparks den Lebensraum entzieht.
01:01:39Und all das nur für angebliche 300 Arbeitsplätze.
01:01:42Wir haben natürlich Studien in Auftrag gegeben.
01:01:44Arbeitsplätze, die noch lange nicht sicher sind.
01:01:46Sämtliche Studien, die wir zu diesem Thema in Auftrag gegeben haben, belegen...
01:01:49Die Initiative Windpark hätte auf einen Schlag 150 Arbeitsplätze garantiert.
01:01:55Abgelehnt.
01:01:57Das Projekt der Ganztagesschulen, das ich übrigens wieder in mein Wahlprogramm aufnehmen werde
01:02:02und für das Fördermittel von Bund und Land vorhanden sind, hätte Ihnen weniger als drei Monaten 120 Arbeitsplätze gesichert.
01:02:09Dagegen hat im Prinzip niemand was.
01:02:12Abgelehnt.
01:02:14Macht zusammen schon 270.
01:02:16Ne?
01:02:17Gut.
01:02:17Dann werden wir diese Projekte eben nochmal überprüfen und unsere Haltung dazu gegebenenfalls überdenken.
01:02:25Danke für die Anregung.
01:02:26Danke fürs Zuhören.
01:02:27Robert!
01:02:28Robert!
01:02:31Man könnte fast den Eindruck haben, als seien die politischen Divergenzen gar nicht so groß.
01:02:38Wo würden Sie denn die Unterschiede festmachen?
01:02:42Herr Bürgermeister?
01:02:46Entschuldigung, wie war die Frage?
01:02:48Unterschiede.
01:02:49Also abgesehen davon, dass ich eine Frau bin.
01:02:51Ja.
01:02:54Mein Wahlprogramm konzentriert sich auf ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit.
01:03:01Was gewinnen wir durch fragwürdige Vorzeigeprojekte, wenn wir dadurch die Natur für unsere Kinder zerstören?
01:03:06Warum feiern sich Politiker bei Sektempfängen mit teurem Buffet, wenn in ihrer eigenen Stadt Menschen unter dem Existenzminimum leben?
01:03:14Ich bin ja alle.
01:03:14Das ist ja alle.
01:03:17Hallo.
01:03:26Hey Maria, wenn dir das gemeine Volk dein Schloss stürnt, bei uns ist immer noch eine IC so Matte für dich frei.
01:03:34Mutter, ich ruf dich an.
01:03:41Gräfin.
01:03:44Also, wie sicher sind Sie?
01:03:47Ich glaube, wir haben gute Chancen.
01:03:51Können wir mal kurz...
01:03:53Ursache, Gemahle.
01:03:55Wir sehen uns in der Woche.
01:03:59Was Sie glauben, interessiert mich nicht.
01:04:01Ich brauche Sicherheit.
01:04:03Wir haben noch eine Woche. Machen Sie sich keine Sorgen.
01:04:05Na eben, aber dann legen Sie mal los.
01:04:08Das hier ist der neue Projektplaner.
01:04:10Mit allen juristischen Papieren,
01:04:11Unbedenklichkeitsbescheinigungen,
01:04:13diverser Umweltgutachter etc. pp.
01:04:15Herr Frings,
01:04:17ich habe nicht vier Jahre mit Ihnen an diesem Projekt gearbeitet,
01:04:20um es mir von anderen zerrupfen zu lassen.
01:04:22Ich gewinne die Wahl. Verlassen Sie sich drauf.
01:04:30Da verlasse ich mich auch drauf.
01:04:32Übrigens, kleiner Top.
01:04:34Vermeiden Sie in der nächsten Woche mal den Augenkontakt mit Ihrer Frau.
01:04:38Treten Sie lieber mal ordentlich in den Arsch.
01:04:44Ja, also...
01:04:45Also, Windpark und Schule.
01:04:46Machen Sie, wir machen es helfen.
01:04:47Wir fangen hier mal vorne an.
01:04:48Also, das Konzept.
01:04:48Windpark.
01:04:49Du hast es geschafft.
01:04:58Na ja, übertreib es nicht.
01:05:00Aber ich hatte ein paar gute Momente.
01:05:03Ja, und Robert hatte null.
