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Eine verheiratete Frau unterhält intime Beziehungen zu einem Arbeitskollegen. Beide unternehmen gelegentlich Ausflüge mit seinem Pkw. Eines Tages ist der Wagen aufgebrochen und die Handtasche der Frau gestohlen worden. Die Frau verheimlicht den wahren Sachverhalt und erstattet Anzeige wegen Raubes. Die Vortäuschung dieser Straftat bringt Unschuldige in Verdacht und löst umfangreiche Ermittlungen aus. (Text: hr-fernsehen)
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TVTranskript
00:00:00Guten Abend, liebe Zuschauer. Überall, wo Menschen über andere zu Gericht sitzen, hat der Begriff
00:00:09Wahrheit etwas Besonderes. Wer Zeuge in einer Rechtssache ist, der muss bei der Wahrheit bleiben,
00:00:16wenn er nicht mit Strafe rechnen will. Im alten Babylon hatte ein Zeuge, der seine Worte nicht
00:00:21beweisen konnte, mit der Todesstrafe zu rechnen. Im Mittelalter wurden demjenigen, der einen
00:00:28Meineid beging, die Schwurfinger abgeschlagen. Und selbst in der bürgerlichen Welt von heute kann es
00:00:33dem, der Justitia in die Irre führt, durchaus passieren, dass er den Rest seines Lebens hinter
00:00:38Gittern zubringen muss. Es sei denn, dass ihn die Zugehörigkeit zur herrschenden Schicht oder sehr
00:00:43viel Geld vor solchem Schicksal bewahren. In der sozialistischen Gesellschaft ist die Strafe kein
00:00:50Akt der Vergeltung. Die Wahrheit, keine Phrase. Bei uns herrscht die Pflicht, das, was tatsächlich
00:00:57geschehen ist, auch allseitig aufzuklären, weil das eine elementare Voraussetzung wirklicher
00:01:02Gerechtigkeit ist. Wer eine vorsätzlich falsche Zeugenaussage macht oder eine Straftat vortäuscht,
00:01:10wird bei uns zu Recht zur Verantwortung gezogen. Warum belügen Einzelne die Volkspolizei, das Gericht
00:01:17oder den Staatsanwalt. Warum die 30-jährige Helga Meinert, die im Mittelpunkt des folgenden
00:01:23Straffalles steht? Welches Motiv hatte sie?
00:01:53Kommt denn dein Mann nun mit zum Betriebsfest? Ich habe nur nichts davon gesagt.
00:01:58, jetzt ist der Schluck, der Schluckflorbe ist es ganz schön.
00:02:01Musik
00:02:31Ha, ha, ha!
00:03:01Oh, ja!
00:03:16Gut!
00:03:24Mama, Mama, Mama, Meli!
00:03:27Mama, Mama, Mama, Meli!
00:03:30Mama, Mama, Meli!
00:03:33Mama, Mama, Meli!
00:03:35Mach ihm!
00:03:36Ja!
00:03:37Du bring mir mal meine Tasche!
00:03:38Ich brauche meine Kapp!
00:03:39Ja!
00:03:40Ja!
00:03:41Ja!
00:03:42Ja!
00:03:43Ja!
00:03:44Ja!
00:03:45Ja!
00:03:46Ja!
00:03:47Ja!
00:03:48Ja!
00:03:49Ja!
00:03:50Ja!
00:03:51Ja!
00:03:52Ja!
00:03:53Ja!
00:03:54Ja!
00:03:55Ja!
00:03:56Ja!
00:03:57Ja!
00:03:58Wo hast du sie denn?
00:03:59Meinen Stuhl!
00:04:00Ja!
00:04:01Ich finde sie nicht!
00:04:02Ah, so!
00:04:03Ist sie auch nicht!
00:04:06Was?
00:04:07Nein!
00:04:08Nein!
00:04:09Ach, Rudi, habe ich den Wagen liegen lassen.
00:04:12Ich bin auf dem Sitzen.
00:04:13Kommst du?
00:04:14Ja!
00:04:15Ich bin sehr ,-
00:04:17Geist!
00:04:18Ja!
00:04:19Geist!
00:04:21Ja!
00:04:22Geist!
00:04:23Ja!
00:04:24Ja!
00:04:25Ja!
00:04:26Tsch!
00:04:27Na!
00:04:28Ja!
00:04:29Na!
00:04:30Jo!
00:04:31Na!
00:04:32Na!
00:04:33Na!
00:04:34Na!
00:04:35Na!
00:04:36Na!
00:04:37Na!
00:04:38Na!
00:04:39Untertitelung des ZDF, 2020
00:05:09Mein Wagen ist aufgebrochen worden.
00:05:22Was?
00:05:23Ja.
00:05:24Jemand hat meinen Wagen aufgebrochen.
00:05:28Ja, die Entlüftungsscheibe hinten eingedrückt.
00:05:32Die Tür von innen aufgeregelt.
00:05:35Die Ausweise lagen auf den Sätzen.
00:05:37Meine Tasche?
00:05:38Die ist weg.
00:05:38Die liegt auf dem...
00:05:39Nein, nein, ich habe alles nachgesehen.
00:05:41Sie ist nicht mehr da.
00:05:42Was denn, ist sie gestohlen?
00:05:43Ja.
00:05:45Anzunehmen, wenn jemand ein Auto aufhört.
00:06:06Hattest du viel Geld in der Tasche?
00:06:08Mir geht es um die Tasche.
00:06:11Du hast doch noch mehr Tassen.
00:06:13Ja, sicher.
00:06:14Aber ausgerechnet, die hat mir kurz vor ein paar Tagen mitgebracht aus Sofia.
00:06:18Was sage ich jetzt, wenn ich ohne diese Tasche heimkomme?
00:06:22Dass sie im Büro vergessen.
00:06:25Ja, heute vielleicht.
00:06:26Aber morgen?
00:06:28Ich weiß nicht.
00:06:29Vielleicht haben wir sie morgen wieder.
00:06:33Ich gehe zur Polizei.
00:06:38Am besten, dass du kommst, rechnen.
00:06:42Du, ist das dein Ernst?
00:06:44Ja, natürlich.
00:06:46Ich muss doch den Einbruch anzeigen.
00:06:47Ja, was willst du denn anzeigen?
00:06:50Dass meine Tasche aus deinem Auto gestohlen wurde, während ich hier war bei dir?
00:06:55Von mir aus, bitte.
00:06:57Dann wäre endlich Schluss mit dieser Heimlichtuerei.
00:06:59Ja, aber Helga, du weißt doch genau, dass das nicht geht.
00:07:02Wir werden Ärger mit Triebekommen.
00:07:03Mir?
00:07:03Ich.
00:07:04Du bist doch ledig.
00:07:05Ich bin geschieden.
00:07:06Was ist da der Unterschied?
00:07:08Man würde mir auch Schwierigkeiten machen.
00:07:09Du bist verheiratet.
00:07:11Es gibt immer Gerede.
00:07:12Du weißt es.
00:07:17Und was sage ich jetzt Kurt wegen der Tasche?
00:07:30Du hast sie verloren.
00:07:32Du hast sie irgendwo stehen lassen, Helga.
00:07:35Na, dann wären die Ausweise doch auch weg.
00:07:39Die kannst du wegwerfen und lässt ihr neu ausstellen.
00:07:41Dann hätte ich zu viel Scherereien.
00:07:46Du, so könnte das gehen.
00:07:48Ich lasse dir die Ausweise hier und morgen früh steckst du sie in einen Umschlag und schickst sie mir mit der Post.
00:07:54Also, ich soll dir die Ausweise schicken?
00:07:57Na ja, anonym, ohne Absender natürlich, so wie jemand, der meine Tasche gefunden hat.
00:08:01Die Ausweise nützen ihm nichts.
00:08:02Sie schickt er und die Tasche mit dem anderen Zeugbehälter.
00:08:05Ich weiß nicht.
00:08:07Mir ist nicht wohl dabei.
00:08:08Wohl ist mir auch nicht.
00:08:10Dein Mann nimmt dir das ab?
00:08:12Mein Mann, mein Mann ist froh, wenn die Ausweise wieder da sind, dann hat er seine Ruhe und kann arbeiten.
00:08:16Siehst du, damit er seine Ruhe hat, das ganze Theater.
00:08:18Und damit du keinen Ärger hast.
00:08:20Getreten.
00:08:22Ja.
00:08:25Hotel.
00:08:29Ich werde dir die Ausweise abschicken morgen.
00:08:32Ja.
00:08:32Ich werde dir das.
00:09:02Wo ist denn unser Frauchen, hm?
00:09:32Äh, ja, guten Abend, Frau Dorn, hier ist Meinert.
00:09:39Sagen Sie, ist meine Frau noch bei Ihnen?
00:09:43Ach, da habe ich das wohl verwechselt.
00:09:48Jo, entschuldigen Sie bitte die Störung, ja.
00:09:49Dankeschön, das wünsche ich Ihnen.
