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  • vor 2 Tagen
Felix Karsunke, einst Jockey und seit acht Jahren Koch, kommt mit seinem Leben nicht zurecht. Er träumt davon, sich ein Rennpferd zu kaufen, das für ihn laufen soll und ihm das große Geld und ein angenehmes Leben einbringt. Aber so läuft die Sache natürlich nicht. Felix hat gar nicht das Geld, sich diesen Traum zu erfüllen. Gelegentliche Wetteinnahmen sind gering, ebenso die Einnahmen aus einer kleinen Erbschaft und ehrliche Arbeit ist nicht sein Ding. Wegen seiner Wettleidenschaft lässt seine Arbeitsmoral oft zu wünschen übrig und ständige Arbeitsplatzwechsel sind an der Tagesordnung.
Schließlich geht er gar nicht mehr zur Arbeit. Seinen finanziellen Verpflichtungen, Unterhaltszahlungen für seinen Sohn Steffen an seine geschiedene Frau Helga, kommt er schon lange nur sporadisch nach. Von seiner neuen Lebensgefährtin Marion, mit der er eine gemeinsame Tochter hat, lässt er sich seit Jahren aushalten. Dennoch reicht das Geld nicht. Und da Felix nicht gewillt ist, seinen Faulenzer-Lebenstil für seinen Traum aufzugeben, kommen krumme Geschäfte und Diebstahl ins Spiel. (Text: mdr)

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Transkript
00:00:00Guten Abend, liebe Zuschauer. Ein Königreich für ein Pferd bietet Richard III., als es um sein oder
00:00:09nicht sein, um Leben oder Tod geht. Felix Karsunke, der im Mittelpunkt des folgenden Straffalles steht,
00:00:17erhofft sich auch Rettung von einem Pferd. Dabei ist seine Lage weit weniger ernst als die des
00:00:22shakespearschen Dramenhelden. Warum aber klammert sich ein Felix Karsunke dennoch an Pferdestärken?
00:00:30Nein! Miranda holt auf! Sie schafft es! Sie schafft es! Ich kann nicht mehr hinsehen! Ich kann nicht mehr hinsehen!
00:00:43Mama, ein paar Pferden weniger tun es auch. Na bitte! Platz und Sieg! Das war mir gestern schon klar. Mama, warum Sie sich alterieren?
00:00:53Entschuldige bitte, wenn Vater das noch miterlebt hätte. Vater hat Miranda nie viel zugetraut und mir auch nicht.
00:01:00Aber Schwamm drüber, wir haben jedenfalls gewonnen. Ja, wunderbar! Ja, wir haben gewonnen! Ja, wirklich!
00:01:07Ja! Ach, schön! Na, Tag! Herzlichen Glückwunsch! Ja, ja! Herzlichen Glückwunsch! Ja, ja! Gewonnen!
00:01:13Ach, wenn man! Wenn du so viel licht bei diesem Rost! Ja, durchsehen lieber, wenn man durchsehen! Dieses Rost verlangt wissenschaftliche Beachtung! Was, Mama? Ja! Vorletzter beim großen Preis und Achter beim Derby! Ich hab gewonnen! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja!
00:01:43Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja
00:02:13Ja, frühmorgens werden sie gerade trainiert.
00:02:36Ja, das sind die Traber.
00:02:38Mensch, das finde ich enorm. Sternen, Flocke, Schnippe.
00:02:41Ich dachte, jedes Abzeichen am Kopf weiß Blässe.
00:02:45Mein Junge, du, da macht der Fach mal Unterschiede.
00:02:47Das Ross, was ich mir jetzt kaufen werde...
00:02:49Du kaufst ein Pferd?
00:02:50Na, aber.
00:02:52Hier.
00:02:55Hernandez.
00:02:57Du, das hat ein Abzeichen, das gibt's hier gar nicht.
00:02:59Das kann man gar nicht beschreiben.
00:03:01Hast du mal Bleistift und Papier da?
00:03:03Ja.
00:03:05Ich kann dir das mit geschlossenen Augen aufzeichnen.
00:03:11Was sag mal, Schulheft oder...
00:03:14Ach, das ist mein Schmierheft.
00:03:15Dein Vater hat's eilig, Steffen.
00:03:17Wieso, ja, du hast doch gerade erst gekommen.
00:03:19Trotzdem.
00:03:21Vielleicht ein anderes Mal.
00:03:23Du hast ja auch nach Schülerein gelaufen.
00:03:24Nein, du hast Papa mir geschenkt.
00:03:29Tja, hier ist die Quittung für die Nachzahlung.
00:03:33Jetzt sind noch drei Monate offen.
00:03:34Ja, sag mal, Helga, eine Quittung zwischen uns.
00:03:41Naja, das Unterhaltsgeld ist für den Jungen.
00:03:44Der ist minderjährig.
00:03:46Mir kann ja auch mal was zustoßen.
00:03:49Da müssen Belege da sein.
00:03:52Der rechter Strohsackle, hör dir das mal an.
00:03:54Du siehst aber noch sehr lebendig aus.
00:03:57Und das bisschen aufblondieren, das war doch kein schlechter Rat von mir.
00:04:00Sieht sehr pikant aus.
00:04:02Nein, Papa, hier sind sogar Jagdsignale drin.
00:04:05Naja, bist im großen Halali.
00:04:07Wenn du willst, dann schenke ich dir ein schönes altes Jagdhorn.
00:04:10Kannst du das? Wirklich?
00:04:11Na klar.
00:04:12Na klar.
00:04:14Und ein Jachtpferd.
00:04:15Und ein Jachthund.
00:04:17Und ein Jachtschein.
00:04:19Aber nicht mehr bei uns, Felix.
00:04:22Darauf kannst du todsicher wetten.
00:04:25Mama!
00:04:25Lass mal, mein Junge.
00:04:27Mama, nein, das ist nicht so.
00:04:29Das Jagdhorn, das besorge ich dir.
00:04:30Ich mach das schon.
00:04:32Sehr gut.
00:04:51Sieht sehr gut aus.
00:04:52Das ist hervorragend.
00:04:55Ich denke, ist auch sehr gut.
00:04:57Hast du einen Fachmann gehabt?
00:04:59Ein Fachmann.
00:05:01Auf Pump ist auch nichts.
00:05:03Die Betten werden auch gemacht, seitdem du nicht mehr mit Wewechen drin rumliegst.
00:05:06Tja.
00:05:07Wenn deine Glückseligkeit von einem frisch gemalt auf dem Schlafzimmer abhängt, das hättest du bei mir auch haben können.
00:05:12Ja, bezahlt hätten wir am St. Nimmerleins-Tag, weil eben deine Apfelblüte mal wieder rein zufällig gestoppert ist.
00:05:17Aber hey, ja.
00:05:17Lass uns in Ruhe, Felix.
00:05:23Schick das Geld für den Jungen per Postanweisung, und zwar regelmäßig.
00:05:27Das ist Hernández.
00:05:28Das ist dein Fachkirchen.
00:05:29Von deinen Pferdeflausen hab ich genug.
00:05:33Helga, damals im Boxberg, da war das ganz anders.
00:05:36Du, da hast du den Gauern geküsst, mit dem ich als erster eingelaufen bin.
00:05:41Du bist seit acht Jahren Koch und nicht mehr Jockey.
00:05:45Von schönen Erinnerungen und Fantastereien kann man doch nicht leben.
00:05:48Sag mal, mach ich denn das vielleicht?
00:05:51Du musst durchsehen, musst du, Mädel, durchsehen.
00:05:54Na, Pferde, das sind doch meine Hobbys.
00:05:55Ja.
00:05:56Ich habe stets in den besten Restaurants gearbeitet.
00:05:58Ja, ja.
00:06:00Vierteljahrweise.
00:06:03Ja, natürlich.
00:06:03Natürlich.
00:06:06Ich bin hier der Alleinversager.
00:06:15Und wenn ich die Niagara-Fälle mit dem Regenschirm aufgehalten hätte,
00:06:20auch das hätte dir nicht gepasst.
00:06:23Dir habe ich ja nie was recht gemacht.
00:06:24Auf dem Hocker sitzt du übrigens bequemer.
00:06:28Ja, ja.
00:06:30Ich schuze.
00:06:36Ach du, übrigens, ich habe wieder eine Prämie gekriegt.
00:06:43Eine ziemlich hohe.
00:06:44Da staunst du, was?
00:06:46Na, wir haben da so eine Brigade gebildet und da sind wir ausgezeichnet worden.
00:06:49Ja, bist du denn da überhaupt noch?
00:06:51In der Plantanterrasse?
00:06:52Ja, na allemal.
00:06:53Wo denn sonst?
00:06:55Aha.
00:06:57Ist ja schön.
00:06:58Du, ja, das mit Marion, das hätte ja nur nicht sein müssen.
00:07:03Das hätte sich ja alles wieder eingereckt.
00:07:06Aber du hast die Scheidung gewollt.
00:07:09Doch nicht wegen Marion.
00:07:14Ich bin nicht unglücklich.
00:07:17Trotzdem heule ich manchmal vor Wut.
00:07:19Weil wir es nicht zusammen geschafft haben.
00:07:23Und weil ich kein Pferd mehr drücken kann.
00:07:28Ja.
00:07:31Riskiere es doch einfach.
00:07:34Mach die Augen zu und drücke wen und was du willst.
00:07:40Aus Leichtsinn kann ich nichts mehr machen.
00:07:46Lass den Jungen in Ruhe, Felix.
00:07:49Der soll es mal besser machen als wir.
00:07:56Deine Mutter ist nicht auf dem Posten.
00:07:58Kümmer dich mal drum.
00:08:08Nur andere haben auch schon mal eine Schicht geschließen.
00:08:11Eine Schicht?
00:08:13Zähl mal deine.
00:08:14Rosa.
00:08:16Ich hab's mit dem Magen, das ist bekannt.
00:08:20Auf der Rennbahn nie.
00:08:21Das ist auch bekannt.