01:05:06Keinen einzigen.
01:05:08Und wenn du den Umfragen nicht mindestens mit ihm gleich ziehst,
01:05:11kannst du mich Angie nennen.
01:05:12Auf dich.
01:05:15Auf uns.
01:05:16Was dumm ist es nur.
01:05:21Ich komme mir wie eine Verräterin vor.
01:05:22Ah, Nina, wir machen hier Politik.
01:05:25Und wenn jemand, wie du selbst sagst, im Machtrausch jeglichen Kontakt zur Realität verliert.
01:05:29Also, jetzt stell Robert nicht wie ein Diktator hin.
01:05:31Er hat nur einen anderen politischen Ansatz.
01:05:33Wenn es wie du willst, aber er muss gehen.
01:05:36Oder kriegst du plötzlich Skrupel?
01:05:38Natürlich nicht.
01:05:40Ich frage mich nur, weil ich es nicht auch recht hatte.
01:05:44Das, was zwischen Robert und mir schiefgelaufen ist, das geht nur uns beide was an.
01:05:47Das ist privat.
01:05:48Und Privates gehört nicht an die Öffentlichkeit.
01:05:54Nina.
01:05:56Zweifel gehören dazu.
01:05:57Immer.
01:05:59Und wo wir schon über das Private reden.
01:06:04Mir würde da jemand einfallen, den es auch etwas angeht.
01:06:11Du hast mich damals sowas von überrollt.
01:06:16Der Tag, an dem ich zum ersten Mal früher aufgewacht bin und nicht sofort an dich gedacht habe, der...
01:06:21der ist gerade mal ein, zwei Jahre her.
01:06:25Und jetzt bist du wieder da.
01:06:27Weißt du noch?
01:06:32Zimmer 24?
01:06:35Ja, klar.
01:06:37Und ich weiß auch noch, wie du geschimpft hast.
01:06:39Dass wir so viel Geld ausgegeben haben für ein Bett.
01:06:42Muss doch draußen im Mai so viel gemütlicher werden.
01:06:45Und ich wollte eben auch mal Prinzessin sein.
01:06:47Wenigstens einmal.
01:06:51Das eine Mal hätte nie aufhören müssen.
01:06:58Zimmer 24 ist heute Nacht frei.
01:07:00Ich kann das nicht.
01:07:06Ich kann das nicht.
01:07:17Weißt du, wie viele Menschen heute Nacht hat er außen von einem neuen Anfang träumen?
01:07:21Du bist schon einmal weggelaufen.
01:07:30Es ist nicht nur einmal.
01:07:31Das ist nicht nur noch, wie viele Menschen heute Nacht hat er außen von einem neuen Anfang träumen.
01:07:33Das ist nicht nur noch, wie viele Leute heute Nacht hat er außen von einem neuen Anfang träumen.
01:07:37Das ist nicht nur noch, wie viele Leute heute Nacht hat er.
01:08:00Wie?
01:08:01Danke.
01:08:02Ich habe den Job ein.
01:08:04Mit sich?
01:08:05Ich habe das nicht.
01:08:07Ja, wie kann ich?
01:08:08Wer will der nennen?
01:08:11Ich kann ja…
01:08:12Ich bin hier bei dir, aber…
01:08:14Ich bin hier zu Hause.
01:08:15Ich habe mir auch in den Bernd mitgebracht.
01:08:18Ich bin hier im Momentningar.
01:08:20Ich bin hier noch nie zu Hause, weil ich das Hemdkopf nicht verstehe.
01:08:24Ich weiß es nicht.
01:08:26Ich bin hier und erinnere mich.
01:08:28Mit dem Herrn von...
01:08:30Robert, können wir reden?
01:09:00Untertitelung. BR 2018
01:09:30Die Leute sind verrückt geworden.
01:09:50Die Leute werden endlich vernünftig.
01:09:53Hier.
01:09:56Schau dir das mal an.
01:09:57Das Industrieparkgelände.
01:09:58Bis spät in die 80er war hier ein riesiges Treibstofflager für die Luftwaffe.
01:10:03Da gibt es garantiert unterirdische Tanks.