00:09:51Guten Abend.
00:09:51Guten Abend.
00:10:21Ja.
00:10:23Na sag mal, du läutest.
00:10:27Ja. Das, komm.
00:10:29Hast du den Schlüssel?
00:10:31Wartest du schon lange?
00:10:33Nö.
00:10:35Aus, Dascher.
00:10:37Wir haben schon einen Tisch gedeckt.
00:10:39Brot musst du bitte noch abschneiden.
00:10:41Mach ich. Ich koch Tee, ja?
00:10:43Mach doch einen Saft, wenn du hast.
00:10:45Ja.
00:10:51Ach du, ich...
00:11:03Ich will morgen die Ferienchecks abholen.
00:11:05Du musst mir noch dein FTGB-Buch rauslegen.
00:11:07Brauchst du das unbedingt?
00:11:09Na ja, FTGB-Mitglieder zahlen wenige.
00:11:13Ich weiß im Moment gar nicht, wo ich das Buch habe.
00:11:17Tja, dann musst du es mir spätestens morgen Mittag ins Institut bringen.
00:11:21Morgen Mittag.
00:11:23Da kann ich dir das Buch nicht bringen.
00:11:25Warum nicht?
00:11:27Die sitzen morgen.
00:11:29Ich hab's verloren.
00:11:31Verloren.
00:11:33Verbuzzelt heißt es.
00:11:35Nein, nein. Ich hab's verloren.
00:11:37Die ganze Tasche mit allem drin.
00:11:39Was denn für eine Tasche?
00:11:41Die braune.
00:11:43Die neue?
00:11:45Hm.
00:11:47Mensch.
00:11:49Aber eine Umhängetasche kann man doch nicht so einfach verlieren.
00:11:59Sicher hast du sie irgendwo liegen gelassen. Vielleicht im Büro.
00:12:03Nein, nein. Ich hatte sie ja auf der Straße noch.
00:12:05Pass mal auf.
00:12:15Es gibt eine ganz bewährte Methode. Man vergegenwärtigt sich nochmal genau den Weg, den man gegangen ist und wo man überall war.
00:12:21Wozu denn die Tasche ist doch weg?
00:12:23Du musst dich nur konzentrieren. Dann erinnerst du dich bestimmt, wo du sie zuletzt hattest.
00:12:27Pass mal auf.
00:12:29Äh, nee, lass sie es mal.
00:12:31Bitte, was soll denn das?
00:12:33Wir wollen das mal probieren.
00:12:35Also pass auf.
00:12:37Äh, bist du vom Büro aus direkt nach Hause gegangen?
00:12:41Nein, aus dem Büro bin ich schon um 5 Uhr weg.
00:12:43Gut, und warst du dann noch im Marktcafé?
00:12:45Ja.
00:12:47Ja, und als du da weggegangen bist, hattest du die Tasche da?
00:12:50Ja, aber ja.
00:12:51Gut, und wo bist du dann?
00:12:52Bitte, hör jetzt auf mit dieser Fragerei.
00:12:53Ja, das hilft einem wirklich, sich zu erinnern.
00:12:55Bitte lass mich zufrieden.
00:12:56Du reg dich doch nicht so auf.
00:12:57Dir wird schon noch einfallen, wenn du sie vergessen hast.
00:13:01Also schön, ich habe die Tasche nirgends vergessen.
00:13:07Sie ist mir gestohlen worden.
00:13:09Was gestohlen? Wo?
00:13:11Wie, wie gestohlen?
00:13:13Vorhin, unten auf der Straße.
00:13:16Wo?
00:13:17Ein Mann hat sie mir weggenommen.
00:13:19Was für ein Mann?
00:13:20Irgendeiner.
00:13:21Er hat die Tasche weggenommen und ist damit weggelaufen.
00:13:24Du, du bist überfallen worden und beraubt?
00:13:28Hast du den Mann erkannt?
00:13:31Nein.
00:13:33Es war dunkel.
00:13:35Es ging alles viel zu schnell.
00:13:38Ich war ja ganz stark vor Schreck.
00:13:41Ich hatte Angst, es war doch kein Mensch auf der Straße.
00:13:44Ja, was...
00:13:46Was machst du denn?
00:13:59Ich rufe die Polizei an.
00:14:01Du nein!
00:14:02Bitte!
00:14:03Lass das!
00:14:04Aber Schatz, du bist überfallen worden und beraubt das.
00:14:06Ich will das aber nicht, verstehst du?
00:14:07Aber das müssen wir anzeigen!
00:14:08Ich will das nicht!
00:14:09Nur mal Ruhe, Ruhe.
00:14:10Komm, ruhe bitte.
00:14:11Was soll ich denn?
00:14:12Was soll ich denn der Polizei sagen?
00:14:14Ich...
00:14:15Ich...
00:14:16Ich weiß doch nicht.
00:14:29Das ist doch jetzt die Aufregung.
00:14:33Du wirst dich schon wieder erinnern.
00:14:38Aber morgen früh musst du zur Polizei gehen.
00:14:41Das müssen wir anzeigen.
00:14:43Hörger, warum hast du mir eigentlich nicht gleich die Wahrheit gesagt, als du nach Hause gekommen bist?
00:14:48Ich wollte dich nicht aufregen.
00:14:52Du hast mit deiner Arbeit zu tun.
00:14:54Aber was dich betrifft, das ist doch wichtiger.
00:14:58Aber du hast schon recht von dieser Habitulation, ich will.
00:15:07Hatte ich sicherlich gleich gemerkt, dass dir was zugestoßen ist.
00:15:10Ich wollte ja nicht, dass du es merkst.
00:15:13Ich habe extra unten im Flur noch gewartet, um ruhiger zu werden.
00:15:17Hörger, hat der Mann dich sonst irgendwie angefasst?
00:15:20Wie?
00:15:21Ach...
00:15:23Nicht, was du denkst.
00:15:26Er hat mich weggestoßen.
00:15:28Oder ich bin von allein gegen die Wand getammelt.
00:15:30Ich weiß das nicht.
00:15:31Ich möchte jetzt schlafen.
00:15:33Bitte.
00:15:34Ja.
00:15:35Gute Nacht.
00:15:36Schlaf gut.
00:15:37Ach, ich muss morgen sowieso zum Rathaus, dann kann ich dich gleich bei der Polizei absitzen.
00:15:48Na, und damit fangen wir jetzt an.
00:15:58Schön.
00:15:59Also, vielen Dank.
00:16:00Ja.
00:16:01Auf Wiedersehen.
00:16:02Auf Wiedersehen.
00:16:04Auf Wiedersehen.
00:16:06Danke.
00:16:11Ist der Mann immer so nervös?
00:16:13Ach nein, aber er regt sich eben leicht auf.
00:16:16Dagegen sind Sie ja die Ruhe selbst.
00:16:18Da werden Sie mir bestimmt eine ganze Menge erzählen können am besten.
00:16:22Sie schildern mir erst einmal, was da gestern Abend los gewesen ist.
00:16:26Ja.
00:16:27Und anschließend nehmen wir dann die Anzeige auf.
00:16:30Ach, ist das unbedingt notwendig, eine Anzeige?
00:16:35Aber wenn ich Ihren Mann richtig verstanden habe, sind Sie gestern überfallen und beraubt worden.
00:16:39Überfallen und beraubt? Mein Mann übertreibt manchmal ein bisschen.
00:16:42Jemand ist gekommen und hat mir die Handtasche weggenommen. Weiter war nichts.
00:16:45Es tut mir leid, Frau Meinert. Die gewaltsame Wegnahme einer Sache ist Raub.
00:16:49Da beißt die Maus keinen Faden ab. Und Sie sollten das nicht auf die leichte Schulter nehmen.
00:16:56Wie sah denn die Tasche aus?
00:16:58Eine Umhängetasche, braun, Lackleder.
00:17:02Und Sie hatten die Tasche umgehängt?
00:17:04Ja, links über der Schulter, unterm Arm.
00:17:06Also mit dem Arm durch den Riemen, da kann man Sie doch gar nicht so einfach wegreißen.
00:17:10Haben Sie nicht versucht, Sie festzuhalten?
00:17:12Ja, sicher. Aber das ging ja viel zu schnell. Ich war vollkommen überrascht.
00:17:16Haben Sie eine Hilfe gerufen?
00:17:17Nein. Ich war ganz stark vor Schreck. Ich hatte Angst, unsere Straße ist abends vollkommen einsam.
00:17:23Gerberstraße?
00:17:26Ja.
00:17:28Ja.
00:17:29Wo genau hat der Mann Sie da überfallen?
00:17:32Wir wohnen in der 83, das ist etwa Mitte der Straße, aber es muss weiter unten gewesen sein, auf die Bahnhofstraße zu, sagt mein Mann.
00:17:39Wieso Ihr Mann? Ich denke, er war nicht dabei.
00:17:43Er meint nur, weil es zu dunkel war. Da unten sind einige Laternen kaputt. Bei unseren Häusern ist es wesentlich heller.