00:08:22Dann macht doch nicht so einen Staub hier.
00:08:28Erzähl das mal dieser Brigadeversammlung.
00:08:31Da haben sie mich gleich...
00:08:32Ey, bei euch piept's wohl.
00:08:35Da haben sie mich gleich am Arsch.
00:08:37Ich hab dich oft genug rausgepaukt, aber mit deinen Schiebereien, du, und mit diesem Daniel, da will ich nichts zu tun haben.
00:08:44Das wird dir wohl in den Kopf gehen.
00:08:45Die paar hundert Kronen zu organisieren in die Palumpigen vor Renn, das war doch mal eine Gefälligkeit.
00:08:51In einer Hand wäscht immer noch die andere.
00:08:54Da solltet ihr mal in den Kopf gehen, du.
00:08:56Guten Tag, die Herren.
00:08:59Tag, Greta.
00:09:00Kühl was?
00:09:01Ach, wo?
00:09:04Felix Kasonke.
00:09:05Ein Schulfreund von mir.
00:09:11Greta Leinberg.
00:09:13Angenehm.
00:09:14Kochen Sie zusammen, wenn die Frage erlaubt ist?
00:09:16Im Prinzip ja, aber momentan nicht besonders gut.
00:09:21Was, Holger?
00:09:22Machen Sie sich nichts draus. Ich kenne Küchen auch mehr unbenutzt.
00:09:25Dann ist der Richtige wohl noch nicht gekommen.
00:09:29Liebe geht durch den Magen.
00:09:33Das weiß ich.
00:09:36Ich verkaufe Küchen.
00:09:38Nee.
00:09:39Ja.
00:09:41Und was haben Sie zu bieten?
00:09:43Ja, hier würde ich sagen, 100 Meter Brust. Haben Sie Lust, mich zu schlagen?
00:09:47Immer.
00:09:48Das war es erst sehr schön kalt.
00:09:50Kommst du mit, Holger?
00:09:51Pünktlich um sieben, mehr kann ich dir nicht raten.
00:09:53Oh ja, schlecht gelaunt.
00:09:54Kommen Sie, Greta.
00:09:58Und lecker nicht so viel.
00:10:01Felix!
00:10:02Bringst du mir wenigstens mal den Wagen runter?
00:10:05Also, Papi hört nicht.
00:10:06Oh, die kommt gleich, ja?
00:10:08Mein Gott, du liegst ja noch in Federn, Felix.
00:10:10Steh auf, es ist sieben.
00:10:13Ach, du mach das Fenster zu.
00:10:14Ich vertrage keine Zukunft.
00:10:16Sieben?
00:10:18Ja, sieben.
00:10:19Oh Gott, wie sieht's aus.
00:10:24Ja, dann ist das Rennen sowieso gelaufen.
00:10:27Was ist denn Rennen?
00:10:27Heute ist doch Dienstag.
00:10:28Warte, schön sitzen.
00:10:29Komm.
00:10:30Platanterrasse.
00:10:31Ja.
00:10:32So.
00:10:37Mein Schatz, ich kündige.
00:10:38Felix, du hast mir mal ein Bier mitgebracht.
00:10:47Hör mal zu.
00:10:48Sag mal, du musst zu deiner Klingelbahn.
00:10:50Felix, du machst Spaß, ja, du hast halt frei.
00:10:51Nein, nein.
00:10:52Die müssen auf mich verzichten.
00:10:54Sag mal, bist du wahnsinnig, was soll denn werden?
00:10:57Sag mal, hast du Existenzangst?
00:10:58Felix, kann man kein vernünftiges Wort mit dir reden?
00:11:00Ja, außerdem haben wir noch die Erbschaft.
00:11:02Ach, die 800 Mark, die sind fürs Pferd.
00:11:04Das hast du immer gesagt.
00:11:05Du musst arbeiten, Felix.
00:11:08Doch, gar keine Zeit.
00:11:10Männer.
00:11:10Männer.
00:11:10Erst kommst du und dann, dann kommt unsere Tochter und dann kommt eine Weile überhaupt nichts.
00:11:26Und dann, dann kommt das Pferd.
00:11:36Der Merkwürdiger Daniel?
00:11:37Was heißt, wenn ihr Merkwürdiger Daniel, wenn du dem seine Wohnung siehst, da kannst
00:11:42du fromm werden.
00:11:44Der schafft was ran, der macht was.
00:11:47Aber wie?
00:11:48Glaubst du, dass...
00:11:49Mit Fantasie?
00:11:51Felix, Felix, ich muss da, ich komm doch schon verspüren.
00:11:56Ja, clever muss das sein.
00:11:59Vom Teller waschen ist noch keiner Millionär geworden, auch nicht von Suppe kochen.
00:12:04Wer ackern will, der soll.
00:12:06Ich komm alle mal mit dem Rücken an die Wand.
00:12:14Du hör mal, das ist zähnach.
00:12:16Ja, doch, Moment, ich muss doch noch die Mütze aufsetzen.
00:12:19Kommen Sie wieso schon zu spät.
00:12:22So, komm da, komm.
00:12:24Oh, Gott, derjenige.
00:12:26Saul, drehen wir ganz schnell zu ihm, der Drittel.
00:12:29Was machst du mir, das Bier mitgebracht?
00:12:31Bist du Felix?
00:12:32Snooko-Bier.
00:12:34Bier.
00:12:35Da ist mal was los.
00:12:36Eine Hetz morgens, ne?
00:12:37Mama ist ganz nervös.
00:12:39Na?
00:12:40Und dein Auto nicht mehr?
00:12:42Wann?
00:12:43Ja, dann Bier.
00:12:44So, komm, komm.
00:12:45Komm.
00:12:46So.
00:12:47Danke schön.
00:12:49Tschüss, Felix.
00:12:51Tschüss.
00:12:51Dann hat sie mit dem Öffner vergessen.
00:13:00Ah.
00:13:02Es ist zwecklos.
00:13:03Schade um die schöne Zeit.
00:13:05Er kommt bestimmt.
00:13:07Er hat's mir in die Hand versprochen.
00:13:10Marmorstahl und Eisen bricht.
00:13:12Aber treue Freundschaft nicht.
00:13:14Mann, das ist doch...
00:13:15Oh, Mann.
00:13:16Fürs Poesiealbum.
00:13:18Geflügelleber steht auf der Tagesgarde.
00:13:19Und das ist die Lage.
00:13:20Mensch, lass mich bloß mit deiner blöden Lage in Ruhe.
00:13:24Vielleicht hat er wirklich Magenkrimp für Frau Sauter.
00:13:27Oder er kauft wieder mal ein Pferd.
00:13:29In Hinterstückelhausen.
00:13:31Genau.
00:13:31Und wir marieren den Popanz.
00:13:35Wer Arbeit kennt und sich nicht drückt,
00:13:37der ist verrückt.
00:13:39Gott zum Gruße, meine Lieben.
00:13:40Wo ist denn der liebe Felix, Freifahr?
00:13:43Na, du hast uns gerade noch gefehlt.
00:13:45Ist doch dein Leibhafter.
00:13:47Wenn ich schon Felix höre.
00:13:49Oh, pardon.
00:13:53Verzeihung.
00:13:53Ich wollte nicht stören.
00:13:55Ah, schönen guten Morgen, Frau Sauter.
00:14:00Aber an der Magensache ist was dran.
00:14:03Sie haben ihn damals sogar von der Armee zurückgestellt.
00:14:05Na, Gott sei Dank.
00:14:06Dann würde ich meiner Nachtruhe nicht zu fünf Minuten anvertrauen.
00:14:10Wir haben die Faxen dicke.
00:14:11Um elf Uhr rollen die Gäste an.
00:14:13Das ist die Lage.
00:14:14Ob sie nun passt oder nicht.
00:14:15Die Streitereien sind sinnlos.
00:14:18Genau.
00:14:20Ich bin bei den Kellnerlehrlingen.
00:14:22Falls er doch noch kommt.
00:14:23Frau Sauter.
00:14:23Ja?
00:14:23Ich hole ihn.
00:14:27Ich nehme mir ein Taxi.
00:14:29Also gut.
00:14:30Wenn Sie meinen.
00:14:36Und wir rollen hier inzwischen den roten Teppich aus.
00:14:41Mach das Fenster zu.
00:14:42Ich vertrage keine Zugluft.
00:14:44Hey, ich muss erst mal frische Luft rein.
00:14:46Dann, wenn du wieder zu dir kommst.
00:14:47Felix, zieh dich an und komm mit.
00:14:51Das ist deine letzte Chance.
00:14:54Von welcher Dame sprichst denn du?
00:14:56Bist du einen Schluck Bier?
00:14:59Menschenskin, du hast zig Verwarnungen, drei Verweise.
00:15:02Wir schmeißen dich raus.
00:15:04Wir?
00:15:06Ja, wer denn wir?
00:15:08Was willst denn du eigentlich hier?
00:15:11Du Spanner der Kaderleitung.
00:15:12Nun, pass mal auf.
00:15:16Ich bin dein Kumpel.
00:15:17Dein Daniel, der verletigt doch bloß.
00:15:19Na dann, Prost.
00:15:20Weißt du eigentlich, was auf dem Spiel steht?
00:15:27Meine Spiele, verehrter Kumpel.
00:15:30Die mache ich selber.
00:15:32Wenn Danny aus dem Spätzchen Courbassier macht
00:15:34und dem letzten Gast das Datum auf die Zeche schlägt,
00:15:38dann ist das sein Tiger.
00:15:40Renan de Vablue.
00:15:42Ja, nichts geht mehr.
00:15:46Ich kündige.
00:15:48Das ist die Lage, wie Eddie zu sagen pflegt.
00:15:50Du bist noch blau.
00:15:52Nein.
00:15:53Ganz im Gegenteil.
00:15:55Meine Gehirnzellen funktionieren ausgezeichnet.
00:15:59Ja, Holger.
00:16:00Durchsehen musste.
00:16:02Durchsehen.
00:16:05Du, Holger, das...