01:10:06Und ich finde hier keinerlei Unterlagen über eine Dekontaminierung.
01:10:09Okay.
01:10:09Ja?
01:10:10Die haben einfach nur Erde drauf geschüttet.
01:10:12Das Gelände ist für Jahre, wenn nicht für Jahrzehnte verseucht.
01:10:15Mhm.
01:10:16Und der Vertrag, den Frings mit dem Geländeverwalter gemacht hat,
01:10:18der stimmt auch hinten und vorne nicht.
01:10:20Okay.
01:10:21Philipp!
01:10:22Das ist es!
01:10:23Das ist unser Ballkampfthema!
01:10:24Ich meine, die ganze Sache stinkt zum Himmel.
01:10:28Und mit Umweltgesetzen kenne ich mich nun wirklich aus.
01:10:31Okay, okay.
01:10:31Nina, ich weiß, das ist dein Spezialgebiet.
01:10:33Und dafür brennst du.
01:10:34Aber für die Wähler ist das viel zu abstrakt.
01:10:38Das ist es.
01:10:39Darauf fahren die Wähler ab.
01:10:40Das ist doch falsch.
01:10:41Hier.
01:10:42Das müssen die Leute jetzt wissen.
01:10:44Und so viel Aufmerksamkeit wie jetzt kriegen wir nie wieder.
01:10:46Du hast ja recht.
01:10:46Aber manche Dinge, die löst man lieber politisch.
01:10:48Mit Fingerspitzengefühl.
01:10:50Und jetzt wirst du erst mal Bürgermeisterin.
01:10:53Borsinger.
01:11:03Morgen, Lutz.
01:11:04Guten Morgen, Frau Bürgermeister.
01:11:05Frau Bürgermeisterkandidatin.
01:11:07Frau von der Heiden.
01:11:08Und einen wunderschönen Tag noch.
01:11:10Danke, Lutz.
01:11:11Danke.
01:11:12Frau.
01:11:12Frau.
01:11:12Frau.
01:11:16Entschuldigung, Frau Bürgermeister.
01:11:42Ich möchte jetzt gerne mit meinem Mann sprechen.
01:11:44Alleine.
01:11:56Der Industriepark.
01:11:58Was ist mit dem Baugrund?
01:12:00Was soll sein?
01:12:02Am Tag nach der Wahl gibt es den ersten Spatenstich.
01:12:04Nein, nein, das meine ich nicht.
01:12:06Ich meine die Umweltgutachten.
01:12:07Da stimmt was nicht.
01:12:08Das stimmt alles.
01:12:10Wir haben alle Genehmigungen, ist alles startklar.
01:12:11Und ich sage dir jetzt, dass der Boden verseucht ist.
01:12:17Quatsch.
01:12:18Hatte das dein Ex-Freund eingeredet mit seinem Ökowahn, ja?
01:12:22Such dir mal lieber ein paar frische Wahlkampfthemen,
01:12:24anstatt dich hier peinlichen Ruderposen halbnackig abrichten zu lassen.
01:12:29Das ist kein offizielles Pressefoto.
01:12:33Für wen hältst du mich eigentlich?
01:12:34Ich möchte sagen, hör mal ein paar Gramm.
01:12:40Ich arriverse mal.
01:12:41Ichформie diese� Unfekke.
01:12:42Ich versuche eurem Gästen.
01:12:43Ich versuche dir die Aufruhr.
01:12:45Ich versuche die Nase zu um.
01:12:45Ich versuche die Kumpel.
01:12:47Ich versuche diese Röhungen.
01:12:50Ich versuche diese Begegneten.
01:12:53Ich versuche diese Begegneten.
01:12:56Oh, es wird nicht genug.
01:12:58Untertitelung des ZDF, 2020
01:13:28Meine Damen und Herren, einen Tag vor der Wahl liegt Bürgermeister von der Heiden in den Umfragen noch immer ein Prozent vor der Herausforderin.
01:13:50Geht der unkonventionellen Wahlkämpferin auf der Zielgeraden die Puste aus?
01:13:54Befragen wir hierzu einige Bürger der Stadt Rosenburg. Meine Dame, darf ich Ihnen eine Frage stellen. Was halten Sie von der erneuten Kandidatur fern von der Heiden?