00:17:50Also demnach kamen Sie aus Richtung Bahnhofstraße?
00:17:53Ja, wie immer. Aus der Ringstraße. Ich arbeite da in der W-Map als Ausstellungsgestalterin.
00:18:02Hey, Barbara. Frank? Ja?
00:18:06Wie weit sind die Aufstellungen?
00:18:09Schon zur Halle unterwegs.
00:18:11Ja. Ist gut, Tante.
00:18:16Dicke Luft.
00:18:20Wo sind die meine?
00:18:21Sag mal, warum bist du denn gestern Abend nicht gekommen?
00:18:24Du entschuldige, das ging nicht. Ich hatte was Wichtiges zu tun.
00:18:27Und das konntest du mir nicht vorher sagen?
00:18:28Ich wusste dann am Mittag noch gar nichts davon.
00:18:30Ach, hat sich was Besseres geboten, als mit mir zusammen zu sein?
00:18:33Ich habe unser Sparkonto aufgefüllt.
00:18:36Und wie macht man das?
00:18:38Da möchte ich nicht drüber sprechen.
00:18:40Naja, das ist, weißt du, eben so eine Sache.
00:18:44Haben wir jetzt Geheimnisse voreinander, oder?
00:18:47Wem mag Mess- und Ausstellungsbau Kilian?
00:19:03Kollege Blümel, die Frau vom Chef hat angerufen.
00:19:10Sagen Sie doch nicht mal Chef.
00:19:12Kollege Hase, ist heute ganz früh zum Ausstellungsgelände gefahren.
00:19:16Er kommt erst morgen früh wieder.
00:19:18Tja, dass manche Menschen nie rechtzeitig Bescheid geben, wenn sie etwas vorhaben.
00:19:21Gut.
00:19:22Danke.
00:19:23Viel ist das nicht, Frau Mannert.
00:19:28Damit können wir wenig anfangen.
00:19:30Tja, das tut mir leid, Herr Oberleutnant, aber an mich erinnere ich mich nicht.
00:19:35Hatten Sie, bevor Sie heimgingen, etwas Alkoholisches getrunken?
00:19:38Nein.
00:19:39Also, ich trinke ganz selten und wenn, dann mal ein Glas Wein.
00:19:42Also, nein, nein.
00:19:44Als der Mann Sie beiseite stieß, sind Sie da irgendwo gegengeprallt?
00:19:47Ja, gegen die Hauswand oder eine Mauer, so genau weiß ich das nicht.
00:19:51Mit dem Kopf?
00:19:52Nein, mehr mit der Schulter, mit dem Rücken.
00:20:06Sie gestalten Ausstellungen.
00:20:07Ja.
00:20:08Dekorieren Sie da auch Warenauslagen?
00:20:10Aber ja.
00:20:11Vor meinem Studium habe ich das ja fast nur gemacht.
00:20:13In welcher Branche?
00:20:14In erster Linie Mode.
00:20:16Ja, dann müssten Sie doch einen ausgezeichneten Blick für Bekleidung haben.
00:20:20Farben, Muster, Größen.
00:20:22Ja, sicher.
00:20:23Davon muss man schon was verstehen.
00:20:25Na, werden Sie mir doch bestimmt sagen können, wie groß der Mann etwa war.
00:20:28Und was er anhatte.
00:20:32Ja, so 1,80, 1,85 etwa.
00:20:37Und wie war er bekleidet?
00:20:39Dunkel.
00:20:40Dunkle Hose und Jacke.
00:20:42Können Sie die Jacke näher beschreiben?
00:20:44So eine gefütterte Dederonjacke.
00:20:46Eine Art Anorak.
00:20:48Hm.
00:20:49Er trug eine Kopfbedeckung.
00:20:51Das weiß ich nicht.
00:20:53Ja, ja doch.
00:20:54Er trug so eine, eine Mütze, Matrosenlook.
00:20:58Wissen Sie, wie er so häufig getragen wird?
00:21:00Also dunkle Jacke, dunkle Hose, Dederonjacke, Matrosenmütze.
00:21:04Tja, davon ist jetzt leider die halbe Stadt voll.
00:21:10Ist Ihnen nicht irgendetwas anderes aufgefallen an seinem Gang, an seinen Bewegungen, als er weglief?
00:21:17Könnte es jemand gewesen sein, den Sie schon mal gesehen haben?
00:21:20Nein, ganz bestimmt nicht.
00:21:22Würden Sie den Mann wiedererkennen bei einer Gegenüberstellung?
00:21:25Nein, das glaube ich nicht.
00:21:29Sie können das Protokoll dann abschließen.
00:21:31Tja, Frau Meinert.
00:21:32Das wär's.
00:21:33Sie müssen nur noch das Protokoll unterschreiben.
00:21:43Brauchen Sie mich noch?
00:21:44Nein, Dankeschön.
00:21:48So, Frau Meinert, schauen Sie sich das an, ob alles richtig wiedergegeben ist
00:21:51und dann unterschreiben Sie jede einzelne Seite rechts unten mit vollem Namen, bitte.
00:22:01Strafrechtlichen folgen einer vorsätzlich unrichtigen oder unvollständigen Aussage.
00:22:07Barbara.
00:22:08Ja?
00:22:09Helfen Sie mir doch bitte mal her.
00:22:10Das ist doch nicht nur die Vorführküche.
00:22:13Nein.
00:22:14Nein, Sie wollen noch ein Gästeteil dabei haben mit zehn Tischen.
00:22:1640 Stühle?
00:22:17Das ist ja ein ausgewachsenes Ressort.
00:22:18Ja.
00:22:19Das ist ja nicht nur die Vorführküche.
00:22:20Nein.
00:22:21Nein, Sie wollen noch ein Gästeteil dabei haben mit zehn Tischen.
00:22:2240 Stühle?
00:22:23Das ist ja ein ausgewachsenes Ressort.
00:22:24Ja.
00:22:25Wenn die Leute sehen, was da gekocht wird, wollen Sie eben auch kosten.
00:22:26Ja.
00:22:27Guten Morgen.
00:22:28Guten Morgen.
00:22:29Es ist seit elf.
00:22:30Ich musste erst zur Polizei.
00:22:31Mir ist gestern Abend meine Handtasche gestohlen worden.
00:22:32Ihre Handtasche?
00:22:33Ja.
00:22:34Auf dem Weg, wenn Sie die Polizei kommen, können Sie die Polizei kommen?
00:22:35Nein.
00:22:36Nein, Sie wollen noch ein Gästeteil dabei haben mit zehn Tischen.
00:22:3740 Stühle?
00:22:38Ja.
00:22:39Das ist ja ein ausgewachsenes Restaurant.
00:22:40Wenn die Leute sehen, was da gekocht wird, wollen Sie eben auch kosten.
00:22:41Ja.
00:22:42Guten Morgen.
00:22:43Guten Morgen.
00:22:44Guten Morgen.
00:22:45Es ist seit elf.
00:22:46Ich musste erst zur Polizei.
00:22:47Mir ist gestern Abend meine Handtasche gestohlen worden.
00:22:50Ihre Handtasche?
00:22:51Ja.
00:22:52Auf dem Weg, die Polizei.
00:22:53Ich musste erst zur Polizei.
00:22:56Mir ist gestern Abend meine Handtasche gestohlen worden.
00:22:59Ihre Handtasche?
00:23:00Ja.
00:23:01Auf dem Weg nach Hause.
00:23:02In unserer Straße.
00:23:03Ein Mann hat sie mir weggenommen.
00:23:05Menschenrichterüberfall.
00:23:06Das ist ja ein Ding.
00:23:07Haben Sie den Mann erkannt?
00:23:08Nein.
00:23:09Also ein Raubüberfall.
00:23:10Das hat es ja ihr noch nie gegeben.
00:23:12Erzählen Sie mal.
00:23:13Das ist nicht zu erzählen.
00:23:15Es ging so schnell.
00:23:16Ehe ich überhaupt begriffen hatte, war der Mann schon weg.
00:23:18Barbara, gehen Sie doch bitte erst mal ins Saal.
00:23:20Sagen Bescheid wegen der.
00:23:21Gehen Sie schon.
00:23:22Gut, ich gehe schon.
00:23:30Was hast du dir da ausgedacht, Helga?
00:23:32Irgendwas musste ich ja sagen.
00:23:34Überfallen worden.
00:23:35Auf offener Straße.
00:23:37Ausgeraumt.
00:23:38Du wolltest sagen, dass du die Tasche verloren hast.
00:23:40Du machst mir Vorwürfe, ja.
00:23:41Zur Polizei gehst du auch noch.
00:23:42Das hatte ich mir ja nur für Kurt ausgedacht.
00:23:44Verstehe doch.
00:23:46Kurt bestand darauf, dass ich das anzeige.
00:23:48Er hat mich selber zur Polizei gefahren.
00:23:49Was sollte ich denn machen?
00:23:50Helga, weißt du denn, auf was du dich eingelassen hast?