00:16:08Es tut mir leid, die Taxe hast du nur umsonst spendiert.
00:16:11Ehrlich.
00:16:12Mir auch.
00:16:16So long.
00:16:19Kröste mal die anderen.
00:16:23Dann mach's mal gut.
00:16:24Tschüss.
00:16:25Tschüss.
00:16:31Was?
00:16:33Neun Monate?
00:16:35Das ist doch nicht Ihr Ernst.
00:16:37Da kann ich doch Vater werden.
00:16:39Eben darum.
00:16:40Es gibt viele junge Familien
00:16:42und Geld wird auch genug verdient.
00:16:43Unsere Warteliste ist lang.
00:16:44Das glaube ich Ihnen.
00:16:55Aber Listen, die kann man von vorn und von hinten lesen.
00:16:58Oder wussten Sie das nicht?
00:16:59Nicht alles, was man weiß, ist angewandtes Wissen, Herr Kassunke.
00:17:06Bitte.
00:17:13Ich mache sowas nicht.
00:17:14Na, nun beißen Sie nicht gleich.
00:17:18Schnupfen.
00:17:18Vom Baden, ja, ich auch.
00:17:20Wollen Sie ein bisschen Imedin haben?
00:17:22Nö, danke.
00:17:23Ja, ich wollte Sie nicht bestechen.
00:17:25Also, das Zimmer, das ist ein Politikum.
00:17:28Verstehen Sie?
00:17:29Wie bitte?
00:17:30Ihrem Bruder wird man auch in Luckenwalde helfen können.
00:17:33Ein Übersiedler aus Westdeutschland
00:17:35bleibt nicht in einer leeren Wohnung.
00:17:37Ja, daran zweifle ich nicht.
00:17:39Aber der Junge, der ist, der ist verprellt.
00:17:42Verprellt?
00:17:43Ja, ja, verprellt.
00:17:46Entlassen aus dem Schuldienst.
00:17:48Zwei Jahre brotlos.
00:17:51Drei Kinder auf dem Hals.
00:17:52Eine streng katholische Frau.
00:17:56Das ist doch ein Schicksal im 20. Jahrhundert.
00:18:00Naja.
00:18:01Und jetzt hängt es an einem Stuhl,
00:18:03wie sich die neue Welt darstellt.
00:18:05Das verstehe ich alles, Herr Kassunke.
00:18:07Aber selbst wenn jemand aus der Warteliste aussteigt,
00:18:10wir beliefern Berlin, nicht Luckenwalde.
00:18:13Mhm.
00:18:14Der Klassenkampf wird lokal ausgetragen.
00:18:16Nee, nee, Genossin Leinberg,
00:18:18damit bin ich nicht einverstanden.
00:18:20Und Sie auch nicht.
00:18:21Behaupten Sie nicht das Gegenteil.
00:18:22Das nicht.
00:18:27Aber sehen Sie,
00:18:29hier sind so und so viele Leute,
00:18:30die seit einem halben Jahr...
00:18:31Wir nehmen nun was weg.
00:18:33Noch ein bisschen Emedin.
00:18:36Nein, danke.
00:18:37Nee, aber jetzt mal im Ernst.
00:18:40Wir haben unser Zimmer allsamt.
00:18:42Aber mein Bruder möchte endlich auf dieser Couch ungestraft reden und denken können.
00:18:47Was wir seit 30 Jahren tun.
00:18:49Was wir seit 30 Jahren tun, ist das so kompliziert?
00:18:52Rufen Sie mich in acht Tagen an?
00:19:00Mehr kann ich jetzt nicht versprechen.
00:19:02Sehr apart.
00:19:04Sehr apart.
00:19:05Wirklich?
00:19:07Ach, und eine Qualität.
00:19:14Der ist von drüben, nicht wahr?
00:19:16Aus Warschau.
00:19:18Ich will mir einen Kassack draus nehmen.
00:19:20Du warst sogar in Warschau?
00:19:35Ja.
00:19:36Mit Steffen.
00:19:37Man kann eben nicht alles haben im Leben.
00:19:42Ach, Oma.
00:19:50Felix kauft jetzt sein Pferd.
00:19:52Ja, ja, ich weiß.
00:19:53Seit acht Jahren.
00:19:57Häng den Stoff darüber, Oma.
00:19:59Ich hatte mal was Ähnliches.
00:20:09Von Tante Immi aus Hamburg.
00:20:10Mhm.
00:20:13Den Stoff habe ich dann einer Bekannten abgelassen.
00:20:19Ja, ja.
00:20:22So gut geht's mir nicht mehr seit Vaters Tod.
00:20:25Allein der Grabstein hat mich über 800 Mark gekostet.
00:20:32Es wird doch nicht gleich einer nachmessen gehen, Oma.
00:20:36Also brauchst du mir irgendwas?
00:20:37Kann ich dir vielleicht helfen?
00:20:39Tag Mama, Tag Mama.
00:20:40Ich muss gleich wieder weg.
00:20:41Arbeitsgemeinschaft.
00:20:42Machst du mir eine Stunde?
00:20:43Ja, die mache ich dir aber rasch, die die Hände vorher schreffen.
00:20:45Und sie den anderen auch.
00:20:46Also so gern ich komme, aber eine Hektik ist das bei euch immer schrecklich.
00:20:50Ich habe zwei Physik.
00:20:51Von früh bis abends pauken.
00:20:53Dann musst du als Mutter einschreiten.
00:20:56Die basteln, Oma.
00:20:58Nun hier oder im Klassenraum, das ist doch egal.
00:21:01Zum Essen braucht der Mensch seine Ruhe.
00:21:04Ist doch noch ein Kind.
00:21:06Komm bald in die Leere.
00:21:08So, hier komm du aus Bund.
00:21:10Sagt der Oma, auf Wiedersehen.
00:21:12Danke.
00:21:16Tschüss, Stiff.
00:21:17Nachher zeige ich dir Bilder von Warschau.
00:21:19Habt ihr auch was mitgebracht?
00:21:20Oh, fein.
00:21:21Tschüss.
00:21:22Tschüss, Schwerfen.
00:21:22Wiedersehen.
00:21:38Gern hat er mich doch.
00:21:40Warum auch nicht?
00:21:43Du Oma, ich mache mal schnell den Abwasch, ja?
00:21:45Ja, ja.
00:21:45Ich muss nämlich heute Abend noch zur Elternversammlung.
00:21:49Nicht zu ändern.
00:21:50Schade, dass er keine Geschwister hat.
00:22:04Vielleicht wäre dann alles ganz anders geworden.
00:22:13Felix war ja auch ein Einzelkind.
00:22:15Dem sieht man zu viel nach.
00:22:21Der ist doch zu sensibel.
00:22:27Ach, ihr...
00:22:28Hast du vielleicht etwas von ihm gehört?
00:22:32Bei mir wäre er seit Wochen nicht mehr.
00:22:36Uns schuldet er auch mehr als einen Besuch.
00:22:38Daran ist nur diese Frau schuld.
00:22:40Nein, nein, ich mache schon, komm.
00:22:44Danke.
00:22:46Auch an eurer Scheidung.
00:22:48Ach, Oma.
00:22:49Frau Elbing hat mit unserer Scheidung nichts zu tun.
00:22:51Ach.
00:22:52Also fang doch nicht wieder damit an.
00:22:55Hm?
00:22:58Mein Mann ging auch immer auf die Rennplätze.
00:23:02Trotzdem war er ein korrekter Beamter.
00:23:03Ein Leben lang hochgeachtet.
00:23:09Überall...
00:23:09Wie viel Geld brauchst du denn?
00:23:12Also du hast eine Art zu fragen.
00:23:15Ich kann ja auch zu Felix gehen.
00:23:19Er würde bestimmt...
00:23:19Du bist ja zu uns gekommen.
00:23:22Also, genier dich nicht.
00:23:24Hm?
00:23:24Wie viel denn?
00:23:2460 Mark.
00:23:27Na, ist doch ein Wort.
00:23:29Ich habe mich verkalkuliert.
00:23:41Bis zum nächsten Essen.
00:23:45Du willst doch was backen?
00:23:46Für den Jungen.
00:23:48Ja.
00:23:48Gern.
00:23:49Dann hole ich dir aber eine Schürze, ja?
00:23:52Ja.
00:23:52Gern.
00:23:57Wohnzimmer komplett.
00:23:58Kleiner LKW reicht.
00:24:00Mann.
00:24:01Ich denke, die Mietze ist Verkaufsstellenleiterin.
00:24:02Dann macht es auch in Gros.
00:24:04Nee, die macht es politisch.
00:24:06Was denkst du, was ich agitiert habe?
00:24:08Oder Pauker.
00:24:08Entlassen.
00:24:09Ja, Zeitung lesen lohnt sich.
00:24:13Hier.
00:24:14Die Lieferpapiere.
00:24:19Eine Schrankwart.
00:24:22Sag mal, und wenn du in Zukunft mal ein bisschen was rüberschiebst, da?
00:24:27Danny, wenn du keinen Daumen hast, da kannst du nicht so machen.
00:24:30Hm.
00:24:31Den kleinen Geburtsfehler kann man doch beheben.
00:24:32300, probier's mal.
00:24:42Mensch, Danny.
00:24:43Jeder hat seinen Preis.
00:24:45Und du such dir mal wieder einen Job.
00:24:53Kalbsrollen.
00:24:54Kalbsrollen?
00:24:55Die können dich jetzt dutzendweise umsetzen.
00:24:58Sind überall jugendweit.
00:25:00Und die anderen Herdvögel von uns sind alles luschen.
00:25:02Mach keinen Quatsch.
00:25:03Der Holger hat neulich so eine Andeutung gemacht.
00:25:05Drescher, Holger.
00:25:06Der soll mal lieber Pfefferminze trinken.
00:25:07Du musst wieder an die Fleischstöpfe.
00:25:11Ja, denn ich versuch's ja.
00:25:12Ach, du liegst lieber auf dem Kanapé.