01:14:07Morgen!
01:14:09Morgen!
01:14:10Morgen! Du hast gerade reingekommen.
01:14:14Na bitte. Wusste ich doch. Hier, schau. Holen Wasserstoff, Quecksilber, Blei. Ich liebe arbeitslos, erst da einen Tag zu verbringen.
01:14:24Lass uns das für morgen auf die Titelsattel bringen. Dann kriegen wir die Prozente, die uns noch fehlen. Dann haben wir es!
01:14:29Meinst du, er hat davon gewusst?
01:14:30Du, wenn nicht, macht ihn das auch nicht gerade unschuldig. Er ist der Bürgermeister. Er muss die Dinge genau prüfen. Verstehst du? So steht es ja im Gesetz.
01:14:38Wenn man dann doch bedenkt, dass Frings auf der Spenderliste für die Wiederwahl ganz oben steht, dann...
01:14:42Okay, dann bringe ich das jetzt zum Stadtkurier.
01:14:46Vielleicht sollte ich das besser erledigen. Weißt du, es sieht sonst so aus, als ob du deinen Mann mit Schmutz beschmeißen willst.
01:14:52Stimmt. Danke.
01:14:55Ich rufe ihn trotzdem zuerst mal an.
01:14:56Würde ich dir auch nicht raten.
01:14:58Doch, ich muss doch wissen, ob er eingeweiht war.
01:14:59Hallo.
01:15:23Ich hätte gern meinen Mann gesprochen.
01:15:25Und ich sage Ihnen was...
01:15:26Ich und Robert, wir halten es zu diesem Zeitpunkt schon das Beste, den Kontakt abzubrechen.
01:15:31Sie verstehen das sicherlich.
01:15:34Das ist auch gut so.
01:15:35Finden Sie nicht, dass mir mein Mann das persönlich sagen sollte, anstatt über eine Assistentin?
01:15:40Ich bin keine Assistentin. Das wissen Sie genau.
01:15:44Und bald werde ich noch viel mehr in Robert's Leben sein.
01:15:52Die brauchen Zeit, die brauchen Kontinentität.
01:15:55So gut ist es noch mal nächste Woche, ja.
01:16:06Und?
01:16:07Raus damit. Sofort.
01:16:08Ja.
01:16:09Ich möcht mich später, ja? Danke. Tschüss, tschüss.
01:16:11Hallo, Jonas. Was machst du denn hier?
01:16:26Hallo, Nina.
01:16:28Ich wollte auf der Lies. Haben Sie eine Ahnung, wo sie ist oder wann sie kommt?
01:16:33Dann warte ich weiter. Egal, wie lange es dauert.
01:16:34Na komm, steig in. Na komm.
01:16:37Komm.
01:16:37Pa, pa, pa, pa, bitte.
01:16:46Mama.
01:17:01Danke.
01:17:01Gerne.
01:17:10Hi.
01:17:13Hi.
01:17:14Hi.
01:17:31Guten Morgen, Rosenburg.
01:17:44An diesem traumhaften Tag sollten Sie nicht zu Hause sitzen.
01:17:48Gehen Sie raus an die frische Luft.
01:17:49Aber vergessen Sie nicht, heute ist Wahltag in Rosenburg.
01:18:01Hier scheint entgangen zu sein, dass wir hier nicht in Paris sind.
01:18:31Hierzulande zieht man vor dem Austausch von Zärtlichkeit in die Gardinen zu.
01:18:37Merde.
01:18:39Und man benutzt auch keine Bulgarismen am Frühstückstisch.
01:18:42Robert!
01:18:47Meine Damen und Herren, seit einer Stunde sind die Wahllokale jetzt geöffnet.
01:18:52Hinter mir sieht man schon Wähler und Wählerinnen aufgeregt.
01:18:55Manche haben gewählt, manche sind noch dabei.
01:18:57Und wir wollen jetzt mal einige Wähler befragen, für wen sie denn sind.
01:19:02Meine Damen, dürfte ich Ihnen eine Frage geben?
01:19:14Nina, mach mal zu.
01:19:15Ich war das nicht.
01:19:15Das ist mir egal.