00:23:53Eine falsche Anzeige.
00:24:01Ich habe die Ausweise abgeschickt heute.
00:24:03Die kann auch der Mann abgeschickt haben, der mich überfallen hat.
00:24:06Überfallen.
00:24:12Die Stühle gehen klar.
00:24:13Die Tische müssen nochmal abgezogen werden.
00:24:15Ja.
00:24:16Barbara, wir brauchen dann noch die Verträge wegen der zusätzlichen Kosten.
00:24:21Die Verträge liegt im Staatsschrank.
00:24:23Frau Meinhardt, geben Sie mir mal bitte den Schlüssel.
00:24:26Der Schrank ist doch immer offen.
00:24:27Ja, aber der Chef hat gestern die Kassette mit den Lohngeldern eingeschlossen.
00:24:30Ja.
00:24:32Mama.
00:24:40Ach so.
00:24:41Den Schlüssel habe ich ja gar nicht mehr.
00:24:43Der war auch in der Tasche.
00:24:44Den zweiten Schlüssel hat der Chef.
00:24:45Ja.
00:24:51Der Schrank ist doch offen.
00:25:00Aber die Kassette ist nicht mehr drin.
00:25:02Was?
00:25:03Ja, wissen Sie denn, ob der Kollege Hase die Kassette auch wirklich eingeschlossen hat?
00:25:06Aber ja, kurz nach fünf. Sie beide waren schon weg.
00:25:09Wir haben gesehen, wie er die Kassette in den Schrank gestellt und die Tür verschlossen hat.
00:25:12Ja, wie?
00:25:13Na, Frank und ich.
00:25:14Frank hat sich ein bisschen verspätet, sonst wäre ich auch schon weg gewesen.
00:25:16Vielleicht hat sich der Kollege Hase nochmal anders überlegt.
00:25:18Nein, er ist vor uns gegangen.
00:25:19Nein, er ist vor uns gegangen.
00:25:20Wissen Sie, der noch viel Geld in der Kassette war?
00:25:22Na, ich glaube schon, sonst hätte er sie ja im Schreibtisch behalten.
00:25:25Moment mal.
00:25:26Ihnen ist gestern der Schlüssel gestohlen worden.
00:25:28Die Tasche, ja.
00:25:29Na, mit dem Schlüssel drin.
00:25:31Und heute ist der Schrank offen und die Kassette weg.
00:25:34Ja, was hat das damit zu tun?
00:25:35Der Schrank ist doch nicht aufgebrochen.
00:25:37Jemand hat ihn aufgeschlossen.
00:25:38Der muss den Schlüssel gehabt haben.
00:25:40Ich gehe sofort zum Betriebsschutz.
00:25:43Ja, Moment mal.
00:25:45Siehst du, was du angerichtet hast?
00:25:50Jetzt wird die Polizei uns alle vernehmen, Helga.
00:25:53Was kann ich denn dafür, dass meine Tasche aus deinem Wagen gestohlen wurde?
00:25:56Wenn wir das angezeigt hätten, Helga, dann hätten sie vielleicht Spuren in meinem Wagen.
00:26:02So suchen sie nach einem Mann, der vorne überfällt, weil du sie irregeführt hast.
00:26:07Helga.
00:26:15bien, ja, jetzt ein書ig aus dem Schrank?
00:26:44Guten Abend, Frau Maynard.
00:27:00Guten Abend, Frank.
00:27:02Ich hätte Sie gern mal gesprochen.
00:27:03Ist das wohl möglich?
00:27:04Ja, sicher. Bitte. Kommen Sie doch rein.
00:27:08Ich komme gerade von der Polizei.
00:27:10Ich glaube, sie hat mich in Verdacht,
00:27:12dass ich Sie überfallen und dann auch mit dem Schlüssel
00:27:14den Geldschrank ausgeräumt habe.
00:27:16Ach, das bilden Sie sich nur ein. Bitte.
00:27:18Aber nein, ich...
00:27:19Nehmen Sie doch erst mal Platz.
00:27:21Bitte schön.
00:27:22Ich war doch dabei, als Herr Hase das Geld weggeschlossen hat und...
00:27:25Na ja, ich habe dabei so ein paar dumme Bemerkungen gemacht.
00:27:28Wieso? Was denn für Bemerkungen?
00:27:30Ob er die Geldkiste nicht in meinem Nachttisch deponieren könnte und so.
00:27:33Aber Frank, so was nimmt doch nur wirklich kein Mensch ernst.
00:27:37Bitte, Frau Maynard, sagen Sie der Polizei,
00:27:40dass ich es nicht gewesen bin.
00:27:42Ja, Frank.
00:27:49Es war dunkel.
00:27:52Ich meine...
00:27:54Bitte schön.
00:27:57Es ging alles viel zu schnell.
00:27:59Aber wenn ich es gewesen wäre,
00:28:01mich hätten Sie doch bestimmt erkannt.
00:28:03Ich habe zu Protokoll gegeben,
00:28:04dass ich niemanden erkannt habe.
00:28:05Ich habe zu Protokoll gegeben,
00:28:06dass ich niemanden erkannt habe.
00:28:12Sie wissen ja gar nicht, was das für mich bedeutet.
00:28:16Jetzt sitze ich doppelt in der Tente.
00:28:18Wieso denn?
00:28:21Na ja, ich...
00:28:23bin sozusagen einschlägig vorbestraft.
00:28:27Sie sind vorbestraft?
00:28:28Eine dumme Sache, so vor anderthalb Jahren.
00:28:33Ich habe einen Zigarettenautomaten geknackt.
00:28:36Mit anderen zusammen, auf jeden kamen auch nur ein paar Schachteln,
00:28:38aber trotzdem gemeinschaftlicher Einbruchsdiebstahl.
00:28:42Wir wurden auf Bewährung verurteilt
00:28:44mit einer Strafandrohung von sechs Monaten.
00:28:46Und wenn ich jetzt wieder in was reinrutsche, dann...
00:28:48Wenn Sie nichts getan haben, dann kann Ihnen überhaupt nichts passieren.
00:28:52Das Schlimme ist, ich habe kein Alibi.
00:28:55Sie werden doch wohl wissen, wo Sie gestern Abend waren.
00:28:57Das kann ich aber nicht sagen.
00:28:59Wieso?
00:28:59Nicht im Betrieb und schon gar nicht bei der Polizei.
00:29:02Ja, haben Sie denn was angestellt?
00:29:06Ich habe ein Schaufenster dekoriert.
00:29:08Bei Hallmann.
00:29:09Der hat 50-jähriges Geschäftsjubiläum.
00:29:10Und wieso können Sie das niemandem sagen?
00:29:12Das war doch kein offizieller Auftrag.
00:29:14Ich habe es auf eigene Rechnung gemacht.
00:29:15Als Dekorateur ist doch das eine Kleinigkeit für mich.
00:29:19Machen Sie das öfter?
00:29:21Nein.
00:29:23Na, Roland manchmal.
00:29:25Aber gestern, da musste er auf dem Ausstellungsgelände Überstunden machen.
00:29:28Und da hat er mich angerufen und gebeten,
00:29:31dass ich hingehe, um den Hallmann nicht aufsitzen zu lassen.
00:29:34Und dann können Sie sehen, was ich davon habe.
00:29:39Trotzdem, wegen dieser einen Schaufenster-Dekoration,
00:29:42da wird Ihnen kein Mensch den Kopf abreißen.
00:29:44Es geht nicht bloß ums Dekorieren,
00:29:46sondern um die Bezahlung.
00:29:48Bar auf die Hand, ohne Steuer, ohne Versicherung.
00:29:51Und den alten Hallmann, den würde ich doch mit reinreißen.
00:29:54Und Roland auch.
00:29:56Sie sollten es aber trotzdem sagen, Frank.
00:30:01Wissen Sie,
00:30:03mit der Wahrheit kommt man immer noch im weitesten.
00:30:05Und was das Schaufenster bei Hallmann angeht,
00:30:11da helfe ich Ihnen.
00:30:16Jetzt bist du sauer, stimmt's?
00:30:19Soll ich vor vorderen die Decke springen?
00:30:22Ich hab dir jetzt alles ganz ehrlich gesagt.
00:30:25Große Beichte des armen Sünders.
00:30:27Ach, und du erwartest jetzt,
00:30:28dass ich dich verzeihend in die Arme schließe, ja?
00:30:30Dann brauche ich wohl nicht mehr wiederzukommen.
00:30:36Mach's gut.
00:30:38Bleib.
00:30:42Setz dich wieder hin.
00:30:43Was soll man da noch reden?
00:31:01Das kann ich ja verstehen,
00:31:01dass du nichts mehr von mir wissen willst.
00:31:03Hab ich das gesagt?
00:31:08Da sind wir nun Monate zusammen.
00:31:10Und dann erfahre ich so,
00:31:12so ganz nebenbei,
00:31:14dass du vorbestraft bist.
00:31:16Und jetzt klaust du schon wieder.