00:25:14Das passt mir ganz und gar nicht.
00:25:16Dann kannst du mir mal mit dir raten.
00:25:24Hast du die Autoanmeldung angekocht?
00:25:27So peu a peu.
00:25:29Na ja, ich konnte doch mit der Tür nicht ins Haus fallen.
00:25:30Mein lieber Felix, der Kunde wartet und zahlt bar.
00:25:34Da hängen ein paar Hunderter dran.
00:25:39Was denn damit?
00:25:40Ach du, das ist nichts.
00:25:41Das gehört mir.
00:25:43Das heißt Optik.
00:25:44Nicht hässlich.
00:25:45Markenartikel.
00:25:46Gut.
00:25:47Kann man damit was machen?
00:25:48Machen kann man immer was.
00:25:50Sag mal, Danny, wollen wir nicht noch einen kurzen trinken?
00:25:52Zeit ist Geld, mein Lieber.
00:25:54So long.
00:25:55So long.
00:25:55Durchsehen muss man.
00:26:08Mensch, großer, geh doch in die Küche.
00:26:10Wenn du rumsitzt, wär ich doch nie fertig.
00:26:13Ich sitze hier nicht rum, ich lerne.
00:26:16Und studieren ist wichtiger als putzen und wischen.
00:26:19Stöhne.
00:26:21Tja.
00:26:23Schön.
00:26:24Lese ich auch.
00:26:26Habt der Staub eben liegen?
00:26:31Bitte.
00:26:33Du bist ja gleich berechtigt.
00:26:35Und an Staublunge leide ich nicht.
00:26:40Felix.
00:26:41Ja.
00:26:43Mit dir kann man niemals vernünftig reden.
00:26:46Man drehst es, wie du es brauchst.
00:26:50Ich arbeite gesellschaftlich.
00:26:52Ja, ja.
00:26:52Prospekte lesen.
00:26:53Das braucht die Gesellschaft.
00:26:54Herr Dachtan machst du nicht weiter, als dieses alberne Zeug begaffen.
00:26:58Hier sieht's aus, Bierflaschen.
00:27:00Hebt dieses alberne Zeug auf.
00:27:02Sonst räume ich mal hier um, ja?
00:27:04Entschuldigung.
00:27:09Morgelchen.
00:27:10Ich hab mich zu entschuldigen.
00:27:13Du, ich kann den Kollegen doch nicht erklären.
00:27:16Die Kamera, das ist ein schwarzes Ding und macht hin und wieder mal Klick.
00:27:20Ich muss theoretisch sattelfest sein, wenn ich den Zirkel leite.
00:27:24Na ja, das kannst du natürlich nicht begreifen.
00:27:30Ja, wir haben auch ganz andere Sorgen, Großer.
00:27:34Ach, nun fang doch nicht wieder mit der Grillbar an.
00:27:36Mir passt doch diese sporadische Arbeitszeit auch nicht.
00:27:39Aber du sprichst auch lieben gern, wenn sie dich rufen.
00:27:41Ja, bei uns gibt's ja auch einen Schichtplan für Springer.
00:27:44Ja, und bei uns bestimmt nicht der Verkehrsminister, wann die Menschen Hunger haben.
00:27:48Die Gastronomie, das ist ein Stoßgeschäft ohne Fahrplan.
00:27:51Ach, Mensch, Felix, was soll denn?
00:28:09Mensch, Großzeit, ich muss doch Karin aus der Krippe holen.
00:28:14Na bitte.
00:28:16Für mich hast du keine Zeit.
00:28:18Ist noch was?
00:28:29Dein Gehalt. Heute ist schon der Fünfte.
00:28:33Für Springer wird über Computer verrechnet, das ist noch neu.
00:28:35Das klappt noch nicht so ganz.
00:28:36Sag mal, haben wir ein paar alte Handschuhe da?
00:28:51Alte Handschuhe?
00:28:52Du wirst du früh jetzt als auch alte Handschuhe haben.
00:28:55Sieh doch mal nach, wir müssen doch noch ein paar alte Handschuhe da haben.
00:28:57Nein, bei uns muckert eine Kühlanlage, da muss ich mal nachsehen.
00:29:09Ja, ja, die kannst du nehmen, hier.
00:29:11Du übrigens, bei uns in der Küche ist der Schalter auch nicht in Ordnung.
00:29:15Felix, kannst du nicht mal nachziehen?
00:29:16Ja, da kaufst du einen neuen.
00:29:18Ja, die sind gut, die gehen.
00:29:20Danke.
00:29:20Ja, ich denke, Karen wartet.
00:29:26Ja, ich denke, Karen wartet.
00:29:26Ja, ich denke, gar nicht in Ordnung.
00:29:56Missed.
00:30:26Missed.
00:30:56Missed.
00:31:26Felix, was ist denn hier passiert?
00:31:27Willst du mir nicht erklären?
00:31:28Später, mein Morgenschen, später.
00:31:29Was passiert, Felix?
00:31:30Später, jetzt habe ich das richtige Licht.
00:31:31Alles später.
00:31:32Felix.
00:31:33Hol mal Salzstang, gib mal Salzstang.
00:31:35Felix!
00:31:36Ja?
00:31:40Sag mal, wo bleibst du denn?
00:31:43Bring mal ein Wasserglas mit, eins von den Gerippten.
00:31:48Sag mal, was ist denn nun mit dem Salz?
00:31:50Sag mal, was ist denn das?
00:31:53Das ist eine Mondrakete, dumme Frage.
00:31:54Ja, aber wozu brauchst du denn die vielen Feldstecher?
00:31:57Wo ist denn die her?
00:31:57Die gehören dem Zirgel, zur Naturbeobachtung.
00:32:02Na du, du verrückst.
00:32:11Wir haben noch keine Räumlichkeiten, weißt du?
00:32:14Sag mal, Felix, der Zirgel hat weich hier stattfinden.
00:32:16Quatsch, mein Morgenschen.
00:32:18Ich mache eine Mucke, was nebenbei, kapiert?
00:32:20Na, ist ja egal.
00:32:21Komm, setz dich mal hier vielleicht hin.
00:32:23Nein, doch, doch hier.
00:32:25So, jetzt nehmen wir runter, jetzt nehmen wir runter.
00:32:28Jetzt müsste man so runter.
00:32:31Das ist das Buch.
00:32:32So, und jetzt schön leicht blättern.
00:32:35Leicht blättern, leicht blättern.
00:32:38Sag mal, das ist doch nicht so kompliziert.
00:32:40Leicht blättern.
00:32:41So, das ist gut.
00:32:43Hände sind immer gut, das lebt.
00:32:46Mal von hier aus.
00:32:47So, das ist nicht die Farbe hier.
00:32:51Müssen wir weg.
00:32:54So, sag mal, kannst du dir fix mal die Fingernägel lackieren und ein bisschen Make-up auf dem Handrücken.
00:33:00Jetzt die Nägel lackieren, Mensch.
00:33:02Sollen wir vielleicht nur ein Nachthemd anziehen, ja?
00:33:04Ja, du, das ist die Idee.
00:33:07Das mit den Flügelärmeln.
00:33:11Du, Felix, sag mal, du bist voll wahnsinnig, ja?
00:33:14Ich muss abwaschen, ich muss Karren aus der Krippe holen, ich muss sauber machen.
00:33:16Hier sieht es aus wie ein Saargestalt.
00:33:17Ja, du musst, du musst, du musst!
00:33:20Dein Lieblingslied!
00:33:32Ich latsche den ganzen Tag durch die heiße Küche.
00:33:36Mir tun die Knochen weh.
00:33:40Aber hier arbeitet ja nur eine.
00:33:43Das habe ich doch nicht gesagt.
00:33:44Aber gemeint, du sitzt auf deinen Stühlchen, machst Bim, Bim, Bim und die Leute spritzen vom Damm.
00:33:50Aber du, das eine sage ich dir.
00:33:52Nach dem zweiten Rumsteak, da würdest du passen, wenn du in meiner Haut stecktest.
00:33:57Aber na ja, auch ein harmloses Vergnügen nach Feierabend wird einem missgönnt.
00:34:04Na ja.
00:34:10Du Morgens.
00:34:11Außerdem bringt es doch was ein.
00:34:13Genre-Fotos, die werden überall gesucht und bezahlt, werden gut bezahlt in allen Verlagen.
00:34:20Für mich brauchst du doch nicht zu knipsen.
00:34:23Bring dein Gehalt einem, das reicht doch für uns und die Raten.
00:34:28Natürlich.
00:34:30Wegen zwei Mahnung bricht bei dir die Welt zusammen.
00:34:32Du, das ist eine feine Liebe, da kannst du drauf was einbilden.
00:34:34Du, das ist eine feine Liebe.
00:34:35Felix, Felix, es ist doch zweierlei die Schulden und das mit uns.
00:34:37Verstehst du das?
00:34:38Nein, nein, ich hab's schon ganz gut verstanden.
00:34:39Warum ziehst du denn hier?
00:34:40Du bist kleinkariert geblieben, Fantasie geht dir ab und Intuition ist dir unheimlich.
00:34:44Aber bitte, ich kann ja gehen.
00:34:46Bitte, Felix, Felix, bitte, so war's doch.
00:34:48Nein, bitte, bleib doch hier.
00:34:50Ich brauch frische Luft.
00:34:51Küchendunst hab ich alle Tage.
00:34:59Nach dem Krach zu Hause da, da bin ich ganz ziellos durch die Straßen gelaufen.
00:35:06Aber im Zorn, da wird der Mensch ja selbstgerecht.
00:35:11Aber ich brauch deinen kritischen Partner, verstehen Sie?
00:35:14Auch mir gegenüber.
00:35:14Und da bin ich auf Sie gekommen.
00:35:18Greta, verzeihen Sie mir, dass ich Sie belästige.
00:35:21Wenn ich kann, helfe ich gerne, Felix.
00:35:24Aber überschätzen Sie mich nicht.
00:35:26Wissen Sie, Sie sind so wunderbar gerade.