01:19:16Ich will mit ihr reden.
01:19:17Frau von der Heim.
01:19:18Frau von der Heim.
01:19:19Seit wann haben Sie von der Affäre Ihres Mannes gewusst?
01:19:22Kein Kommentar.
01:19:22Herr Bürgermeister, stimmt es, dass Sie eine Zweitwohnung in Paris haben?
01:19:25Herrschaft, solange die Wahllokale offen sind, bekommen Sie von uns kein Kommentar.
01:19:29Das wissen Sie jetzt genau.
01:19:29Was ist eine Zweitwohnung in Paris?
01:19:31Das ist für Sie dann relevant.
01:19:32Sag mir, dass du damit nichts zu tun hast.
01:19:53Bitte.
01:19:55Sag mal, spinnst du?
01:20:01Warum?
01:20:03Ich habe dir gestern ganz genau gesagt, was du denen sagen sollst.
01:20:08Ja, der Bericht ist ja auch drin.
01:20:09Ja, aber auf Seite 3.
01:20:11Nach diesem Titel interessiert das kein Schwein mehr.
01:20:16Ich kann es mir einfach nicht leisten, noch eine Wahl zu verschenken.
01:20:19Ja, ich bin immer der Gute, immer fair und am Ende bin ich immer der Verlierer.
01:20:29Das Thema ist genau dasselbe.
01:20:30Nur, das Bild macht es tausendmal deutlicher als eine Tabelle mit verseuchten Bodenwerten.
01:20:49Wie lange geben wir uns?
01:20:50Habe ich solche Fragen in den letzten zwölf Jahren am Tag der Wahl beantwortet?
01:20:55Mutter steht, ich denen einen Kommentar zu geben.
01:20:58Die Wahl haben wir verloren, C'est la vie.
01:21:01Aber dafür haben wir eine angemessene Partnerin für meinen Sohn gewonnen.
01:21:05Herrschaften, ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mich jetzt meinen staatsbürgerlichen Pflichten nachkommen ließen.
01:21:10Herr Bürgermeister, ein Statement für die Bürger.
01:21:12Das wäre schon von der Richtung.
01:21:13Aus dem Weg.
01:21:14Herr Weg.
01:21:15Danke, Mutter.
01:21:19Wie Sie die Unschuldige spielt, mir kommt gleich das Triffel-Omelett hoch.
01:21:38Nina.
01:21:38Robert, ich habe mit dem blöden Foto nichts zu tun.
01:21:40Ich weiß, je nach 16 Jahren Ehe kenne ich dich noch schon ein bisschen.
01:21:44Und obwohl ich mich in letzter Zeit wie ein Vollidiot benommen habe,
01:21:48hoffe ich, dass du mich auch noch gut genug kennst, um mir zu glauben, wenn ich sage,
01:21:51dass ich niemals ein Projekt genehmigen würde, bei dem Menschen zu Schaden kommen.
01:21:55Nie und immer.
01:21:56Und wenn das wirklich stimmt, was hier auf Seite 3 steht,
01:22:00dann habe ich meine Hausaufgaben schlampig gemacht.
01:22:02Und dann verdiene ich dieses Amt nicht mehr.
01:22:04Ja, das geht zum Brügel nicht.
01:22:05Lass mich bitte ausreden.
01:22:06Selbst wenn es von dir käme,
01:22:09ich würde dir keinen Vorwurf machen.
01:22:12Ich habe mich da schließlich selber reingerettet, nicht wahr?
01:22:16Ich wünsche dir Glück.
01:22:17Meine Damen und Herren, die Wahllokale sind seit einer Viertelstunde geschlossen.
01:22:31Die letzten Wahlzettel ausgezählt.
01:22:33Rosenburg hat gewählt.
01:22:35Und Sie wissen natürlich, wie Sie gewählt haben,
01:22:37aber auch wir...
01:22:38Ich höre gerade aus der Regie, ja, Markus?
01:22:41Wir haben die erste Hochrechnung.
01:22:45Nina von der Heiden, Robert von der Heiden gleichauf,
01:22:47bis jetzt noch bei 29 gleichauf, immer noch gleichauf.
01:22:50Das wird sehr spannend.