00:31:18Wieso?
00:31:20Woher hast du denn das Dekorationsmaterial?
00:31:21Ach, damit hab ich nichts zu tun.
00:31:22Das hat Roland besorgt.
00:31:24Besorgt.
00:31:24Das Material war schon dort.
00:31:26Ich hatte keine Ahnung,
00:31:27ob Roland es gekauft hat oder nur so mitgenommen hat.
00:31:29Ach, red doch nicht drum rum, gestohlen hat das.
00:31:32Naja.
00:31:33Das hab ich aber erst gemerkt,
00:31:35als ich fertig war
00:31:35und der Hallmann mir das Geld gegeben hat.
00:31:37Einmal meinen Lohn
00:31:38und dann in einem Ex-Raum-Schlag Geld fürs Material für Roland.
00:31:42Wie viel hat dir denn, Hallmann, bezahlt?
00:31:44Ein Hunderter.
00:31:45100 Mark?
00:31:46Für einen Abend?
00:31:48Ich muss schon sagen,
00:31:49das ist ein guter Stundenlohn.
00:31:51Hab ich doch gesagt.
00:31:52Eine dürfte Sache.
00:31:53Aber Frank,
00:31:55wegen 100 Mark nebenbei
00:31:56lässt du den Verdacht auf dir sitzen,
00:31:58dass du Frau Meinert überfallen
00:31:59und unseren Geldschrank ausgeraubt hast?
00:32:01Bist du denn noch zu retten?
00:32:03Ich hab der Polizei gesagt,
00:32:08dass ich durch die Stadt gebummelt bin.
00:32:10Eine Lüge zieht die andere nach sich.
00:32:14Ich will keinen Mann, der lügt.
00:32:17Dir hab ich die Wahrheit gesagt.
00:32:19Weil du nicht weiter wusstest.
00:32:20Und auch nur scheibchenweise.
00:32:21Ist die Wahrheit
00:32:26eine Dauerwurst,
00:32:28von der man sich so je nach Belieben
00:32:30was abschneiden kann?
00:32:32Aber verlass dich drauf.
00:32:33Die Polizei holt sich auch ihr Stück.
00:32:37Und du trampelst auch noch auf mir rum.
00:32:45Hast du dir eigentlich schon mal überlegt,
00:32:48was das bedeutet?
00:32:51Wenn sich ein Mädchen
00:32:52deinetwegen so aufregt?
00:32:58Egal.
00:32:58Du glaubst,
00:32:59dieser Frank Baudinger
00:33:00ist zu dir gekommen,
00:33:01weil er unschuldig ist?
00:33:04Wenn er mit dem Überfall
00:33:05nichts zu tun hat,
00:33:06dann braucht er doch keine Angst zu haben.
00:33:10Bitte?
00:33:14Ich sag dir,
00:33:15der hat ein schlechtes Gewissen.
00:33:16Du musst morgen auf jeden Fall
00:33:17nochmal zur Polizei gehen
00:33:18und dort von diesem seltsamen Besuch erzählen.
00:33:21Die Polizei hat dich da aufgefordert,
00:33:26zu melden,
00:33:27wenn du irgendwas Verdächtiges aufstößt.
00:33:30Und dieser Besuch,
00:33:31der ist für mich
00:33:31na,
00:33:34höchst verdächtig.
00:33:35ich bin müde,
00:33:45ich möchte schlafen.
00:33:59Gute Nacht.
00:34:09Schlaf gut.
00:34:21Helga?
00:34:22Bist du noch wach?
00:34:25Bist du noch wach?
00:34:25alle Ausweise,
00:34:35einfach so mit der Post?
00:34:37Alle Ausweise? Einfach so mit der Post? Ja, heute früh. Nobel, nobel. Klaut die Tasche mit dem Geld und die Ausweise schickt er in Büttenpapier zurück.
00:34:57Fehlt nur noch der Absender. Können wir dann anfangen zu arbeiten?
00:35:03Darf ich mal? Ja. Ist der auf unserem Postamt abgestempelt? Da müsste ja der Dieb noch in unserer Stadt sein. Waren Sie damit schon bei der Polizei?
00:35:17Nein, ich bekam den Brief hier, als ich zur Arbeit ging. Das müssen Sie doch machen. Das kann enorm wichtig sein. Ja, ja, ja.
00:35:23Vielleicht sind da Fingerbrücke drauf. Ich ruf mal euren Fuhrpark an. Vielleicht können Sie hinfahren.
00:35:33Bekomme ich jetzt Ärger? Ich meine wegen der Bewährung. So eine Arbeit nach Feierabend, die muss doch eigentlich vom Betrieb genehmigt sein.
00:35:47Also ist das eine Sache des Betriebes? Eben. Ja, bitte. Ich möchte nur mit warten.
00:35:56Wenn die Konfliktkommission zusammentritt, dann... Die Konfliktkommission wird doch nur auf Antrag tätig.
00:36:01Und ich glaube nicht, dass Ihr Werbeleiter Sie deswegen bemühen wird. Können Sie nicht mal mit ihm reden?
00:36:07Ich denke, Sie sind manns genug, selbst für sich zu sprechen.
00:36:10Naja. Aber ein gutes Wort einlegen, das kann doch nicht schaden.
00:36:14Aber das können doch Ihre Kollegen viel besser.
00:36:17Und wenn Sie erfahren, dass ich schon einmal vorgestraft bin, dann...
00:36:21Von uns nicht.
00:36:23Und ob Sie es Ihnen sagen, das müssen Sie selber entscheiden.
00:36:28So. Und dann können Sie gehen. Ich lasse Sie gleich hier raus.
00:36:32Danke schön, Herr Oberleutnant. Auf Wiedersehen.
00:36:41Ach so, das sagt man wohl bei der Polizei lieber nicht, oder?
00:36:44Auch bei uns sagt man ganz genauso auf Wiedersehen wie anderswo.
00:36:46Aha. Na dann.
00:36:48Herr Frank, ich wollte Ihnen noch sagen, es gibt zwei, die von vornherein nicht daran geglaubt haben,
00:36:53dass Sie mit dem Überfall was zu tun haben.
00:36:55Wer denn?
00:36:56Und der eine bin ich.
00:36:57Und wer noch?
00:36:58Ist das so schwer zu erraten?
00:37:00Was denn? Sie meinen Barbara?
00:37:03Mhm.
00:37:04Mann, Herr Oberleutnant. Sie sind eine Wucht.
00:37:07Ne, aber raus.
00:37:08Bitte, Frau Meinert.
00:37:09Guten Tag.
00:37:10Ich...
00:37:11Ich komme, weil...
00:37:12Ich habe heute früh mit der Post diesen Brief bekommen. Mit meinen Ausweisen.
00:37:15Dann nehmen Sie doch Platz.
00:37:16Danke.
00:37:17Sind das alle Ausweise, die in der Tasche waren?
00:37:18Ja.
00:37:19Sonst war nichts in dem Kumpel.
00:37:20Nein.
00:37:21Sonst war nichts in dem Kumpel.
00:37:22Nein.
00:37:23Solche Umschläge kann man recht selten einzeln kaufen. Sie gestatten doch, dass wir den hier behalten.
00:37:25Ja, sicher.
00:37:26Die Ausweise können Sie dann bei mir abholen, wenn unsere Kriminaltechniker Sie unter die Lupe genommen haben.
00:37:41Tja, Frau Meinert, da bleibt Ihnen allerhand Ärger erspart.
00:37:44Tja, ich bin wirklich sehr froh, dass die Ausweise wieder da sind.
00:37:46Ich habe auch eine Überraschung für Sie. Das heißt, vielleicht...
00:37:47Aber... das ist ja meine Tasche.
00:37:48Eine Frau hat sie gefunden.
00:37:49Gefunden?
00:37:50Ja, ja.
00:37:51Ja, ja.
00:37:52Ja, sicher.
00:37:53Ja, sicher.
00:37:54Die Ausweise können Sie dann bei mir abholen, wenn unsere Kriminaltechniker Sie unter die Lupe genommen
00:37:55haben.
00:37:56Tja, Frau Meinert, da bleibt Ihnen allerhand Ärger erspart.
00:37:59Tja, ich bin wirklich sehr froh, dass die Ausweise wieder da sind.
00:38:03Ich habe auch eine Überraschung für Sie. Das heißt, vielleicht...
00:38:09Aber... das ist ja meine Tasche.
00:38:13Eine Frau hat sie gefunden.
00:38:14Gefunden?
00:38:16Am Stadtrand in der Nähe vom Waldpark, da wo die neuen Bungalows stehen.
00:38:20Sie konnte sich nicht denken, dass so eine gut erhaltene Tasche jemand einfach wegwirft.
00:38:24Noch dazu mit Inhalt.
00:38:25Und da hat sie sich abgegeben.
00:38:27Tja, mehr war leider nicht drin.
00:38:30Da fehlt also noch die Brieftasche, Portemonnaie mit Geld, die Schlüssel.