00:35:31Bei mir geht alles, alles schief.
00:35:35Das ist deprimierend, ist das.
00:35:37Ach, Stürze kann's bei jedem Rennen geben.
00:35:39Das haben Sie selbst gesagt.
00:35:40Ich muss nur noch schnell abschließen.
00:35:46Ich bin gleich wieder da.
00:35:48Darf ich mal telefonieren?
00:35:50Natürlich.
00:35:51Viel Glück.
00:35:51Ja, grüß dich, Danny.
00:36:07Hier, Felix.
00:36:08Du, ich habe die Sterngucker.
00:36:10Die Ferngläser.
00:36:12Jede Menge.
00:36:12Ja.
00:36:13Ja.
00:36:21Wie ist es denn mit den Kunden?
00:36:26Was?
00:36:29Aber was heißt denn kein Interesse?
00:36:30Du hast mich da erst darauf gebracht.
00:36:31Aber Marion, ich...
00:36:35Marion, ich entschuldige mich doch.
00:36:43Abgeblitzt.
00:36:44Sie will und will mich nicht verstehen.
00:36:46Wir rufen nachher nochmal an.
00:36:49Jetzt mache ich Ihnen erstmal einen Tee.
00:36:51Ich hätte die Kamera nicht kaufen dürfen.
00:36:54Ich hätte das nicht machen sollen.
00:36:55Haben Sie vielleicht einen Kaffee?
00:36:57Ja.
00:36:58Kaffee ist auch da.
00:37:00Der reicht gerade noch.
00:37:04Die Ferngläser für den Rennsportzirgel waren schon eingepackt.
00:37:11Und dann sah ich diesen Apparat.
00:37:12Ich habe aber keine Sahne.
00:37:14Das macht nichts.
00:37:17Ich konnte nicht mehr loskommen.
00:37:18Ja, dann sagen Sie mal.
00:37:20Das ist doch geradezu irre, ist das.
00:37:22Die...
00:37:23Die Zeitlupeneinrichtung.
00:37:31Naja.
00:37:34Dankeschön.
00:37:35Machen Sie was.
00:37:41Hobby und Familie, das kann ein Problem sein.
00:37:43Wollen Sie Zucker?
00:37:44Ja, bitte zwei Stück.
00:37:48Meiner geht angeln.
00:37:49Ja.
00:37:50Und ich esse keinen Fisch.
00:37:52Ja.
00:38:01Ich will sie nicht mehr.
00:38:04Ich könnte alles zertrümmern, könnte ich.
00:38:06Bitte entschuldigen Sie diesen Ton.
00:38:17Wenn ich die Tasche hier lassen könnte,
00:38:20dann wäre der Zahnkapfel weg.
00:38:24Wäre das möglich?
00:38:26Wenn Ihre Seligkeit davon abhängt, Platz ist im Lager.
00:38:30Aber nun trinken Sie erst mal Ihren Kaffee.
00:38:31Mensch, oh je ein Hunder, da wird doch noch drinne sein.
00:38:37Brav.
00:38:38Kriegst du auch das Fernglas dafür?
00:38:40Ich brauch kein Fernglas und Leihaus bin ich auch nicht.
00:38:42Ja, ist ein ruhiger Kerl.
00:38:43Ja, ist eine schöne Blässe.
00:38:44Du bist halt ganz ruhig, ja.
00:38:46Na gut, da gebe ich es eben Schwertner.
00:38:48Der spekuliert auf Hernandez und wer mein Gaul betreut.
00:38:51Dein Jaul, dein Jaul.
00:38:52Hör auf, wir drehen jetzt schon immer.
00:38:54Ganz ruhig.
00:38:55Ganz ruhig.
00:38:55Ganz ruhig.
00:38:56Diesmal klappt es, ich habe eingezahlt.
00:38:59Deshalb bin ich ja so klamm.
00:39:01Mit Hernandez, da kriegst du noch mal eine Chance.
00:39:03Da hauen wir alle in den Sack durch.
00:39:06Na, was ist?
00:39:08Ich brauch kein Fernglas.
00:39:12Im 50er kann ich dir pumpen, mehr auch nicht.
00:39:15Na ja.
00:39:17Kriegst du Hernandez.
00:39:19Mensch, oh je, das ist ein Wort.
00:39:22So long.
00:39:23Wiedersehen macht Freude.
00:39:26Zebras werden auch Tigerpferde genannt.
00:39:30Sind äußerst schwer, handzahm zu kriegen.
00:39:33Im Zirkus Astley, in London.
00:39:36Mein Gott, sind das Dinger.
00:39:38Äh, hat ein gewisser Dugroß sie vor 100 Jahren zum ersten Mal hervorgeführt.
00:39:44Ja, danke, danke.
00:39:45Nicht verkanten.
00:39:48Was du alles weißt?
00:39:49Na ja.
00:39:50Zebras sind die Vettern unserer Pferde.
00:39:52Hast du die Schnauze?
00:39:53Ja.
00:39:53Ja, und Gäule, die haben es mir nun mal angetan.
00:39:56Da hast du vorne?
00:39:57Ja.
00:39:58Ja, und?
00:40:00Nein.
00:40:06Na ja, das mit der Blendeinstellung, das erkläre ich dir nochmal zu Hause.
00:40:10Kannst du schweigen?
00:40:11Ich habe ein großes Geheimnis.
00:40:12Na klar.
00:40:13Na, Mama kann es ruhig wissen.
00:40:14Du, ich kaufe Hernandez.
00:40:17Ehrlich?
00:40:18Ja.
00:40:19Und in der nächsten Saison sind wir die Könige.
00:40:21Mensch, du bist klasse.
00:40:23Du, ich habe dir doch mal die Blässe aufgezeichnet, mit geschlossenen Augen.
00:40:26Du, das ist Hernandez.
00:40:29Na, war's prima?
00:40:31Ja.
00:40:32Na klar, das ist natürlich nicht Hernandez.
00:40:35So, dann kauf dir den Bockwurst.
00:40:37Ich will nicht.
00:40:39Ist dir nicht gut?
00:40:42Doch, aber morgen schreiben wir nochmal Mathearbeit.
00:40:44Na und?
00:40:45Ich habe auch auf das Mal eine 4 gebaut, aber trotzdem habe ich ein absolutes Zahlengedächtnis.
00:40:48Ja, nur hau doch nicht ab, du bleib doch mal stehen, bleib...
00:40:53Ja.
00:40:55Du, ich habe mich verpflichtet, meine Mathezensur zu verbessern.
00:41:02Der Affe ist das klügste Tier.
00:41:04Der lässt sich zu keiner Arbeit anhalten.
00:41:09Mensch, da drehst du den Spieß einfach um.
00:41:11Übelkeit, Schüttelfrostfieber.
00:41:14Glaubt mir sowieso keiner.
00:41:16Da lachen sie höchstens.
00:41:17Ja, das muss ja nicht Coram, Publikum sein.
00:41:19Machst du zu Hause.
00:41:21Oh, Mama, ich schreibe mir nie im Leben Entschuldungshedle.
00:41:25Ja, hör mal, in deinem Alter hat man doch eine flotte Hand.
00:41:29Ja, nun mach mal nicht auf Panik, denn alle streng reisen.
00:41:32Ich bin ja auch noch da.
00:41:34Dann willst du nicht ein bisschen fotografieren?
00:41:40Herr Nandes, der wollte ja mal einen Anzahlen, oder hat ihn angezahlt.
00:41:44Vielleicht habe ich wieder mal Bahnen verstanden.
00:41:47So, ist die mir verzichtet.
00:41:48Ach, nicht doch, nicht doch.
00:41:49Das muss doch nicht sein.
00:41:52Auf die paar Krötenmähchen.
00:41:54Wenn ich der Kiesmoin käme, für die Klitsche.
00:41:57Das ist für die Enkel.
00:41:57Der Kleinst ist ziemlich mickrig.
00:41:59Und da brauche ich nur anwissen.
00:42:01So ist das.
00:42:03Ja.
00:42:03Das ist mir wirklich sehr peinlich, Herr Kern.
00:42:09Das muss Ihnen ja nicht peinlich sein.
00:42:11Hätte ich wenigstens in die Grillbar getroffen, dann hätten Sie ja eine Spitze gekriegt.
00:42:14Aber da war er nicht.
00:42:16Fieso war er nicht?
00:42:19Na, in die Grillbar.
00:42:20Na ja.
00:42:20Die haben ja da bloß doof angegeben.
00:42:23Na, ist ja auch in Ordnung.
00:42:24Und wenn Sie mein Alchilinicke sind, Wachtelweg 8.
00:42:29Wiedersehen.
00:42:31Ich fähre schon der Tiere.
00:42:37Sie, ich habe einen Juden Stahlbeer rein.
00:42:38Felix Karsunke.
00:42:58So ein großer, schlanker Blonder.
00:43:01Er interessiert sich für Pferde.
00:43:03Und einen Fotozucker leitet er auch.
00:43:06Nein, das wüsste ich.
00:43:07Ein alter Mann hat auch schon noch einen Felix gepackt.
00:43:11Schaschlik, bitteschön.
00:43:13Als Springer mal tauchen, mal nacht.
00:43:15Erinnern Sie sich jetzt?
00:43:17Nein.
00:43:18Wir haben nur Nachtbetrieb.
00:43:19Schon seit drei Jahren.
00:43:23Ja, zur Vorbereitung.
00:43:24Sie müssen da was vorbereiten, ehe Sie öffnen.
00:43:27Wir sind kein Speiserestaurant.
00:43:29Wir haben nur einige Gerichte zur Auswahl.
00:43:31Und ich stehe allein an der Grillbar.
00:43:34Ich kann Ihnen ja mal die Karte reichen, Junge Vau.
00:43:37Ja, Frau Elbing, so ist das.
00:43:45Drei Tage hat sich der Junge im Bett rumgedrückt.
00:43:49Den eigenen Sohn zum Schulschwänzen anstiften, ne?
00:43:52Der hatte Spaß ab.