01:22:52Da zieht Nina von der Heiden ganz klar vor den Ball.
01:22:55Das ist ja der Wahnsinn.
01:22:56Ein Erdrutsch-Sieg für Nina von der Heiden.
01:22:59Und zugleich das höchste Wahlergebnis in der Geschichte ihrer Partei.
01:23:03Eine Frau an der Macht in Rosenburg mit klarem Ergebnis, 57 Prozent.
01:23:09Das gab es noch nie.
01:23:10Hier warten nun alle gespannt auf die Rede der Wahlsiegerin.
01:23:14Liebe Rosenburger,
01:23:16die Gefühle, mit denen ich heute Abend vor Ihnen stehe,
01:23:19sind schwer in Worte zu fassen.
01:23:21Als mich meine Partei nominiert hat,
01:23:23habe ich Ihnen einen fairen und sachlichen Wahlkampf versprochen.
01:23:26Doch nun auf der Zielgeraden ist aus diesem Wahlkampf eine Schlammschlacht geworden.
01:23:32So wichtig politische Ziele sind,
01:23:35man darf sie nicht um jeden Preis durchkämpfen.
01:23:38Und so bedauere ich sehr,
01:23:41Ihnen heute mitteilen zu müssen,
01:23:42dass sich die Wahl zur Bürgermeisterin nicht annehmen...
01:23:45Stopp!
01:23:52Nina, die Leute haben dich gewählt.
01:23:56Ja, aber aus den falschen Gründen.
01:23:58Das ist kein ehrliches Mandat.
01:24:01Aber deine Politik ist ehrlich.
01:24:03Deine Vision ist ehrlich.
01:24:05Die Leute glauben an dich.
01:24:08Sie glauben an deine Vision.
01:24:10Willst du ihnen das wirklich wegnehmen?
01:24:12Bloß weil dein beknackter Freund hier einen Fehler gemacht hat?
01:24:17Ich kann da nicht rausgehen.
01:24:19Du musst es ja nicht alleine machen.
01:24:26Ich kann da nicht rausgehen.
01:24:27Ja, aber das ist ja nicht ernst.
01:24:42Liebe Rosenburger, manchmal kommt es anders, als man denkt.
01:25:05Ich stehe heute Abend vor Ihnen, um Danke zu sagen.
01:25:08Ihnen allen für Ihre fantastische Unterstützung.
01:25:11Aber ganz besonders zwei Menschen.
01:25:14Meinem Mann, Robert, für 16 Jahre Liebe.
01:25:19Und all das, was nicht in den Zeitungen steht.
01:25:22Und meiner klugen, wunderbaren, starken Tochter Alice.
01:25:27Ich werde meine ganze Kraft dafür einsetzen, für Sie eine gute Bürgermeisterin zu sein.
01:25:41Ich hätte es wissen müssen.
01:25:48Ich bin einfach nicht für die Provinz geschaffen.
01:25:50Und grüß mir, Papis.
01:25:53Oui, Madame.
01:25:53Ich habe noch ein paar Tickets nach Marokko.
01:26:06Es ist schade, wenn wir Sie verfallen lassen.
01:26:08Ja.
01:26:09Guten Morgen Rosenburg.
01:26:32Es wird langsam kühler.
01:26:35Ein schöner Spätsommertag erwartet Sie heute.
01:26:38Bleiben Sie gesund, passen Sie auf sich auf.
01:26:40Wo immer Sie auch sind, was immer Sie auch tun.
01:26:43Ihr Radio Rosenburg-Team.
01:26:47Frau Spiegeleier, fertig.
01:26:49Herr Alice, nicht vergessen, heute 15.30 Uhr, Kurprobe.
01:26:53Übrigens, Nina, ich habe Karten besorgt.
01:26:55Theaterkarten für heute Abend, ja?
01:26:59Morgen, Jonas.
01:27:00Morgen, Nina.
01:27:00Morgen, Jonas.
01:27:01Ich muss los.
01:27:03Oh Gott, es wäre nicht schon so spät.
01:27:06Ich habe Stadtratssitz, sorry.
01:27:09Bis später, manche.
01:27:10Bis später.
01:27:10Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2020
01:27:40Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2020
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