00:38:37Die Ausweise sind da.
00:38:39Ja, bitte.
00:38:43Bitte stellen Sie durch.
00:38:45Kriminalpolizei Oberleutnant Korf.
00:38:49Aber da hätten Sie doch irgendeine Nachricht hinterlegen können.
00:38:55Das hast du vergessen.
00:38:59Ja, das glaube ich auch, dass wir noch darüber reden müssen.
00:39:07Sehen Sie, Frau Meinert, in einem ordentlichen Haushalt geht nichts verloren.
00:39:15Die Geldkassette aus dem Stahlschrank ist wieder da.
00:39:17Die Kassette?
00:39:19Ja, Ihr Werbeleiter hat Sie gestern früh aus dem Stahlschrank genommen, noch bevor Sie ins Büro kamen, um auf dem Ausstellungsgelände die Löhne auszuzahlen.
00:39:27Und seine Frau hat bei Ihrem Anruf lediglich vergessen, Ihnen das auszurichten.
00:39:31Ja, dann ist ja gar nicht eingebrochen worden mit meinem Schlüssel, meine ich.
00:39:37So ist es.
00:39:39Kein Diebstahl, kein Einbruch.
00:39:41Jedenfalls nicht in Ihrem Büro.
00:39:43Ja, die Tasche können Sie gleich wieder mitnehmen.
00:39:49Die Sachen natürlich auch.
00:40:01Frau Meinert, Sie waren gestern noch ein bisschen durcheinander.
00:40:05Vielleicht ist Ihnen doch noch diese oder jene Einzelheit eingefallen.
00:40:08Irgendein kleiner Hinweis, der uns weiterhelfen könnte.
00:40:11Nein, ich wüsste nichts.
00:40:14Es wäre ja möglich, dass Sie unter dem Eindruck der Ereignisse irgendetwas vergessen oder durcheinander gebracht haben.
00:40:21Jetzt ist noch Gelegenheit dazu, das richtig zu stellen.
00:40:29Ihr Herr Baudinger hat Sie gestern Abend zu Hause aufgesucht.
00:40:32Ja, das ist richtig. Das hätte ich fast vergessen.
00:40:36Mein Mann meinte, das sollte ich Ihnen unbedingt sagen. Das wäre sehr wichtig für Sie.
00:40:39Und Sie?
00:40:40Ich weiß nicht.
00:40:43Frank bat mich Ihnen zu sagen, dass er mit dem Überfall nichts zu tun hat.
00:40:47Hatten Sie den Frank dann im Verdacht?
00:40:49Nein.
00:40:50Ja, ich habe den Mann ja gar nicht richtig gesehen.
00:40:53Aber mit dem Frank arbeiten Sie täglich zusammen. Sie sehen ihn also jeden Tag.
00:40:58Ja, wieso? Ich verstehe Sie nicht, Herr Oberlehrer.
00:41:00Also wenn man mit einem Menschen jeden Tag zusammen ist, bildet man sich doch eine Meinung über ihn.
00:41:04Ob Sie Frank Baudinger solch eine Tat zutrauen, möchte ich wissen.
00:41:07Nein.
00:41:09Eigentlich nicht, aber...
00:41:10Aber?
00:41:12Frank ist vorbestraft. Mein Mann meint, dass...
00:41:14Ich möchte Ihre Meinung wissen, nicht die Ihres Mannes.
00:41:18Frank kann das gar nicht gewesen sein.
00:41:19Ich weiß.
00:41:20Ja.
00:41:22Sie wissen?
00:41:23Es ist mein Beruf, möglichst viel in Erfahrung zu bringen.
00:41:29Kann ich jetzt gehen?
00:41:30Na, für heute habe ich keine Fragen mehr.
00:41:38Richtig finde ich das nicht.
00:41:40Hase hätte wenigstens einen Zettel in den Stahlschrank legen können.
00:41:43Aber Frank, du hast doch gehört, dass seine Frau uns Bescheid sagen soll.
00:41:45Was geht das seine Frau an? Sie arbeitet nicht bei uns.
00:41:49Was regst du dich denn so auf? Wird das doch alles in Ordnung?
00:41:51Na, nisch das in Ordnung. Wäre diese blöde Kassette nicht gewesen, hätte ich keinem zusammenbrochen.
00:41:54Deshalb bist du so wütend.
00:41:55Na und?
00:41:56Wird ich sonst der Polizei und dem Hase erzählen müssen, dass ich bei Heilmann das Schaufenster dekoriert habe?
00:42:01Dann ist es ja ein Glück, dass die Kassette verschwunden war.
00:42:06Glück?
00:42:07Weil du sonst weiter geschwiegen hättest.
00:42:10Wirst du denn nie gescheit?
00:42:15Morgen, Frank.
00:42:16Morgen.
00:42:23Was ist hier?
00:42:26Ich halte das nie mehr auf.
00:42:28Wetter auf!
00:42:40Das ist doch die Tasche.
00:42:41Ja.
00:42:44Eine Frau hat sie gefunden und bei der Polizei abgegeben.
00:42:47Gefunden wo?
00:42:48Im Waldpark, ganz dicht bei deinem Bungalow.
00:42:51Was hat die Polizei gesagt?
00:42:52Ja.
00:42:53Hat man von mir gefragt, ja.
00:42:54Ich erzähle dir alles heute Abend.
00:42:55Nein.
00:42:56Nein.
00:42:57Das geht nicht mehr.
00:42:58Das geht doch jetzt nicht mehr.
00:42:59Wir können uns doch nicht mehr treffen.
00:43:01Was glaubst du denn?
00:43:02Was glaubst du denn, was die Leute sagen, wenn man uns zusammensieht?
00:43:07Ja.
00:43:08Ja.
00:43:09Das geht nicht mehr.
00:43:10Das geht doch jetzt nicht mehr.
00:43:15Wir können uns doch nicht mehr treffen.
00:43:16Ja.
00:43:17Ja.
00:43:18Was glaubst du denn, was die Leute sagen, wenn man uns zusammensieht?
00:43:20Ja.
00:43:21Ja.
00:43:22Ja.
00:43:23Ja.
00:43:24Ja.
00:43:25Ja.
00:43:26Ja.
00:43:27Ja.
00:43:28Ja.
00:43:29Ja.
00:43:30Ja.
00:43:31Ja.
00:43:32Ja.
00:43:33Ja.
00:43:34Ja.
00:43:35Ja.
00:43:36Ja.
00:43:37Ja.
00:43:38Ja.
00:43:39Ja.
00:43:40Ja.
00:43:41Ja.
00:43:42Ja.
00:43:43Ja.
00:43:44Ja.
00:43:45Ja.
00:43:46Ja.
00:43:47Ja.
00:43:48Ja.
00:43:49Ja.
00:43:50Ja.
00:43:51Ja.
00:43:52Ja.
00:43:53Ja.
00:43:54Ja.
00:43:55Ja.
00:43:56Ja.
00:43:57Ja.
00:43:58Ja.
00:43:59Ja.
00:44:00Ja.
00:44:01Ja.
00:44:02Ja.
00:44:03Ja.
00:44:04Ja.
00:44:05Ja.
00:44:06Ja.
00:44:07Ja.
00:44:08Ja.
00:44:09Ja.
00:44:10Ja.
00:44:11Ja.
00:44:12Und die Tasche ist auch gefunden worden.
00:44:15Und wo?
00:44:16Irgendwo am Stadtrand.
00:44:17Gebüsch, glaube ich.
00:44:19Der Oberleutnant hat sie mir wiedergegeben.
00:44:21Es fehlen die...
00:44:23die Brieftasche, die Schlüssel und...
00:44:26naja, das Portemonnaie.
00:44:27Ja.
00:44:27Bitte, wir können essen.
00:44:33Gut.
00:44:34Danke.
00:44:37Hast du auf der Polizei gesagt,
00:44:38dass dieser Frank bei dir war?
00:44:40Ja.
00:44:40Aber der hat in dieser Zeit Schaufenster dekoriert.
00:44:45Kurt?
00:44:47Na, was ist?
00:44:50Ich habe doch jetzt meine Tasche wieder.
00:44:53Die Ausweise sind wieder da.
00:44:54Portemonnaie waren 30 Mark.
00:44:56Der Schaden ist also nicht groß.
00:44:58Ja.
00:44:59Ich überlege, ob ich die Anzeige nicht zurückziehen sollte.
00:45:04Die Anzeige zurückziehen?
00:45:06Ist doch nicht dein Ernst.
00:45:07Hier geht es um ein Verbrechen.
00:45:08Ja, ein Verbrechen.
00:45:10Ja, ein Verbrechen.
00:45:12Ein Raubüberfall auf offener Straße.
00:45:14Trotzdem, dieser ganze Aufwand...
00:45:18Der ist nötig, glaub mir.
00:45:22Stell dir mal vor, was passieren kann,
00:45:24solange es am Köln frei rumläuft.
00:45:25Was soll denn schon passieren?
00:45:26Na, ihr könnt weitere Überfälle verüben.