00:43:53Bitte entschuldigen Sie.
00:43:59Ich wollte Ihnen wirklich keinen zusätzlichen Kummer machen, aber ich musste das einfach mal klären.
00:44:03Ich kann das alles nicht verstehen.
00:44:09Der ABV war schon ein paar Mal hier und wollte Ihnen sprechen.
00:44:13Der ABV?
00:44:13Nein, nein, nein, nein.
00:44:15Es ging um eine Zeugenaussage, hat Felix gesagt.
00:44:18Mhm.
00:44:20Felix hat viel gesagt.
00:44:22Er hat auch gesagt, er kann den Regen aufhalten und die Sonne umleiten.
00:44:26Ich habe ihm immer mal geglaubt.
00:44:30Er hört nicht auf mich.
00:44:34Reden hilft nicht.
00:44:39Vielleicht könnte ich ihn in der Stadtküche unterbringen.
00:44:44Meine Verkaufsstelle hat dorthin Verträge.
00:44:46Das würden Sie für mich tun?
00:44:50Ach, wissen Sie, mein Sohn braucht auch einen Vater, der ein festes Arbeitsverhältnis hat.
00:44:55Aber ich spreche da morgen mal vor, ja?
00:44:59Ja, hallo!
00:45:02Ja, das nenne ich ja eine Überraschung.
00:45:04Du hier und im Mantel.
00:45:05Grüß dich, Helga.
00:45:07Du bietest nichts an.
00:45:08Grüß dich, Marion.
00:45:09Du siehst da scheusig aus.
00:45:10Willst du dich nicht mal ein bisschen zurecht machen?
00:45:12Nun, nun, leg ab.
00:45:13Das muss gefeiert werden.
00:45:14Wir haben doch mal eine Flasche im Kühlschrank.
00:45:16Sieh doch mal nach.
00:45:17Ich bin wegen Steffen hier.
00:45:22Und Frau Elbing war in deiner Grillbar.
00:45:27So.
00:45:35So.
00:45:37Ja, das ist doch alles überholt.
00:45:39Das ist doch alles von vorgestern.
00:45:41Ja, das ist ja ein Ding, was, Helga?
00:45:43Tja, das kann schon sein.
00:45:50Na, wie geht's?
00:45:57Morgen.
00:45:58Nein!
00:45:59Das ist aussichtslos!
00:46:03Im dritten Renn hat nur Hernandez ne Chance.
00:46:07Hernandez!
00:46:07Kollege Karsumke!
00:46:12Bestenfalls noch Moosröschen!
00:46:15Das ist doch unmöglich!
00:46:17Mensch, Otto, um den hinkst, verhandle ich doch.
00:46:20Ich kaufe doch keinen Schaub.
00:46:22Soll ich dir mal ein paar Leistungsvergleiche durchgeben?
00:46:27Ja, ja, das war beim großen Preis.
00:46:29Das Wetter, das Wetter war schlecht.
00:46:31Nein, es hat geregnet.
00:46:36Na ja, bei nassen Boden, da...
00:46:39Ja!
00:46:40Ach so, Kates, Kates, das ist kein Pferd, das ist ein Huhn.
00:46:43Platz und Sieg.
00:46:45Du kannst, du kannst allerdings auch ne Kombination machen.
00:46:47Wird aber Zeit, du.
00:46:48Guck mal ein bisschen auf deine Uhr.
00:46:50Deine Soße wird langsam schwarz.
00:46:52Du kannst, du kannst, Kombinationen kannst du machen.
00:46:57Ja, aber keine Stallwette.
00:46:58Jetzt reicht's.
00:46:59Ständig blockieren Sie das Telefon, ich habe Eilaufträge.
00:47:01Du, Moment mal.
00:47:03Liebe Lieben.
00:47:04Herr Karsumke, wir sind hier kein Wettladen.
00:47:06Ihre Moosröschen können wir gestohlen bleiben.
00:47:08Ist aber ein guter Tipp.
00:47:09Nee, du warst nicht gemein.
00:47:12Hier ist irgend so ein Verrückter.
00:47:13Ich rufe später nochmal an.
00:47:15So long.
00:47:16Von wegen nochmal.
00:47:17Von diesem Apparat nicht.
00:47:18Ich gehe zur Geschäftsleitung, da schwöre ich Ihnen.
00:47:20Wir haben's satt.
00:47:22Wir arbeiten alle für Sie mit.
00:47:23Ja, aber Sie doch nicht, Herr Nutitz.
00:47:26Sie haben doch mit Ihren Scheinchen zu tun.
00:47:28Oder möchten Sie mal?
00:47:30Ich meine Schnitzel panieren.
00:47:31Mir ist ohnehin nicht gut.
00:47:33Darf ich mal durch?
00:47:35Das darf doch nicht wahr sein.
00:47:45Sie unverschämter Lümmel.
00:47:47Langsam, langsam.
00:47:47Ja, ich bin schon krank.
00:47:50Wenn Sie auch mal ausfallen, aber Herr Nutitz.
00:47:53Aber bevor ich einen Arzt konsultiere, möchte ich meine Arbeitszeit noch voll ausnutzen.
00:47:57Sie hören noch von mir.
00:47:58Sie gestatten?
00:47:59Sie werden sich wundern.
00:48:00So long, so long.
00:48:02Da willst du nur endlich mal anfangen zu arbeiten.
00:48:03Ja, komm immer wieder hoch.
00:48:04Komm ein bisschen aus der Hüfte.
00:48:05Komm, komm, komm.
00:48:06Die anderen arbeiten alle.
00:48:07Immer wieder hoch.
00:48:07Du machst immer eine Ausnahme.
00:48:09Komm, komm, geh an den Suppenkopf.
00:48:10Komm.
00:48:10Du bist hier nicht zur Erholung.
00:48:12Hör mal.
00:48:13Ja, komm, komm.
00:48:14Immer langsam.
00:48:14Was denkst du, wenn ich jetzt hier hinfalle?
00:48:15Ja, komm, du hältst immerhin.
00:48:16Ich weiß.
00:48:17Ja, ist gut.
00:48:18Press mich immer bloß rum.
00:48:18Darüber sprechen wir uns sowieso noch woanders.
00:48:22Du kannst nur die Leute antreiben.
00:48:23Ja, könnt mich sowieso alle mal.
00:48:27Magenkrämpfe.
00:48:28Herr Doktor.
00:48:30Es ist immer dasselbe.
00:48:32Magenkrämpfe.
00:48:33Freimachen und langlegen.
00:48:36Diagnose durch die Hose ist bei mir nicht.
00:48:37Das wissen Sie doch inzwischen, Felix.
00:48:42Na, Ihr Büchlein.
00:48:48Bitte.
00:48:54Bei mir ist es doch immer dasselbe, Herr Sanitätsrat.
00:48:57Das wartet Sie mal als voll.
00:49:01Den Titel dürfen Sie weglassen.
00:49:04Sie haben wieder einmal gewechselt, wie ich aus Ihrem Büchlein sehe.
00:49:07Ja.
00:49:07Schon länger.
00:49:09Ich bin jetzt in der Stadtküche.
00:49:11Die suchten einen Schichtleiter.
00:49:12Da habe ich natürlich zugegriffen.
00:49:14Durchsehen muss man, Herr Sanitätsrat.
00:49:16Durchsehen.
00:49:16Ja, ja, legen Sie sich mal hin.
00:49:17Tut's hier weh?
00:49:31Ach, unheimlich.
00:49:34Ich bin fix und alle, Herr Sanitätsrat.
00:49:36Und hier?
00:49:36Ja.
00:49:37Der ganze Oberbauch.
00:49:38Ich kann kaum noch gerade stehen.
00:49:39Na, na, na, nun bauen Sie mal halblang.
00:49:41Kerl wie Sie.
00:49:42An der Theke der Rennbahn auch nicht.
00:49:44Unter uns Pastorensöhnen.
00:49:46Da komme ich hier kaum noch hin.
00:49:48Ich habe jetzt einen eigenen Gaul zu laufen.
00:49:50Herr Nandes, den Namen muss man sich merken.
00:49:51Da bin ich mehr hinter den Kulissen.
00:49:53Ich habe Geschwüre, nicht wahr, Herr Sanitätsrat?
00:49:55Den Sargtischler brauchen Sie nicht zu bestellen.
00:49:57Wir machen eine Rollkur.
00:50:05Rauchen und Trinken fällt flach und leben Diät.
00:50:11Sie können sich anziehen.
00:50:19Und die Kräfte.
00:50:20Ich halte doch keine Schicht durch.
00:50:22Ich gebe doch um, Herr Sanitätsrat.
00:50:23Kerl wie Sie.
00:50:24Für den Röntentag habe ich Sie arbeitsbefreit.
00:50:26Dann sehen wir weiter.
00:50:27Was denn?
00:50:32Nur für morgen?
00:50:38Sie kennen doch meine Zustände, Herr Sanitätsrat.
00:50:41Für die akuten Beschwerden habe ich Ihnen was aufgeschrieben.
00:50:44Das Rezept ist im Ausweis.
00:50:45Ein Karzinom-Hansen nicht zum Glück, mein Lieber.
00:50:58Ja, wie Sie meine, Herr Sanitätsrat.
00:51:00Willst du werden, Willis?
00:51:02Ja.
00:51:02Der Nächste soll einkommen.
00:51:07Der Nächste, Herr Sanitätsrat.
00:51:09Der Nächste.
00:51:10Darfst du denn überhaupt Kaffee trinken, Junge?
00:51:15Ja, warum denn nicht, Mama?
00:51:17Hast du mal ein Coveo und eine Briefmarge da?
00:51:19Ja, in Vaters Schubfahrt.
00:51:21Und Bettruhe?
00:51:35Karzinome habe ich nicht, Mama.
00:51:36Ach, Junge.
00:51:37Kannst du nur so leichtfertig reden.
00:51:45Du hast dann Tante Emi geschrieben.
00:51:47Nee, meine Krankschreibung ist das.