00:45:28Eine ganze Stadt unsicher machen.
00:45:29Aber das ist doch Unsinn.
00:45:31Kurt...
00:45:31Dann stell dir mal vor,
00:45:33wenn sich eine Überfalle mal wehrt.
00:45:34Kannst du Mord und Totschlag machen.
00:45:38Ach, wer...
00:45:38Dann meint es doch gemeingefährlich.
00:45:41Im Übrigen kannst du höchstens ein Antragsdelikt zurückziehen.
00:45:46Also, zum Beispiel, wenn dich jemand verleumdet hat oder so.
00:45:50Aber die Anzeige eines Verbrechens kannst du gar nicht zurücknehmen.
00:45:54Aber...
00:45:59Aber wenn...
00:46:02Nein, in keinem Fall.
00:46:06Wenn ein Verbrechen bekannt wird,
00:46:08dann muss es verfolgt werden, sozusagen, von Amts wegen.
00:46:11Auch ohne Anzeige.
00:46:17Nur Schleimschirpen.
00:46:22Gut, na.
00:46:24Augenblick noch, Herr Bliemöld.
00:46:44Ja.
00:46:47Was gibt's denn noch?
00:46:49Setzen Sie sich doch.
00:46:51Danke.
00:46:51Die...
00:46:55Kassette hat sich doch wieder angekommen.
00:46:59Darum geht's nicht.
00:47:00Absolut.
00:47:10Sie haben vorgestern in der Werkstatt am Schillerplatz
00:47:12eine neue Entlüftungsscheibe einsetzen lassen.
00:47:14Ja.
00:47:14In Ihrem Pkw-Wartburg.
00:47:16Ja, das ist richtig.
00:47:17Wann und wie ist denn die Scheibe in zwei gegangen?
00:47:19Das weiß ich nicht.
00:47:20Als ich früh zum Wagen kam, war sie kaputt.
00:47:23Wann haben Sie den Wagen das letzte Mal genutzt?
00:47:25Am Abend vorher, als ich aus dem Büro kam, etwa zwischen sechs und sieben.
00:47:30Und wo stand der Wagen über Nacht?
00:47:32Vor meinem Grundstück.
00:47:33Als Sie am Morgen den Schaden entdeckten, ist Ihnen da gar nicht in den Sinn gekommen, das
00:47:37zu melden?
00:47:38Nein, es war kein Unfallschaden und Kasko versichert bin ich nicht.
00:47:43Oh, so eine Scheibe kostet doch Geld.
00:47:44Ja.
00:47:45Ein Auto kostet immer Geld.
00:47:48Wussten Sie nicht, dass in den vergangenen Nächten in einer Reihe von Fahrzeugen eingebrochen
00:47:52wurde und daraus Diebstähle erfolgten?
00:47:54Nein.
00:47:56Gestern, ja, gestern im Büro war davon die Rede, aber an dem Morgen habe ich nichts davon
00:48:00gewusst.
00:48:00Wir haben in der Zeitung um Mithilfe gebeten, um Hinweise.
00:48:03Warum haben Sie uns nicht verständigt?
00:48:06Die Scheibe war erneuert.
00:48:08Hätte es Ihnen was genutzt?
00:48:09Allein Ihre Angaben, wann und wo die Scheibe in zwei gegangen ist, ist für uns wichtig.
00:48:13Ja.
00:48:14Hätte ich gewusst, dass das wichtig für Sie ist, hätte ich es natürlich angezeigt.
00:48:17Dazu kommt, mir ist nichts gestohlen worden.
00:48:23Haben Sie das genau überprüft?
00:48:25Ja.
00:48:26Ich lasse doch nie etwas im Wagen liegen.
00:48:28Seltsam.
00:48:30Aus allen anderen Fahrzeugen wurde was entwendet.
00:48:33Ja, ich kann nur wiederholen, mir ist nichts gestohlen worden.
00:48:37Vielleicht ist es auch gar nicht der Täter, den Sie suchen.
00:48:40Am Waldparkabends ist viel Betrieb.
00:48:41Ja, ist doch möglich.
00:48:43Ich danke Ihnen, dass Sie vorbeigekommen sind, Herr Blümel.
00:48:47Was wollte die Polizei von dir?
00:49:03Da zieht es dir.
00:49:06Du sollst nicht so viel Kaffee trinken.
00:49:08Was war los?
00:49:11Ach, jetzt nicht.
00:49:13Barbara ist zu Tisch?
00:49:14Koffer hat rausbekommen, dass man in die Werkstatt eine neue Scheibe eingesetzt hat.
00:49:20Sie wissen, dass dein Wagen aufgebrochen wurde?
00:49:22Nein, dass die Scheibe eingedrückt wurde.
00:49:24Können Sie sich zusammenreimen, dass der Wagen ausgeraubt worden ist?
00:49:26Aber wieso denn?
00:49:27Mir ist doch nichts gestohlen worden.
00:49:29Aber meine Tasche, die ist nicht dabei gefunden worden.
00:49:32Aber da war doch gar nicht die Rede.
00:49:33Es ging dann um meinen Wagen.
00:49:34Aber du hättest doch sagen müssen, dass meine Tasche bei dir im Wagen lag.
00:49:42Warum denn?
00:49:43Warum denn?
00:49:45Man hat mich doch nur gefragt, ob mir etwas gestohlen worden ist.
00:49:48Ich habe nicht, dass die Wahrheit gesagt.
00:49:50Es geht nicht deine Tasche an.
00:49:52Aber du weißt davon.
00:49:54Was?
00:49:54Du hast von Anfang an gewusst, dass...
00:49:56Was?
00:49:58Was habe ich denn gewusst?
00:50:01Dass du diese unglaubliche Geschichte vom Überfall erfinden würdest?
00:50:05Dass du Anzeige erstatten würdest?
00:50:07Du hast es dir ausgedacht.
00:50:09Ist deine Sache.
00:50:11Ich halte mich daraus.
00:50:14Du, ich habe das auch deinetwegen gemacht.
00:50:16Du, ich habe das auch deinetwegen gemacht.
00:50:46Wenn jetzt doch noch alles rauskommt...
00:50:57Nein.
00:50:59Dann erfährt auch Kurt von uns.
00:51:01Kann ich es auch nicht, ne?
00:51:04Passiert ein paar Mal ein Feierabend bei mir.
00:51:08Das passiert doch.
00:51:09Oft.
00:51:11Das ist eine Frau mit einem Arbeitskollegen.
00:51:13Naja.
00:51:13So siehst du das?
00:51:17Wie denn sonst?
00:51:20Ich hatte gedacht, es wäre etwas mehr.
00:51:22Aber dem kannst du mir immer noch sagen...
00:51:25Wir hätten gearbeitet nach Feierabend bei mir.
00:51:27Und um das nicht zu sagen, hätte ich den Überfall erfunden.
00:51:30Mein Gott, der kann dir doch nichts beweisen.
00:51:33Beweisen.
00:51:34Beweisen, als ob sie darauf ankennen.
00:51:45Ich werde ihm die Wahrheit sagen.
00:51:47Ist doch nicht dein Ernst.
00:51:49Der Mann würde sich scheiden lassen.
00:51:50Dann werde ich eben geschieden.
00:51:51Aber Helga...
00:51:52Wir könnten heiraten.
00:52:04Was sind wir?
00:52:05Warum nicht?
00:52:07Ich kann nicht wieder heiraten.
00:52:08Du willst es nicht?
00:52:08Nein, ich will auch nicht.
00:52:09Und ich weiß, dass es nicht gut geht.
00:52:11Das ist kein Argument.
00:52:12Viele Indie sind glücklich.
00:52:13Ja, das habe ich von dir und deinem Mann auch gedacht.
00:52:15Andere denken es heute noch.
00:52:16Tja, Mädchen.
00:52:36Wird schon wieder werden.
00:52:37Helga, ne?
00:52:46Jetzt weißt du, wie es war.
00:52:53Warum bloß?
00:52:56Warum?
00:52:58Wenn ich dir gesagt hätte, wo mir die Tasche wirklich gestohlen wurde,
00:53:01wirst du auch alles andere erfahren.
00:53:05Wir haben uns doch immer alles gesagt.
00:53:12Ich hatte Angst.
00:53:16Angst.
00:53:19Vor mir.
00:53:31Der Hand muss runter.
00:53:46Dieser angebliche Raubüberfall, war das eigentlich seine Idee?
00:53:58Das habe ich mir ausgedacht.
00:54:00Er ist hier zu Hause.
00:54:02Ja, das hat er dir überlassen.
00:54:05Naja, das ist ja auch nicht sein Problem.
00:54:10Sag mir doch mal, um Gottes Willen, warum du nach so langer Zeit plötzlich deine eigenen Wege gegangen bist.
00:54:21Wir haben jetzt alles.
00:54:36Wir haben beide einen interessanten Beruf.
00:54:42Wir haben ein gemütliches Heim.
00:54:44Wir haben uns.