00:51:49Du müsstest mal zu einer ordentlichen Kur.
00:51:57Ach, Mama.
00:52:00Mir reicht's schon, dass ich krankgeschrieben bin.
00:52:04Vier Wochen vielleicht.
00:52:05Okay.
00:52:12Als Schichtleiter kann ich mir das überhaupt nicht leisten.
00:52:16Du bist wie dein Vater.
00:52:20Immer kamen erst die anderen.
00:52:23Ah, ja.
00:52:25Und dann war's zu spät.
00:52:26Keine Milch, Mama.
00:52:27Ach, ja.
00:52:33Den Lachsschinken habe ich von unserem alten Schlachter.
00:52:36Sehr gut.
00:52:38Der riecht sehr gut.
00:52:42Minderbar.
00:52:46Du siehst schlecht aus, Junge.
00:52:50Tja.
00:52:52Was soll ich denn machen, Mama?
00:52:54Die Arbeit frisst mich auf.
00:52:56Tja.
00:52:57Die Hitze.
00:52:59Das Tempo.
00:53:01Und die Verantwortung.
00:53:03Aber du musst trotzdem auf dich achtgeben.
00:53:08Ich hab doch nur noch dich.
00:53:09Wenn's auch nicht immer leicht mit dir ist.
00:53:16Ist schon gut, Mama.
00:53:25Fenster müssten auch mal gestrichen werden.
00:53:27Dann nimmst du am besten Pori-Uhr und Tarnlack.
00:53:32Du, kann ich mich mal ein bisschen...
00:53:34Aber Kind, um Gottes Willen, natürlich, komm.
00:53:40So, bitte.
00:53:43Ach, ja.
00:53:45Ach, wunderbar.
00:53:47Die müssen eben mal ohne dich auskommen.
00:53:49So ist es.
00:53:54Kommst du am Sonntag wieder auf die Rennbahn, Mama?
00:53:56Was, wieso denn?
00:53:57Du bist doch krankgeschrieben.
00:53:58Das kannst du doch nicht machen.
00:54:00Aber um Gottes Willen, Kindes, kann dir doch etwas passieren.
00:54:02Und es ist ja schrecklich, die Suppe.
00:54:04Was für...
00:54:04Ach so, der Kaffee.
00:54:05Ja, entschuldige, bitte.
00:54:09Okay.
00:54:10Ah, ja.
00:54:13Ich weiß doch, was dir Pferde bedeuten.
00:54:18Aber die Jockey-Laufbahn wäre zu anstrengend für dich gewesen.
00:54:23Ich kaufe mir ein Pferd, Mama.
00:54:25Nein.
00:54:26Hernandez.
00:54:30Hier ist er.
00:54:32Willst du mal sehen?
00:54:35Das ist ein Prachtkerl, ist das.
00:54:38Hm.
00:54:39Ah ja, hier.
00:54:42Schön.
00:54:43Ach.
00:54:45Wirklich ein sehr schönes Tier.
00:54:48Wer hat denn das Foto gemacht?
00:54:50Ich.
00:54:51Ich habe mal ein Apparat zugelegt.
00:54:52Oh.
00:54:55Schau mal.
00:54:56Das wird dir auch gefallen.
00:54:57Oh.
00:54:58Ist ja Steffen.
00:54:59Ja.
00:54:59Er wird dir immer ähnlicher.
00:55:02Ich habe ihm auch eine Kamera gekauft.
00:55:04Ist das ein Fotoapparat?
00:55:06Ja.
00:55:07Ist das nicht ein bisschen viel für dein Alter?
00:55:09Tja.
00:55:10Für seine Kinder, da tut man was.
00:55:12Aber Mama, wem sag ich das?
00:55:19Mama.
00:55:24Hinterher hat es furchtbar einen Krach gegeben.
00:55:27Helga ist bei mir aufgetragen.
00:55:28Ach.
00:55:28Die hat getobt wie eine vorher.
00:55:30Ich halte den Jungen von der Schule ab.
00:55:32Aber.
00:55:33Er soll Elektriger werden.
00:55:34Und fähre, dass ihn noch flausen.
00:55:35Aber Kind, um Gottes Willen, bitte, bitte reg dich nicht so auf.
00:55:39Sie stammt aus kleinen Verhältnissen.
00:55:41Musische Neigungen sind ihr fremd.
00:55:43Aber sie hat es nicht böse gemeint.
00:55:45Bestimmt nicht.
00:55:47Du hast recht, Mama.
00:55:48Ach, mein Gott.
00:55:58Das sieht ja aus wie Baden-Baden 1932.
00:56:06Also, weißt du, Felix, das waren Renntage.
00:56:09Der Schinken ist ausgezeichnet, Mama.
00:56:11Wunderbar.
00:56:18Die Fotos sind 43 auch mit verbrannt.
00:56:20Ja.
00:56:22Und das ist Karin.
00:56:24Mhm.
00:56:26Sie hat deine Augen, Mama.
00:56:34Willst du nicht doch mal kennenlernen?
00:56:37Ja, ja.
00:56:39Ich komm schon.
00:56:41Ja, die kannst du behalten.
00:56:42Oh, danke.
00:56:45Oder besser, ihr kommt erst.
00:56:47Du und die Kleine.
00:56:55Hier, kauf ihr was.
00:56:57Ein Teddy oder was zum Anziehen.
00:56:59Aber Mama, das ist doch nicht...
00:57:00Aber Junge, Junge, ich bin schon altmodisch.
00:57:03Du musst nicht noch altmodischer sein als ich.
00:57:06Danke, Mama.
00:57:07Vielen Dank.
00:57:07Mhm.
00:57:10Ach, ja.
00:57:17Jetzt, Felix, so ein Zufall.
00:57:19Wie geht's dir denn?
00:57:20Was machst du denn hier?
00:57:22Ich war die Art der Straßenbahn.
00:57:24Arbeit macht das Leben süß.
00:57:26Was?
00:57:26Ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha.
00:57:29Ich wohne jetzt hier auf unseren alten Kanten.
00:57:33Geheiratet habe ich auch inzwischen.
00:57:34Äh.
00:57:35Sag mal, du hast doch Zeit auf ein Bier.
00:57:37Ich lade dich ein, selbstverständlich.
00:57:38Geld habe ich selber, Alter.
00:57:40Du, äh...
00:57:43Die sehen auf die Minute in Moskau, verstehst du?
00:57:45Ach, du bist jetzt in Moskau gelandet.
00:57:47Ja, ja, Schichtleiter.
00:57:49Aha.
00:57:52War nur bei meiner Mutter.
00:57:53Der geht's nicht sonderlich gut.
00:57:55Na ja, da habe ich ein bisschen eingekauft und ein bisschen sauber gemacht.
00:57:57Mensch, es geht, Felix.
00:57:59Du mit dem Besen in der Hand und vor der Schicht.
00:58:02Was machen denn deine Pferdchen?
00:58:03Tja, ich habe jetzt einen eigenen Gaul zulaufen.
00:58:06Hernandez.
00:58:07Ja, ja, Hernandez.
00:58:09Schon zweimal groß rausgekommen in dieser Saison.
00:58:12Hast du noch nichts davon gehört?
00:58:14Nee.
00:58:15Nee.
00:58:18Tja, ähm, Holger,
00:58:21ich könnte einen guten Mann gebrauchen in meiner Truppe.
00:58:23Hast du nicht Lust?
00:58:25In Moskau.
00:58:26In Moskau.
00:58:27Ja, warum nicht? Darüber kann man reden.
00:58:32Du, deine Straßenbahn kommt. Mach's gut, ich bimmle dich mal an.
00:58:36Mach's gut.
00:58:37Vergiss es aber nicht.
00:58:38Nee, nee. Mach's gut.
00:58:39Mach's gut.
00:58:39Mach's gut.
00:58:41Dann stand es am Termin.
00:58:43Du, dass ich nicht lache, da kannst Mithernandes einreiten.
00:58:47Du bist ja total übergeschnappt.
00:58:50Im Gegenteil.
00:58:51Langsam kenne ich dich.
00:58:52Es geht auf meine Kappe.
00:58:55Die Wohnung, der Kredit, jede Anschaffung.
00:58:58Und das dir sehr bequem.
00:59:01Ab daher weht der Wind.
00:59:02Ich soll gehen.
00:59:04Madame brauchen materielle Sicherheit.
00:59:06Ein Kranker ist lästig geworden.
00:59:09Du fein entpupst du dich.
00:59:10Und du hast immer behauptet, wir gehen durch dick und dünn.
00:59:14Wir?
00:59:16Von Liebe kannst du doch nun reden.
00:59:19Ja, ja.
00:59:21Die Mama macht sich.
00:59:22Du, dass ich jetzt fix und fertig bin, das kannst du mir da nicht vorschmeißen.
00:59:38Hm?
00:59:39Du, ich brauch dich doch.
00:59:40Und du brauchst mich auch.
00:59:41Ehrlich?
00:59:43Ehrlich?
00:59:44Hat mir unser Leben ein bisschen anders vorgestellt.
00:59:48Ach, lass das jetzt.
00:59:50Immer fleißig und in Filzpantotte.
00:59:58Durchsehen, mitmischen, absagen.
01:00:01Wo ist der Öffner?
01:00:02Du musst immer die Handschuhe anbehalten.
01:00:09Dann bleibst du am Zuge.
01:00:10Also hier ist der Öffner nicht.
01:00:11Aber hier soll der immer sein.
01:00:14Kannst du mal bitte?
01:00:17Ich komme allemal über die Durststrecke.
01:00:23Hier ist er.
01:00:28Du sag mal.
01:00:30Warum gehst denn du nicht in deinen Betrieb?
01:00:32Warum kommt denn niemand zum Krankenbesuch?
01:00:35Es gibt doch gesetzliche Möglichkeiten in Notsituationen.
01:00:38Felix Kassonke ist nicht der Mann, der betteln geht.
01:00:41Schluss der Vorstellung.
01:00:43Du, wenn ich zu meiner Gewerkschaft gehe, dann gehe ich ja auch nicht betteln.
01:00:56Wenn ich sehe, wie du den Fisch anfasst, dann wird mir übel.
01:01:02Du, dann gehe ich eben hin.
01:01:11Und da steh dich.
01:01:14Ich warne dich.
01:01:16Dann verschwinde ich noch heute.
01:01:18Also ist wieder was voll an der Sache.
01:01:20Du, sag doch einmal die Wahrheit.
01:01:32Du bist hysterisch.
01:01:33Vielleicht solltest du dich auch mal ein paar Tage krankschreiben lassen.
01:01:39Ein bisschen ausspannen.
01:01:41Den Park spazieren gehen, ja?
01:01:42Vergiss deinen Fisch nicht.
01:01:48Säubern, säuern, salzen.
01:01:55Aus.
01:01:55Du glaub mir doch.
01:02:19Glaub mir, Helga.
01:02:20Ich will ehrlichen Herzens zu euch zurück.
01:02:24Du mit Mario und da habe ich Schluss gemacht.
01:02:27Das war ein Irrtum.
01:02:27Das war ein absoluter Irrtum.
01:02:31Über Frau Elbing musst du mit Frau Elbing reden.
01:02:46Helga.
01:02:47Ich habe dich doch immer geliebt.
01:02:50Du bist nicht so kalt und nicht so herzlos.
01:02:54Du kannst nicht mal aufhören mit Nähen.
01:02:57Spätten wächst.
01:02:58Der braucht neue Hosen.
01:02:59Ja, der kauft mal neue, so viel er braucht.
01:03:01Sobald ich gesund geschrieben bin, dann fange ich wieder an zu arbeiten als Schichtleiter.
01:03:04Verstehst du?
01:03:04Da habe ich eine regelmäßige Arbeits...
01:03:05Du, es ist schon spät.
01:03:07Zeit.
01:03:09Ich wünsche dir alles Gute.
01:03:10Kann ich nicht wenigstens diese Nacht hierbleiben?
01:03:28Nein.
01:03:30Nein.
01:03:41Na ja.
01:03:44Da muss ich eben zu meiner Mutter fahren.
01:03:47Auf Wiedersehen.
01:04:06Auf Wiedersehen.
01:04:07Du kannst mir nicht einen Zehner bohren für eine Taxe.
01:04:20Du, mir ist sehr übel nach all dem.
01:04:22Verstehst du?
01:04:22Na, fünf Mark reichen doch.
01:04:33Nicht?
01:04:34Danke.
01:04:43Scheiße, Verfluchte.
01:04:52Seid mal still.
01:04:56Da war doch was.
01:05:01Ja.
01:05:07Ach.
01:05:09Mist.
01:05:14Ja.
01:05:17Ja.
01:05:22Da ist doch jemand drin.
01:05:29Meinst du?
01:05:30Komm, halt mal.
01:05:31Wird mal nachsehen.
01:05:33Die Tür ist auch offen.
01:05:36Ach, pass auf.
01:05:41Hallo.
01:05:42Sie klauen wohl ein bisschen, was?
01:05:45Das ist alles mein Eigentum.
01:05:48Das hole ich mir nur ab.
01:05:49Sicher, sicher.
01:05:50Ich bin Arzt.
01:05:51Ach, du spinnst ja wohl ein bisschen was.
01:05:53Komm.
01:05:54Loli, hol mal einen Funkwagen.
01:06:05Was ist dieser Felix Kersunke eigentlich für ein Mensch?
01:06:09Müssen wir ihn nur deshalb zur Verantwortung ziehen,
01:06:11weil er zum zweifachen Dieb und zum Betrüger geworden ist?
01:06:15Nein, die Wurzel des Übels, glaube ich, liegt tiefer bei ihm.
01:06:19Was Felix Kersunke zum Rechtsbruch verführt, ist seine Abneigung gegen Arbeit und sein Drang auf Kosten anderer zu leben.
01:06:28Der Mann, der von sich behauptet, immer durchzusehen, ist er nicht in Wahrheit mit sozialer Blindheit geschlagen?
01:06:34Denn er versucht sich aus einer Pflicht herauszumogeln, aus der die sozialistische Gesellschaft niemanden entlassen kann.
01:06:43Aus der Pflicht, gesellschaftlich nützliche Tätigkeit zu leisten.
01:06:46Sie ist, so sagt es Artikel 24 unserer Verfassung, eine ehrenvolle Pflicht für jeden arbeitsfähigen Bürger.
01:06:54Auch wenn Zeitgenossen vom Schlager eines Kersunke das als Phrase empfinden.
01:07:00Es ist ein Stück politökonomischer Gesetzmäßigkeit.
01:07:04Denn ein Recht auf Arbeit ohne die Pflicht zur Arbeit kann es nicht geben.
01:07:09Auch für einen Felix Kersunke nicht.
01:07:11Wer wie er Scheu vor der Arbeit hat, für den ist die Anklagebank oft nicht mehr weit.
01:07:16Denn irgendwie muss auch der Asoziale seinen Lebensunterhalt bestreiten.
01:07:22Geschieht das auf unlautere Weise, wird die Asozialität strafbar.
01:07:28Es ist gut, dass Arbeitskollektive, aber auch andere Bürger gegenüber jenen immer unduldsamer werden,
01:07:35die zwar essen, aber nicht arbeiten wollen.
01:07:38Dort, wo man den Anfängen von Arbeitsbummelei wehrt, wird dem Straucheln des Betreffenden meist vorgebeugt.
01:07:44Im Falle von Felix Kersunke hat es leider viel zu viel Duldsamkeit gegeben.
01:07:49Immerhin betrug der Zeitraum, in dem er allein in seinem letzten Betrieb die Arbeit bummelte, mehr als ein Vierteljahr.
01:07:57Gegen seine diversen Fehlschichten wussten seine Betriebe kein anderes Mittel als immer nur Disziplinarstrafen.
01:08:03Verweise und strenge Verweise.
01:08:06Die erzieherische Kraft der Konfliktkommission blieb ungenutzt.
01:08:09Die Abteilung Inneres beim Rat des Kreises ausgeschaltet.
01:08:12Die Pflicht des Betriebes, den Rat des Kreises über die Anzeichen der kriminellen Gefährdung des Felix Kersunke zu informieren, wurde leider verletzt.
01:08:22Andernfalls hätte die Abteilung Inneres aufgrund der Verordnung über die Aufgaben der örtlichen Räte der Betriebe bei der Erziehung kriminell gefährdeter Bürger vom 19. Dezember 1974
01:08:33die Möglichkeit gehabt, unserem Helden bestimmte Auflagen zu erteilen.
01:08:39Beispielsweise den Umgang mit dem mehrfach vorbestraften Kellner Daniel in der Freizeit zu meiden.
01:08:44Dass sich Felix Kersunke so lange nahezu ungeschoren durchs Leben schmuggeln konnte, mag auch mit an seiner Ausstrahlung liegen.
01:08:56Solche scheinbar naiv, liebenswürdigen und dabei dummdreisten Figuren werden ob ihrer Schwächen wohl häufig eher belächelt denn gescholten.
01:09:05Ihnen sind wir offenbar leichter geneigt, etwas zu vergeben und zu verzeihen.
01:09:12An der uneingeschränkten strafrechtlichen Verantwortlichkeit des Angeklagten Kersunke gab es nichts zu deuteln.
01:09:18Seine Einbrüche hatte der Täter wiederholt mit besonders großer Intensität verübt.
01:09:23Nämlich sowohl unter Anwendung von Gewalt als auch unter Verwendung von Nachschlüsseln.
01:09:28Allein schon darin sehen Strafgesetz und Rechtsprechung einen schweren Fall des Angriffs auf sozialistisches Eigentum.
01:09:36Aber auch die Höhe des Wertes der von ihm entwendeten optischen Geräte von insgesamt 10.000 Mark qualifiziert seine Straftat zum Verbrechen.
01:09:45Das Gericht verurteilte den Angeklagten Kersunke wegen verbrecherischen Diebstahls zum Nachteil sozialistischen Eigentums gemäß § 162 Absatz 1 Ziffer 1 und 3
01:09:59wegen Betrugs zum Nachteil sozialistischen Eigentums gemäß § 161 Strafgesetzbuch in Tateinheit mit Urkundenfälschung gemäß § 240
01:10:10sowie wegen Gefährdung der öffentlichen Ordnung durch asoziales Verhalten gemäß § 249 Strafgesetzbuch zu vier Jahren Freiheitsentzug.
01:10:21Insoweit die entwendeten Gegenstände nicht mehr vorhanden oder im Werte gemindert waren, wurde der Täter zum Schadensersatz verpflichtet.
01:10:29Um nach der Strafverbüßung der Gefahr des Rückfalls vorzubeugen, verfügte das Gericht außerdem nach § 48 Strafgesetzbuch
01:10:40staatliche Kontrollmaßnahmen durch die deutsche Volkspolizei.
01:10:43Aufgrund dessen kann der Leiter der zuständigen Dienststelle der Volkspolizei unter anderem anordnen,
01:10:48dass der Strafentlassene einen ihm zugewiesenen Aufenthaltsort oder Arbeitsplatz nicht ohne Zustimmung wechselt.
01:10:56Die Strafe ist für den asozialen Täter unentbehrlich.
01:11:06Sie soll, sie kann seinen Lebensweg beeinflussen, ja korrigieren.
01:11:11Aber asoziales Verhalten ist mit dem Strafgesetzbuch allein nicht aus der Welt zu schaffen.
01:11:16Man bedenke, etwa drei Viertel aller asozialen Straftäter des Jahres 1975 waren ohne schulischen oder beruflichen Abschluss.
01:11:26Es ist ein Defizit an Bildung und Kultur, das sich deutlich als Pate dieser Art von Kriminalität erweist.
01:11:34Es zu verringern liegt in der Hand aller, die für die Erziehung und Führung von Menschen Verantwortung tragen.
01:11:40Guten Abend.

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