00:54:51Genügt das nicht?
00:54:55Mir nicht.
00:54:58Mir nicht.
00:55:01Verstehst du?
00:55:03Immer nur in diesen vier Wänden.
00:55:05Abend für Abend.
00:55:07Immer das Gleiche.
00:55:08Du kommst.
00:55:11Hallihallo.
00:55:14Deine Kammermusik.
00:55:18Dein Hund.
00:55:20Dein Schreibtisch.
00:55:22Und ich?
00:55:23Drüben im Bett genau das Gleiche.
00:55:27Deine Musik.
00:55:30Deine Bücher.
00:55:32Hast du irgendwann mal Zeit für mich?
00:55:40Bücher.
00:55:41Bücher.
00:55:44Begreif doch, ich arbeite ja auch gern.
00:55:48Du.
00:55:48Ja, ich liebe meinen Beruf auch, aber das, das ist nicht das ganze Leben.
00:55:55Warum haben wir nie Leute hier?
00:55:57Freunde, damit man mal reden kann.
00:56:00Gespräch.
00:56:02Ja.
00:56:03Ein richtig schönes Gespräch.
00:56:07Da warum gehen wir nie mal aus?
00:56:10Mal tanzen.
00:56:11Ja.
00:56:18Gott, wie wir leben.
00:56:24Das ist so einförmig.
00:56:31Und alles, was dir bei mir
00:56:33gefehlt hat,
00:56:39das hast du bei diesem
00:56:40bei deinem Kollegen
00:56:44gefunden.
00:56:48Va, was wissen wir niemals.
00:56:57Ich nehme dir.
00:57:08Das haben wir zurückge warten.
00:57:09Ich rufe.
00:57:17Was?
00:57:17Also ist deine Ehe mit mir für dich auf die Dauer unerträglich.
00:57:47So wie bisher, ja.
00:58:09Vielleicht ist es wirklich nicht so einfach mit mir zu leben.
00:58:15Warum hast du bloß nie ein Wort gesagt?
00:58:17Es tut mir leid, dass ich dich belogen habe.
00:58:26Das schlimmste Allerlüge ist bloß, dass ihr Misstrauen zeigt.
00:58:44Angst.
00:58:44Angst vor der Wahrheit.
00:58:58Wenn ich morgen zur Polizei gehe und alles erzähle, was glaubst du erwartet mich?
00:59:03Was werden wir auf uns nehmen?
00:59:14Wenn du willst, komme ich mit.
00:59:23Dann muss ich alleine hingehen.
00:59:24Bitte, Frau Meinert.
00:59:36Guten Morgen.
00:59:40Herr Oberleutnant, ich hätte Sie gerne noch mal gesprochen.
00:59:44Nehmen Sie Platz.
00:59:47Danke.
00:59:52Tja, Frau Meinert.
00:59:54Ihre Brieftasche, Ihr Portemonnaie und Ihre Schlüssel.
00:59:58Wir haben heute Nacht den Mann gestellt, der die Fahrzeuge aufgebrochen hat.
01:00:01Er hat gestanden, dass er Ihre Tasche gestohlen hat.
01:00:04Allerdings nicht bei einem Überfall,
01:00:07sondern aus dem Wagen des Herrn Blümel.
01:00:08Aber das wissen Sie ja.
01:00:09Dann bin ich also zu spät gekommen.
01:00:15Sagen wir spät, Frau Meinert.
01:00:18Sehr spät.
01:00:27Niemals wäre ich mit dem Gesetz in Konflikt geraten,
01:00:31wäre ich nicht bestohlen worden,
01:00:32erklärte Helga Meinert später laut Vernehmungsprotokoll.
01:00:37Wer würde ihr das nicht glauben?
01:00:38Aber erklärt es wirklich die Ursache ihrer Tat?
01:00:43Liegt sie nicht eher in der Inkonsequenz,
01:00:45mit der sie den Konflikt mit ihrem Ehepartner zu regulieren versucht?
01:00:50Helga Meinert arrangiert sich mit einem anderen Mann,
01:00:53ohne sich mit ihrem rechtmäßigen Partner offen auseinanderzusetzen
01:00:56oder auch zu brechen.
01:00:58Das ist inkonsequent,
01:01:00unaufrichtig,
01:01:02moralisch fragwürdig.
01:01:03Ein Fehlverhalten wie das der Helga Meinert ist eben oftmals mehr als nur eine persönliche Affäre.
01:01:11Es kann zum Vorspiel eines Rechtsbruchs werden,
01:01:14wenn der Versuch hinzukommt,
01:01:15den Staat als Blitzableiter für den persönlichen Konflikt zu missbrauchen.
01:01:20Ob der falsche Alarm, der per Telefon ausgelöst wird,
01:01:25die falsche Anschuldigung eines anderen oder auch die vorsätzlich falsche Zeugenaussage,
01:01:30fast immer werden dadurch technische Mittel und Arbeitskraft der Volkspolizei nutzlos vergeudet.
01:01:36Mitunter zur selben Zeit, da sie anderswo dringend benötigt werden.
01:01:39Hinzu kommt,
01:01:42durch solche Straftaten werden andere Bürger,
01:01:45man denke an Helga Meinerts Arbeitskollege Frank,
01:01:48in Verdacht
01:01:48und damit in äußerst peinliche Situationen gebracht.
01:01:53Gegen Helga Meinert musste ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden.
01:01:58Bei der Strafzumessung
01:02:00hatte das Gericht,
01:02:01wie in jedem Falle,
01:02:03auch die Umstände zu prüfen,
01:02:05die zugunsten der Angeklagten sprechen.
01:02:07Bei Helga Meinert bestanden sie vor allem darin,
01:02:10dass sie von sich aus den Entschluss zur Wahrheit gefasst hatte,
01:02:13wenngleich zu einem Zeitpunkt,
01:02:15da man hinter ihre Lüge bereits gekommen war.
01:02:20In Übereinstimmung mit dem Antrag des Staatsanwalts
01:02:23verurteilte das Gericht die Angeklagte Meinert
01:02:25wegen Vortäuschung einer Straftat
01:02:27gemäß § 229 Strafgesetzbuch auf Bewährung.
01:02:32Für den Fall der Nichtbewährung
01:02:33wurde eine Freiheitsstrafe von einem Jahr angedroht.
01:02:37Die Bewährungszeit setzte das Gericht auf zwei Jahre fest.
01:02:44Zweifellos hatte die Straftat der Helga Meinert
01:02:46auf Seiten der Volkspolizei
01:02:48auch materiellen Schaden verursacht.
01:02:51Dennoch unterblieb es im Urteil,
01:02:53ähnlich wie auch in anderen Fällen dieser Art,
01:02:56die Angeklagte zum Ersatz des entstandenen Schadens zu verpflichten.
01:03:00Warum eigentlich?
01:03:00Ich weiß, dass sich der Umfang solchen Schadens
01:03:05nicht auf den ersten Blick bilanzieren lässt.
01:03:08Aber kann das ein Grund dafür sein,
01:03:11dem Täter den Ersatz des von ihm verursachten Schadens
01:03:13von vornherein zu erlassen?
01:03:16In dieser Frage, finde ich,
01:03:18sollten wir unseren bisherigen Standpunkt überprüfen.
01:03:21Zumal die Wiedergutmachung des Schadens
01:03:24ein wichtiges Moment der Bewährung
01:03:25auch für solche Straftäter sein könnte.
01:03:30Kriminelle Vergehen,
01:03:32durch die eine Straftat vorgetäuscht
01:03:34oder ein bestimmter Bürger
01:03:35im Widerspruch zur Wahrheit angeschuldigt wird,
01:03:37gehören bei uns nicht zu den häufigen Delikten.
01:03:40Dennoch müssen sich unsere Gerichte
01:03:42oft genug mit solchen Rechtsbrechern auseinandersetzen.
01:03:45Und zuweilen sind die Folgen
01:03:48weit einschneidender als im Falle der Helga Meinert.
01:03:52Ich muss da an einen Fall denken,
01:03:54in dem sich kürzlich eine 16-Jährige
01:03:56zu verantworten hatte.
01:03:58Sie hatte mit einem Tanzpartner
01:04:00gemeinsam eine feuchtfröhliche Nacht verbracht
01:04:02und war erst in den frühen Morgenstunden heimgekehrt.
01:04:06Aus Angst vor den Eltern
01:04:07gab sie an, vergewaltigt worden zu sein.
01:04:10Die Täterbeschreibung, die sie gab,
01:04:12passte auf einen jungen Mann,
01:04:13der aufgrund dessen festgenommen wurde.
01:04:16Er musste mehrere Tage
01:04:17in Untersuchungshaft zubringen,
01:04:19bis die Sache aufgeklärt war.
01:04:23Beweisen nicht auch solche Fälle,
01:04:25dass der Mut zur Wahrheit,
01:04:27und sei sie noch so bitter,
01:04:29immer die bessere Entscheidung ist?
01:04:32Guten Abend.